Der Fernseher im Kinderzimmer - Über den Zusammenhang von Medienkonsum und Schulleistungen

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Autoren: Kleinmann, Mathias / Mößle, Thomas
Titel: Der Fernseher im Kinderzimmer. Über den Zusammenhang von Medienkonsum und
Schulleistungen.
Quelle: Funk Korrespondenz 11/ 2006. Bonn 2006. S. 1-5.
Verlag: Deutsche Zeitung GmbH
Die Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung der FK-Redaktion.

                         Matthias Kleimann / Thomas Mößle

              Der Fernseher im Kinderzimmer
Über den Zusammenhang von Medienkonsum und Schulleistungen

Lisa Simpson, ein sehr kluges, überaus gelbes Mädchen mit vier Fingern, sagte einmal:
„Wir sind die MTV-Generation. Wir empfinden weder Freude noch Leid.“ „Und“, wird sie
gefragt, „wie fühlt sich das an?“ „Hm ...“ Sie zuckt mit den Schultern. Lisa geht in die
zweite Klasse einer staatlichen Grundschule in der durchschnittlichsten aller
amerikanischen Städte: Springfield. Der Erfinder und Produzent von „Die Simpsons“, der
weltweit erfolgreichsten Zeichentrickserie aller Zeiten, ist Matt Groening. Immer wieder
greifen er und seine Autoren in der Trickserie – die hierzulande von Pro Sieben
ausgestrahlt wird (früher vom ZDF) – die Themen „Mediengewalt“, „Mediennutzung von
Kindern“ und „Bildung“ auf und kommentieren ironisch die in den USA seit Jahrzehnten
laufende Debatte über günstige und schädliche Medienwirkungen. Dabei räumen sie
einerseits mit einer ganzen Reihe allzu platter Vorurteile über allzu direkte
Medienwirkungen nach dem Reiz-Reaktionsschema auf, andererseits dokumentieren sie
recht authentisch, wie hilflos Eltern der Medienwelt ihrer Kinder gegenüberstehen.

In einigen Details hat die Realität – auch die in Deutschland – inzwischen Matt Groenings
Zerrspiegel der Gesellschaft allerdings schon überholt: Lisa Simpsons
Lieblingszeichentrickserie ist „Itchy & Scratchy“, eine äußerst brutale „Tom &
Jerry“-Parodie. „Itchy & Scratchy“ wiederum hat in den seit einiger Zeit abends auf dem
Musikkanal MTV laufenden Cartoon-Clips der „Happy Tree Friends“ ihren Meister

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gefunden, und der Fernsehkonsum, der bei den Simpsons bis auf wenige Ausnahmen im
Wohnzimmer stattfindet, ist sowohl in Amerika wie auch in Deutschland vielfach ins
Kinderzimmer ausgelagert. Laut der „Kinder-und-Medien-Studie“ des
Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest (MPFS) hatten im Jahr 2002
bereits 23 Prozent der Erstklässler (6- bis 7-Jährige) einen eigenen Fernseher im Zimmer.
Die Schülerbefragung des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN)
aus dem Frühjahr vergangenen Jahres, in der rund 5500 westdeutsche Grundschüler und
-schülerinnen der vierten Klasse (9- bis 10-Jährige) zu ihrer Mediennutzung interviewt
wurden, ergab, dass 36 Prozent aller befragten Kinder zusätzlich zum Gerät im
Wohnzimmer einen eigenen Fernseher besitzen.

Im Osten Deutschlands, das zeigen verschiedene Erhebungen, liegt diese Zahl mit rund
50 Prozent noch deutlich höher. Für diese Entwicklung gibt es eine ganze Reihe von
Gründen. Die zunehmende „Verspartung“ der Fernsehsender macht den familiären
Konsens über das einzuschaltende Programm nicht eben einfacher. Sinkende
Gerätepreise, wachsende Ansprüche der Kinder an eine mediale Vollausstattung und
nicht zuletzt das seit dem letzten Fernsehneukauf herumstehende Altgerät erleichtern
Eltern die Entscheidung, ihren Kindern einen eigenen Fernseher zu überlassen. An das
eigene TV-Gerät können die 9- bis 10-Jährigen dann außerdem ihre Spielkonsole
anschließen, die bei knapp 27 Prozent der Befragten – so ein weiteres Ergebnis der KFN-
Studie – im Kinderzimmer steht.

