Die Heimat Sonderdruck - KREFELDER JAHRBUCH - Die Werkstatt

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Die Heimat Sonderdruck - KREFELDER JAHRBUCH - Die Werkstatt
Die   Heimat
KREFELDER JAHRBUCH
                                Zeitschrift für
                             niederrheinische
                                  Kultur- und
                                Heimatpflege

Sonderdruck
                        Herausgegeben vom
                      Verein für Heimatkunde
                                    in Krefeld

                                Schriftleitung
                            Stefan Kronsbein

                                 Jahrgang 91
                             November 2020
                            ISSN 0342-5185
                     ISBN 978-3-935526-43-2
Die Heimat Sonderdruck - KREFELDER JAHRBUCH - Die Werkstatt
Inhalt

                              Archäologie
Nicole Bertzen & 14           Ausgrabungen am Josefs-Hospital in Krefeld-Uerdingen,
Patrick Jülich 		             Teil II: Die Stadtbefestigung und ein metallzeitliches Reibsteinfragment

                              Geschichte
Bernd Ellerbrock         19   „Schwarze Gesellen“ in Uerdingen und Krefeld – Flotten-Agitprop anno 1900
Margret Grobe            31   Seidendiebstahl in Krefeld 1751
Lars Meyer               35   2019 – 70 Jahre Grundgesetz – Demokratie in der Krise? – Demokratie im Krefelder Quartier!
Georg Opdenberg          43   „Sie werden es schon schaffen“ – Josef Gompertz in einem Brief aus dem Exil
Robert Rameil            63   Chronogramme im Stadtgebiet von Krefeld – Ein Nachtrag
Klaus Zok                89   Bilder einer Flakstellung – Kinder aus Krefeld und Umgebung als „Luftwaffenhelfer“ im Krieg

                              Städtebau und Baugeschichte
Ulrich W. Abts           73   Das Orbroicher Kriegerdenkmal – ein einzigartiges Symbol der Trinitas-Verehrung
Günter Göbels &          81   Alter Friedhof – Entwicklung und Gräber
Jürgen Reck

                              Religion und Kirche
Martina Knichel          90	Eugen Angerhausen (* 28. Juli 1878; † 4. Mai 1965) –
                             Ein rheinischer Katholik und verdienter Bürger K
                                                                            ­ refelds
Karl-Heinz Foncken       99   Die Synagoge zu Linn

2   Die Heimat 91/2020
Die Heimat Sonderdruck - KREFELDER JAHRBUCH - Die Werkstatt
Das Motiv auf dem Außentitel zeigt die e­ hemalige

                                                                                             91
                                 L inner Synagoge, die in der Pogromnacht am
                                 ­
                                 9. November 1938 zerstört wurde. Das Schwarz-

                                                                                                KREFELDER JAHRBUCH
                                                                                                          JAHRGANG
                                 weißfoto aus dem Jahre 1938 hat der Grafiker David
                                 Norman aus Meerbusch jetzt mit entsprechenden
                                 ­
                                ­Farben koloriert.

                                                                                            Die Heimat
                                Sprache und Literatur
Hans-Martin              118    Die aufgegangene literarische Saat des Klaus Ulrich Düsselberg
Große-Oetringhaus
Henning Heske            128	Wirklich ausgezeichnet! – Zur 25sten Verleihung des Niederrheinischen Literaturpreises der
                              Stadt Krefeld
Christina Barbara Schulte 131   Verein „Literatur in Krefeld“ jetzt zehn Jahre
Pierre Sommet            133	Clementine, Firlefanz, Jacke, Tennis und Compagnie – Eingewanderte französische Wörter
                              (nicht nur) am Niederrhein – Teil II

                                Kunst und Kultur
Isa Fleischmann-Heck     142	Zwei Wachsbildnisse der Brüder von der Leyen von Johann Christoph Haselmeyer –
                              Ein Beitrag zur Geschichte des monochromen Wachsreliefs im späten 18. Jahrhundert

                                Technik
Joachim Stübben          148    Spaziergänge auf dem Krefelder Hauptbahnbahnhof von 1965 bis 1985

                                Aus dem Heimatleben
Dirk Senger                6    Von Oktober zu Oktober
Julia Obladen-Kauder     156    Der Verein für Heimatkunde 2019/2020
                         160    Neue Bücher
Dirk Senger              168    Personen / Auszeichnungen / Jubiläen / Verstorbene / Geburtstage
                         172    Abbildungsnachweise
                         176    Verzeichnis der Autoren
                         177    Hinweise für Autoren der Zeitschrift „Die Heimat“
                         179    Technische Hinweise (EDV)

                                                                                                                     Die Heimat 91/2020   3
Die Heimat Sonderdruck - KREFELDER JAHRBUCH - Die Werkstatt
Gesamtherstellung: van Acken Druckerei & Verlag GmbH, 47800 Krefeld, Magdeburger Straße 5, Tel. (02151) 44 00-0

             Das Krefelder Jahrbuch „Die Heimat“ wird seit 1921            erst ab 200 Euro verlangt und darunter i.d.R. nicht ausgestellt.
             vom drei Jahre zuvor gegründeten Verein für Heimat-           „Die Heimat“ erscheint zum Ende des Jahres. Für Nichtmitglie-
             kunde e. V. herausgegeben.                                    der sind die Bände im Buchhandel oder im Stadtarchiv Krefeld
             Vorsitzende ist Dr. Obladen-Kauder, c/o Stadt­archiv          zum Buchhandels­preis von aktuell 27,50 Euro zu beziehen. Die
             ­Verein für Heimatkunde in Krefeld, obladen@heimat-           Vorstandsmitglieder vermitteln auch ältere Jahrgänge, die als
              krefeld.de. Stell­vertreter ist Prof. Dr. Jürgen Schram,     Präsenz­bestand im Stadtarchiv, in der Mediothek und in der
Corneliusstr. 10, 47798 K    ­ refeld, 02151-329279, schram@heimat-      ­Bibliothek der Jüdischen Gemeinde vorliegen.
krefeld.de. Kassiererin ist Ursula Wolter, Moerser Str. 87, 47803         Die Anzeigenverwaltung liegt in Händen der Fa. van Acken
­Krefeld, 02151-800598, wolter@heimat-krefeld.de.                         ­Druckerei & Verlag GmbH, Krefeld (s. oben).
Schriftleitung und Verlag: Stefan Kronsbein, Sollbrüggenstr. 80,           Die Autorinnen und Autoren vertreten ihre Beiträge selbst. Ab-
47800 Krefeld, Tel. 02151-599177, schriftleitung@heimat-krefeld.de         sprachen zu neuen Beiträgen werden bitte mit der Schriftleitung
oder kronsbein@aol.com.                                                    getroffen.
 1. Schriftführerin ist Dr. Julia Rücker, ruecker@heimat-krefeld.de,       Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Das Recht
 2. Schriftführer ist Wilfried Sahlmann, sahlmann@heimat-krefeld.de.       an den Bildern bleibt den Fotografen bzw. den Eigentümern der
 Weitere gewählte Vorstandsmitglieder sind die Beisitzer Martin            Vorlagen vorbehalten.
 Becker, becker@heimat-krefeld.de und Anke Drießen-Seeger,
 driessen-seeger@heimat-krefeld.de.                                      Gefördert durch:
 Im SEPA-Einzugsverfahren bucht der Verein nach dem Beschluss
 der Mitgliederversammlung 2017 den Jahresbeitrag in Höhe
 von 25,00 Euro ab, worin der Bezug der HEIMAT enthalten ist.
 Der Verein ist gemeinnützig und steuerbegünstigt, über 25 Eu-
 ro hinausgehende Beträge sind erwünscht und steuerlich ab-
                                                                                                                              Kulturbüro
 setzbar. Spendenquittungen werden von den Finanzämtern

