BUGA 23 Mannheim mit Freunden den Alltag teilen - WohnWerk-Mannheim
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BUGA 23 Mannheim mit Freunden den Alltag generations- teilen übergreifend genossen- schaftlich www.wohnwerk-mannheim.de // facebook.com/WohnWerk-Mannheim
26. Januar 2018 WohnWerk in der Vesperkirche 20. Januar 2018 Besuch in Darmstadt bei Agora. Genossenschaftliches Wohnprojekt 16. März 2018 WohnWerker in der Bürgersprechstunde des Oberbürgermeisters Dr. Peter Kurz 17. - 18. März 2018 WohnWerker in Altleiningen zum Teambuilding mit Tom Rehehäuser 2
WohnWerk-Mannheim Die WohnWerker bestehen zurzeit aus 11 Erwachsenen und 2 Teenagern. Das geplante gemeinschaftliche Wohn- projekt soll ca. 30 Wohnungen für Familien, Singles, Senioren und Wohngemeinschaften umfassen. Unser Fokus liegt auf der Gemeinschaft. Wir möchten nicht nur miteinander wohnen, sondern auch viel Zeit miteinander verbrin- gen, uns gegenseitig unterstützen, uns in Haus oder Garten nützlich machen, Muße für gemeinsame Aktivitäten haben, aber auch, wenn uns danach ist, uns in den privaten Bereich zurückziehen. Die Architektur unseres Ge- bäudes ist so angelegt, dass sie gemeinschaftsförderlich ist und wir uns in Garten oder Begegnungsräumen treffen können. Idealerweise soll unser Projekt eine Wohn- und Nachbarschaftsgemeinschaft aus mehreren Generationen sein, die eine ökologisch-nachhaltige Lebensform pflegt. Wie bereits in mehreren wissenschaftlichen Studien gezeigt, werden gemeinschaftliche Wohnprojekte vor allem für ältere Menschen, Singles und junge Familien immer attraktiver. Unsere Organisationsform ist die Genossenschaft. Das lebenslange Wohnrecht zu dauerhaft bezahlbaren Mieten sichert die Lebenssituation jedes Mitglieds. Das gemeinschaftliche Eigentum bildet die Grundlage für ein verant- wortungsvolles und solidarisches Miteinander. Wir haben uns viel vorgenommen und beschreiten parallel verschiedene Wege um unsere Pläne erfolgreich umzusetzen: • Wir legen großen Wert auf Gemeinschaftsbildung. Wir haben regelmäßig interne Treffen, einmal monatlich laden wir ein zu Interessententreffen für zukünftige Mitglieder. Zusätzlich trifft sich die Gruppe einmal im Monat mit Interessenten an dem „Wir machen was Schönes“-Tag. Es ist uns wichtig schon früh im Projekt eine starke Gemeinschaft zu bilden, in der die Mitglieder gut und vertrauensvoll miteinander umgehen und arbeiten, denn es liegen noch viele Herausforderungen vor uns. • WohnWerk-Mannheim lässt sich beraten, z. B. bei Business und Bildung zum Thema Businessplan. Zum Thema „Genossenschaft“ sind wir in regem Austausch mit Vertretern des Wohnprojektes Agora eG in Darmstadt und mit dem Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften in Hamburg. • Innerhalb Mannheims sind wir als Mitglieder des Runden Tisches in engem Kontakt mit den anderen gemeinschaftlichen Wohnprojekten und mit dem Fachbereich 61 der Stadt Mannheim. Was steht nun eigentlich noch im Weg? Um uns an die Realisierung unserer Pläne machen zu können, benötigen wir ein Grundstück von mindestens 2000 m2. Ideal wäre eines auf der Konversionsfläche Spinelli, für das wir uns bei der MWSP bewerben. Das vielseitige Konzept von WohnWerk-Mannheim entspricht den im „Leitbild Modell- quartier Spinelli“ beschriebenen charakteristischen Elementen des neuen Wohnquartiers. 3
Soziales Soziale Bindungen machen das Leben lebenswert. WohnWerk-Mannheim wird den Raum dafür schaffen. Gemeinschaftliches Mehrgenerationenprojekt Inklusions WG Wohnen Seite 8 Seite 9 Seite 10 Den Zeitgeist einfangen. Die ex- „Um ein Kind aufzuziehen, WohnWerk-Mannheim wird eine perimentelle Phase ist vorbei, die braucht man ein ganzes Dorf.“ InklusionsWG für behinderte Men- neue Wohnform ist längst in der schen integrieren. Mehrwert durch Afrikanisches Sprichwort Mitte der Gesellschaft angekom- Teilhabe. men. Quartiersentwicklung WohnWerk-Mannheim wird schon auf Spinelli präsent sein, wenn das neue Quartier entsteht und wächst. Wir verstehen uns als Anlaufstelle für neue Quartiersnachbarn. Bei uns können sich diese orientieren, informieren und neue Kontakte schließen. So können wir Keimzelle und Katalysator für soziale Stabilität und Kommunikation im neuen Wohnquartier sein. KiezKiosk Leben und Arbeiten Kulturelles Angebot Offene Türen & Hausbank Seite 11 Seite 12 Seite 12 Eine bunte Tüte fürs Quartier! WohnWerk-Mannheim bietet at- Wir bieten kulturelle und soziale traktive Einzel- und Gruppenbüros Aktivitäten in und auf unseren für Selbständige an. Gemeinschaftsflächen an. 4
Ökologie und Mobilität Natürliche Baustoffe kommen zum Einsatz, mit bestem energetisch-ökologischen „Footprint“. Keine Wohngifte, gute Luft, helle Räume voller Tageslicht: Unser Haus ist ein Wohlfühlhaus für alle. Ökologische Bauweise Sharing Economy Carsharing Mietertickets Radverkehr Fußverkehr Autoverkehr Seite 13 Seite 14 Seite 15 - 16 There is no planet B Wohnprojekte sind ideale Orte Wir sind in Bewegung – zum Teilen. Der Sharing-Gedanke fast emissionsfrei verändert unser Konsumverhalten. BUGA23 WohnWerk-Mannheim wird für Mannheim zum Imagegewinn beitragen. Wir sind das erste genossenschaftliche Wohnprojekt der Stadt. Als BUGA-Projekt wird Mannheim auf uns als zukunftsweisende Wohnform verweisen können, die BUGA wird Gäste aus ganz Deutschland anziehen. Exponat auf der BUGA als Tiny Houses BUGA 2023 Stadtenwicklungsmotor Gästezimmer Mannheim’s next wohn model Seite 17-18 Seite 19 Seite 20 Unser Wohnprojekt wird angren- Grün, grün, grün! Probewohnen auf 15 m2. zend am BUGA Gelände entste- Gärten auf allen Ebenen Was braucht man mehr? hen. Wir freuen uns auf Besuch! 5
