DIABETES DIGITAL - ROCHEDIABETES
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Diabetes Digital Das Magazin aus der Praxis für die Praxis Im Fokus Digitale Auswertung bei klassischer Blutzuckermessung Im Interview: Gemeinsam zur digitalen Praxis Tanja Ün Fallbeispiel aus der Praxis: HbA1c-Erfolg bei schneller ICT-Umstellung Dr. Oliver Schubert-Olesen Ausgabe Januar 2020 02
2 Diabetologie MORGEN Diabetologie MORGEN 3 Digitales Auslesen statt umständliches Blättern – so geht Diabetestherapie heute W enn es um den Einsatz Lösung wie Accu-Chek Smart Pix Software digitaler Tools in der Dia- zu setzen, die für Interoperabilität sorgt und betestherapie geht, denkt einen persönlichen Ansprechpartner bietet, man oft an Patienten, der die Einführung vor Ort begleitet. die CGM-Systeme oder Insulinpumpen nutzen. Dabei bietet die Digitalisie- Was bringt eine digitale Praxis? Sind die neuen rung auch große Chancen, Patienten Praxisprozesse erst einmal etabliert und opti- mit klassischer Blutzuckermessung miert, profitieren sowohl Behandler als auch und ihre Behandler beim Erreichen Patienten. Behandler gewinnen Zeit für das der Therapieziele zu unterstützen. Patientengespräch, weil sie aussagekräftige Daten direkt aus dem Messgerät erhalten, die Fehlende Einträge, zu Hause vergessen, nicht automatisch visuell aufbereitet werden. Dies zu entziffern, falsche Werte: Kommt Ihnen das ist eine ideale Grundlage für das Patienten- bekannt vor? Natürlich ist hier die Rede vom gespräch, da Therapieentscheidungen besser guten alten Diabetes-Tagebuch – in der Theo- nachvollziehbar werden und so die Adhä- rie eine hervorragende Idee, in der Praxis leider renz steigt. Wie gut Therapien mit digitaler viel zu häufig eine Stolperfalle auf dem Weg Unterstützung wirken können, bestätigt das zu besseren Therapieergebnissen. Besonders PDM-ProValue Studienprogramm: Der HbA1c- ärgerlich dabei: Das umständliche Hantieren Wert bei Typ-2-Patienten mit Insulintherapie und Blättern kostet wertvolle Zeit, die eigent- sank in einem Zeitraum von 12 Monaten um lich für das Patientengespräch bestimmt ist. durchschnittlich 0,5 Prozentpunkte, wenn die Laut einer kanadischen Studie1 sind bis zu jeweilige Therapie von einem strukturierten, 47 % der Tagebücher unzuverlässig – als häu- digital unterstützten Prozess begleitet wurde.2 figste Fehlerquelle werden nicht oder falsch eingetragene Werte genannt. Die Schlussfol- Erfahren Sie in dieser Ausgabe von Diabe- gerung der Studienautoren: Behandler sollten tes Digital, wie der Weg zur digitalen Praxis sich nicht nur auf das händische Tagebuch gelingen kann und wie sich mögliche Hür- verlassen, sondern möglichst die Daten auch den überwinden lassen. Dazu haben wir mit direkt vom Blutzuckermessgerät auslesen. Diabetesberaterin Tanja Ün über ihre Erfah- „Sind die neuen Praxisprozesse erst einmal Termine etabliert und optimiert, profitieren sowohl SEMINARE Behandler als auch Patienten“ Was können Behandler also konkret tun? Sich rungen mit der Einführung eines digitalen Unterstützung durch ein digitales Diabetes Auslesesystems in ihrer Praxis gesprochen. 07.02.–08.02.2020 Insulinpumpentherapie Pro Management System holen. Neben dem Aus- Darüber hinaus zeigt Diabetologe Dr. Oliver Nürnberg lesen der Werte erleichtert die grafische Dar- Schubert-Olesen mit einem Fallbeispiel aus 21.02.–22.02.2020 Insulinpumpentherapie Pro stellung auch deren Interpretation und kann der Praxis, wie sich der HbA1c-Wert durch Hamburg so für mehr Überblick, mehr Zeit und mehr digitale Auswertungen verbessern lässt. Mit Motivation sorgen. Dennoch fällt der Schritt unserem Diabetes-Quiz können Sie außer- 13.03.