Die Bedeutung des Hehlrather Muschelkreuzes im Wappen des Rickalt de Helrode 1426

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Die Bedeutung des Hehlrather Muschelkreuzes im Wappen des Rickalt de Helrode 1426
Die Bedeutung des Hehlrather Muschelkreuzes
im Wappen des Rickalt de Helrode 1426

und die Wardener Kapelle, die dem Heiligen Jakobus
gewidmet ist und am Jakobspilgerweg liegt, für den die
Muschel symbolisch ist (Kapitel aus der Hehlrathchronik von 2019):
Das Motiv des Muschelkreuzes möchte ich mit einer neuen Einnahmequelle der
Ritter von Hehlrath in Verbindung bringen: Über die „Bree Bahn“ an den
Ursprungsburgen der Ritter von Kinzweiler und Helrode, die dann (vielleicht wirklich
gemeinsam) die neue Burg als Vorgängerbau des später zum Renaissance-
Wasserschlösschen ausgebauten Schloss Kambach bauten, weil ihnen die Fliehburgen
zu klein geworden waren, führte eine direkte Verbindung nach Warden, wo ein
Hauptpilgerweg der Jakobspilger entstanden war (vgl. Artikel in der „SUPER
MITTWOCH“, Seite 31 A1 Mittwoch, 2. Oktober 2013): „Alte Kapelle in Warden
zog Jakobus-Pilger an“ – „[…] erstmalige urkundliche Erwähnung der Jakobuskapelle
am Ort vor 550 Jahren (1. August 1463), [ … ] „Kapelle in Wardens Jakobstraße“ …
Die Kapelle wurde nach einem Schlichtungsprotokoll vom 1. August 1463 „zu Ehren
des heiligen Jacobus“ (Jakobus der Ältere, Nationalheiliger Spaniens) geweiht.
Die Bedeutung des Hehlrather Muschelkreuzes im Wappen des Rickalt de Helrode 1426
Der Jakobsweg führt von Jülich über Aldenhoven zur Station in Warden und von
dort aus nach Aachen. Die Tranchotkarte weist diesen Querweg von Röhe über den
Hohen Berg an Schloss Kambach vorbei nach Warden aus – direkt auf die Kapelle
zu. Aus englischen Pilgerschifflizenzen lässt sich für das 15. Jahrhundert erkennen,
dass in den Heiligen Jahren etwa vierzehnmal so viele Pilger wie in Normaljahren
nach Santiago de Compostela gekommen sind. Das wappenkundig gewordene
Interesse des Ritters Richard von Hehlrath im stetig kommerzieller werdenden 15.
Jahrhundert (Erfindung des Buchdrucks!) wird wahrscheinlich darauf ausgerichtet
gewesen sein, vom Pilgerboom auf dem Querweg zu partizipieren. Er selbst wird
sicher auch ein Jakobus-Verehrer gewesen sein, denn die spanischen Ritter und
Offiziere, die die Gegend entdeckt hatten, waren erzkatholisch und sie waren im
Auftrag des spanischen Königs unterwegs, Söldner für seinen Kampf in den
Spanischen Niederlanden zu finden und Truppen zu stationieren. Vielleicht ist er
auch den Jakobspilgerweg gegangen.
Die Bedeutung des Hehlrather Muschelkreuzes im Wappen des Rickalt de Helrode 1426
Die Kapelle in Warden ist meiner Meinung nach eine spanische Gründung, die
zurückgeht auf ein kaiser- und königtreues spanisches Geschlecht, das sich an der
einen Seite der heutigen Jakobusstraße niedergelassen hatte, dessen Gebiet von der
Kapelle aus auf der Alsdorfer Seite, also nach Holland ausgerichtet noch
Jahrhunderte später bis zum Ende des Dorfes reichte, aber durch Realteilung an
viele Familien von Vettern und Cousinen aufgesplittet war und auf die Sippe
Philippengracht zurückgeht, die durch den Vreemder Baron Philipp von der Gracht
von Wangen – belegt durch ein bemerkenswertes Dokument des Philipp IV. von
Spanien nach dem Dreißigjährigen Krieg (Robens, Arnold. Der Ritterbürtige
Landständische Adel des Großherzogtums Niederrhein, AC 1818) – hohe
Auszeichnungen bekam und sich in der Gegend Aachen Land sesshaft machte:

