Die Bevölkerung und ihr Erholungswald - Waldmonitoring soziokulturell - DORA 4RI
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ZÜRCHER WALD 5/2020 4 Die Bevölkerung und Michael Meuter, Lignum ihr Erholungswald Waldmonitoring soziokulturell Im Projekt «Waldmonitoring soziokulturell Schweiz» WaMos wird das Verhältnis der Schwei- zer Bevölkerung zum Wald analysiert. Dabei ist die Walderholung ein wichtiger Aspekt. Nati- onale Umfragen fanden 1997 und 2010 statt, die Ergebnisse der aktuellsten Umfrage werden erst in einem Jahr vorliegen. Marcel Hunziker, Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, WSL-Projektleiter WaMos2 und Leiter der nationalen Umfrage von Wamos3, befragt von Urs Rutishauser Eine grosse Mehrheit von 88% der Be- Wie erklären Sie sich die Diskrepanz fragten waren 2010 mit ihren Waldbe- zwischen der ermittelten Zufriedenheit suchen insgesamt ‹absolut› oder ‹eher und der die öffentliche Diskussion oft zufrieden› (vgl. Abb. 1). Viele die dauernd dominierende Unzufriedenheit? Blei- im und für den Wald arbeiten erleben dies ben im Allgemeinen die Zufriedenen aber anders und vernehmen häufig kritische still? Oder kann es sein, dass heute Äusserungen zum Wald. gegenüber 2010 wirklich viel mehr Bewerten Sie die 88% als erfreulich Leute unzufrieden sind? oder wenig erfreulich? MH: «Das Ergebnis zeigt, es sind nur wenige 88% Zufrie- Marcel Hunziker (MH): «88% Zufrieden- Prozente, die nicht zufrieden sind. Diese, denheit ist heit ist grossartig. Dazu muss man wissen, besonders die sehr unzufriedenen tendie- grossartig. dass die Leute diesbezüglich nicht einfach ren allerdings eher dazu, den Forstleuten ‹schnell zufrieden› sind, sondern den Wald ein direktes Feedback zu geben, als die durchaus differenziert anschauen. Wir Zufriedenen. lernten aus anderen Studien von uns, dass es Wie sich die Haltung verändert hat, wissen sehr wohl einen Einfluss hat, wie der Wald wir leider erst nach der Auswertung von aussieht und gepflegt wird, ob er einem WaMos3 (vgl. Box S. 6). Doch schon in gefällt. Es reicht nicht, dass es ‹einfach der Vorbereitung zur Umfrage 2010 war Wald› ist.» die vermutete Unzufriedenheit der Leute ein grosses Thema, und umso grösser und freudiger die Überraschung, dass die grosse Mehrheit sehr zufrieden ist.» Frage: «Wenn Sie Ihre Waldbesuche insgesamt beurteilen, wie zufrieden sind Sie damit?» 2010 zeigten sich 78% der Befragten ‹eher› Häufigkeiten vorgegebener Antworten in Prozent für 2010 oder ‹absolut zufrieden› damit, wie in der Schweiz der Wald gepflegt und bewirt- 37 51 7 6 schaftet wird (vgl. Abb. 2). Die Umfragen von 2010 wie auch schon 1997 zeigten, 0 20 40 60 80 100 dass auch die wirtschaftliche Tätigkeit überwiegend neutral oder positiv wahr- BAFU absolut zufrieden eher zufrieden eher unzufrieden absolut unzufrieden genommen wird. Knapp der Hälfte der Abbildung 1: Zufriedenheit mit den Waldbesuchen Befragten gefiel es ‹sehr› oder ‹eher›, wenn