Genossenschaft Wohnen für alle! Unveräußerbarkeit Wir machen Ernst mit der Sozialquote Seite 21 Seite 22 Seite 23 WohnWerk-Mannheim trägt durch WohnWerk-Mannheim ist ein WohnWerk-Mannheim wird 30 % seine Organisationsform der Ge- genossenschaftlich organisier- der Wohnungen in seinem Haus nossenschaft zu Diversifizierung tes Projekt. Das bedeutet, dass als sozial gebundenen Wohnraum der Mannheimer Wohnprojekte- Wohnraum geschaffen wird, errichten und damit dem als ‚So- Landschaft bei. der dauerhaft bezahlbar bleibt, zialquote’ bekannt gewordenen unverkäuflich ist und lebenslanges städtischen Beschluss folgen. Wohnrecht garantiert. die WohnWerker die Architekten bis dato: 11 Erwachsene Planwirkstatt Quellen & 2 Teenager Seite 24 Seite 25 Seite 26 Wir sind eine Gruppe von Men- Ein erfahrenes Architektenteam schen in unterschiedlichen begleitet und berät uns. Lebenssituationen, die ein gemeinschaftliches Wohnprojekt realisieren will. 6
Gärten auf allen Ebenen Vorgarten Unser Vorgarten wird ein Raum der Begegnung. Durch eine überdimensionale Hausbank laden wir ein, sich zu setzen WohnWerk-Mannheim und die Abendsonne mit uns zu genießen, eine Pause zu machen oder den neuesten Tratsch auszutauschen. ein gemeinschaftliches Wohnprojekt Vertikaler Garten Inklusions WG Sehr vereinfacht ausgedrückt sind damit Beete an der ver- Inklusive Wohngemeinschaften funktionieren tikalen Wand gemeint, die mit Hilfe eines speziellen Befes- im Grunde wie jede andere WG: Menschen leben tigungs- und Bewässerungssystems eine außergewöhnliche, selbstbestimmt und gleichberechtigt zusammen in sehr abwechslungsreiche Fassadenbegrünung zulassen. Durch einer Wohnung oder einem Haus. Das besondere an den Wechsel der Jahreszeiten ist ein vertikaler Garten wie inklusiven WGs ist, dass hier Menschen mit einer Behinderung und ein Kunstwerk. Wie wäre es mit einem kleinen Erdbeerfeld an Menschen ohne Behinderung zusammenwohnen. der Balkonwand? Garten auf dem Dach Der Dachgarten ist unser Platz an der Sonne. Hier lassen wir die Seele baumeln und treffen uns zum gemeinsamen Leben & Essen. Der Salat und die Kräuter wachsen schneckenfrei auf unserem Dach. Arbeiten Im Erdgeschoss unseres Hauses entstehen gemeinschaftlich genutzte Büros. Unser Genossenschaftsbüro ist auch dort. Garten Menschen aus dem Quartier sind herzlich willkommen sich Unser gemeinsames Wohnzimmer im Freien! Der Garten ist bei uns einzumieten. ein zentraler Treffpunkt für alle Bewohner. Jung und Alt begegnen sich hier. Bei der gemeinsamen Gestaltung, Nutzung und Verantwortung für den Garten entwickelt sich ein generationsübergreifendes Miteinander. Sandkasten, Liegestuhl, Feuerstelle, Tomaten, Kräuterspirale... KiezKiosk Tiny Houses Zimmer frei WohnWerk-Mannheim betreibt einen Kiosk. Der Kiosk als Gästewohnung kann ins außengelände erweitert werden und nach Kleine Häuser liegen aktuell im Trend. Die sogenannten Innen in den Gemeinschaftsraum. Tiny Houses vereinen alles was man zum Leben braucht Mit unserem Youtube-Kanal kann man den Kiosk auch auf wenigen Quadratmetern Wohnfläche und glänzen virtuell betreten. Katze entlaufen, Babysitter gesucht, meist mit feinen Detaillösungen, Während der Buga haben Zu viel suppe gekocht... Leute die Möglichkeit bei uns Probe zu Wohnen. 7
Soziales Gemeinschaftliches Wohnen Gemeinschaftliche Wohnprojekte haben in den vergangenen Jahren eine ausgeprägte Gründungswelle erfahren. Darin wird eine Antwort auf gesellschaftliche Veränderungsprozesse, die sich wandelnden Familienstrukturen, die Ausdifferenzierung von Lebensstilen und den demographischen Wandel gesehen. Professionelle Stellen gehen da- von aus, dass deutschlandweit zur Zeit zwischen 4.000 und 5.000 Projekte bestehen (Forum Gemeinschaftliches Wohnen (fgw) e.V., 2014). Damit dürfte die experimentelle Phase vorbei sein, die neue Wohnform ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Zentrale Merkmale gemeinschaftlicher Wohnformen Projekten: • bewusste Auswahl einer gemeinschaftlichen Wohnform • gegenseitige Unterstützung in Alltags- und Krisensituationen • Selbstorganisation und Mitbestimmung, demokratische Entscheidungsprinzipien • Einbettung des Einzelnen in ein intaktes, soziales Umfeld • Ressourcenschonung durch gemeinsame Nutzung von Gütern • gemeinschaftliche Aktivitäten • Bereitstellung bezahlbaren Wohnraumes • Ausstrahlung ins umgebende Quartier • Gruppenbildung schon vor Einzug In der Regel besteht ein gemeinschaftliches Wohnprojekt aus einer gemeinsam genutzten Immobilie, in der jeder Haushalt seine eigene, abgeschlossene Wohnung bewohnt. Das können Singles, Paare, Familien oder Wohnge- meinschaften sein. Im Unterschied zu einem klassischen Mehrfamilienhaus gibt es Gemeinschaftsräume und/oder -flächen, die zur gemeinsamen Nutzung bestimmt sind. Diese bilden oft das Herz des Gebäudes und sind häufig auf Kosten der privaten Wohnflächen großzügig ausgelegt. Gemeinschaftliche Wohnprojekte organisieren sich in verschiedenen Formen: als Genossenschaft, WEG, Mieter- vereinigung, Mietshäusersyndikat, GmbH. Erste Studien belegen: „mit ihrem Engagement werten sie (die neuen Wohnformen) umliegende Quartiere … auf und tragen zur sozialen Stabilisierung bei.“ (fgw e.V., 2014) 8