–14.03.2020 Insulinpumpentherapie Pro zur digitalen Auswertung von Diabetes-Daten dem Ihre Fitness bei der Interpretation von Leipzig häufig nicht leicht, da er eine Umstellung der Daten testen. 08.05.–09.05.2020 Insulinpumpentherapie Pro Praxisabläufe bedeutet und sich das Praxis- Unterhaching team einspielen muss. Eine weitere Frage, Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und Quellen: die sich viele Praxen stellen: Ist meine Aus- Mitmachen. 1 Canadian Journal Of Diabetes. 2006;30(3):241-247 2 Kulzer B, Daenschel W, Daenschel I, Schramm W, Messinger D, Weissmann J, Vesper I, Parkin CG, lesesoftware dann auch kompatibel mit den Alle Infos unter Heinemann L: Integrated personalized diabetes management improves glycemic control in patients with verschiedenen Messsystemen, die es auf dem insulin-treated type 2 diabetes: Results of the PDM-ProValue study program. Diabetes Res Clin Pract. www.accu-chek-forum.de 2018 Sep 8;144:200-212. Markt gibt? Hier ist es ratsam, auf eine offene Ihr Roche Diabetes Care Team
Digitale PRAXIS 5 heben von Fehlern, wenn beispielsweise ein Natürlich nicht mehr so intensiv wie zu Beginn, Messgerät nicht erkannt wird. Zum Abschluss aber es gibt immer mal wieder Situationen, in der Schulung erhielten alle Teilnehmer ein denen wir auf den Kundenservice zurückgrei- Booklet mit den wichtigsten Informationen fen, z. B. wenn es mal Schwierigkeiten beim und ein Zertifikat – also eine Art Eintrittskarte Auslesen von Messgeräten gibt – Stichwort in die digitale Zukunft. Interoperabilität. Hier lässt sich meistens eine schnelle Lösung über die Fernwartung Wie haben sich die Abläufe in Ihrer Praxis finden. Generell wäre es natürlich wünschens- verändert? wert, dass sich zukünftig wirklich alle Geräte Mit Accu-Chek Smart Pix Software konnten sämtlicher Hersteller problemlos auslesen wir unsere Praxisprozesse signifikant be- lassen. Außerdem bereiten wir gerade den schleunigen und effizienter machen. Heute Wechsel unseres IT-Systems in der Praxis kommt der Patient in die Praxis, gibt sein vor – ein Prozess, bei dem uns ebenfalls die Messgerät bei den Kolleginnen am Empfang Praxisbegleitung unterstützt. ab, diese lesen die Daten aus, und die Be- handler können direkt mit dem Patientenge- Was würden Sie anderen Praxen emp- spräch starten. Das spart enorm Zeit und wir fehlen, die sich fit für die digitale Zukunft können uns ganz auf den Verlauf der Werte machen wollen? und die individuellen Bedürfnisse unserer Aus unserer Erfahrung kann ich sagen: Man Patienten konzentrieren. Ein weiterer Vorteil: sollte sich auf digitale Lösungen einlassen Die leicht verständliche visuelle Darstellung und sie einfach ausprobieren – ohne Angst der Daten macht Therapieentscheidungen vor Veränderungen oder davor, dass man von Gemeinsam zur digitalen Praxis funktioniert hat. In diesen Momenten ist ein besser nachvollziehbar, was sich positiv auf der Technik abhängig ist. Außerdem sollte „Man spürt sehr schnell eine Ansprechpartner, der bereits die Installation die Adhärenz auswirkt. Hierfür haben wir man sich darüber im Klaren sein, dass nicht gemacht hat, Gold wert, da er unsere IT von drehbare Monitore installiert, sodass wir die unbedingt gleich auf Knopfdruck alles perfekt Grund auf kennt. Was mich dabei besonders Werte leichter gemeinsam mit dem Patienten funktioniert. Das für mich entscheidende Er- deutliche Entlastung im Alltag“ überzeugt hat: Er hat nicht nur zuverlässig das System zum Laufen gebracht, sondern ist auch immer