ZÜRCHER WALD 5/2020 Erholung im Wald 5 im Wald Holz genutzt wird, nur gut ein Frage: «Wie zufrieden sind Sie mit der Pflege und Bewirtschaf- Viertel störte sich ‹sehr› bzw. ‹eher› (vgl. tung der Schweizer Wälder?» Abb. 3). Die Antworten fielen ähnlich aus, Häufigkeiten vorgegebener Antworten in Prozent für 2010 wenn nach Wegen gefragt wurde, die wegen Holzschlägen gesperrt sind – dies obwohl 15 63 18 4 Waldbesucherinnen und -besucher davon stärker betroffen sind. Trotzdem schafft es 0 20 40 60 80 100 die Kritik an Holzschlägen im heimischen BAFU absolut zufrieden eher zufrieden eher unzufrieden absolut unzufrieden Wald sehr häufig in die Schlagzeilen der Tagespresse. Abbildung 2: Zufriedenheit mit Waldpflege und Bewirtschaftung Können Sie etwas über die Faktoren sagen, welche die Wahrnehmung und sein, dass die positiven Antworten primär Meinung der Bevölkerung zur Holznut- auch ein Ausdruck der allgemeinen Zufrie- zung und Bewirtschaftung bestimm- denheit mit den Forstleuten sind und das ten? Vertrauen in deren Kompetenz reflektieren. MH: «Wir fragten die Leute 2010 mit Man masst sich nicht an, das zu beurteilen, einer offenen Frage danach, welches die kann es vielleicht auch nicht, und äussert wichtigsten Funktionen des Waldes für sich deshalb kaum kritisch sondern mit Die positiven die Gesellschaft sind. Wir erwarteten die einem ‹die machen das schon richtig›. Schön Antworten sind auch ein Erholung an der Spitze, doch dem ist nicht zeigte sich das an der Frage, wie man das Ausdruck der so. Die Erholung war mit nur 25% Nen- Mass der Holznutzung beurteilt: 68% allgemeinen nungen auf Rang 5. Auf Rang 1 war die sagten ‹gerade richtig›, nur 10% ‹zu viel›!» Zufriedenheit Sauerstoffproduktion, auf Rang 2 mit 40% mit den Forst- leuten. Nennungen die Holzproduktion. Daneben Wo sehen Sie Ansätze, um die Ak- Schutz und Ökologie. Die Leute sahen die zeptanz der Holznutzung weiter zu Waldfunktionen also durchaus traditionell, erhöhen? die Bewirtschaftung als Haupt- und die Er- MH: «Schwierig, wenn sie schon so gut ist. holung als Nebenfunktion. Deshalb werden Am ehesten durch klare Priorisierungen und auch Wegsperrungen gut akzeptiert. Wie damit Verhinderung der wenigen Konflikte das 2020 ausfällt, sind wir sehr gespannt. zwischen Erholung und Holznutzung, Da fragten wir nicht mehr offen, dafür auch welche deren Akzeptanz u.U. gesamthaft nach der Bedeutung der Waldfunktionen für schaden könnten. Ich denke, kritische das Individuum. Stimmen wird es v.a. in Gebieten mit sehr Gleichzeitig muss man sich dessen bewusst hoher Erholungsnutzung geben, in Zürich Frage A: «Gefällt Ihnen oder stört es Sie, wenn im Wald Bäume gefällt werden?» Frage B: «Gefällt Ihnen oder stört es Sie, wenn wegen Holzschlag Wege gesperrt sind?» Häufigkeiten vorgegebener Antworten in Prozent für 2010 Wegsperrung 11 38 26 19 7 Holzschlag 8 41 24 20 7 0 20 40 60 80 100 BAFU gefällt sehr gefällt eher neutral stört eher stört sehr Abbildung 3: Gefallen an der Holznutzung
Erholung im Wald ZÜRCHER WALD 5/2020 6 Drittes Waldmonitoring soziokulturell Schweiz mal eine Forststrasse dem Bike-Verkehr ge- (WaMos3) opfert, oder eine Rückegasse zum Reit-Trail umfunktioniert werden. Natürlich müsste Im Rahmen von WaMos3 wird das Verhältnis der Schweizer man solche Massnahmen entsprechend Bevölkerung zum Wald nach 1997 und 2010 erneut mittels ‹vermarkten›, sodass sie als Dienstleistung einer nationalen Umfrage erhoben. Die Resultate werden im erkannt und wertgeschätzt werden. Dazu Herbst 2021 vorliegen. Wie schon bei WaMos2 im Jahr 2010 braucht es ein Selbstverständnis, in diesem wird die Einstellung der Bevölkerung zum Wald als Erholungs- Fall nicht Produzent sondern vielmehr raum, als Holzproduzent, als Schutz vor Naturgefahren und Dienstleister zu sein. Da sehe ich als So- zu dessen ökologischen Funktion untersucht. Neu wird auch zialwissenschaftler manchmal noch