Soziales Wir sind ein Mehrgenerationenprojekt Gemeinschaftliche Wohnprojekte sind eine gesellschaftliche Reaktion auf Vereinzelungstendenzen, zunehmen- de Vereinsamung und Auflösung traditioneller Familienstrukturen im Rahmen des demographischen Wandels. In Mannheim sind über die Hälfte der Haushalte Einpersonenhaushalte (Sozialatlas 2015). Gemeinschaftliches Wohnen wird für Ältere gedacht als Anregung, Inspiration, Anspruch und Ansprache, als Unterstützung, das eigene selbstbestimmte Leben beibehalten zu können. Der Ansatz des Mehrgenerationenwohnens bietet den jüngeren Mitgliedern einen sozialen Benefit über die Integration in eine Gemeinschaft hinaus, insbesondere wenn es um die Betreuung von Kindern oder Alten außerhalb von professionellen Betreuungsangeboten geht. Die kommunalpolitischen Vorteile liegen auf der Hand. Durch die gegenseitige Unterstützung in einer funktionieren- den Nachbarschaft, intensiver noch in einer funktionierenden Gemeinschaft, können Ansprüche an sozialstaatliche Leistungen reduziert werden. „In entsprechenden Vergleichsstudien wird deutlich, dass psychischer und physi- scher Gesundheitszustand von Bewohnern gemeinschaftlicher Wohnprojekte deutlich besser ist, als der Alleinle- bender.“ (Göschel A., 2012). Sozial funktionierende Wohnviertel entwickeln weniger Folgeprobleme wie Kriminalität oder Vandalismus. Mehrge- nerationenhäuser verhindern, dass in neuen Stadtvierteln zuviel Homogenität der Bevölkerungsstruktur entsteht und damit im Zeitverlauf „alternde Stadtteile“ entstehen. Wie soviele Wohnprojekte entstand auch WohnWerk-Mannheim aus der Motivation heraus, in einer Art Wahlfamilie und Wahlnachbarschaft zusammenzuleben, um sozialen Kontakten im individualisierten Leben wieder mehr Raum zu geben. Dabei geht es neben der gegenseitigen Unterstützung bei Alltagsproblemen (Kinderbetreuung durch „Leihomas/-opas“, Hilfe bei Alter/Krankheit) auch um das gemeinschaftliche Erleben und die Schaffung eines sozi- alen Mehrwerts. 9
Soziales Inklusion ist mehr als Integration – die besondere WG Inklusion ist seit Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2006 ein substanzieller menschen- rechtlicher Begriff. Es unterstreicht die staatliche Verpflichtung, Menschen mit Behinderungen „gleichberechtigt mit anderen“ eine gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Bei der Förderung von Menschen mit Behinderungen geht es nicht um deren Besserstellung, sondern um eine gerechte Verteilung von Lebenschancen. Uns ist bewusst, dass wir auf der Sonnenseite des Lebens stehen. In der heutigen Gesellschaft gibt es aber immer noch zahlreiche Bevölkerungsgruppen, die das nicht von sich sagen können. Dazu gehören körperlich, geistig oder psychisch benachteiligte Menschen. WohnWerk-Mannheim bietet die Möglichkeit, einen Beitrag zu einer Gesellschaft zu leisten, in der auch behinderten Menschen mehr Selbstbestimmung und Teilhabe ermöglicht wird. Mit Hilfe der Integration einer inklusiven Wohnge- meinschaft in unser Projekt wollen wir die Lebensqualität der betroffenen Menschen verbessern: • Abbau von Barrieren, Berührungsängsten und Vorurteilen • ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen; Zuwachs an Alltagskompetenzen • Sensibilisierung für Vielfalt • gleiche Rechte für alle Inklusive Wohngemeinschaften funktionieren im Grunde wie alle anderen WGs. Menschen leben selbstbestimmt und gleichberechtigt zusammen in einer Wohnung; mit und ohne Behinderung. So können nicht behinderte Men- schen ihr Bild über „Behinderungen“ verändern und werden offener im Umgang mit diesen. Die Einbindung in eine WG ermöglicht ein Leben außerhalb von stationären Versorgungen. Die Finanzierung der Wohngemeinschaft kann über ein trägerübergreifendes „Persönliches Budget“ der Bewohne- rInnen erfolgen oder auch unter Mithilfe von Organisationen, wie (AWO, Caritas, Lebenshilfe, etc.). „Nehmen Sie die Menschen, wie sie sind, andere gibt´s nicht.“ (Konrad Adenauer) Die Zeit ist reif für eine inklusive WG! 10
Quartiersentwicklung KiezKiosk WohnWerk-Mannheim plant einen KiezKiosk ins Gebäude zu integrieren. Durch diese Schnittstelle im Quartier als Anknüpfungspunkt für die nachbarschaftliche Vernetzung wird ein elementarer Beitrag zur sozialen Quartiersent- wicklung geleistet. Hier können sich die Bewohner begegnen, sich gegenseitig kennenlernen, hier können Informa- tionen schnell und unkompliziert weitergegeben werden. Der KiezKiosk ist eine variable Öffnung nach außen und innen. So können wir temporär Verschiedenes anbieten z. B. einen Biergarten, Public Viewing, einen Boule Platz oder eine Krabbelgruppe bewirten. Der Kiezkiosk betreibt aber auch Indoor-Veranstaltungen, die im Gemeinschaftsraum stattfinden, z. B. einen Mit- tagstisch oder Catering bei Veranstaltungen. Während der BUGA bietet der KiezKiosk Picknickkörbe und Leih- Decken an und ist Treffpunkt für Führungen durch unser Haus. Außerdem dient der Kiosk als Rezeption für unsere Übernachtungsgäste. Mit unserem Youtube-Kanal kann man den KiezKiosk auch virtuell betreten: „Katze entlaufen“, „Babysitter gesucht“, „es ist noch Suppe da...