Eigener Fernseher erhöht TV-Konsum
So ist die Zeit, die Kinder täglich mit der Rezeption von Fernsehen, Video und DVD
verbringen, bei einem eigenen Fernseher im Zimmer um knapp eine Stunde höher als bei
ihren Altersgenossen ohne eigenes TV-Gerät. Letztere schauen an Schultagen nur rund
70 Minuten fern, Kinder mit eigenem Gerät dagegen mehr als zwei Stunden. Besitzen
Kinder eine eigene Spielkonsole in ihrem Zimmer, erhöht sich die Spielzeit von 20
Minuten an Schultagen auf über 50 Minuten. Besonders am Beispiel der Computer- und
Videospiele lässt sich zeigen, dass die Freiheit der eigenen Spielkonsole im Zimmer auch
inhaltliche Konsequenzen hat. Auf die offene Frage, welche drei Computer- oder
Videospiele die Kinder zur Zeit am häufigsten spielen, schrieben 12 Prozent der befragten

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Kinder ein Spiel auf, das von der USK, der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle, erst ab
16 Jahren freigegeben ist bzw. gar keine Jugendfreigabe bekommen hat. Die Kinder, die
eine eigene Spielkonsole im Zimmer haben, gaben zu einem guten Viertel mindestens ein
solches Spiel an.

Vor diesem Hintergrund stellt sich auch die Frage nach etwaigen Wirkungen solcher in
Teilen bedenklichen Mediennutzungsgewohnheiten. Über die Wirkungen der Nutzung
elektronischer Medien wird gerade mit dem Fokus der kindlichen Mediennutzung seit
Jahrzehnten heftig diskutiert. Dabei war die Forschung immer besonders an der
Mediengewaltnutzung interessiert. Die amerikanischen Psychologen Craig Anderson und
Brad Bushman konnten mit ihren Meta-Analysen sowohl für Fernsehen als auch für
Video- und Computerspiele zeigen, dass sich im Durchschnitt aller Studien mittlere
Zusammenhänge zwischen Mediengewalt und Aggressivität beim Rezipienten ergeben.
Mediengewalt kann also aggressiv machen. Besonders gefährdet erscheinen hier
Jugendliche und vor allem Kinder. Die Auswertungen zur KFN-Schülerbefragung 2005
bestätigen diese Ergebnisse: So zeichneten sich die neben den Viertklässlern ebenfalls
befragten Neuntklässler, die angaben, häufig Kampfspiele zu spielen, durch eine höhere
Gewaltbereitschaft aus. Genau diese Jugendlichen stimmen auch verstärkt Aussagen zu,
die männliche Gewalt befürworten. Geht man von der handlungsleitenden Funktion
sozialer Normen aus, liegt die Vermutung nahe, dass Jugendliche, die ein solches Bild
von Männlichkeit in sich tragen, auch zur realen Umsetzung dieses Bildes neigen. Diese
Erkenntnisse müssen allein deshalb an dieser Stelle erwähnt werden, da auch in der
öffentlichen Diskussion in Deutschland häufig immer noch Standpunkte vertreten werden,
die einen kausalen Zusammenhang zwischen Mediengewalt und Aggressivität negieren.