4   Die Heimat 91/2020
Die Heimat Sonderdruck - KREFELDER JAHRBUCH - Die Werkstatt
Liebe Leserinnen und Leser der Heimat,

das Jahr 2020 wird man für immer mit der Corona-Pandemie in           verschwiegen – und dennoch sei auch diesen Heimatfreunden
Verbindung bringen. Viele Menschen konnten und können nicht           prinzipiell für ihre Mühe gedankt. An dieser Stelle sei auch gesagt,
wie gewohnt ihrem Lebenswandel nachgehen. Und das heißt in            dass sich der Schriftleiter grundsätzlich jeder Kritik stellt – und
Bezug auf die Heimat, dass Autoren wie immer für ihre Beiträge        auch gerne Verbesserungsvorschläge entgegen nimmt.
meist einen erheblichen Aufwand betreiben müssen. Bevor ihr
Aufsatz fertig ist und die Leser erfreuen kann, sind Besuche in       Mit Bedauern muss hier vermeldet werden, dass im Februar­
­Bibliotheken, Archiven, Behörden, sonstigen Einrichtungen und        diesen Jahres der langjährige Schriftleiter der Heimat, der
 oft die Kontaktaufnahme mit Fachleuten und Helfern nötig. All        ­Geologe Dr. Oskar Burghardt, verstorben ist – er war von 1979 bis
 das ist aber zur Zeit recht schwierig – ja zum Teil unmöglich. Und    2006 neben dem Vereinsvorsitzenden Dr. Reinhard Feinendegen
 deswegen ist der Schriftleiter wahrhaft erstaunt, dass sich unter     das Gesicht der Heimat; der Verein, die Zeitschrift und die Leser
 diesen Umständen wieder weit über zwanzig Autoren gefunden            ­erinnern sich dankbar.
 haben, die aus den unterschiedlichsten Wissensbereichen Le-
 senswertes darbieten. Mehr als zu bedauern ist allerdings, dass      Ein kleines Experiment wagt die Heimat in diesem Jahr: Georg
 der vom Schriftleiter so geliebte Kaffee – weniger als Genussmit-    Opdenberg hat für Kinder eine Bastelbeilage erstellt – sie soll
 tel und mehr als Bindemittel verstanden – wegen des zweimaligen      Jung und Alt Spaß machen und spielerisch an die Stadtgeschich-
 Lockdowns kaum mit den Autoren getrunken werden konnte.              te heranführen.
 Telefon und Email sind zwar wichtige Arbeitsmittel bei den Vor-
 bereitungsarbeiten für einen neuen Jahrgangsband, doch der           Der Druckerei van Acken ist ein aufrichtiger Dank auszusprechen
 persönliche Kontakt ist nicht zu ersetzen. Aber – Corona-bedingt     für kompetente und sorgfältige Arbeit.
 – musste diese Einschränkung hingenommen werden.
                                                                      So hofft der Schriftleiter, dass in dem bunten Strauß der Beiträ-
Und erfreut kann festgestellt werden, dass das Alter vieler Schrei-   ge ein jeder Leser das Seinige findet. Und das sei noch gesagt
ber durchaus auch weit unter sechzig liegt – ja, eine beachtliche     – nächstes Jahr wird die Heimat hundert Jahre alt; sie ist damit
Anzahl hat die vierzig noch nicht überschritten. Deswegen hat         nur drei Jahre jünger als der im Jahr 1918 gegründete Verein für
der Schriftleiter auch keine Sorge, die nächsten Jahrgänge mit        Heimatkunde, der seit dem als Herausgeber zeichnet.
spannenden Themen von interessanten Autoren füllen zu können.         Viel Spaß beim Lesen!
Einige wenige Autoren konnten auch in diesem Jahr nicht zum
Zuge kommen, weil die eingereichten Beiträge nicht dem Stil
und den Standards der Heimat entsprachen – das sei hier nicht         Stefan Kronsbein

                                                                                                                     Die Heimat 91/2020   5
Die Heimat Sonderdruck - KREFELDER JAHRBUCH - Die Werkstatt
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2019 – 70 Jahre Grundgesetz – Demokratie in
der Krise? – Demokratie im Krefelder Quartier!

