Die Seite des Waldes - Steiermärkische Landesforste
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LANDESFORSTE Die Seite des Waldes ANDREAS HOLZINGER Die Natur auf unserer Seite Schattbaumarten, Pionieren, Schlusswald- baumarten und Sträuchern als Antwort auf Drei wesentliche, naturgegebene Voraus- die Vielfalt der Standorte. Die Natur also Vital, stabil und vielfältig in die setzungen helfen uns dabei, die Ziele zu errei- selbst als Lehrmeister und Gestalter! nächsten Jahre chen: Erstens das bodenbildende Grundge- stein Kalk als laubbaumfördernde Unterlage, Symbolische Vielfalt und „Natur- Immer wieder werde ich als Forstmann ge- zweitens die übers Jahr gleichmäßig ver- verjüngung“ auch im Management fragt, was wir denn im Waldmanagement teilten Niederschläge – in den Nordstaula- der Gesäusewälder im Nationalpark tun würden, um den gen vom Ausseerland bis Mariazell – bis zu Herausforderungen des Klimawandels zu 1.800 mm, also auch kein Minimumfaktor im Die Sommermonate sind immer auch eine begegnen, um den klimafitten Wald zu ge- Gesäuse und drittens die Genetik der natur- Zeit der Pflichtpraktika junger Försterschüler stalten und den Zielen des Naturschutzes, verjüngten Bäume, da schon die samentra- oder Forststudenten. Lassen wir an dieser wie auch denen der naturliebenden Er- genden Mutterbäume der Altbestände aus Stelle unsere heurige BOKU-Praktikantin zu holungssuchenden gleichermaßen gerecht mehreren Generationen naturverjüngter In- Wort kommen, die ein fünfwöchiges Prakti- zu werden? Meine Antwort ist – viel- dividuen entstanden sind und damit mehrere kum bei den Steiermärkischen Landesfors- leicht ein bisschen banal, aber stereotyp hundert Jahre lokalklimatische Anpassung ten absolviert hat: und irgendwie logisch: „So weitermachen an die Standorte im Gesäuse eine künftige wie bisher!“ Soll heißen: Konsequent jede Adaption an den Klimawandel leichter mög- Um mich kurz vorzustellen: ich bin Luisa natürlich vorkommende Mischbaumart lich macht oder zumindest erwarten lässt! Schenke, 21 Jahre alt und studiere in Wien an im Wachstum fördern, den Fichten-Bor- der Universität für Bodenkultur (BOKU) Forst- kenkäfer in der Naturzone kontrolliert Dabei sollte die Vitalität breitkroniger wirtschaft im 2. Semester. zulassen, einzelne Fichtenstämme vor- Laubbäume wie Buche und Bergahorn, die Gebürtig komme ich aus einem kleinen Dorf sichtig zu entnehmen und Reh-, Gams- Stabilität der Tiefwurzler Tanne, Kiefer oder nahe Bad Köstritz in Thüringen, Deutschland. und Rotwild moderat reduzieren! Lärche ebenso ihren Beitrag leisten wie Mein Studium führte mich also von meinem die Vielfalt der Mischungen von Licht- und verschlafenen Heimatdorf in das mitunter 12 Im Gseis | Nationalpark Gesäuse
LANDESFORSTE Herbstlich bunter Bergmischwald Lichtbaumart, Pfahlwurzler und im Nationalpark damit Stabilisator Lärche Bild: Ernst Kren Bild: Ernst Kren ebenso verschlafene Gesäuse. Bei den abendlichen „Campfire-Talks“ Nachdem ich an der BOKU erste theoreti- für unsere Gäste, welche immer freitags ab sche Einblicke in die Forstwirtschaft erlangt 20:00 Uhr auf dem Campingplatz in Gstatter- hatte und eine Exkursion im Fach Forstliche boden stattfinden, ist mir aufgefallen, dass für Biometrie erleben durfte, wollte ich mehr viele Zuhörer*innen der Beruf Jäger*in oder sehen und zwar in Aktion. Mein erster Prak- Förster*in ein Mysterium ist. Wenn ich den tikumstag führte mich in die Forstdirektion in Beruf selbst aber mit einem Wort beschrei- Admont und Herr Forstdirektor DI Holzinger ben müsste, so wäre es „Vielfalt“. Das Zweite stellte mir das Verwaltungsteam und den Be- wäre mit Sicherheit „Flexibilität“. trieb der Steiermärkischen Landesforste vor. Ich wohnte auf dem Campingplatz Forstgar- Mit der Zeit merkte ich, dass viele Dinge, ten in Gstatterboden und vor mir standen fünf die ich im Laufe meines bisherigen Studiums Wochen forstlicher und jagdlicher Eindrücke. gelernt hatte, zwar theoretisch funktionieren, Die Tätigkeiten und Aufgabenbereiche waren in der Praxis