Neben den Wirkungen von Mediennutzung auf einzelne Verhaltensaspekte von Kindern
und Jugendlichen stand bei der KFN-Schülerbefragung 2005 noch ein anderer Aspekt im
Mittelpunkt des Forschungsinteresses: der Zusammenhang zwischen der Mediennutzung
von Kindern und ihrer schulischen Leistungsfähigkeit. Auch wenn es vielleicht den
Anschein haben mag – das Thema „Mediennutzung und Schulleistung“ ist keine Erfindung
des 21. Jahrhunderts. Bereits seit den 1950er Jahren besorgt der Einfluss von Fernsehen
(später: Video; noch später: von Videospielen) Eltern und Erzieher gleichermaßen. Von
den Anfängen des Fernsehens an wurden international zahlreiche Studien zum Thema

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Fernsehnutzung und kognitive Leistungen von Kindern und Jugendlichen durchgeführt.
Untersuchungen, die negative Effekte feststellten und die dafür keine Belege fanden,
hielten sich dabei lange Zeit die Waage.

Ein dosierter und moderater Fernsehkonsum gilt als durchaus positiv und
entwicklungsförderlich. In der Wissenschaft wird diese Sehweise mit dem Begriff der
„Stimulierungshypothesen“ verknüpft. Verschiedene Studien konnten zeigen, dass das
Fernsehen, insbesondere informative Kinderprogramme (etwa „Sesamstraße“),
Schulleistungen verbessern können, weil Kinder so eine große Bandbreite des
geforderten schulischen Curriculums (zum Beispiel Wort- oder Zahlerkennung) im
Fernsehen lernen können. Auch an die Verwendung stark individualisierbarer
Computerprogamme aus dem Bereich des Infotainments bzw. des Edutainments werden
ähnliche Erwartungen geknüpft. Ist die Sorge über die starke Rolle, die die Nutzung
audiovisueller Medien im Leben vieler Kinder heutzutage spielt, also gänzlich
unbegründet?

Sprach- und Lesekompetenz sinkt
Aktuelle Studien legen einen anderen Schluss nahe. Vor allem Längsschnittstudien der
letzten Jahre weisen mehrheitlich auf negative Zusammenhänge zwischen exzessivem
Fernsehkonsum und kognitiven Leistungen hin. Das liegt auch daran, dass sich das
Medienangebot wie auch die Mediennutzungsgewohnheiten seit den Tagen der
Erstausstrahlung der „Sesamstraße“ dramatisch geändert haben. Bereits für Kleinkinder
zeigen sich sehr bedenkliche Befunde: So gibt eine Längsschnittanalyse eines
amerikanischen Forscherteams unter Leitung des Kinderarztes Dimitri Christakis aus dem
Jahr 2004, die in den USA mit über 1000 Kleinkindern durchgeführt wurde, Hinweise auf
einen Zusammenhang zwischen frühem Fernsehen (mit 1 bis 3 Jahren) und späterem
Auftreten einer Aufmerksamkeitsstörung (ADHD) im Alter von 7 Jahren. Bei Steigerung
der Fernsehzeit im Alter von einem Jahr um zwei Stunden erhöht sich das Risiko von
ADHD im Alter von 7 Jahren um 28 Prozent.

Andere Studien belegen negative Effekte zwischen exzessivem Fernsehkonsum und der
Rechen-, Sprach- und Lesekompetenz von Kindern. In einer weiteren Untersuchung der

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Forschergruppe um Christakis mit fast 1800 US-amerikanischen Kindern wurden die
Rechen- und Leseleistungen im Alter von 6 bzw. 7 Jahren mit dem Fernsehkonsum vor
dem dritten sowie zwischen dem dritten und fünften Lebensjahr verglichen. Laut dieser
Studie sitzen 3- bis 5-jährige Kinder im Durchschnitt über drei Stunden täglich vor dem
Fernseher. Kinder unter 3 Jahren schauen bereits über zwei Stunden fern. Es zeigte sich,
dass sich jede zusätzliche Stunde, die Unter-3-Jährige täglich vor dem Fernseher
verbringen, negativ auf die Rechen- und Leseleistungen auswirkt – unabhängig vom
sozialen Hintergrund des Elternhauses sowie den kognitiven Fähigkeiten der Kinder.