von Lars Meyer

Der Besuch des Bundespräsidenten              titut für Zukunftsfragen, Salzburg). Dabei      bane Nachbarschaft Samtweberei (UNS)
Frank Walter Steinmeier bei der Emmaus        stehen sie vor folgenschweren Fragestel-        sind dabei Partner vom „Forum Eltern und
Gemeinschaft Krefeld und der Demokra-         lungen. Wohin steuert unsere Demokratie?        Schule“ (FESCH) als Einrichtung der politi-
tiewerkstatt Krefeld am 2. Februar 2019       Ist es die Entliberalisierung der Demokra-      schen Bildung in Nordrhein-Westfalen. Die
war ein gelungenes Beispiel für gelebtes      tie oder aber die Demokratisierung ohne         „Demokratiewerkstatt Krefeld“ vernetzt
Grundgesetz im Quartier.                      Liberalität oder aber die Liberalität ohne      vielfältiges Engagement von und mit der
                                              Solidarität? Wie wollen wir zusammen­           Krefelder Zivilgesellschaft, unterstützt von
„Die repräsentative Demokratie, wie sie       leben?“                                         Krefelder Politik, Verwaltung und Quar-
das Grundgesetz definiert, ist unter Druck                                                    tiersmanagement für Weltoffenheit und
geraten, weil sich viele Menschen in unse-                                                    Vielfalt, demokratische Grundwerte, Tole-
rem Land nicht wahrgenommen oder nicht        Krefelder Quartier – Beispiel für               ranz und Innovationsgeist.
als Teil von ihr empfinden“, so Bundesprä-
sident Frank-Walter Steinmeier1.
                                              gelebte Demokratie!
                                                                                              Leben und Engagement im
                                              Anlässlich des Besuches von Bundes-
Demokratie in der Krise?!                     präsident Frank Walter Steinmeier beim
                                                                                              „Samtweberviertel“ damals und
                                              Werkstatttag „Demokratie im Quartier“ in        heute
In den letzten Jahren wurde vermehrt über     Krefeld, im Rahmen seiner bundesweiten
den Zustand der freiheitlichen Demokratie     Initiative zum 70-jährigen Verfassungsjubi-     Das heutige Krefelder Samtweberviertel ist
auf allen Ebenen diskutiert. Diese Diskurse   läum „Demokratie ganz nah – Ideen für ein       ein klassisches Arbeiterviertel. Es hinter-
suchten ihre Gründe unter anderem in der      gelebtes Grundgesetz“, rief Steinmeier die      ließ nach dem Zweiten Weltkrieg im Ver-
Öffnung der Grenzen aufgrund der welt-        Politiker eindringlich auf, Bürgern auf Au-     gleich zum Rest der Innenstadt relativ we-
weit stetig steigenden Migrationsbewe-        genhöhe zu begegnen: „Menschen wollen           nig zerstörte Bausubstanz4. Das Viertel war
gungen und den veränderten gesellschaft-      nicht belehrt, sie wollen beteiligt werden.     dennoch keine Insel und geprägt durch die
lichen Gegebenheiten. Die Analyse füllt,      … Ob Demokratie bestehen bleibt, hängt          Folgen der Weltkriege und der damit ein-
so betonte Steinmeier, mittlerweile ganze     davon ab, ob wir uns einmischen.“2 Da-          hergehenden wirtschaftlichen und sozialen
Regale in den Bibliotheken. Das Anwach-       mit begab er sich zusammen mit seiner           Folgen mit denen die Menschen kämpfen
sen und Aufbegehren extremer politischer      Frau Elke Büdenbender an diesem Tag auf         mussten. Not und multiple alltägliche Prob-
Meinungen, das Anwachsen des Rechts-          einen „Dialogischen Spaziergang“. Dies          leme wie hohe Arbeitslosigkeit bestimmten
extremismus, fehlende demokratische           ist ein von demokratischen P  ­ rinzipien ge-   auch hier das Leben. Die Versorgung wie
Konfliktkultur sind öffentlich wahrgenom-     prägtes politisches Bildungsformat und          zum Beispiel mit Rabattmarken, tägliche
mene Phänomene. Die Sozialen Medien           wird seit sechs Jahren in diesem Stadt-         Suppenküchen und durch kirchliche, staat-
und die Anonymität des digitalen Netzes       teil durchgeführt. Ein Besuch bei der           liche und private Armen-, Wohlfahrts- und
lassen mittlerweile nicht nur herausragen-    Emmaus-Gemeinschaft Krefeld e.V. und            Gesundheitsfürsorge machten das Leben
de politische Persönlichkeiten im Fokus       ihrem Tagestreff „Die Brücke“ war Stein-        vieler Menschen aus. „Konnten die Städte
extremistischer oder antidemokratischer       meier ein zentrales Anliegen. „In Krefeld       und Gemeinden sich in den viel zu schnell
Kräfte stehen. Auch die Zivilgesellschaft     … habe ich erlebt, wie politische Bildung       aufeinanderfolgenden Krisen des Jahr-
und jeder Einzelne kann unter dem Deck-       und Sozialarbeit zusammentreffen, wie           zehnts einigermaßen bewähren, so moch-
mantel der Meinungsfreiheit angegriffen,      Menschen mit und ohne Obdach nicht nur          ten ihnen die seit langem zugewachsen
durch ganz unterschiedliche Prozesse          ins Gespräch kommen, sondern neue Ge-           Erfahrungen in der allgemeinen Armen-,
unter Druck gesetzt werden. Die gesamt-       meinschaften bilden, ein Quartier verän-        Wohlfahrts- oder Gesundheitsfürsorge
gesellschaftlichen Herausforderungen am       dern und vorleben, was die Achtung der          zustatten gekommen sein. Rationales Ver-
Anfang des 21. Jahrhunderts sind geprägt      Menschenwürde in Artikel 1 des Grund-           waltungshandeln und eine Vielzahl freier
von weitgehender Technisierung, Digitali-     gesetzes ihnen bedeutet.“3 Die Emmaus-          Initiativen ergänzten einander … So gut es
sierung und den der Marktlogik folgenden      Gemeinschaft Krefeld als Teil der weltwei-      ging, wurde für diejenigen gesorgt, die sich
Privatisierungsprozessen von öffentlichen     ten Emmaus-Bewegung im Kampf gegen              selbst kaum oder gar nicht helfen konnten.
gesamtgesellschaftlichen Aufgaben (Ins-       Armut und Obdachlosigkeit und die Ur-           Und das waren nicht nur diejenigen, die

                                                                                                                    Die Heimat 91/2020   35
Die Heimat Sonderdruck - KREFELDER JAHRBUCH - Die Werkstatt
keine Arbeit hatten.“ Das St. Josef Kran-        2013 war der Startpunkt für den Quar-         „Viertelstunden“, „Viertelsrat“ und „Pro-
kenhaus, heute St. Josef Altenheim auf der       tiersentwicklungsprozess „Samtweber-          jektfond“. Das Engagement Vieler soll
Tannenstraße in Trägerschaft der Caritas         viertel“ in der Krefelder Südweststadt.       damit langfristig und nachhaltig abgesi-
ist ein Beispiel5. „Auch bei den Heimen, die     Die Basis bildet ein Kooperationsver-         chert werden Dazu gehört die Koopera-
Unterkunft boten, ergänzten sich die ver-        trag zwischen der Stadt Krefeld und der       tion und das Einbeziehen der vielfältigen
schiedenen Träger und kümmerten sich so          Montag Stiftung Urbane Räume/Urbane           zivilgesellschaftlichen Struktur mit ihren
um Obdachlose, Durchreisende, weibliche          Nachbarschaft Samtweberei. Ziel war die       Einrichtungen und unzähligen Einzelper-
Hausangestellte, die auf Stellungssuche          Revitalisierung der großen Immobilie mit      sonen. Seit 2019 mündet dieser Prozess in
waren, und andere: die (evangelische) Her-       angrenzendem Shedhallenkomplex als öf-        die Überführung der Trägerstruktur in die
berge zur Heimat und christliches Hospiz         fentlichem Raum an der Lewerentzstraße        Nachbarschatsstiftung Samtweberviertel
St. Antonstraße, städtische Unterkunfts-         Ecke Tannenstraße. „Initialkapital für eine   in Bürger- und Bürgerinnenhand. Sie soll
häuser in der Lutherstraße und am Hager-         chancengerechte Stadtteilentwicklung“         dann das bisherige Engagement dauerhaft
weg, ein katholisches Mägdehaus in der           ist Konzept und Programm der Montag           absichern8.
Lindenstraße, das evangelische Marienstift       Stiftung für ein aktives Gemeinwesen.
in der Bahnstraße …“6 Damals wie heute                                                         In direkter Nachbarschaft zur Samtwebe-
war die Kooperation zwischen Verwal-             Es wurden „Pioniere“ als kreative Unter-      rei befindet sich der Tagestreff „Die Brü-
tung und kommunalen Obrigkeiten, freien          nehmerinnen zu besonderen Konditionen         cke“ der Emmaus-Gemeinschaft Krefeld.
Trägern und Zivilgesellschaft von Erfolg         gefunden, sich und ihr Know-How nicht         Sie dient als niedrigschwellige Einrichtung
gekrönt. Die Akteure haben sich mit Ihrer        nur für Ihr Unternehmen, sondern auch         für Obdachlose und Bedürftige des Stadt-
Arbeit den heutigen Fragestellungen und          über „Viertelstunden“ als Engagement für      teils. Tagsüber stehen ein Aufenthaltsraum
Herausforderungen zugewandt. Allerdings          den Stadtteil einzubringen. Die Bewohner      und ein Begegnungsraum zur Verfügung,
stehen die kommunalen Haushalte und das          und Bewohnerinnen in dem industriege-         in denen Versorgung ermöglicht wurde.
deutsche Wohlfahrts- und Gesundheits-            schichtlich sanierten Wohngebäudekom-         Dieser Tagestreff befindet sich seit 2005
system unter großem Transformations-             plex der Samtweberei praktizieren dies        auf der Tannenstraße 69 in einem der für
druck. Einsparungen und Verschiebungen           als Wohngemeinschaft. Der finanzielle         diesen Stadtteil so prägnanten schönen
in den Haushalten führen zu schwierigen          Mietüberschuss fließt als soziales Initial-   Bürgerhäuser, die nicht zerstört wurden,
Situationen, die sich bis in die Quartiere auf   kapital zurück in das Gemeinwesen. Dazu       wobei der heutige sichtbare Zustand erst
kommunaler Ebene auswirken7. Dies galt           wurden mit Unterstützung „politischer Bil-    durch das Engagement der UNS wieder
und gilt auch für den Raum rund um die alte      dung“ Beteiligungsstrukturen geschaffen,      hergestellt werden konnte.
Samtweberei Scheibler & Peltzer.                 dies zu unterstützen: „Viertelsratschlag“,

Abb. 1: Lewerentzstraße Ecke Tannenstraße UNS

36   Die Heimat 91/2020
Die Heimat Sonderdruck - KREFELDER JAHRBUCH - Die Werkstatt
gruppen gebildet die sich für Bürger und
                                                                                              Zivilrechte einsetzen“ (Auszug aus dem
                                                                                              Emmaus Manifest 1969).

