DIGITALES DORF SPIEGELAU-FRAUENAU - Zwischenergebnisse Stand Oktober 2018 - Digitales Dorf - Bayern Digital

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DIGITALES DORF SPIEGELAU-FRAUENAU - Zwischenergebnisse Stand Oktober 2018 - Digitales Dorf - Bayern Digital
DIGITALES DORF
 SPIEGELAU-FRAUENAU
Zwischenergebnisse Stand Oktober 2018
DIGITALES DORF SPIEGELAU-FRAUENAU - Zwischenergebnisse Stand Oktober 2018 - Digitales Dorf - Bayern Digital
Digitales Dorf Spiegelau-Frauenau:   15.11.2018

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DIGITALES DORF SPIEGELAU-FRAUENAU - Zwischenergebnisse Stand Oktober 2018 - Digitales Dorf - Bayern Digital
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Inhaltsverzeichnis
1     Einführung .................................................................................................................................................. 4
2     Adressierte Handlungsfelder in Spiegelau und Frauenau .......................................................................... 4
    1.1      Medizin und Pflege ............................................................................................................................. 4
    1.2      Mobilität ............................................................................................................................................. 5
      1.2.1          Die Dahoam 4.0® Dorfbus App ................................................................................................... 6
    1.3      Wohnen .............................................................................................................................................. 7
    1.4      Dienste................................................................................................................................................ 9
      1.4.1          Digitale Verwaltung .................................................................................................................... 9
           1.4.1.1       Die Dahoam 4.0® Rathaus App............................................................................................. 10
      1.4.2          Digitale Anzeige ........................................................................................................................ 11
      1.4.3          Nachbarschaftshilfe .................................................................................................................. 12
      1.4.4          Live-Übertragung des Pfingstgottesdienstes in Spiegelau ....................................................... 13
    1.5      (Lebenslanges) Lernen...................................................................................................................... 14
      1.5.1          Anbindung der Gemeindebücherei Spiegelau an die Onleihe LEO-SUED................................ 15
      1.5.2          Digitales Klassenzimmer ........................................................................................................... 16
      1.5.3          Digital unterstütztes Lehrangebot ........................................................................................... 16
      1.5.4          Einführung eines Schulportals .................................................................................................. 18
      1.5.5          Die Dahoam 4.0® Schul App ..................................................................................................... 17
      1.5.6          Ertüchtigung von Senioren zur Nutzung digitaler Technologien ............................................. 20
    1.6      Energie .............................................................................................................................................. 20
    1.7      Tourismus ......................................................................................................................................... 21
3     Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerdialog.................................................................................................... 22
    1.8      Bürgerdialog ..................................................................................................................................... 23
    1.9      Bürgerbefragungen .......................................................................................................................... 24
      1.9.1          Umfrage zur Medienkompetenz in Kindergärten und Schulen ............................................... 24
      1.9.2          Befragung zur Medienkompetenz der BürgerInnen 55+ ......................................................... 25
    1.10     ABC Digital für Neulinge – das digitale Lexikon ............................................................................... 26
    1.11     Film ................................................................................................................................................... 26
    1.12     Community Veranstaltungen ........................................................................................................... 27
      1.12.1         Besuch des Bundespräsidenten im Rahmen der Regionalreise „Land in Sicht“ ...................... 28
      1.12.2         ALE Kolloquium......................................................................................................................... 29
      1.12.3         Bürgerkonferenz im Rahmen des Bürgergutachtens 2030 ...................................................... 30
      1.12.4         Arbergipfel der Rotarier im Rahmen des Rotary Youth Leadership Award (RYLA) Seminar ... 30
2     Handlungsempfehlungen ......................................................................................................................... 31
4     Der Dahoam 4.0® Account: die digitale Dorfgemeinschaft ..................................................................... 31
5     Quellenverzeichnis ................................................................................................................................... 33

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1 Einführung
Das Digitale Dorf ist eine Initiative von und mit den Bürgern vor Ort. Ziel ist es, die Chancen der
Digitalisierung für die Bewerkstelligung alltäglicher Herausforderungen des Lebens auf dem Land
bestmöglich zu nutzen.

Ein intensiver Bürgerdialog und die Begleitung und Unterstützung der Gemeinden im digitalen Wandel, sind
wesentlicher Bestand der Projektumsetzung in der Pilotregion Spiegelau-Frauenau. Gemeinsam mit den
Bürgern praxistaugliche digitale Alltagshelfer entwickeln und erproben.

Als digitales Herzstück hat der Technologie Campus Grafenau die Online Plattform Dahoam 4.0® entwickelt.
In dieser zentralen Informations- und Kommunikationsplattform laufen die umgesetzten digitalen Lösungen
zusammen und erlauben dem Bürger handlungsfeldübergreifend die interaktive Zusammenarbeit im
Gemeindeleben.

Damit macht Dahoam 4.0® das Digitale Dorf für alle Bürgerinnen und Bürger greifbar.

Auf der dazugehörigen Webseite www.dahoamviernull.de können allgemeine Informationen zu den elf
Themenfeldern Arbeiten, Dienste, Energie, Lernen, Medizin, Mobilität, Pflege, Wohnen, Tourismus,
Landwirtschaft oder Kultur nachgelesen werden. Zudem werden für die beteiligten Gemeinden in
Südbayern jeweils die tatsächlichen Umsetzungsmaßnahmen und verfügbare Anwendungen in der
Gemeinde vor Ort erklärt.

2 Adressierte Handlungsfelder in Spiegelau und Frauenau
In der Pilotregion Spiegelau-Frauenau stehen bis dato die Handlungsfelder Medizin und Pflege, Mobilität,
(lebenslanges) Lernen, Tourismus, Energie und Dienste (mit den Hauptthemen Digitale Verwaltung und
Nachbarschaftshilfe) im Vordergrund.

Dabei wurden in der Projektumsetzung (soweit vorhanden) auch bereits existierende Lösungen
aufgegriffen. Gut bewährte Best Practices wurden je nach Eignung für die in Spiegelau und Frauenau
gegebenen Rahmenbedingungen angepasst, erweitert, genutzt oder verworfen. Bei Bedarf wurden zudem
eigene Anwendungen konzipiert und entwickelt.

Einen ersten Überblick zum Digitalen Dorf Spiegelau-Frauenau zeigt der dazugehörige Flyer.

1.1 Medizin und Pflege

Die Gemeinden Spiegelau und Frauenau haben sich in ihrer Bewerbung zum Digitalen Dorf ein hohes Ziel
gesteckt: Der Aufbau eines ganzheitlichen, am Menschen orientierten und interdisziplinär vernetzten
Medizin- und Pflegenetzwerks.

Medizin verfolgt stets das Ziel, die Gesundheit der Menschen zu erhalten oder wiederherzustellen. Dies
impliziert, dass jegliche medizinische Versorgung an den Bedürfnissen des Menschen ausgerichtet sein
muss. Dies ist auch dann ganz entscheidend, wenn es darum geht, digitale Dienste in den Bereich Medizin
und Pflege miteinfließen zu lassen. Auch in der Medizin hat die Digitalisierung längst Einzug genommen und
bietet hervorragende Möglichkeiten, um den Herausforderungen der Überalterung der Bevölkerung
gepaart mit der Landflucht und Konzentration der medizinischen Versorgung in den Ballungszentren zu
begegnen.

