Syrien - Wirtschaftswachstum durch Reformen - präsentiert für die IHK - Nürnberg von Dr. Pierre Azar am 24.09.2008 in Nürnberg
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Syrien - Wirtschaftswachstum durch Reformen präsentiert für die IHK - Nürnberg von Dr. Pierre Azar am 24.09.2008 in Nürnberg
Werdegang 1970 – Geboren in Beirut (Libanon) 1996 – Diplom in Volkswirtschaftslehre 1996 – Publikation „Regionalanalysen im Vergleich – Ergebnisse für den Raum Nürnberg, Stadt Archiv, Nürnberg 1996 1996 – Arbeit als selbständiger Handelsvertreter in den Ländern des Nahen Ostens 2006 – Promotion in Wirtschaftswissenschaft 2007 – Publikation „Good Governance und wirtschaftliche Entwicklung - Eine Analyse am Beispiel der libansischen Budgetpolitik“, VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken, 2007 2007 – Gründung der Wirtschaftsberatung German Arab Business Services (GABS)
Agenda Die makroökonomische Entwicklung Finanzpolitik Arbeitsmarkt Syriens Finanzwesen Handel & Investitionen Governance Reformbedarf
Die makroökonomische Entwicklung 80er Jahren: geschlossene, sozialistische Volkswirtschaft 1986 finanzwirtschaftlicher Kollaps Î Reformen in Landwirtschaft und internationalem Handel, Stärkung des privaten Sektors, restriktive Haushaltspolitik 1990 -1996 reales Wirtschaftswachstum von durchschnittlich 10% zwischen 1996-2000 „verschenkte“ Jahre (1999 Rezession) 2000 Nach dem Tod Hafez El-Assad kam es zu weit reichenden Reformen (Liberalisierung der Mobilfunkmarktes, Zulassung von Privatbanken und Versicherungen, Liberalisierung des Immobilienmarktes und Unterzeichnung von Freihandelsabkommen mit den Arabischen Staaten (GAFTA) und der Türkei 2007 Neue Reformen durch neues Investitionsgesetz
Bruttoinlandsprodukt & Bevölkerungsentwicklung 40,0 35,0 30,0 25,0 20,0 15,0 10,0 5,0 0,0 1980 1985 1990 1995 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 GDP (current US$, in billions USD) GDP growth (annual %) Population, total (in millions) Population growth (annual %)
Inflation Inf lation, GDP deflator (annual %) 25,0 20,0 15,0 10,0 5,0 0,0 1980 1985 1990 1995 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
Finanzpolitik Als Reaktion auf die 1986 Krise reagierte die Regierung mit einer abrupten Reduktion des Staatshaushaltes von 50% auf 30% des BIP Î Abzahlung der Schulden und Anhäufung von Devisenreserven >50% der Staatseinnahmen kommen direkt oder indirekt von der Erdölindustrie und obwohl die Zoll- und Steuersätze sehr hoch sind tragen sie nur relativ wenig zu den Staatseinnahmen bei Staatliche Investitionsausgaben wurden um ca. 40% zurückgefahren, statt dessen setzte man auf Subventionen (ca. 8% des Budgets) und heute ist man dabei diese schrittweise zurückzunehmen. Ca. 27% der Arbeitsnehmer sind im öffentlichen Sektor beschäftigt und deren Löhne betragen ca. 19% des Budgets Î wegen der geringen Bezahlung sind viele Beamte anfällig für Korruption und viele üben einen zweiten Beruf aus.
