Die Potenziale des Wasserstoffs für Wirtschaft und Klimaschutz erschließen - Eine Strategie für Hessen
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Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen Die Potenziale des Wasserstoffs für Wirtschaft und Klimaschutz erschließen Eine Strategie für Hessen
Inhalt I. Vorwort II. Politische Einordnung III. Wasserstoff – elementare Fakten IV. Status quo – wo stehen wir in Hessen? V. Handlungsbedarfe und Prioritäten VI. Künftige Maßnahmen VII. Roadmap VIII. Strategieprozess HA Hessen Agentur GmbH / Stefan Wildhirt
WA SSER STOFFSTR ATEG I E LAND HESSEN 2021 Wer Wasserstoff will, muss den Ausbau der Erneuerbaren Energien massiv beschleunigen. Liebe Leserinnen und Leser, Seit der Industriellen Revolution erzeugt werden. Erst als „grüner“, wo er am effizientesten hilft, gründet unser Wohlstand auf der also mit Strom aus erneuerbaren Treibhausgase zu vermeiden. In Verbrennung fossiler Ressourcen – Quellen hergestellter Wasserstoff einer Übergangszeit ist auch der und immer stärker spüren wir wird er zu einem Kernelement Einsatz von Nebenproduktwasser die Folgen. Um die Erderwärmung einer zukunftsfähigen Energiever stoff aus industriellen Prozessen auf ein handhabbares Maß zu sorgung. Das heißt auch: Wer und türkisem Wasserstoff möglich, begrenzen, haben wir begonnen, Wasserstoff will, muss den Ausbau bei dessen Herstellung der Kohlen Kohle, Öl und Gas durch regene der Erneuerbaren Energien massiv stoff gebunden wird, wenn auch rative Energien zu ersetzen. beschleunigen. dies zu einer besseren und schnel leren CO2-Reduzierung führen Doch die erneuerbaren Quellen Bisher wird grüner Wasserstoff nur kann. Natürlich identifizieren wir wie Wind- und Solarkraft liefern in Pilotanlagen hergestellt. Eine auch die besonderen Akzente, die uns keinen Brennstoff, der sich in Produktion in industriellem Maß Hessen bei dieser Aufgabe setzen Tanks mitnehmen oder auf Halden stab muss erst noch entstehen – kann. Diese sehen wir insbesonde lagern lässt. Sie liefern Strom, der ebenso wie eine Infrastruktur zur re beim Thema Luftverkehr. Als nicht zur Verfügung steht, wenn das Verteilung. Grünen Wasserstoff Standort von Deutschlands größ Windrad stoppt oder das Solar wird es also auf absehbare Zeit tem Flughafen hat unser Bundes panel sich verschattet. Wir stehen nicht im Überfluss geben. Daher land größtes Interesse daran, dass also neben der Frage der Vernet muss sich seine Verwendung auf der Luftverkehr Kurs auf Klima zung und des Lastmanagements die Bereiche konzentrieren, die neutralität nimmt. Hessen hat vor der Frage der Speicherung. nach heutigem technischen Wissen deshalb das Kompetenzzentrum nicht auf andere Weise klimaneutral Klima- und Lärmschutz im Luftver Eine wesentlich auf volatile Ener werden können. Dies sind vor allem kehr (CENA) eingerichtet. Sein giequellen ausgelegte Stromver die Stahl-, Zement-, und Chemiein Ziel ist eine Pilotanlage für syntheti sorgung wird ohne Speicher- und dustrie, Teilbereiche des ÖPNV sches Kerosin – nur eines von mehr Transportmöglichkeiten nicht und der Logistik sowie die Luftfahrt als 100 Projekten zur Wasserstoff- umsetzbar sein. Aufgrund seiner und der interkontinentale Schiffsver und Brennstoffzellentechnologie, guten Speicherfähigkeit und seiner kehr. die in Hessen in den vergangenen guten Transportfähigkeit fällt dem Jahren umgesetzt wurden. Wasserstoff daher im Rahmen der Mit dieser Strategie beschreiben Energiewende eine wichtige Rolle wir, was Hessen dazu beitragen zu. Deshalb kann er ein Teil der wird und wie wir die Voraussetzun Lösung sein. Allerdings ist er nicht gen schaffen, damit grüner Wasser von sich aus klima- und umwelt stoff – wenn er ab Mitte des Jahr Tarek Al-Wazir freundlich. Vielmehr muss er unter zehnts in größerem Maßstab Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, erheblichem Energieaufwand verfügbar sein wird – dorthin fließt, Verkehr und Wohnen I . VO RWO RT 3
Politische Einordnung Bedeutung des Wasserstoffs für die Energiewende Die integrierte Energiewende setzt auf Effizienz, erneuerbare Energie, optimierte Verteilung, Flexibilität, Speicherung, Digitalisierung und Sektorenkopplung. Dabei müssen die vorhandenen Ressourcen ge zielt eingesetzt werden. Dies gilt vor allem für regenerative Energien. Die Betrachtung des gesamten Ener maziele zu erreichen. Zugleich er neuerbaren Wasserstoffs jährlich. gie- und Wirtschaftssystems – z. B. öffnen sich Chancen für hessische Die erforderlichen Gesamtinvesti unter Berücksichtigung der Aspekte Unternehmen, die lokal erdachten, tionen bis 2050 werden auf etwa Versorgungssicherheit, Flexibilität, entwickelten und erprobten Ideen, 200 bis 500 Mrd. Euro geschätzt. ökonomischer, ökologischer sowie Technologien und Dienstleistun gesellschaftlicher Tragfähigkeit – istgen weltweit zu vermarkten und so Auf nationaler Ebene hat die Bun entscheidend für eine integrierte mit den Industriestandort Hessen zu desregierung mit der Nationalen Energie- und Ressourcenwende. stärken und zukunftsfähige Arbeits Wasserstoffstrategie (NWS) 2020 plätze zu schaffen. Die Nutzung von ebenfalls einen Rahmen für die sek Mittels erneuerbarer Energien Nebenprodukt- und türkisem Was torübergreifende Integration von gewonnener Wasserstoff („grüner serstoff kann in der Übergangszeit Wasserstofftechnologien gelegt. In Wasserstoff“) kann zu einem wich dabei helfen, Anwendungen zu er der NWS wurden dabei insgesamt tigen Element der Energie- und proben, solange noch nicht genü 38 Maßnahmen mit verschiedenen Ressourcenwende werden. In der gend grüner Wasserstoff zur Verfü Schwerpunkten formuliert 2. Rohstoffwirtschaft kann er fossile gung steht. Ressourcen insbesondere im Be Zur Realisierung dieser Maß reich petrochemischer Basische nahmen sind aktuell etwa neun mikalien, im Bereich der Kraftstoffe Nationaler und Mrd. Euro an Fördermitteln über und in industriellen Prozessen erset internationaler Kontext verschiedene Programme hinweg zen. Er ermöglicht darüber hinaus geplant. Konkret sollen in diesem die Speicherung von Überschuss Auf europäischer Ebene ist mit der Kontext bereits bis 2030 Wasser strom aus erneuerbaren Quellen European Hydrogen Strategy im stofferzeugungsanlagen mit einer und hilft damit bei der Entkopp Jahr 2020 ein wichtiger Grundstein Gesamtleistung von fünf GW mit lung von Stromerzeugung und -ver für eine europäische Wasserstoff einem Strombedarf von bis zu 20 brauch. Trotz des hohen Energieauf wirtschaft gelegt worden. Bis 2024 TWh errichtet werden. wands für die Gewinnung grünen sollen mindestens sechs GW (40 Wasserstoffs ist der Aufbau einer GW bis 2030) erneuerbare Elekt Energiewirtschaftliches Institut 1 an der Universität zu Köln (EWI) erneuerbaren Wasserstoffwirtschaft rolyseleistung in der EU installiert und seine enge Verknüpfung mit werden (laut EWI ¹ 2020 für Nationale Wasserstoffstrategie des BMWI 2 dem weiteren Ausbau regenerativer Deutschland 30 MW installier Energien ein erheblicher Beitrag, te Leistung) mit einer Produktion um die verbindlich vereinbarten Kli von bis zu 1.000.000 Tonnen er 4 II. PO LITISCH E E INO RDNU NG
