Die Klimabilanz unserer Ernährung - Klimafreundlich essen und einkaufen Frank Waskow Verbraucherzentrale NRW - Stadt Werne
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Die Klimabilanz unserer Ernährung Klimafreundlich essen und einkaufen Frank Waskow Verbraucherzentrale NRW 1 Stadt Werne: Impulsvortrag am 21.09.2020
Vergleich: Tierische - Pflanzliche Lebensmittel Quelle: Öko-Institut 2014 3 CO2e/ je Kilogramm Lebensmittel
Saisonal einkaufen Beispiel Salat ca. 16 - 30 mal mehr Klimagase im Gewächshaus saisonaler Anbau beheizter Unterglasanbau (Sommer) (November) 140 g CO2e/kg 2.270 – 4.310 g CO2e/kg 4 Quelle: Productschap Tuinbouw 2012
Was bringen Bioprodukte? Biolandbau verursacht weniger Treibhausgase: Milchprodukte: -10 bis -21 % Weizenbrot: -25 % Gemüse: -10 bis -35 % Einsatz von Pestiziden und synthetischen Kunstdünger Eigene Bio-Futtermittel, eigene Dünger Humusaufbau bindet CO2 Aber weniger Ertrag! 5 Quelle: Fibl Deutschland 2010
Herkunft von Erdbeeren: regional gegen global Erdbeeren aus… Südafrika mit Italien mit dem Aus der Region dem Flugzeug LKW mit dem LKW Entfernung 9.170 km 1.480 km 100 km Für ein Kilo Erdbeeren 17.820 CO2 470 CO2 370 g CO2 6 Quelle: corsus 2012
Frische und verarbeitete Lebensmittel Geflügelfleisch, Schweinefleisch 3.600 3.400 frisch frisch Geflügelfleisch, Schweinefleisch, 4.570 4.350 gefroren gefroren Kartoffeln, frisch 200 Erbsen, frisch 290 Pommes Frites, 930 Erbsen, gefroren 830 gefroren Erbsen in der Püree, Klossmehl 3.820 880 Dose Erbsen im Glas 1.170 Frische Milch 980 Kondensmilch 2.690 CO2e/ je Kilogramm Lebensmittel 7
Mahlzeiten mit Fleisch und vegetarisch Mahlzeiten 140 g Frikadellen 410 g 400 g Mischgemüse, (Rind/Schwein), Gemüsepizza 250 g Kartoffeln, 200 g Kartoffeln 15 g Öl 500 kcal ca. 700 kcal 400 kcal CO2e in g/ Mahlzeit 1.170 820 130 8 Quelle: corsus 2012; nach: Bayrisches Staatsministerium 2013
Vergleich: Burger mit Rindfleisch oder Soja? Fleisch Alternative Rindfleisch Sojagranulat Ǿ 13.250 Ǿ 1.150 Rinderhack Hack Bio-Soja Ǿ 13.250 Ǿ 500 9
Fleischverzehr und Gesundheit Ernährungswissenschaftliche Empfehlungen (DGE) 300 - 600 Gramm Fleisch & Wurst/Woche = 16 - 31 kg/Jahr tatsächlicher Verzehr liegt derzeit knapp unter 60 kg/Jahr Gesundheitliche Auswirkungen Nicht jeder Mensch wird krank, aber hoher Fleischkonsum verursacht bzw. verschlimmert Krankheiten: • Übergewicht • Darmkrebs und Niereninsuffizienz • Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen • Chronische Entzündungen • Arthrose und Rheuma 10 Quelle: DGE 2020
Klimaverträglich essen und einkaufen CO2-Einsparpotenziale Vegane Ernährung (keine tierischen Lebensmittel) ca. 37% Vegetarische Ernährung (kein Fleisch, kein Fisch) ca. 25 % Fleischreduzierte Ernährung (2 x Fleisch, 1 x Fisch/Woche) ca. 12 % Lebensmittelabfälle halbieren ca. 10 % Regionaler und saisonaler Einkauf ca. 10 % Überwiegend Bioprodukte ca. 6 % Frische Ware, keine Tiefkühl-Produkte ca. 2 % 11 Quelle: BMELV 2008, Öko-Institut 2014
Klimakennzeichnung für Lebensmittel
Tipps & Zusammenfassung Einkaufen und Essen Mehr pflanzliche, weniger tierische Lebensmittel Weniger konzentrierte, fettreiche Produkte Mehr frische statt verarbeitete Nahrungsmittel Mehr saisonales Obst und Gemüse aus dem Freiland Regionale Produkte - keine Flugtransporte Bioprodukte verwenden Einkaufen und Trinken Leitungswasser statt Flaschenwasser trinken Mineralwasser: auf regionale Herkunft achten 13
