DER CHANCEN DIE STADT - Eva Weber
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DIE STADT DER CHANCEN OB- und Stadtratswahl 15. März 2020 DIE STADT DER CHANCEN Ein Politikangebot für alle Augsburgerinnen und Augsburger SEITE 1
DIE STADT DER CHANCEN Die Stadt der Chancen für alle INHALT AUGSBURG UNTER DEN TOP-10-STÄDTEN DEUTSCHLANDS! 3 SAG JA ZU AUGSBURG 4 Prolog 5 Pflege und Gesundheit 46 Miteinander 9 Integration 49 Wirtschaft, Neue Arbeit und Vertriebene und Digitalisierung 13 (Spät-)Aussiedler/-innen 53 Wohnen 22 Bildung 56 Mobilität 28 Kultur 62 Umwelt, Klimaschutz und Sport 68 Nachhaltigkeit 35 Ordnung und Sicherheit 71 Generationen: Senioren/-innen, Aktive und kooperative Verwaltung 76 Familien, Jugendliche und Kinder 41 Epilog 81 SEITE 2
DIE STADT DER CHANCEN AUGSBURG UNTER DEN TOP -10 -STÄDTEN DEUT SCHL ANDS!* Dank weitsichtiger Wirtschafts- und Standortpolitik gehört Augsburg offiziell zu den stärksten Aufsteigern unter den 30 größten deutschen Städten. Für Augsburg geht es weiter aufwärts Stärken & Aufbauen & für die Zukunft öffnen Lebensqualität schaffen MEIN PLAN 2020 – 26 OB 2014 • Gesicherte Arbeitszukunft 2008 • Stärkung der Gemeinsamkeit Kurt Gribl ERREICHT durch Stadtteilparlamente • Neues Gewicht in Land • Klimafreundlichste Metropole ERREICHT und Bund Bayerns (Blue City Augsburg) • Königsplatz • Augsburg wird Metropole • Freiheit in der Mobilität • Innenstadt • Staatstheater & Uniklinik (neues Referat) • Kongresshalle • 300 Millionen-Sanierungs- • Schaffen von Wohnraum • Beginn Hbf-Umbau programm für Schulen (neue Quartiere) • Messe Neuausrichtung • Innovationspark • Staats- und Stadtarchiv SEITE 3 *Quelle: HWWI/Berenberg-Städteranking 2019: Die 30 größten Städte Deutschlands im Vergleich. Autoren: Dörte Nitt-Drießelmann und Dr. Jan Wedemeier, Stand: August 2019
DIE STADT DER CHANCEN tigen, respektvollen Miteinander. Das Jammern und Nörgeln, PROLOG das Schlechtreden dieses kreativen und konstruktiven Geistes und neuen Bewusstseins in Worten und Taten gehören der Augsburg hat alten, bürgerlichen Stolz, neuen Flow und eine Vergangenheit an. Wir stehen für eine Kultur des gemeinsamen enorme Dynamik. Wir sind Metropole. Wir sind Unesco-Welt- Anpackens, der maßvollen Sprache, der Toleranz und des erbestadt, Staatstheater, Universitätsklinik und bald auch bar- respektvollen Umgangs miteinander. rierefreier und moderner Hauptbahnhof. Seit 2008 hat sich in Augsburg ein neues, großstädtisches Selbstbewusstsein eta- Das Zusammenleben in unserer Stadt mit 300.000 Bürgerinnen bliert, das auf realen Erfolgsfaktoren fußt. und Bürgern ist vielfältig und von den unterschiedlichsten Lebensentwürfen und Lebensrealitäten der Menschen geprägt. Die Hälfte der Augsburgerinnen und Augsburger hat eine Was wir alle spüren, ist jetzt auch belegt: Das aktuelle Ranking Zuwanderungsgeschichte. Auch deswegen ist es so wichtig, dass des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI)1 und wir als Stadtgesellschaft offen und human sind, wenn jemand un- der Berenberg Bank belegt, dass Augsburg zu den stärksten Auf- sere Hilfe braucht. Gleichzeitig aber achten wir darauf, dass die steigern unter den 30 größten deutschen Städten gehört. Werte unserer christlich-jüdisch geprägten Gesellschaft Allein seit 2017 konnten wir um zehn Plätze nach vorne auf Rang und damit unsere kulturelle Verankerung respektiert werden. 8 springen. Noch nie war die Dynamik in unserer Stadt so Denn vielfältiges Zusammenleben funktioniert eben auch hoch und so greifbar. Diese Chance auf eine großartige Zukunfts- über das Setzen und Einhalten von Regeln und den Respekt vor geschichte wollen wir aufgreifen und weiterschreiben. dem Freiraum der anderen. Das begreifen und akzeptieren Unser Ziel ist, dass alle daran teilhaben können und werden. Wir wir als Chance und Bereicherung, nicht als Einschränkung. Auch machen Politik nicht für Gruppen oder Interessen, sondern für wenn die Integration aller mit im Fokus unserer Arbeit steht, das Gemeinwohl und zum Nutzen aller Bürgerinnen und Bürger. so sehen wir durchaus, dass es auch Probleme und Herausforde- rungen im täglichen Miteinander gibt. Diese gilt es zu erkennen, Augsburg macht, baut, konstruiert, verbessert und gestaltet: offen zu benennen und eine ganzheitliche Betrachtung der Augsburg debattiert, streitet und diskutiert. Unsere lebendige, Wirkungen und Auswirkungen der Integrationsarbeit in den Blick vielfältige Stadtgesellschaft erkämpft sich ihre Erfolge und Chan- zu nehmen. cen im täglichen Diskurs um das Beste für die Stadt im gegensei- SEITE 5 1: »HWWI/Berenberg-Städteranking 2019: Die 30 größten Städte Deutschlands im Vergleich«. Autoren: Dörte Nitt-Drießelmann und Dr. Jan Wedemeier, Stand: August 2019
PROLOG DIE STADT DER CHANCEN Unser Augsburg ist Lebensraum für alle. Augsburg ist pulsierende ren sind Chancen des Miteinanders. Erstklassig wie im Sport sind Innenstadt mit urbanen Freizeitangeboten, Restaurants, wir auch im Zusammenhalt, wenn ein Krisenereignis wie eine Bars und prachtvollen historischen Kulturgütern. Die Stadtteile, Evakuierung (»Weihnachtsbombe 2016«) uns zusammenwachsen Quartiere und Nachbarschaften machen das Leben in all und zusammen wachsen lässt. seinen typischen, liebens- und lebenswerten Facetten besonders. 95 % der Augsburgerinnen und Augsburger leben sehr gerne Die Veränderung in den Arbeitswelten passiert nicht irgendwann, hier2. Jeder Stadtteil, jede Straße, jeder Platz ist eine Chance, sondern ist bereits heute spürbar. Die Digitalisierung verändert Augsburg zum besten Lebensort für seine Menschen zu machen. nicht nur unsere Arbeitsplätze, sondern auch unsere Lebens- Dabei gilt die Gleichwertigkeit der Daseinsvorsorge für die Stadt- umstände. Augsburg wird nicht nochmals – wie beim Niedergang teile genauso wie für die Innenstadt. der Textilindustrie und dem industriellen Umbruch vor 40 Jahren – Verlierer einer solchen Entwicklung sein. Wir haben die Mobilität bedeutet Freiheit. Sie ist Voraussetzung für unser Grundlagen gelegt, um den Wandel aktiv zur Chance zu machen. funktionierendes Wirtschaftssystem und dafür, wie wir leben – Die gesellschaftliche Diskussion zum Thema Digitalisierung angefangen bei den Pendlern bis hin zum Liefer- und aber ist eher problem- als chancenorientiert. Dabei brauchen wir Freizeitverkehr. Wir stehen aber vor der Herausforderung, dringend eine positive Einstellung zur Digitalisierung. Mobilität und Klimaschutz im verdichteten Großraum Augsburg Wenn