WA SSER STOFFSTR ATEG I E LAND HESSEN 2021 Auf Basis der vorliegenden Stra Aus Sicht der Hessischen Landes Wir verstehen die Transformati tegien, anhand diverser wissen regierung muss der Stromnetzaus on hin zu einer effizienten Wasser schaftlicher Studien sowie aus Rück bau beschleunigt werden, damit stoffwirtschaft als einen fortdauern meldungen von Marktteilnehmern die Stromversorgung bei veränder den Prozess, den Wirtschaft, Politik, wird erwartet, dass in den kommen ten Erzeugungsschwerpunkten si Wissenschaft und Gesellschaft ge den Jahren verstärkt dezentrale Er chergestellt werden kann, aber auch meinsam entwickeln, proaktiv ge zeugungsanlagen für Wasserstoff in Hessen Möglichkeiten zur Elekt stalten und verantworten. Die Auf (Elektrolyseure) errichtet werden, rolyse geschaffen werden können. gabe reicht weit über Hessen hinaus, um entstehende lokale Bedarfe zu Gleichzeitig muss die Wasserstoff erfordert Kooperationen sowie ver decken. Ab Mitte des laufenden produktion sinnvoll in die Energie lässliche internationale Standards Jahrzehnts erscheint im nächsten wende integriert werden und soll und Rahmenbedingungen. Wesent Schritt die Bildung erster regionaler keinen weiteren Stromnetzausbau liche Rechtssetzungsvorhaben und Inselnetze möglich, die mehrere Er notwendig machen. Die schon jetzt groß angelegte Förderprogram zeuger und Verbraucher miteinan langen Planungs- und Genehmi me sind auf Ebene der EU und des der verbinden. Nach 2030 ist dann gungszeiten für die Errichtung von Bundes angesiedelt. Wir bringen mit dem Aufbau eines deutschland- Transport- und Speicherkapazitäten uns in die Ausgestaltung zugunsten weiten bzw. europäischen Wasser für Wasserstoff müssen rechtzeitig hessischer Interessen ein. Wir schaf stoffnetzes zu rechnen, ähnlich den mitgedacht werden. fen zudem Strukturen, wie sich hes heute bekannten Strukturen etwa sische Akteure erfolgreich aufstellen bei Erdgas, welcher parallel zur Ent Die Hessische Wasserstoffstrate können und unterstützen Innova wicklung eines internationalen Was gie knüpft an diese Rahmenbedin tionen zugunsten eines wirksamen serstoffmarktes verläuft. Die Errich gungen sowie an den „Integrierten Klimaschutzes. Ebenso ergänzen tung eines solchen Transportnetzes Klimaschutzplan Hessen 2025“ an. wir die auf EU- und Bundesebene inkl. zugehöriger Speicher kann Sie versteht sich als Instrument vorgesehenen Maßnahmen dort, über das Jahr 2040 hinaus andauern. der Energie- und Ressourcenwen wo aus hessischer Sicht strategisch de und zeigt auf, wie sich Hessen besondere Bedarfe bestehen, um die Potenziale von Wasserstoff er die Zukunftsfähigkeit Hessens, sei schließen wird. ner Unternehmen und seiner Infra struktur sicherzustellen. Wir verstehen die Transformation hin zu einer grünen Wasserstoffwirtschaft als einen fortdauern- den Prozess, den Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft gemeinsam entwickeln, proaktiv gestalten und verantworten. 5
Wasserstoff – elementare Fakten Erzeugung Während bei der strombasierten Gasgemisch aus Wasserstoff, Koh und Klassifizierung Erzeugung nur die Elektrolyse als lenstoffmonoxid und Kohlenstoffdi Verfahren genutzt wird, werden bei oxid überführt. Auch dieses Verfah Wasserstoff liegt auf der Erde fast der rohstoffbasierten Erzeugung ren ist in der chemischen Industrie ausschließlich nur in gebundener mehrere Verfahren wie z. B. Refor etabliert und in großtechnischem Form vor. So ist er Bestandteil von mierung, Vergasung und Vergärung Maßstab verfügbar. Bei der Wasser Wasser und fast allen organischen betrachtet. Bei der Reformierung stofferzeugung mittels Vergärung Verbindungen, zu denen auch die von Erdgas oder Methan wird bei werden spezielle Mikroorganis fossilen Energieträger wie Erdöl, hohen Temperaturen ein Gemisch men eingesetzt, um aus Biomasse Erdgas und Kohle zählen. Für die aus Wasserstoff, Wasserdampf und Wasserstoff statt Methan zu erzeu unterschiedlichen Anwendungen Kohlendioxid erzeugt. Dieses Ver gen. Ein großtechnisches Verfah muss er unter erheblichem Einsatz fahren ist bereits seit Anfang des ren wurde bisher nicht entwickelt, von Energie aus seinen Verbindun vergangenen Jahrhunderts erprobt die Entwicklung wird aber im Rah gen gelöst werden. Dabei werden und wird kontinuierlich weiterentwi men von zahlreichen Forschungs- je nach Erzeugungsprozess prinzi ckelt. Der heute industriell verfüg und Entwicklungsprojekten voran piell zwei Arten von Wasserstoff un bare Wasserstoff wird größtenteils getrieben. terschieden: strombasierter Was mittels Reformierung hergestellt. serstoff, der mittels Elektrolyse von Wie treibhausgasneutral Wasser Wasser hergestellt wird, und roh Bei der Vergasung wird Kohle oder stoff ist, hängt von der Herkunft des stoffbasierter Wasserstoff, der über Biomasse bei hohen Temperaturen zu seiner Gewinnung verwende verschiedene thermochemische in einer sauerstoffarmen Atmosphäre ten Stroms bzw. der eingesetzten Verfahren aus erneuerbaren oder durch Zugabe eines Vergasungsme Rohstoffe ab. Werden erneuerbare fossilen Substanzen gewonnen wird. diums wie z. B. Wasserdampf in ein Rohstoffe oder Energieträger ver Wasserstoffherstellung und resultierende Wasserstoffklassifizierung strombasierter Wasserstoff Wasserstoffklassifizierung rohstoffbasierter Wasserstoff erneuerbar erneuerbar erneuerbar Wasserstoff Biomasse CO2-armer CCS oder Wasserstoff Pyrolyse Elektrolyse Stoffl. Verfahren nuklear Neben z. B. Reformierung, produkt Vergasung, Vergärung fossil fossiler fossil Wasserstoff Erdgas, Erdöl, Kohle 6 III. WASSE R STO FF – E LEMENTA RE FA KT EN
