Digitale Tools für Lernen und Lehren: Herausforderungen für Bildungseinrichtungen - Digitale Tools für Lernen und Lehren
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DGUV Forum 3/2022 Schwerpunkt Digitale Tools
Digitale Tools für Lernen und Lehren:
Herausforderungen für Bildungseinrichtungen
Key Facts Autorin und Autoren
• Der Bedarf an digitalen Tools für Lernen und Lehren hat in den vergangenen Silvia Hartung
zwei Jahren innerhalb der DGUV stark zugenommen Rüdiger Reitz
• Für die Deckung dieser Bedarfe ist ein koordiniertes Vorgehen erforderlich Robert Scheibe
• Die didaktische Planung eines Lernformats steht vor dem Einsatz von digitalen Rolf van Doorn
Tools
Digitale Lernangebote und damit digitale Tools für das Lernen und Lehren gibt es in der DGUV schon
seit vielen Jahren. Durch die Pandemie ist aber auch hier der Bedarf stark gewachsen. Der Beitrag
beleuchtet die Anforderungen und das koordinierte Vorgehen der DGUV.
Digitale Tools für Lernen und ist aber auch hier der Bedarf sehr stark sprachigen Raum weitverbreitete Lernplatt-
Lehren: Worum geht es? gewachsen. form ILIAS (= integriertes Lern-, Informa-
tions- und Arbeitskooperations-System),
Eine Seminarsituation, die alle kennen: Die Digitale Anwendungen beschränken sich um Kurse und Teilnehmende zu verwalten
Teilnehmenden arbeiten in einer Gruppe nicht auf Online-Seminare und -Veran- und – gegebenenfalls im Sinne einer Anrei-
intensiv an einem Thema, ihre Ergebnisse staltungen. Sie werden auch benötigt, um cherung der Präsenzlehre – Lern- und Ar-
halten sie an einer Pinnwand oder einem Medien und Materialien zu erstellen und beitsmaterialien zur Verfügung zu stellen.
Flipchart fest. für die Lernenden bereitzustellen oder um Mit dem weiterentwickelten Lehrgang für
interaktive Methoden einzusetzen. Auch in Fachkräfte für Arbeitssicherheit (Sifa) und
Wie sieht diese Situation in einem Online- Präsenzseminaren spielen die Tools eine der Sifa-Lernwelt[1] realisieren die Unfall-
Seminar aus? An digitalen Tools werden immer größere Rolle. versicherungsträger darüber hinaus bereits
dann mindestens ein virtueller Seminar- seit 2019 einen integrierten Blended-Lear-
raum mit Gruppenräumen (Breakout-Ses- Was bedeutet das für den Bedarf an Werk- ning-Ansatz, indem für den Sifa-Lehrgang
sions) und digitale Pinnwände benötigt. zeugen für digitales Lernen und Lehren die Lernorte Seminar, Praktikum und eige-
und wie geht die DGUV hiermit um? Das ner Schreibtisch (Selbstlernphasen) syste-
Dieses kleine Beispiel zeigt die Bedeutung soll im Folgenden aus der Perspektive von matisch miteinander verschränkt werden.
von digitalen Tools für das Lernen und Leh- HGU und IAG näher betrachtet werden. Die Neben ILIAS als zentrale Plattform für das
ren. Die Tools müssen in der Bildungsein- Ausführungen beschränken sich auf den Bereitstellen der Inhalte und für die Zu-
richtung vorhanden sowie für Lernbeglei- Bereich Lernen und Lehren, also auf For- sammenarbeit innerhalb der Kurse stellt
tende und Teilnehmende zugänglich sein, mate, die pädagogisch-didaktischen Zielen hier ein Learning Content Management
außerdem sollten sie ohne größere Hürden folgen. Bei anderen Formaten, beispiels- System (LCMS) zur Gestaltung und Ver-
bedienbar sein. Das klingt lapidar, in der weise bei Veranstaltungen, spielen trotz waltung von Inhalten die zweite wichtige
Praxis kommen hier aber Herausforderun- vieler Überschneidungen andere Aspekte Säule der digitalen Basis-Ausstattung dar.
gen auf die Bildungseinrichtungen zu. eine Rolle.