etwas der Aspekt des Klimawandels miteinbezogen. Zudem wird Entwicklungspotential. Dieses Miteinander erstmals auch die Sicht der Jugendlichen zwischen 15 und 18 würde der Akzeptanz der Holznutzung Jahren berücksichtigt. bestimmt nochmals dienen. Aber eben, die Die Hauptziele von der nationalen Umfrage von WaMos3 sind: Akzeptanz ist schon sehr hoch.» 1. Aktualisierung der Kenntnisse über das Verhältnis der Bevölkerung zum Wald einschliesslich der Untersuchung Welche Möglichkeiten sehen Sie, auch neuer Inhalte. das Medienecho positiv zu beeinflus- 2. Vergleich der Einstellungen der Bevölkerung mit denjeni- sen? gen von 2010 und 1997. MH: «Mit eben solchen positiven Ver- Die Bearbeitung der nationalen Umfrage erfolgt durch die marktungsaktionen. Die Kampagne zu WSL. WaMos3 wird jedoch von einem Konsortium mit Schweizer Holz ist bestimmt auch sehr Vertretern von WSL, HSR, HEPIA & UNIL bearbeitet und förderlich. 2010 achteten 43% darauf, dass enthält neben der Umfrage Fallstudien zur Walderholung, eine sie Schweizer Holz kauften, nur 30% auf Expertenumfrage sowie eine politische Analyse. Finanziert ein Nachhaltigkeitslabel. Wir sind gespannt wird WaMos gross-mehrheitlich durch das Bundesamt für auf die Ergebnisse 2020, wo wir diese Frage Umwelt, BAFU. An der WaMos3-Hauptumfrage beteiligt differenzierter untersuchen und damit ein sind auch 10 Kantone mit entsprechenden Oversamplings besseres Feedback für die Kommunikati- (das sind zusätzlich zur repräsentativen Gesamtstichprobe onsarbeit geben können. noch repräsentative Stichproben der jeweiligen Kantone), Allerdings beobachte ich persönlich als damit statistisch gesicherte Aussagen auf Kantonsebene täglicher Tagi-Leser wenige negative Me- möglich werden. Zudem findet parallel eine WaMos-Umfrage dienbeiträge zu Holzschlägen. Schon eher in Baden-Württemberg (D) statt. zur Besucherschwemme oder der Störung von Wildtieren usw..» z.B. am Uetliberg. In WaMos3 werden wir In Forstkrei- die Möglichkeit haben, die Beurteilung Der ‹Dichtestress im Wald› wurde mit der sen darf und entsprechend räumlich differenziert aus- Corona-Pandemie zu einem wichtigen soll man auf zuwerten. Grundsätzlich denke ich, dass Thema in den Forstrevieren. Im Rahmen diese wenigen ausgeprägten man in Forstkreisen stolz auf diese wenigen von WaMoS führte die WSL unter Ihrer Erholungswäl- ausgeprägten Erholungswälder sein darf Leitung im April 2020 eine Erhebung zur der stolz sein. und soll. Sie erbringen eine gesellschaftlich Veränderung der Waldbesuche durch und enorm hohe Leistung. Das hat uns gerade stellte die Ergebnisse dazu bereits vor (vgl. die Corona-Krise gezeigt. Hier scheint mir Info-Box S. 7). sinnvoll, dass auf diesen wenigen Prozent Welche Veränderungen denken Sie, der Schweizer Waldfläche die Erholung haben über den April hinaus bestand Vorrang, die Bewirtschaftung eine Dienst- gehabt? Und führt der erhöhte Na- leistungs- und nicht mehr so sehr ein Pro- turkontakt zu einer fortdauernden duktionsfunktion hat, die minimal eingreift Verhaltensänderung? zu Gunsten der Erholung. Da könnte auch MH: «Leider weiss ich das nicht. Ich hoffe