WA SSER STOFFSTR ATEG I E LAND HESSEN 2021 wendet, so ist der erzeugte Wasser Transport Bedarf mittels Dehydrierung wie stoff, unabhängig vom Verfahren, der freigesetzt werden. Der Träger ebenfalls als erneuerbarer Wasser- Typischerweise steht der erzeugte wird dabei nicht verbraucht, sondern stoff definiert. Wasserstoff bei Umgebungstempe im Kreislauf geführt. Dabei ist zu be ratur gasförmig zur Verfügung. Für rücksichtigen, dass die Be- und Ent Auf Basis von Atomstrom bzw. den Transport haben sich vorrangig ladung des Trägers mit Wasserstoff in Nebenprodukten aus z. B. der che drei Verfahren etabliert: Summe ebenfalls Energie benötigen. mischen Industrie kann CO2-armer Wasserstoff erzeugt werden. Diese Gasförmig unter hohem Druck Weiterhin kann Wasserstoff auch in Klassifizierung ist auch zu erreichen, Folgeprodukte, i. d. R. Ammoniak Verflüssigt und stark gekühlt wenn fossile Rohstoffe wie Erdgas, und Kohlenwasserstoffe umgesetzt Erdöl oder Kohle eingesetzt werden hemisch oder physikalisch C werden. Auch für diese Umwand und das bei der thermochemischen gebunden lung ist – wie bei der Verdichtung Umwandlung anfallende CO2 abge und Verflüssigung – Energie er trennt und gespeichert oder genutzt Die Verflüssigung als LH25 findet forderlich. Jedoch lassen sich die wird (durch CCS3 , CCU4 oder Pyro meist an Anlagen mit großen Erzeu resultierenden Medien hinsichtlich lyse-Verfahren). Dabei ist festzuhal gungsmengen statt, da zur Verflüs Transport- und Lagerfähigkeit deut ten, dass CCS bisher nur vereinzelt sigung ein hoher Energieaufwand lich einfacher handhaben. im großtechnischen Maßstab er und eine komplexe Anlagentechnik probt und Pyrolyseverfahren noch notwendig sind. Hierbei wird der Gasförmiger, flüssiger und chemisch in der Entwicklung befindlich sind. Wasserstoff auf unter -250 °C abge gebundener Wasserstoff kann auf Auch ist die Erzeugung von Wasser kühlt und steht bei geringem Über- der Straße, auf der Schiene oder stoff aus Atomstrom vor dem Hinter druck zur Verfügung. Für den Trans auf dem Wasser transportiert wer grund des beschlossenen Ausstiegs port flüssigen Wasserstoffs sind den. Für den Transport auf der Stra Deutschlands aus der Nutzung der neben guten Isolierungen auch er ße werden meist containerbasierte Kernenergie in Deutschland keine hebliche Energiemengen zur Ver Module mit einer Kapazität von ca. Option. flüssigung des Wasserstoffs und 1.000 kg gasförmigen Wasserstoff kontinuierlichen Kühlung während verwendet. Neue Transportmodule Werden hingegen fossile Energie des Transports erforderlich. können ca. 3.000 kg flüssigen Was träger eingesetzt, sei es zur Strom serstoff aufnehmen. Hierbei muss erzeugung, für den Betrieb eines Als chemisch gebundener Wasser beachtet werden, dass der Wasser Elektrolyseurs oder als Rohstoffe für stoff werden Träger bezeichnet, bei stoff energieintensiv gekühlt wer die stoffliche Wasserstofferzeugung, denen Wasserstoff durch eine che den muss, da sonst ein Teil der Men so wird dieser Wasserstoff ohne mische Reaktion aufgenommen ge auf dem Transportweg verdampft. eine entsprechende Kohlenstoffab und bei Bedarf wieder abgegeben trennung oder -nutzung als fossiler wird. Beispielsweise werden flüs Liquid Hydrogen – 5 Wasserstoff bezeichnet. sige organische Wasserstoffträger verflüssigter Wasserstoff (Liquid Organic Hydrogen Carrier, Carbon Capture and Storage: 3 LOHC) mittels Hydrierung mit Was CO -Abscheidung und Speicherung 2 serstoff beladen, so dass der gas des abgeschiedenen CO 2 förmige Wasserstoff in der Flüssig Carbon Capture and Usage: 4 keit gespeichert wird. Der beladene CO -Abscheidung und Nutzung LOHC kann einfach transportiert 2 des abgeschiedenen CO 2 werden und der Wasserstoff bei 7
Chemisch gebundener Wasserstoff entstehen. Die Keimzelle für die Speicherung (LOHC) kann in Tankwagen, wie sie ses Wasserstofftransportnetz liegt im Nordwesten von Deutschland, z. B. für den Transport von Kraftstof Gasförmiger und chemisch gebun fen verwendet werden, transpor der Ausbau soll von Norden nach dener Wasserstoff kann über lan tiert werden. Die Tankwagen haben Süden erfolgen. Für die regio ge Zeiträume ohne Verluste gespei eine Kapazität für ca. 1.500 kg Wasnale Versorgung mit Wasserstoff chert werden, flüssiger Wasserstoff serstoff. Für den Transport auf der über die Verteilnetze werden ak hingegen bedarf einer permanen Schiene und auf dem Wasser wer tuell zwei Ansätze verfolgt. Zum ten Kühlung und ist somit für lang den aktuell Transportmodule für einen der Transport von reinem fristige Speicherung nur bedingt die verschiedenen Transportformen Wasserstoff in den bestehenden geeignet. von Wasserstoff entwickelt. Erdgasverteilnetzen und zum an deren die Beimischung von Was Zur großvolumigen Speicherung In großen Mengen kann Wasser serstoff zu Erdgas oder klimaneu von Wasserstoff kann die bestehen stoff gasförmig über das Erdgas tralen Gasen (wie z. B. Biomethan). de Erdgasinfrastruktur dienen. Zum netz transportiert werden. Nach den einen kann das geplante Wasser Aussagen und Plänen der Fernlei Schon heute existieren verschiede stofftransportnetz große Mengen tungsnetzbetreiber ist mit einem ne privatwirtschaftliche Wasserstoff aufnehmen, zum anderen können reinen Wasserstoffnetz parallel zum infrastrukturen für den Transport. bestehende Erdgasspeicher – etwa Erdgastransportnetz ab 2030 zu Für die Wahl des jeweils geeigne Kavernenspeicher – zu Wasserstoff rechnen. Erste lokale Netzprojekte ten Transportsystems sind insbe speichern umgewidmet werden. wird es bereits früher geben. Die sondere die Menge und die Distanz Dies ist insbesondere für Ost- und ses Wasserstofftransportnetz soll zwischen dem Ort der Erzeugung Nordhessen eine Option. Die Um aus bestehenden und umgewid und des Verbrauchs entscheidend. widmung bestehender Transport- meten Erdgasleitungen sowie neu und Speicherinfrastruktur wird aktuell zu bauenden Leitungsabschnitten in Projekten adressiert und ist mit tel- bis langfristig als wesentliche Voraussetzung für eine Wasserstoff nutzung in größerem Maßstab anzu © malp – Adobe Stock sehen. 8 III. WASSERSTOFF – EL EM EN TAR E FAKTEN
