Deutschsprachige Versionen des Tinnitus Functional Index

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Deutschsprachige Versionen des Tinnitus Functional Index
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 Year: 2021

              Deutschsprachige Versionen des Tinnitus Functional Index

  Peter, Nicole ; Kleinjung, Tobias ; Lippuner, Ricarda ; Boecking, Benjamin ; Brueggemann, Petra ;
                                            Mazurek, Birgit

Abstract: Hintergrund Es existieren zwei deutschsprachige, validierte Versionen des Tinnitus Functional
Index (TFI), eine für die Schweiz und eine für Deutschland. Der TFI gilt als möglicher neuer Standard-
Fragebogen für die Evaluation eines Tinnitus-Schweregrads und einer Tinnitus-Therapie. Ziel der Arbeit
In Anbetracht der stattfindenden Standardisierung bei der Tinnitus-Evaluation war es unser Ziel, die
beiden TFI-Versionen miteinander zu vergleichen und im deutschsprachigem Raum nur eine TFI-Version
zu empfehlen. Material und Methoden Die beiden deutschsprachigen TFI-Versionen wurden in einer
multizentrischen randomisierten Online-Fragebogenstudie im Cross-over-Design miteinander verglichen.
Ergebnisse Die Gesamtscores der beiden TFI-Versionen unterschieden sich in der gesamten Population
nicht. Bei weiterer Aufschlüsselung in Bezug auf die Population und Reihenfolge der abgegeben TFI-
Versionen zeigten sich allerdings teilweise signifikante Unterschiede mit jedoch nur moderaten Effekt-
stärken. Dies deutet darauf hin, dass sich die beiden Versionen leicht unterscheiden, aber trotzdem
miteinander vergleichbar sind. Bei der Faktoranalyse konnten bei der TFI-Version für Deutschland in
der gesamten Population wie auch für die schweizerische Population 6 Faktoren extrahiert werden. Hinge-
gen konnten bei der deutschen Population in beiden TFI-Versionen und bei der schweizerischen Popula-
tion in der schweizerischen TFI-Version nur 5 Faktoren extrahiert werden. Schlussfolgerung Die beiden
deutschsprachigen Versionen des TFI sind gut miteinander vergleichbar. Jedoch spricht die Faktoranalyse
eher für die Verwendung der TFI-Version für Deutschland im gesamten deutschsprachigen Raum. ——-
Background Two validated German-language versions of the Tinnitus Functional Index (TFI) exist, one
for Switzerland and one for Germany. The TFI is considered to be a possible new standard questionnaire
for evaluation of tinnitus severity and tinnitus treatment. Objective Considering the standardization tak-
ing place in tinnitus evaluation, our aim was to compare the two German-language TFI versions and to
recommend only one TFI version in the German-speaking area. Materials and methods The two German-
language TFI versions were compared in a multicenter and randomized online questionnaire study with
a crossover design. Results The total score of the two TFI versions did not differ in the total population.
However, when further divided in terms of population and order of presentation of the TFI versions,
there were significant differences in some cases, albeit with only moderate effect sizes. This suggests
that the two versions are slightly different but still comparable. In factor analysis for the TFI version
for Germany, in the entire population as well as in the Swiss population, six factors could be extracted.
In contrast, for the German and Swiss TFI versions, only five factors could be extracted in the German
population, and for the Swiss TFI version, only five factors in the Swiss population. Conclusion The two
German-language versions of the TFI are well comparable with each other. However, the factor analysis
rather argues for use of the TFI version for Germany in the entire German-speaking region.

DOI: https://doi.org/10.1007/s00106-021-01099-w

Posted at the Zurich Open Repository and Archive, University of Zurich
ZORA URL: https://doi.org/10.5167/uzh-206248
Deutschsprachige Versionen des Tinnitus Functional Index
Journal Article
Published Version

The following work is licensed under a Creative Commons: Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)
License.

Originally published at:
Peter, Nicole; Kleinjung, Tobias; Lippuner, Ricarda; Boecking, Benjamin; Brueggemann, Petra; Mazurek,
Birgit (2021). Deutschsprachige Versionen des Tinnitus Functional Index. HNO:epub-epub.
DOI: https://doi.org/10.1007/s00106-021-01099-w

                                                 2
Originalien
HNO
https://doi.org/10.1007/s00106-021-01099-w
Angenommen: 10. Juni 2021
                                             Deutschsprachige Versionen des
© Der/die Autor(en) 2021                     Tinnitus Functional Index
                                             Vergleich der beiden validierten deutschsprachigen
                                             Versionen des Tinnitus Functional Index für die Schweiz und
                                             für Deutschland
                                             Nicole Peter1 · Tobias Kleinjung1 · Ricarda Lippuner1 · Benjamin Boecking2 ·
                                             Petra Brueggemann2 · Birgit Mazurek2
                                              1
                                                Klinik für Ohren-, Nasen- Hals- und Gesichtschirurgie, UniversitätsSpital Zürich, Universität Zürich, Zürich,
                                                Schweiz
                                              2
                                                Tinnituszentrum, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland

                                                  Zusammenfassung

                                                  Hintergrund: Es existieren zwei deutschsprachige, validierte Versionen des Tinnitus
                                                  Functional Index (TFI), eine für die Schweiz und eine für Deutschland. Der TFI gilt als
                                                  möglicher neuer Standard-Fragebogen für die Evaluation eines Tinnitus-Schweregrads
                                                  und einer Tinnitus-Therapie.
                                                  Ziel der Arbeit: In Anbetracht der stattfindenden Standardisierung bei der Tinnitus-
                                                  Evaluation war es unser Ziel, die beiden TFI-Versionen miteinander zu vergleichen und
                                                  im deutschsprachigem Raum nur eine TFI-Version zu empfehlen.
                                                  Material und Methoden: Die beiden deutschsprachigen TFI-Versionen wurden in
                                                  einer multizentrischen randomisierten Online-Fragebogenstudie im Cross-over-Design
                                                  miteinander verglichen.
                                                  Ergebnisse: Die Gesamtscores der beiden TFI-Versionen unterschieden sich in der
                                                  gesamten Population nicht. Bei weiterer Aufschlüsselung in Bezug auf die Population
                                                  und Reihenfolge der abgegeben TFI-Versionen zeigten sich allerdings teilweise
                                                  signifikante Unterschiede mit jedoch nur moderaten Effektstärken. Dies deutet darauf
                                                  hin, dass sich die beiden Versionen leicht unterscheiden, aber trotzdem miteinander
                                                  vergleichbar sind. Bei der Faktoranalyse konnten bei der TFI-Version für Deutschland
                                                  in der gesamten Population wie auch für die schweizerische Population 6 Faktoren
                                                  extrahiert werden. Hingegen konnten bei der deutschen Population in beiden TFI-
                                                  Versionen und bei der schweizerischen Population in der schweizerischen TFI-Version
                                                  nur 5 Faktoren extrahiert werden.
                                                  Schlussfolgerung: Die beiden deutschsprachigen Versionen des TFI sind gut
                                                  miteinander vergleichbar. Jedoch spricht die Faktoranalyse eher für die Verwendung
                                                  der TFI-Version für Deutschland im gesamten deutschsprachigen Raum.

                                                  Schlüsselwörter
                                                  TFI · Fragebogen · Faktoranalyse · Validierung · Interkulturelle Befragungen

                                             Tinnitus ist ein häufiges Symptom, das in                 und eine für Deutschland. In Anbetracht
                                             manchen Fällen zu deutlicher Beeinträchti-                der stattfindenden Standardisierung bei
                                             gung der Lebensqualität führen kann. Um                   der Tinnitus-Evaluation war es unser Ziel,
                                             den Schweregrad von Tinnitus zu bewer-                    nur eine TFI-Version im deutschsprachi-
                                             ten und eine Therapie zu evaluieren, wurde                gem Raum zu empfehlen.
                                             2012 an der Oregon Health and Science
                                             University (OHSU) der Fragebogen Tinnitus                 Hintergrund und Fragestellung
                                             Functional Index (TFI) entwickelt [16]. Es
                                             existieren zwei deutschsprachige validier-                Tinnitus ist eine akustische Wahrnehmung
QR-Code scannen & Beitrag online lesen       te Versionen des TFI, eine für die Schweiz                von Geräuschen bei fehlendem akusti-

                                                                                                                                                  HNO     1
Originalien

                                                                                                                   Abb. 1 9 Fragen 19 und 20
                                                                                                                   der beiden deutschspra-
                                                                                                                   chigen TFI-Versionen (voll-
                                                                                                                   ständige TFI-Fragebögen
                                                                                                                   können unter [24] bezogen
                                                                                                                   werden)