Der lange gesuchte Philipp von der Gracht
ist damit gefunden.
(Urkunde in Kleinformat, in lesbarer Form unten
in der ausführlichen Betrachtung der Genealogie!)
Die Bedeutung des Hehlrather Muschelkreuzes im Wappen des Rickalt de Helrode 1426
Mit dieser Urkunde des spanischen Königs Philipp IV. (König von 1621 – 1665), die
in Madrid 1660 ausgestellt wurde, spricht er neue Privilegien für die Herren von der
Gracht van Wangen aus, indem er u. a. ihre Baronie Vreemde von einer Herrlichkeit
zur Freiherrlichkeit erhebt. Vreemde, heute Vremde, war damals ein Ort bei
Antwerpen mit Gut, Burghaus, Kirche und Kloster, heute ist es eine kleine
Teilortschaft eines Stadtteils im Südosten von Antwerpen. Das Geschlecht der von
Gracht lebt aber zur Zeit der Urkunde auch schon im Herzogtum Berg; zwei ihrer
Töchter heiraten nach Geilenkirchen und Aldenhoven.
Da sie in Aachen als Unternehmer tätig werden, legen sie den Adelstitel ab, wie man
an dem für diese Erkenntnis genealogisch wichtigen Eintrag der Agnes
Philippengracht auf der Geneanet-Seite der Bernadette Demuth sehen kann mit
dem Geburtshinweis und der Angabe einiger Geschwister. Bei deren Aufführung
gibt es den deutlichen Hinweis auf einen Namenswechsel von
GRACHT zu PHILIPPENGRACHT
Zur Kennzeichnung der Herkunft und zur Absetzung von einer anderen
traditionsreichen rheinisch-westfälischen Adelsfamilie von Gracht, nämlich Wolff-
Metternich zur Gracht (früher auch Wolff genannt von Metternich).
Die Bedeutung des Hehlrather Muschelkreuzes im Wappen des Rickalt de Helrode 1426
Dies ist so zu erklären, dass es offensichtlich nötig war, die Herkunft der Familie (von
der) Gracht genauer zu spezifizieren, und zwar als Nachkommen des Philipp (von der)
Gracht; die Einträge bei Demuth (s. unten) lauten:

Agnes Philippengracht (Gracht), Eltern: Peter Gracht und Gertrud Rex,
geboren und getauft am 17. August 1692 – Bardenberg St. Petrus und Paulus

In Aachen betätigte sich diese Familie als Bierbrauer, in Warden seit Jahrhunderten als
Landwirte. Um 1700 herum heiraten in Bardenberg, Afden und Richterich mehrere
Frauen namens Philippengracht (Nachweis s. unten)

In der Chronik der Stadt Alsdorf (www.alsdorf-online.de/de/geschichte/warden)
findet sich im Kapitel "Alsdorf, meine Heimatstadt. Zur Geschichte von Warden"
folgender Eintrag: "1732, September 25 Henricus Philipigracht und Cecilia Müsgens
heiraten. Ihre Namen sind auf dem Blaustein der Giebelfenster am
denkmalgeschützten Hofgebäude Jakobstraße 28 als Bauherren angegeben.
Die Bedeutung des Hehlrather Muschelkreuzes im Wappen des Rickalt de Helrode 1426
Von 1734 bis 1738 haben sie vier Geburten angemeldet. (Personenstandsbücher der
Pfarre Hoengen) und der Ursprung im Dorf Warden ist also

Heinrich Philippengracht, dessen Heirat mit Cäcilia Müsgen 1732 erfolgte
und die für ihren Sohn Mathias 1775 einen Hof erbauen,

was sogar im Torbogen und unter einem Fenster der Häuserfront dokumentiert ist.
Vater des Heinrich Philippengracht war „Pedro Philippigraht“, der in der Zeit nach
dem Dreißigjährigen Krieg geboren war (Man beachte die spanisch überlieferte
Form des Vornamens!). Zuerst aber starben laut Kirchenregister (Taufbuch der
Grafschaft Warden, 5. Januar 1770 – 5. September 1798, Edition Brühl Vol.15 /
Signatur Kerninhalt Inhalt Umfang: BA 2783 T 1770-1798 H 1770-1798 S 1770-
1798) einige Söhne in diesem neuen Haus des Mathias Philippengracht, ehe dann die
Linie der heutigen Philippengrachts mit Johann Wilhelm, Hubert Franz Josef,
Mathias Wilhelm und Franz Gerhard (gestorben 2008) mit den Kindern Kathi,
Hubert, Willi und den sieben Enkeln entstand. Heike, Jens und Sarah tragen (noch)
den Namen.
Die Bedeutung des Hehlrather Muschelkreuzes im Wappen des Rickalt de Helrode 1426
GENEALOGIE DER FAMILIE
       PHILIPPENGRACHT
Der Name der Familie Philippengracht taucht nur einmal in der Welt auf – und das ist immer – bis
ins 17. Jahrh. zurück verfolgbar – im Aachener Land. 2015 noch lebende Nachfahren der einst
großen einstämmigen Familie und damit Erb-Namensträger sind dem Alter nach geordnet
❖ Christine Brehm geb. Philippengracht (Tochter Karin Kunze-Neidhardt geb. Brehm)
❖ Kath(ar)i(na) (Maria) Frings geb. Philippengracht
❖ Hubert Philippengracht
❖ Willi Philippengracht
                                                  Nach seiner Mutter aus der Familie Philippengracht
❖ Sarah Philippengracht                           nennt sich der Journalist
                                                  Willy Otten aus Alsdorf-Warden mit „Künstlername“
❖ Jens Philippengracht                            Willy Otten-Philippengracht!