WA SSER STOFFSTR ATEG I E LAND HESSEN 2021 Status quo – wo stehen wir in Hessen? Derzeitiger Einsatz von Wasserstoff in Hessen Eine nennenswerte Nachfrage nach zu 100 % grünem Wasserstoff stellt diese Akteure über die LandesEner Wasserstoff entwickelt sich ge der Industriepark Höchst eine erste gieAgentur (LEA) und die Wasser rade erst. Ein größeres Angebot wichtige Wasserstoffquelle dar. stoff- und Brennstoffzellen-Initiative besteht im Industriepark Höchst. Hessen e. V. (H2BZ-Initiative Hessen). Dort fallen als Nebenprodukt Technologisch spielt Wasserstoff in In den letzten Jahren wurden be bei der Chloralkali-Elektrolyse jähr Hessen bereits eine wichtige Rolle reits über 100 Projekte im Bereich lich 4.500 Tonnen H2 an. Mit dieser für die Transformation der Energie Wasserstoff und Brennstoffzelle um Menge ließen sich beispielswei versorgung. Viele innovative hessi gesetzt. se mehrere hundert Brennstoffzel sche Unternehmen wie Zulieferer, lenbusse betreiben. Dies erlaubt Material- und Komponentenherstel es, die 2022 startenden Brennstoff ler sowie kommunale Unternehmen zellenzüge im Taunusnetz dort zu und Hochschulen haben sich dem betanken. Für die Übergangszeit Thema zugewandt. Vernetzt werden © Stock57 – Adobe Stock H2BZ-INITIATIVE HESSEN Von Beginn an werden die Aktivitäten der Wasserstoff- und Brennstoffzellen- Initiative Hessen e.V. (gegründet 2002) durch das Land Hessen unterstützt. Sie ist ein Zusammenschluss von Unternehmen, Hochschulen, Institutionen und Privatpersonen und bildet damit ein Netzwerk von Kompetenzträgern der Wasserstoff- und Brennstoffzellen technologie. IV. STATUS Q UO – WO STEHEN WIR IN HES S EN? 9
Projekte in Hessen 21 7 15 3 16 8 15 2 13 1 23 9 17 1 12 13 20 6 22 2 19 11 4 22 10 16 6 1 20 9 14 8 3 10 26 3 6 1 1 10 13 7 2 18 8 27 3 4 17 16 19 4 2 22 14 9 14 5 12 15 5 24 2 11 4 17 23 24 3 18 1 5 2 26 21 12 5 7 25 7 11 6 3 Kategorie Erzeugung (7) 4 Forschung und Entwicklung (27) HyLand (4) Infrastruktur (17) Mobilität (24) Stationär groß (3) Stationär klein (45) 10 IV. STATUS Q UO – WO ST EHEN WIR IN HES S EN?
WA SSER STOFFSTR ATEG I E LAND HESSEN 2021 Forschung und Entwicklung, Bildung 1. Automotive, Rüsselsheim 2. Betankungskonzept, Offenbach 3. Drucktankentwicklung, Kassel Mobilität 4. Erfinderlabor, Bensheim Erzeugung von Wasserstoff 5. Forschung und Ausbildung, 1. Busse, Frankfurt Darmstadt 2. Busse, Gießen 1. Biologische Methanisierung, 6. Forschung und Ausbildung, 3. Busse, Groß-Zimmern Allendorf (Eder) Darmstadt 4. Busse, Wiesbaden 2. Elektrolyse, Darmstadt 7. Forschung und Ausbildung, 5. Busse, Wiesbaden Darmstadt 3. Elektrolyse, Frankfurt 6. Carsharing, Bad Homburg 8. Forschung und Ausbildung, 4. Elektrolyse, Frankfurt Frankfurt 7. Carsharing, Darmstadt 5. Elektrolyse, Mainz / Rüsselsheim 9. Forschung und Ausbildung, 8. Carsharing, Frankfurt 6. Erneuerbares Methan, Frankfurt Frankfurt 9. Carsharing, Wiesbaden 7. Test-Elektrolyseur, Hanau 10. Forschung und Ausbildung, 10. Demonstrationsprojekt Logistik, Frankfurt Hanau 11. Forschung und Ausbildung, 11. Demonstrationsprojekt ÖPNV, Fulda Darmstadt HyLand – 12. Forschung und Ausbildung, 12. Demonstrationsprojekt PKW, Wasserstoffregionen Gießen Frankfurt 13. Forschung und Ausbildung, 13. Gabelstapler, Allendorf Gießen 14. Gabelstapler, Bad Vilbel 1. HyStarter, Marburg 14. Forschung und Ausbildung, 15. Gabelstapler, 2. HyExpert, Eschwege Hanau Baunatal / Volkmarsen 3. HyExpert, Frankfurt 15. Forschung und Ausbildung, 16. Gepäckschlepper Flughafen, 4. HyExpert, Fulda Kassel Frankfurt 16. Forschung und Ausbildung, 17. Nahverkehrszüge, Hofheim Kassel 18. PKW, Frankfurt 17. Forschung und Ausbildung, Wasserstoffinfrastruktur Marburg 19. PKW, Frankfurt 18. Forschung und Ausbildung, 20. PKW, Bad Homburg 1. Tankstelle, Bad Homburg Rüsselsheim 21. PKW, Groß-Gerau 2. Tankstelle, Frankfurt 19. Hybridspeicher-Modul, 22. PKW, Rockenberg Fulda 23. PKW, Wiesbaden 3. Tankstelle, Frankfurt 20. Integrationsentwicklung 24. Taxi, Wiesbaden 4. Tankstelle, Frankfurt Automotive, Fulda 5. Tankstelle, Frankfurt 21. Kompressortechnologie, 6. Tankstelle, Gießen Immenhausen 7. Tankstelle, Immenhausen 22. Konzeptstudie, Fulda Stationär groß – 8. Tankstelle, Kassel 23. Power-to-Gas-Anlage, Energieversorgung KWKK * 9. Tankstelle, Kirchheim Bad Hersfeld mit Brennstoffzelle 10. Tankstelle, Limburg 24. Power-to-Liquid, Frankfurt 11. Tankstelle, Offenbach 1. Hotel, Frankfurt 25. Prüf- und Testverfahren 12. Tankstelle, Weiterstadt Drucktank, Groß-Zimmern 2. Krankenhaus, Frankfurt 13. Tankstelle (Bus), Frankfurt 26. Wasserstoff-Leistungszentrum, 3. Rechenzentrum, Frankfurt 14. Tankstelle (Bus), Wiesbaden Darmstadt / Hanau 15. Tankstelle (Zug), Frankfurt 27. Werkstoffentwicklung, 16. Tankstelle mobil (PKW), Frankfurt Ober-Mörlen Stationär klein – 17. Tankstelle mobil (Zug), Energieversorgung KWKK * Frankfurt mit Brennstoffzelle (< 10 kW el.) * KWKK: Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung 11
Besondere Projekte: KOMPETENZZENTRUM FÜR KLIMA – UND LÄRMSCHUTZ IM LUFTVERKEHR (CENA): In Hessen spielt der Luftverkehr mit dem ist zwar anzustreben, allerdings kurzfristig Frankfurter Flughafen eine zentrale Rolle. kaum zu bewältigen und auf manchen Die Hessische Landesregierung hat mit Strecken auch technisch nahezu unmöglich der entsprechenden Finanzierung im Jahr (z. B. wegen niedriger Tunnel). Daher wer 2020 das CENA (Centre of Competence den alternative Antriebe zum klassischen for Climate, Environment and Noise Dieselantrieb erforderlich. Protection in Aviation) etabliert, um mit innovativen Ideen die Zukunft des nach Der RMV wird ab Ende 2022 27 Brennstoff haltigen Fliegens zu sichern. zellenzüge in Betrieb nehmen. Die für den Bau der dann weltweit größten Wasser CENA vernetzt die interessierten Akteure stoffzugflotte nötige Wasserstofftankstelle und hilft dabei, innovative Projekte zu wird vom Land Hessen mit gut drei Mio. realisieren. CENA arbeitet an Themen wie Euro gefördert. CO2-neutralem Fliegen, alternativen Kraftstoffe (Sustainable Aviation Fuels, SAF), Power to Liquid (PtL) sowie an Tech nologien für Lärm- und Umweltschutz BRENNSTOFFZELLENBUSSE in der Luftfahrt. Aktuell wird der Bau einer BEI DER ESWE IN WIESBADEN Pilotanlage zur Herstellung von syntheti schem Kerosin geprüft. Entsprechende Ende 2020 fuhren ca. 25 wasserstoffbetrie Gutachten wurden beauftragt. bene Brennstoffzellenbusse in Deutschland im Regelbetrieb, davon alleine sechs in Hessen. Die Wiesbadener ESWE Verkehrs gesellschaft mbH wird ab Oktober 2021 27 BRENNSTOFFZELLENZÜGE weitere zehn Brennstoffzellenbusse in FÜR DAS TAUNUSNETZ Betrieb nehmen. Die dafür erforderliche Wasserstofftankstelle wurde bereits Derzeit ist jeder dritte der knapp 2600 2020 eingeweiht und von der hessischen Schienenkilometer in Hessen ohne Ober Landesregierung mit einer Mio. Euro leitung. Die möglichst flächendeckende kofinanziert. Elektrifizierung auch von Nebenstrecken 12 IV. STATUS Q UO – WO ST EHEN WIR IN HES S EN?