“. Von hier können Initiativen für Stadtteilfeste, Müllsammeltage oder andere gemeinschaftliche Aktivitäten ausgehen. Wir sind Spinelli – Offene Tür ins Quartier Bei der modernen Quartiersentwicklung spielt die Entwicklung eines sozialen Miteinanders eine wichtige Rolle; der sozialen Isolation und der Entwicklung von Problemen können vorgebeugt werden. Die meisten alleinlebenden Men- schen in Deutschland leben in Städten. Laut Mikrozensus 2011 leben in Deutschland 16 Mio. Menschen alleine. Die Nachbarschaft hat einen erheblichen Einfluss auf das Verhalten von Menschen. Nachbarschaft kann krank machen oder auch unterstützend sein. Die Wohnung kann eine Festung sein und die Umgebung feindlich, die Umgebung kann aber auch Heimat sein, identitätsfördernd, die Wohnumgebung kann eine soziale Ressource darstellen. Ein- samkeit ist ein Gesundheitsrisiko und reduziert die Lebenserwartung, wie eine Metaanalyse aus 148 Studien mit insgesamt 308.849 teilnehmenden Personen zeigen konnte (Holt-Lunstad Jet al. 2015). WohnWerk-Mannheim öffnet sich ins Quartier. Der gemeinschaftliche Gedanke soll nicht auf unser Gebäude be- schränkt bleiben. Als sozialer und kultureller Ankerpunkt im Viertel kann WohnWerk-Mannheim zur sozialen Stabilität beitragen. Mitbewohner oder Nachbarn können funktionale Lücken im persönlichen Netzwerk schließen, etwa wenn familiäre oder andere existenzielle Bezugspersonen weit entfernt wohnen. Unser Ziel ist es an der Entwicklung eines lebendigen Stadtteils mitzuarbeiten, der Isolation entgegenzuwirken und zur sozialen Vernetzung der Bewohner beizutragen. 11
Quartiersentwicklung Leben und Arbeiten Wir setzen auf kurze Wege! In der Regel sind Wohn- und Arbeitsort getrennt, was mit zeitlichem Aufwand, einer ho- hen Verkehrsbelastung und hohem Ressourcenverbrauch einhergeht. Arbeitsplätze vor Ort sparen Zeit, ermöglichen kurze Wege und stärken den Sozialraum. Diesen Trend wollen wir fördern und daher sollen im Erdgeschoss unseres Hauses gemeinschaftlich genutzte Büros entstehen. Auch unser Genossenschaftsbüro findet dort seinen Platz. Die- se Büros sind einerseits für Bewohner von WohnWerk-Mannheim geplant, aber auch als Angebot für Menschen aus dem Quartier gedacht, die herzlich eingeladen sind, sich bei uns einzumieten. Kulturelles Angebot Wir planen kulturelle und soziale Aktivitäten in und auf unseren Gemeinschaftsflächen zu organisieren und anzu- bieten, um eine lebendige und unterstützende Nachbarschaft zu pflegen. Der große Gemeinschaftsraum kann für Ausstellungen, Vorträge, Diskussionsrunden oder Kleinkunst genutzt werden oder als Nachbarschaftstreff für ver- schiedene Gruppen zur Verfügung stehen. Ein Büchertauschregal vor dem Haus ist rund um die Uhr geöffnet, Vor- lesestunden für Kinder gibt es zu festgesetzten Zeiten. 12
Ökologie Ökologische Aspekte unseres Hauses Gebäude: Wir planen ein energieeffizientes Gebäude in Hybridbauweise. Das heißt, Holz- und Massivbauteile werden kom- biniert verarbeitet, jedes Material wird dort eingesetzt, wo es seine Stärken hat. Für Decken und Wohnungstrenn- wände sind Stahlbeton geeignet, Außenwände und Dach bestehen aus Massivholz. Eine gedämmte Gebäudehülle minimiert den Energieverlust. Dabei streben wir höhere Dämmwerte an als die gesetzlich vorgegebenen. Unsere Haustechnik soll durch ein Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung sowie durch die Nutzung von Re- genwasser, bestenfalls sogar von Brauchwasser, hervorragende ökologische Standards erfüllen. Solche Maßnah- men werden gefördert, hauptsächlich von der KfW. Die durch umweltfreundliche Elemente höheren Kosten sollen durch standardisierte Grundrissformen und einheitliche Ausstattungsmerkmale (Bodenbeläge, Sanitärelemente, etc.) kompensiert oder zumindest begrenzt werden. Photovoltaik: Unsere Energie werden wir in erster Linie durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und an den Fassaden selbst erzeugen. Es gibt z. B. die Möglichkeit, solche Anlagen in Balkonbrüstungen einzubauen. Es ergibt sich nicht unbedingt eine Flächenkonkurrenz mit der geplanten Fassadenbegrünung, im Gegenteil, dieselben baulichen Konstruktionen könnten für beides genutzt werden. 13
Ökologie Sharing economy Die Idee des Teilens ist sinnvoll zur Schonung von Ressourcen und fördert soziales Bewusstsein und Verhalten. Ein gemeinschaftliches Wohnprojekt bildet die ideale räumliche Voraussetzung für die Sharing-Idee. Wir teilen nicht nur unsere Gemeinschaftsräume/-flächen und Autos, auch im Kleinen verfolgen wir dieses Konzept: Angefangen von den Waschmaschinen im gemeinsamen Waschkeller über Werkzeuge bis zu Zeitungsabonnements – es gibt vieles zu teilen, vieles, was nicht jeder nur für sich anschaffen muss. Dadurch erfahren Güter eine nachhaltigere Auslas- tung. Diese Idee kann in einer intakten (Quartiers-) Nachbarschaft eventuell ausgedehnt und auf nachbarschaftliche kleinere Dienstleistungen erweitert werden. Solche Aktivitäten tragen nicht nur zur ökologischen sondern auch sozialen Stabilität bei. 14