schem Stimulus. Chronischer Tinnitus ist         („auditory subscale“), Penetranz („intru-      bestehende deutschsprachige TFI-Version
ein häufiges Symptom und die Prävalenz           sive subscale“), Schlaf („sleep subscale“),    zu einigen oder eine neue harmonisier-
eines Ohrgeräusches in Europa liegt bei          Lebensqualität („quality of life subscale“),   te TFI-Version aus den beiden bestehen-
15 % [3, 4], wobei ein schwerer Tinnitus         Emotion („emotional subscale“), Kontrolle      den deutschsprachigen TFI-Versionen zu
in ca. 1 % der Bevölkerung vorkommt              („sense of control subscale“), Entspan-        schaffen. Da eine neue harmonisierte TFI-
[4]. Da der individuelle Leidensdruck            nung („relaxation subscale“) [5, 8, 16]. Der   Version eine erneute Validierung nach sich
durch ein Ohrgeräusch für die Empfeh-            Fragebogen wurde bereits in verschie-          gezogen hätte, schien uns dieses Vorge-
lung einer möglichen Therapie von großer         dene Sprachen übersetzt und validiert,         hen unverhältnismäßig, und aus diesem
Bedeutung ist, kommen neben der Ana-             beispielsweise Japanisch, Niederländisch       Grund wurden im Rahmen dieser Studie
mnese Selbsteinschätzungs-Fragebögen             und Deutsch [5, 18, 19, 21].                   die beiden deutschsprachigen TFI-Versio-
zum Einsatz. Hierbei werden verschiede-              Aufgrund einer separaten Vorwärts-         nen gegenübergestellt. Einerseits wurden
ne Aspekte des täglichen Lebens erfragt,         Rückwärts-Übersetzung in Deutschland           die erhobene Gesamtpunktzahl der beiden
wie z. B. Konzentration, Schlaf, emotio-         und in der Schweiz existieren in der deut-     validierten deutschsprachigen TFI-Versio-
naler Stress und Lebensqualität, welche          schen Sprache zwei unterschiedliche TFI-       nen miteinander verglichen, andererseits
durch den Tinnitus beeinträchtigt werden         Versionen, die sich in einzelnen Fragen        wurden für beide TFI-Versionen Faktorana-
können. Es existieren bereits verschiede-        semantisch unterscheiden. Exemplarisch         lysen mit der Frage nach der Anzahl ex-
ne standardisierte Fragebögen, um den            sind die Unterschiede von Frage 19 und 20      trahierbarer Faktoren durchgeführt.
Schweregrad eines Ohrgeräusches zu klas-         in . Abb. 1 dargestellt. Die Version für die
sifizieren. Im deutschsprachigem Raum ist        deutschsprachige Schweiz wurde 2017 va-        Studiendesign und Unter-
der Tinnitus-Fragebogen nach Goebel und          lidiert [18]. Hierbei konnten jedoch nur 5     suchungsmethoden
Hiller weit verbreitet [9]. In internationaler   der ursprünglichen 8 Faktoren mittels
Hinsicht wird aufgrund seiner Validierung        Hauptkomponentenanalyse und Jolliffe-          Es handelte sich um eine randomisierte
in verschiedensten Sprachen, etwa für            Kriterium (Eigenwerte > 0,7) extrahiert        Online-Fragebogenstudie mit Cross-over-
Deutsch, Niederländisch oder Koreanisch,         werden [18]. Gleichzeitig wurde auch           Design. Die Studie wurde einerseits am
das Tinnitus Handicap Inventory (THI) am         die TFI-Version für Deutschland validiert      Tinnituszentrum der Charité und anderer-
häufigsten gebraucht [12, 15, 17, 22]. Beide     [5], wobei die mehrfaktorielle Struktur        seits an der Klinik für Ohren-, Nasen-, Hals-
Fragebögen wurden in erster Linie für die        des Original-TFI [16] mit 8 Faktoren in        und Gesichtschirurgie des UniversitätsSpi-
Feststellung des Tinnitus-Schweregrads           einer Hauptkomponentenanalyse bestä-           tals Zürich durchgeführt. Die Studie wurde
entwickelt, werden aber auch zunehmend           tigt werden konnte. Jedoch wurden die          an beiden Zentren von der zuständigen
für die Evaluation von Tinnitus-Therapien        Eigenwerte hier nicht angeben, sodass          Ethikkommission bewilligt (EA1/084/19
im kurzfristigen Verlauf verwendet [14].         die deutsche TFI-Version nicht mit der         und BASEC-Nr. 2018-01592). In die Studie
Um dieses Problem zu lösen, unterstützte         schweizerischen TFI-Version verglichen         wurden Tinnituspatientinnen und -pati-
das Tinnitus Research Consortium (TRC)           werden kann.                                   enten einbezogen, die an den jeweiligen
die Entwicklung und Evaluation eines neu-            In Anbetracht der weiten internationa-     Zentren einen Konsultationstermin ver-
en Tinnitus-Messinstruments mit dem Ziel,        ler Verbreitung des TFI-Fragbogens dürf-       einbart hatten. Nach Klärung der Ein-
die kurzfristigen longitudinalen Verläufe        te dieser in Zukunft vermutlich als neu-       und Ausschlusskriterien und Unterzeich-
einer Tinnitus-Therapie besser abzubilden        er Goldstandard für die Tinnitus-Bewer-        nung der Einwilligungserklärung wurden
[20]. In der Folge wurde 2012 ein neuer          tunggelten. Angesichts der stattfindenden      an beiden Zentren die zwei validierten
Fragebogen, der Tinnitus Functional Index        Standardisierung bei der Tinnitus-Evalua-      deutschsprachigen TFI-Versionen an alle
(TFI) entwickelt [16, 20]. Mittels explo-        tion war es unser Ziel, mittels einer Fra-     Probanden abgegeben. Die Reihenfolge
rativer Faktorenanalyse wurden hierbei           gebogenstudie, für die zukünftige Benut-       der beiden TFI-Versionen wurde nach
die verschiedenen Aspekte, die durch             zung im deutschsprachigem Raum nur ei-         einer Block-Randomisierung den Proban-
Tinnitus beeinträchtigt werden können,           ne deutschsprachige Fragebogen-Version         den zugeteilt, und die Fragebögen wurden
in acht Subskalen (Faktoren) unterteilt:         des TFI zu empfehlen. Grundsätzlich be-        online ausgefüllt. Hierbei wurden die bei-
Kognition („cognitive subscale“), Hören          steht hierfür die Möglichkeit, sich auf eine