WA SSER STOFFSTR ATEG I E LAND HESSEN 2021 STATIONÄRE BRENNSTOFFZELLENSYSTEME ALS KRAFT-WÄRME-KOPPLUNGS- ANLAGEN WICHTIGE FÖRDERWEGE Brennstoffzellensysteme können anstelle örderungen nach F eines konventionellen Blockheizkraftwerkes Hessischem Energiegesetz im stationären Bereich zur Steigerung des elektrischen Wirkungsgrads installiert L OEWE-Programm werden. zur Innovationsförderung Neben der Auskopplung von Strom und Innovationsförderung Wärme kann mit der sauerstoffarmen Abluft von Elektromobilität aktiver Brandschutz betrieben werden. In Hessen wurden bereits zwei solcher Anla gen mit jeweils mehreren hunderttausend Weiterführende Informationen Euro gefördert. Es handelt sich dabei um stellt die Landesstelle Wasserstoff große Anlagen in einem Rechenzentrum zur Verfügung. und einem Passivhauskrankenhaus. In beiden Fällen handelte es sich um die Des weiteren können Unternehmen und weltweit ersten Installationen dieser Art. Kommunen eine Antragsunterstützung zur Bewerbung auf Bundes- und EU- Programme erhalten. Dazu gehört auch die Beratung im Vorfeld, ggf. Detailanalyse FÖRDERANGEBOTE mittels Fachstudien, Vermittlung DES LANDES potenzieller Projektpartner bis hin zur finanziellen Antragunterstützung. Das Land Hessen fördert die Entwicklung innovativer Technologien, Produkte und Verfahren im Bereich der Energiewende, der Elektromobilität und die Nutzung der erneuerbaren Energien mit einer Förder quote i.d.R. bis zu 50 %. Von 2018 bis 2021 wurden Wasserstoffprojekte mit über 10 Mio. Euro gefördert. © Oleksandr – Adobe Stock 13
Handlungsbedarfe und Prioritäten Aus den nationalen und internationalen Rahmenbedingungen und der spezifischen Situation unseres Bundeslandes ergibt sich der Handlungsbedarf, den eine hessische Wasserstoffstrategie vordringlich zu adressieren hat. Die folgende Einordnung beschreibt die Bedeutung des jeweiligen Themas für die kommenden fünf Jahre: ERZEUGUNG UND BEREITSTELLUNG MOBILITÄT Ein großflächiger, leitungsgebun nal gedeckt werden. Daher müssen Der Verkehrssektor macht in Hessen dener und somit sektorübergrei zukünftige Importbedarfe frühzeitig wegen des Kerosinbedarfs des fender Wasserstoffmarkt kann in identifiziert und durch Partner ab Frankfurter Flughafens etwa die Hessen nur entstehen, wenn genug gesichert werden. Einheitliche Min Hälfte des Energieverbrauches aus, Wasserstoff aus erneuerbaren Ener deststandards in Produktion, Trans davon wiederum etwa die Hälfte im gien sicher und planbar zur Verfü port und dem Handel sowie deren Flugverkehr. Wasserstoff kann einen gung steht und damit auch die in transparente Zertifizierung müssen großen Beitrag leisten, CO2-Emissi der Übergangszeit nutzbaren „an sichergestellt werden. onen zu vermeiden und erneuer dersfarbigen“ Wasserstoffe ablö bare Energien in nicht direkt elek sen kann. Dabei steht zunächst der trifizierbaren Bereichen nutzbar zu Aufbau von Technologiekompe machen. Da die Umwandlung von tenz durch regional verortete Pro Verteilung und Transport Strom in Wasserstoff zu deutlichen jekte im Fokus. Wichtig wird hier von Wasserstoff Effizienzverlusten führt und die Um bei auch sein, erkennbar zu machen, wandlung von Wasserstoff in syn wie zentral der massive Ausbau Wasserstoff hat das Potenzial, gro thetische Kraftstoffe darüber hinaus von erneuerbaren Energiequellen ße Energiemengen zu speichern erneut deutliche Energieverluste für die Transformation in die Was und perspektivisch über existie mit sich bringt, gilt in allen Mobili serstoffwirtschaft sein wird. Auch rende Gasinfrastruktur sowie neu tätsbereichen, dass die jeweils ver der Ausbau der lokalen Erzeugung zu bauende Infrastrukturen überall fügbaren energieeffizientesten An von regenerativem Wasserstoff wird verfügbar zu machen. Daher gilt es, triebe bei entsprechender Eignung in Hessen angestrebt, bis eine über frühzeitig Bedarfe mit den Gaslei und Verfügbarkeit vorangetrieben regionale Versorgung und entspre tungsnetzbetreibern abzustimmen werden sollen („Efficiency first“). chende Transportnetze zur Verfü und geeignete Transportinfrastruk gung stehen. turen zu planen und zu entwickeln. Den dazu erforderlichen Dialog prozess hat das Land begonnen. Luftverkehr Darüber hinaus wird Hessen den Import Bund zur Beschleunigung der Pla Der Luftverkehr ist für Hessen mit nungs- und Genehmigungsprozes dem größten deutschen Flugha Hessen ist in erheblichem Maße se auffordern. fen und dessen hohem Anteil an Energie- und Rohstoffimportland, Interkontinentalverkehr eine Schlüs und selbst bei intensivem Ausbau selbranche, die im Rahmen der Glo erneuerbarer Energien können balisierung der Weltwirtschaft und nicht alle Bedarfe lokal oder regio der weiteren Vertiefung internati 14 V. HANDLUNGSBE DARFE U ND P RIORITÄT EN
WA SSER STOFFSTR ATEG I E LAND HESSEN 2021 forderlichen Umwandlungsschritte (Wasserstofferzeugung durch Elekt onaler Beziehungen auch künftig rolyse und folgende Erzeugung von Straßengebundener eine zentrale Rolle spielen wird. Al PtL-Kerosin) ca. 100 TWh Strom nö Güterverkehr lerdings trägt der weltweite Luftver tig. Das wäre fast dreimal so viel wie kehr nennenswert zu den CO2-Emis der gesamte hessische Endenergie Der Güterverkehr, insbesondere der sionen und weiteren negativen Ef bedarf für Strom im Jahr 2019. Schwerlastverkehr, auf der Straße fekten auf das Klima bei. Unser Ziel wird aufgrund der sehr unter ist es, die Dekarbonisierung der Luft Das macht deutlich, dass selbst bei schiedlichen Anwendungen und fahrt zu ermöglichen sowie internati starkem Ausbau von Erneuerbaren Anforderungen an Last und Reich onale Wettbewerbsfähigkeit und die Energien im Inland und den Mög weite nach dem derzeitigen Kennt Sicherung der Wertschöpfung und lichkeiten zukünftiger Importe auf nisstand mehrere Technologien Beschäftigung am Standort Deutsch einem globalen Markt für grünen erforderlich machen. Neben Bat land und Hessen zu erhalten. Wasserstoff oder synthetischem Ke terieelektrischen Fahrzeugen und rosin die nicht zwingend notwendi Oberleitungsfahrzeugen werden Die EU-Kommission hat mit dem Fit gen oder vermeidbaren Flüge auf auch