Ein neuseeländisches Forscherteam unter der Leitung des Sozialmediziners Robert
Hancox kommt in einer 2005 veröffentlichten Langzeitstudie mit zirka 1000
Versuchspersonen zu dem Ergebnis, dass sich ein erhöhter TV-Konsum im Alter von 5 bis
15 Jahren negativ auf die Realisierung eines Schul- oder Universitätsabschlusses
auswirkt. Erwachsene, die als Kinder mehr als drei Stunden täglich vor dem Fernseher
verbrachten, hatten mit 26 Jahren öfter keinen Schulabschluss; die mit den niedrigsten
Fernsehzeiten hatten am häufigsten einen Universitätsabschluss. Hohe tägliche
Fernsehzeiten hingen zwar unmittelbar mit einem niedrigem sozioökonomischen Status
der Eltern und einem niedrigem Intelligenzniveau der Kinder zusammen, die Befunde zum
Einfluss des Fernsehkonsums blieben jedoch auch unter Berücksichtigung dieser
Faktoren bestehen.

Schlechtere Schulnoten in Deutsch und Sachkunde
Zu dem Befund, dass sich der eigene Fernseher im Kinderzimmer negativ auf die
Schulleistungen der Kinder auswirken kann, kamen auch Dina Borzekowski und Thomas
Robinson von der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health in einer ebenfalls im
vergangenen Jahr veröffentlichten Studie. In ihrer Befragung kalifornischer Drittklässler
stellten sie fest, dass die Kinder mit einem eigenen Fernseher im Kinderzimmer (immerhin
71 Prozent der Kinder!) um 8 bis 10 Prozent niedrigere Schulleistungen beim Rechnen
und Lesen hatten und wöchentlich rund zwei Stunden mehr Fernsehen schauten als die
Kinder ohne eigenes TV-Gerät.

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Auch für den Bereich der Video- und Computerspiele gibt es inzwischen eine rund
zwanzigjährige Forschungstradition, in der auch der Bereich der Zusammenhänge
zwischen Computerspielnutzung und schulischer Leistungsfähigkeit untersucht wurde. Die
Wissenschaftler Donald Roberts, Ulla Foehr und Victoria Rideout kommen in einer 2005
im Auftrag der amerikanischen Kaiser Family Foundation veröffentlichten Studie zu dem
Schluss, dass längere Computer- und Videospielzeit mit schlechteren Schulnoten
einhergehen. Auch bei Kontrolle des Einflusses des familiären Hintergrunds der befragten
Schülerinnen und Schüler bleibt dieser Effekt bestehen.

Ähnliche Befunde wie die oben zitierten Untersuchungsergebnisse zu Fernseh-,
Computer- bzw. Videospielnutzung zeigten sich ferner bei der Auswertung der KFN-
Schülerbefragung aus dem vergangenen Jahr: Je mehr Zeit die befragten Kinder vor dem
Fernseher oder mit der Spielkonsole verbringen, desto schlechter sind ihre
Schulleistungen. Besonders negative Auswirkungen hat dabei wie-derum der eigene
Fernseher im Kinderzimmer. Viertklässler mit einem eigenen Gerät im Zimmer hatten
deutlich schlechtere Schulnoten in den Fächern Deutsch, Mathematik und Sachkunde.
Der Geschlechterunterschied in der Medienausstattung (Fernseher, Spielkonsolen und
Computer finden sich deutlich häufiger in Jungenzimmern) hat eine interessante Analogie:
41 Prozent der 10-jährigen Mädchen, aber nur 34 Prozent der gleichaltrigen Jungen
erhielten am Ende der vierten Klasse eine Schulempfehlung für das Gymnasium.