2   HNO
den TFI-Versionen den Patienten direkt          fektstärke gemäß Korrelationskoeffizient r      schen und schweizerischen Population je-
hintereinander dargeboten.                      berechnet und nach Einteilung von Co-           weils bei der TFI-Version höher war, welche
   Teilnehmer, die die folgenden Ein-           hen [7] beurteilt. Zusätzlich wurde bei         zuerst durchgeführt wurde. Es fand sich
schlusskriterien erfüllten, wurden in           einem signifikanten Unterschied der Ge-         ein signifikanter Unterschied bei weite-
die Studie eingeschlossen: Volljährigkeit       samtpunktzahl jede einzelne Frage mittels       rer Aufschlüsselung in Bezug auf die Rei-
(18. Lebensjahr vollendet), vorhandener         t-Test und dazugehöriger Effektstärke ver-      henfolge der TFI-Abgabe in der gesam-
Tinnitus und ausreichende Deutschkennt-         glichen.                                        ten (p = 0,000 und p = 0,006) und in der
nisse. Bei Unmöglichkeit, den Fragebogen            Vor Durchführung einer Faktoranalyse        schweizerischen Population (p = 0,000 und
aufgrund kognitiver oder körperlicher           bei beiden TFI-Versionen in der gesamten,       p = 0,01). Die Effektstärke des Korrelations-
Einschränkungen auszufüllen, wurde ein          der deutschen und der schweizerischen           koeffizienten r lag hier zwischen 0,24 und
Proband ausgeschlossen. Die Patienten           Population wurde durch den Bartlett-Test        0,49. Gemäß Einteilung von Cohen [7] ent-
wurden aus den laufenden Sprechstun-            auf Sphärizität und das Kaiser-Meyer-Ol-        spricht ein Wert von r = 0,1 einem schwa-
den in den jeweiligen Ländern rekrutiert.       kin-Kriterium bestimmt, ob der Datensatz        chen Effekt, ein Wert von r = 0,3 einem
Die beiden Populationen waren somit             für eine Faktoranalyse geeignet ist [13].       mittleren Effekt und ein Wert von r = 0,5
nicht in Bezug auf das Alter oder Ge-           Danach wurde eine Hauptkomponenten-             einem starken Effekt. Bei überwiegenden
schlecht miteinander abgestimmt. Die            analysemitorthogonaler Rotationsanalyse         Werten von r < 0,5 ist nicht von einem
Dauer des Ohrgeräusches spielte für die         durchgeführt, um verschiedene Faktoren          starken Effekt auszugehen. Es zeigte sich
Studienteilnahme keine Rolle.                   zu extrahieren. Um die Anzahl der gültigen      allerdings, dass sich die beiden deutsch-
   Gemäß Poweranalyse und Stichproben-          Faktoren zu erhalten, wurden die Eigen-         sprachigen TFI-Versionen doch teilweise zu
umfangsberechnung mussten mindestens            werte mittels Jolliffe-Kriterium (Eigenwer-     unterscheiden schienen. Weitere gepaarte
252 Teilnehmer in die Studie eingeschlos-       te > 0,7) ermittelt [11]. Da in dem Original-   t-Tests der einzelnen Fragen erfolgten bei
sen werden.                                     TFI [16] eine mehrfaktorielle Struktur mit      signifikant unterschiedlichen Werten der
   Die statistische Analyse wurde mithilfe      8 Faktoren dokumentiert wurde, erfolgte         Gesamtpunktzahl. Hierbei zeigte sich, dass
von SPSS (Statistical Packages for Social       zusätzlich eine Hauptkomponentenanaly-          sich insbesondere die Frage 5 zu unter-
Sciences, Version 26.0, SPSS Inc., Chica-       se mit orthogonaler Rotationsanalyse mit        scheiden schien. Die ungepaarten t-Tests
go/IL, USA) durchgeführt.                       8 fixierten Faktoren. Das Signifikanzlevel      einer TFI-Version zwischen zwei Populati-
   Die Berechnung der Gesamtpunkt-              wurde bei allen Analysen auf p ≤ 0,05 fest-     onen waren jeweils nicht signifikant.
zahl erfolgte gemäß dem Urheber Oregon          gelegt, falls spezifisch nicht anders ange-         In . Tab. 1 ist eine Übersicht der durch-
Health and Science University (OHSU) [16].      geben.                                          geführten explorativen Faktoranalysen
Alle erhobenen Werte wurden mittels de-                                                         der gesamten, deutschen und schweize-
skriptiver Statistik dargestellt (Mittelwert,   Ergebnisse                                      rischen Population abgebildet. Das Maß
Standardabweichung).                                                                            der Stichprobeneignung nach Kaiser-
   Da die Probanden in Deutschland und          Zwischen Oktober 2019 und Juli 2020             Meyer-Olkin, die Signifikanz im Bartlett-
in der Schweiz beide deutschsprachigen          nahmen 255 Probanden, davon 128 in              Test auf Sphärizität und der Bereich der
TFI-Versionen in einer vorgängig rando-         Deutschland und 127 in der Schweiz,             Kommunalitäten zeigten Werte, welche
misiert festgelegten Reihenfolge ausfüll-       an der Studie teil. Das mittlere Alter          Faktoranalysen in den genannten Po-
ten, wurde der Gesamtscore der beiden           der gesamten Population war 52,2 Jahre          pulationen erlaubten. In der gesamten
TFI-Versionen innerhalb derselben Grup-         (Standardabweichung, SD: 12,0). Das Alter       Population konnten bei der deutschen TFI-
pe jeweils mittels eines gepaarten t-Tests      zwischen der deutschen und schweizeri-          Version mittels Jolliffe-Kriterium 6 Fakto-
verglichen:                                     schen Population unterschied sich nicht         ren und bei der schweizerischen TFI-
– Gesamtpopulation,                             signifikant (p = 0,08). Es nahmen weni-         Version 5 Faktoren extrahiert werden.
– Land (deutsche und schweizerische             ger Frauen als Männer an der Studie teil        Interessanterweise zeigten sich in der
   Population),                                 (38,8 % Frauen). In Deutschland war der         schweizerischen Population bei der deut-
– Reihenfolge der TFI-Versionen bei der         Anteil an Frauen bei 46,1 % höher als in        schen TFI-Version ebenfalls 6 Faktoren,
   gesamten Population,                         der Schweiz bei 31,5 %. Die Gesamtpunkt-        wohingegen bei der schweizerischen TFI-
– Reihenfolge der TFI-Versionen bei der         zahl der TFI-Versionen war zwischen den         Version nur 5 Faktoren extrahiert werden
   deutschen Population,                        Geschlechtern in der deutschen Popula-          konnten. In der deutschen Population
– Reihenfolge der TFI-Versionen bei der         tion (in beiden TFI-Versionen p = 0,34),        liessen sich in beiden TFI-Versionen nur
   schweizerischen Population.                  sowie in der schweizerischen Population         jeweils 5 Faktoren extrahieren.
                                                (in beiden TFI-Versionen p = 0,55) nicht            Die Zuteilung der einzelnen Fragen
Analog dazu wurde mittels eines unge-           signifikant unterschiedlich.                    zu den extrahierten Faktoren respektive
paarten t-Tests der Gesamtscore einer TFI-          Es zeigte sich, dass der gepaarte t-Test    zu den 8 fixierten Faktoren in Bezug auf
Version zwischen zwei unterschiedlichen         beider TFI-Versionen in der Gesamtpopu-         die Subskalen der Original-Publikation
Gruppen verglichen.                             lation nicht signifikant unterschiedlich war.   (C = Kognition, „cognitive subscale“, A =
   Beieinem signifikanten Unterschied der       Interessanterweise zeigte sich, dass die Ge-    Hören, „auditory subscale“, I = Penetranz,
Gesamtpunktzahl im t-Test wurde die Ef-         samtpunktzahl bei der gesamten, deut-           „intrusive subscale“, SL = Schlaf, „sleep