ZÜRCHER WALD 5/2020 Erholung im Wald 7 sehr, dass wir die Umfrage in einer «Rumpf- Der Corona-Lockdown veränderte die Waldbe- version» diesen Herbst und/oder auch näch- suche der Schweizer Bevölkerung stes Jahr werden wiederholen können. So sähen wir, ob jene überwiegen, die ‹auf den In den ersten Wochen des Lockdowns, anfangs April, Geschmack gekommen› sind oder jene, die wiederholten die Forschenden der WSL bei einer Auswahl diese Art von Beschäftigung ‹für lange Zeit der 8000 im Februar Befragten die WaMos3-Umfrage und gesehen› haben. Worauf wir uns sicher stüt- fokussierte dabei auf die Walderholung. Dabei verglichen die zen können sind Zählgeräte verschiedener Forschenden u.a. die Aussagen der Befragten zur Häufigkeit Institutionen, die an ausgewählten Schwei- ihrer Waldbesuche mit deren Angaben dazu, wie häufig sie zer Waldorten stehen, bspw. am Uetliberg. üblicherweise in der wärmeren Jahreszeit in den Wald gehen. Es wird möglich sein zu prüfen, wie sich Dabei fiel auf, dass sich die Häufigkeit der Waldbesuche in die Besuchermenge nach dem Lockdown zwei Richtungen verändert hatte: Sehr viele Personen gingen weiterentwickelte. Aus einer Studie aus deutlich seltener in den Wald als normalerweise in der wär- Bonn weiss ich, dass die Menge schon bald meren Saison, viele aber auch deutlich häufiger. Gesunken wieder zurück ging. Bestimmt war die Besu- hingegen war die Zahl der «gelegentlichen» Waldbesucher. cherzahl diesen Sommer weiter überdurch- Die Gründe für die Waldbesuche verlagerten sich von so- schnittlich, denn ein Grossteil der Schweizer zialen Motiven (Freunde und Familie treffen, Fun erleben, Bevölkerung machte in der Schweiz Ferien. Picknick usw.) hin zu Fitness sowie physischer und psychi- Das spürte man sehr stark in touristischen scher Gesundheit. Bergregionen, im Nationalpark, in kleineren Während des Lockdowns besuchten v.a. mehr Stadtbe- Naturschutzgebieten, und wohl auch, aber wohnerinnen und -bewohner täglich den Wald als in einem weniger eklatant, in Wäldern um die Städte normalen Frühling. Dies könnte daran liegen, dass viele oder in Reichweite von Tagesausflügen.» innerstädtische Grünräume (z.B. Parks, Flanierzonen an Gewässern) gesperrt oder von den Bewohnern wegen des 2010 fühlten sich etwas mehr als ein Vier- Social Distancings gemieden wurden. Zudem war das Phä- tel aller Befragten zumindest teilweise von nomen der «Überflutung» der stadtnahen Wälder primär anderen Leuten gestört, wenn sie sich im eines der Deutschschweiz. Wald erholen, bei knapp drei Vierteln war dies nicht der Fall. Das war verglichen mit 1997 ein signifikanter Anstieg (vgl. Abb. 4). Frage: «Werden Sie beim Erholen im Wald von anderen Leuten Als Ursache der Störungen wurden mit 11% gestört?» der Nennungen am häufigsten Fahrräder Häufigkeiten vorgegebener Antworten in Prozent für 2010 und Mountainbikes angegeben (gut zwei 2010 4 23 73 Drittel sind Biker auf sogenannten ‹Single Trails›, knapp ein Drittel sind Radfahrer auf 1997 6 12 82 Waldstrassen). An zweiter Stelle stehen mit 8% Begegnungen mit Hunden, gefolgt von 0 20 40 60 80 100 Lärm mit 6 % der Nennungen. BAFU ja teilweise nein Welche Bedeutung haben solche Kon- flikte aus Ihrer Sicht? Abbildung 4: Störungen MH: «Grundsätzlich stören sich nur 27% an anderen Aktivitäten. Übrigens waren es nur bedingt zutrifft. Zu echten sozialen während des Corona-Lockdowns interes- Konflikten im Wald kommt es ja selten. santer Weise deutlich weniger! – Wer sich Am ehesten wenn die eine Nutzung die in jener Zeit im Wald aufhielt, war generell andere beeinträchtigt, z.B. bei der Konstel- toleranter als sonst. lationen Hunde-Kinder oder Biker-Hiker. Man redet von Nutzungs- und Interes- Interessant ist, dass sich Konfliktfelder senkonflikten, wobei der Begriff Konflikt hochschaukeln: In einer Studie am Uet-