Mobilität Mobilität Die Notwendigkeit einer umweltfreundlicheren Mobilität liegt auf der Hand. Innovative Mobilitätskonzepte sind in aller Munde.Wir brauchen bessere Luft und weniger Autoverkehr. WohnWerk-Mannheim wird ein Mobilitätskonzept in diesem Sinne erstellen. Wir wollen niemandem die Nutzung von PKWs verbieten, aber es ist unser Ziel, ausreichend Möglichkeiten zu schaffen, um die Nutzung eines Autos immer öfter überflüssig zu machen. Dazu sollen folgende Maßnahmen beitragen: Autoverkehr: Wir werden ein autoarmes Projekt sein! Unser Autopool wird deutlich unter dem Mannheimer Durchschnitt liegen. Schon jetzt leben einige von uns autofrei, andere sind bereit, ihr Auto abzuschaffen, bzw. auf eine Neuanschaffung zu verzichten und dafür vom carsharing bzw alternativen Mobilitätsangeboten Gebrauch zu machen. Die Zukunft der Automobilität liegt in elektrischen Antrieben. In Zusammenarbeit mit anderen Partnern befürworten und fördern wir die Errichtung von Ladeinfrastruktur in oder nahe unserem Haus. Carsharing: In Kooperation mit der Stadtmobil Rhein-Neckar AG oder als internes Projekt soll die Möglichkeit geschaffen werden, durch carsharing die Anzahl von Kraftfahrzeugen zu reduzieren. Neben der größeren Effizienz einzelner Autos ist vor allem eine geringere Fahrzeugdichte und damit verbunden ein geringerer Stellplatzbedarf unser Ziel. Stellplätze sind ein erheblicher Kostenfaktor. Finanzielle Mittel, die in diesem Bereich durch eine angepasste Stell- platzsatzung eingespart werden könnten, würden z. B. zur internen Subventionierung eines Quartiertickets für den ÖPNV eingesetzt werden können (s. u.). Zusammen mit MAvanti, aber auch unter Einbeziehung der neuen Quartiersbewohner, könnte ein Carsharing re- alisiert werden. Schon in einem frühen Planungsstadium wollen wir gemeinsam mit anderen Investoren auf Spinelli daran arbeiten. ÖPNV: Das neue Quartier wird über die Stadtbahn und Busse an den ÖPNV angeschlossen sein. Mittelfristig ist eine neue Straßenbahntrasse vorgesehen, um eine umsteigefreie Verbindung in die Innenstadt von allen Quartiersstandorten 15
Mobilität aus zu implementieren. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) schlägt Impulse vor, die den ÖPNV für Quartiers- bewohner attraktiv macht („Intelligent mobil im Wohnquartier“, VCD 2018). In Anlehnung daran wollen wir uns für folgende Maßnahmen einsetzen: Quartiersticket: WohnWerk-Mannheim will gemeinsam mit MAvanti und ggf. anderen Investoren/Wohnungsunter- nehmen/zukünftigen Bewohnergruppen mit dem VRN über eine größere Menge an Tickets zum Großkundenra- batt verhandeln, damit so äquivalent zum Jobticket preiswerte Zeitfahrausweise für die Bewohner von Spinelli zur Verfügung gestellt werden. Eine weitere Möglichkeit bietet ticket-sharing, dabei stellt z. B. WohnWerk-Mannheim seinen Bewohnern ein über- tragbares, ausleihbares Ticket für Gelegenheitsfahrten zur Verfügung. Auch dieses Modell wäre ausdehnbar auf das gesamte Quartier. WohnWerk-Mannheim wird sich für Verhandlungen mit dem VRN einerseits und Öffentlichkeitsarbeit im Quartier andererseits einsetzen. Radverkehr: Der geplante Radschnellweg Mannheim – Heidelberg wird „vor unserer Haustür“ verlaufen und eine komfortable Radverbindung in die Innenstadt gewährleisten. Damit ist eine Grundvoraussetzung für die Fahrradnutzung gege- ben. Wir befinden uns mit ca. 5-6 km Entfernung von der Innenstadt in idealer Distanz für die Radnutzung. Unser Haus wird ebenerdige, witterungsgeschützte und diebstahlsichere Stellplätze für Fahrräder vorweisen, bzw. über flache Rampen erschlossene Kellerstellplätze. Das schließt auch Raum für ungewöhnliche Räder wie Cargo- bikes, Tandems oder Dreiräder ein. Pedelecs gewinnen allerorten an Bedeutung. Für die Bereitstellung von sicheren Akkulademöglichkeiten wird ge- sorgt. Außerdem werden wir einen Raum für Fahrradreparaturen zur Verfügung haben. Kooperationspartner für die weitere Stärkung des Radverkehrs sind nextbike oder die Lastenrad-Initiative Mann- heim (LaMa). Fußverkehr: Ein attraktives Wohnumfeld lädt zu mehr Fußgängerverkehr ein. Der Grünzug Nord-Ost ist unser Nachbar; dieser zieht gemeinsam mit einer ansprechenden Quartiersgestaltung Fußgänger an. Eine entsprechende Versorgungsinf- rastruktur liegt zwar nicht in unserer Hand, aber unsere „Hausbank“ wird zu einer kleinen Pause im Grünen einla- den... 16
BUGA23 WohnWerk goes BUGA Unser Wohnprojekt wird am Rande des BUGA-Geländes entstehen. Bundesgartenschauen gelten längst als Inst- rumente der Stadtentwicklung und haben das Potential, städtebauliche Impulse zu geben und diese in Fachkreisen bekannt zu machen. So wurden bzw. werden u. a. bei den BUGA´s in Hamburg-Wilhelmsburg (2013) und Heil- bronn (2019) richtungsweisende Projekte aus dem Bereich Wohn- und Siedlungsbau integriert, Heilbronn spricht gar von einer „Stadtausstellung“. Dort entsteht zur Zeit ein Hochhaus aus Holz, dieses „gilt als zukunftsweisender ökologischer Trend und darf wohl auch deshalb in der „Stadtausstellung Neckarbogen“ nicht fehlen. Auf 22 Grund- stücken bauen verschiedene Investoren Eigentumswohnungen und Mietwohnungen unterschiedlicher Größe und eine Kita mit rund 60 Plätzen. Junge und ältere Menschen, Studenten und Baugemeinschaften sind gleichermaßen