Die digitale Werkstatt: Teil 3 Die Vielfalt der Wiesen - NABU

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Die digitale Werkstatt: Teil 3 Die Vielfalt der Wiesen - NABU
Die digitale Werkstatt: Teil 3
                                Die Vielfalt der Wiesen

Heute beschäftigen wir uns mit der Artenvielfalt der Wiesen im Biosphärenreservat
Schorfheide-Chorin. Vielleicht hast Du Dich schon einmal gefragt, wie die vielen
verschiedenen Pflanzen auf den Wiesen eigentlich heißen, zu welcher Pflanzenfamilie sie
gehören und welche Eigenschaften sie haben. Jenny Hammerich und Franz Wenzl von der
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) gehen mit Dir in unserem
Video „Die Vielfalt der Wiesen“ auf unserem YouTube-Kanal auf Entdeckungstour. Schau
Dir zunächst das Video an.
Möchtest Du wie Jenny und Franz die Pflanzenvielfalt der Wiesen wie ein Profi
erforschen? Dann ist das Anlegen eines Herbariums genau das Richtige für Dich!

Was ist ein Herbarium?
Ein Herbarium ist eine Sammlung von
getrockneten und gepressten Pflanzen.
Diese Pflanzen werden mit Namen,
Standort, Fundort sowie mit dem
Sammeldatum und dem Namen des
Sammlers beschriftet.
Mit diesen Informationen können
Botaniker Pflanzen von unterschiedlichen
Sammelorten vergleichen und unsichere
Bestimmungen überprüfen oder das
Vorkommen bestimmter Pflanzenarten an
ihren Wuchsorten nachweisen. Durch
Auswertung alter Herbarien kann man auch
Änderungen in der Häufigkeit oder
                                                        So sieht ein Herbarbeleg eines Wiesen-
Verschiebung der Verbreitungsgebiete                    Storchschnabels aus dem Herbarium des Museum
                                                        für Naturkunde Chemnitz aus.
nachverfolgen.

         NABU – Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle • Blumberger Mühle 2 • 16278 Angermünde
Lea Friederike Luthardt • Referentin für Umweltbildung • Telefon: 03331/2604-20 • E-Mail: Lea.Luthardt@NABU.de
Die digitale Werkstatt: Teil 3 Die Vielfalt der Wiesen - NABU
Die digitale Werkstatt: Teil 3
                                    Die Vielfalt der Wiesen

So legst Du ein Herbar an: Teil 1

1. Pflanzen sammeln
       Für das Sammeln von Pflanzen brauchst Du:
 wiederverwendbare Druckverschlussbeutel oder verschließbare Gefrierbeutel
 1 Bleistift
 Notizzettel
       Für das Sammeln von Pflanzen solltest Du Folgendes beachten:
•      komplette, unversehrte Pflanzen sammeln (nicht nur einzelne Blüten und keine
       Pflanzen mit beschädigten Teilen)
•      zwei bis drei Exemplare sammeln und pressen, damit Du das schönste Exemplar für
       dein Herbarium aussuchen kannst
•      Pflanzen am Besten bei trockenem Wetter sammeln
•      nur Wildpflanzen, keine Balkon- und Gartenpflanzen sammeln
•      keine Pflanzen in Naturschutzgebieten sammeln, das ist gesetzlich verboten
•      keine Pflanzen sammeln, von denen es nur ein Exemplar am Standort gibt
•      packe deine gesammelten Pflanzen direkt in einen verschließbaren Beutel, damit die
       sie nicht so schnell verwelken
•      als Erinnerungsstütze notiere Dir direkt vor Ort Datum, Standort und Fundort auf
       einem Zettel und lege ihn mit in den Beutel

      Was ist der Unterschied zwischen Fundort und Standort?
      Der Fundort ist die Stelle, an der die Pflanze gesammelt wurde.
      Der Standort beschreibt den üblichen Lebensraum der Pflanze (z. B. Waldränder,
      Feuchtwiesen), die bevorzugte Bodenart (z. B. trocken, nährstoffreich) oder die
      geografische Verbreitung.

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So legst Du ein Herbar an: Teil 2
    Zurück von Deiner Sammelaktion musst Du die Pflanzen direkt pressen, denn sie
    verwelken sehr schnell.

