Die Bedeutung der Nexus-Perspektive für die GIZ in der Landwirtschaft
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Die Bedeutung der Nexus-Perspektive für die GIZ in der Landwirtschaft Ulrike Pokorski, Sophie Müller Sektorvorhaben Internationale Wasserpolitik und Infrastruktur Katja Albrecht Sektorvorhaben Nachhaltige Landwirtschaft Fachtagung der Abteilung 45 Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft 21. August 2013 Seite 1
Business as usual in den „Sektorsilos“ ist keine Option… Wasser Energie Ernährung Bevölke-‐ 2010 800 Mio. ohne 2.5 Mrd. ohne 1 Mrd. leiden rungs-‐ verbesserten Zugang zu Hunger wachstum Zugang Elektrizität Konsum-‐ verhalten WirtschaJs-‐ wachstum 40% 2030 Ressourcenlücke + 40% Nachfrage + 30-‐50% Bedarf Klima-‐ wandel Grenzen der Ökosysteme “A radical transformation is needed ” (European Report on Development 2012) 22.08.2013 Seite 2
…denn die Sektoren hängen eng zusammen Energy Food water Security resources Security Wasser-, Land- und Energieressourcen land energy sind beschränkt und verknüpft. resources resources Wasserversorgung, Energieerzeugung und Ernährungssicherung sind von den selben Ressourcen abhängig. Jeder Sektor ist von Dienstleistungen Water anderer Sektoren abhängig. Security Seite 3
Die Nexusperspektive identifiziert und adressiert “Trade-offs” Typische trade-offs Beispiel: Wasserbedingter Stromausfall – Indien, Juli 2012 Wasser für Bewässerung, oder als Kühlwasser? Stromausfälle Dürre Energie für Bewässerung oder Energiesicherheit? Intensivierung der Landwirtschaft zulasten der CO2 – Bilanz? Wasser / Landwirtschaft für Tank oder Teller? Entwaldung für landwirtschaftliche Produktion / Erhöhung des Dürrerisikos 22.08.2013 Seite 4
Ist Nexus Alter Wein in Neuen Schläuchen? Wasser und Energie sind ein wichtiger Input für Ernährungssicherung – aber nicht nur Nexus ist Teil der Integrierten Auswirkungen Ernährungssicherung von Landwirtschaftspolitiken auf Versorgungssicherheit Wasser/ Energie nicht berücksichtigt Gestaltung der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette kann Lösungen für Probleme im Wasser- und Energiesektor liefern IWRM adressiert de facto nur die • Derzeit werden trade-offs meist Nexus ist nur ein neues Nexus ist Wasserressource. zugunsten vondas Problem der Energie Label für IWRM Wasser- und entschieden. Nexus adressiert auch die Landwirtschaftsleute Sektorpolitiken bei Energie und • Kollateralschäden bei der Landwirtschaft. Erreichung von Energiezielen IWRM ist stärker prozess- • Energieziele werden an Wasser- orientiert als Nexus und Landfragen scheitern. 22.08.2013 Seite 5
Nexus muss auf allen Ebenen gelebt werden Globale Zusammenhänge berücksichtigen: Wirkungen von Global nationalen Politiken in anderen Regionen. Beispiel: Biokraftstoffe Verbesserte Koordinierung zwischen Ländern und Sektoren Regional Beispiel: Kooperation zwischen Flussgebietsorganisationen und Power Pools in Afrika Kohärenz in Planungsmechanismen National Beispiel: übersektorale Abstimmungsprozesse bzgl. Sektorpolitiken. Anreizsysteme neu gestalten. Beispiel: Energie für Bewässerung. Breitenwirksame Umsetzung von innovativen Lösungen. Lokal Beispiel: Verwendung von Abwasser in der Landwirtschaft; integriertes Ressourcenmanagement in Städten Wer wenn nicht wir kann das erreichen ? 22.08.2013 Seite 6
Die Nexusperspektive ist für die GIZ relevant… Deutschland ist als Vorreiter anerkannt Das Thema hat international verfangen Die Nexus-Perspektive hat IZ- Relevanz 22.08.2013 Seite 7
Die GIZ unterstützt die Nexus-Perspektive auf allen Ebenen • Global: Beratung des BMZ beim internationalen Agenda-Setting Internationale Kooperation, z.B. „High-Impact Opportunity“ (co- lead BMZ/FAO in Kooperation mit USAID und Weltbank) Förderung der Nexus-Perspektive im Post2015/SDG-Prozess. Entwicklungspolitisches Forum „Berlin 2013“ • Regional Nexus Dialogues: regionale Dialogprozesse zu spezifischer Fragestellung (z.B. „Nairobi Nexus Dialogue“, Nov. 2012) 22.08.2013 Seite 8