Erste Erfahrungen in der Umsetzung digi-
Digitale Lernangebote und damit digitale Ausgangslage: Bedarfe taler Lernangebote bestanden also bereits.
Tools für das Lernen und Lehren gibt es in Aber waren damit auch schon die Voraus-
der Hochschule der gesetzlichen Unfall- Bereits vor Corona konnten die HGU und setzungen gegeben, um im Frühjahr 2020
versicherung (HGU) und dem Institut für das IAG auf eine „digitale Basis-Ausstat- kurzfristig auf die pandemische Notlage zu
Arbeit und Gesundheit der DGUV (IAG) tung“ zum Lehren und Lernen zurück- reagieren? Tatsächlich haben sich durch
schon seit vielen Jahren. Durch die Pan- greifen. Beide Einrichtungen setzten und die Corona-Pandemie sowohl die Anfor-
demie in den vergangenen beiden Jahren setzen unter anderem auf die im deutsch- derungen an digitale Lernangebote als
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Wenn Bedarfe an digitalen Tools für Lernen und Lehren
ähnlich sind, sollten Tools abteilungsübergreifend aus-
gewählt und für die gesamte DGUV beschafft werden.“
auch die damit einhergehenden Bedarfe ohne größere Ausfallzeiten durchgeführt treten können? Der in der DGUV genutzte
für d
igitale Werkzeuge zum Lehren und werden konnten. virtuelle Raum funktioniert rein browser-
Lernen massiv verändert. basiert, eine Installation bei den Anwende-
Doch schon bald wurde deutlich, dass rinnen und Anwendern ist nicht erforder-
Die gesteigerten Anforderungen waren weiterer Handlungsbedarf besteht. Für lich. Allerdings funktioniert diese Technik
dabei sowohl qualitativer als auch quan- mediendidaktisch ausgefeiltere A ngebote, nicht mit jedem Browser – so beispielswei-
titativer Natur. Qualitativ veränderte sich die insbesondere die Aktivierung der Bil- se nicht mit dem teilweise immer noch ver-
der Bedarf in einem ersten Schritt dahin dungsteilnehmenden fördern und/oder ko- breiteten, aber veralteten und nicht mehr
gehend, dass innerhalb kürzester Zeit ein operatives Arbeiten ermöglichen, reichen unterstützten Internet Explorer.
großer Anteil an Präsenzveranstaltungen Lernplattform, Learning Content Manage-
als synchrone Onlinevorlesungen und -Se- ment System und virtueller Raum nicht Immer wieder kam es durch solche oder
minare umgesetzt werden musste – eine aus. Schnell wurden innerhalb der Abtei- ähnliche Probleme dazu, dass Teilnehme-
Anforderung, der mit den zu diesem Zeit- lungen oder durch Einzelpersonen Tools rinnen und Teilnehmer an den Bildungs-
punkt zur Verfügung stehenden Tools nur identifiziert, die sich als Ergänzung der angeboten der HGU oder an Seminaren im
unzureichend begegnet werden konnte. An Tool-Basis-Ausstattung gut eignen würden. IAG nicht an Onlineformaten teilnehmen
der HGU war es für die laufbahnrelevanten Aber was davon darf innerhalb der DGUV konnten. Erst eine Beratung der Probleme
Bildungsangebote keine Option, hier über genutzt werden? Für welche Tools gibt es auf einer Sitzung der IT-Verantwortlichen
einen größeren Zeitraum Veranstaltungen möglicherweise in der DGUV bereits Lizen- der Unfallversicherungsträger im Novem-
ausfallen zu lassen oder die Teilnehmenden zen? Und wie erhalten Lehrbeauftragte und ber 2020 brachte Abhilfe: Unter anderem
rein asynchron (beispielsweise über Skrip- Lernbegleitende Zugang zu Tools, die über wurde eine gemeinsame Basis bei Brow-
te und Aufgaben) zur Auseinandersetzung die DGUV-Kennung bereitgestellt werden? sern und bestimmten Einstellungen defi-
mit den Inhalten anzuregen. Gleiches galt niert.