wir uns darauf einlassen, ist Augsburg dynamischer Ort des auf einen Nenner zu bringen. Dazu müssen die Grenzen zwischen zukunftsgewandten Mittelstandes, des Handwerks und Individualverkehr, öffentlichem Personennahverkehr und kraftvoller, technologischer Produktionsstandort. So können alle innovativen Mobilitätsangeboten miteinander verzahnt werden. diesem positiv gestalteten Wandel profitieren: Die Stadt als Wir ergreifen in Augsburg die Chance, attraktive Projekte zu Gemeinschaft, die Unternehmen ein gutes Umfeld bietet und ein initiieren und Mobilität neu zu denken, ohne die Freiheit des gutes Leben möglich macht. Die Unternehmen, die zukunftsfä- Einzelnen einzuschränken. hige Produkte entwickeln und herstellen können. Die Fachkräfte, die sichere Jobs mit Zukunftsaussichten bekommen. Und Nur zusammen ist Augsburg stark. Wir begegnen uns in indirekt auch der Einzelhandel und die Dienstleister, die in einer Kulturstätten, bei den Augsburger Sommernächten, in der Stadt- attraktiven Stadt Teil des großen Ganzen sind. natur und in unseren Sportstadien, um dieses »Zusammen« zu feiern und mit Leben zu erfüllen. Aber auch Krisen und Gefah- SEITE 6 2: Statistikamt der Stadt Augsburg
PROLOG DIE STADT DER CHANCEN Bildung ist der Schlüssel für ein gelingendes Leben. Deswegen ist das beständige und andauernde Lernen im Lebenslauf die Chance für Aufstieg und Fortkommen der Augsbur- gerinnen und Augsburger. Gemeinsam als Stadtgesellschaft bauen wir an unserer Bildungszukunft – mit niederschwelligen Angeboten, dezentral und vielfältig. Als Stadt und Stadtgesellschaft gehen wir mit gutem Beispiel voran, wenn es um die Ressourcen für ein lebensfreundliches Klima, gute Luft und umweltfreundliche Fortbewegung geht. Augsburg als Stadt der Umwelt-Chancen ermöglicht Technologien und Innovationen für Umwelt- und Klima- schutz, setzt auf Mitmach- und Eigeninitiati- ven beim Klimaschutz, schafft Infrastruktur und Förderszenarien für eine klimaneutrale Zukunft. Wir wollen die klimafreundlichste Großstadt Bayerns werden. Wenn wenige ohne Mandat entscheiden, was viele angeht, läuft etwas falsch. Daher stehen wir zu unserer repräsentativen Demokratie und zum Stadtrat als demokratisch gewähl- tem Souverän. Bestehende Teilhabemöglich- SEITE 7
PROLOG DIE STADT DER CHANCEN keiten müssen besser kommuniziert und neue geschaffen Wertzuwachs des kommunalen Vermögens – und damit des Ver- werden – aber auf Basis des »Werkzeugkastens« unserer bewähr- mögens der Stadtgesellschaft – ist namhaft. Eine ausgleichende ten demokratischen Grundordnung. Großstädtische, nach demo- Haushaltspolitik, die Notwendigkeiten vor allem im sozialen kratisch-repräsentativem Charakter gewählte Bereich anerkennt, aber auch Impulse für die Aufrechterhaltung Stadtteilparlamente (Bezirksausschüsse) geben künftig jeder und der Dynamik in der Stadt gibt, ist eine Chance für die gesamte jedem die Chance, Teil der Entscheidungsbildung auf Stadtteile- Stadtgesellschaft. bene zu werden. Die Stadtverwaltung ist Dienstleisterin für die Bürgerinnen und Bürger sowie alle, die am wirtschaftlichen, kulturellen und Ob Staatstheater oder Straßenfest, ob Kunstsammlungen oder sozialen Gelingen unserer Stadt teilhaben. Dieses Selbstverständ- Kleinkunstbühne, ob Festival oder Clubkultur, ob Friedensfest nis wird als Leitbild in das neue Jahrzehnt getragen und gelebt. oder Heimatabend der Vertriebenenverbände: Kultur ist, wo Dabei ist die digitalisierte Verwaltung unsere Jahrzehnt-Chance: Menschen sich begegnen, in all ihren vielfältigen Facetten. Kultur Nur gesamtheitlich gedacht, kann die Verwaltung mithilfe der ist auch, was unsere Stadtgesellschaft eint und zusammenhält. modernen Technologien zum 24/7-Dienstleister der Menschen Dies als Chance zu begreifen, bedeutet, Teilhabemöglichkeiten werden, also zum Hilfesteller und Kooperationspartner für alle. niederschwellig zu fördern und exzellente Projekte und Vorhaben Der Bürgerservice muss mit dem digitalen Zeitalter Schritt halten. als Bestandteil des identitätsstiftenden Gesamtgefüges unserer Stadt zu begreifen. Kultur soll uns dabei helfen, gesellschaftliche Augsburg steht nicht für sich. Wir sind Teil einer dynamischen Unterschiedlichkeiten zu überwinden und miteinander im Ge- Region. So verstehen wir auch unsere Politik. Wir wollen gemein- spräch zu bleiben. sam mit den Partnern der schwäbischen Landkreise, mit der Staatsregierung und dem Landtag, dem Bundestag und der euro- Augsburg ist eine lebenswerte Stadt. Augsburg ist deswegen päischen Ebene gestalten und uns abstimmen. Im Bayerischen eine wachsende Stadt. Viele Anforderungen aus den unterschied- und Deutschen Städtetag bringen wir unser Know-how ein, lichsten Bereichen werden täglich formuliert, priorisiert und um- formulieren Bedürfnisse und Konzepte und entwickeln daraus gesetzt. Eine solide Finanzpolitik ist dafür unentbehrlich. Das Chancen für unsere Stadt. Die bestehende enge Verbindung wachsende Steueraufkommen macht viele Projekte möglich, die zu Ministerpräsident Dr. Markus Söder und der bayerischen Investitionsrate ist hoch. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt im Ver- Staatsregierung ist dabei Garant für eine gute und stringente gleich zu anderen bayerischen Städten im unteren Drittel.3 Der Weiterentwicklung der Augsburger Dynamik. SEITE 8 3: Bayerisches Statistikamt
DIE STADT DER CHANCEN menten (Bezirksausschüssen). So geben wir die Möglichkeit, MITEINANDER politisch mitzuentscheiden. Eine Stadt ist sozialer Kosmos, Lebens-, Wohn- und Arbeits- Die Stadtteile brauchen Orte der Begegnung. Einladende Stadt- raum, Möglichmacherin und Entfaltungsort. Sie besteht aus teil.Service.Punkte sollen in den Stadtteilen geschaffen werden. der Summe ihrer unterschiedlichsten Bürgerinnen und Bür- Diese Orte sollen mehr sein als kleine Behördeninformationszen- ger. Wir wissen, nur im Miteinander gelingt Stadtgesellschaft. tren. Sie sollen Mittelpunkt sein für alle Fragen rund um den Unterschiedlichkeiten bei Lebensalter, Lebenserfahrung, Her- Stadtteil: zu sozialen Einrichtungen ebenso wie zu Veranstaltun- kunft, Religion und Milieu, mit und ohne Handicap, bestimmen gen, Netzwerken und nachbarschaftlicher Hilfe. Eine Verzahnung unseren Augsburger Alltag. Jede/r bereichert mit ihren und sei- mit bereits bestehenden oder noch umzusetzenden Einrichtun- nen Leistungen, Erfahrungen und Potenzialen die Stadt. Des- gen in den Stadtteilen (z.B. Familienstützpunkte und Mehrgene- wegen betrachten wir alle