                                                                                              Emmaus ist eine weltliche Bewegung akti-
                                                                                              ver Solidarität gegen die Ursachen sozialer
                                                                                              Ausgrenzung, organisiert in Deutschland,
                                                                                              Europa und International. Es existieren
                                                Abb. 3: LOGO Emmaus-Gemeinschaft              heute mehr als 410 Mitgliedsorganisati-
                                                                                              onen in 41 Ländern, die Zweckbetriebe,
                                                                                              Selbsthilfe und Solidaritätsaktionen mit
                                                weltoffenen inklusiven vielfältigen Gesell-   den Ärmsten entwickeln.
                                                schaft vor Ort Selbstwirksamkeit erfahr-
                                                bar zu machen9. Emmaus ist in Krefeld,
                                                Köln, Bergisch Gladbach und Sonsbeck          Die Emmaus-Gemeinschaft
                                                im Rheinland verbreitet und kooperiert mit
                                                Emmaus Tegelen in den Niederlanden.
                                                                                              Krefeld 1992-2020

                                                „Der Name Emmaus ist der Name eines           In Krefeld gründete Elisabeth Kreul die Ge-
                                                Ortes in Palästina, an dem Verzweifelte       meinschaft unter diesem internationalen
                                                wieder Hoffnung fanden. Dieser Name           Dach im Jahr 1992 mit, die heute auf der
                                                steht für alle, Gläubige und nicht Gläubi-    Peter-Lauten-Straße 3 und 19 ihr Zuhause
                                                ge für unsere gemeinsame Überzeugung,         hat.
                                                dass alleine die Liebe uns verbinden und
                                                uns gemeinsam voranbringen kann. Die          Das Gemeinschaftsleben ist demokra-
                                                Emmaus-Bewegung ist im November               tischer Austragungsort und gelebte So-
                                                1949 durch die Begegnung entstanden           lidarität, die sich in der Aufnahme von
Abb. 2: Tagestreff Emmaus Die Brücke,           von Menschen, die sich ihrer privilegierten   Menschen in Not, unabhängig von Na-
Tannenstraße 69                                 Situation und ihrer sozialen Verantwortung    tionalität, Geschlecht, Hautfarbe, am
                                                hinsichtlich der Ungerechtigkeit bewusst      Emmaus-Manifest und den universalen
                                                geworden waren, mit Menschen, die für         Menschenrechten, zeigt. Die Erarbeitung
                                                sich keinen Lebenssinn mehr sahen. Beide      des Unterhaltes erfolgt unter Beteiligung
Emmaus-Gemeinschaft Krefeld,                    Seiten beschlossen, ihren Willen und ihr      aller nach Ihren Möglichkeiten: Vom Hilfe-
Geschichte und Wirken                           Handeln zu vereinen, um sich gegenseitig      empfänger zum Akteur ihrer Selbst. Jeder
                                                zu unterstützen und denen zu helfen, die      Einzelne in der Emmaus-Gemeinschaft
                                                leiden. In der Überzeugung, dass man sich     ergreift damit Initiative für seine eigenen
Eine solidarische Welt ist die Leitmaxime       selbst rettet, indem man für andere zum       Wünsche, Ideen und Vorstellungen. AL-
des Handelns der Emmaus Gemeinschaft            Retter wird. Mit diesem Ziel haben sich       LE sind willkommen. Der gemeinsame
(gegründet von Abbe Pierre in Frankreich).      Gemeinschaften gebildet, die arbeiten, um     Betrieb bietet einen Second-Hand Markt
Ziel ist es, in Solidarität mit den Schwächs-   leben und geben zu können. Darüber hin-       und folgende Dienstleistungen: Entrüm-
ten der Gesellschaft auf der Basis einer        aus haben Freunde und Freiwillige Helfer-     pelungen, Transporte, Hilfen aller Art.