2. Pflanzen pressen
    Für das Pressen von Pflanzen brauchst Du:
 Zeitungspapier
 1 Herbarpresse oder ein paar dicke schwere Bücher

    Öffne Deine Herbarpresse oder ein dickes Buch und lege die Pflanzen auf
    Zeitungspapier. Drapiere sie so, dass Blätter und Blüten nicht geknickt sind oder
    übereinanderliegen. Drücke die Pflanzen etwas flach und lege den Notizzettel mit
    Datum, Fundort und Standort dazu. Lege weiteres Zeitungspapier darauf. Dann legst
    Du entweder einen Karton in deine Herbarpresse oder Du schlägst ein paar Seiten
    weiter das dicke Buch erneut auf und legst wieder eine Pflanze zwischen
    Zeitungspapier. Jetzt musst Du nur noch die Schrauben Deiner Herbarpresse fest zu
    drehen oder das dicke Buch mit weiteren Büchern beschweren.

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So legst Du ein Herbar an: Teil 3

Nun brauchst Du etwas Geduld. Die gesammelten Pflanzen brauchen etwa 14 Tage bis sie
richtig getrocknet sind. Tausche nach etwa 3 Tagen das feuchte Zeitungspapier aus, damit
die komplette Feuchtigkeit aus den Pflanzen aufgesaugt werden kann. Sind die Pflanzen
trocken, kannst Du mit dem Montieren beginnen. Sollten die Pflanzen nach 14 Tagen noch
nicht trocken sein, warte lieber noch ein paar Tage, sonst könnten sie in Deinem
Herbarium schimmeln.

Wie bestimmst Du Deine gesammelten Pflanzen?
Du kannst die Pflanzen entweder direkt am Fundort bestimmen, noch bevor Du sie
pflückst oder nach dem Pressen. Dabei helfen Dir Apps oder Bestimmungsbücher wie der
Kosmos Naturführer „Was blüht denn da?“. Dieses Buch findest Du auch in unserem
Naturshop im NABU-Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle.

3. Pflanzen montieren und Etiketten beschriften

Montieren nennt man das Aufkleben eines Herbarbelegs (getrocknete und gepresste
Pflanze) auf einen Herbarbogen (säurefreies, dickeres Papier).

Für das Montieren von Pflanzen brauchst Du:
 wasserlöslichen Tapetenkleister auf Cellulosebasis (z.B. Metylan)
 2 kleine Plastikdosen mit Deckel
 1 Pinsel
 1 Schere
 Karton als Klebeunterlage
 Papier, Din A4, 80g/qm (säurefrei, dokumentenecht nach Din ISO 9706)
 Papier, DIN A4, 200g/qm (säurefrei, dokumentenecht nach DIN ISO 9706)
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So legst Du ein Herbar an: Teil 4

    Schneide zunächst ein Blatt Papier
    (80g/qm) in ca. 4,0 cm lange und 0,5cm
    breite Streifen. Lege die Streifen in eine
    der beiden Plastikdosen. Rühre dann
    Tapetenkleister nach Packungsanleitung
    in der zweiten Plastikdose an. Nun lege
    Dir so viele Blatt Papier (200g/qm)
    zurecht, wie Du Pflanzen getrocknet
    hast. Klebe jede Deiner getrockneten
    Pflanzen mit Hilfe der Papierstreifen auf
    je ein Blatt Papier. Bestreiche dafür die
    Enden der Papierstreifen mit Hilfe eines
    Pinsels mit etwas Tapetenkleister und
    klebe sie über die Stiele der
    getrockneten Pflanzen, sodass sie fest
                                                                        Die 4 Papierstreifen halten die Pflanze
    auf dem Papier fixiert sind (siehe Foto).                           auf dem Papier fest ohne wichtige
                                                                        Bestimmungsmerkmale zu verdecken.
    Achte darauf, dass Du die linke untere
    Ecke des Herbarbogens frei lässt. Hier
    ist soll später das Etikett geklebt
    werden.