                                                                                                                                     HNO   3
Originalien
    Tab. 1    Faktoranalyse
                                Gesamte Population                 Deutsche Population                             Schweizerische Population
                                TFI-CH     TFI-GER                 TFI-CH        TFI-GER                           TFI-CH                                   TFI-GER
    Anzahl extrahierte          5          6                       5             5                                 5                                        6
    Faktoren mittels Jollif-
    fe-Kriterium
    Kumulierte Varianz          81,89         84,80                82,73             82,44                         82,84                                    86,10
    aller Variablen bei o. g.
    Faktoren (in %)
    Erklärung zu den o. g.      I & SC,       R & SC, Q & E,       R & SC & C,       E & Q (außer TFI-19           Q & C & E, I (außer TFI-2 falsch         C & R, SC
    Faktoren                    Q & E,        TFI-22 falsch        Q&E               falsch bei A) & C (außer      bei R) & SC                              &E
                                R&C           bei C anstatt Q                        TFI-7 falsch bei I), SC & R
    Kumulierte Varianz          88,84         89,20                89,23             89,19                         89,57                                    90,44
    aller Variablen bei
    8 fixierten Faktoren (in
    %)
    Erklärung zu den            TFI-22         TFI-22 falsch         TFI-9 falsch      E & Q (außer TFI-19            SC (außer TFI-4 eigener Faktor)         TFI-22
    8 Faktoren                  falsch         bei C anstatt Q bei R, TFI-22           falsch bei A), TFI-2 eige- & E, TFI-20 falsch bei SC & E an-           falsch
                                bei C                                falsch bei C      ner Faktor                     statt Q, TFI-22 falsch bei C an-        bei C
                                anstatt Q                                                                             statt Q                                 anstatt Q
    TFI Tinnitus Functional Index, TFI-CH schweizerische Version des TFI, TFI-GER deutsche Version des TFI, C Kognition („cognitive subscale“), A Hören („audi-
    tory subscale“), I Penetranz („intrusive subscale“), SL Schlaf („sleep subscale“), Q Lebensqualität („quality of life subscale“), E Emotion („emotional subscale“),
    SC Kontrolle („sense of control subscale“), R Entspannung („relaxation subscale“)