insbesondere für die Ausbildung der Auf- Beim HGU-IAG-Zukunftstag im September
sichtspersonen und Sifas am IAG. Quanti- 2020 – einer Online-Veranstaltung, die sich Zugleich zeigte sich: Eine Koordination war
tativ veränderten sich die Bedarfe derart, an Akteurinnen und Akteure im digital ge- und ist auch innerhalb der DGUV erforder-
dass nicht nur einzelne Veranstaltungen stützten Lernen und Lehren in der DGUV lich. Wenn Bedarfe an digitalen Tools für
digital gestützt stattfanden, sondern auf und bei den Unfallversicherungsträgern Lernen und Lehren ähnlich sind, sollten
einen Schlag ein Großteil des Bildungsan- richtete – zeigte sich schließlich, dass die Tools abteilungsübergreifend ausgewählt
gebots online realisiert werden musste. Im Bedarfe in den einzelnen Akteursgruppen und für die gesamte DGUV beschafft wer-
Zuge einer Notbeschaffung wurden darauf- und Abteilungen ähnlich gelagert sind. den. Nur so können Insellösungen vermie-
hin Lizenzen für einen mit der Datenschutz- den und Synergieeffekte beispielsweise bei
Grundverordnung (DSGVO) konformen Bedarf nach koordiniertem Beschaffung, Beratung und Erfahrungs-
virtuellen Seminar- beziehungsweise Vor- Vorgehen austausch erzielt werden.
lesungsraum[2] für die Bedarfsträger inner-
halb der DGUV zur Verfügung gestellt, so- Was nützt ein virtueller Seminar- oder Vor- Ende 2020 richtete der IT-Service der DGUV
dass – nach erfolgreicher Qualifizierung der lesungsraum, wenn die Teilnehmerinnen aus diesem Grund eine Projektgruppe
Lehrpersonen – die Lehrveranstaltungen und Teilnehmer nicht in den Raum ein- „Digitales Lernen & digitale Veranstaltun-
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gen“ ein. Alle betroffenen Abteilungen der • Kerntools: Anforderungen an Tools
DGUV wurden dazu eingeladen. Neben der ▸ Erstellen und Verwalten von
HGU und dem IAG beteiligen sich vor allem Medien und Materialien (Learning Die Auswahl an digitalen Werkzeugen für
die Landesverbände der DGUV und das In- Content Management System) Lernen und Lehren ist fast unüberschaubar
stitut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA). In ▸ Aufzeichnen und Verwalten von groß.[3] Bei der Auswahl neuer Tools stellt
zwei Teilgruppen – digitales Lernen und Videos (Medienserver) sich damit immer die Frage, welche Tools
Lehren einerseits und digitale Veranstal- ▸ Teilnehmenden-Management in welcher Kategorie infrage kommen.
tungen andererseits – werden seitdem in ▸ digitale Prüfungen/Auswertung
der Projektgruppe Bedarfe und Anforde- von Prüfungen (E-Assessment/ In der Projektgruppe wurden Anforderun-
rungen beraten und Beschaffungen an- Online-Assessment) gen an Tools aufgelistet (Abbildung 2). Bei
gestoßen. ▸ Lernplattform (ILIAS) Betrachtung der Anforderungsliste wird
▸ virtueller Seminar-/Vorlesungs-/ schnell klar, dass die Überprüfung der di-
Im Intranet der DGUV konnte auf dieser Veranstaltungsraum gitalen Werkzeuge eine durchaus umfang-
Grundlage im Sommer 2021 eine Liste der • Kollaborationstools (Tools für die reiche Aufgabe ist.