❖ Heike Philippengracht
2008 verstarb Franz Gerhard Philippengracht,
deren Vater und Opa,
geb. 30.12.1924 in Warden, katholisch,
gestorben am 06.03.2008 auf seinem Hof in Warden
Er verlor mit 16 Jahren seinen Vater und musste den
Hof mit Hilfe von Mutter und Schwester leiten, bis er
1942 nach Frankreich eingezogen wurde.
Er geriet in englische Kriegsgefangegenschaft und war nach einem
Kurzaufenthalt in Canada über ein Jahr im englischen Gefangenencamp 71
in Sheriffhales (Mittelengland).
Er heiratete 1959 Bertchen Rosen aus Weisweiler und baute 1963 den
Aussiedlerhof Auf dem Bungart 12 in Warden, wo er bis 2008 auf dem von
ihm angebauten Altenteil lebte. Er war von 1974 bis 1991 Vorsitzender der
Ortsbauernschaft Höngen und von 1940 an passionierter Feuerwehrmann.
                 Lebens- und Kriegserinnerungen des Landwirts
      Franz Philippengracht aus Warden           (Link auf der Website!)
Bild aus dem Jahre 1939: Franz, Mutter und Vater,
 Schwester Christine Philippengracht, gest. 2018
 X Clemens Brehm, gest. 2017; eine Tochter:
 Karin Kunze-Neidhardt geb. Brehm
Eltern von Franz Philippengracht:

Mathias Wilhelm Philippengracht, Landwirt, Warden,
geb. 03.04.1882 in Warden, katholisch,
gest. 1941 in Warden X

Franziska Katharina Philippengracht geb. Thelen,
geb. 29.03.1894 in Warden, katholisch,
gest. 05.10.1963 in Warden
Eltern von Mathias Wilhelm Philippengracht

Hubert Franz Josef Philippengracht, Ackerer, Warden,
geb. 03.03.1841 in Warden, katholisch,
gest. 11.02.1903 in Warden X
Maria Katharina Philippengracht geb. Decker,
geb. 05.07.1849 in Langendorf, katholisch

Eltern von Hubert Franz Josef Philippengracht

Johann Wilhelm Philippengracht, Ackersmann, Warden,
geb. 29.04.1783 in Warden, katholisch,
gest.08.01.1865 in Warden X
Maria Christina Philippengracht geb. Carduck,
geb. 15.10.1800 in Warden, katholisch,
gest. 09.02.1880 in Warden
Eltern von Johann Wilhelm Philippengracht

Mathias Philippengracht, katholisch,
geb. 12.01.1743 in Warden, katholisch
gest. 30.12.1836 in Warden X
Anna Christina Philippengracht geb. Müsgens,
geb. 07.03.1753 in Warden, katholisch,
gest. 05.05.1825 in Warden

Eltern von Mathias Philippengracht

Heinrich Philippengracht, * (s. nächste Folie), katholisch
Cäcilia Philippengracht geb. Müsgens, * katholisch
* In der Chronik der Stadt Alsdorf (www.alsdorf-online.de/de/geschichte/warden) findet sich im
Kapitel "Alsdorf, meine Heimatstadt. Zur Geschichte von Warden" folgender Eintrag:

"1732, September 25 Henricus Philipigracht und Cecilia Müsgens heiraten. Ihre Namen sind auf
dem Blaustein der Giebelfenster am denkmalgeschützten Hofgebäude Jakobstraße 28 als Bauherren
angegeben. Von 1734 bis 1738 haben sie vier Geburten angemeldet. (Personenstandsbücher der
Pfarre Hoengen). Noch heute sind die Familiennamen Philippengracht und Müsgens in Warden
vertreten."

Dieser Giebeleintrag wurde bei Renovierungsarbeiten 1986 freigelegt. Unter der Giebelrosette fand
sich eine Inschrift des Hauserbauers: "Heinrich Philippengracht und Cäcilia Müsgens", über dem
Torbogen steht die Jahreszahl "A.D. 1775". [Sie haben dieses Haus also 2 Jahre nach der
Eheschließung ihres Sohnes Mathias (16) erbaut, bei dem es sich um ein jüngeres Kind der beiden
handelt, das erst mit 30 Jahren geheiratet hat. Heinrich Philippengracht ist also um ca. 1700 geboren
und war also bei der Entstehung des Hauses schon ca. 75 Jahre alt. Es ist also offensichtlich, dass es
einen viel älteren Hof gab, der nun aufgegeben werden musste oder auf dem kein Platz für zwei
Bauernfamilien war. Unter Umständen hat dieser ältere Hof genau an dieser Stelle in der unteren
Jakobstraße gestanden und musste abgerissen werden oder aber dort, wo eine spätere Generation
den Ziegelsteinhof baute, den Franz Philippengracht 1963 aufgab, als er den neuen Aussiedlerhof
Auf dem Bungart in Warden errichtete.
Eltern von Heinrich Philippengracht [mit hoher Wahrscheinlichkeit]