auf unsere individuellen Be- besprechen können. Wie profitieren Ihre Patienten? folgskriterium ist allerdings ein persönlicher Ansprechpartner, der einen zuverlässig und kompetent auf dem Weg in die digitale Zu- dürfnisse eingegangen und – was auch keine Zu Beginn sind Patienten oft überrascht, kunft begleitet. Dann kann eigentlich nichts Tagebüchern, die uns oft das Leben schwer ware gestartet, die aber unsere Erwartungen Selbstverständlichkeit ist – hat sich nicht weil sie ihre Messgeräte mit zum Termin schiefgehen und man spürt sehr schnell eine gemacht haben, weil sie umständlich und nicht erfüllen konnte. Die Entscheidung für hinter Fachbegriffen versteckt, sondern uns bringen sollen. Wenn sie sich daran gewöhnt deutliche Entlastung im Praxisalltag. fehleranfällig sind. Accu-Chek Smart Pix Software ist dann aus die Dinge verständlich erklärt. haben, profitieren sie in vielfacher Hinsicht: mehreren Gründen gefallen: Besonders über- Sie haben nicht mehr den Druck und den Was haben Sie sich konkret für Ihren zeugt haben uns das Preis-Leistungs-Ver- Und wie haben Sie Ihr Praxisteam an Aufwand, ein handgeschriebenes Tagebuch Alltag erhofft? hältnis und die Interoperabilität, die uns die Bord geholt? zu führen, das noch dazu fehleranfällig ist MIT DER PRAXISBEGLEITUNG DEN Ganz kurz gesagt: Es sollte alles schneller Software ermöglicht. Das heißt, wir können Wir wollten alle Mitarbeiter von Beginn an und so zu falschen Therapieentscheidungen DIGITALEN ALLTAG MEISTERN und einfacher werden. Wir hatten uns das damit die meisten CE-zertifizierten Blutzucker- mit auf unsere digitale Reise nehmen und führen kann. Außerdem sitzen sie jetzt einem Ziel gesetzt, dass jeder Mitarbeiter an jedem messgeräte, Insulinpumpen und CGM-Sys- sie fit im Umgang mit der neuen Technik Behandler gegenüber, der bereits alle Daten Tanja Ün Diabetesberaterin DDG, Rechner jedes Messgerät unserer Patienten auslesen kann und wir im Patientengespräch teme problemlos auslesen. Entscheidend war allerdings der damit verbundene Service in „Die leicht verständliche visuelle Darstellung 1/ ERSTGESPRÄCH: Klären Sie mit Ih- rem zuständigen Außendienstmitarbeiter, welche Schwerpunkte im Rahmen der Software- Praxis Drs. med. Baudenbacher/Swoboda sofort Zugriff auf die Daten haben. Form einer Praxisbegleitung – also eines per- einführung gesetzt werden sollen und welcher in Ochsenfurt sönlichen Ansprechpartners, der uns Schritt der Daten macht Therapieentscheidungen Schulungsbedarf besteht. Hatten Sie auch Bedenken? für Schritt bei der Einführung unterstützt hat. Auch wenn wir alle vom Einsatz digitaler besser nachvollziehbar, was sich positiv 2/ SCHULUNG: Vereinbaren Sie Termine W für praktische Übungen an Schulungs- Lösungen überzeugt waren, hatten wir an- Wie muss man sich die Accu-Chek Praxis- ann und warum ist bei Ih- fangs natürlich Respekt vor der Umstellung. begleitung konkret vorstellen? auf die Adhärenz auswirkt“ laptops zu verschiedenen Schwerpunktthemen, z. B. Prozesse, Handhabung und Datenanalyse von nen in der Praxis die Ent- Wie gut klappt die technische Implemen- Der erste Schritt der Praxisbegleitung war das Blutzucker-, Insulinpumpen- oder CGM-Daten. scheidung gefallen: „Wir tierung? Schaffen wir es tatsächlich, dass Aufspielen von Accu-Chek Smart Pix Software und den Praxisabläufen machen. Hier war die vorliegen hat, wenn sie den Raum betreten, wollen digitaler werden!