Der Syrische Haushalt 400,0 350,0 300,0 250,0 200,0 150,0 100,0 50,0 0,0 1999 2000 2001 2002 2003 Revenues (in billions of SYP) Expenditures (in billions of SYP)
Arbeitsmarkt Hohe Arbeitslosigkeit (22,6%
Arbeitsmarktsindikatoren 35,0 30,0 25,0 20,0 15,0 10,0 5,0 0,0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Workforce/ Population Rate Unemployment Rate
Sektorstruktur 80,0 70,0 Workforce in Agriculture (in %) 60,0 50,0 Workforce in 40,0 Industry (in %) 30,0 20,0 Other Activities 10,0 (in %) 0,0 2001 2002 2003 2004
Handel & Investitionen 1991 - Investitionsgesetz No. 10 () Befristete Steuerbefreiungen Senkungen der Einkommenssteuer für Aktiengesellschaften Erleichterungen der Konvertierbarkeit des SYP Öffnet einige Sektoren und erlaubt ausländischen Investoren den Erwerb von Eigentum in Syrien 2005 - GAFTA 2007 - Investitionsgesetz
Zahlungsbilanz Balance of Payments (in millions SYP) 60.000 40.000 Current Account Balance 20.000 Financial and Capital 0 Account Balance -20.000 Overall Balance -40.000 -60.000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
Investitionsgesetz 2007 (1) Neues Investitionsgesetz (2007), Decree No. 7 Investoren können Gewinne (über syrische Banken) wieder aus Syrien abführen gewährt Einfuhrsteuerfreiheit für Produktionsanlagen (einschl. deren Transportkosten) sieht die Gründung einer Investitionsförderungsbehörde vor („Syria Invest“) Neues Einfuhrgesetz Börsengesetz (Schaffung einer Börse) erlaubt Private-Public-Partnerships (PPP) Liberalisierung weiterer Märkte (z.B. Finanz- und Versicherungsmarkt, Zement, Stromerzeugung) Von der Liberalisierung ausgeschlossen bleiben: Energiedistribution, Raffinerien, Luftfracht, Hafenbetriebe, Trinkwasserabfüllung, Telekommunikation
Investitionsgesetz 2007 (2) Besteuerung Progressive Besteuerung der Unternehmensgewinne (zw. 10% und 45%) Gewinne von AG‘s und GmbH‘s mit 32% bzw.42% besteuert Eingeführte harte Währung muss bei der Commercial Bank of Syria angelegt werden. Außerdem müssen 75% der Gewinne aus Exporten dort angelegt werden. Die investierte Summe kann frühestens nach 5 Jahren zurückgeführt werden (in Ausnahmefällen nach 6 Monaten) Gewinnüberweisungen jährlich möglich Ausländische Fachkräfte dürfen 50% ihres Lohns und 100% ihrer Abfindung ausführen
Investitionsgesetz 2007 (3) In 7 ausgewiesenen Freihandelszonen (Adra, Aleppo, Damascus, Damascus Int‘l. Airport, Dar‘a, Latakia Port, Tartous Port): keine Importlizenzen benötigt Einfuhren benötigen nur ein Manifest Einfuhren bleiben steuerbefreit Freier Devisenumtausch und Überweisungen in Fremdwährungen möglich Handel in der Freihandelszone möglich, erfordert aber Importlizenz Zugang zu den Privatbanken in der Freihandelszone
Syriens Finanzwesen Barzahlungen dominierten einen Großteil des Handels vor dem Jahr 2000 Hohe Rücklagen und Devisenreserven geringe Verschuldungsquote im Ausland Im Jahr 2000 wurde das Finanzwesen reformiert und es wurden Privatbanken und Versicherungen zugelassen Nach wie vor dominieren staatliche Banken die syrische Wirtschaft in einem komplizierten Netz zwischen Staatskasse, Zentralbank und öffentlichen und privaten Unternehmen 2006 „Damas Stock Exchange“ beschlossen Problem: In Syrien vollzieht sich die Liberalisierung im monetären Sektor sehr viel schneller als im realen Sektor der Wirtschaft
Governance
Reformbedarf Übergang von Importsubstitution und Staatswirtschaft zu einer freien Markwirtschaft schleppend (regressive Wirtschaftspolitik) hohe Abhängigkeit von Renteneinkommen (Öl, Gastarbeiterüberweisungen) unausgewogene Wirtschaftsstruktur hohe Arbeitslosigkeit sozial ungleichgewichtiges Wachstum Poor Governance
Daten & Links Wenn nicht anders angegeben, beruhen die Diagramme auf Daten aus: „Monetary and Banking Statistics, Up to 31.12.2007“, Central Bank of Syria, Damascus, 2008 DDP Quick Query - World Development Indicators, World Bank, 2007, http://ddp-ext.worldbank.org/ext/DDPQQ Weiterführende Literatur zum Thema: „The Road Ahead for Syria – Syria Country Profile“, Economic Research Forum, Cairo 2005 Links: Federation of Syrian Chambers of Commerce: http://www.fedcommsyr.org Central Bank of Syria: http://www.banquecentrale.gov.sy Ministry of Finance: http://www.syrianfinance.org
Noch Fragen? P.O. Box: 55-569, Sin El-Fil (Beirut), Lebanon Tel.: +961-1-487477, Fax: +961-1-486477 Email: info@gabs-consulting.com Web: www.gabs-consulting.com Kompetente Wirtschaftsberatung für Jordanien, Libanon und Syrien: •Schnelle und zuverlässige Informationen •Wege zu neuen Märkten •Vor-Ort Unterstützung bei der Abwicklung bilateralen Handelgeschäften •Unterstützung in Handelsdisputen •Studien und Projektunterstützung
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