 Peter Philippengracht, katholisch, aus Richterich - geboren um 1650 X

 Agnes Philippengracht geb. um 1650

Auf einer Homepage (Genealogie der Familie Dautzenberg/Vaals und Umgebung) der Genealogie
zur Familie Dautzenberg (Aachener Land / Vaals) findet sich folgende der Zeit entsprechend
latinisierte Eintragung, deren Quelle noch verifiziert werden muss:

Familie Henricus Doutzemberg oo Catharina Philippigraeth
Eheschließung: oo 1708 20 Jan. Henricus Doutzemberg hujus et
Catharina Philippigraeth ex Richterich,
test. Petro Philippigraeth et Agnete Philippigraeth ibidem
ab Adm Rdo Dno pastore seu ejus vicario proprio G. Freundt dimissorijs a me habitis.
[im dritten Grade blutsverwandt; die Familienzusammenhänge werden im Original
umfangreich erläutert.] Julius Roide Abbreviator die 6ta Januarij 1708, folio 8
Sie wäre, wenn die Angaben unten (Agnes Philippengracht (Gracht)) stimmen, als Trauzeugin
erst 16 Jahre alt gewesen. Insofern könnte es sich bei der obigen Nennung (Agnete) auch um die
Mutter oder eine Tante handeln (Deshalb die noch latinisierte Form?!).
Tod des Ehegatten:
+ 1723 2 mart. Smtis munitus Henricus Doutzembergs Villicus in Villa D.D. Canonicorum,
maritus Catharinae Philippegraht. folio 9

Zu der oben genannten Agnes Philippengracht gibt es nun auf der Geneanet-Seite der Bernadette
Demuth den Geburtshinweis und die Angabe einiger Geschwister. Bei deren Aufführung gibt es den
deutlichen Hinweis auf einen Namenswechsel von
GRACHT zu PHILIPPENGRACHT.
Dies wird unten noch dahingehend ausgewertet, dass es offensichtlich nötig war, die Herkunft der
Familie (von der?) Gracht genauer zu spezifizieren, und zwar als Nachkommen des Philipp (von der)
Gracht. (s.u.); die Einträge bei Demuth lauten:

Agnes Philippengracht (Gracht)
  Geboren am 17. August 1692 - Bardenberg
  Getauft am 17. August 1692 - Bardenberg - St. Petrus und Paulus
  Verstorben
Ihre Eltern sind
                         Peter Gracht und Gertrud Rex.

Also wurde der Name Peter wohl weitergegeben. Sie heiratet am 15. November 1721 in
Bardenberg - St. Petrus und Paulus, mit Gabriel Siebrath 1695-1737 und bekommt mit ihrem
Mann 6 Kinder.
Der Wardener Heinrich Philippengracht wird als Taufpate einer Maria Bülles (Taufe am
22.11.1720 oder 1730 (widersprüchliche Angaben bzw. Lesung der Angaben)) genannt
(Taufpatin Margen Creutz), die Taufe findet in Scherberg/Würselen statt.

Interessant ist die Liste der
Geschwister der Agnes Philippengracht:
• Helena Gracht 1695 - ?
• Paul Gr. 1699 - ?
• Catharina Gr. 1702 - ?
• Anton Gr. 1707 - ?
• Adelheid Gr. 1710 - ?
Der Name Catharina wurde auch weitergegeben – und ist bis heute aktiv (s.o.). Auch in der
Nachkommenschaft des Quirinus Chorus kommt eine Philippengracht vor: „4 Catharina
Margaretha Chorus, *24-10-1707 te Aken. Peter [Taufpate]: Petrus Hopelus, meter [Taufpatin]:
Anna Margaretha Philippengracht.
Dank der sehr umfangreichen Arbeit von Hans Reiner Jansen über die Geschichte Kinzweilers
und des Schlosses Kambach (s.u.) fand sich ein weiterer Philippengracht, ein Bruder des
1743 geborenen Mathias Philippengracht.

Pastor Johann Wilhelm Becker tauft am 27.9.1745
Theodor Philippengracht
und trägt ihn in das Kinzweiler Taufbuch 1745-1757, Seite 42 ein.
(verifiziert durch Nikolaus Müller, Hehlrath)
Dazu schrieb mir H. R. Jansen: „Warden ist erst relativ spät selbständige Pfarre geworden
(1. Juli 1966). Eine Kapelle wurde 1463 erwähnt, sie unterstand St. Cornelius Hoengen,
selbständiges Rektorat wurde Warden am 16.7.1924.
(Angaben aus dem Handbuch des Bistums Aachen, 3. Ausgabe). Die vollständigen
Literaturangaben finden Sie in meinem Buch.“ Damit gemeint ist das im Augenblick vergriffene,
aber digital zur Verfügung stellbare umfang- und materialreiche Buch:
Hans Reiner Jansen, Unterherrschaft Kinzweiler 1400 – 1800, Eschweiler 2014