Abb. 4 und 5: Emmaus auf der Peter-Lauten-Straße 19 und Peter-Lauten-Straße 3

                                                                                                                   Die Heimat 91/2020   37
Die Heimat Sonderdruck - KREFELDER JAHRBUCH - Die Werkstatt
Aus dieser Gemeinschaft heraus entste-          Die Demokratiewerkstatt                        3.	Wie entstehen Projekte, die nachhaltig
hen seither unterschiedliche Formen der         ­Krefeld, der Emmaus Tagestreff                   und von vielen getragen sind? Wie kön-
praktischen Solidarität und die Netzwerk-                                                         nen diese Prozesse begleitet werden?
tätigkeit als Brücke für eine „inklusive Ge-     „Die Brücke“ und das zivil­                   4.	
                                                                                                  Wie müssen die Strukturen in einem
meinwesenentwicklung für ALLE“ 9. Das            gesellschaftliches Engagement                    Stadtteil ausgestaltet sein, so dass das
Netzwerk besteht aus den vielfältigen Ini-                                                        Engagement der Einzelnen und der Ini-
tiativen auf allen Ebenen:                      Die Demokratiewerkstatt Krefeld                   tiativen wertgeschätzt und eingebettet
–	Akteure der Flüchtlingsarbeit und Flücht-                                                      ist?
   lingshilfe und dem Flüchtlingsrat Krefeld,   Von 2015 bis 2020 war die „Demokratie-
–	Sozialbündnis Krefeld, Arbeitskreis          werkstatt Krefeld“ ein Beispiel für eine ge-   Dabei wurden Zielgruppen in den Blick ge-
   Menschen auf der Straße, Vernetzung          lungene Kooperation an den Schnittstellen      nommen, die üblicherweise nicht an erster
   von Suppenküchen in NRW,                     von Sozialarbeit, Gemeinwesenarbeit und        Stelle stehen: Wohnungslose, Geflüchtete,
–	Kulturszene wie beispielsweise dem           Erwachsenenbildung mit der Zivilgesell-        Bedürftige des Stadtteils. Sie werden als
   „Theater ohne Namen“ und „Krefelder          schaft auf der Basis einer aufsuchenden        Teil des Netzes betrachtet. Mit Emmaus,
   Pappköpp“, dem Theater, bildenden            politischen Bildungsarbeit. Dabei sind eine    Anstoss und dem Krefelder Bündnis für
   Künstlern, Musikern und Musikerinnen         Reihe von Veranstaltungen, Aktionen und        Toleranz und Demokratie wird gefragt, wie
   (Martin Engelien, Frau Mathei singt,         Projekten verwirklicht und Prozesse an-        es zu übergreifenden Visionen und Projek-
   Ozan Safak und anderen), dem Haus            gestoßen worden, die über den Tagestreff       ten kommt, wenn sie in einen gemeinsa-
   der Seidenkultur,                            hinausweisen.                                  men Kontext gesetzt werden10.
–	Fest ohne Grenzen und dem Bündnis
   für Toleranz und Demokratie, dem Eine        „Demokratie ist nichts, was man bei            Emmaus – die Brücke
   Welt Laden                                   Amazon bestellen kann. Ob Demokratie
–	Träger der Kinder und Jugendhilfe, wie       bestehen bleibt, hängt davon ab, ob wir        Im Tagestreff „Die Brücke“ wurde Anfang
   zum Beispiel die KRETA,                      uns einmischen“, sagte Bundespräsident         2015 eine Zukunftswerkstatt mit dem Ti-
–	Erwachsenen- und politischen Bildung         Frank Walter Steinmeier bei seinem Be-         tel „Wie wollen wir hier in diesem Stadtteil
   wie zum Beispiel KAB, FESCH, DIE.            such in der Demokratiewerkstatt Krefeld        zusammenleben?“ durchgeführt. Anlass
   WERKSTATT,                                   am 2. Februar 2019. Die Vorgehensweise         war die Absicht der Stadt Krefeld und der
–	Kirchen aller Konfessionen, dem Kreuz-       ist dabei von vier einfachen Fragen und        „Urbanen Nachbarschaft Samtweberei“,
   weg der Gerechtigkeit,                       Leitideen geprägt:                             das Quartier zu entwickeln. Thema war
–	Stadtteil(-festen) und Bürgervereinen        1.	Welche Themen sehen wir in unseren         dabei unter anderem: „Wie und welche
   wie zum Beispiel Stadtteilfest Kaiser-          Stadtteilen und welche Motivationen         Rolle spielt dabei unser Stadtteilgarten?
   Wilhelm-Park und Grönland e.V.,                 zeigen sich?                                Was ist unser Anteil an diesem Gemein-
–	Hochschule Niederrhein mit ihren Stu-        2.	Welche Gruppen haben wenig mitein-         wesen?“ Teilgenommen haben Ehrenamt-
   denten und Studentinnen und das Ka-             ander zu tun? Wo und wie lassen sich        liche, Obdachlose, Tagestreffgäste und
   tholisches Hochschulzentrum LAKUM,              Begegnungen initiieren? Wie lässt sich      Emmaus-Compagnons. Seit 2003 ist der
–	Bezirksvertretungen und ihre Lokalpoli-         dabei der gesellschaftliche Zusammen-       Tagestreff „Die Brücke“ ein Ort der Be-
   tiker (zu Vertreter und Vertreterinnen al-      halt verbessern? Wie kommen wir in          gegnung. Gemeinsam mit allen Beteiligten
   ler demokratischen Fraktionen) und der          diesem Prozess zu Austausch und ge-         (Obdachlosen, Geflüchteten, Ehrenamtli-
   Verwaltung                                      meinsamen Visionen und Zielen?              chen, zivilgesellschaftlichen Akteuren und
–	Mitglied von Emmaus International welt-
   weit bis zum „Forum Menschenrechte“
   der UN
–	und zusätzlich einer Vielzahl von Einzel-
   personen.

„Wo beginnen die universellen Menschen-
rechte? An den kleinen Orten, nahe dem
eigenen Zuhause. So nah und so klein,
dass diese Orte auf keiner Weltkarte zu fin-
den sind. (…) Die Nachbarschaft, in der wir
leben, die Schule oder die Universität, die
wir besuchen, die Fabrik, der Bauernhof
oder das Büro, in dem wir arbeiten. Das
sind die Orte, wo jeder Mann, jede Frau
und jedes Kind gleiche Rechte, gleiche
Chancen und gleiche Würde ohne Diskri-
minierung sucht. Wenn diese Rechte hier
nicht gelten, gelten sie nirgendwo“ (Elea-
nor Roosevelt zur Allgemeinen Erklärung
der universalen Menschenrechte).                Abb. 6: Stadtteilgarten im Tagestreff „Die Brücke“

38   Die Heimat 91/2020
worden. Mit Bürgern und Bürgerinnen, Ab-
                                                                                           fallbeseitigungsgesellschaft und Gemein-
                                                                                           wesenarbeit wurden zahlreiche kreative
                                                                                           Ideen zur Müllvermeidung entwickelt. Das
                                                                                           Engagement und die Auseinandersetzun-
                                                                                           gen mit der Stadtverwaltung zeigten Erfol-
                                                                                           ge. Aber auch im Rahmen von ehrenamtli-
                                                                                           chem Engagement kann es zum Scheitern
                                                                                           von Ideen und Projekten kommen. Da war
                                                                                           es dann von allen Beteiligten gefordert,
                                                                                           dazuzulernen. Die Verwaltungsstrukturen
                                                                                           mussten mit dem starken Engagement
                                                                                           umgehen, während die Bürger und Bürge-
                                                                                           rinnen nicht alles so, wie gewünscht, um-
                                                                                           setzen konnten. Im Kontext von „Wir als
                                                                                           Bürger und Bürgerinnen im Stadtteil aktiv“
                                                                                           wurde mit Bewohnern und Bewohnerin-
                                                                                           nen der UNS in einem Prozess (Zukunfts-
                                                                                           werkstatt, Dragon Dreaming, Moderation,
                                                                                           2017-2018) das Format des „Erzählsalons“
                                                                                           als Handlungsfeld geschaffen, erlebt und
                                                                                           erprobt, bei dem Begegnungen im Stadt-
                                                                                           teil zur Förderung des Zusammenlebens
                                                                                           beitragen. Unter anderem werden diese
                                                                                           Erzählsalons, nach dem umfangreichen
                                                                                           Prozessbegleitungsprozess durch PartO
                                                                                           (Köln) seit 2018 im Café Südlicht, dem Ta-
                                                                                           gestreff und dem Nachbarschaftszimmer
                                                                                           der UNS umgesetzt. Daraus soll ein Mo-
                                                                                           deratoren- und Moderatorinnenpool von
                                                                   Abb. 7:                 aktiven Multiplikatoren und Multiplikato-
                                                                   Programm von            rinnen, die für Ihre Arbeit Qualifizierung
                                                                   Emmaus & Anstoss        und Unterstützung bekommen, entstehen.
                                                                   2019                    Immer wieder werden Themen wie „Par-
                                                                                           tizipation“(2016), „Freiheit und Toleranz“
                                                                                           (2017), „Migration“ (2018, 2019) und ande-
letztlich auch mit den neuen Nachbarn und   Bewohnern und Bewohnerinnen aus der            re beim „Fest ohne Grenzen“ eingebracht.
Nachbarinnen) wurde „die Brücke“ mit ih-    direkten Nachbarschaft zu begegnen und         Mit Unterstützung des „Bündnis für Tole-
rem angeschlossenen Stadtteilgarten zu      sie mit Ihren eigenen Ideen einzubinden.       ranz und Demokratie“ werden einige Bil-
einem Kleinod entwickelt. Im Garten tref-   Gerade zur Zeit der Corona-Pandemie            dungsformate umgesetzt11.
fen sich regelmäßig Menschen über ge-       im Jahr 2020 zeigte sich nach einem ge-
sellschaftliche Grenzen hinweg, initiiert   meinsamen Aufruf eine große Unterstüt-
und begleitet vom engagierten Team unter    zung auf allen Ebenen. „Von der Nothilfe       Zukunftswerkstatt, Demokratie-
der Leitung von Kris Beer (Dynamisch in     zur Beteiligung und zu gesellschaftlichem
die Zukunft). Neue Kommunikationsräume      Zusammenhalt“ hieß auf praktischer Ebe-
                                                                                           workshops, Willkommens­
(Sitzgelegenheiten und Grill) wurden mit    ne mehr als 40 zusätzliche Ehrenamtliche       spaziergänge, Dialogformate
Studierenden (Hochschule Niederrhein)       (u.a. durch den Jugendbeirat weiterge-         und Bildungsfahrten
und Tagestreffgästen entwickelt und ge-     leiteter Hilfeaufruf), die im Tagestreff die
baut, Grillabende, Teezeremonien, Ernte-    Versorgung aufrechterhielten. Aber auch
dankfeste und Konzerte veranstaltet. Mit    große Sach- und Geldspenden für die Brü-       Diese Workshops und Bildungsangebote
Unterstützung von Anstoss e.V. wurde ein    cke und die Emmaus-Gemeinschaft als            hatten folgende Themen und Effekte:
öffentlicher Boule-Platz in den Shedhal-    Verein. Dabei entstanden neue Bündnisse        –	Schüler und Schülerinnen der Kurt Tu-
len auf Initiative eines Nachbarn gebaut,   und Ideen.                                        cholsky Gesamtschule entwickelten zu
Fahrradrepaircafes und Urban Gardening                                                        den Themen Wohnungsnot und Armut,
im Stadtteilgarten von Emmaus umge-         Bürgerschaftliches Engagement im                  respektvoller Umgang miteinander,
setzt. Entrümpelungen und Umzüge durch      Stadtteil stärken                                 Nahverkehr, Klima und Freizeit Projek-
die Emmaus-Gemeinschaft im Stadtteil                                                          tideen und Aktionen.
werden zu Orten des Austausches zwi-        Aus einem „Viertelsratschlag konkret“ (in      –	Mit Geflüchteten führten Schüler und
schen Menschen mit und ohne Obdach.         Form einer Zukunftswerkstatt) ist das Pro-        Schülerinnen der Maria Montessori
Ziel und Methode zugleich war es, den       jekt „Null-Müll“ ausgeweitet und gestärkt         Gesamtschule im Format „Dialogische