Altersstufen, Lebensumstände und rationentreffpunkte) findet statt. Ein Quartiersmanagement Lebensentwürfe als gestaltenden Ansporn. Dabei geht es um kümmert sich um die Anliegen des Stadtteils. die Frage, wie wir in unserer Stadt miteinander leben und mit- einander umgehen wollen. Wie wir Teilhabe am politischen, Bildung ist der Schlüssel für ein gelingendes und selbstbestim- sozialen und kulturellen Leben der Stadt gestalten. Wir wollenmtes Leben. In jedem Alter und in jeder Lebenslage. Mit Engagement fördern und für eine aktive Bürgergesellschaft Bildungs.Mittel.Punkten auf Stadtteilebene wird ein lokales lebendige Impulse setzen. Dafür muss die Stadt kleinteiliger Bildungsmanagement etabliert, das lebenslanges Lernen werden und die Menschen da abholen, wo sie zu Hause sind: bei niederschwelligem Zugang ermöglicht. Trägerübergreifende in den Stadtteilen. Bildungsberatung, Querverbindungen zu Stadtteilarbeitskreisen, Entwicklung von lokalen Lern- und Bildungslandschaften, Aufbau von nachhaltigen Kooperationsstrukturen und Nachbar- Politische Teilhabe und Engagement: Die Stadtteilbewohnerin- schafts-orientierung gehören ebenso zum Konzept wie die Stadt- nen und -bewohner selbst wissen am besten, welche Themen teilöffnung von Bildungseinrichtungen wie Kitas und Schulen. ganz oben auf ihrer unmittelbaren Agenda stehen. Diese Themen In enger Verbindung zum Quartiersmanagement sollen so Lern- müssen vor Ort, in den Stadtbezirken selbst, behandelt werden. und Lebenschancen eröffnet und begleitet werden. Repräsentativ und demokratisch legitimiert in Stadtteilparla- SEITE 10
MITEINANDER DIE STADT DER CHANCEN Im Sinne der kulturellen Teilhabe und lebenswerten Nachbar- telpunkt stellt. Dieser Grundsatz darf nicht als selbstverständlich schaften werden in ausgewählten Stadtteilen ohne kulturelle erachtet werden, sondern er muss gelebt und, wo es nötig ist, Ankerinstitutionen Stadtteilkulturbeauftragte etabliert. auch verteidigt werden. Das ist die Aufgabe von uns allen, von Die Bürgerinnen und Bürger, Initiativen und Vereine können sich der Politik ebenso wie von der Bürgerschaft. Das Verständnis für so kreativ gestaltend in die Stadtteilkultur einbringen und die unsere Demokratie, die Grundfeste unseres Zusammenlebens, Lebensqualität in ihrem Umfeld prägen. Kulturelle Angebote wer- und die Vereinbarung einer gemeinsamen Haltung sind tägliche den dort nicht nur gesammelt, sondern entwickelt und Aufgaben. Mit der Etablierung von Demokratiepaten, z. B. aus unterstützt. den Reihen der Stadträtinnen und Stadträte, wird in Schulen die Errungenschaft unserer Staatsform erläutert und so politische Augsburg lebt vom Engagement der Bürgerinnen und Bürger. Bildung praktisch gelebt und vorgelebt. Die Unterstützung der Freiwilligenarbeit im Freiwilligenzentrum nimmt dabei eine wichtige Funktion ein. Verbunden mit den Bestehende, basisdemokratische Strukturen wie die vielzähligen Stadtteil.Service.Punkten wird der Ehrenamtsgedanke in die Beiräte der Stadt, z. B. der Senioren- oder Behindertenbeirat, Stadtteile getragen. tragen durch ihre Arbeit zum Miteinander bei, indem sie mitar- beiten, mahnen und öffentlichkeitswirksam auf Defizite aufmerk- Wir leben in Augsburg mit Menschen mit beinahe 160 unter- sam machen. Sie sollen weiter gestärkt und unterstützt werden. schiedlichen Nationalitäten, mit verschiedenen Kulturen und Religionen friedlich zusammen. Wesentlich für das Miteinander Auch wollen wir die Partizipation von Kindern und Jugendlichen in unserer Stadt ist unsere freiheitlich-demokratische Gesell- gemäß der UN-Kinderrechtskonvention fest in die städtischen schaftsordnung, die den Menschen und seine Würde in den Mit- Verwaltungsabläufe einweben. SEITE 11
DIE STADT DER CHANCEN Die Augsburg-Chancen für MEHR MITEINANDER Mehr echte Mitentscheidung: Stadtteilparlamente (Bezirksausschüsse) Mehr Information vor Ort: Stadtteil.Service.Punkte Mehr Bildung vor Ort: Bildungs.Mittel.Punkte Mehr Stadtteilkultur: Beauftragte als Initiatoren und Türöffner Mehr Engagement: Freiwilligenstrukturen stärken Mehr Respekt: Demokratiepaten EVA Mehr Zuhören: Beiräte als wichtige Beratungsinstitutionen stärken WEBER Mehr Einbindung: Jugendpartizipation verbindlich umsetzen Liste 1 Platz 1 OB- und Stadtratswahl 15. März 2020 SEITE 12
Sag zu Wirtschaft, Neuer Arbeit, und Digitalisierung
DIE STADT DER CHANCEN Die DNA des Standorts steht fest: Augsburg ist Produktions- WIR T SCHAF T, und Technologiestandort. Dieser braucht neue Innovationen, um im Wettbewerb bestehen zu können. Unsere Kompetenzfelder NEUE ARBEIT, Mechatronik und Automatisierung, Leichtbau, IT und Umwelt stehen dabei im Fokus und werden mit neuen Megathemen an- DIGITALISIERUNG gereichert. So wird Augsburg zu einem Standort der Industrie 4.0 mit moderner Infrastruktur entwickelt. Dabei stehen die Die Stadt Augsburg lernt aus der Geschichte. Die Vergangen- Zielkategorien Infrastruktur, Bildung und Start-ups sowie die ak- heit hat gezeigt, dass man sich nicht auf den Bestand und tive Moderation des gesellschaftlichen Wandels im Mittelpunkt das Errungene verlassen darf. Das haben wir beim Nieder- unseres Handelns. Insbesondere muss Ziel sein, einen höheren gang der Textilindustrie vor 40 Jahren bitter erfahren müssen. Bildungsgrad in Augsburg zu erreichen (in Augsburg haben wir Augsburg verfügt heute über eine breit aufgefächerte Unter- auf der gesamten Technologieachse-Süd den geringsten Stand), nehmenslandschaft und technologische Profile. Die weitere da nur über mehr Bildung mehr hochqualifizierte Arbeitsplätze Verknüpfung über diese Branchen, Unternehmensgrößen und entstehen können, die einem geringeren Automatisierungs- Technologiefelder hinweg bietet die Voraussetzungen, um und Auslagerungsdruck ausgesetzt sind. Diese Jobs werden auch diesen Wandel aktiv zu gestalten. Denn Augsburg soll dies- Folgewirkungen wie höhere Rentenansprüche zeigen. mal zu den Gewinnern des Wandels zählen. Computer- und datengestützte Technologien schaffen Arbeitsplätze für die Dabei stehen Augsburg und die Region nicht losgelöst von den kommenden Jahrzehnte. Ein neuer Mittelstand bildet sich. bundesweiten Entwicklungen. Einer Studie des Stifterverbandes Spitzenunternehmen entwickeln sich am Standort bzw. sie- und McKinseys4 zufolge wird es in den nächsten Jahren um die deln sich an oder werden in Augsburg gegründet. »Made in Entwicklung der sogenannten »Future Skills« gehen, also um Augsburg« wird ein Label für einen hochinnovativen, mittel- jene Fähigkeiten, die in den kommenden Jahren für das Berufs- standsgebundenen Technologie- und Produktionsstandort der leben und die gesellschaftliche Teilhabe wichtig werden. Neben Zukunft. Und eine florierende Wirtschaft bietet ein gutes Aus- Tech-Know-how gehören digitale und nicht-digitale Schlüssel- kommen für alle. qualifikationen dazu. Diese gilt es, gemeinsam mit den Partnern und Partnerinnen aus Handwerk, Wissenschaft und Forschung, Hochschulen, Unternehmen, Kammern, Verbänden, Clustern und SEITE 14 4: www.stifterverband.org/medien/future-skills-weldhe-kompetenzen-in-deutschland-fehlen (2018)