Dennoch existiert ein KB (Kirchenbuch) Warden St. Jakobus d. Ä. (der Ältere) von 1770 –
1798, das mir digital vorliegt. Darin gibt es viele – und auch viele traurige – Einträge zu
Geburten ab 1770 von Kindern des Mathias Philippengracht, wohnhaft im neuen Haus):
1745 am Tag 27 des Monats September (7bris = des Septembers) ist
                                                      getauft worden
                     Theodorus Phylippengracht
                Eltern Henricus phylippengracht und
              Cäcilia müsgens aus der Dynastie Warden
                 Taufpaten joannes Carduc & maria
                          Catharina Weitz
Warden – St. Jakobus d.Ä. rk (Filiale der Pfarrei St. Cornelius in Hoengen),
Edition Brühl Vol.15 / Signatur Kerninhalt Inhalt Umfang:
BA 2783 T 1770-1798 H 1770-1798 S 1770-1798
S. I-III: Vorschrift zur Kirchenbuchführung (o.D., ohne Intitulatio) (Druck) (strukturell, inhaltlich und
sprachlich eng an dem Edikt des Kurfürsten Karl Theodor, Herzog von Jülich-Berg, zur
Kirchenbuchführung vom 18.11.1769) S. IV: späterer Titel des Taufregisters (mit fehlerhafter
Laufzeitangabe) S. 1-29: T 05.01.1770-05.10.1798 hinter S. 29: 13 leere Blätter S. 29a: späterer Titel des
Sterberegisters (mit fehlerhafter und korrigierter Laufzeitangabe) S. 30-48: S 24.01.1770-20.09.1798
hinter S. 48: acht leere Blätter S. 48a: späterer Titel des Heiratsregisters (mit fehlerhafter Laufzeitangabe)
S. 49-60: H 07.02.1770-08.09.1798 hinter S. 60: acht leere Blätter IV + 60 S.
Bemerkungen:
BA 2783: T bis Aug. 1792 Angabe des Herkunftsortes; Angabe des Trauungsortes der Eltern; ab Nov.
1778 Angabe des Herkunftsortes der Paten; ab 1793 teilweise Kennzeichnung der nicht belegten Monate
H Vermerk über erfolgtes Aufgebot; Angabe des Herkunftsortes der Brautleute; teilweise Nennung der
Eltern der Brautleute; Vermerk von Dispensationen und Dimissorialen; S Angabe des Wohnortes;
Angabe des Familienstandes, ggf. unter Nennung des Ehegatten; Angabe des Begräbnisdatums und des
Begräbnisortes; Vermerk über den Erhalt / Nichterhalt der Sterbesakramente; teilweise Angabe des
Alters; vereinzelt Angabe der Todesstunde; vereinzelt Angabe der Todesumstände; vereinzelt Angabe
des Berufes / der Funktion
Ergänzende bzw. im Personenstandsarchiv Brühl fehlende Jahrgänge der Kirchenbücher von Warden
finden sich im Kath. Pfarrarchiv in Alsdorf-Warden. Namensverzeichnisse existieren nicht.
Geburten und Todesfälle der jungvermählten
            Familie Mathias Philippengracht und Cäcilia geb. Müsgens

  Es starben laut Kirchenregister (Taufbuch der Grafschaft Warden, 5. Januar
  1770 – 5. September 1798, Edition Brühl Vol.15 / Signatur Kerninhalt
  Inhalt Umfang: BA 2783 T 1770-1798 H 1770-1798 S 1770-1798) vier
  Söhne in diesem neuen Haus des Mathias Philippengracht.
Eine jüngst vom Genealogen Josef Pastor (stammend aus Weisweiler, wohnhaft in
Hennef) gefundene Eintragung nennt eine ca. hundert Jahre später lebende
                        Margaretha Philippengracht
als Mutter eines Jacob Schüller in Röhe:

„Taufen St. Antonius Röhe        8.2.1881   Jacob Schüller, *6.2.1881 ~8.2.1881
V(ater) Peter Mathias Hubert Schüller       M(utter) Margaretha Philippengracht

Paten      Jacob Parting, Warden Helena Palmen geb. Schüller, Eschweiler
Protokoll des Schlichtungsverfahrens in
Streitigkeiten über Rechte der Kapelle am   Der Jakobsweg führt von Jülich über Aldenhoven zur Station in Warden und
l. August 1463. „Man soll die Kapelle zu    nach Aachen. Aber die Tranchotkarte weist einen Querweg von Röhe über den
Ehren des heiligen Jacobus weihen, einen    Hohen Berg an Schloss Cambach vorbei nach Warden aus. Das wappenkundig
Kirchhof dabei anlegen und fortan eine      gewordene Interesse des Ritters Rickald von Helrode (Richard von Hehlrath)
Messe lesen“ (zitiert nach Robert Peltzer   im 15. Jhd. wird wohl darauf ausgerichtet gewesen sein, vom Pilgerboom zu
über die Kapelle, 2013)                     partizipieren. In seinem Wappen findet sich ein Kreuz aus Jakobsmuscheln!
(nach: az-web vom 26. November 2013

