Der Wiener Staatsvertrag - Hausarbeit: Jennifer T. Klasse 12 FOA
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Inhaltsverzeichnis 1. Warum wurde ein Staatsvertrag erstellt? 2. Entstehung des Staatsvertrags 3. Inhalt des Staatsvertrages 4. Österreich nach Inkraftsetzung des Staatsvertrages 5. Fazit 6. Quellenangabe
1. Warum wurde ein Staatsvertrag erstellt? Der Wiener Staatsvertrag wird allgemein auch als österreichischer Staatsvertrag bezeichnet. Österreich war schon früh von Hitler und dessen Angriffspolitik betroffen. Mit dem Vertrag sollte daraufhin festgelegt werden, das Österreich von dem Zeitpunkt an wieder als eigenes Land galt und ein freier, demokratischer und somit unabhängiger Staat wird. Durch den Vertrag für Österreich könnte die geforderte Unabhängigkeit ermöglicht werden und der damalige Besatzungsstatus von Frankreich, Großbritannien und den USA aufgehoben werden. Dies waren die eigentlichen Gründe, warum Österreich den Staatsvertrag forderte. 2. Entstehung des Staatsvertrags Alles begann sozusagen mit der Moskauer Deklaration. Dies wurde am 1. November 1943 von den Außenministern der USA, von Großbritannien und der Sowjetunion beschlossen. In der Moskauer Deklaration wurden unter anderem folgende Punkte besprochen: „dass Österreich, das erste freie Land, das der typischen Angriffspolitik Hitlers zum Opfer fallen sollte, von deutscher Herrschaft befreit werden soll“ *¹, „die Besetzung Österreichs durch Deutschland am 15. März 1938 als null und nichtig“ *² oder „Österreich wird aber auch daran erinnert, dass es für die Teilnahme am Kriege an der Seite Hitler-Deutschlands eine Verantwortung trägt, der es nicht entrinnen kann“ *³. Darauf folgte die Wiederherstellung der österreichischen Republik. Dies verkündete der Sozialdemokrat Karl Renner am 27. April 1945. *¹, *², *³ - http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96sterreichischer_Staatsvertrag
Kurze Zeit später, also am 4. Juli 1945 bekamen bereits USA, UdSSR (Union der sozialistischen Sowjetrepubliken), Großbritannien sowie auch Frankreich die Macht über Österreich. Sie hatten somit die Regierungsgewalt über das Land. Im Januar 1947 versuchte man, in London schon einen Friedensvertrag zu verfassen. Dieser wurde ab März in Moskau verhandelt. Alle Verhandlungsteilnehmer außer der SPÖ (sozialdemokratische Partei Österreichs), welche die Forderungen der Sowjetunion nicht für akzeptabel hielten, stimmten dem Vorschlag zu. Erst Bruno Kreisky, der damalige Staatssekretär überzeugte sie vom Friedensvertrag. Ein weiteres Problem war die Verteilung des deutschen Eigentums in Österreich. Doch durch Verhandlungen mit Österreich kam es zu einer schnellen Einigung. Nach dem Tod von Josef Stalin am 5. März 1953 und durch die Wahl von Dwight D. Eisenhower zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gab es eine große Wandlung bei den Verhandlungen. Nach der Wahl von Julius Raab zum Bundeskanzler von Österreich war das Glück sozusagen in den Händen Österreichs. Während der Berliner Außenministerkonferenz bzw. der Berliner Viermächtekonferenz, an der auch Österreich teilnahm. Während der Konferenz kamen wieder Zweifel der Sowjetunion auf. Sie wollten nur unter einigen Bedingungen dem Vertrag zustimmen. Sie forderten, dass die „sowjetischen Truppen bis zum Abschluss eines Friedensvertrages mit Deutschland im Land stationiert blieben“ *¹ und „Österreich ein neutraler Staat sein müsse“ *². Zwar gab es Befürchtungen, was die Neutralität Österreichs anging, jedoch wurde die Forderung der Sowjets von Karl Renner, dem ersten Bundespräsident der Republik nach dem Zweiten Weltkrieg und dessen Partei unterstützt. Im Jahre 1954 wurde in Moskau weiter über die Souveränität und Neutralität beratschlagt. *¹, *² - http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96sterreichischer_Staatsvertrag
Jedoch erst nach dem Treffen der Regierung der Sowjetunion und der österreichischen Delegation, welche aus dem Vizekanzler Adolf Schärf, Außenminister Leopold Figl sowie dem Bundeskanzler Julius Raab und dem Staatssekretär Bruno Kreisky bestand, wurde infolge von Gesprächen zwischen dem 12. und dem 15. April die Forderungen zur Neutralität Österreichs anerkannt. Somit stand auch dem Wiener Staatsvertrag nichts mehr im Wege. Darauf folgte das sogenannte Moskauer Memorandum. Dies war das Abschlussdokument ich welchem angegeben war das Österreich von nun an ein neutraler Staat war und das dort von den Siegermächten Sicherheit garantiert wurde. Die Vertragsunterzeichnung erfolge am 15. Mai 1955 im Marmorsaal des Schlosses Belvedere in Wien. Am 30. Juli 1955 wurde dann im Bundesgesetzblatt der Wiener Staatsvertrag verkündet. So wurde also der Staatsvertrag für die Freiheit Österreichs zwischen den vier Besatzungsmächten und dem betroffenen Land Österreich beschlossen.