“? wir alle Geräte mit einer Software auslesen können? Funktionieren die Praxisprozesse auf alle Rechner durch unseren persönlichen Ansprechpartner direkt vor Ort. Gerade zu Vor-Ort-Schulung, die ebenfalls Teil der Pra- xisbegleitung ist, ein entscheidender Faktor. und sich nicht erst durch handschriftliche Aufzeichnungen wühlen muss. Und wie bereits 3/ VOR-ORT-UNTERSTÜTZUNG: Ihr Außendienstmitarbeiter begleitet das Team im Praxisalltag, z. B. beim Auslesen der Wir haben uns vor etwa fünf Jahren ent- so, wie wir uns das vorstellen? Und nicht Beginn gibt es bei IT-Projekten natürlich Das gesamte Praxisteam konnte unter An- erwähnt schätzen viele Patienten die visuelle Systeme, und bringt so Routine in die neuen schieden, unsere Praxis fit für morgen zu ma- zuletzt: Wie reagieren unsere Patienten auf immer Kinderkrankheiten, und das war bei leitung die neuen Abläufe Schritt für Schritt Aufbereitung der Daten und verstehen so Prozesse. chen. Dafür gab es zwei wesentliche Gründe: die Neuerungen? uns nicht anders. So hatten wir anfangs das trainieren, wobei ein besonderer Fokus auf besser, warum und wie sie ihre Therapie im Zum einen sind wir überzeugt, dass „digital“ die Zukunft ist. Der zweite Grund war eher Warum haben Sie sich für die Accu-Chek Problem, dass Kabel und Geräte von man- chen Herstellern nicht erkannt wurden und dem Auslesen der verschiedenen Messgeräte und Übungen zur Interpretation der Daten lag. Alltag optimieren sollen. 4/ FEINSCHLIFF: Überprüfen Sie gemein- sam mit Ihrem Außendienstmitarbeiter den aktuellen Stand: Was läuft bereits gut und praktischer Natur: Wir sind bei uns im Team Smart Pix Software entschieden? dass der Zugriff auf unsere Patientendaten- Dazu gab es praktische Tipps zum Umgang Nutzen Sie auch heute noch die Unter- was kann weiter optimiert werden? Weitere Schu- überhaupt keine Fans von handgeschriebenen Wir sind ursprünglich mit einer anderen Soft- bank auf unserem Server nicht einwandfrei mit Verbindungskabeln oder auch zum Be- stützung durch Roche Diabetes Care? lungsthemen werden vereinbart und die Vor-Ort- Unterstützung hilft bei der Umsetzung im Alltag.
Therapie UMSETZEN 7 01. Auf einen Blick die Situation beurteilen Dauer: 2 Min. Datenlage überblicken Die Startseite bietet eine direkte Übersicht über aktuelle Werte, mögliche Probleme und statistische Daten. Hier finden sich bereits auf den ersten Blick die wichtigsten Informationen, um mit wenig Aufwand zahlreiche Erkenntnisse gewinnen zu können. 08 07 SITUATION 01 Der Patient wurde nach der Überwei- 06 sung durch seinen Hausarzt auf Insulin HbA1c-Erfolg bei schneller eingestellt – ein Fall, wie ihn Diabeto- 04 logen regelmäßig erleben. Die grafische Auswertung zeigte den Handlungsbe- darf an und unterstützte im Folgenden bei der richtigen Einstellung. ICT-Umstellung 02 03 05 PATIENT Autor & behandelnder Arzt: Dr. Oliver Schubert-Olesen Diabetespraxis Buxtehude Alter: 75 Jahre Geschlecht: männlich Diagnose: Diabetes mellitus Typ 2 Die Ampel zeigt mit einer gelben Markierung auf den ersten Das Tortendiagramm wertet die Verteilung der Messwerte im D Dauer: 18 Jahre Blick an, dass sich der mittlere Blutzucker oberhalb des Ziel- Zielbereich grafisch aus; darunter finden sich die genauen Besonderheiten: bereichs befindet und hier ein Problem vorliegt. Durch die 05 Werte. Die Werte liegen zu 60 % oberhalb des Zielbereichs, zu Keine Folgeerkrankungen, er Patient hat seit 2001 Durch regelmäßiges Auslesen des Blutzucker- 01 grünen Ampeln lässt sich dagegen gleich feststellen, dass 40 % innerhalb. Werte unterhalb des Zielbereichs oder Hypo- Rentner, gute gesundheitliche Typ-2-Diabetes. 