„Aufgestellt hat sie der Landschaftsverband Rheinland (LVR), der etwa
100 weitere dieser Stelen in seinem Bereich auf den Weg gebracht hat.
Genauer: auf fünf Wege gebracht hat. Denn der Jakobsweg ist im
Grunde ein großes Wegenetz und fünf Teilstrecken davon hat der LVR in
den vergangenen Jahren „reaktiviert“. Das hat er immer dort getan, wo
sich auch historische Belege für Pilgerfahrten in Richtung Santiago de
Compostela finden. Die Kapelle St. Jakobus in Warden findet bereits
1463 urkundliche Erwähnung – seinerzeit war sie das Zentrum einer
Jakobus-Bruderschaft. Die Wardener leben jetzt offiziell am Jakobsweg.“
Fabricius: Die Karte von 1789, Ausschnitt: „Herrschaft Warden“
             mit Kapelle und Philippengrachthof
Im weiteren Verlauf der Quelle Genealogie Dautzenberg wird auch eine Margareta genannt – bei 7
Kindern (Wilhelm, Petrus, Joanna Catharina, Jacobus, Margareta, Joanna Maria und Henricus
Dautzenberg) genannt. Als Trauzeugen werden
Peter und Agnes Philippengracht genannt, u.U. Onkel und Tante oder Oma und Opa der Catharina
Philippengracht - vielleicht aus Warden, aus Bardenberg, aus Richterich, aus Afden … ? Sicher
nicht die Eltern der Catharina Philippengracht. Wegen der Seltenheit des Namens Philippengracht,
der in der Urkunde in den Schreibweisen

Philippigraeth / Philippigracht / Philippigraht

vorkommt, ist am ehesten zu vermuten, dass es sich hierbei um die Eltern des
Henricus Philippigracht (Heinrich Philippengracht, s.o.) - wie er in einer Hoengener Urkunde
(Quelle: Homepage zur Geschichte der Stadt Alsdorf) genannt ist - handelt.

Interessant ist, dass neben den Familientraditionsnamen und den Namen von Aposteln auch der
spanische Nationalheilige Jakobus als Namenspatron gewählt ist, analog zur Namensgebung der
kleinen Wardener Ursprungskirche in der Jakobsstraße unmittelbar neben dem 1775 von Heinrich
und seinem Sohn Matthias Philippengracht erbauten Hof, nämlich der
dem Jakobus dem Älteren 1486 geweihten Kapelle St. Jakobus.
Zwischen diesen Gebäuden scheint es also eine alte Beziehung zu geben!
Auch in Würselen wird als Trauzeugin eines 1713 geborenen Matthias Geussen im Rahmen der
Genealogiereihe einer Familie Vogel eine Philippengracht genannt:

[Evers] [Taufbuch] Paten: Matthis Mueller, Mergen Philippengracht (Ist Mergen die flämische Form
von Margareta?). Weitere Nennungen sind im Stammbaum Meeßen: „Johann hat Maria Meeßen
(geb. Philippengracht) geheiratet“; Johann Meeßen ist 1693 geboren, Maria am 2. März 1701, und
zwar in Grevenberg/Würselen.

Eine Maria Agneta Philippengracht wird als Taufpatin einer Agnes Gorissen, Taufe am 4. Oktober
1758 in Nuth/Limburg, genannt.

Hierzu wird im Augenblick weiter geforscht; es muss Material vorhanden sein, denn in der
Genealogie-Homepage heißt es, dass es zwischen Heinrich Dautzenberg und Katharina
Philippengracht eine Blutsverwandtschaft 3. Grades gab, die gut dokumentiert sei. Es wurde um
Fakten nachgesucht; die Eltern von Catharina Philippengraeth wohnten offensichtlich in
Richterich, Heinrich Philippengracht könnte ihr Bruder sein und er könnte also um 1700 herum
nach Warden gezogen sein. Es wäre auch denkbar, dass die Richtericher Linie auch aus Warden
stammt und die Familie Philippengracht weit mehr als die nachgewiesenen 300 Jahre in Warden
wohnen würde – vielleicht als Abkommen des Adelsgeschlechtes von der Gracht. (s.u.)
Die Tatsache, dass sich bislang keine Vorgeneration aus der Zeit des
Dreißigjährigen Krieges (1618 – 1648) gefunden hat (Philippengracht aus
Richterich oder Warden) könnte auch bedeuten, dass tatsächlich ein
Namenswechsel des mittlerweile in einer Urkunde (s.u.) gefundenen

Philipp von der Gracht

bei seinen Kindern oder Kindeskindern stattgefunden hat.