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Damit ist das Themenfeld Medizin ein Schwerpunkt der Umsetzungsmaßnahmen im Gemeindeverbund
Spiegelau-Frauenau. Der Aufbau eines Medizinnetzwerks zwischen den Arztpraxen vor Ort mit
medizinischen Einrichtungen (Krankenhäuser, Universitätskliniken, Pflegeeinrichtungen) kann als Grundlage
für eine verbesserte Versorgung im ländlichen Raum dienen.

Auch die Anwendung telemedizinischer Verfahren kann den potentiellen Versorgungslücken durch
Überlastung der Hausarztpraxen im ländlichen Raum entgegenwirken. Dabei kommt spezielle Telemedizin-
Technik zum Einsatz. Diese erlaubt im einfachsten Fall eine audiovisuelle Kommunikation in Echtzeit
zwischen Hausarzt und dem betreuenden medizinischen Personal (z.B. Pflegedienstkraft oder VERAH -
Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis) vor Ort. In einer Weiterführung können über entsprechend
zugelassene Medizinprodukte dann auch Vitaldaten an den behandelnden Arzt übertragen werden. Durch
die Einführung Telemedizin-orientierter Versorgungsprozesse ist eine signifikante Steigerung der
Versorgungsqualität (durch effektive Beschleunigung der Versorgung) sowie eine Erhöhung der
Versorgungswirtschaftlichkeit (durch Einsparung unnötiger Wege und vermeidbarer Leistungen) zu
erwarten.

Die Begleitung der Einführung der rechtssicheren telemedizinischen Verfahren zur Echtzeitübertragung von
Vitaldaten ist Hauptbestandteil des durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege
(StMGP) geplanten Projekts „MeDiLand – Medizin Digital auf dem Land“, welches seit August 2018
ebenfalls in der Pilotregion Bayerischer Wald durch das Team des Technologie Campus Grafenau umgesetzt
wird.

Durch die Verwendung einer digitalen Gesundheitsakte ist sichergestellt, dass alle behandelnden Ärzte
denselben Kenntnisstand über die Vorerkrankungen des Patienten bzw. der Patientin haben. Dies dient als
Basis für eine ganzheitliche Betreuung und medizinische Versorgung. Wichtig ist dabei, dass
Patient/Patientin selbst die Hoheit über diese Gesundheitsakte hat. Das heißt, nur der Patient oder die
Patientin legt fest, welche Informationen durch einen Arzt eingesehen werden können und welche nicht.

In zahlreichen Gesprächen mit den betroffenen Stakeholdern konnte folgende Vorgehensweise für die
Umsetzung der Neuerungen in den Handlungsfeldern Medizin und Pflege festgelegt werden:

    1. Einführung einer audiovisuellen Kommunikation zwischen VERAHs und Hausärzten

    2. Durchgängige Information durch Einsatz einer digitalen Gesundheitsakte

    3. Anwendung von Telemedizin Verfahren in Arztpraxen, Pflegedienst, Pflegeheim (mit Mobileinsatz
       von nichtärztlicher Assistenz) und Schutzhaus

    4. Erweiterung des Telemedizin Netzwerks um stationäre Leistungsbereiche

Die Umsetzung dieser Punkte ist bis Ende 2019 geplant.

Die wesentlichen Inhalte sind auch im MeDiLand Flyer dargestellt.

1.2 Mobilität

Der öffentliche Personennahverkehr im ländlichen Raum ist meist eingeschränkt. Bedingt durch historisch
gewachsene Konzessionsvergaben werden bestimmte Strecken regelmäßig bedient, andere nur selten.
Während in Ballungszentren Mitfahrzentralen, Car-Sharing und Taxi-Apps bereits verbreitet sind, besteht in
ländlichen Regionen Nachholbedarf. Ganzheitliche multimodale Gesamtkonzepte, die oben genannte

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Lösungsansätze sinnvoll miteinander verbinden, existieren nicht. Aufgrund der geographischen Flächigkeit
der ländlichen Regionen, der Dorfstrukturen und der zerstreuten Firmenansiedlung existieren riesige
Pendlerströme, die oft nur auf Basis individueller Eigeninitiative punktuell koordiniert werden. Ältere
Menschen fallen aus dem Mobilitätsangebot weitgehend heraus und sind auf Mitfahrangebote von
Nachbarn oder Familienangehörigen angewiesen. Mütter werden zum Fahrdienst, wenn Kinder Sport-,
Musik- und Freizeitangebote nutzen wollen.

Im Rahmen eines parallel zum Digitalen Dorf Projekt durchgeführten Förderprojekts zur Verbesserung der
Mobilität im ländlichen Raum, wird in der Gemeinde Spiegelau ein Dorfshuttlebus eingeführt. Dieser fährt
bedarfsorientiert auf einer festgelegten Streckenführung (Linie). Die Einrichtung und der Betrieb einer für
die Fahrtanmeldungen notwendigen Rufbuszentrale nach Inbetriebnahme erfolgt durch die Gemeinde
Spiegelau. Die wesentlichen Informationen hierzu hat die Gemeinde Spiegelau in einem Dorfbus Flyer
zusammengefasst.

1.2.1 Die Dahoam 4.0® Dorfbus App
Parallel hierzu wird eine Mobilitäts-App für mobile Endgeräte entwickelt, die eine Reservierung und
Buchung bedarfsgerechter Fahrten ermöglicht.

Die Zielgruppe der Mobilitäts-App sind Personen, die nicht, oder nicht mehr eigenständig mobil sind und
einen Fahrdienst in Anspruch nehmen möchten. Die Anwendungsspezifikation stützt sich auf folgende
umgesetzte Anforderungen:

    Fahrtensuche mit Start- und Zielort sowie Datums- und Zeitangabefeld für die Suche nach passenden
    Routen

    Start- und Zielberechnung durch Geoinformationsservice

    Fahrtenauskunft auf Basis der eingegebenen Daten

    Platzbuchung in den jeweiligen Transportmitteln

    Navigation zur nächsten Haltestelle

    Buchungsvalidierung durch QR Code (Das Gegenstück zur Verarbeitung für den Bus muss in einer zweiten
    Entwicklungsstufe umgesetzt werden)

    Stornieren und Ändern von Buchungen, sofern vom Anbieter möglich

    Angabe der Fahrten auf einer Übersichtskarte mit den jeweiligen Haltestellen

    Informationen zu Fahrten und Haltestellen anzeigen

    Push-Benachrichtigungen bei Änderungen des Fahraufkommens

    Feedback Kanal für Nutzer der Applikation und Rufbusdienste

Die Applikation führt primär über ein Onboarding System in die Usability der Applikation ein. In diesem
werden grundlegende Funktionen der Applikation initial erklärt. Weitere Informationen, die sich aus der
Nutzung der Applikation ergeben, werden im Verlauf der Nutzung erklärt. Die Buchung erfolgt über ein
gängiges Fahrtengesuchsystem, auf welche sich die Nutzer durch die Wahl der jeweiligen Angebote
hinzubuchen können. Gespeicherte Fahrten werden in einem digitalen Ticketsystem hinterlegt.

Ein erster Prototyp dieser Dorfshuttle App wurde im Rahmen einer Bachelor-Arbeit entwickelt.

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Die weitere Ausgestaltung der Mobilitäts-App wird nach einer ersten Betriebsphase des Dorfbus (Start im
September 2018) und Festlegung der genauen Fahrtmodalitäten sowie der Umsetzung eines Angebots von
Bedarfsfahrten in 2019 erfolgen.