mit Wasserstoff betriebene for55-Paket ein Ziel definiert, nach energieeffizientere, bodengebun Brennstoffzellen-Lkw in Pilotprojek dem die CO2-Emissionen bis 2030 dene Verkehrsträger zu verlagern ten eingesetzt und getestet. Dazu um 55 % reduziert werden müs und die Bahninfrastruktur beschleu soll in Südhessen mit Förderung des sen. Daher muss es ein strategischer nigt auszubauen sind. Ebenso wich Bundes und zahlreichen Partnern Schwerpunkt der hessischen Was tig bleibt eine deutliche Beschleu ein „Innovationscluster“ entstehen, serstoffstrategie den Umstieg auf nigung des Flottenrollovers hin zu das sich um die Oberleitungsstre nicht-fossile synthetische Kraftstof den jeweils verbrauchs- und emis cke „ELISA“ gruppieren soll: Hier ist fe im Luftverkehr zu unterstützen. sionsärmsten Flugzeugen, was we vorgesehen, mit Partnern aus Indus Einen wesentlichen Technologie sentlich zu einer Reduzierung der trie, Wissenschaft und Verwaltung pfad stellen dabei Power-to-Liquid CO2-Emissionen beiträgt. Möglichkeiten eines klimaneutralen Kraftstoffe dar, die aus großen Men Güterverkehrs auf der Straße zu er gen grünen Wasserstoffs und CO2 proben. In die Versuche sollen auch synthetisiert werden. Die Hessische mit Wasserstoff betriebene Brenn Landesregierung wird alle Maßnah Schiffsverkehr stoffzellen-Lkw, auch in Kombina men zur schnellen Marktreife von PtL- tionen mit Batterien oder dynami Kerosin und zum Ausbau größerer Schiffe, die mit erneuerbarem Was schem Laden an der Oberleitung, Produktionskapazitäten unterstützen. serstoff angetrieben werden, werden einbezogen werden. Die Hessische Ausgangspunkt hierfür ist die PtL-Ro einen wesentlichen Beitrag zur Redu Landesregierung wird sich auch admap, die Anfang Mai 2021 von der zierung der Emissionen aus der inter hier beim Ausbau der notwendigen Bundesregierung und der Industrie kontinentalen Schifffahrt leisten. An Tankinfrastruktur engagieren. vorgestellt wurde. Demnach sollen ders als z. B. in den Küstenländern bis 2030 mindestens 200.000 Ton spielt die interkontinentale Schifffahrt nen PtL-Kerosin im deutschen Luft für Hessen keine Rolle. Hingegen bie verkehr zur Verfügung stehen. ten Binnenfracht- und Ausflugsschif Bus und Bahn fe sowie Fähren auf Rhein und Main, Zum Hintergrund: Wollte man die soweit sie nicht batterieelektrisch Im öffentlichen Nahverkehr kann im Jahr 2019 am Frankfurter Flug betrieben werden, ein (begrenztes) Wasserstoff einen Beitrag leisten, hafen vertankte Menge fossiles Potenzial. Treibhausgasemissionen zu vermei Kerosin durch synthetisches Kero den und erneuerbare Energien in sin ersetzen, dann wären für die er nicht direkt elektrifizierbaren Be 15
reichen nutzbar zu machen. Dies gilt insbesondere für Strecken mit langen Umläufen sowie anspruchs vollen Topographien. Erste Zug- Energieträger gedeckt wird. Neben und Busprojekte befinden sich in umfassenden Gebäudemodernisie der Umsetzung und werden bereits rungen zur Energieeinsparung bie vom Land gefördert, was die Akt tet die Umstellung auf erneuerbare zeptanz und Nutzung von Wasser Energien ein großes Potenzial, um stofffahrzeugen erhöhen wird. strengungen berücksichtigen. Auch Treibhausgasemissionen zu redu ein großer hessischer Chemie- und zieren. Nicht jedoch in allen Berei Pharmakonzern beabsichtigt, bis chen sind rein strombasierte oder Personenkraftverkehr 2040 klimaneutral zu sein. Diese mit Solar- oder Geothermie arbei (Pkw) Maßnahmen werden von der Hes tende Modelle wirtschaftlich dar sischen Landesregierung begleitet stellbar oder technisch machbar. Der Schwerpunkt hessischer Ak und unterstützt. Aus diesem Grund sollen mit dem tivitäten im PKW-Verkehr liegt auf Ziel der schnellen CO2-Reduzierung batterieelektrischen Anwendun auch Hocheffizienz-Technologien gen. Der zur Verfügung stehende aus der kombinierten Nutzung von Wasserstoff wird vorrangig für an ENERGIE UND WÄRME Strom und Gas für die Wärmever derweitig nicht dekarbonisierba sorgung zum Einsatz kommen kön re Anwendungen benötigt, um die Kraft-Wärme-Kältekopp- nen und gefördert werden, wenn Klimaziele erreichen zu können. Für lung / Reservekraftwerke zuvor alle Einspar- und Effizienzpo den Pkw-Verkehr sehen wir daher tenziale ausgeschöpft wurden. in Hessen kein großes Potenzial für Wasserstoff kann, wenn andere Wasserstoff, schließen dabei aber Effizienzpotenziale bereits umge Weiterentwicklungen anderer Tech setzt sind, im Rahmen von Kraft-Wär nologien nicht aus. me-Kältekopplungsanwendungen KOORDINIERUNG, zum Einsatz kommen und perspek VERNETZUNG, FORSCHUNG tivisch Erdgas ersetzen, da hier eine effiziente und hochwertige Nut Landesstelle „H2 Hessen“ INDUSTRIE UND GEWERBE zung des Wasserstoffs erfolgt. Lang fristig werden auch stromgeführte Der Aufbau einer Wasserstoffwirt Wasserstoff ist für eine Vielzahl von Gaskraftwerke als Reservekraftwer schaft verlangt eine zentrale Stel Industrie- und Gewerbeprozessen ke auf den Brennstoff Wasserstoff le zur Vernetzung und Beratung bereits heute von großer Bedeu umgestellt werden. Sie werden er von Politik, Behörden, Unterneh tung. Der eingesetzte Wasserstoff forderlich sein, um die Stromver men und regionalen Akteuren, um ist bisher fossilen Ursprungs. Sein sorgung auch dann sicherzustel Handlungsbedarfe zu erkennen und Ersatz durch erneuerbaren Wasser len, wenn das Angebot aus volatilen fortzuentwickeln. Die derzeitige Be stoff kann Industrieprozesse dekar Quellen wie Wind- und Solarkraft zu arbeitung und Koordinierung bei bonisieren. niedrig ist. der Landesenergieagentur wird zu einer Landesstelle Wasserstoff aus Die Stahlindustrie, die im Fokus gebaut. der Nationalen Wasserstoffstrate gie des Bundes steht, spielt in Hes Wärmeversorgung von sen keine große Rolle. Jedoch gibt Wohngebäuden es erste Unternehmen z. B. aus der (Niedertemperatur) Papierindustrie, die den Wasser stoff in ihren Dekarbonisierungsan Haushalte machen im Energiebe darf Hessens nach dem Verkehr den größten Einzelsektor aus, der aktuell größtenteils durch fossile 16 V. HANDLUNGSBE DARFE U ND P RIORITÄT EN