subscale“, Q = Lebensqualität, „quality of                  Schweiz Standarddeutsch verwendet [2].                   diert werden müssen, unverhältnismäßig.
life subscale“, E = Emotion, „emotional                     Das Verhältnis zur Standardsprache ist für               Daher war es unser Ziel, in dieser Studie
subscale“, SC = Kontrolle, „sense of control                den Deutschschweizer somit ein anderes                   einerseits die Vergleichbarkeit der beiden
subscale“, R = Entspannung, „relaxation                     als für den Deutschen [2]. Dies führt neben              deutschsprachigen Versionen zu prüfen
subscale“) sind ebenfalls in . Tab. 1 er-                   den kulturellen Unterschieden zwischen                   und andererseits die TFI-Versionen in bei-
sichtlich. Hierbei konnten die Fragen der                   Deutschland und der Schweiz zu einem an-                 den Sprachregionen zu evaluieren mit der
deutschen TFI-Version eher den Subskalen                    deren Sprachverständnis in den jeweiligen                Frage, ob man für die Zukunft die Verwen-
der Original-Publikation zugeteilt werden                   Ländern. Dies spiegelte sich bei der se-                 dung einer einzigen deutschsprachigen
als die der schweizerischen TFI-Version. Es                 paraten Vorwärts-Rückwärts-Übersetzung                   TFI-Version empfehlen kann.
konnte wiederholt gezeigt werden, dass                      der beiden Länder in unterschiedlichen                       Die Populationen in Deutschland und
die Frage 22 des deutschen wie auch des                     deutschsprachigen TFI-Versionen wider.                   in der Schweiz waren bezüglich des Al-
schweizerischen TFI eher der Kognition                      Anstatt zwei unterschiedliche deutsch-                   ters und Tinnitus-Schweregrads gut mit-
als der Lebensqualität zugeordnet wurde.                    sprachige Varianten eines Fragebogens                    einander vergleichbar. Die einzige Auffäl-
Auch in der Studie von Fackrell et al. [8] aus              zu führen, besteht auch die Möglichkeit                  ligkeit war in der Geschlechterverteilung
dem Vereinigten Königreich fiel auf, dass                   einer interkulturellen Adaptation eines                  zu verzeichnen mit höherem Frauenanteil
die Frage 22 neben der Lebensqualität                       Fragebogens, einer sogenannten Harmo-                    in Deutschland verglichen mit der Schweiz.
auch die Kognition erfasst.                                 nisierung [1, 23]. Die Harmonisierung                    Interessanterweise war die Geschlechter-
                                                            eines Fragebogens in einer Sprache wird                  verteilung in Deutschland in der Studie
Diskussion                                                  gemäß „Cross-Cultural Survey Guidelines“                 von Brüggemann et al. [5] ebenfalls aus-
                                                            wenn immer möglich empfohlen, und                        geglichener bei einem Frauenanteil von
Die Übersetzung des originalen TFI in                       nur wirklich notwendige Unterschiede                     55 % im Vergleich zur Studie von Peter
die deutsche Sprache für Deutschland                        wie beispielsweise verschiedene politi-                  et al. [18] aus der Schweiz, bei welcher
und die Schweiz erfolgte gemäß den                          sche Systeme sollten in verschiedenen                    der Frauenanteil bei 39,4 % lag. Somit de-
„Principles of Good Practice for the Trans-                 Fragebogenversionen einer Sprache bei-                   cken sich die aktuellen Daten aus dieser
lation and Cultural Adaptation Process                      behalten werden [10]. In der Schweiz                     Studie mit denen aus den beiden anderen
for Patient-Reported Outcomes (PRO)                         sowie in Deutschland wurden jedoch die                   Studien [5, 18].
Measures“ der ISPOR Task Force for Trans-                   für das Land verfasste deutschsprachige                      Die gesamte Population zeigte im
lation and Cultural Adaptation [23]. In                     TFI-Version vor einer harmonisierten TFI-                gepaarten t-Test zwischen den beiden
der deutschsprachigen Schweiz wird im                       Version bereits validiert [5, 18]. Aus diesem            deutschsprachigen TFI-Versionen keine
Alltag fast nur Schweizerdeutsch, ein                       Grund schien uns eine Harmonisierung                     signifikanten Unterschiede. Auch in der
alemannischer Dialekt, gesprochen. Im                       der beiden nur leicht semantisch unter-                  weiteren Aufschlüsselung bezüglich Po-
Gegensatz dazu wird für den schriftli-                      schiedlichen Versionen zu einer neuen                    pulation und Reihenfolge der TFI-Abgabe
chen Ausdruck in der deutschsprachigen                      TFI Version, welche ebenfalls hätte vali-                waren in den ungepaarten t-Tests keine