Erholung im Wald ZÜRCHER WALD 5/2020 8 Richtungen – appelliert. Sensationell wie diese kleinen Täfelchen Wunder wirken. Auf der Fläche mag es auch die ganz wenigen Mountain Hotels Davos Klosters schwarzen Schafe leiden. An den Hotspots geht das nicht, da braucht es Entflechtung. Schliesslich noch zum Konflikt Erholung mit anderen Waldfunktionen: Auf Grund unserer Untersuchungen sind wir in der Lage zu sagen, was die Erholenden im Wald suchen, was gerade nicht. Man kann also die Waldbewirtschaftung durchaus so steuern, Abb. 5: ‹Trail Toleranz› – kleines Schild mit grosser Wirkung dass wichtige Naturschutzgebiete oder Pro- duktionsstandorte nicht zu attraktiv erschei- liberg zum Biker-Hiker-Konflikt, die wir nen, hingegen die Zonen für die Erholung drei Mal durchführten und so einen Verlauf wirklich attraktiv für Erholung gestalten.» analysieren konnten, stellen wir fest, dass mit der Minderung des Hauptkonflikts Sie leiteten bzw. leiten die nationalen Um- Biker-Hiker auch die anderen abnahmen. fragen von WaMos 2010 und 2020 und Das funktioniert auch in die andere Rich- haben die Veränderungen der Einstellung Hotspots sind tung und kennen wir alle aus dem Alltag ... zum Wald schon vor einem Jahrzehnt ein- von der gros- Wenn man schon genervt ist, nervt einen das gehend analysiert. sen übrigen nächste gleich noch mehr.» Auf welche Auswertung von WaMos3 Fläche zu un- terscheiden. sind Sie persönlich am meisten ge- Wann braucht es öffentliche An- spannt? strengungen um solche Konflikte zu MH: «Zum einen auf alle Aspekte, zu denen vermeiden? Wie weit kann man das wir nun drei Zeitschnitte haben. Letztes überhaupt? Mal war das Hauptergebnis, dass zwischen MH: «Es braucht die Intervention, wenn 1997 und 2010 wenig änderte. Und dies- sich die Konflikte hochschaukeln. Zu mal? Bin wahnsinnig gespannt. ‹selbstgewählten Massnahmen› darf es nicht Zum anderen freue ich mich riesig darauf, kommen: Baumstücke über den Weg legen dass wir nun mit der Beurteilung von Fotos oder gar Drähte gegen Biker spannen usw.. von Standorten des Landesforstinventars Wie unsere Uetlibergstudie und viele andere LFI im Fragebogen eine Möglichkeit ha- zeigen, kann man Konflikte durchaus lösen. ben, das Gefallen am Wald mit gemessenen Dabei sind Hotspots von der grossen üb- Waldmerkmalen des LFI zu verknüpfen. rigen Fläche zu unterscheiden: An Hotspots Das bietet dann Grundlagen für oben er- braucht es schlicht Besucherlenkung; am wähntes gezieltes Management. Und dann besten mit attraktiver Infrastruktur: schö- erfragten wir 2020 neu den Ort im Wald, ne Reitwege, Hundeparcours, Spielplätze, den die Leute im Alltag normalerweise Feuerstellen, Biketrails. Mit dem Biketrail aufsuchen. Auch das eröffnet viele neue am Uetliberg und auch mit Bikeparks in den Möglichkeiten ....» Alpen hat man Erfolg. Wo wir abseits der Hotspots sind, braucht es Kommunikation, Kontakt: Information und Überzeugung. Ein super Dr. Marcel Hunziker, Forschungseinheit Wirt- Beispiel ist der Slogan ‹Trail Toleranz›, den schafts- und Sozialwissenschaften, WSL, 8903 Birmensdorf, man in Graubünden antrifft (vgl. Abb. 5) marcel.hunziker@wsl.ch und auf dem Weg an Respekt und Rücksicht von Bikern und Wanderern – in beiden Weitere Informationen unter: www.wsl.ch/sla
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