                                                                                                                Die Heimat 91/2020   39
Meyer unterstützt. Seine darin verorteten
                                                                                          Methoden und spezifische Didaktik baut
                                                                                          auf den Erfahrungen aus rund 30 Jahren
                                                                                          Praxis und Theorie der Zukunftswerkstatt
                                                                                          sowie der eigenen Praxis aufsuchender
                                                                                          (politischer) Bildungsarbeit in Kontexten
                                                                                          sozialer Handlungsfelder auf12.

                                                                                          Besuch von Bundespräsident
                                                                                          Frank Walter Steinmeier zum
                                                                                          „WerkstattTag – Demokratie
                                                                                          im Quartier“ in Krefeld am
                                                                                          02. Februar 2019

Abb. 8: Willkommensspaziergang – ein Dialog im Tagestreff                                 Der Besuch von Bundespräsident Frank
                                                                                          Walter Steinmeier war für ganz Krefeld
                                                                                          ein herausragendes Ereignis. Start war
   Spaziergänge: Meine Stadt, Deine          Demokratie im Quartier –                     der Empfang im Rathaus durch Oberbür-
   Stadt, Unser Leben“ gemeinsame Dis-       Der lernende Stadtteil                       germeister Frank Meyer und die Krefel-
   kussionen zum Beispiel zum Thema                                                       der Politik mit der Eintragung ins Goldene
   Gender, Vielfalt und Respekt im Stadt-                                                 Buch der Stadt. Zum Jubiläum „100 Jahre
   teil und was das für unser eigenes Le-    Eine Arbeitsgruppe aus Bürgern und Bü-       Bauhaus“ besuchte er das Haus Lange
   ben bedeutet. Mit der Augustinus-Ge-      gerinnen wurde im Auftrag der UNS und        und Haus Esters, die als international be-
   meinde Krefeld Oppum, Flüchtlingsrat,     der Montag Stiftung in den Jahren 2016 bis   rühmte Gebäude nach den Plänen von
   Cafe Sarah, Cafe Nobbes, City Seelsor-    2017 bei der Etablierung und Entwicklung     Mies van der Rohe gebaut wurden. Da-
   ge und dem Bündnis für Toleranz und       nachhaltiger demokratischer Strukturen       nach begann er seinen Spaziergang bis
   Demokratie wurden viele Willkommens-      von FESCH begleitet. Die dabei entstan-      zur Lewerentzstraße Ecke Tannenstraße
   spaziergänge durchgeführt.                denen Strukturen des „Viertelsrates“, des    in die Shedhalle der UNS: „Demokratie im
–	Das heutige Hannah Arendt Gymnasium       „Viertelsratschlages“ und des „Projekt-      Quartier – Ideen für ein gelebtes Grund-
   führte Anti-Bias-Workshops (mit MILO-     stammtisches“ mit der bürgereigenen          gesetz“. Dabei kamen mehr als 300 Gäs-
   Training) durch.                          „Projektjury“ sind Grundpfeiler der Teil-    te des Tagestreffs, Aktive aus der Zivilge-
–	Mit der Bezirksvertretung Mitte und dem   habe und Partizipation in diesem Stadtteil   sellschaft, Politische Bildner, Politiker und
   Bürgerverein Bahnbezirk sind gemein-      geworden. Bei der Entwicklung hat das        Politikerinnen und Verwaltung aus Krefeld,
   same Kochaktionen und Gesprächs­          konzeptionelle Vorgehen nach dem „Skript     Nordrhein-Westfalen und allen anderen
   runden durchgeführt worden.               des lernenden Stadtteiles“ von Dr. Lars      Bundesländern auf Einladung der Lan-
–	Im September 2019 beteiligte sich der
   Tagestreff mit Gästen und vielen an-
   deren an den Demonstrationen der
   Fridays-for-Future-Bewegung (FFF) in
   Krefeld.
–	Gemeinsame Aktionen im Stadtteilgar-
   ten wie Wandbemalungen zwischen
   jungen Geflüchteten, Tagestreffgästen
   und Nachbarn, der Aufbau von Palet-
   tensofas und Steingrill mit Überdachun-
   gen (Studenten und Studentinnen der
   Hochschule Niederrhein im Social De-
   sign), das gemeinsame Gärtnern beim
   Urban Gardening (Anstoss e.V.)
–	Fahrten zum Nordrhein-Westfälischen
   Landtag (auf Einladung des Landtags-
   präsidenten Andre Kuper) und Bun-
   destag (auf Einladung der Bundestags-
   abgeordneten Ulle Schauws) sowie
   nach Auschwitz (mit dem Katholischen
   Hochschulzentrum LAKUM) waren das
   Ergebnis.                                 Abb. 9 bis 11: WerkstattTag „Demokratie im Quartier“ am 02. Februar 2019