Abbildung 1: Dahoam 4.0® App für den Dorfbus Spiegelau

1.3 Wohnen
Der demografische Wandel in Deutschland stellt unsere Gesellschaft vor neue Herausforderungen. Es
werden weniger Kinder geboren als Menschen sterben. Zudem werden wir aufgrund verbesserter
medizinischer Versorgung immer älter. Als Folge wird der Anteil an älteren Menschen und Senioren in
Deutschland deutlich steigen. Das statistische Bundesamt rechnet damit, dass der Anteil von über 60-
jährigen an der Gesamtbevölkerung von 27% in 2014 bis auf 38% in 2050 steigen wird. Der Anteil von über
80-jährigen wird im gleichen Zeitraum um 20% wachsen. Insbesondere der ländliche Raum ist von dieser
Entwicklung betroffen.

Auch verlangt die Arbeitswelt immer mehr Flexibilität ab, so dass die Kinder oder Verwandten von Senioren
oft in anderen Städten wohnen und nur schwer zu erreichen sind. Manche Familien haben zudem keine
Kinder. Daher sind Haushalte, in denen mehrere Generationen unter einem Dach wohnen, seltener
geworden. Immer mehr Senioren leben allein. Besonders schmerzlich ist es, wenn der langjährige
Lebenspartner plötzlich stirbt und aus dem gewohnten Umfeld verschwindet. In der Altersklasse der 65-75-
Jährigen ist fast ein Drittel ledig, getrennt lebend, verwitwet oder geschieden (vgl. Destatis, Bevölkerung in
Privathaushalten nach Familienstand und Altersklassen, Referenzjahr 2016, https://www-
genesis.destatis.de/genesis/online;jsessionid=C50CBA11DB8BC9B599A5C28F33EBE0A1.tomcat_GO_2_2?o

                                                                                                 Seite 7 von 33
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peration=previous&levelindex=3&levelid=1510929105517&step=3). 2016 betrug der Anteil der über 65-
Jährigen an der Gesamtbevölkerung 27,6%. In dieser Gruppe lebten 49,9% in 1-Personen-Haushalten
(Destatis, Privathaushalte, Alter der Bezugsperson, Haushaltsgröße, https://www-
genesis.destatis.de/genesis/online;jsessionid=6537C194B4FCF633A87BDDAB3C3A2824.tomcat_GO_2_2?o
peration=previous&levelindex=3&levelid=1510930326882&step=3.) Einsamkeit nimmt zu. In manchen
Fällen wird diese Situation noch durch eine angespannte finanzielle Lage der Senioren verschlechtert.

Derzeit sind 2,9 Mio. Bürger pflegebedürftig, 70% davon im Alter von über 75 Jahren (vgl. Destatis,
Pflegebedürftige, 2001-2015, https://www-
genesis.destatis.de/genesis/online;jsessionid=C50CBA11DB8BC9B599A5C28F33EBE0A1.tomcat_GO_2_2?o
peration=previous&levelindex=2&levelid=1510927734408&step=2). Im Umkehrschluss heißt dies
allerdings, dass von den 60-75-Jährigen ein Großteil, 84,1% (vgl. Destatis, Pflegebedürftige nach
Altersklassen, 2015, https://www-
genesis.destatis.de/genesis/online;jsessionid=C50CBA11DB8BC9B599A5C28F33EBE0A1.tomcat_GO_2_2?o
peration=previous&levelindex=2&levelid=1510927734408&step=2), nicht pflegebedürftig ist. Mit
zunehmendem Alter steigt die Pflegebedürftigkeit allerdings rapide an, so dass ein Teil der 60-75-Jährigen
zwar noch alleine zurechtkommt, dies aber zusehends schwieriger wird.

Dennoch ist es der vorherrschende Wunsch, trotz eines heute verbesserten Angebots an altersgerechten
Wohnformen wie Wohngemeinschaften, möglichst lange in der gewohnten Umgebung zu leben und in
Würde alt zu werden. Dies ist insbesondere im ländlichen Raum eine Herausforderung angesichts des
Rückzugs von öffentlichen und privaten Dienstleistungen aus der Fläche und einer ausgedünnten
technischen und sozialen Infrastruktur (vgl. z.B. stellvertretend für andere Mose, Ingo; Nischwitz, Guido,
Anforderungen an eine regionale Entwicklungspolitik für strukturschwache ländliche Räume, E-Paper der
Akademie für Raumforschung und Landesplanung Nr. 7, Hannover 2009, ISBN 978-3-88838-725-8).

Digitalisierung bietet zunehmend Möglichkeiten, eine Verbesserung der Lebensbedingungen im
strukturschwachen ländlichen Raum zu unterstützen. So werden selbstfahrende Autos und smarte Häuser
Realität. Vitalwerte können von der Armbanduhr abgelesen werden und die Seniorenvertretungen
informieren über das Internet.

Ältere Menschen können sich dem nicht oder nur sehr schwer entziehen und möchten zumeist an dieser
Welt auch sehr gerne teilhaben. Oft sind die Möglichkeiten, einen Zugang zu diesem Thema zu finden, auf
unregelmäßige Angebote der Volkshochschulen begrenzt und durch Berichte über Datendiebstahl,
Internetbetrug und die Angst, etwas falsch zu machen, negativ belegt. Dabei bieten das Internet und die
damit verbundenen Technologien aber grade auch vielen Älteren Chancen auf mehr Lebensqualität und
Teilhabe in ihrem direkten Umfeld.

Moderne altersgerecht angewandte digitale Technik kann maßgeblich helfen, so lange wie möglich
selbstbestimmt und eigenständig in den eigenen vier Wänden zu leben. Durch ein von der Umgebung
unterstütztes Wohnen (engl. „Ambient Assisted Living“, kurz AAL) können Senioren ihren Alltag weitgehend
alleine meistern, ohne abhängig zu sein von medizinischem Pflegepersonal oder Angehörigen.
Digitalisierung ermöglicht ein im Alter selbstbestimmtes und selbständiges Wohnen in den eigenen vier
Wänden.

Aufgrund der vorhandenen Themenvielfalt und in Absprache mit den Gemeinden Frauenau und Spiegelau
wurde das Themenfeld Wohnen und AAL zunächst mit geringerer Priorität behandelt. Nachdem die
Einführung intelligenter Assistenzsysteme gerade in Seniorenhaushalten aber zunehmend Möglichkeiten
bietet, Senioren mehr Sicherheit und Hilfestellung im Alltag zu geben, wurde dies zu einem

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Themenschwerpunkt in dem an das „Digitale Dorf“ angeknüpfte und vom Bayerischen Staatsministerium
für Arbeit und Soziales (StMAS) geförderte Projekt „BLADL – Besser Leben im Alter durch digitale
Lösungen“.

Dieses Projekt verfolgt dabei folgende Ziele:

    Ertüchtigung von Senioren zur Nutzung digitaler Technologien

    Niederschwelliger Zugang, einfache Nutzung und effiziente Koordination von Nachbarschaftshilfe durch
    die Entwicklung einer digitalen Plattform

    Mehr Sicherheit für Senioren und deren Angehörige durch unterstützende AAL-Technologien, Erhöhung
    der AAL-Akzeptanz

Einen Überblick hierzu gibt der dazugehörige BLADL Flyer.