4      HNO
Abb. 2 9 Frage 5 der
                                                                                                                      schweizerischen und
                                                                                                                      deutschen TFI-Version

signifikanten Unterschiede zu verzeich-       eine mittlere Effektstärke bei Korrelations-     beiden Ländern eignet. Auch die englisch-
nen. Im gepaarten t-Test zeigten sich bei     koeffizienten r unter 0,5, was als vermutlich    sprachige TFI-Version für die USA konnte
der weiteren Aufschlüsselung in Bezug         nicht bedeutender Unterschied beurteilt          inverschiedenenanderen englischsprachi-
auf Population und Reihenfolge der TFI-       werden kann. Einzig war bei der schwei-          gen Ländern ohne interkulturelle Anpas-
Abgabe einzelne signifikante Werte zwi-       zerischen Population bei der Reihenfolge         sungen validiert werden [6, 8].
schen den beiden deutschsprachigen TFI-       „schweizerische und anschließend deut-
Versionen mit jedoch nur schwachem bis        sche TFI-Version“ ein Korrelationskoeffizi-          Fazit für die Praxis
mittlerem Effekt gemäß Einteilung von         ent r von 0,51 bei der Frage 5 zu verzeich-      4    Die beiden deutschsprachigen Versionen
Cohen [7]. Dies bedeutet, dass trotz dieser   nen, was einem starken Effekt entspricht              des Tinnitus Functional Index (TFI) aus
signifikanten Werte der Unterschied zwi-      und somit als bedeutender Unterschied                 Deutschland und aus der Schweiz sind
schen den beiden deutschsprachigen TFI-       einzustufen ist. In . Abb. 2 sind die beiden          gleichwertig zu verwenden.
Versionen vermutlich nicht groß genug         deutschsprachigen TFI-Versionen der Fra-         4    Für die Zukunft wird bei leicht besseren
                                                                                                    Ergebnissen in der Faktoranalyse die Ver-
war, um diesen als bedeutend einzu-           ge 5 aufgeführt. Es zeigt sich, dass nicht nur        wendung der TFI-Version für Deutschland
stufen. Gegebenenfalls lassen sich die        die Frage anders gestellt wurde, sondern              im gesamten deutschsprachigem Raum
teilweise erhaltenen signifikanten Werte      sich auch die Skala der Antwortmöglich-               empfohlen.
dadurch erklären, dass die Gesamtpunkt-       keiten unterschied. Dies scheint zu diesem
zahl höher war bei der TFI-Version, welche    signifikanten Wert geführt zu haben. Bei je-
von den Probanden zuerst durchgeführt         doch mehrheitlich nicht signifikanten Wer-           Korrespondenzadresse
wurde. Da die beiden TFI-Versionen di-        ten im gepaarten und ungepaarten t-Tests         Dr. med. Nicole Peter
rekt hintereinander abgegeben wurden,         sowie fast ausschließlich unbedeutend si-        Klinik für Ohren-, Nasen- Hals- und
können die Unterschiede nicht auf eine ei-    gnifikanten Werten in einzelnen gepaar-          Gesichtschirurgie, UniversitätsSpital Zürich,
gentliche Veränderung der Ohrgeräusch-        ten t-Tests kann davon ausgegangen wer-          Universität Zürich
                                                                                               Frauenklinikstraße 24, 8091 Zürich, Schweiz
Beeinträchtigung zurückgeführt werden.        den, dass die beiden deutschsprachigen
                                                                                               nicole.peter-siegrist@usz.ch
Üblicherweise besteht bei einer zu kurz       TFI-Versionen gut miteinander vergleich-
gewählten Zeitspanne zwischen zwei            bar sind.
Fragebögen die Gefahr, dass sich die Be-          Bei der Faktoranalyse mittels Jolliffe-
fragten an die Antworten erinnern. Bei        Kriterium ließen sich in der gesamten            Danksagung. Wir danken Frau Prof. Dr. rer. nat.
                                                                                               Ulrike Held vom Institut für Epidemiologie, Biosta-
Antwort-Möglichkeiten auf einer Likert-       Population bei der deutschen TFI-Version         tistik und Prävention der Universität Zürich für die
Skala von 0–10, wie beim TFI, scheint         6 Faktorenund beider schweizerischenTFI-         Stichprobenumfangberechnung.
die Erinnerung bei 25 Fragen eher un-         Version 5 Faktoren extrahieren (. Tab. 1).
wahrscheinlich. Die tieferen Werte bei        Bemerkenswert ist jedoch, dass sich in           Dank noch an OHSU für die Bereitstellung der Lizenz
                                                                                               und an Dr. Thomas Meyer, Auris Medical AG, Basel,
der zweiten TFI-Version könnte daran          der schweizerischen Population bei der           Schweiz, für die Veranlassung der Übersetzung des
liegen, dass beim erneuten Ausfüllen          deutschen TFI-Version ebenfalls 6 Fak-           Fragebogens in die deutsche Sprache.
des Fragebogens bereits alle Aspekte der      toren zeigten, wohingegen bei der für
Ohrgeräusch-Beeinträchtigung bei der          die schweizerische Population verfasste          Funding. Open access funding provided by Univer-
                                                                                               sity of Zurich
ersten Version erfragt wurden und dies        schweizerischen TFI-Version nur 5 Faktoren
zu Angabe von tieferen Werten bei der         extrahiert werden konnten.
Wiederholung führte.                              Insbesondere der Fakt, dass die schwei-      Einhaltung ethischer Richtlinien
    Bei signifikant unterschiedlichen Wer-    zerische Population in der deutschen TFI-
                                                                                               Interessenkonflikt. N. Peter, T. Kleinjung, R. Lippuner,
ten im gepaarten t-Test der beiden TFI-       Version besser als in seiner angedachten         B. Boecking, P. Brueggemann und B. Mazurek geben
Versionen erfolgte zusätzlich ein gepaarter   schweizerischen TFI-Version abschneidet,         an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
t-Test in Bezug auf die einzelnen Fragen.     spricht dafür, dass sich die deutsche TFI-
                                                                                               Alle beschriebenen Untersuchungen am Menschen
Die signifikant unterschiedlichen Fragen      Version ohne eine interkulturelle Anpas-         wurden mit Zustimmung der zuständigen Ethik-Kom-
zeigten mit einer Ausnahme ebenfalls nur      sung besser für den weiteren Gebrauch in