angesprochen. Noch nie wurde anlässlich einer Bundesgartenschau derart großflächig entwickelt. Künftig sollen 3.500 Menschen am Neckarbogen wohnen. (eb) “ (http://www.baunetz.de/) In Mannheim wird nördlich und westlich in der Parkschale des BUGA-Geländes ein Modellquartier entwickelt, das städtebaulich durchaus Parallelen zur BUGA Heilbronn aufweist. Auch wenn WohnWerk-Mannheim nicht direkt auf dem BUGA-Gelände baut, sind wir doch in Randlage im Wahr- nehmungsfeld der Besucher angesiedelt. Außerdem werden wir als „Exponat“ auftreten und uns mit verschiedenen Aktionen an der BUGA beteiligen (s. u.). Somit verstehen wir uns als Verbindungselement zwischen BUGA und Stadt(-teil). Die Gäste der BUGA werden unser Projekt mit allen seinen Facetten besuchen und besichtigen kön- nen und erhalten so einen Einblick in zukunftsweisende alternative Wohnformen. Der Kommune wird durch die BUGA´s ein außerordentlicher Imagegewinn zuteil, Landschafts- und Stadtplanungs- strategien erreichen eine breite Öffentlichkeit. Valentina Ingmanns wurde als Vertreterin von WohnWerk-Mannheim von der BUGA Gesellschaft zum Workshop „Leitthemen für die Bundesgartenschau Mannheim 2023“ eingeladen. WohnWerk-Mannheim wird für die Mann- heimer wohnungspolitischen Maßnahmen als Beispiel gelten und das gemeinschaftliche Wohnen als zeitgemäße Wohnform darstellen. 17
BUGA23 Mannheim Skizze von unserer Architektin Karin Vogel Architekturbüro Planwirkstatt 18
BUGA23 Gärten auf allen Ebenen Vorgarten Unser Vorgarten wird ein Raum der Begegnung. Durch eine überdimensionale Hausbank laden wir ein sich zu set- zen und die Abendsonne mit uns zu genießen, eine Pause zu machen oder den neuesten Tratsch auszutauschen. Vertikale Gärten: Schon die äußere Erscheinung unseres Hauses wird eine ökologisch hochwertige Ausstrahlung vermitteln. Durch unsere Fassadenbegrünung (vertikale Gärten) wird dem Bedürfnis der Quartiersbewohner nach einer ästhetischen Gebäudegestaltung entsprochen. Der angrenzende Grünzug Nord-Ost gilt als Frischluftschneise, der die inner- städtischeren Gebiete Mannheims „belüften“ wird. An dessen Rand gelegen wird das WohnWerk-Haus mit seinem Grün einen weichen Übergang zu den nördlich angrenzenden Wohngebieten bilden. Fassadenbegrünungen haben bauphysikalische und lufthygienische Auswirkungen. Das Mikroklima wird verbes- sert durch höhere Luftfeuchtigkeit und kühlere Temperaturen, was durch die Wasserverdunstung auf der Pflan- zenoberfläche erzielt wird. Die Bindung feinster Staubteilchen auf den Blättern macht die Luft sauberer. Begrünte Wände erhöhen die Schalldämmung und wirken isolierend bzw. temperaturausgleichend für die Innenräume. Garten auf dem Dach Der Dachgarten ist unser Platz an der Sonne. Hier lassen wir die Seele baumeln und treffen uns zum gemeinsamen Essen. Der Salat und die Kräuter wachsen schneckenfrei auf unserem Dach. Garten Unser gemeinsames Wohnzimmer im Freien! Der Garten ist ein zentraler Treffpunkt für alle Bewohner. Jung und Alt begegnen sich hier. Bei der gemeinsamen Gestaltung, Nutzung und Verantwortung für den Garten entwickelt sich ein generationsübergreifendes Miteinander. Sandkasten, Liegestuhl, Feuerstelle, Tomaten, Kräuterspirale... 19
BUGA23 Tiny Houses Der Begriff „Tiny House“ kommt ursprünglich aus den USA, wörtlich „winziges Haus“. Es handelt sich um die kleinste Form von mobilen Wohnhäusern, weil sie auf einem Anhänger gebaut sind. Die typischen, auf solche Trailer gebauten Tiny Houses sind max. 15 m2 groß, verfügen aber dennoch über alles Wesentliche, was man zum Wohnen braucht: einen Wohnbereich mit Kochnische, einen Sanitärbereich mit Dusche und Toilette sowie ein Schlafloft. Die Sehnsucht nach kleinen Zufluchtorten (zurück in die Natur), sei es zur inneren Einkehr oder zur Erholung, stammt schon aus den 1920 er Jahren (USA). Heutzutage gelten Tiny Houses als eine ideale Lösung, um das Bedürfnis nach „einem eigenen Dach über dem Kopf“ und ein knappes Budget ohne nennenswerte Verschuldung unter einen Hut zu bringen. Es geht hierbei um die Reduzierung auf das Wesentliche zugunsten finanzieller Freiheit, persönlicher Unabhängigkeit sowie um einen Beitrag zur Ökologie und Nachhaltigkeit. Die Stadt Mannheim wird mit Unterstützung der BUGA23 eine Reihe von Maßnahmen ergreifen, um die Folgen des Klimawandels abzumildern und das Thema Ökologie und Nachhaltigkeit in den Vordergrund zu stellen. Eine der geplanten Maßnahmen wird beispielsweise die Förderung von Dach- und Fassadenbegrünung sowie die Pflanzung von mehr Bäumen sein, um das Mikroklima zu verbessern. Wir stehen mit einem Anbieter in Verbindung, der Tiny Houses baut. Es ist geplant, dass ein paar Modell-Häuser kostenfrei und dauerhaft zur Verfügung gestellt und im Randbereich des BUGA-Geländes in räumlicher Nähe zu WohnWerk-Mannheim aufgestellt werden. Während der Zeit der Bundesgartenschau werden die Tiny Houses an Gäste der BUGA oder andere Interessierte vermietet, und der Erlös aus der Vermietung wird im Gegenzug an den Anbieter gezahlt. Die Mitglieder aus der Gemeinschaft WohnWerk-Mannheim verpflichten sich, die Organisation der Vermietung unentgeltlich zu übernehmen. Es ist somit möglich, ein interessantes Wohnmodell vorzustellen und für alle erfahrbar zu machen. 20