… für Ihre Aufmerksamkeit! Frank Waskow Verbraucherzentrale NRW Mintropstraße 27, 40215 Düsseldorf Email: frank.waskow@verbraucherzentrale.nrw www.verbraucherzentrale.nrw 15
Quellenachweis von Koerber, Kretschmer, Schlatzer (2007): Ernährung und Klimaschutz – Wichtige Ansatzpunkte für verantwortungsbewusstes Handeln, Ernährung im Focus (aid), 2007/ 07, S 130-137 J. Grünberg, H. Nieberg, T.G. Schmidt (2010): Treibhausgasbilanzierung von Lebensmitteln, vTI Agriculture and Foresty Research, S. 54-55 von Hischfeld, Weiß, Preidl, Korbun (IÖW 2008): Klimawirkungen der Landwirtschaft in Deutschland, 08/2008, S. 8 ff. Heidelberg; unter: www.foodwatch.de/foodwatch/content/e10/e17197/e17201/e17220/IOEW_Klimawirkungen_der_Landwirtschaft_SR_186_08_ger.p df Ökoinstitut (2010): CO2- Einsparpotentiale für Verbraucher, Studie im Auftrag des vzbv, Berlin corsus - corporate sustainability (2012/2010): Berechnung durch corsus mit Ökobilanzierung nach GEMIS 4.7 i.A. der Verbraucherzentralen, Hamburg Ökoinstitut (2014): Ist gutes Essen wirklich teuer? Hintergrundbericht zum Spendenprojekt „Ist gutes Essen wirklich teuer? ‚Versteckte Kosten‘ unserer Ernährung in Deutschland“ DeutschesTiefkühlinstitut (dti 2012): Klimabilanz Tiefkühlkost, 06.09.2012 Berlin Productschap Tuinbouw (2012): CO2-footprint-berekenen, CO2 tool V.2 http://www.tuinbouw.nl/project/inventarisatie-co2-footprint-intergreen Fibl Deutschland (2010): http://www.fibl.org/fileadmin/documents/de/oesterreich/arbeitsschwerpunkte/Klima/klimabilanz_lindenthal_oekologie_landbau_1001 .pdf und http://www.fibl.org/fileadmin/documents/de/oesterreich/arbeitsschwerpunkte/Klima/Klimabilanz_bio_konv_Vergleich_0912.pdf Blanke/Burdick (2005): Energiebilanzen für Obstimporte: Äpfel aus Deutschland oder Übersee, Erwerbsanbau 05/2005 Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (2013): Erläuterungen und Anschauungsbeispiele zur Wanderausstellung: Lebensmittel. Regional = Gute Wahl, München; unter: www.bfeoe.de/aktiv/klimaschutz/Bauanleitung-Ern+Klima-END-3.pdf Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE 2013) BMELV (2008): Klimaschutzbericht für einen aktiven Klimaschutz in der Agrar-, Forst- und Ernährungswirtschaft, Berlin 16
Vergleich tierische und pflanzliche Lebensmittel Energieaufwändige Erzeugung tierischer Produkte: aus 7 Futterkalorien wird 1 Nahrungskalorie = „Veredelungsverluste“ Treibhauspotenzial pro Kilogramm: Fleisch/-produkte 3.000 - 14.000 g CO2e Milch/-produkte 1.000 - 25.000 g CO2e Obst/Gemüse 150 - 500 g CO2e 17
Umweltauswirkungen: Kuhmilch und Pflanzendrinks Milchprodukte Pflanzliche Alternative Milch (bio/konv.) Sojadrink 900 - 1.000 250 - 300 Haferdrink 400 Doppelrahm- Vegane frischkäse (konv.) Streichcreme 5.000 (Mandelbasis) 1.100 Quelle: 18
Tipps & Zusammenfassung Lebensmittelabfälle reduzieren Mahlzeiten planen Vorräte prüfen - Einkaufszettel schreiben MHD ist kein Verfallsdatum! Speisereste weiter verwenden Umweltschonend Einkaufen Einkaufen per Rad, zu Fuß oder mit Bus & Bahn Unnötige Wege vermeiden Mitnahmefahrten Energiesparen & Ökoenergie nutzen Energieeffiziente Haushaltsgeräte einsetzen Größe und Standort der Haushaltsgeräte Energiebewusst zubereiten und lagern Ökostrom und Ökogas buchen 19
Der Klimafußabdruck unserer Ernährung 20
Kosten von Ernährungsweisen im Vergleich 21
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