2014 wur- messgeräts stellte ich nach circa zwei Jahren das Unterzuckerungsrisiko und die Blutzuckerschwankungen glykämien sind im ausgewählten Zeitraum nicht aufgetreten. Verfassung, wenig Aktivität de er von s einem Haus- jedoch fest, dass die BOT mittlerweile nicht gering sind. Diese Visualisierung nutze ich auch gerne im arzt zu mir überwiesen. mehr für eine gute Einstellung ausreichte. Patientengespräch. Die Übersicht zeigt die gemessenen Blutzuckerwerte im ein- Bis dahin erhielt er ein Der Patient hat einen nach internationalem gestellten Zeitraum. Die Werte eines Tages sind dabei durch THERAPIE orales Antidiabetikum (aufgrund einer ADA-Standard gesetzten Zielbereich von Die Anzahl der Messungen bietet mit 4,3 pro Tag eine gute 06 eine Linie verbunden, sodass sich ein Tagesverlauf erkennen Metformin-Unverträglichkeit Sitagliptin). 70–180 mg/dL, allerdings lagen nur 40 % Grundlage zur Beurteilung der Daten. Bei der Umstellung auf lässt. In der grafischen Darstellung sieht man sofort, dass die 02 Der HbA1c-Wert lag zum Zeitpunkt der der Werte innerhalb dieses Bereichs. Daher ICT sollte vermehrt, besonders zu den Mahlzeiten, gemessen Werte vor allem um die Mittagszeit ansteigen. Überweisung bei 8,8 %, Folgeerkrankun- nahm ich eine Umstellung der Therapie auf werden. ICT MIT KLASSISCHER gen sind bisher nicht aufgetreten. eine ICT mit Mahlzeiteninsulin vor. Oben links findet sich der ausgewählte Zeitraum. Im Normalfall BLUTZUCKERMESSUNG Hier ist der mittlere Blutzuckerwert noch einmal als Zahl dar- betrachte ich zwei bis vier Wochen. Um das Bild zu zeigen, 03 07 gestellt und liegt mit 191 mg/dL oberhalb des Zielbereichs. das sich kurz vor der Therapieumstellung geboten hat, ist hier Zunächst stellte ich den Patienten auf eine Es handelt sich hier um einen Standardfall, ein kürzerer Zeitraum eingestellt. Zielbereich: 70-180 mg/dL basalunterstützte orale Therapie um und ver- wie er Diabetologen regelmäßig begegnet. HbA1c vor Einstellung auf ICT: 8,8 % ordnete ein Basalinsulin. Diese erste Thera- Im Folgenden beschreibe ich mein Vorgehen Die grün eingefärbte Fläche zeigt den Zielbereich an. Die rote Linie stellt die Hypoglykämiegrenze mit 55 mg/dL dar. Auf den HbA1c nach abgeschlossener pieumstellung zeigte auch eine Verbesserung mit dem Patienten und die auf Basis der 04 08 Mit der variablen Zeitleiste lässt sich schnell und einfach der ersten Blick ist hier erkennbar, dass keine Messung unter der Einstellung: 7,2 % und der Patient erreichte damit für einige Zeit digitalen Auswertung getroffenen Therapie- ausgewählte Zeitraum verschieben, verkürzen oder verlängern. roten Linie im Hypoglykämiebereich liegt. Aktueller HbA1c: 6,6 % zufriedenstellende Werte. ableitungen.
8 Therapie UMSETZEN Therapie UMSETZEN 9 Alternative Ansicht 02. Ableitung & Therapieanpassung Dauer: 1 Min. Eine weitere Möglichkeit, sich die Werte anzeigen zu lassen, ist die Tagebuch-Ansicht. Ich persönlich nutze hauptsächlich die grafische Auswertung, falls man jedoch ein klassisches Tagebuch vorzieht, ist eine solche Darstellung in der Software möglich. Die farbigen Mar- • Viele Messwerte sowie der mittlere Blutzucker befinden sich oberhalb des Zielbereichs. kierungen zeigen an, ob sich die einzelnen Messwerte • Hinzu kommt, dass die Blutzuckerwerte vor allem im Laufe des Tages ansteigen, sich aber inner-, ober- oder unterhalb des Zielbereichs befinden, morgens und abends in der Regel im (oberen) Zielbereich befinden. und unterstützen so auch hier bei der schnellen Inter- • Daraus konnte ich schnell schließen, dass die Versorgung mit Basalinsulin alleine nicht mehr pretation der Daten. ausreicht und eine Umstellung auf eine ICT erforderlich ist. • Der