WIRTSCHAFT, NEUE ARBEIT UND DIGITALISIERUNG DIE STADT DER CHANCEN Gewerkschaften zu definieren und Konzepte zu entwickeln, aufbauen. Der Augsburger Wirtschaftsraums kann, angefangen die diese Fähigkeiten für Augsburg zugänglich machen. bei den Materialien über die Prozesse bis hin zur Produktion, Ein erster Ansatz liegt mit einem gemeinsamen Papier der alles abdecken, was an einem Produktionsstandort vonnöten ist. Hochschule Augsburg und der IHK Schwaben bereits vor An einem sog. »Showcase« soll modellhaft aufgezeigt werden, (»gP 2025«)5. Das Handwerk mit der HWK (Handwerkskammer wie digitalisierte Verfahren und KI in unseren produzierenden für Schwaben) ist zentraler Vordenker und Schlüsselpartner mittelständischen und Großunternehmen eingesetzt werden bei diesen Entwicklungen. können. Dabei setzen wir auf die Unterstützung des Freistaates Bayern (»Hightech Agenda«)6. Um Impulse zu setzen, um diesen Prozess zu begleiten und um eine fachkundige Beratung sicherzustellen, wird die Stadt Wir etablieren mit einem Cross-Cluster-Ansatz eine horizontale einen hochrangig besetzten Digitalrat aus Politik, Wirtschaft Innovationsförderung, die die Beratung von Mittelstand und und Wissenschaft als Expertengremium einsetzen. Dieser wird Großunternehmen, den Einsatz von Innovationslotsen und das sich auch mit der ethischen Dimension der Digitalisierung Zusammenführen von Interessenten für Forschungsprojekte befassen. Ein erstes Projekt kann dabei die Schaffung von Re- umfasst. Dazu gehört insbesondere auch die feste Etablierung geln und Infrastruktur für eine sichere Datenerhebung und des »Auxelerators« (sprich Accelerator) als Innovationshub und -weitergabe sowie die Etablierung einer zentralen städtischen Kreativmotor für große und kleine, etablierte und neue Unter- Anlaufstelle für die Nutzung städtischer Daten sein. Ein (dezen- nehmen am Standort. trales) Bürgerinformationsprogramm rundet das Kommunikati- onserfordernis in der Stadtgesellschaft ab. Der Start ist entscheidend. Gründerförderung bzw. Start-up- Förderung wird weiter in den Mittelpunkt der städtischen Künstliche Intelligenz (KI) ist eine neue Schlüsseltechnologie Wirtschaftsförderung gerückt. Mentoringprogramme zwischen für das Produktionsumfeld des Standortes. Entscheidend ist Start-ups und etabliertem Mittelstand bzw. Industrieunter- die Nutzung der in den Unternehmen generierten Daten. Diese nehmen, der Ausbau von Gründerzentren (insbesondere in den anzuwenden und in neue Prozesse im Unternehmen einzuwe- Bereichen Gesundheitswirtschaft sowie Kultur- und Kreativ- ben, ist die Herausforderung der Zukunft. Konkret werden wir wirtschaft), die Verbesserung der Sichtbarkeit der Start-up- als ein erstes Teilprojekt gemeinsam mit unseren Partnern einen Szene durch neue Vernetzungsformate (auch zur Generierung Innovationscampus für eine KI-basierte Leichtbauproduktion von Risikokapital) gehören genauso zur Gesamtstrategie wie die SEITE 15 5: gP 2025 – Future Code der IHK Schwaben und Hochschule Augsburg für die Region für einen starken Wirtschaftsstandort, Hrsg. Prof. Dr. Gordon Rohrmair, Präsident der Hochschule Augsburg 6: »Hightech Agenda Bayern«, Regierungserklärung vom 10. Oktober 2019
WIRTSCHAFT, NEUE ARBEIT UND DIGITALISIERUNG DIE STADT DER CHANCEN Förderung von Start-up-Initiativen an Schu- len. Darüber hinaus wird ein besonderes Augenmerk auf den Bereich Social Entrepre- neurship gelegt, also auf Gründer und Gründerinnen, die nicht technologische, sondern gesellschaftliche Innovationen verfolgen. Außerdem sollen die städtischen Ausschreibungskriterien im Rahmen der (EU-)rechtlichen Möglichkeiten dahin- gehend geändert werden, dass auch Start- ups sich an städtischen Ausschreibungen leichter und erfolgversprechender beteili- gen können. Nachhaltigkeit hat in Augsburg viele Facetten. Als eine Maßnahme wird in Anleh- nung an den Unesco-Welterbetitel mit der Gründung eines Clusters für das Thema Trinkwasseraufbereitung und Wasser- technik an die Erfolgsgeschichte des Augsburger Wassermanagementsystems angeknüpft. Wasser ist eine der wichtigsten Ressourcen. Augsburg soll deswegen dem Unesco-Titel gerecht werden und weltweit eine führende Rolle einnehmen. SEITE 16
WIRTSCHAFT, NEUE ARBEIT UND DIGITALISIERUNG DIE STADT DER CHANCEN Mit der Konzeption des zweiten Bauabschnitts für das Technolo- eines Gewerbegebietes südlich der Derchinger Straße werden giezentrum Augsburg wird der Gedanke der Förderung von höchste Ansprüche an Bauweise, Energieverbrauch und nach- ressourcenschonenden Technologien in der Umweltstadt Augs- haltiges Wirtschaften gestellt. Die Erkenntnisse aus dem Förder- burg fortgesetzt. projekt ExWoSt werden auf andere Gewerbegebiete übertragen, sodass auch dort die Themen (Re-)Aktivierung von Flächen, Wir werden in der städtischen Wirtschaftsförderung neue Begrünung und Aufenthaltsqualität mehr Bedeutung erlangen. Themen und Chancen angehen. Ein wichtiges Feld wird Für die neuen Gewerbeflächen in Haunstetten Südwest wird ein im Bereich Gesundheitswirtschaft und Pflege liegen. Mit der neues Konzept für Grundstücksvergaben erarbeitet. sukzessiven Umsetzung des Universitätsklinikums und der medizinischen Fakultät ergeben sich neue Möglichkeiten für Wir bringen den Arbeitsplatz zum Wohnort. Mit einer Standort- Unternehmen aus der Gesundheitswirtschaft. Mit dem Aufbau kampagne in München wird für den Augsburger Standort eines Clusters sollen Sichtbarkeit, Vernetzung, Fördermög- bei nicht ortsgebundenen Unternehmen und Unternehmensab- lichkeiten und damit die wirtschaftliche Entwicklung vorange- teilungen geworben. So können neue Arbeitsplätze für Augs- trieben werden. Gleichzeitig werden gemeinsam mit den burg generiert werden. Landkreisen und angrenzenden Kommunen die infrastrukturel- len Voraussetzungen (insbesondere Wohnen und Mobilität) Auch die landwirtschaftlichen Betriebe