in der DGUV verfügbaren und einsetzba- Zusammenarbeit):
ren Tools veröffentlicht werden. Diese Liste ▸ Whiteboard-Tool(s), Pinnwand Das beginnt bei den fachlichen Anforde-
schafft auch Klarheit darüber, was möglich ▸ Umfragetools, die auch zum Ein- rungen. Anfang 2021 verfügte die DGUV
ist – und was nicht. Schließlich können frei sammeln von Fragen, für Quiz et noch nicht über ein geeignetes digitales
verfügbare Onlinewerkzeuge nicht einfach cetera genutzt werden können Whiteboard, das für eine Vielzahl von An-
in Seminaren oder Vorlesungen verwendet (Audience Response System, ein wendungen einsetzbar ist. Aus fachlicher
werden – Datenschutz, IT-Sicherheit und Beispiel siehe Abbildung 3) Sicht sollte es drei Tools geben: einerseits
Lizenzrecht sind einige der wichtigen As- ▸ Anwendung(en) zur Pausenge- eine möglichst einfach zu bedienende,
pekte, die vorab zu prüfen sind. Das trifft staltung/zur Vernetzung niederschwellige Anwendung, die sich
auch auf Open-Source-Anwendungen zu – ohne große Einarbeitungszeit sowohl für
hier gibt es immer mal wieder die Fehlein- Eine Darstellung dieser Toollandschaft ent- die Arbeit in Online-Seminaren und -Vor-
schätzung, dass diese Produkte problemlos hält Abbildung 1. lesungen als auch für Online-Veranstal-
eingesetzt werden könnten. tungen aller Art eignet, und andererseits
Für jede Kategorie wurde bestimmt, was ein Whiteboard-Tool, das für komplexere
Digitales Lernen und Lehren – bereits vorhanden ist und weitergeführt Einsatzzwecke geeignet ist. Darüber hin-
die Toollandschaft werden soll und für welche Zwecke bezie- aus wird ein Pinnwand-Werkzeug benötigt,
hungsweise Kategorien noch Tools benö- das sich auch gut für asynchrone Anwen-
Für welche Anwendungsfälle welche di- tigt werden. dungen eignet.
gitalen Tools vorhanden sind, wie sie in
die IT-Infrastruktur eingebunden sind und
wie der Support organisiert ist, beeinflusst
die Qualität des Lernens und Lehrens maß- Grafik: IAG
geblich.
Der erste Schritt der Projektgruppe be-
stand somit darin, sich einen Überblick
zu verschaffen: welche Anwendungen
wo bereits vorhanden sind und welche
neuen Bedarfe es gibt. Hier zeigte sich,
dass einige in der DGUV bereits einge-
setzte Tools – wie etwa die Lernplattform
ILIAS – auch für weitere Hauptabteilungen
passend sind. Für andere Bedarfe waren
dagegen noch keine Lösungen innerhalb
der DGUV vorhanden.
