Die Kiesbranche - eine wichtige Stütze unserer Volkswirtschaft
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Juni 2022 Die Kiesbranche – eine wichtige Stütze unserer Volkswirtschaft Ich begrüsse Sie als neuer Präsident des KSE Selbstverständlich wollen wir zu unseren Bern. Ich darf in die grossen Fussstapfen wertvollen Rohstoffen und zum knappen meines Vorgängers Fritz Hurni treten und Deponieraum Sorge tragen. Die Förderung freue mich, dieses Amt ausüben zu dürfen. des Baustoffrecyclings im Sinne der Kreis- Ich will dazu beitragen, dass Kies, als einhei- laufwirtschaft ist mir deshalb ein weiteres mische, lokale Ressource, im Kanton Bern wichtiges Anliegen. wieder mehr Wertschätzung erhält. Wir Ber- Als ehemaliger Gemeindepräsident bin nerinnen und Berner verbrauchen pro Jahr ich es gewohnt, Lösungen zu suchen und rund 4.5 m3 Kies und beanspruchen 2.5 m3 Kompromisse zu erzielen. Ich sehe mich als Deponieraum für sauberes Aushubmaterial. Vermittler zwischen Behörden, Politik und Dies, damit wir die Infrastrukturen für das Wirtschaft und habe ein offenes Ohr für tägliche Leben erstellen und unterhalten alle Anliegen. Ich freue mich darauf, Sie können. Ich setze mich deshalb für eine ge- kennenzulernen. sicherte Rohstoff- und Deponieversorgung im Kanton Bern ein, die der Bauwirtschaft zu günstigen Preisen zur Verfügung steht. Andreas Hegg, Präsident KSE Bern GPK zeigt sinnvolle Massnahmen auf Eine funktionierende Kontrolle liegt im Interesse der Branche. Der KSE unterstützt deshalb die Empfehlungen der GPK zum Fall Blausee-Mitholz. In der Frühlingssession hat der Grosse Rat den GPK-Bericht zum Fall Blausee-Mitholz beraten und fast einstimmig zur Kenntnis genommen. Die Regierung erhält darin den Auftrag, vier Massnahmen zu prüfen oder umzusetzen, welche die Kiesbranche direkt betreffen. Für den KSE sind die Analyse und die Schlussfolgerungen der GPK schlüssig und werden von ihm mitgetragen: Die Zuständigkeiten in der Aufsicht sind zu klären, die Kontrollen zu verbessern und die Eingangskontrollen zu standardisieren. ➜ Die Kontrollen der Branche sind umfangreich, die Zuständigkeiten müssen aber besser geklärt werden.
Präsidiumswechsel Fritz R. Hurni wurde an der Jahresversammlung als Präsident des KSE Bern verabschiedet. Seine Nachfolge tritt Andreas Hegg an. Nach acht Jahren im Amt als Präsident des KSE Bern gab Fritz R. Hurni an der diesjährigen Jahresversammlung seinen Rücktritt. In seiner Amtszeit hat er den kantonalen Branchenver- band kompetent, verantwortungsvoll und mit viel Engagement geführt. Und er hat massgeb- lich zur weiteren Professionalisierung des KSE Bern beigetragen. Der Vorstand und die Mitglieder verdankten seine wertvolle Arbeit. Neu präsidiert Andreas Hegg, ehemaliger Gemeindepräsident von Lyss und seit 2018 Grossrat (FDP Biel-Seeland), den KSE Bern. Er tritt das Amt mit besten Vorkenntnissen an. In seiner Funktion als Gemeindepräsident war er involviert in die Planung und Erweiterung der «Bangertergrube», welche eine hohe lokalpo- Die Branche setzt sich dafür litische Relevanz hatte. Die Planungsprozesse ein, dass nur erlaubtes Material bis zur ordentlichen Genehmigung hat er eng mitgestaltet und begleitet. Fritz R. Hurni (l.) übergibt den «Präsidentenstein» an Andreas Hegg. in die Gruben gelangt. Ein aussergewöhnlicher Steinbruch Der Steinbruch Blausee-Mitholz ist keine Vermehrt unangemeldete Kontrollen Die zuständige kantonale Behörde, das Erfolgreiche Vor 15 Jahren schloss der Kanton Bern mit der Stiftung Landschaft und Kies eine wegweisende Zusammenarbeit gewöhnliche Abbaustelle. Das weitläufige AWA, solle eine aktivere Rolle übernehmen. Branchenvereinbarung ab. Diese hat zum Ziel, Gelände wird zum wiederholten Mal auch Zum einen erwartet die GPK, dass das AWA die Biodiversität in den bernischen Abbaustellen als Umschlag- und Lagerplatz genutzt, ak- vermehrt eigene Stichproben