40   Die Heimat 91/2020
Abb. 10                                                              Abb. 11

deszentrale für ­politische Bildung NRW       Elisabeth Springenberg-Eich (Leiterin         in demokratisch-solidarischer Verständi-
in Kooperation mit FESCH, Emmaus und          der Landeszentrale für politische Bildung     gung.
mit Unterstützung des Brachland Ensem-        NRW) und Johannes Tholen (Referent
bles in den Dialog. Dabei ging es um die in   der Landeszentrale für politische Bildung     „Democracy as a lived expirience“ (John
diesem Artikel formulierte Eingangsfrage:     NRW) am 22. Mai 2019 ins Schloss Belle-       Dewey, 1859-1952)
„Wie wollen wir gemeinsam leben? Wie          vue und bedankte sich mit den Worten:
erreichen wir bei dieser Frage alle Men-      „Schön, Euch zu sehen!“
schen, die sich vermeintlich abgehängt                                                      Dr. Lars Meyer, geboren 1973 in Berlin,
fühlen, beziehungsweise wie erreichen wir     Für Krefeld geht die Demokratiewerkstatt      lebt seit 1974 in Krefeld, Diplom Pädagoge
es, alle sich am demokratischen Willens­      weiter. Mit allen Partnern und Partnerin-     (WERKSTATT-Meyer.de), seit den 1990er
bildungsprozess beteiligen können, wol-       nen wird gemeinsam für eine offene, viel-     Jahren aktiv lokal für ein solidarisches de-
len und dürfen?“                              fältige Gemeinschaft geworben und daran       mokratisches Krefeld in Zivilgesellschaft,
                                              gearbeitet. Krefeld – weltoffen, innovativ,   Verbänden, Kirche und Lokalpolitik (Mig-
Zum Abend lud Bundespräsident Frank           experimentierfreudig – Zukunft gestalten      ration, Ökologie, Integration – Inklusion).
Walter Steinmeier in die Fabrik Heeder un-
ter der Frage ein: „Wie kann aufsuchende
politische Bildung gelingen?“ Ein reger
Austausch fand nicht nur auf dem Podi-
um mit Maria Springenberg-Eich (Leiterin
der Landeszentrale für Politische Bildung
Nordrhein-Westfalen), Professor Dr. Hel-
mut Bremer (Politische Bildung, Univer-
sität Duisburg Essen), Barbara Menke
(Bundesausschuss für politische Bildung,
BAP), Dr. Lars Meyer (FESCH und De-
mokratiewerkstatt Krefeld) unter der Mo-
deration von Dr. Jaqueline Boysen statt,
sondern auch anschließend in der Fabrik
Heeder.

Zum Gegenbesuch lud Bundespräsident
Frank Walter Steinmeier zur Feierstunde
und Matinee „Demokratie ganz nah – Ide-
en für ein gelebtes Grundgesetz anläss-       Abb. 12: Matinee am 22. Mai 2019 im Schloss Bellevue (v.l. Dirk Sauerborn (Demokra-
lich des Jubiläums 70 Jahre Grundgesetz       tiewerkstatt Düsseldorf), Johannes Tholen (LZpB NRW), Bundespräsident Frank Walter
Frau Kreul (Emmaus-Gemeinschaft), Dr.         Steinmeier, Dr. Lars Meyer, Elisabeth Kreul (Demokratiewerkstatt Krefeld) und Maria
Lars Meyer (Demokratiewerkstatt Krefeld)      Springenberg-Eich (Leiterin der LZpB NRW))

                                                                                                                  Die Heimat 91/2020   41
Schriftenverzeichnis                                                                                           Anmerkungen
Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): „De-   Bildung gelingen kann; in: Journal für Politische        1
                                                                                                                   Bundeszentrale für politische Bildung 2019
mokratie ganz nah – 16 Ideen für ein gelebtes         Bildung – 2-20; Frankfurt 2020a                          2
                                                                                                                Frank Walter Steinmeier in seiner Ansprache auf
Grundgesetz“; Berlin 2019 http://www.bpb.de/
                                                      Meyer, Lars : Projektdokumentation – Einblick in         dem WerkstattTag Demokratie im Quartier am
shop/lernen/weitere/291263/demokratie-ganz-nah
                                                      die Praxis „Aufsuchender Politischer Bildung“ – De-      02. Februar 2019
Claussen, Wiebke; Geffers, Stephan; Meyer, Lars       mokratiewerkstatt Krefeld 2018-2020, 2020b www.          3
                                                                                                                   Bundeszentrale für politische Bildung 2019, S. 8
& Spielmann, Walter: Kunst der Partizipation, JBZ     werkstatt-meyer.de (abgerufen 15.09.2020)
Arbeitspapiere; Salzburg 2013 https://jungk-biblio-                                                            4
                                                                                                                   Lilla 2010, S. 338, Abb. 45
thek.org/2013/12/17/ap-28-die-kunst-der-partizipa-    Montag Stiftung (Hrsg.): Inklusion vor Ort; Bonn
tion-2/                                               2013                                                     5
                                                                                                                   Houben 2010, S. 140

Emmaus Köln: Informationen – gemeinsam leben ar-      Montag Stiftung Urbane Räume gAG (Hrsg.): Quar-          6
                                                                                                                   Houben 2010, S. 141
beiten helfen, Ausgaben 08.2007, 03.2007, 04.2010,    tiere kooperativ entwickeln – Initialkapital für chan-   7
                                                                                                                   Stapf/Wassili 2019
10.2010; Köln                                         cengerechte Stadtteilentwicklung; Bonn 2016
                                                                                                               8
                                                                                                                Urbane Nachbarschaft Samtweberei 2016; Montag
Houben ; Heribert: Die Zeit der Weimarer Republik     Riede, Milena & Döler, Frank: Gemeinwesenarbeit
                                                                                                               Stiftung Urbane Räume gAG 2016
1918-1933; in: Feinendegen, Reinhard & Vogt, Hans     und lokale Demokratie, Stiftung Mitarbeit; Bonn
(Hrsg.): Krefeld – Die Geschichte der Stadt, Bd. 5:   2019                                                     9
                                                                                                                   EMMAUS Köln 2007a, 2007b, 2010a, 2010b,
Vom Ende des Ersten Weltkrieges bis zur Gegenwart
                                                      Stapf, Tobias & Wassili, Siegert: Quartiere unter        10
                                                                                                                    Meyer 2019, 2020; Montag Stiftung 2013
(1918-2004), S. 15-176; Krefeld 2010
                                                      Druck? Radikalisierungstendenzen und Potentiale
                                                      politischer Bildung in belasteten Großstadtquartie-
                                                                                                               11
                                                                                                                    Claussen   et al   2013
Lilla, Joachim: Nachkriegszeit und Wiederaufbau
1945-1961; in: Feinendegen, Reinhard & Vogt, Hans     ren, MINOR – Projektkontor Bundeszentrale für poli-       Meyer 2019, Meyer 2020a, 2020b, Weidmann 2019,
                                                                                                               12

(Hrsg.): Krefeld – Die Geschichte der Stadt, Bd. 5:   tische Bildung; Berlin 2019                              Riede 2019
Vom Ende des Ersten Weltkrieges bis zur Gegenwart
                                                      Urbane Nachbarschaft Samtweberei gGmbH
(1918-2004), S. 339-466; Krefeld 2010
                                                      (Hrsg.): Auf gute Nachbarschaft im Krefelder Samt-
Meyer, Lars: Zukunft gestalten in demokratisch-       weberviertel; Krefeld 2016
solidarischer Verständigung, Universität zu Köln;
                                                      Weidmann, Stefan: Gemeinwesenarbeit zwischen
Köln 2019 www.kups.ub.uni-koeln.de/9476/
                                                      inklusiver und lokaler Demokratiebildung; in: Ge-
Meyer, Lars: Der lernende Stadtteil – Demokratie      meinwesenarbeit und lokale Demokratie, Stiftung
im Quartier, wie aufsuchende, inklusive politische    Mitarbeit; Bonn 2019