In einem zweiten Schritt wurden deshalb
die Bedarfe weiter analysiert und geclus-
tert. Auf dieser Basis wurden folgende Ka-
tegorien definiert: Abbildung 1: Toollandschaft digitales Lernen und Lehren der DGUV
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Für welche Anwendungsfälle welche digitalen Tools vor-
handen sind, wie sie in die IT-Infrastruktur eingebunden
sind und wie der Support organisiert ist, beeinflusst die
Qualität des Lernens und Lehrens maßgeblich.“
Neben den fachlichen Anforderungen stel- verbunden: Wer administriert die Werkzeu- IT-Service der DGUV geleistet werden. Ge-
len sich eine ganze Reihe von weiteren zen- ge technisch und fachlich? Wer berät bei rade für den Einsatz der Kollaborations-
tralen Anforderungen. An der HGU und der Suche nach einer passenden Anwen- tools gibt es in der Regel keinen zentralen
beim IAG sind nicht nur Beschäftigte der dung und bietet Schulungen, Support oder Support, stattdessen wird auf kollegiale
DGUV als Lernbegleitende oder Dozieren- Informationsmaterialien an? Und nicht zu- Unterstützung gesetzt. In der im Intranet
de tätig. Bei einigen Tools ist es allerdings letzt: Wie werden die neuen Möglichkeiten verfügbaren Liste der digitalen Werkzeuge
Voraussetzung, dass eine Anmeldung über kommuniziert und der Einsatz der digitalen sind Mitarbeitende der DGUV aufgeführt,
eine DGUV-Mailadresse vorgenommen Tools gefördert? die über Erfahrungen mit dem jeweiligen
wird. Und auch Anwendungen, die schon Tool verfügen und sich zur kollegialen Un-
innerhalb der DGUV zur Verfügung stehen, Seitens der Hauptabteilung IT-Services der terstützung bereit erklärt haben.
sind aus diesem Grund teilweise nicht ge- DGUV wurde für alle Anfragen rund um
eignet: Externe Lernbegleitende und Do- digitale Tools eine E-Mail-Adresse einge- Darüber hinaus darf nicht vergessen wer-
zierende, aber auch externe Teilnehmende richtet, um eine zentrale Anlaufstelle zu den, die Verfügbarkeit neuer digitaler Tools
können beispielsweise (derzeit) die Tools diesem Themenfeld anzubieten. Die hier auch an die relevanten Akteurinnen und
in Microsoft 365 nicht nutzen. eingebundenen Mitarbeitenden stellen Akteure zu kommunizieren. Die HGU in-
auch die Schnittstelle zu externen Dienst- formiert im ILIAS-Blog „HGU E-Learning
Selbstverständlich sind zudem die Anfor- leistern dar. Nicht alles kann jedoch vom News“ regelmäßig über neue Entwicklun-
derungen an den Datenschutz zu berück-
sichtigen. In der Praxis ist allerdings fest-
zustellen, dass die Anforderungen sehr Grafik: IAG
unterschiedlich ausgelegt werden, was
vor allem die gemeinsame Auswahl von
Tools mit Unfallversicherungsträgern er-
schwert. Die Barrierefreiheit von Tools ist
ebenfalls eine Herausforderung – sie rückt
bei einigen Anbietern erst langsam ins Be-
wusstsein.
Tools im Betrieb: Administration,
Support, Qualifizierung
Eines steht außer Frage: Die digitalen Kom-
petenzen haben sich in den vergangenen
zwei Jahren bei allen Nutzerinnen und Nut-
zern digitaler Tools sukzessive weiterent-
wickelt. Dennoch ist die Einführung neuer
Anwendungen in einer Organisation kein
Selbstläufer. Viele offene Fragen sind damit Abbildung 2: Zentrale Anforderungen an Tools
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aus (denken) wir Lehren und Lernen: von Aspekt sollte sein, mit interessierten Be-
Tools und Werkzeugen aus oder von päd- rufsgenossenschaften und Unfallkassen
Im Austausch von agogisch-didaktischen Konzepten aus?“[4] gemeinsame Vorgehensweisen zu verab-
reden. Bei der Auswahl und der Beschaf-
Erfahrungen über Vor den Überlegungen zum Einsatz von di- fung von digitalen Anwendungen können
gitalen Tools steht immer die inhaltliche so Synergien genutzt werden.
die Verwendung (didaktische) Planung. Die Tools helfen
von Tools können anschließend bei der methodischen Um-
setzung eines Lernangebots – sind also bei
Im Austausch von Erfahrungen über die
Verwendung von Tools (gelungene und
didaktische Sze- Präsenz- wie auch bei Onlineformaten der auch misslungene Anwendungsfälle) kön-
letzte Schritt.[5] nen didaktische Szenarien gemeinsam wei-
narien gemeinsam terentwickelt werden.