sind Teil unseres für den Komplettausbau der Universitätsklinik erarbeitet. Wirtschaftssystems. Mit dem Aufbau eines Portals für Direktver- marktung unterstützen wir die Erzeuger vor Ort und geben Die Kultur- und Kreativwirtschaft hat eine Wirtschaftskraft den Augsburgerinnen und Augsburger die Chance, regionale von knapp 11 % im Stadtgebiet, vergleichbar mit der des Einzel- und saisonale Lebensmittel frisch zu beziehen. handels7. Die Kultur- und Kreativwirtschaft bekommt mit dem Gaswerkareal eine eigene Heimat. Vernetzung zu den ge- Messe, Kongresswesen und Tourismus sind untrennbar werblichen Unternehmen (»Wertschöpfung bleibt in der Stadt«) miteinander verwoben. Mit einer neuen Eigenveranstaltung auf und Sichtbarkeit bleiben wichtige Themen. Neue Arbeitswelten dem Messegelände zum Thema Wassertechnik wird auch (Co-Working) werden etabliert. hier der Bogen zum Unesco-Welterbe gespannt. Gleiches gilt für Veranstaltungen im Kongress am Park, die mit dem Unternehmen brauchen Raum. Mit einer innovativen Planung Thema »Wasser/Wasserwirtschaft« Chancen für ein neues Profil SEITE 17 7: Söndermann-Studie, Oktober 2019
WIRTSCHAFT, NEUE ARBEIT UND DIGITALISIERUNG DIE STADT DER CHANCEN erhalten. Mit der Erarbeitung eines sanften Tourismuskonzepts Augsburg Marketing spielt auch weiterhin eine große Rolle bei machen wir das Wasserwelterbe für Touristen, aber auch für Veranstaltungen und Events, die permanent und nachhaltig Einheimische erlebbar. Am Standort der Messe werden wir die weiterentwickelt werden. Damit bleibt Augsburg ein interessan- Voraussetzungen für ein Parkhaus und ein Hotel schaffen. ter Ort für regionales und überregionales Publikum. Die Steige- rung der Aufenthaltsqualität steht dabei in enger Verbindung Ein attraktives Stadtbild in der Innenstadt und in den Stadt- mit präventiven Ansätzen, v.a. bei Plätzen mit hohem Nutzungs- teilen ist von entscheidender Bedeutung. Sanierung und Umbau druck in der Innenstadt. der Innenstadt haben den Grundstein für wesentliche Verbes- serungen gelegt. Der Wandel in der Handelswelt, insbesondere Der Stadtmarkt ist wichtiger Versorgungs-, aber auch Kommuni- durch den Zuwachs im E-Commerce, macht aber auch nicht kations- und Identifikationsort in der Innenstadt. Ein Marktplatz vor Augsburg halt. Die Fortschreibung des Einzelhandelskon- im besten Sinne. Mit baulichen Verbesserungen und einem zepts wird deswegen erneut den Fokus auf die Innenstadt neuen Konzept gestalten wir den Stadtmarkt für die Herausfor- und die Stadtteilzentren legen und die Ansiedlung von zentren- derungen eines sich wandelnden Einkaufsverhaltens. Auch relevanten Sortimenten auf der grünen Wiese ausschließen. die hohe Aufenthaltsqualität auf dem Stadtmarkt haben wir be- Außerdem sind neue Konzepte für Handelsimmobilien gefragt. sonders im Blick. Regionale Produkte und das Einkaufserlebnis Die stadteigenen Immobilien werden an lokale/regionale rücken in den Mittelpunkt und werden mit Angeboten für Fami- Anbieter vermietet und die Wirtschaftsförderung wird für In- lien (Spielfläche auf dem Bauernmarkt) und gastronomischen nenstadtimmobilien eine Austauschplattform für Eigentümer, Einrichtungen ergänzt. Ein Stadtmarktmanager kümmert Verwalter und Projektentwickler etablieren, um den Wandel im sich zentral um diese Entwicklung und dient als zuverlässiger Handel aktiv zu managen. Ansprechpartner und Innovationsmotor. Zwischennutzungen zur Vermeidung von Leerständen finden nicht mehr nur in der Innenstadt statt, sondern es werden ebenso Konzepte für die Stadtteile entwickelt und umgesetzt. SEITE 18
DIE STADT DER CHANCEN Die Augsburg-Chancen für MEHR WIR T SCHAF T SK R AF T Mehr Zukunft: Einführung der »Future Skills« durch effektive Maßnahmen Mehr Mittelstand: Handwerk und mittelständische Produktion sind Basis unseres Wohlstandes Mehr Transformationsexpertise: Gründung eines Digitalrates Mehr neue und intelligente Produktionsverfahren: Innovationscampus Mehr Förderung: »Hightech Agenda« des Freistaates Mehr Innovationen: Förderung quer über die Branchen und Cluster Mehr Querdenken: Feste Etablierung des »Auxelerators« Mehr Gründergeist: Start-up-Förderung, Mentoringprogramme, Start-up-Initiativen an Schulen SEITE 19
DIE STADT DER CHANCEN Die Augsburg-Chancen für MEHR WIR T SCHAF T SK R AF T Mehr (Unesco-)Wassermanagement: Gründung eines Clusters für das Thema Trinkwasseraufbereitung und Wassertechnik Mehr ressourcenschonende Technologien: Bauabschnitt 2 des Technologiezentrums (TZA) Mehr Gesundheitswirtschaft: Cluster für Unternehmen aus der Gesundheitswirtschaft und Universitätsklinik mit Landkreisen und Nachbarkommunen Mehr Kultur- und Kreativwirtschaft: Entfaltungsraum auf dem Gaswerkareal Mehr Raum für Unternehmen: Modernes, nachhaltiges Gewerbegebiet südlich der Derchinger Straße und in Haunstetten Südwest Mehr Zu-Hause-Arbeiten, weniger Pendeln: Standortkampagne für Münchener Unternehmen SEITE 20
DIE STADT DER CHANCEN Die Augsburg-Chancen für MEHR WIR T SCHAF T SK R AF T Mehr Messe, Tourismus und Kongresswesen: Unesco-Welterbe mit Konzepten nutzbar machen Mehr Handel: Keine Ansiedlung von Großhandel auf der grünen Wiese, Fortschreibung Einzelhandelsentwicklungskonzept Mehr Wandel: Austauschplattform für Immobilieneigentümer, -verwalter und -entwickler bei Innenstadtgebäuden Mehr vor Ort: Unterstützung für Stadtteilhandel EVA Mehr Aufenthaltsqualität: Aktionen und Events stärken die WEBER Innenstadt und sind Teil von präventiven Ansätzen auf Liste 1 Platz 1 Innenstadtplätzen OB- und Mehr Stadtmarkt: Marktmanager unterstützt beim Wandel Stadtratswahl 15. März 2020 SEITE 21
Sag zu Wohnen