42   Die Heimat 91/2020
Abbildungsnachweise

Ulrich Abts : Das Orbroicher Kriegerdenkmal – ein einzigartiges Symbol der Trinitas-Verehrung
Abb. 1-6, 8-16: Verfasser
Abb. 7: Bildsammlung Heimatverein St. Hubert

Nicole Bertzen & Patrick Jülich : Ausgrabungen am Josefs-Hospital in Krefeld-Uerdingen,
Teil II: Die Stadtbefestigung und ein metallzeitliches Reibsteinfragment
Abb. 1: Daria Friedrich & Patrick Jülich, archaeologie.de, Moers
Abb. 2-10: Nicole Bertzen, archaeologie.de, Moers

Bernd Ellerbrock : „Schwarze Gesellen“ in Uerdingen und Krefeld – Flotten-Agitprop anno 1900
Abb. 1-2, 5-6, 10: Verfasser
Abb. 3: Bundesarchiv, RM 3/9814
Abb. 4: Peter Palm, Berlin
Abb. 7-9, 11: Stadtarchiv Krefeld
Abb. 12-13: Horst Peterburs

Isa Fleischmann-Heck : Zwei Wachsbildnisse der Brüder von der Leyen von Johann Christoph Haselmeyer –
Ein Beitrag zur Geschichte des monochromen Wachsreliefs im späten 18. Jahrhundert
Abb. 1-2: Museum Burg Linn

Karl-Heinz Foncken : Die Synagoge zu Linn
Abb. 1-24: Verfasser

Günter Göbels & Jürgen Reck : Alter Friedhof – Entwicklung und Gräber
Abb. 1-2: https://de.wikipedia.org/wiki/Krefeld
Abb. 3: Lithographie von P. J. von de Fenn, 1833
Abb. 4-9, 11: Jürgen Reck
Abb. 10, 14-17: Günter Göbels
Abb. 12-13: Margret Rohloff

Margret Grobe : Seidendiebstahl in Krefeld 1751
Abb. 1-3: Verfasserin

Hans-Martin Große-Oetringhaus : Die aufgegangene literarische Saat des Klaus Ulrich Düsselberg
Abb. 1-25: Verfasser

Henning Heske : Wirklich ausgezeichnet! – Zur 25ten Verleihung des Niederrheinischen Literaturpreises der Stadt Krefeld
Abb. 1-3: Presseamt der Stadt Krefeld

Martina Knichel: Eugen Angerhausen (*  28. Juli 1878; †  4. Mai 1965) – Ein rheinischer Katholik und verdienter
Bürger Krefelds
Abb. 1, 4: Verfasserin
Abb. 2-3, 5-10: Stadtarchiv Krefeld
Abb. 11: Stefan Kronsbein

Lars Meyer : 2019 – 70 Jahre Grundgesetz – Demokratie in der Krise? – Demokratie im Krefelder Quartier!
Abb. 1-12: Verfasser
Julia Obladen-K auder : Der Verein für Heimatkunde 2019-2020
Abb. 1-3: Stadt Krefeld

Georg Opdenberg : „Sie werden es schon schaffen“ – Josef Gompertz in einem Brief aus dem Exil
Abb. 1-18: Verfasser

Christina Barbara Schulte : Verein „Literatur in Krefeld“ jetzt zehn Jahre
Abb. 1-3: Literatur in Krefeld e.V.
Abb. 4: Presseamt der Stadt Krefeld

Dirk Senger : Von Oktober zu Oktober
Abb. 1-12: Presseamt der Stadt Krefeld

Pierre Sommet: Clementine, Firlefanz, Jacke, Tennis und Compagnie –
Eingewanderte französische Wörter (nicht nur) am Niederrhein – Teil II
Abb. 1-5: Verfasser

Joachim Stübben : Spaziergänge auf dem Krefelder Hauptbahnbahnhof von 1965 bis 1985
Abb. 1-19: Verfasser

Klaus Zok : Bilder einer Flakstellung – Kinder aus Krefeld und Umgebung als „Luftwaffenhelfer“ im Krieg
Abb. 1-4, 6-10: Verfasser
Abb. 5: Seiler 1942, S. 23
Autoren

Nicole Bertzen, c/o Fa. archäologie.de, Drususstr. 4, 47441 Moers / n.bertzen@archaeologie.de

Dr. Ursula Broicher, Hohenzollernstr. 53, 47799 Krefeld / ursulabroicher@gmx.de

Bernd Ellerbrock, Am Kirchfeld 6, 30926 Seelze / info@8komma0.de

Dr. Isa Fleischmann-Heck, c/o Deutsches Textilmuseum Krefeld, Andreasmarkt 8, 47809 Krefeld / fleischmann-heck@krefeld.de

Karl-Heinz Foncken, Margaretenplatz 4, 47809 Krefeld / charlyfoncken@t-online.de

Günter Göbels, Im Tackfeld 4, 47804 Krefeld

Margret Grobe, Haydnstr. 41, 47623 Kevelaer / margret-grobe@t-online.de

Dr. Hans-Martin Große-Oertringhaus, Boomdyk 47, 47839 Krefeld / info@grosse-oetringhaus.de

Dr. Henning Heske, Felix-Kracht-Str. 33, 47802 Krefeld / henning.heske@googlemail.com

Veronika Huisman-Fiegen, Leydelstr. 26, 47802 Krefeld / huisman.fiegen@t-online.de

Patrick Jülich c/o Fa. archaeologie.de, Drususstr. 4, 47441 Moers / p.juelich@archaeologie.de

Dr. Martina Knichel, Friedrichstr. 26, 56333 Winningen / Martina.Knichel@t-online.de

Stefan Kronsbein, Sollbrüggenstr. 80, 47800 Krefeld / Kronsbein@aol.com

Dr. Lars Meyer, Peter-Lauten-Str. 19, 47803 Krefeld / DIEWERKSTATT-Meyer@t-online.de

Dr. Julia Obladen-Kauder, Verein für Heimatkunde in Krefeld,
c/o Stadtarchiv Krefeld, Girmesgath 120, 47803 Krefeld / obladen@heimat-krefeld.de

Georg Opdenberg, Dionysiusstr. 163, 47798 Krefeld / G.Opdenberg@t-online.de

Robert Rameil, Rheydter Str. 171, 41352 Korschenbroich / robrameil@t-online.de

Jürgen Reck, Haferkamp 49, 47918 Tönisvorst / reck-tv@t-online.de

Christina Schulte, Goethestr. 79, 47799 Krefeld / Christina_Schulte@t-online.de

Dirk Senger, c/o Stadt Krefeld, Von-der-Leyenplatz 1, 47798 Krefeld / dirk.senger@krefeld.de

Pierre Sommet, Beginenweg 20, 47839 Krefeld / psommet@web.de

Joachim Stübben, Ringeldorfer Str. 144, 45968 Gladbeck / Joachim-Stuebben@gmx.de

Klaus Zok, Ring am Feld 41, 14532 Kleinmachnow / k-zok@t-online.de
Sie können auch lesen