jedoch anders aussehen. Es ist genauso vielfältig wie die mich umgebenen wichtig, offen dafür zu sein, dass man stets Charaktere. Von Jagdsteigen ausputzen, Kä- dazu lernen muss, egal wieviel man studiert ferbäume auszeigen, Salzsteine legen über oder schon gearbeitet hat. administrative Aufgaben bis hin zu Bauver- handlungen für eine neue Wildfütterung in In diesem Sinne bedanke ich mich bei allen Johnsbach, war alles dabei. Damen und Herren der Steiermärkischen Lan- Mein Hauptaugenmerk lag auf dem Wild- desforste, die mir dies ermöglicht haben und einflussmonitoring mit Aufnahme von Ver- freue mich, nächstes Jahr wieder zahlreiche gleichsflächenpaaren (Verbisskontrollzäune Eindrücke gewinnen zu dürfen! BOKU-Praktikantin Luisa und Nullflächen) als Weiserflächen in den Hö- Bild: Luisa Schenke henstufen und auf allen Expositionen. Das Nationalpark Gesäuse Magazin | Winter 2021 13
LANDESFORSTE Pferderückung Bild: Christian Mayer Berufsjäger Josef Atschreiter – ein neues Neue, schattige Abstellplätze für „Campfire-Talk“ jeden Freitag zur Gesicht im Wald der Landesforste Campingbusse, Bild: Anita Watzl Gästeinformation, Bild: Stefan Leitner Bild: Josef Atschreiter Verjüngt auch das Team der Berufsjäger So streift fortan mit Josef Atschreiter ein junger, geländegängiger (in diesem Revier Voraussetzung) Berufsjäger – aus dem ober- österreichischen Aflenz stammend – durch das Revier Johnsbach-Sonnseite/Gofer, sorgt dabei für ausgeglichenen Wildstand und Geschlechterverhältnis bei Schalenwild und betreut mit seinen Kollegen Christian und Heimo die Wildfleischvermarktung „Gesäuse- wild“ und die Rotwild-Fütterung im Gseng. Keine Zeit also für Rast und Ruhe! Waldbau mit zwei PS! Reingard und … Anita vorm Check-In Fast schon vertrauter Anblick ist unser Bild: Anita Watzl Bild: Reingard Krump Freund Branco mit seinen starken Ardennen- Hengsten, der mittlerweile schon ein halbes Jahr die besonders bodenschonende Pfer- derückung in den Landesforste-Wäldern im Wussten Sie eigentlich, dass man von un- und Anita, die – von den frischen Morgen- Nationalpark betreibt – und ein Ende dieser serem Campingplatz aus gleich vier Schutz- brötchen über Auskünfte aller Art bis zum besonnenen Waldarbeit ist nicht abzusehen. hütten zu Fuß erreichen kann? Nein? – Okay, Check-In und Check-Out – einfach alles aus zugegeben: Sie liegen nicht ums Eck, son- der Hand schütteln. Frischer Wind auch am Campingplatz! dern müssen mit Kondition erwandert wer- den. Aber wer einmal auf der Veranda von Als besonderes Service werden heuer Eine Kernaufgabe der Gästebetreuung Hesshütte, Haindlkarhütte, Buchsteinhaus noch – nach Saisonschluss – die Sanitär- und Besucherlenkung ist ein kundenfreund- oder Ennstalerhütte bei Schweinsbraten, anlagen komplett erneuert, Parkraum er- liches Management am Campingplatz „Forst- Kaiserschmarren und Jägerlatein gesessen weitert, über das Winter-Halbjahr Prospekte garten“. Mit der Erweiterung der Abstellplät- ist und die archaische Felskulisse vis-à-vis gedruckt und so manche buchbare Almhütte ze am schattigen Waldrand, den wöchentlich betrachtet hat, der kann stolz sein auf sei- runderneuert. Sie werden staunen, wenn Sie freitags stattfindenden „Campfire-Talks“ zur ne Wanderleistung und wird dafür mehr- 2022 wieder unsere Gäste sind! Ihr Feed- Gratis-Info unserer Gäste über Wissenswer- fach entschädigt! Zurück nun aber zum back ist uns wichtig, Ihre (positive) Kritik tes im Nationalpark, dem dunkelsten Nacht- Ausgangspunkt: Für die Rundumbetreuung unser bester Lohn. himmel mit Sternenbeobachtung und der am Campingplatz sorgen unsere tüchtigen erlebbaren Waldwildnis rund um Gstatter- Reinigungskräfte Claudia und Barbara aus Auf ein Wiedersehen 2022 freut sich das boden ist unser Campingplatz ein Naturjuwel Gstatterboden-City und unser charmantes Team der Landesforste und Ihr Forstdirektor mitten im Nationalpark. Empfangsduo in der Verwaltung, Reingard Andreas Holzinger. 14 Im Gseis | Nationalpark Gesäuse
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