WA SSER STOFFSTR ATEG I E LAND HESSEN 2021 Wasserstoffbasierte alternative Kraftstoffe im Flugverkehr Unterstützung dezentraler Projekte zur Entwicklung Wegen der hohen Bedeutung des der Technologie Flugverkehrs für unser Bundes land ist Hessen in hohem Maße an Die Verbindung lokaler existieren dessen Dekarbonisierung interes der und neuer Akteure soll den siert. In Kooperation mit Unterneh Weg für zukunftsfähige Projekte men und Forschungseinrichtungen und Wasserstoffökosysteme ebnen. sollen Pilotprojekte zu Forschung, Als primäre Standorte integrierter Entwicklung und ersten Herstel und sektorübergreifender Pilotpro lungskapazitäten in Hessen ent jekte sind bisher vor allem Ballungs stehen, insbesondere im Industrie Intelligente räume geeignet. Lösungsansätze für park Höchst. Federführend betraut Netzwerkprojekte den ländlichen Raum werden eben ist das 2020 bei der Hessen Trade & falls erarbeitet. Invest (HTAI) angesiedelte und vom In Hessen machen sich zunehmend Land Hessen finanzierte Kompe Unternehmen auf den Weg, ihre In tenzzentrum Klima- und Lärmschutz dustrieprozesse zu dekarbonisieren, im Luftverkehr (CENA). und prüfen die mögliche Rolle des Ausbau von Forschungs- Wasserstoffs dabei. Hier besteht und Anwendungskompe- die Aufgabe darin, entsprechende tenzen Unternehmensvernetzungen zu ini ÖPNV und Logistik tiieren, um letztlich auch die Frage Ebenso sind Hessens Kompeten beantworten zu können, wie solche zen weiterzuentwickeln und aus Als Transit- und als Flächenland steht Unternehmen langfristig zuverläs zubauen. Forschungs- und Ent Hessen vor großen Herausforde sig mit Wasserstoff versorgt wer wicklungseinrichtungen, Prüf- und rungen auf dem Weg in eine klima den sollen. Eine zentrale Funktion Zertifizierungsstätten sowie Aus- freundliche Mobilität. Gerade bei der wird hier die künftige Landesstelle und Weiterbildungseinrichtungen Anbindung des ländlichen Raums H2 Hessen erhalten. Gespräche mit mit dem Schwerpunkt Technolo mit öffentlichen Verkehrsmitteln be Unternehmen in Bezug auf mög gieentwicklung und Know-how im darf es unterschiedlichster Konzepte, liche Projektumsetzungen werden Bereich Wasserstoff sollen aufge die auch die mit Wasserstoff betrie bereits geführt. baut und weiterentwickelt werden. bene Elektromobilität einschießen. Hier wurden bereits sowohl im Schienen- als auch im Busbetrieb wegweisende Projekte umgesetzt. HESSISCHE Die dafür erforderlichen Förderakti SCHWERPUNKTTHEMEN vitäten werden wir beibehalten und intensivieren. In der Schwerlastlogis Aus den spezifischen Stärken unse tik sehen wir große Chancen für den res Bundeslandes und seiner Wirt Einsatz von Wasserstoff und werden schaftsstruktur ergeben sich drei für den bereits eingeschlagenen Weg Hessen besonders wichtige Schwer von Beratung und Förderung wei punktthemen. terverfolgen. Bedeutende Impulse versprechen wir uns vom Innovati onscluster, das mit Förderung des Bundes und zahlreichen Partnern in Südhessen um die Oberleitungsstre cke „ELISA“ entstehen soll. 17
Künftige Maßnahmen Grundannahmen Deutliche Reduktion des Energieverbrauchs Der Umstieg auf klimafreundliche Energiequellen erfordert es, den Energieverbrauch über alle Sektoren hinweg deutlich zu reduzieren. Effizienz Wegen der hohen Umwandlungsverluste bei der Wasserstoffgewinnung ist der Grundsatz „Efficiency First“ bei der Anwendung von Wasserstoff technologien besonders zu beachten. Sie werden nur dort eingesetzt, wo sie einen sinnvollen Beitrag zur Treibhausgasminderung leisten und im Einklang mit der Strategie zur Erreichung der Klimaschutzziele stehen. Aspekte der Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit sind dabei zu berücksichtigen. Import und Dezentralität Hessen ist Energieimportland und wird dies auch bleiben. Daher wird auch Wasserstoff in entsprechenden Mengen langfristig über Leitungs infrastrukturen zu den Verbrauchern transportiert werden. Im Rahmen der Hessischen Wasserstoffstrategie sind deshalb auch Speicher- und Trans portkapazitäten in den Fokus zu nehmen. Alternative Transport- und Speicherlösungen wie LOHC, PtL- / PtG-Folgeprodukte 6 und den Trans port per Trailer prüfen wir. Für die erforderliche Technologieentwicklung und -erprobung wird Wasserstoff in der bereits begonnenen Übergangs zeit für den Markthochlauf dezentral und verbrauchsnah zu erzeugen sein. LOHC: Liquid Organic Hydrogen Carrier – flüssiges Speichermedium für Wasserstoff; PtL: Power-to-Liquid – 6 Umwandlung von Strom in flüssige Energieträger; PtG-Folgeprodukt: Power-to-Gas – Umwandlung von Strom in einen gasförmigen Energieträger (z. B. Methan) 18 V I . KÜNFTIGE MASSNAHMEN
WA SSER STOFFSTR ATEG I E LAND HESSEN 2021 Fokussierung auf erneuerbaren Wasserstoff Treibhausgasneutralität in der Wasserstoffwirtschaft kann nur auf Basis erneuerbaren Wasserstoffs erreicht werden. Deshalb ist das erklärte Ziel ein zügiger Markthochlauf von grünem Wasserstoff. Der Einsatz von Wasserstoff anderer Klassifizierungen kann im Übergang als kurzfristiges Hilfsmittel sinnvoll sein, ebenso die Nutzung des aus industriellen Prozes sen entstehenden Nebenproduktwasserstoffs. Insbesondere Nebenpro duktwasserstoff aus industriellen Prozessen besitzt ein großes Potenzial für Hessen, den initialen Markthochlauf und die Entwicklung von Erzeu gungs- und Anwendungstechnologien zu unterstützen. Die Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff bedingt den zusätzlichen Ausbau erneuer barer Energien. Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette Zentrale Bedeutung hat der Ausbau besonderer Kompetenzen, vor allem bei kleinen und mittelständischen Akteuren in Hessen wie im Bereich Materialtechnologie, Automotive und deren Zulieferern. Die Schwerpunkte liegen dabei in den Sektoren Mobilität, Industrie und Gewerbe sowie Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungs-Anlagen zur beispiel haften und innovativen Versorgung von Quartieren. Dabei unterstützen wir alle Akteure bei der Entwicklung von Wasserstoffprojekten und der Weiterentwicklung relevanter Transformationstechnologien. Bereitstellung von Fördermitteln Durch gezielte Förderprogramme sollen die noch zu Beginn der Tech nologieumsetzung höheren Kosten kompensiert und so eine Wettbe werbsfähigkeit von Wasserstoffanwendungen ermöglicht werden. Existie rende Förderprogramme passen wir kontinuierlich an die Bedürfnisse der relevanten Akteure an und entwickeln sie weiter. Daneben unterstützen wir die Anpassung regulatorischer Rahmenbedingungen auf EU- und Bundesebene. 19