                                                                                                                                             HNO      5
Abstract

missionen (Kantonale Ethikkommission Zürich und
Charité), im Einklang mit dem jeweiligen nationalem          German-language versions of the Tinnitus Functional Index.
Recht sowie gemäß der Deklaration von Helsinki von           Comparison of the two validated German-language versions of the
1975 (in der aktuellen, überarbeiteten Fassung) durch-
geführt. Von allen beteiligten Patienten liegt eine          Tinnitus Functional Index for Switzerland and Germany
Einverständniserklärung vor.
                                                             Background: Two validated German-language versions of the Tinnitus Functional
Open Access. Dieser Artikel wird unter der Creative          Index (TFI) exist, one for Switzerland and one for Germany. The TFI is considered to be
Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz               a possible new standard questionnaire for evaluation of tinnitus severity and tinnitus
veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung,
Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jegli-
                                                             treatment.
chem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die           Objective: Considering the standardization taking place in tinnitus evaluation, our aim
ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsge-          was to compare the two German-language TFI versions and to recommend only one
mäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz           TFI version in the German-speaking area.
beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenom-
men wurden.
                                                             Materials and methods: The two German-language TFI versions were compared in
                                                             a multicenter and randomized online questionnaire study with a crossover design.
Die in diesem Artikel enthaltenen Bilder und sonstiges       Results: The total score of the two TFI versions did not differ in the total population.
Drittmaterial unterliegen ebenfalls der genannten            However, when further divided in terms of population and order of presentation of
Creative Commons Lizenz, sofern sich aus der Abbil-
dungslegende nichts anderes ergibt. Sofern das be-
                                                             the TFI versions, there were significant differences in some cases, albeit with only
treffende Material nicht unter der genannten Creative        moderate effect sizes. This suggests that the two versions are slightly different but still
Commons Lizenz steht und die betreffende Handlung            comparable. In factor analysis for the TFI version for Germany, in the entire population
nicht nach gesetzlichen Vorschriften erlaubt ist, ist für    as well as in the Swiss population, six factors could be extracted. In contrast, for the
die oben aufgeführten Weiterverwendungen des Ma-
terials die Einwilligung des jeweiligen Rechteinhabers       German and Swiss TFI versions, only five factors could be extracted in the German
einzuholen.                                                  population, and for the Swiss TFI version, only five factors in the Swiss population.
                                                             Conclusion: The two German-language versions of the TFI are well comparable with
Weitere Details zur Lizenz entnehmen Sie bitte der           each other. However, the factor analysis rather argues for use of the TFI version for
Lizenzinformation auf http://creativecommons.org/
licenses/by/4.0/deed.de.                                     Germany in the entire German-speaking region.

                                                             Keywords
                                                             TFI · Questionnaire · Factor analysis · Validation · Cross-cultural survey
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6     HNO
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