Natürlich ist der Zusammenhang zwischen Schulleistungen und
Mediennutzungsgewohnheiten mit vielen weiteren relevanten Einflussvariablen verknüpft.
So spielt der Bildungshintergrund im Elternhaus für die Schulleistungen eine große Rolle.
Gleichzeitig beeinflusst der Bildungshintergrund der Eltern auch maßgeblich die
Mediennutzung der Grundschüler. Dennoch: Auch bei Kindern von Eltern mit hoher
Schulbildung zeigt sich der oben beschriebene Effekt. Mehr noch: Während bei Kindern
aus Elternhäusern mit sehr niedriger Schulbildung der Medienkonsum nur eine sehr kleine
Rolle für die Schulnoten spielt, ist dies bei durch den Bildungshintergrund der Eltern
privilegierten Kindern sehr viel stärker der Fall. Aus diesem Befund lässt sich ableiten:
Besonders wenn Kinder aufgrund der Gegebenheiten im Elternhaus alle Voraussetzungen
für eine erfolgreiche Schullaufbahn haben, kann eine schlechte Medienerziehung durch
die Eltern den Schulerfolg maßgeblich beeinträchtigen.

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16 Jahre in der zweiten Klasse
Welche Schlussfolgerungen lassen sich aus diesen Forschungsergebnissen insgesamt
ziehen? Die Forschung steht zunächst vor der schwierigen Aufgabe, die genauen
Prozesse zu beschreiben, in denen sich unkontrollierte stundenlange Nutzung von
Fernsehen und Computerspielen negativ auf die Leistungsfähigkeit von Kindern
auswirken kann. Was zunächst trivial erscheint – jeder wird sofort eine Alltagstheorie
parat haben, warum ein übermäßiger Fernseh- und Computerspielkonsum für Kinder
schädlich sein kann –, gestaltet sich in der wissenschaftlichen Überprüfung als schwierig.
So haben sich allzu einfache Erklärungsmuster in der Vergangenheit in der empirischen
Überprüfung nicht als sonderlich fruchtbar gezeigt. Doch unabhängig vom
wissenschaftlichen Disput über eine korrekte Interpretation der bisherigen korrelativen
Zusammenhänge ergibt sich eine Reihe von sehr praktischen Rückschlüssen für die
Medienerziehung bei Kindern.

Zunächst ist nicht einsichtig, warum bereits in den Kinderzimmern von Grundschülerinnen
und -schülern ein eigener Fernseher stehen muss. Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es
keinen Grund, der dafür spricht und eine ganze Reihe von Gründen dagegen. Natürlich
müssen Kinder im Lauf der Zeit einen selbständigen Umgang mit Medien erlernen. Dies
jedoch von Unter-10-Jährigen zu verlangen, spricht eher für die Gedankenlosigkeit der
Eltern. Generell muss der Medienwelt der Kinder mehr Aufmerksamkeit durch
Erwachsene entgegengebracht werden. Ein elterliches Interesse an den Medieninhalten
der Kinder ist die Grundvoraussetzung für Medienerziehung. Im Fragebogen der KFN-
Schülerbefragung gab jedes zehnte Kind an, dass sich seine Eltern nicht dafür
interessieren, welche Medieninhalte es wie lange nutzt. Ebenfalls fast jedes zehnte Kind
erklärte sogar, dass seine Eltern ihm dabei helfen, Medieninhalte zu beschaffen, die erst
für ältere Jugendliche geeignet sind. In Kombination mit der Gerätevollausstattung im
Kinderzimmer haben die Kinder heute Freiheiten, die sie allenfalls technisch bewältigen
können. Bei der Auswahl geeigneter Spiele und Sendungen benötigen Kinder die
Aufmerksamkeit und Unterstützung von Erwachsenen.

Lisa Simpson hat im übrigen trotz „Itchy & Scratchy“ und einer fast systematischen
Vernachlässigung durch ihre Eltern durchweg glänzende Noten in der Schule. Diese

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erstaunliche Tatsache sowie das Kuriosum, dass sie seit über 16 Jahren in der zweiten
Klasse festsitzt, sind allerdings ausschließlich den Produktionsbedingungen einer
erfolgreichen Zeichentrickserie geschuldet.

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