1.4 Dienste

1.4.1 Digitale Verwaltung
Das digitale Rathaus beschreibt die Digitalisierung kommunaler Dienste für Bürger und Angestellte der
Gemeindeverwaltung und im Bauhof.

Im einfachsten Fall beinhaltet dies die Online-Verfügbarkeit von Broschüren oder Informationsmaterialien
zu Gemeindeangelegenheiten oder –diensten (z.B. Bekanntmachungen, Bebauungsplan) sowie die
Veröffentlichung von Neuigkeiten über die Gemeindehomepage. In einer fortgeschrittenen Variante kann
dies aber auch die Einführung digitaler Workflows und Ticketsysteme bedeuten, die die Prozesse zwischen
Gemeinde-, Bauhofmitarbeitern, ortsansässigen Vereinen und Bürgern zusammenbringen.

Dies bedingt eine entsprechende IT-Infrastruktur, die sowohl die Basisausstattung mit erforderlicher
Hardware (z.B. Smartphones für Bauhofmitarbeiter, Sensortechnik für Wasserversorgung), als auch die
Implementierung eines IT Backends zur Abbildung der Gemeindeprozesse beinhaltet. Über ein darauf
aufbauendes IT Frontend können die nötigen Prozesse, Arbeitsschritte und Aufgaben dann den
Verwaltungsangestellten, Bauhofmitarbeitern und Bürger auch visuell zur weiteren Bearbeitung angezeigt
werden.

In diversen Arbeitskreisrunden mit Bürgern und vielen Gesprächen mit Gemeinde- und Bauhofmitarbeitern
wurden über mehrere Monate hinweg die Wünsche und Anforderungen diesbezüglich gesammelt und
priorisiert.

Dabei wurden für die Gemeindearbeit insbesondere die Aufgabenverwaltung und die Notwendigkeit zur
Priorisierung von Aufgaben besprochen. Auch das Delegieren von Workflows (splitten) wurde von den
kommunalen Fachleuten diskutiert; die Prozesse sollen je nach Bearbeiter in bestimmte Abschnitte
aufgeteilt werden können.

Auch die Abwicklung von Bürgeranliegen soll in der Prozessmodellierung und bei der Erstellung von
Workflows berücksichtigt werden. Haben Bürger spezielle Anregungen, Hinweise oder auch Beschwerden
an die Gemeinde, so sollen diese automatisiert an die jeweils zuständigen Gemeindevertreter
weitergeleitet werden. Dabei wird eine sehr einfache Handhabung für alle Beteiligten (Mitarbeiter und
Administrator in der Gemeinde und / oder Bauhof, sowie der Bürger) als wesentlich bewertet.

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In dem gewünschten Portal sollen auch Informationen und Dokumente von der Gemeinde digital
bereitgestellt werden. Alle öffentlichen Dokumente wie Landschaftspläne, Ortsabrundungspläne,
Satzungen, Steuern, Beiträge, die nicht über das Bürgerserviceportal Bayern abrufbar sind, sollen nach
Ansicht der Arbeitskreisteilnehmer im Portal zur Verfügung stehen. Auch Sitzungsinformationen (für
Gemeinderäte und Bürger), Veranstaltungen (kulturell, kirchlich, Vereine) sowie Öffnungszeiten,
Verwaltungsstruktur, kommunale Infrastruktur (A-Z, Sachgebiete, Gemeinderäte) könnten stufenweise
einfließen.

1.4.1.1   Die Dahoam 4.0® Rathaus App
Ende 2017 konnte parallel zum weiterführenden Bürgerdialog mit der Implementierung einer digitalen
Rathaus App begonnen werden.

Dabei stand man im fortlaufenden engen Bürgerdialog, um die zu modellierenden Workflows und Prozesse
auch anforderungsgerecht zu realisieren.

Als erstes Zwischenergebnis konnte schließlich Mitte Mai bei einer Gemeinderatssitzung den
Bürgervertretern in Frauenau eine Testversion zum Download angeboten werden. Am Ende der
darauffolgenden dreiwöchigen Testphase wurden die Rückmeldungen, Hinweise und Anregungen zur App
gesammelt und in der Folge ausgewertet. Aktuell wird an einem Versionsupdate gearbeitet. Absicht ist, die
Rathaus App Frauenau Ende 2018 allen Bürgern in Frauenau über die entsprechenden App Stores zur
Verfügung zu stellen.

Folgende Anforderungen wurden bislang umgesetzt:

    Allgemeine Informationsdarstellung: dies beinhaltet allgemeine Informationen insbesondere für neue
    Nutzer zum Inhalt und Umfang der App

    Nutzerrollentrennung und Aufgabenverwaltung: Registrierte Benutzer sollen erweiterte
    Zugriffsmöglichkeiten auf Dokumente, Prozesse und Daten erhalten können. Dies beinhaltet auch die
    Möglichkeit zur Einrichtung verschiedener Nutzergruppen mit unterschiedlichen Rechtevergaben. Bei
    der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Benutzergruppe wird jedem Verwaltungsangestellten die jeweils
    zugewiesene Aufgabenübersicht bereitgestellt.

    Dokumentenanzeige: Über die App sollen den Bürgern allgemeine Gemeindedokumente verfügbar
    gemacht werden. Hierfür ist es notwendig, dass gängige Dateiformate (pdf und docx) direkt in der App
    nutzerfreundlich (also mit Scroll- und Zoom-Funktion) angezeigt und via on-board Applikationen geöffnet
    werden können.

    Suchfunktion: Eine funktionsübergreifende Suchfunktion für Dokumente, Aufgaben usw. erleichtert den
    Nutzern die Navigation in der App.

    Bürger Aktiv: Die Möglichkeit, Informationen zur Beseitigung von Gefahren etc. in der Gemeinde
    einzureichen, ersetzt bzw. unterstützt ein aktives Beschwerdemanagement und gibt den Bürgern das
    Gefühl, ernst genommen und gehört zu werden.

    Design der App nach Dahoam 4.0® CI: Der Einsatz von Adobe Illustrator Designvorschlägen auf allen
    Pages innerhalb der Applikation erleichtern den initialen Aufbau der tatsächlichen Applikation und
    erhöhen durch mehrere Überarbeitungen nach gegebenen UI-UX Paradigmen die Usability für den
    Endnutzer.

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Darüber hinaus wurden folgende spezifische Funktionen realisiert:
    In der Browser-basierten Version ist die Ansicht aller Formulare auch ohne Download möglich, sofern es
    sich um PDF Dokumente handelt. Andere Dokumente werden mittels on-board Lösungen angezeigt.

    Über die Suchfunktion kann anhand von Schlagworten im gesamten Portal gesucht werden.

    Der Mitmachworkflow bietet die Angabe von Standortinformationen zur genauen Ermittlung der Position
    der Meldung. Alternativ kann der Standort manuell angepasst werden. Weiterhin kann zur genauen
    Dokumentation des Ausnahmefalles ein Foto an die Verwaltung versandt werden. Dazu können sich die
    jeweils Beteiligten über eine Kommentarfunktion weitere Informationen zukommen lassen.

    Zusätzliche Module können jederzeit implementiert werden.

    In den Kalender kann z.B. durch den Bauhof auch eine Straßensperrung eingetragen werden.

    Über eine Mitgliederliste können Benutzer ihre Kontaktdaten freigeben, sofern gewünscht, um direkt
    aus der App heraus Anrufe zu starten und Nachrichten zu senden.