3. Inhalt des Staatsvertrages Der Staatsvertrag Österreichs besteht aus 38 Artikeln. Diese 38 Artikel sind in 9 Teile untergliedert. Im ersten Teil des Vertrages (Artikel 1 – Artikel 11) geht es um politische und territoriale Bestimmungen. Wie beispielsweise: Artikel 1 „Wiederherstellung Österreichs als freier und unabhängiger Staat Die Alliierten und assoziierten Mächte anerkennen, dass Österreich als ein souveräner, unabhängiger und demokratischer Staat wiederhergestellt ist.“ *¹ Wie gefordert steht im Vertrag das Österreich ein unabhängiger und freier Staat ist. Ebenso erklärt sich Österreich in Artikel 9 bereit, alle nationalsozialistischen Zusammenschlüsse aufzulösen und auch keine weiteren Organisationen mit nazistischem Hintergrund zuzulassen. Der nächste Teil besteht aus Artikel 12 bis Artikel 19. In diesen Artikeln wird näher auf militärische Bestimmungen sowie auch Luftfahrt Bestimmungen eingegangen. Der dritte Teil besteht lediglich aus einem Artikel. In Artikel 20 wird auf die Zurückziehung der alliierten Streitkräfte eingegangen. Es wird gefordert das die Mitglieder der Alliierten Kommissionen sich bis spätestens zum 31. Dezember 1955, aus Österreich zurückgezogen haben sollen. Ebenso sollen die alles Geld und alles österreichische Eigentum, welches ihnen zur Verfügung gestellt wurde, zurückgeben. *¹ http://www.verfassungen.de/at/staatsvertrag55.htm
Im vierten Teil (Artikel 21 bis Artikel 24) geht es um die Ansprüche aus dem Krieg, während sich der fünfte Teil (Artikel 25 – 28) mit Eigentum, Rechten und Interessen beschäftigt. Dabei geht es zum Beispiel im genaueren um das Vermögen der Vereinten Nationen in Österreich (Artikel 25) oder um Schulden (Artikel 28). Der sechste Teil sowie auch der siebte Teil besteht jeweils nur aus einem Artikel. Während sich der Artikel 29 im sechsten Teil mit allgemeinen Wirtschaftsbeziehungen beschäftigt, bezieht dich der siebte Teil mehr auf die Regelung bei Streitfällen. Des weiteren folgt Teil acht (Artikel 31 – 33) mit Verschiedene wirtschaftliche Bestimmungen und letztendlich Teil neun (Artikel 34 – 38) mit den Schlussbestimmungen. Danach enthält der Vertrag noch eine Liste mit dem Kriegsmaterial und einige andere Regelungen. 4. Österreich nach Inkraftsetzung des Staatsvertrages Nachdem die Truppen Österreich verlassen hatten, wurde die Verfassung in die Bundesverfassung eingebracht und bereits am 14. Dezember 1955 wurde Österreich ein Teil der Vereinten Nationen. Bis zum Jahr 1989 war Österreich der einzige Staat der auf gutem Weg, nur durch einen Vertrag, von den Besatzungsmächten frei wurde. Einige Jahre später, im Jahre 1995 wurde Österreich dann ein Mitglied der Europäischen Union.
5. Fazit Obwohl ich mich vorher noch nie mit dem Thema Staatsvertrag von Wien beschäftigt hatte, fand ich es sehr interessant zu sehen, wie sich Österreich durch dieses Abkommen entwickelt hat. Ich fand Österreich stand keine leichte Entscheidung bevor. Nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieges musste Österreich sich entscheiden ein freier Staat zu werden oder ein besetztes Land zu bleiben. Durch den Entschluss, für den Staatsvertrag, konnte Österreich durch eigene politische Entscheidungen besser verwalten, um spätere Chancen in Europa nutzen zu können. So konnte es in die Vereinten Nationen und später sogar in die EU eintreten. Ich finde Österreich hat die ihm gegebenen Chancen gut genutzt. Dadurch sind viele geschichtliche Bauwerke und andere Sachen erhalten geblieben, die eventuell ohne den Staatsvertrag nicht zu erhalten gewesen wären. Auch der Tourismus hat meiner Meinung nach großen Nutzen durch den Eintritt Österreichs in die EU, da viel Geschichtliches mit Österreich verbunden ist und heute zu besichtigen ist. Im Allgemeinen finde ich hat Österreich richtig gehandelt.
6. Quellenangabe • http://www.verfassungen.de/at/staatsvertrag55.htm • http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96sterreichischer_Staatsvertrag • http://2005.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=4219&Alias= 2005 • http://lexikon.meyers.de/wissen/%C3%96sterreichischer+Staatsvertrag +(Sachartikel)
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