Genossenschaft Wohnen für alle! Auf dem Wohnungsmarkt spielen Genossenschaften eine bedeutende Rolle. In Deutschland leben rund fünf Millio- nen Menschen in Genossenschaftswohnungen. In Zeiten von Wohnungsnot und steigenden Mieten gewinnen sie zunehmend an Bedeutung. Genossen sind Miteigentümer der Wohnungen, sie gelten nicht als klassische Mieter. Daher wird nicht von Miete sondern von „Nutzungsentgelt“ gesprochen. Die Nutzungsentgelte liegen häufig unter denen des Mietpreisspiegels. Um eine Genossenschaftswohnung zu beziehen, müssen Interessenten „Genossen“ werden, mindestens einen Anteil erwerben und so Miteigentümer der Genossenschaft werden. Unabhängig von der Höhe der Einlage haben Genossen die gleichen Rechte und Pflichten. Mitglieder haben lebenslanges Wohnrecht. Ihnen droht weder eine Eigenbedarfskündigung noch der Verkauf des Hauses. Sollte sich der Quadratmeterbedarf für den „Mieter“ ändern, besteht die Möglichkeit des Wohnungstauschs. Es ist nicht möglich, der Genossenschaft beizutreten und die Wohnung fremd zu vermieten. Als Anlageobjekte eignen sich die Wohnungen nicht. Die geplante Wohngenossenschaft WohnWerk-Mannheim ist für alle interessierten Menschen gedacht, die gemein- schaftlich leben und wohnen wollen. Zur Mitgliedschaft gehört, dass alle ein Eintrittsgeld und einen Pflichtanteil für die Finanzierung des Bauprojekts zahlen. Die Höhe des Pflichtanteils und des Eintrittsgeldes wird noch veröffent- licht, die Festlegung erfolgt im Rahmen der Satzungs- und Wirtschaftsplanerstellung. Der Betrag der Pflichtanteile entspricht ca. 30 % des Betrags, der sich aus der Wohnungsgröße multipliziert mit den geschätzten Quadratmeterkosten des Bauprojektes ergibt. Beispiel: bei einer 100 qm-Wohnung mit geschätz- ten Baukosten in Höhe von 300.000 € müssen Pflichtanteile erworben werden, die der Höhe von 90.000 € ent- sprechen. Diese Einlage dient der Bildung des Eigenkapitals der Genossenschaft, sie und ggf. weitere erworbene Anteile werden bei Austritt nach einem festgelegten Zeitplan zurückgezahlt. Genaueres regelt die Satzung der Genossenschaft. Die genauen Kosten werden erst feststehen, sobald ein Grundstückserwerb erfolgt ist und die Details der zu bau- enden Wohnungen inklusive möglicher Förderungen geklärt sind. 21
Genossenschaft Unveräußerbar! • D ie unabhängige Hausgemeinschaft bildet die Genossenschaft. Die Größe der Genossenschaft wird von der Gruppe selbst bestimmt; die Überschaubarkeit ist bei kleinen Wohnungsbaugenossenschaften ein wichtiger Aspekt. • Jedes Mitglied der Genossenschaft hat eine Stimme, unabhängig von der Höhe der geleisteten Einlage. Vorstand und Aufsichtsrat werden wirkungsvoll kontrolliert, dies wird in der Satzung und im Genossen- schaftsgesetz festgelegt. • Die Auflösung einer Genossenschaft ist kaum möglich. Im Genossenschaftsgesetz heißt es dazu: „Die Genossenschaft kann durch Beschluss der Generalversammlung jederzeit aufgelöst werden; der Beschluss bedarf einer Mehrheit, die mindestens drei Viertel der abgegebenen Stimmen um- fasst. Die Satzung kann eine größere Mehrheit und weitere Erfordernisse bestimmen.“ Schreibt die Satzung beispielsweise die Einstimmigkeit der Auflösung vor, und betrachtet man die Ausrichtung der Wohnungsgenossenschaft mit zahlreichen Gemeinschaftsräumen, -gärten, -anschaffungen und -aktivitäten, wird die Unwahrscheinlichkeit einer Auflösung deutlich. • Kleine Wohnungsgenossenschaften bilden dezentrale Einheiten, die selbstorganisiert das Zusammenleben in der Gesellschaft positiv verändern. Nachbarschaftliches Miteinander kann sich so in vielfältigen Formen abbilden, ein organisatorischer „Dachverein“ ist nicht nötig und auch nicht erwünscht. Die Mitgliedschaft in einem genossenschaftlichen Dachverband hingegen dient der Sicherheit, der Kontrolle und der professionellen Hilfe, sofern man diese benötigt. • J ede eingetragene Genossenschaft muss sich nach dem Genossenschaftsgesetz richten und wird vom Dachverband kontrolliert. Jede Bilanz, jede Tätigkeit wird somit transparent. Dieser Aufwand ist groß und erfordert viel Engagement der Beteiligten, ist aber Garant für ein Gelingen des Projekts und letztendlich auch der Grund für die hohe gesellschaftliche Akzeptanz einer Genossenschaft. 22
Sozialquote Wir machen Ernst mit der Sozialquote! Im Juni 2017 hat der Mannheimer Gemeinderat im Rahmen des 12-Punkte-Programms eine Sozialquote be- schlossen, damit sollen zukünftig 30 % der Neubauwohnungen ab zehn Wohneinheiten zum Preis von 7,50 Euro pro Quadratmeter angeboten werden. Laut OB Dr. Peter Kurz können mit diesem Instrument bis 2025 über 10.000 neue Wohnungen in Mannheim entstehen und einkommensschwächere Wohnungssuchende versorgt werden. Durch die kleinräumige Mischung von Wohnungen unterschiedlicher Preissegmente können Quartiere stabilisiert werden und Segregationstendenzen, sowohl sozialschwacher als auch sozialstarker Haushalte verhindert werden. WohnWerk-Mannheim befürwortet diese Strategie zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums bei gleichzeitiger sozio- ökonomischer Durchmischung in neuen Wohnquartieren. Wir planen daher uns an der Sozialquote zu beteiligen und 30 % der geplanten Wohnungen Mietern mit niedrigem Einkommen anzubieten. 23