Abbildung 2: Dahoam 4.0® Rathaus App

1.4.2 Digitale Anzeige

Auch im Bereich der öffentlichen Bekanntmachungen bieten sich digitale Lösungen an. Unlängst gehören
digitale Anzeigetafeln zu Informations- und Werbezwecken gerade im urbanen Raum zum normalen
Stadtbild. Auch auf dem Land nutzen insbesondere größere Supermärkte und Discounter die digitalen
Werbeflächen.

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Im Gemeindebereich jedoch ist dies außerhalb von touristischen Anwendungen noch außerhalb der Norm.
Hier geht die Gemeinde Frauenau mit der Beschaffung digitaler Anzeigetafeln neue Wege. Demnächst wird
der bisher analoge (also mit Aushängen in Papierform befüllte) Schaukasten direkt am Rathaus durch einen
digitalen Großbild-Monitor zu ersetzen. Ersetzt werden auch die über den gesamten Gemeindebereich
verteilten Anzeigewände. Diese werden einerseits für offizielle Bekanntmachungen und Mitteilungen
genutzt, andererseits für Werbe- und Veranstaltungsplakate.

Frauenau nimmt damit eine Vorreiterrolle ein, wie eine vorangegangene Anfrage zur Rechtmäßigkeit von
Veröffentlichungen von Gemeindeangelegenheiten in digitaler Form beim zuständigen Landratsamt
ergeben hat. Hier herrschten zunächst Bedenken, ob der Legalität, welche an das Innenministerium
weitergegeben wurden. Nach eingehender Prüfung wurde jedoch die Zustimmung (unter gewissen
Voraussetzungen) von amtlicher Stelle erteilt.

Mit den zukünftigen neuen digitalen Anzeigetafeln ergeben sich für die Gemeinde viele Vorteile:

    Vorbeugen wilden Plakatierens im öffentlichen Raum

    Zentrales Bespielen der digitalen Anzeigetafeln durch Gemeindemitarbeiter vom Arbeitsplatz aus

    Stets übersichtliche und ordentliche Gestaltung im Sinne der Gemeinde

    Mühsames Entfernen von Reißnägeln und Tackerklammern entfällt

    Vermeidung von Müll

    Örtliche Vereine und Veranstalter sparen Druckkosten und können ihre Veranstaltungsplakate digital an
    die Gemeinde zum Aushang übermitteln

Der Technologie Campus Grafenau hat die Gemeinde Frauenau in der Erstellung des
Leistungsverzeichnisses unterstützt. Für die Beschaffung und Installation der digitalen Anzeigetafeln erhielt
ein regionaler Anbieter den Zuschlag. Mit der Inbetriebnahme ist bis November 2018 zu rechnen.

1.4.3 Nachbarschaftshilfe

Nachbarschaftshilfe wird digital unterstützt: Den Rasen mähen, Einkaufsfahrten durchführen,
Behördenangelegenheiten abwickeln, Arztfahrten organisieren – durch ehrenamtlich engagierte Bürger
erhalten Hilfsbedürftige Unterstützung. Eine bedienerfreundliche Organisationsplattform soll Nachfrager
und Ehrenamtliche leichter zusammenbringen, Terminvereinbarungen und Abwicklungen beschleunigen
und erleichtern. Dazu wird gerade die bisherige Organisation der bislang rein analogen Nachbarschaftshilfe
der Gemeinde Mauth untersucht. Unter Berücksichtigung der aktuellen Anforderungen wird im Anschluss
eine digitale Plattform zur Vereinfachung der Koordination und Kommunikation zwischen Organisatoren,
Helfern und Hilfesuchenden entwickelt. Diese resultierende digitale Nachbarschaftshilfe wird (vergleichbar
wie auch die Rathaus App Frauenau oder das Schulportal) ebenfalls auf dem Dahoam 4.0® Backend
aufbauen. Damit sind die Möglichkeit zur Wiederverwendung von zahlreichen Funktionen, die effektive
Realisierung von Workflows sowie auch die bedienerfreundliche Nutzerführung und das ansprechende
Design gewährleistet.

Mit der Umsetzung dieser digitalen Plattform zur Nachbarschaftshilfe (als Teil des Projekts BLADL) wird im
Herbst 2018 begonnen.

Gleichzeitig wird auch am Aufbau einer Nachbarschaftshilfe in der Gemeinde Frauenau gearbeitet.
Wiederum im intensiven Bürgerdialog zukünftiger potentieller Helfer und Hilfesuchender werden die
Rahmenbedingungen und Erfolgsfaktoren diskutiert und in der Folge realisiert.

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1.4.4 Live-Übertragung des Pfingstgottesdienstes in Spiegelau

Mit der Live-Übertragung des Pfingstgottesdienstes am 20. Mai 2018 aus der Pfarrkirche Spiegelau in das
Seniorenheim Rosenium wurde das Digitale Dorf speziell für die Senioren greifbar.

Bei dieser Premiere wurde der Gottesdienst in Echtzeit von der Kirche direkt in den Speisesaal des
Altenheims übertragen.

Aufgrund der fehlenden Internetverbindung in der Pfarrkirche Spiegelau mussten zunächst einige
technische Hürden genommen werden, bevor die notwendigen Voraussetzungen zur Live-Übertragung
erfüllt waren. Dank des großen Engagements der mit dieser Aufgabe betrauten zwei Studenten des
Studiengangs Medientechnik der Technischen Hochschule Deggendorf, konnten jedoch schließlich rund 25
Senioren der Andacht folgen.

Abbildung 3: Live-Übertragung des Pfingstgottesdienstes in der Pfarrkirche Spiegelau

Ein Höhepunkt für die Senioren war es, dass alle Bewohner das Sakrament empfangen konnten. Zur
Eucharistie-Feier brachte die Mesnerin der Pfarrkirche Spiegelau die Hostien direkt aus der Kirche ins
Rosenium. Für die technische Umsetzung holte man sich die Hilfe vom Projektteam Digitales Dorf. So
betreuten Mitarbeiter des Technologie Campus und zwei Studenten der Hochschule Deggendorf schließlich
gemeinsam die Liveübertragung.

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Abbildung 4: Senioren des Seniorenheim Rosenium in Spiegelau folgen der Pfingstandacht

Besonders für ältere Menschen ist es wichtig, am sozialen Leben weiterhin teilhaben zu können, auch wenn
sie nicht mehr so mobil sind wie früher. Ein wesentlicher Bestandteil ist sicherlich der gewohnte
Gottesdienstbesuch. Dabei kann die Digitalisierung den Alltag ganz entscheidend unterstützen. Durch die
Live-Übertragung in sehr guter Bild- und Tonqualität wird es möglich die Atmosphäre der Kirche in andere
Örtlichkeiten zu übertragen. Die Bewohner müssen keinerlei Wege überwinden und können dennoch in der
Gemeinschaft an der Messe teilhaben.

Der Pfingstgottesdienst war ein erster Testlauf, der von den Senioren sehr positiv angenommen wurde. Von
Seiten der Roseniumsleitung sowie des Spiegelauer Pfarrers Herrn Tobias Keilhofer besteht großes
Interesse, dieses Angebot zukünftig regelmäßig zu realisieren.

1.5 (Lebenslanges) Lernen

Lebenslanges Lernen und der Zugang zu Bildung für jedermann ist unbestritten einer der wichtigsten
Grundsätze unserer Gesellschaft. Dabei sollte es keinen Unterschied machen, in welcher Region
Deutschlands wir leben. Hier kann uns gerade im ländlichen Raum mit oftmals eingeschränktem
physischem Bildungsangebot die Digitalisierung sehr zu Hilfe kommen.