So hat vielleicht Pedro (in dieser spanischen Form auch überliefert!) sich
als Sohn oder Enkel des Philipp von der Gracht

Peter Philippengracht

genannt                                   !?!?!?!?
Der langgesuchte Philipp von der Gracht ist nun gefunden.
In einer Urkunde des spanischen Königs Philipp IV. (König
von 1621 – 1665), die in Madrid 1660 ausgestellt wurde (s.
nächste Folie), verleiht er neue Privilegien für die Herren von
der Gracht van Wangen, indem er u.a. ihre Baronie Vreemde
von einer Herrlichkeit zur Freiherrlichkeit erhebt. Vreemde,
heute Vremde, war damals ein Ort bei Antwerpen mit Gut,
Burghaus, Kirche und Kloster, heute ist es eine kleine
Teilortschaft eines Stadtteils im Südosten von Antwerpen.
Das Geschlecht der von Gracht lebt aber zur Zeit der
Urkunde auch schon im Herzogtum Berg; zwei ihrer Töchter
heiraten nach Geilenkirchen und Aldenhoven.
ist Maximilian auch
 Als Hauptmann einer
                          Vogt von Mechelen
Kompanie Fußsoldaten
                         (zwischen Antwerpen
    von 300 Mann,
                            und Brüssel) und

                         sowie auch auf eigene
 Oberamtmann des          Kosten Hauptmann
  Landes von Maes         einer Kompanie der
 (Land an der Maas)        Kavallerie von 100
                              Reitern; die

            Kavallerie steht nach
            Maximilians Tod unter
             dem Befehl seines
              Bruders Philipp.
Bevölkerungsliste der Stadt Aachen aus dem Jahr 1799 – abgeschrieben und übersetzt von
der WGfF-Bezirksgruppe Aachen und deren Freunden –
Zusammenstellung: Michael Brammertz
A = Zeilennummer im Original

B = Blatt

C = Hausnummer im Register der Stadt

D = Name der Einwohner über zwölf Jahre

E = Alter

F = Stand oder Beruf

G = Kinder unter 12 Jahren

A       B      C       D                            E    F                    G

7720    059r   1906    Anne Marie Philippengracht   58   Tochter [Fräulein]

7721    059r   1906    Cicilien Philippengracht     20   Tochter

10635 083r     2329    Catharine Philippengracht    52   Femme [Frau]

14516 122v     1124    Marie Philippengracht        29   Femme                4
Da Anne Marie und Cicilien [Cäcilie] Philippengracht als Fräulein bezeichnet sind, werden sie
unverheiratet sein und tragen somit offensichtlich noch ihren Geburtsnamen. Da sie im selben Haus
wohnen, könnte es sein, dass sie im Haus der Eltern wohnen. Es muss noch herausgefunden werden,
wo dieses Haus gestanden hat. Wenn es das Haus von Bierbrauern war, könnten es die direkten
Nachfahren von Philipp von der Gracht sein, es könnte das Haus der Dautzenbergs sein, in die eine
Philippengracht 1708 einheiratet:

Familie Henricus Doutzemberg oo Catharina Philippigraeth
Eheschließung: oo 1708 20 Jan. Henricus Doutzemberg hujus et
Catharina Philippigraeth ex Richterich,
test. Petro Philippigraeth et Agnete Philippigraeth ibidem

Die in der Aachener Bevölkerungsliste genannten Catharina und Marie Philippengracht sind
wahrscheinlich verheiratete Frauen, deren Geburtsname hier nicht angegeben ist. Marie hat vier
Kinder unter zwölf Jahre alt, die höchst wahrscheinlich von ihrem Gatten namens Philippengracht
stammen werden. Es könnte sein, dass diese Frauen die direkten Nachfahren der Pedro und Agnete
(Peter und Agnes) Philippengracht sind, die auch in Richterich wohnten. Es wäre also zu prüfen, ob
die beiden verschiedenen genannten Häuser in Richterich standen und ob eine Brauerei dabei war.

Eschweiler, 31.03.2021

HTF
Bei der Kurfürstin und Herzogin Anna Maria Luisa de Medici waren verschiedene Freifräulein von der Gracht von Wangen aus der Linie des Maximilian von der G
Anna Maria de‘ Medici war geboren am 11.08.1667 in Florenz als Tochter des Großherzogs Cosimo III. de‘ Medici (vom Volk leibevoll „Cosimo tertio“ genannt), H

                                                       Bei der Kurfürstin und Herzogin Anna Maria Luisa de Medici waren
                                                       verschiedene Freifräulein von der Gracht von Wangen aus der Linie des
                                                       Maximilian von der Gracht (Tod um 1630) angestellt – neben vielen anderen
                                                       Frauen des rheinischen Adels, da das kurfürstliche Schloss in Düsseldorf das
                                                       bedeutendste Haus im Lande war.