DIE STADT DER CHANCEN Hier wie bei allen künftigen Wohngebietsausweisungen muss die WOHNEN Stärkung der Gemeinbedarfe (bezahlbarer Wohnraum genauso wie beispielsweise Kitas, Grünflächen oder Spielplätze) im Blick Augsburg ist eine wachsende Stadt im Aufbruch, aber nicht sein. Auch wird ein Konzept für die Beplanung von Grundstücken alle haben Anteil an der positiven Entwicklung. Gerade stei- mit höheren Gebäuden im Einklang mit dem Stadtbild erarbeitet. gende Wohnungspreise und Mieten sind ein Thema für viele. Für uns gilt, alle Bevölkerungs- und Einkommensschichten sol- Gleichzeitig gehört zur Offensive Wohnraum II aber auch die Um- len in unserer Stadt ein angemessenes Wohnangebot vorfin- setzung von Projekten für Menschen in besonderen Lebenslagen. den. Das Ziel muss sein, hohe Wohn- und Lebensqualität in Auszubildende (insbesondere auch städtische Auszubildende) den Stadtteilen und Quartieren zu gewährleisten, Defizite zu oder Menschen mit Handicap stehen dabei besonders im Fokus. beseitigen und bei Neuplanungen höchste Qualitätsansprüche umzusetzen. Dazu gehört auch, dass unterschiedliche Milieus Die »Stadt der kurzen Wege« gilt als Maxime für Neuplanungen und Altersgruppen andere und neue Wohnformen bevorzugen. zur Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Freizeit. Die Schaffung Genossenschaftliches Wohnen, Bauherrengemeinschaften von wohnortnaher Nahversorgung, Erholungs- und Freizeitmög- oder gemeinschaftliches Wohnen werden unterstützt. Sozialer lichkeiten sowie Infrastruktur im Quartier (z. B. Schulen, Kitas, Mo- Wohnungsbau wird nicht nur von der städtischen Wohnungs- bilitätsangebote) wird dabei stets mitgedacht und mitgeplant. baugesellschaft geleistet, sondern von allen Investoren einge- fordert. Die Vergabe städtischer Wohnbaugrundstücke (ausgenommen Grundstücke für Einfamilien-/Doppelhäuser nach Familienförde- rung) erfolgt ausschließlich über Konzeptvergabe. Dafür setzen wir die 2017 gestartete Offensive Wohnraum in allen Kernbereichen fort und schreiben sie als Offensive Wohn- Das Konzept »sozialgerechte Bodennutzung« wird umgesetzt. raum II inhaltlich weiter. Das Kernstück Haunstetten Südwest Damit werden Investoren in städtebaulichen Verträgen nicht nur als Zukunftsprojekt für den Augsburger Wohn- und Lebensraum zur Errichtung von einkommensorientiertem Wohnungsbau (EOF) steht dabei im Fokus und soll den benötigten Wohnraum mit Au- verpflichtet, sondern auch Grünflächen, Kinderspielplätze, Kitas genmaß und Zug um Zug nach modernsten stadtplanerischen, so- und Ähnliches können darüber abgedeckt werden. Die Quote für zialen und umweltverträglichen Belangen zur Verfügung stellen. EOF wird spezifisch für jedes Quartier und jedes Projekt unter be- SEITE 23
WOHNEN DIE STADT DER CHANCEN sonderer Berücksichtigung der Verhältnisse vor Ort festgelegt. Wir unterstützen die Wohnbaugruppe beim Neubau von 1.000 geförderten Wohnungen bis 2026. Die städtische Wohnbaugesellschaft WBG erhält Erstzugriff auf städtische Grund- stücke zur Umsetzung von bezahlbarem Wohnen. Dabei sollen auch ganz neue Wohn- projekte in Umsetzung gebracht werden: gemeinschaftliches Wohnen, wie es schon in Städten wie Wien und Frankfurt praktiziert wird. Die schnellere Bearbeitung von Baugenehmi- gungen durch digitalisierte Verfahren für alle mit Baugenehmigungsrecht befassten Teilver- waltungen wird im Rahmen der Verwaltungs- digitalisierung zeitnah umgesetzt. Neue Wohnbaupotenziale sollen im verdich- teten Stadtraum aktiviert werden. Die Aus- weisung neuer Wohnbaugebiete muss auch im begrenzten Stadtraum weiterhin und mit Augenmaß möglich sein. Dabei müssen indi- viduelle Bedürfnisse von Familien (Unterstüt- zung insbesondere junger Familien bei der SEITE 24
WOHNEN DIE STADT DER CHANCEN Vergabe von Baugrundstücken), von Menschen mit wenig Einkom- Zusammen mit den angrenzenden Kommunen werden im Zuge men, aber auch die Normal- und Besserverdienenden sowie neue der allmählichen Umsetzung der Universitätsklinik gemeinsame Wohnformen in den Blick genommen werden: So ist der Ausbau Konzepte für die Wohn- und Infrastruktur entwickelt. von Angeboten für Generationenwohnen und Wohngemeinschaf- Das Gebiet südlich der Derchinger Straße wird nicht nur für ten wichtig und zeitgemäß. Gewerbe, sondern auch für Wohnen im Stadtteil entwickelt. Gemeinsam mit der Bevölkerung wird ein innovatives Gesamtkon- Neue sozial ausgerichtete Wohnkonzepte werden gefördert und zept geplant. realisiert, ebenso die Förderung von betreutem Wohnen. Hierfür werden Grundstücke – auch um diese im Eigentum der Stadt zu Wir etablieren ein städtisches Vermieterbüro als Anlaufstelle für behalten – im Erbbaurecht angeboten. private Vermieter und Vermieterinnen, damit Wohnungen schnell wieder vermietet werden und Hilfestellung bei Fragen und Proble- Gemeinsam mit der Universität, der Hochschule und dem Stu- men geleistet werden kann (insbesondere bei Fragen von Miet- dentenwerk wird ein Konzept »Wohnen für Hilfe« erarbeitet. zahlungen durch das Amt für soziale Leistungen). Die Ausübung Angelehnt an das gleichnamige Projekt in München erhalten so von Maklertätigkeiten ist dabei nicht vorgesehen. Studierende die Möglichkeit, günstig zu wohnen. Im Gegenzug lei- sten sie Hilfe im Haushalt von Seniorinnen und Senioren. So kann Die kooperative Ansprache von Eigentümern und Eigentüme- für die Studierenden sowie die Seniorinnen und Senioren eine rinnen von nicht genutzten innerstädtischen Grundstücken und Win-win-Situation entstehen. deren Nutzbarmachung soll aktiv gemanagt werden. Mit städtebaulichen Programmen werden wir insbesondere in der Jakobervorstadt, in der Wertachstraße und in Haunstetten- Hofackerstraße eine gute Entwicklung der Viertel und damit für die Wohnbevölkerung sicherstellen. SEITE 25
DIE STADT DER CHANCEN Die Augsburg-Chancen für BESSERES WOHNEN Mehr Bauen: Offensive Wohnraum II Mehr Horizont: Höheres Bauen wird möglich gemacht Mehr Bedarfsorientierung: Für Menschen in besonderen Wohnsituationen Mehr Gerechtigkeit I: 1.000 neugebaute geförderte Wohnungen bis 2026 (Wohnbaugruppe) Mehr Gerechtigkeit II: Baugrundstücke für Normalverdienende und Familien Mehr Gerechtigkeit III: Förderung von sozialen Wohnprojekten Mehr und schnellere Baugenehmigungen: Digitale Verfahren Mehr für alle: Bezahlbarer Wohnraum, Kitas, Freizeitqualität, Grünfläche durch sozialgerechte Bodennutzung Mehr Win-win: Konzepterarbeitung »Wohnen für Hilfe« SEITE 26
DIE STADT DER CHANCEN Die Augsburg-Chancen für BESSERES WOHNEN Mehr Qualität I: Grundstücksvergabe nach Konzept Mehr Qualität II: Städtebauliche Entwicklungen in ausgewählten Quartieren Mehr Individualität: Generationenwohnen, soziale Wohnkonzepte Mehr Vermieterfreundlichkeit: Vermieterbüro als Anlaufstelle Mehr Wohnpotenziale I: Überbauung von versiegelten Flächen Mehr Wohnpotenziale II: Kooperative Ansprache von Eigentümern EVA und Eigentümerinnen von nicht genutzten Immobilien/Flächen WEBER Mehr Wohnpotenziale III: Konzept »Wohnen im Stadtteil« Liste 1 Platz 1 im Gebiet südlich der Derchinger Straße OB- und Stadtratswahl 15. März 2020 SEITE 27
Sag zu Mobilität