Online-Lernplattformen sind von überall zugänglich, ohne dass große finanzielle Mittel (oftmals gar keine)
aufgewendet werden müssen.

Auch die Möglichkeit der Online-Bücherausleihe kann das Angebot der kleinen Gemeindebüchereien mit
verhältnismäßig geringem finanziellem Aufwand deutlich erweitern.

Dass die Digitalisierung auch bereits in den Schulalltag unserer Kleinsten Einzug halten muss, zeigt die
Neugestaltung des Lehrplans an Grundschulen durch das Kultusministerium: Medienkompetenz ist die
vierte (gleichwertige) Säule der Schulausbildung neben Rechnen, Lesen und Schreiben. Die Bezeichnung der
aktuellen Generation Heranwachsender als „Digital Natives“ zeigt dabei, wie selbstverständlich digitale

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Medien in unserem Lebensalltag integriert sind. Umso wichtiger ist es, den verantwortungsvollen Umgang
mit diesen Medien von klein auf zu erlernen. Dies impliziert, dass einerseits die Ausstattung der Schulen auf
einen entsprechend aktuellen Stand der Technik gebracht werden muss. Andererseits müssen auch die
Lehrkräfte auf diesen digitalen Wandel entsprechend vorbereitet und in der Einführung neuer
Lehrkonzepte (unter Berücksichtigung der Digitalisierung) unterstützt werden. All dies wird unter dem
Begriff Digitales Klassenzimmer und der Vermittlung von digitaler Medienkompetenz subsummiert.

Die Einführung eines für Eltern und Lehrer gleichermaßen nutzbaren Schulportals bietet zudem vielfältige
Möglichkeiten für eine verbesserte Kommunikation zwischen allen Beteiligten.

Genauso wichtig wie für die jüngere Generation ist auch der zunehmende Umgang mit digitalen Medien
unter den älteren Mitmenschen. Bereits heute stehen viele Dienste des alltäglichen Lebens nur noch dann
kostenfrei zur Verfügung, wenn sie online genutzt werden (z.B. Online-Banking, Abwicklung von
Versicherungsgeschäften). Gerade bei älteren Menschen oder auch Personen, die bspw. im Berufsalltag
keinerlei IT-Berührung haben, besteht jedoch oftmals eine große Hemmschwelle, sich auf das
„neumoderne Zeug“ einzulassen. Daher bedarf es besonderer niederschwelliger Angebote, um diese
Menschen bei ihrem aktuellen Kenntnisstand abzuholen und ihnen mit Rat und Tat zu Seite zu stehen.

Diesem Thema widmet sich das vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales (StMAS)
initiierte Projekt „BLADL – Besser Leben im Alter mit digitalen Lösungen“, welches als weiteres
Seitenprojekt aus dem „Digitalen Dorf“ entstanden ist. Hier geht es insbesondere um die digitale
Ertüchtigung von BürgerInnen im Alter über 55 Jahren (55+), die sich entsprechende Hilfs- und
Beratungsangebote zu digitalen Themen wünschen.

1.5.1 Anbindung der Gemeindebücherei Spiegelau an die Onleihe LEO-SUED
Digitaler Zuwachs im Reich der Bücher und Zeitschriften: Am Welttag des Buches fiel der Startschuss für die
Anbindung der Gemeindebücherei Spiegelau an die E-Book Ausleihe LEO SUED (LEsenOnline SUEDbayern).
Damit konnte der bisherige Bestand um 44.000 auf über 50.000 Medien erhöht werden und alle digitalen
Medien sind bequem von zuhause aus oder auch von unterwegs über Smartphone, Tablet & Co. abrufbar.

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Der Technologie Campus Grafenau hat die konzeptionelle Vorarbeit zur Realisierung der Onleihe
unterstützt und die Gemeindebücherei Spiegelau in der Umsetzung beraten. In diesem Fall hat es sich
angeboten, auf etablierte und bewährte digitale Angebote und Lösungen zurückzugreifen.

Nach Aussage der Büchereileitung Spiegelau betrug die Anzahl der Ausleihen im April 2018 (das war der
Restmonat nach Einführung der Onleihe) und im Mai 2018 zusammen 296, dies entspricht einem
Wachstum zur Vorperiode (Quartal) von 133 Prozent. Im Vergleich zu den anderen "Start-Büchereien“ liegt
Spiegelau nach Aussage der Gemeinde Spiegelau im oberen Bereich. Auch wenn man die Zahlen der bereits
etablierten Büchereien, also jene die schon länger der Onleihe angehören, betrachtet, ist die Onleihe in
Spiegelau gut platziert.

Informationen zur Onleihe hat die Gemeinde Spiegelau in einem Flyer zusammengefasst.

1.5.2 Digitales Klassenzimmer
Wie eine Befragung aller Eltern, Lehrer und Kindergartenmitarbeiter in Spiegelau und Frauenau ergab,
wünscht sich ein Großteil der Eltern und Lehrer eine vermehrte Nutzung digitaler Medien im Unterricht und
Schulalltag.

Die Ergebnisse der Befragung sind in einem Flyer zusammengefasst.
Der digitale Wandel in den Klassenzimmern erfährt auch Unterstützung von Seiten der bayerischen
Staatsregierung und wird durch BAYERN DIGITAL II, einem im Mai 2017 beschlossenen 10-Punkte-
Masterplan, Schritt für Schritt umgesetzt. Die Fördermaßnahme sieht unter anderem vor, dass zeitnah an
allen bayerischen Schulen digitale Klassenzimmer eingerichtet werden. Für die Verbesserung der IT-
Ausstattung steht für die Sachaufwandsträger ein mehrjähriges Förderprogramm im Mittleren dreistelligen
Millionenbereich zur Verfügung.

Grundvoraussetzung für das digitale Klassenzimmer sind ein schnelleres Internet in allen Klassenzimmern
und eine zeitgemäße Computerausstattung. Eine entsprechende Verkabelung innerhalb des Schulhauses,
aber auch nach außen (Internetanschluss) ebnet den Weg für eine funktionierende Schulhausvernetzung.
Die Infrastruktur des digitalen Klassenzimmers sollte idealerweise die Nutzung drahtlos verbundener
digitaler Endgeräte für alle Schülerinnen und Schüler ermöglichen. Eine entsprechende
Netzwerkinfrastruktur und eine Internetanbindung mit ausreichender Bandbreite bildet dabei die
Grundlage. Die Unterrichtsräume sollten darüber hinaus mit einer ausreichenden Anzahl von Steckdosen
(z. B. zum Aufladen der Akkus) sowie mit abschließbaren Aufbewahrungsmöglichkeiten (ggf. mit
integrierter Ladefunktionalität) ausgestattet sein.

Die notwendigen Verkabelungsarbeiten für ein schnelleres Internet in den Grundschulen Spiegelau und
Frauenau wurden in die Wege geleitet und sind zum Teil schon abgeschlossen. Die geplanten Maßnahmen
zur Ausstattung der Grundschulen mit Internet, Lehrer-PCs, Beamer, Dokumentenkameras und Tablets
werden über das Programm des Kultusministeriums BAYERN DIGITAL II angestrebt.