Patient erhielt somit Mahlzeiteninsulin. Nach einigen Wochen wurde anhand der Werte geprüft, ob die Therapieumstellung das gewünschte Ergebnis gebracht hat. 04. Zweite Überprüfung 03. Dauer: 1 Min. Überprüfung & erneute Therapieableitung Dauer: 1 Min. 01 01 02 03 04 02 03 04 01 Nach weiteren vier Wochen zeigt die Ampelansicht Grün – der mittlere Blut- Fazit zucker liegt innerhalb des Zielbereichs. Die Neueinstellung eines Patienten mit Typ-2-Diabetes auf eine ICT ist Die Ampel zeigt weiterhin Gelb beim mittleren Der mittlere Blutzucker ist auf Der Patient misst mit durchschnittlich ein Fall, wie er in jeder Praxis häufig vorkommt. 01 03 Blutzucker oberhalb des Zielbereichs. 182 mg/dL gesunken. 7,5 Messungen pro Tag häufig, die Gra- 02 Die grafische Aufbereitung und Analyse der Blutzuckerwerte durch die fik zeigt die besprochenen vermehrten postprandialen Messungen. Software unterstützt bei der schnellen und einfachen Auswertung. Die Messfrequenz ist auf durchschnittlich 5 Messungen Die Verteilung der Messwerte im Zielbereich hat sich mit 02 pro Tag etwas gestiegen, der Patient misst also wie 04 Auf Basis dieser zuverlässigen und übersichtlichen Daten konnte ich meine 53 % innerhalb und 47 % oberhalb bereits verbessert. besprochen häufiger. Der mittlere Blutzucker ist auf Therapieableitungen optimal überprüfen und anpassen. 03 155 mg/dL gesunken. Die Einstellung des Patienten erfolgte dadurch zügig und ohne große Die Verteilung der Werte im Zielbereich Schwierigkeiten. Insgesamt zeigt die letzte Therapieanpassung Wirkung, dennoch besteht bei der Verteilung der Werte im 04 hat sich deutlich verbessert: Sehr gute Zielbereich weiterhin Optimierungspotenzial. Auf Basis der Werte wurden mit dem Patienten eine Dosisanpas- 81 % liegen innerhalb des Zielbereichs. Der Patient konnte seine Einstellung in der Folge noch weiter verbes- sung des Mahlzeiteninsulins sowie weiterhin vermehrte Messungen, v. a. postprandial, besprochen. sern und hat mittlerweile einen HbA1c-Wert von 6,6 %.
10 Diabetologie QUIZ Notizen – Ideen – Fragen Diabetes Management Software Quiz 1. Wie häufig wurde im Betrachtungs- 2. Wie hoch ist der 3. Wie viele Hypoglykämien zeitraum durchschnittlich am Tag mittlere Blutzuckerwert im sind im Betrachtungszeitraum Blutzucker gemessen? Betrachtungszeitraum? aufgetreten? a. 4,1-mal a. 174 mg/dL a. 1 b. 2,9-mal b. 49 mg/dL b. 2 c. 3,9-mal c. 160 mg/dL c. 0 4. Was ist der Hypoglykämie vorausgegangen? a. Insulinabgabe b. Sport c. Alkoholkonsum Antworten: 1b / 2a / 3c / 4a (Hinweis für Antwort: Darstellung der Insulinabgabe mit einem Smart Pen als schwarzer Strich am oberen Rand des Tagesverlaufs.)
Sie haben einen interessanten Fall, den Sie gerne vorstellen möchten? Dann freuen wir uns über eine E-Mail an: mannheim.rdcd-kommunikation@roche.com Herausgeber Roche Diabetes Care Deutschland GmbH Redaktion Jana Seifert (Chefredaktion) Katja Huber Andreas Jäger Magdalena Mott Sie wollen mehr erfahren? Wir beraten Sie gerne! Erfahren Sie mehr zu unseren attraktiven Accu-Chek Diabetes Management Service-Verträgen oder lernen Sie unsere modernen Therapielösungen kennen. Ihr Außendienstmitarbeiter von Roche Diabetes Care steht Ihnen gerne zur Verfügung. Oder besuchen Sie unser Online-Portal unter www.roche-diabetes-care.de 09270124990 ① 0120 ACCU-CHEK und ACCU-CHEK SMART PIX SOFTWARE sind Marken von Roche. © 2020 Roche Diabetes Care Deutschland. Alle Rechte vorbehalten. www.roche-diabetes-care.de Roche Diabetes Care Deutschland GmbH Sandhofer Straße 116 68305 Mannheim
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