DIE STADT DER CHANCEN und der Ausbau bzw. Neubau der Bahnverbindung Augsburg–Ulm MOBILITÄT mit attraktiven Fern- und Nahverkehrsverbindungen. Augsburg muss Taktknoten im Deutschland-Takt 2030 werden, damit auch Intelligente Mobilität – das bedeutet, dass jede/r jeden Tag künftig kein ICE ohne Halt lediglich durch Augsburg durchfahren aufs Neue entscheiden kann, welche Fortbewegungsart die kann. Daher fordern wir auch die Elektrifizierung der Bahnstrecke richtige ist. Der Autoverkehr kann sich nur dann auf ein für den nach Buchloe ein. verdichteten Stadtraum verträgliches Maß reduzieren, wenn wir intelligente Mobilitätsangebote für alle schaffen. Nicht das Die Tarifreform hat Kritik hervorgerufen, aber auch Erfolge vorzu- gegenseitige Ausspielen der verschiedenen Fortbewegungsar- weisen: Die Zahl der Abonnements geht kontinuierlich nach oben, ten führt zu einem Mobilitätswandel, sondern die Steigerung das Interesse am elektronischen Fahrschein ist eminent gestie- der Attraktivität von klimafreundlichen Verkehrsmitteln. Dazu gen und auch die Kurzstreckentickets werden mehr und mehr ge- brauchen wir eine zuständige Stelle, die die unterschiedlichen nutzt. Ihre Evaluierung soll dennoch ernsthaft betrieben und mit strukturellen Bereiche mit Gestaltungswillen und Mut zur Ver- konkreten Verbesserungen abgeschlossen werden, insbesondere änderung managt. im Sinne bereits diskutierter Defizite (Seniorenticket, Kurzstrecke). Im Zuge der Fortschreibung des ÖPNV-Nahverkehrsplans soll ge- Ein Mobilitätsreferat in der Stadtverwaltung soll künftig die meinsam mit den angrenzenden Landkreisen und Kommunen die zentrale Managementfunktion übernehmen und das vernetzte Mobilität im engen Verdichtungsraum anders aufgestellt wer- Denken in Verwaltungshandeln übersetzen. Durch intelligente den. Denn ein attraktiver ÖPNV hängt auch wesentlich vom Ange- Mobilität sollen nicht nur verbesserte Angebote, sondern insbe- bot ab, das in der Stadt Augsburg und dem engen Umland anders sondere mehr Platz für alle im verdichteten Stadtraum geschaf- erfolgen muss als im weiteren Einzugsbereich. fen werden. Der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs beinhaltet den Ausbau Das Bekenntnis zum Jahrhundertprojekt Hauptbahnhofumbau ist und die Fertigstellung der Linie 3 nach Königsbrunn und der Linie grundlegende Voraussetzung für die Mobilitätswende und wirt- 5 zum Universitätsklinikum. Weitere Erweiterungen des Straßen- schaftliche Prosperität, dazu gehört auch die umsteigefreie und bahnliniennetzes (z. B. die Linie 1a in die Hammerschmiede bzw. schnelle Bahnverbindung von Augsburg zum Flughafen München die Linie 1 nach Hochzoll) werden in die Planung gebracht. SEITE 29
MOBILITÄT DIE STADT DER CHANCEN Das städtische Busnetz wird unter die Lupe genommen. Insbe- sondere lässt die Größe der Stadt Augsburg inzwischen zu, dass Tangentiallinien umgesetzt werden, um so eine bessere Anbin- dung zwischen den Stadtteilen sicherzustellen. Ein regionales Mobilitätssystem gemeinsam mit den Landkreisen soll für mehr und bessere öffentliche Verkehrsangebote für die Bürgerinnen und Bürger und damit auch eine bessere Ver- zahnung mit der Region sorgen. Wesentlicher Bestandteil dafür ist der S-Bahn-ähnliche Regioschienentakt und der Neubau eines Regionalbusterminals am Hauptbahnhof. Der Ausbau von P+R- Plätzen sorgt für eine gute Verzahnung von individueller Mobilität und ÖPNV. Dazu zählt auch, auf attraktive Angebote und eng ab- gestimmte Schnittstellen zu überregionalen Fernverkehrsanbin- dungen auf der Schiene hinzuwirken. Die Osttangente als Entlastung für die Verkehrsflüsse in und durch die Stadtviertel muss kommen. Die Überprüfung der verkehrlichen Neugestaltung mitsamt Nach- begrünung der Karlstraße wird angegangen. Dabei werden die Auswertungen der Verkehrsbehörden und des Tiefbaus dafür entscheidend sein, ob Verkehrsumlenkungen in die umliegenden Straßenzüge zulasten der dortigen Anwohner stattfinden wer- den. Entlastung zulasten anderer entspricht nicht den Parame- tern moderner Mobilitätspolitik. Die Beruhigung der Karolinenstraße als künftige Einkaufsstraße und verlängerte Shopping-Achse zwischen Karlstraße und Rat- SEITE 30
MOBILITÄT DIE STADT DER CHANCEN hausplatz wird konzeptionell und planerisch begonnen. Auch die Berücksichtigung des Fußgängerverkehrs verstehen wir Die Einrichtung von vielzähligen multimodalen Mobilitätsknoten als wichtigen Baustein der Nahmobilität (»Shared Spaces«). Zur (ÖPNV, Car-Sharing, Bike-Sharing an einem Ort) soll künftig bei Attraktivitätssteigerung klimafreundlicher KFZ (E-Auto, Wasser- der freien Wahl des Verkehrsmittels zugunsten klimafreundlicher stoff etc.) bieten wir als Kommune kostenfreies Parken an. Die In- Angebote eine kostengünstige und attraktive Option für alle bie- frastruktur mit E-Ladesäulen wird konsequent ausgebaut. ten. Der Aufbau eines digitalen Mobilitäts- und Parkleitsystems Taxiverkehr als wichtiger Teil des modernen Mobilitätsmixes: Für und damit die Optimierung von Verkehrslenkung und Parkplatzan- unsere »Tax’ler« wird eine zuständige Stelle als Unterstützung gebot sorgen für Entlastung insbesondere im verkehrsverdichte- und Ansprechpartner im neuen Mobilitätsreferat zur Verfügung ten Innenraum der Stadt. stehen. Mit einem Pilotprojekt wollen wir in der Maximilianstraße testen, Paketdienstleister im verdichteten Innenraum tun sich nicht sel- wie ein Rückbau von Parkplätzen, die Ausweisung von konsum- ten schwer mit verträglichen Zustellmöglichkeiten. Fehlende Park- freien Sitzzonen, Begrünungsinseln und andere Maßnahmen zur plätze und viele Zustellversuche, bevor die Empfänger erreicht Steigerung der Aufenthaltsqualität beitragen können. Wir wollen werden, tragen dazu bei. Deswegen muss die City-Logistik neu auch prüfen, inwieweit die Karlstraße vom Durchgangsverkehr aufgestellt werden. In der Innenstadt soll u.a. mit Logistikhubs entlastet werden kann. eine zentrale Anlieferzone geschaffen werden, von der aus per Weiter und verstärkt wollen wir den Fahrradverkehr als gleich- Lastenfahrrad die Pakete verteilt werden. berechtigten Verkehrsteilnehmer stärken. Dazu gehört neben dem konsequenten Ausbau der Radwege-Infrastruktur (Fahrrad- Neue, kreative und individuelle Mobilitätskonzepte sollen im stadt) und der Erarbeitung eines Radwegeschnellnetzes auch die neuen Mobilitätsreferat im Zusammenspiel mit der Wirtschafts- Festlegung je eines sicheren Radwegs aus jedem Stadtteil in die förderung schnelle und pragmatische Umsetzungshilfe erhalten: Innenstadt. Aber auch Einbahnstraßenregelungen, die weitere zum Beispiel das Semmelrad. Um den Autoverkehr insbesondere Errichtung von Fahrradstraßen oder Aufstellflächen vor Ampeln/ an den Wochenenden »zum Bäcker und zurück« einzudämmen, Kreuzungen werden konsequent geprüft und umgesetzt. soll ein Abonnement-Angebot für Konsumenten geschaffen wer- Abstellplätze, nicht nur für »normale« Zweiräder, sondern auch für den, das den umweltfreundlichen Transport per Lastenfahrrad Lastenfahrräder, werden weiter ausgebaut. direkt nach Hause auf den Frühstückstisch ermöglicht. SEITE 31