Der Technologie Campus Grafenau steht den Gemeinden Spiegelau und Frauenau als Sachaufwandsträger
für die Grundschulen sowie den Schulen selbst hinsichtlich der geplanten Neuausstattung der
Klassenzimmer beratend zur Seite.

1.5.3 Digital unterstütztes Lehrangebot
Eine Säule im Handlungsfeld Bildung und Lernen ist die Unterstützung der Schulfamilie in Form von
Beratung hinsichtlich geeigneter Hardware und Software. Aufgabe des Projektteams ist es auch, die
Schulen, Lehrer und Eltern zu informieren, welche Computerprogramme, Lernplattformen und Apps

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sinnvoll sind im Schul- und Familienalltag. In dieser beratenden Funktion hat das Projektteam folgende
Empfehlungen ausgesprochen.

Handreichung „Empfohlene Kinderwebseiten und Lernprogramme für die Grundschule“

Im Laufe der Projektarbeit entwickelte sich die Idee, alltagstaugliche Tipps und einfache
Anwendungsbeispiele im Bereich Lernprogramme und Kinderwebseiten für Lehrer und Eltern
zusammenzustellen. Die empfohlenen Webseiten sollen kindgerecht, einfach aufgebaut und ohne große
Vorkenntnis genutzt werden können. Darüber hinaus war die Prämisse, dass die Seiten kostenfrei und
browserbasierend abgerufen werden können. Die Ergebnisse der Recherche wurden in einer zweiseitigen
Handreichung zusammengefasst, welche Web-Adressen für Eltern-Nachschlagewerke für kindgerechte
Webseiten, kindgerechte Suchmaschinen, Kinderlexika sowie Apps und Lernprogramme für Kinder
beinhaltet. Eltern und Lehrer sollen durch die Handreichung motiviert werden, digitale Anwendungen in
den (Schul-) Alltag zu integrieren.

Die Handreichung können Sie hier einsehen.

LearningApps.org

In den Empfehlungen für Kinderwebseiten und Lernprogrammen steht auch der Hinweis auf
LearningApps.org. Diese Seite beinhaltet eine Sammlung von Lernapps und Lernspielen zu verschiedenen
Themenfeldern, Unterrichtsfächern und Jahrgangsstufen – z.B. Memory, Wortgitter, Schätzen etc.
Lehrkräfte und Schüler haben die Möglichkeit, Apps in fertiger Form zu übernehmen und anzuwenden. Sie
können aber auch eigene Versionen der Apps erstellen und diese auf die aktuelle Unterrichtssituation
zuschneiden. Die Nutzung der Webseite ist kostenlos.

Hier finden sich ein paar Beispiele:

    Tier-Memory
    https://learningapps.org/view600257

    Waldtiere-Memory
    https://learningapps.org/view46566

    Tier am Bauernhof – Zuordnen

    https://learningapps.org/view1306943

    Digitaler Buchstabenwald

    https://learningapps.org/watch?v=pbt1s4evj18
    Memory Digitales Dorf

    https://learningapps.org/watch?v=pywu4ef2j18

    Digitales Millionenspiel

    https://learningapps.org/watch?v=pbgz1ixgj18

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Mebis – Landesmedienzentrum Bayern (Medien-Bildungs-Service)

Das Mebis-Portal (https://www.mebis.bayern.de/) des bayerischen Kultusministeriums bündelt alle
wichtigen Informationen zum Thema schulische Medienbildung. Lehrer und Schüler können über das
Internet darauf zugreifen und erhalten über die Bereiche Infoportal, Mediathek, Prüfungsarchiv und
Lernplattform Infos, Materialien und Werkzeuge für den digitalen Unterricht.

1.5.4 Einführung eines Schulportals: die Dahoam 4.0® Schul App
Gespräche mit Eltern und Lehrern sowie die Befragung zur Medienkompetenz haben ergeben, dass es im
Bereich Kommunikation innerhalb der Schulfamilie dringend Handlungsbedarf gibt. Der Großteil der Eltern
und Lehrer wünscht sich einen schnelleren und unkomplizierteren Informationsaustausch in Form von
Elternbriefen und Schulinfos in digitaler Form per App. Ein Meilenstein im Projekt Digitales Dorf im
Handlungsfeld Bildung und Lernen ist deshalb die Erstellung einer App und deren Einführung. Hier im
Fokus: ein niederschwelliger Zugang, eine nutzerfreundliche Bedienoberfläche sowie eine überschaubare
Palette an Funktionen, angepasst an die Bedürfnisse kleinerer Schulen. Während der technischen
Umsetzung der App und in Folge der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) spielte das Thema
Datenschutz eine zentrale Rolle. Im Vorfeld wurden die Datenschutzbeauftragten der Schulämter Regen
und Freyung-Grafenau konsultiert, um Vorgaben und Qualitätskriterien von Seiten des Bayerischen
Kultusministeriums abzufragen und um festzuhalten, unter welchen datenschutzrechtlichen Bedingungen
die Dahoam 4.0® Schul App veröffentlicht werden darf.

Von Seiten der beiden Datenschutzbeauftragten und auch des Kultusministeriums spricht alles für die
Einführung der Dahoam 4.0® Schul App, da sie entsprechende Auflagen erfüllt:

    Grundsätzlich werden alle Daten nicht an Dritte weitergegeben und sind für Unbefugte nicht einsehbar.

    Die Verarbeitung der Daten erfolgt über die verschlüsselte Verbindung (https) eines deutschen Servers.

    Alle Nutzer verwenden die App freiwillig und geben im Vorfeld ihre Einverständniserklärungen ab (diese
    ist jedes Schuljahr zu erneuern!).

    Von Seiten der Schule wird gewährleistet, dass alle Eltern die Infos und Elternbriefe der Schule erhalten.
    Diejenigen Eltern, die die App nicht nutzen, erhalten die Schulinfos wie gehabt auf Papier.

    Alle Schulinformationen, Dokumente oder Chroniken werden mit Ablauf des jeweiligen Schuljahres
    gelöscht.

An den Grundschulen Spiegelau und Frauenau ist die Einführung der Dahoam 4.0® Schul App für Anfang
2019 geplant. Vorausgegangen ist eine Testphase der Demoversion im Juli 2018. Freiwillige Lehrer und
Eltern wurden von den Schulleitungen im Vorfeld akquiriert. Eltern und Lehrer testeten innerhalb von zwei
Wochen die Basisfunktionen der App. Anhand eines Leitfadens probierten die Eltern, wie sie einen
Elternbrief empfangen und öffnen bzw. Termine im Kalender ansehen können. Lehrer wurden dazu
aufgerufen, Elternbriefe zu erstellen, an die Testeltern zu senden und sich den Empfang durch die Eltern
bestätigen zu lassen („Gelesen-Funktion“). Die Erfahrungen mit der App wurden von den Testteilnehmern
in einen Fragebogen eingetragen und bei einem abschließenden „Feedback“-Termin mit dem Projektteam
besprochen.

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Den Startschuss für die Testphase markierten Informationsveranstaltungen für Lehrer und Eltern an beiden
Grundschulen. Hierbei wurden die wichtigsten Funktionen der App für Eltern und Lehrer vorgestellt, die
Leitfäden, Fragebögen und Einverständniserklärungen ausgeteilt und der Ablauf der Testphase erläutert.