Fazit und Ausblick
weiterentwickelt Die Thematik digitale Tools ist eine Quer-
werden.“ Bewährt hat sich in der DGUV das ge-
meinsame und systematische Vorgehen
schnittsaufgabe, wie die Auflistung der
Anforderungen gezeigt hat. Eine Aus-
in der Projektgruppe, in die alle betroffe- tauschgruppe „Educational Technology“
nen Hauptabteilungen eingebunden sind. (EdTech) der gesetzlichen Unfallversiche-
Eine Herausforderung bleibt dennoch die rungsträger mit Beteiligung der IT, der Qua-
gen und stellt kompakte Hilfestellungen Kommunikation des Angebots. Lernbeglei- lifizierungsbereiche und des Datenschut-
zur Nutzung der Tools zur Verfügung. tende und Dozierende müssen bereit sein zes könnte für die Weiterentwicklung
und über die zeitlichen Ressourcen ver- hilfreich sein. ←
Tools und Didaktik: fügen, Tools auszuprobieren und ihren
Henne und Ei? didaktisch begründeten Einsatz zu planen.
Ohne Tools gibt es kein digital unterstütz- Das Thema wird alle Bildungseinrichtun-
tes Lernen und Lehren. Eine Gefahr bei der gen dauerhaft begleiten. Eine Verstetigung
Beschäftigung mit Tools ist allerdings, dass der Arbeit muss geplant werden. Was soll-
diese im Vordergrund stehen: „(…) Von wo te dabei beachtet werden? Ein zentraler
Fußnoten
[1] Der weiterentwickelte Sifa-Lehrgang wurde
im DGUV Forum 03/2019 vorgestellt.
Quelle: IAG
[2] Virtuelle Seminar- bzw. Vorlesungsräume –
auch als virtuelle Klassenzimmer bezeich-
net – unterscheiden sich im engeren Sinne
von Videokonferenzlösungen durch eine
wirksame Kompetenzentwicklung größere Anzahl integrierter, didaktisch nutz-
Lernbegleiter-/innen barer Tools. Der Funktionsumfang hat sich
Online-Learning allerdings durch pandemiebedingt verkürzte
Online-Seminare Kompetenzentwicklung Innovationszyklen mittlerweile weitestgehend
IT-Infrastruktur
angepasst.
Sifa-Lernwelt Lernformate [3] Jane Hart veröffentlicht seit 2007 jährlich
eine Liste der Top-Tools. 2021 wurde die Liste
Barcamp Ressourcen Kompetenzen Blended Learning auf 300 Top-Einträge erweitert: https://www.
toptools4learning.com/.
[4] Meier, C: Lehren und Lernen online – von
Transfer digitales Lernen und Lehren wo aus denken?, www.scil.ch/2020/03/28/
virtueller Seminarraum
lehren-und-lernen-online-von-wo-aus-den-
digitale Tools Transferorientierung #DGUVOLT22 ken/ (abgerufen am 11.01.2022)
[5] Das E-Book „Von Analog zu Digital – 7x5
Medien und Materialien
interaktive Workshop-Methoden, die auch
technischer Support online begeistern“ zeigt beispielsweise
Methoden auf, die sowohl in Präsenz- als
auch in Onlineseminaren funktionieren
und gibt Hinweise auf Tools zur Umset-
zung in Onlineformaten: https://read.
bookcreator.com/VBTBmiXkvoUE98PpAU-
aM4DNGZvl2/77ZfcLDwTrumhFpRkmr9EA, ab-
Abbildung 3: Beispiel für die Nutzung eines Audience-Response-Systems: gerufen am 01.02.2022. Dafür muss allerdings
Word-Cloud aus einer Veranstaltung zum Online-Learning das didaktische Konzept bereits stehen.
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