die WohnWerker 11 Erwachsene und 2 Teenager Wir sind eine Gruppe von Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen, die ein gemeinschaftliches Wohn- projekt verwirklichen wollen. Wir planen maximal 20 – 30 Wohnungen für ca. 40 – 50 Personen. So entsteht eine überschaubare Gruppe, die nicht nur miteinander wohnt, sondern sich auch im Alltag begegnet, sich unterstützt und sich füreinander interessiert. Gemeinschaftlich gut leben Unser Traum ist es mit Freunden das Leben und den Alltag zu teilen. Wir wollen mit unserer Wohnform keine Welt- anschauung vermitteln. Unser Fokus liegt auf der Gemeinschaft. Schon jetzt leisten wir uns einen Coach, der uns bei der Gruppenbildung begleitet. Arbeitstitel Bullerbü 4.0 – ein wenig blauäugig und mit viel Herzblut arbeiten wir an unserem gemeinsamen Traum. Wir planen langfristig und haben deswegen auch großes Interesse an unserem neuen Umfeld. Valentina Ingmanns wurde als Vertreterin von WohnWerk-Mannheim, von der BUGA Gesellschaft, zu dem Workshop „Leitthemen für die Bundesgartenschau Mannheim 2023“ eingeladen. Das steht bis jetzt auf unseren Klingelschildern: Valentina & Günter Ina Nora & Pina Hella & Hans Peter Edda & Lutz Waltraud Alida C. + weitere Marianne & Günther Interessenten 24
die Architekten Architekturbüro Planwirkstatt Unsere Architekten Karin- und Ralf Vogel vom Karlsruher Architekturbüro Planwirkstatt verfügen über Erfahrung mit gemeinschaftlichen Baugruppen. Sie haben bereits auf Turley für die Projektgruppe Umbau2 Turley einen wunder- schönen, energieeffizienten und bauökologischen Neubau in Holzbauweise umgesetzt. Somit haben wir die perfek- ten Partner für unser Projekt gefunden. Karin Vogel Studium der Architektur an der Hochschule Karlsruhe; Seit 2013 Baubiologin - zertifiziert durch das IBN Neubeuern. Umfangreiche Kenntnisse im Bereich Naturgartenplanungen. Karin Vogel ist ausgebildete Projektentwicklerin und ist Moderatorin für Baugruppen. Ralf Vogel Maschinenbauer; Studium der Architektur an der Hochschule Karlsruhe; 1996 Bürogründung. Vielseitiges Engagement für Holzbau und wohngesunde Baustoffe. Seit 2012 zertifizierter Passivhausplaner - zertifiziert durch das Passivhausinstitut Darmstadt. 25
Stand 19. März 2018 Quellenangaben: Forum gemeinschaftliches Wohnen (fgw) e.V.: Gemeinschaftliche Wohnprojekte (Hrsg.): Wenig Auf-wand – viele Chancen. Informationen für Kommunen. Hannover 2014. http://wohnprogramm.fgw-ev.de/fachinformationen/ (Zugriff am 11.03.2018) Göschel A. (2912). Gemeinschaftliches Wohnen: Leistungen, Formen Bedingungen In: Complan (Hrsg.): Gemein- schaftliches Wohnen in Stadt und Quartier. Potsdam. https://www.i3-community.de/files/2012-wohnen_in_stadt_ und_quartier.pdf (Zugriff am 11.03.2018) Holt-Lunstad J et al. (2015): Loneliness and Social Isolation as Risk Factors for Mortality: A Meta-Analytic Review. In: Perspectives on Psychological Science, Vol 10 (2), 227-237 Intelligent mobil im Wohnquartier. VCD (2018). https://www.vcd.org/themen/wohnen-und-mobilitaet/intelligent- mobil/ (Zugriff am 11.03.2018) Sozialatlas der Stadt Mannheim, aktualisierte Daten 2015. https://www.mannheim.de/sites/default/files/ page/44850/mannheimer_sozialatlas_aktualisierte_daten_2015.pdf (Zugriff am 11.03.2018) Wohnen auf der Bundesgartenschau in Heilbronn. Baunetz. https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Bau- start_fuer_Holzhochhaus_von_Kaden_Lager_5299236.html?action=suche&s_text=neckarbogen&epp=10&backurl =https%3A%2F%2Fwww.baunetz.de%2Fmeldungen%2Fsuche.html%3Faction%3Dsuche%26s_text%3Dneckarb ogen%26showall%3D0%26epp%3D10 (Zugriff am 11.03.2018) Weitere Informationen: K. Mensch und R. Novy-Huy (Hrsg.) (2008): „Raus aus der Nische – rein in den Markt: Gemeinschaftli-ches Woh- nen“ Köln: Schader-Stiftung und Stiftung trias Das Mobilitätskonzept von Dock 71 – Die Idee und ihre Geschichte bis heute http://www.dock71.de/mobilitaets- konzept-in-hamburg.html (Zugriff am 11.03.2018) Deutsches Institut für Urbanistik, Difu-Berichte 4/2014 - Neues Wohnen – Gemeinschaftliche Wohn-formen bei Ge- nossenschaften: https://difu.de/publikationen/difu-berichte-42014/neues-wohnen-gemeinschaftliche-wohnformen- bei.html (Zugriff am 11.03.2018) Wohnkonzept Holzhaus SKAIO: https://leben-am-neckar.de/skaio/ (Zugriff am 11.03.2018) 26
19. März 2018 WohnWerk mit Wunderkerzen „Wir Menschen sind Gemeinschaftswesen und wir streben nach einem sinnvollen Leben in Gemeinschaft. Sinnvoll heißt dabei dazuzugehören, gebraucht zu werden, weder ausgestoßen zu sein, noch in der Menge unter- zugehen. Dieses Grundbedürfnis wird in der Globalisierung immer weniger erfüllt. Die lokale Gemeinschaft bietet dafür aber einen Rahmen, der gerade unter dem Druck globaler Entwicklungen aktiv gestaltet werden muss.“ 6. Januar 2018 / Neujahrsansprache von Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz anlässlich des Neujahrsempfangs 2018 Pressebild des Mannheimer Morgen am Zaun vor Spinelli Foto: Thomas Tröster
Ansprechpartner WohnWerk-Mannheim: Lutz Crackau T. 0621 321 27 73 Valentina Ingmanns T. 0621 978 45 90 info@wohnwerk-geno.de www.wohnwerk-geno.de Architekturbüro Planwirkstatt: Karin Vogel T. 07249 947 90 karin@planwirkstatt.de www. planwirkstatt.de
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