Nach Abschluss der Testphase und Rückmeldung der Testteilnehmer entwickelt das Projektteam basierend
auf den Erfahrungen und Bewertungen der Testpersonen die Schul App weiter. Die Einführung für alle
(freiwilligen) Eltern und Lehrer sowie für das Verwaltungspersonal erfolgt im Laufe des neuen Schuljahrs
2018/19. Dazu ist an beiden Schulen eine Informationsveranstaltung geplant, bei der die Dahoam 4.0®
Schul App und deren Funktionsbereiche ausführlich vorgestellt werden, um möglichst viele Eltern für die
Nutzung der App zu gewinnen.

Abbildung 5: Dahoam 4.0® Schul App

Die Funktionalitäten der App werden erst dann freigeschaltet, sofern sich der Nutzer erfolgreich mit den
entsprechenden Nutzerrechten eingeloggt hat.

Beispielsweise können Eltern die eingestellten Elternbriefe der Lehrer lesen und diese als „gelesen“
markieren. Der Lehrer erhält die Meldung, dass die Eltern den Brief gelesen haben. Eine vollständige
Integration elektronischer Elternbriefe mit Formularbausteinen und Unterschriftenfeldern sind aufgrund
der aktuellen Datenschutzrichtlinien noch nicht integriert. Demzufolge dürfen Elternbriefe mit individuellen
Eingaben der Eltern nicht elektronisch gespeichert werden. Schultermine sind über einen Kalender zudem
einsehbar. Schulinformationen und Elternbeiratskontakte werden in den passwortgeschützten Bereich
übertragen. Ebenfalls sind die Sprechzeiten der Lehrer nur durch den geschützten Zugang einsehbar.

Lehrer haben mit der App die Möglichkeit eine Art digitales Klassenbuch zu führen. Abwesenheiten können
von den Lehrern direkt morgens in der Klasse eingetragen werden. Auch die Sekretärin kann diese
Einstellung vornehmen. Nachweise zur Krankheit werden bisher nicht gespeichert, da diese medizinische

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Daten enthalten könnten. Eine direkte Krankmeldung der Eltern ist aufgrund der Datenschutzlage nicht
implementiert, kann aber in Zukunft bei Änderung der Gesetzeslage noch freigeschaltet werden.

1.5.5 Ertüchtigung von Senioren zur Nutzung digitaler Technologien
Auch die ältere Bevölkerung kann durch neue digitale Technologien wie Handy, Tablet, Internet & Co. eine
spürbare Unterstützung im Alltag erfahren. Aber nur, wenn deren Benutzung leichtfällt.

Passgenaue Weiterbildungsangebote für Senioren sollen den Einstieg erleichtern und zur Nutzung digitaler
Technologien motivieren. Den Umgang mit Handy, Smartphone, Tablet und Computer erlernen –
passgenau und auf die Bedürfnisse von Senioren zugeschnitten. Der Einstieg in die digitale Welt und die
Nutzung der Angebote müssen kein Buch mit „sieben Siegeln“ sein. Hierfür bewertet und entwickelt der
Technologie Campus aktuell verschiedene Weiterbildungsformate (vgl. Projekt BLADL). Um eine Basis für
die spätere Projektevaluation zu haben, wurde eine Befragung der Senioren in den Gemeinden Frauenau
und Mauth hinsichtlich ihrer digitalen Kompetenzen durchgeführt. Im Rahmen der Befragung wurden
neben dem aktuellen Wissens- und Erfahrungsstand hinsichtlich der Nutzung digitaler Medien, auch bereits
Wünsche und Anforderungen an Hilfs- und Beratungsangebote erhoben.

Die Ergebnisse der Befragung wurden in einem Flyer zusammengefasst.

Erste Weiterbildungsangebote für Senioren sollen im Herbst 2018 in den Pilotgemeinden Frauenau und
Mauth erprobt werden.

1.6 Energie
Ein weiteres Beispiel, das die Verknüpfung verschiedener Handlungsfelder unter Nutzung moderner
Technologie demonstriert, ist die Installation einer intelligenten Licht-Lade-Säule im Wander- und
Loipenzentrum Klingenbrunn (Ortsteil von Spiegelau).

Wie der Name vermuten lässt, vereint diese Laterne mehrere Funktionen: zur Lichtsteuerung enthält sie
dynamisch dimmbare LED Leuchtmittel. Das Dimmverhalten kann dabei in Abhängigkeit der integrierten
Radarsensorik definiert werden. Zudem bietet sie ein Lademodul für Elektroautos, das vorerst umsonst
genutzt werden kann. Durch eine integrierte Datennetzanbindung ist die Möglichkeit zur Datenaufnahme
und –Speicherung der Sensordaten gegeben.

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Abbildung 6: Installation einer intelligenten Licht-Lade-Säule in Klingenbrunn (Ortsteil Spiegelau)

1.7 Tourismus
Derzeit wird ein virtueller Rundgang durch Spiegelau und Frauenau erstellt. Anhand von 360° Bildern soll
für auswärtige Besucher ein erster Eindruck von den jeweiligen POIs1 entstehen. Zusätzlicher Vorteil dieser
digitalen Lösung ist die Möglichkeit auch älteren Mitbürgern in den Gemeinden die Möglichkeit zu geben,
sich in ihrem Dorf „umzusehen“, wenn sie nicht mehr mobil sind. Mit einer speziellen 360° Kamera haben
zwei Medientechnikstudenten der Hochschule Deggendorf rund 20 Bilder in Frauenau und Spiegelau
gemacht, die nun sowohl für VR-Brillen verwendet, als auch auf dem Portal Dahoam 4.0® eingebunden
werden können.

Abbildung 7: 360° Bilder aus Frauenau und Spiegelau

1
    Point of Interest

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3 Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerdialog
Mit unterschiedlichen Instrumenten und Werkzeugen wird das Projekt gelebt und die Botschaften werden
kommuniziert.

Ganz wesentlich ist dabei der Dialog mit den Bürgern von Anfang an (Bottom Up). Bereits bei der Kick Off-
Veranstaltung am 4.Juli 2017 beteiligten sich ca. 120 engagierte BürgerInnen mit großem Interesse. Die
Bürger aus beiden Gemeinden informierten sich über den aktuellen Stand des Projekts und konnten in
mehreren Diskussionsgruppen zu den Themen Mobilität, Digitales Rathaus, Soziales Leben und Ideen aus
der Wirtschaft ihre eigenen Bedürfnisse mit einbringen. Insgesamt konnten durch die große Beteiligung der
Bürger viele konstruktive Beiträge gesammelt werden, die in der Folge vom Projektteam des Technologie
Campus Grafenau ausgewertet wurden. Aus diesem ersten Bürgerdialog haben sich die Arbeitskreise
Digitales Rathaus, Bildung und Lernen sowie Tourismus etabliert.

Ferner kommen folgende Marketinginstrumente zum Einsatz:
      Die CI2 des Projektes „Digitales Dorf“ lässt eine klare Linie (vom Ministerium vorgegeben) erkennen. Das
      Portal Dahoam 4.0® spiegelt ein eigenes Design mit Logo, Bildsprache und Farbcodierung wider.

      Bei der Presseberichterstattung werden gezielte Impulse sowohl in der regionalen (z.B. PNP) als auch in
      der überregionalen/internationalen Presse (z.B. „Der Bund“ - CH) gegeben und Artikel platziert.

      Publikationen sind in Forschungsberichten und auch in Magazinen (z.B. „Der Bayerische Bürgermeister“,
      „RYLA“-Buch) erschienen.

2   Corporate Identity

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