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So legst Du ein Herbar an: Teil 5

    Für das Beschriften und Etikettieren Deiner Herbarbelege brauchst Du:
 Druckvorlage: Etiketten
 1 Bleistift
 1 Pinsel
 Dose mit wasserlöslichem Tapetenkleister
    Beschrifte für jeden Herbarbeleg ein Etikett mit einem Bleistift wie im unten
    stehenden Beispiel und klebe das Etikett in die untere linke Ecke des Herbarbogens.

Beispiel für eine Etiketten-Beschriftung
Ich habe für mein Herbarium am 10. Juni 2021 auf der Streuobstwiese der Blumberger
Mühle einen blühenden Wiesen-Salbei gefunden, bestimmt, gesammelt und gepresst.
Das Etikett für den Wiesen-Salbei habe ich folgendermaßen beschriftet:

Deutscher Name: Wiesen-Salbei

Wiss. Name:           Salvia pratensis L.

Familie:              Lippenblütler

Fundort:             NABU-Informationszentrum
                     Blumberger Mühle

Standort:            Streuobstwiese

Datum:               10. Juni 2021

gesammelt und bestimmt von: Lea Luthardt
Das beschriftete Etikett für den                                        Der Wiesen-Salbei auf der
Herbarbeleg des Wiesen-Salbei.                                          Streuobstwiese der Blumberger
                                                                        Mühle
           NABU – Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle • Blumberger Mühle 2 • 16278 Angermünde
 Lea Friederike Luthardt • Referentin für Umweltbildung • Telefon: 03331/2604-20 • E-Mail: Lea.Luthardt@NABU.de
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So legst Du ein Herbar an: Teil 6

    Wenn Du mit der Montage und dem Etikettieren fertig bist, dann spüle Deinen Pinsel
    aus und schließe die Plastikdose mit einem Deckel. So kannst Du auch später den Rest
    des Tapetenkleisters weiter nutzen.

4. Pflanzen aufbewahren
    Für das Aufbewahren Deiner Herbarbelege brauchst Du:
 die fertig montierten und beschrifteten Herbarbelege
 Sammelmappe Din A4 mit Band, um die Mappe zu verschließen
 Druckvorlage: Deckblatt „Mein Herbarium“
 Druckvorlage: Inhaltsverzeichnis
 1 Bleistift

    Lege Deine fertigen Herbarbelege vorsichtig in die Sammelmappe. Drucke die beiden
    Druckvorlagen Deckblatt „Mein Herbarium „ und „Inhaltsverzeichnis“ aus . Schreibe
    auf das Deckblatt Deinen Namen und schreibe in das Inhaltsverzeichnis, welcher
    Herbarbeleg sich auf welcher Seite befindet. Wenn Du mehr Herbarbelege hast, als
    auf eine Seite Inhaltsverzeichnis passt, drucke einfach eine weitere Seite aus. Lege das
    Deckblatt und das Inhaltsverzeichnis auf die Herbarbelege in der Sammelmappe. Nun
    suche für die Sammelmappe einen Platz in einem Regal in dem Du sie liegend
    aufbewahren kannst.

    Gratuliere! Dein persönliches Herbarium ist nun fertig. Natürlich kannst Du es
    jederzeit mit weiteren Herbarbelegen erweitern.

Wenn Du Dir unsicher bist, ob Du die Pflanzenarten richtig bestimmt und beschriftet
hast, dann komm doch einfach bei uns in der Blumberger Mühle vorbei.
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MEIN
        HERBARIUM

  Von:

Wald-Sauerklee
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Deutscher Name:               Deutscher Name:

Wiss. Name:                   Wiss. Name:

Familie:                      Familie:

Fundort:                      Fundort:

Standort:                     Standort:

Datum:                        Datum:

gesammelt und bestimmt von:   gesammelt und bestimmt von:

Deutscher Name:               Deutscher Name:

Wiss. Name:                   Wiss. Name:

Familie:                      Familie:

Fundort:                      Fundort:

Standort:                     Standort:

Datum:                        Datum:

gesammelt und bestimmt von:   gesammelt und bestimmt von:

Deutscher Name:               Deutscher Name:

Wiss. Name:                   Wiss. Name:

Familie:                      Familie:

Fundort:                      Fundort:

Standort:                     Standort:

Datum:                        Datum:

gesammelt und bestimmt von:   gesammelt und bestimmt von:
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