                                                       Anna Maria de‘ Medici war geboren am 11.08.1667 in Florenz als Tochter
                                                       des Großherzogs Cosimo III. de‘ Medici (vom Volk leibevoll „Cosimo
                                                       tertio“ genannt), Herzogin von Jülich-Berg und Kurfürstin von der Pfalz,
                                                       beides 1691 – 1716 also durch Heirat, dann in Florenz bis zu ihrem Tod am
                                                       18.02.1743, zweite Gattin des Herzogs von Jülich-Berg (ab 1679) und

                                                       Kurfürsten von der Pfalz (1691 – 1716) Johann Wilhelm II. (im Volksmund
                                                       stolz „Jan Wellem“ genannt), Regentschaftsitz Schloss Düsseldorf, Spross der
                  Doppelbildnis des Kurfürsten         Wittelsbacher aus dem Hause Neuburg von der Pfalz, geb. am 19.04.1658 in
                  Johann Wilhelm von der Pfalz-        Düsseldorf, gest. am 08.06.1716 ebendort. Sie führte einen großen Hof mit
                  Neuburg und seiner Gemahlin          vielen angestellten Kräften.
                  Anna Maria Luisa de’ Medici (Jan
                  Frans van Douven, 1708)
Angestellt waren z.B. Freifrauen von Rolshausen aus der Linie
                                       Nideggen/Türnich/Nothberger Burg:
•    Anna Maria (auch A. F. [(-1735), 1699(?) Graf Johann Heinrich von Harskamp], Fräulein,
     Kammerfräulein, 6.7.1704 – 6.2.1712 Hofdame, „Nach SCHWENNICKE (Hg.), Stammtafeln, war Ludwig
     von Rautter (1542 – 1614) mit einer Vorfahrin, Anna Maria von Rolshausen, Tochter eines herzoglichen Rats in Jülich,
     verheiratet [Quelle: Ute Essegern, Fürstinnen am kursächsischen Hof: Lebenskonzepte und Lebensläufe zwischen Familie,
     Hof und Politik in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, Leipzig 2007]; Rautter war zu dieser Zeit Hofmeister der blinden
     Schwester des Kurfürsten von Sachsen

•    Maria Franziska [1747 Stiftsdame in Münsterbilsen], Hofdame 1.6.1707 – 1717, Kammerfräulein

Sie verdienten 75 Gulden pro Monat. Die Obristhofmeisterin (oberste Hofdame) verdiente 500 Gld.
p.m., die Fräuleinhofmeisterin 100 Gld., dann sind jeweils an dritter und vierter Stelle die Frl. von
Rolshausen genannt und insgesamt 6 Fräulein zu 75 Gld. p.m., 2 zu 35, 5 zu 25, und dann sind 16
Herren mit den diversesten Gehältern genannt, am höchsten der Sekretär mit 100 Gld. und am
niedrigsten der Kammertrabant (Bote, Laufbursche) mit 12 ½ Gulden. Ein für Düsseldorf
aufwändiges Hofleben.
Quelle: Wolff, Jürgen Rainer (Hrsg.), Die Kabinettskassenrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667 –
1743), als Einzelveröffentlichungen in 3 Bänden zu: Quellen und Forschungen des Niederrheins Band 12, Veröffentlichungen aus
dem Stadtarchiv Düsseldorf Band 22, Essen 2015, S. 1300 f.
Aus der Familie von Gracht von Wangen waren angestellt:
     •    Freifrau und Freiherr von Wangen zu Brüssel von 1696 – 97
     •    Freifräulein Anna Maria Louisa von der Gracht, verh. Ab 1711 mit Freiherrn Johann Joseph
          Klemens Anton von Weichs, als Hofdame bis zur Verehelichung angestellt von 1709 – 1711
     •    Freifräulein Elisabeth von der Gracht (Düsseldorf 20.11.1694 – Düsseldorf 25.01.1761),
          heiratet am 02.07.1714 Graf Degenhard Bertram von Spee, Hofdame 1709 – 1714
     •    Freifräulein Elisabeth Amalie (Emilie) geb. von Metternich [also aus der Linie von Metternich
          von Gracht (Schloss Gracht) stammend], durch Heirat dann: Elisabeth Amalie Walpurgis von
          der Gracht (1667 – 1698), heiratet 1692 ihren einflussreichen Ehemann
     Leopold Friedrich Wilhelm von der Gracht, Baron von Wangen
       (1658 – 06.07.1707), seit 1690 Geheimer Rat, seit mindestens 1693 Hofmarschall,
                     1699 Jülich-Bergischer Obristhofmarschall; Elisabeth Amalia (Emilie) ist von 1691 – 92
                     1. Kammerfräulein, dann auch nach ihrer Verehelichung als solche angestellt, und zwar
                     nachweislich von 1693 - 97
     Leopold Friedrich Wilhelm von der Gracht war also ein Sohn von Johann Friedrich von
     der Gracht von Wangen und Vater der Freifräulein Anna Maria Louisa (nach der
     Kurfürstin benannt!) und Elisabeth (nach der Mutter benannt!).
Quelle: Wolff, Jürgen Rainer (Hrsg.), Die Kabinettskassenrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667 – 1743), als
Einzelveröffentlichungen in 3 Bänden zu: Quellen und Forschungen des Niederrheins Band 12, Veröffentlichungen aus dem Stadtarchiv
   Düsseldorf Band 22,                                        Essen 2015,                                           S. 1322.
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