Ausgehend von diesen Grundannahmen wurden entlang der Wertschöpfungskette des Wasserstoffs vier Themenfelder abgesteckt. Ihnen sind elf Handlungsfelder zugeordnet, unter denen die einzelnen konkreten Maßnahmen aufgeführt werden. Die Querschnittsthemen adressieren Aspekte, die in allen Abschnitten der Wertschöpfungskette relevant sind. themenfeld massnahmen querschnittsthemen Landesweite Koordinierung Entwicklung regionaler Ausbau von Vernetzung zur Unterstützung der Wasserstoffökosysteme Forschungs- und Forschung und Entwicklung hessischen Wasserstoffwirt unterstützen Anwendungskompetenzen Regionalentwicklung schaft ausbauen fördern bereitstellung erzeugung import Erzeugung, Import Erneuerbare Wasserstoffer (Inter-) Nationale Partner zeugung in Hessen schaften fördern, um ermöglichen H2-Importe abzudecken verteilung transport und transport und transport speicherung speicherung Transport, Speicherung Bestehende Infrastrukturen Neue Wasserstoffinfrastruk Alternative hinsichtlich Wasserstoff turen aufbauen Verteilungskonzepte prüfen stransport und und unterstützen Speicherung identifizieren und ertüchtigen anwendung mobilität und logistik industrie und gewerbe energieversorgung Industrie und Gewerbe CO2 freie Mobilität in Substitution fossiler Rolle von Wasserstoff in der Mobilität und Logistik Logistik, ÖPNV und Rohstoffe und Energie Energieversorgung im Energieversorgung Flugverkehr umsetzen träger durch Wasserstoff Gebäudesektor im Rahmen ausbauen von KWKK-Anlagen untersuchen 20 V I . KÜNFTIG E MASSNA HMEN
WA SSER STOFFSTR ATEG I E LAND HESSEN 2021 Landesweite Koordinierung zur Unterstützung der hessischen Wasserstoff- wirtschaft ausbauen ir werden die bereits laufenden Unterstützungs W tätigkeiten des Landes ausbauen und in eine Landesstelle Wasserstoff überführen. Diese ver netzt in Hessen und auch über die Landesgrenzen hinaus, berät Politik, Behörden, Unternehmen und regionale Akteure, vermittelt Wissen, fördert und dient als Schnittstelle zu den unterschiedlichen Förderangeboten des Bundes und des Landes, prüft und bewertet vom Land zu berücksichtigende Infrastrukturerfordernisse und ermittelt durch ein laufendes Monitoring, wie sich die Bedarfssituation, Verfügbarkeiten und Handlungsbedarfe in diesem sehr dynamischen Prozess jeweils fortzuentwickeln sind. Sie soll die Transformation in die Wasser stoffwirtschaft koordinieren und aktiv vorantreiben. Sie ist auch zuständig für das Monitoring der hessischen Wasserstoffstrategie. ir fördern Technologieentwicklung zur Markter W probung und zur Demonstration. ir fördern die Vernetzung von Akteuren im W Bereich Klima- und Umweltschutz mit der Wirt schaft, weil die Wasserstoffwirtschaft nachhaltig entwickelt werden muss, Wechselwirkungen frühzeitig gemeinsam adressiert werden sollen und um ein möglichst belastbares Management der Schnittstellen zu ermöglichen ir bieten gemeinsam mit Verbänden der W Wirtschaft ein Clustermanagement Wasserstoff. 21
Entwicklung regionaler Wasserstoffökosysteme unterstützen ir führen eine sektorübergreifende Studie W durch, um aktuelle und perspektivische Wasserstoff bedarfe zu ermitteln. Auf dieser Grundlage wird die Umsetzung von Maßnahmen geprüft und angepasst. ir erarbeiten mit allen Akteuren W vielversprechende Projekte entlang der Wasser stoffwertschöpfungskette. ir etablieren einen kontinuierlichen Dialogpro W zess zu entstehenden Projekten, um die Transforma tionsprozesse transparent zu gestalten und die Öffentlichkeit aktiv einzubinden. Ausbau von Forschungs- und Anwendungskompetenzen fördern ir entwickeln und bieten im Rahmen vorhandener W Bildungsangebote spezielle Aus- und Weiterbil- dungsmöglichkeiten zum Themenkomplex „Energiewende mit Wasserstoff als Energieträger“. Dafür streben wir Vereinbarungen mit Verbänden der Wirtschaft an. ir unterstützen Einrichtungen, die eine Infrastruk W tur zur Testung von Systemen und Komponenten der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie anbieten. ir entwickeln existierende Forschungsschwer W punkte gemeinsam mit Bildungsträgern im Wasser stoffumfeld weiter. ir bewerten kontinuierlich den aktuellen Entwick W lungsstand von Technologien und identifizieren Anknüpfungspunkte für die Bildungslandschaft. ir prüfen den Aufbau eines multidisziplinären W Aus- und Weiterbildungszentrums „Energiewende“ mit u. a. dem Schwerpunkt Wasserstoff. 22 V I . KÜNFTIG E MASSNA HMEN
WA SSER STOFFSTR ATEG I E LAND HESSEN 2021 ir stärken den Technologietransfer und die W Analyse, Folgenabschätzung und Kopplung von Technologien mit Blick auf verschiedene gesell schaftliche Zielsetzungen wie Lebensqualität, sichere Arbeitsplätze, soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit. Erzeugung und Import von grünem Wasserstoff ir setzen uns für die Realisierung von Projekten W zur dezentralen Wasserstofferzeugung ein. Die erforderliche Technologieentwicklung möchten wir mit hessischen Partnern ermöglichen und fördern entsprechende Projekte. ir ermitteln die Potenziale erneuerbarer Wasser W stofferzeugung und prüfen, ob und gegebenenfalls wo die Erzeugung von grünem Wasserstoff im Rahmen von Pilotvorhaben und im Zuge der Technologieentwicklung in Hessen sinnvoll ist. ir ermitteln gemeinsam mit anderen Bundes W ländern, dem Bund und im Austausch mit euro päischen Partnerregionen erforderliche Wasser stoffimportmengen. Hierfür entwickeln wir Partnerstrategien, insbesondere für Pilot- und Anwendungsprojekte. ir intensivieren existierende und bauen neue W Partnerschaften auf, um unsere Wasserstoffbedarfe sicherzustellen und neue Handelsbeziehungen zu etablieren. ir streben einheitliche Qualitäts- und Zertifizie W rungsstandards hinsichtlich Wasserstoffimporten an. 23
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