durchführt. und Deponien zu fördern. Alle fünf Jahre legt tuell für eine Baustelle in der Zuständigkeit des Bundes. Verschiedene Vorkommnisse Andererseits sollen die Grubenkommissio- nen in den Gemeinden fachlich unterstützt Die Branchenvereinbarung mit die Branche in einem Kontrollbericht Rechen- schaft über die Zielerreichung ab. Der aktuell führten zu grosser medialer Aufmerksam- werden. Zudem erwartet die GPK auch dem Kanton sorgt für viel vorliegende Bericht der Periode 2017 – 2021, der ˮ keit und zur Frage, ob die Tätigkeiten in der Grube den gesetzlichen Vorschriften unangemeldete Kontrollen seitens des vom AWA beauftragten Inspektorats. Biodiversität in den Abbaustellen. erstmals von einem externen Fachbüro überprüft wurde, stellt der Branche ein gutes Zeugnis aus. entsprechen und die Kontrollen funktionie- Das bestätigt der Kontrollbericht Die meisten der spezifisch geförderten seltenen ren. Die Geschäftsprüfungskommission des Grossen Rates (GPK) nahm in ihrer Analyse Eingangskontrolle verbessern Mit einer verbesserten Eingangskontrolle der Periode 2017 – 2021. Pflanzen- und Tierarten konnten erhalten und in ihrem Bestand gestärkt werden. Von den offenen die Rolle des Kantons und die Koordination sollen die Grubenbetreiber dazu beitragen, Flächen in den Abbaustellen und Deponien sind mit den Bundesbehörden unter die Lupe. dass in Zukunft noch weniger ungeeignetes Dank der Fördermassnahmen der Stiftung Landschaft und Kies und ihrer 27.6 % ökologisch wertvoll. Diese rund 2.2 km2 Der Material in die Auffüllungen gelangt. Die Mitglieder finden die bedrohten Uferschwalben in den Kiesgruben im werden aktiv unterhalten und von invasiven Neo- Zu viele Köche am Werk GPK empfiehlt dafür, dass die Behörden Kanton Bern ausreichend Nistplätze. Kanton ist in Die GPK stellte fest, dass eine hohe Anzahl zusammen mit der Branche einen standardi- der Pflicht, die verschiedener Akteure mit unzureichend sierten Ablauf definieren. Branchenvereinbarung definierten Kompetenzen und Aufgaben «Freiwillige Naturschutzleistungen Aufgaben der bestehen, deren Verhältnis untereinander Branche ist an guten Kontrollen in Kiesgruben und Steinbrüchen» Akteure zu ˮ nicht klar geregelt ist. Dies führe zu Lücken interessiert Die Stiftung Landschaft und Kies und ihre Mitglieder verpflichten im Vollzug und bei den Kontrollen. Sie sieht Für die Firmen ist es wichtig, dass nur koordinieren den Kanton in der Pflicht, die Aufgaben der zugelassenes Material in eine Auffüllung sich zu einer umfassenden Lebensraum- und Artenförderung an ihren rund 100 Standorten. Im Gegenzug profitiert die Branche von verschiedenen Akteure zu koordinieren, zu gelangt. Denn sie sind verantwortlich für das einer Flexibilisierung des behördlichen Vollzugs. steuern und zu überwachen und empfiehlt angenommene Material und müssten im deshalb Artikel 34 der Bauverordnung Falle einer festgestellten Umweltgefährdung grundsätzlich zu revidieren. Notwendig sei die Kosten für eine Sanierung bezahlen. Dies www.landschaftundkies.ch/de/naturschutz/branchenvereinbarung eine Entflechtung und klare Definition der ist ein sehr hohes finanzielles Risiko. Eine Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten funktionierende Kontrolle, sowohl behördli- phyten befreit. Die Ergebnisse zeigen, dass die der verschiedenen Akteure (Grubenkommis- cher- als auch betrieblicherseits, liegt deshalb Branche ihre Selbstverantwortung vorbildlich sion, Gemeindebehörden, Statthalter, Amt im Interesse der Branche. Der KSE bietet wahrnimmt. Die Branchenvereinbarung selbst für Wasser und Abfall (AWA), Inspektorat gerne Hand, um sinnvolle und praktikable erweist sich als zukunftsweisendes behördliches des Fachverbands der Schweizerischen Kies- Massnahmen zu erarbeiten, damit weitere Instrument, das sich auch für andere Bereiche und Betonindustrie usw.). Verbesserungen erreicht werden können. anbieten würde.