DIE STADT DER CHANCEN Die Augsburg-Chancen für MEHR INTELLIGENTE MOBILITÄT Mehr Management: Das neue Mobilitätsreferat Mehr Gerechtigkeit: Auto, Fahrrad und Fußgänger sind gleichwertig Mehr Verbindungen: Der Ausbau Augsburg–Ulm sorgt für gute Fern- und Nahverkehrsanbindung Mehr von weniger: Neue Verkehrsplanung Karlstraße Mehr Shopping: Verkehrsberuhigung Karolinenstraße Klares Bekenntnis zum Jahrhundertprojekt »Modernisierung Hauptbahnhof« Mehr ÖPNV I: Ausbau und Fertigstellung der Linie 3 und der Linie 5 Mehr ÖPNV II: Planungen für Verlängerung der Linie 1 Mehr ÖPNV III: Ernsthafte Evaluierung der Tarifreform Mehr ÖPNV IV: Verbesserung des Busnetzes inklusive Tangentiallinien SEITE 32
DIE STADT DER CHANCEN Die Augsburg-Chancen für MEHR INTELLIGENTE MOBILITÄT Mehr Regional: Regionales Mobilitätssystem, Regioschienentakt und Neubau Regionalbusterminal Mehr raus aus der Stadt: Ja zur Ost-Tangente Mehr Möglichkeiten: Multimodale Mobilitätsknoten in der ganzen Stadt Mehr Ziel: Aufbau eines digitalen Mobilitäts- und Parkleitsystems Mehr Maximilianstraße: Pilotprojekt Mehr Fahrradstadt I: Ausbau eines sicheren Radwegenetzes aus den Stadtteilen Mehr Fahrradstadt II: Konsequenter Ausbau der Fahrradweg-Infrastruktur Mehr Fahrradstadt III: Abstellmöglichkeiten und Aufstellflächen SEITE 33
DIE STADT DER CHANCEN Die Augsburg-Chancen für MEHR INTELLIGENTE MOBILITÄT Mehr Fußgängerverkehr: Shared Spaces Mehr klimafreundliche KFZ: Kostenfreies Parken und E-Ladesäulen Mehr Taxi: Vernetzung im Mobilitätsreferat Mehr grüne letzte Meile: Zentrale Anlieferstellen für Lieferverkehr Mehr kreative Mobilität: z. B. das Semmelrad SEITE 34
Sag zu Umwelt, Klimaschutz und Nachhaltigkeit
DIE STADT DER CHANCEN Wissenschaftliche Erkenntnisse sind immer unabdingbare Basis UMWELT, K LIM A- für diese Vorgehensweise. SCHUT Z UND Dies und die weitreichende Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger in diesem Prozess machen wir zur Maxime der neuen Umwelt- NACHHALTIGK EIT und Klimapolitik der Stadt Augsburg. Umweltschutz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind keine Wir verlassen damit die ideologisch geprägte Politik der »grünen Ideologien. Sondern eine Haltung und eines unserer Kernanlie- Ökologie« der 70er Jahre. Sie wird in unserer zukünftigen Klimapo- gen. Wir müssen diese Aspekte in unserem täglichen Tun und litik um wichtige Zukunftstreiber ergänzt. Die Wissenschaft nennt Handeln nicht nur berücksichtigen, sondern aktiv umsetzen, dies »blaue Ökologie«8. vorantreiben und zu einem Selbstverständnis werden lassen. Basis für dieses Selbstverständnis ist die Vision einer Stadt, Die Farbe Blau steht für die gesamtheitliche Optimierung des in der Klima, Ressourcen, Technologie, Infrastruktur und En- Ökosystems, die nicht mit grüner Ökologie alleine bewältigt wer- ergie vernetzt und als unabdingbare Zukunfts-DNA behandelt den kann. Ihre tiefere Bedeutung als Farbe der Kompetenz, der werden. Nur wer Umwelt-, Klimaschutz und Nachhaltigkeit ge- Ruhe und der Zuverlässigkeit, der Kraft, Technologie und Qualität samtheitlich mit sozialer Verantwortung und wirtschaftlicher soll gegenwärtigen negativen Entwicklungen als nachhaltiger, Vernunft denkt und mit den heutigen Herausforderungen – gesamtheitlicher Entwurf ideologiefrei und lösungsorientiert Digitalisierung und Vernetzung – verknüpft, versteht die Stadt entgegenstehen. Das Ziel sind ganzheitliche ökologische und als gemeinsamen und gesunden Lebensraum für die Bürgerin- ökonomische Prozesse und Lösungen. nen und Bürger und schützt Natur und Umwelt. Dem folgend, soll Augsburg soll zur ersten Blue City Bayerns wer- den, der innovativen, technologie- und digitalisierungsgetriebe- Die Verbindung von Umwelt-, Klimaschutz- und Mobilitätskon- nen, klimafreundlichen Metropole. zepten und damit das vernetzte Agieren der Stadtverwaltung und ihrer Kooperationspartner ist Grundvoraussetzung für neues, Die feststehende, wissenschaftlich anerkannte Begrifflichkeit effektives ökologisches und ökonomisches Denken und Handeln. »Blue City« steht dabei für ein gebündeltes Angebot mit klarem SEITE 36 8: Zukunftsinstitut 2018, Trendreport 2019 »Neo-Ökologie«, S.12 ff.
UMWELT, KLIMASCHUTZ UND NACHHALTIGKEIT DIE STADT DER CHANCEN Erkennungswert und kommunal garantiertem Qualitätsverspre- chen sein. Ein Mitmachprogramm mit Belohnungseffekten für chen für alle Bürgerinnen und Bürger. Bürgerinnen und Bürger soll uns als abfallarme Stadt (Low Waste City) etablieren. Durch ein Begrünungsprogramm für verdichtete Wichtige Treiber dieser Entwicklungen sind vor allem und gerade Räume werden z. B. Fassadenbegrünung, Dachgrün oder Hinter- Technologien und Innovationen. Wir sind Heimat des Komp- hofbepflanzung besonders gefördert und durch die Verwaltung etenzzentrums Umwelt, des Landesamtes für Umwelt und des unterstützt. Durch sogenannte »Walking Trees«, also im öffent- Umweltclusters und haben somit die besten Voraussetzungen, lichen Raum bewegbare und begrünte Pflanzkübel, sollen in technologisch und innovativ die Nase vorne zu haben. Dass bereits versiegelten Innenstadträumen grüne Oasen auch im be- unsere Ideen greifen, sieht man im Innovationspark, in dem an ressourceneffizienten Produkten geforscht wird, genauso wie an der Universitätsklinik Augsburg mit dem Schwerpunkt Umweltmedizin. Die Kommune beginnt als Vorbildgeberin bei sich selbst und einer groß angelegten kommunalen Förder- und Angebotsplattform, die nicht nur bereits bestehende städtische Angebote bündelt, sondern neue Programme anbietet. Jede/r Bürger/in, jedes Unter- nehmen und jede/r Organisation/Verein soll in diesem Angebot Möglichkeiten finden, den eigenen CO2-Fußabdruck zu verringern und etwas zum Ziel der klimafreundlichen Stadt, des Klimaschut- zes, der Klimaanpassung und Gesundheit beitragen zu können. Wir wollen unter dem Dach der »Blue City Augsburg« innovative Klein- und Großprojekte initiieren und fördern. Neben den großen Mobilitätszielen können dies Bürgerpaten- schaften für Grünflächen oder die Begrünung von urbanen Flä- SEITE 37
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