Wir haben schon angefangen umzusetzen Abwasser- Solarbetriebene Nexus-relevante Beispiele Nexus- Wiederverwendung Wasserpumpen Studie in der LaWi Integrierte Ressourcen- Energie durch planung in landw. Abfälle Städten Meerwasser- entsalzung mit erneuerbaren Energien Dam- Sustainable Sektorübergr. Synchronisierung zu Land and Dialog im Hochwasserschutz Water Mekong- Management Einzugsgebiet Seite 9
Wie umsetzen? – Handlungsfelder erkennen • Nexus-Studien, z.B. GIZ Ägypten (SFF-Mittel): • Gegenseitige Abhängigkeiten der Sektoren darstellen – für ägypt. Kontext • Anhand von Szenarien Konzepte für politische Richtlinien entwickeln • Handlungsfelder für strategische Ausrichtung der EZ ableiten • Tools anwenden • Z.B. “Nexus Assessment Package“, http://nexus-assessment.info/ 22.08.2013 Seite 10
Wie umsetzen? Jordanien: Abwasser in der Landwirtschaft Water Resource Management (2009-2011) • 42 % des vorhandenen Frischwassers werden im Jordantal in der Bewässerungslandwirtschaft eingesetzt (= Konflikt mit Nutzung als Trinkwasser) • In einem sehr regenarmen Gebiet wurde rückgewonnenes Wasser auf 10,000 ha zur Bewässerung eingesetzt • Kontrolle gesundheitlicher Risiken (WHO Leitlinien für die sichere Nutzung von Abwasser in der Landwirtschaft) • Der Einsatz von Düngemitteln kann deutlich reduziert werden. Weniger Energieeinsatz notwendig, positiver Effekt auf das Klima 22.08.2013 Seite 11
Bsp. Food-Energy-Systems I • Durch Teller – Tank – Debatte befördert • Gleichzeitiger Anbau von Nahrungsmittel- und Energiepflanzen/Holz • Gleichzeitiger Anbau von Mais und Straucherbsen (Beispiel Malawi) - Mais und Straucherbsen liefern Nahrung - Leguminosen versorgen den Boden mit Stickstoff - Straucherbsen erhöhen Maiserträge - Sie stabilisieren den Boden - Sie liefern Brennholz • Agroforstsysteme: Verbesserte Wasserverfügbarkeit, verbesserte organische Bodensubstanz, ganzjährige Verfügbarkeit von Nahrung, liefern Feuerholz/Holzkohle/Biokraftstoffe • Mischanbau von Jatropha mit verschiedenen Nahrungspflanzen. 22.08.2013 Seite 12
Wie umsetzen? Bsp. Food-Energy-Systems II • Produktion von Energie aus landwirtschaftlichen Reststoffen (wie Reisstroh und Reishülsen, Schilfgras, Kokosnussschalen, tierischen Abfällen z.B. aus der Schweinemast), z.B. Pellets in Senegal • Gülle, Mist, etc. kann zur Herstellung von Biogas genutzt werden. Biogas kann zum Kochen und der Faulschlamm zur Düngung eingesetzt werden, z.B. in Nepal • Verwendung von Bagasse (Nebenprodukt von Zuckerrohr) für die Elektrizitätsgewinnung und Wärmeerzeugung (z.B. in Brasilien, Mauritius, Mosambik, Tansania) 22.08.2013 Seite 13
Wie umsetzen? Bsp. Äthiopien: Nachhaltiges Land- und Wassermanagement Ausgangslage: Bodenerosion und Trockenheit in den Hochlandregionen von Tigray, Amhara und Oromia schränken die Nahrungsmittelproduktion stark ein Maßnahmen: • Terrassierung, Bepflanzung von Erosionsrinnen, etc. • Verbesserte Landbewirtschaftung: Technologien, Saatgut, etc. • Wassernutzungspläne mit Wassernutzergruppen • Kleinbewässerungsanlagen rehabilitieren • Schulungen 22.08.2013 Seite 14
Bsp. Äthiopien: Nachhaltiges Land- und Wassermanagement II – Was erreicht wurde Besseres Versickern des Wassers im Boden, erhöhte Bodenfeuchtigkeit, gestiegener Grundwasserspiegel Geringere Auswirkungen der Regenfallvariabilität auf die Ernteerträge Geringere Erosion und Sedimentablagerung in Wasserkraft- und Bewässerungsdämmen 500 Gemeinden setzen partizipativ Managementpläne für Wassereinzugsgebiete um 70,000 Haushalte änderten ihre Praktiken 150,000 Hektar Land wurden rehabilitiert Mind. 79,000 Hektar Wald wurden aufrecht erhalten Überschüssige Nahrungsmittel konnten verkauft werden 22.08.2013 Seite 15
…Mitmachen! • Informieren? Nexus Resource Platform: www.water-energy-food.org • Mitschreiben? Agriwaterpedia: http://agriwaterpedia.info • Austauschen zur Umsetzung in der GIZ? GIZ-Nexus-Arbeitsgruppe: pierre.guillibert@giz.de; sophie.mueller@giz.de 22.08.2013 Seite 16
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Seite 17
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