Was sind deine Kernaufgaben? Da nur ich im Vollzeitpensum im Büro arbeite, bin ich für den Kundenservice im Tagesgeschäft verantwortlich und eine Art ˮ Drehscheibe im Kieswerk. Ich kümmere mich um die Lieferscheine der Ware, die in Die Koordinatorin die Grube kommt respektive diese verlässt. Zudem erledige ich noch buchhalterische Claudia Otti Aufgaben. Gibt es besondere Herausforderungen? In der Hauptsaison herrscht viel Betrieb. Seit ich Dann bediene ich nebst dem koordinativen Tagesgeschäft auch noch Privatkunden. hier arbeite, Diese haben oftmals viele Fragen oder habe ich sind nicht mit den nötigen Lieferangaben vertraut. Teilweise sind auch sprachliche erkannt, Barrieren zu bewältigen. Mit Händen und wieviel Füssen ist dies aber immer lösbar. Lebensraum Welches Ereignis in deiner Karriere in einer ist unvergessen? Der Umbau der Produktionsanlage erfolg- Kiesgrube ˮ te im Jahr 2014 während des laufenden geschaffen Betriebs. Dies dauerte rund ein Jahr und barg einige Herausforderungen. Vor allem wird für die Privatkunden war es schwierig sich zurechtzufinden. Folglich war die Kunden- betreuung viel intensiver. Was motiviert dich? Die vielen verschiedenen administrativen Prozesse sorgen für Abwechslung. Das mag ich besonders! Zudem schätze ich den un- komplizierten Umgang mit den Mitarbeiten- Du arbeitest seit 15 Jahren im den und den Kunden sowie den familiären Kieswerk Arch. Wie kam es dazu? Betrieb eines KMUs. Schon früh durfte ich Kieswerkluft respek- tive Grubenluft schnuppern: Bereits mein Welchen Stellenwert hat der Vater war in der Grubenkommission in Naturschutz für dich? Leuzigen tätig. Zudem bin ich seit meiner Seit ich hier arbeite, habe ich erkannt, wie- Kindheit fasziniert von den grossen Maschi- viel Lebensraum in einer Kiesgrube geschaf- nen – in einem Kieswerk zu arbeiten, fand fen wird und was generell für die Natur ich sehr interessant. gemacht wird. Ich wünsche mir, dass dies die Öffentlichkeit auch mehr wahrnimmt. Und dann? Nach Abschluss meiner Weiterbildung mit Bürofachdiplom konnte ich, parallel zu mei- Claudia Otti ist eine ruhige, besonnene Persönlichkeit und geniesst nem damaligen Job, einen Tag in der Woche die Nähe zur Aare ihres Wohnortes in Leuzigen. In der Freizeit ist sie als Aushilfe im Büro der M. Schwab AG ar- ab und zu auf dem Fahrrad anzutreffen und kümmert sich mit viel beiten. Als dann die damalige Mitarbeiterin Engagement um die Finanzen des Turnverbandes Bern Seeland. Die im Kieswerk plötzlich gesundheitsbedingt 36-Jährige ergänzte ihre Lehre als Verkäuferin im Bereich Schuhe mit ausfiel, musste ich nicht lange über das An- einem Bürofachdiplom als Sachbearbeiterin Rechnungswesen. gebot einer Vollzeitanstellung nachdenken. Sie arbeitet seit 15 Jahren bei der Kieswerk Arch AG. Seitdem bin ich hier. KSE Bern Schulhausgasse 22 · 3113 Rubigen Fon 033 345 88 20 · Fax 033 345 88 22 info@ksebern.ch · www.ksebern.ch
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