Smart Material Houses - Hamburg voraus
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Hamburg voraus Internationale Bauausstellung Hamburg dOKUMENTATION Smart Material Houses Grundstücksveräußerungsverfahren mit hochbaulicher Qualifizierung zur Realisierung hochwertigen Wohnungsbaus Stadt neu bauen
Smart Material Houses Grundstücksveräußerungsverfahren mit hochbaulicher Qualifizierung zur Realisierung hochwertigen Wohnungsbaus
Inhalt 03 VORWORT 04 IBA Hamburg – Stadt neu bauen 06 Anlass und Zielsetzung 08 Standort 10 Aufgabenstellung 12 Verfahren 14 WORKSHOP 16 BEWERBUNGSPHASE 21 ERGEBNISSE des GrundstücksveräuSSerungsverfahrens 68 Weiterentwicklung DER AUSGEWÄHLTEN ENTWÜRFE 76 ANHANG Summary Verfahrensdetails IMPRESSUM
Vorwort V isionär, beispielhaft und realistisch Mit den „Smart Material Houses“ wird ei- – so sollen sich die Modellvorhaben ner von vier Themenbereichen zum architek- der IBA Hamburg der Öffentlichkeit tonischen Pilotprojekt mit dem Ziel, techno- präsentieren. Dies gilt in besonderem Maße logische Ansätze in eine zukunftsweisende für die vier wegweisenden Bautypologien, die Architektursprache zu übersetzen. Anhand wir als „Bauausstellung in der Bauausstel- dieser Vorhaben wollen wir exemplarisch zei- lung“ in der neu entstehenden Wilhelmsbur- gen, welche unterschiedlichen Heransgehens- ger Mitte gemeinsam mit der Finanzbehörde, weisen sich im Umgang mit Nachhaltigkeit Immobilienmanagement, und zahlreichen pri- finden lassen und schlussendlich welche äs- Uli Hellweg vaten Investoren bis 2013 entwickeln. thetischen Möglichkeiten daraus erwachsen. Mit den Entscheidungen aus dem Grund- Die „Smart Material Houses“ ermutigen, ähn- Ich danke den zahlreichen Bewerbern für ihre stücksveräußerungsverfahren können wir liche Techniken bei anderen Vorhaben zur An- anregenden Entwürfe und ihre Bereitschaft, uns jetzt auf zukunftsweisende Bauideen für wendung zu bringen, ohne dabei die Archi- sich diesen höchst anspruchsvollen tech- ein Wohnen am und auf dem Wasser, über tektur- und Nutzerqualität aus den Augen zu nischen Herausforderungen zu stellen. Ih- ebenso preisgünstige wie hochwertige Wohn- verlieren. Dass sich der Fokus primär auf die rer aller Beiträge leisten einen wichtigen Bei- bauten, über Häuser aus völlig neuartigem Gebäudehülle richtete, soll nicht verdecken, trag nicht für die technologischen Fragen in Material und über hybride Häuser freuen, die dass es bei der Auswahl der Projekte nicht der Architektur – auch für ihre sinnliche Ver- sich flexibel und jederzeit auf unterschied- nur um die Fassadentechnik und -gestaltung mittlung. liche Nutzungsbedürfnisse einstellen können. ging, sondern wie bei den drei anderen Pro- Im besonderen Fokus der Betrachtung steht jekten der „Bauausstellung in der Bausstel- dabei der Wohnungsbau als wichtiger und lung“ auch das integrierte Gesamtkonzept vielleicht am emotionalsten auch durch die ausgezeichnet und ausgewählt wurde. Daher Öffentlichkeit diskutierter Baustein. mussten sich alle Bieter mit ihren Entwürfen einem Qualifizierungsverfahren stellen, das Uli Hellweg Raum für Experimente bot und zugleich die Geschäftsführer IBA Hamburg GmbH Qualität der Ergebnisse sicherte. 03
IBA Hamburg – Stadt neu bauen D ie Zukunft der Stadt im 21. Jahrhun- Kosmopolis – Metrozonen – dert gestalten: Dieser Aufgabe stellt neue Chancen für die Stadt neue Räume für die Stadt sich die Internationale Bauausstel- lung Hamburg. In einem siebenjährigen Pro- Wo Menschen zusammen leben und sich be- Containerstapel und Hafenkräne neben zess zeigt sie, wie die Städte und Metropolen gegnen, liegen die stärksten Kräfte für ge- Wohnquartieren und Industriebrachen, da- den Herausforderungen der globalisierten sellschaftliche Innovation. Die IBA Hamburg zwischen Verkehrsschneisen, stillgelegte Ha- Welt begegnen können – und setzt damit sieht diese Vielfalt als Chance – mit Baupro- fenbecken und Marschfelder: Räumliche Brü- nachhaltige Impulse für die deutsche Bau- jekten sowie sozialen und kulturellen Ange- che und Kontraste geben den Elbinseln ihr kultur. boten. Das Handlungsspektrum reicht von zerrissenes, aber auch spannungsreiches Ge- der Aufwertung öffentlicher Räume über ei- sicht. Die IBA nennt diese für viele Innen- Architektur, Freiraumplanung und Städtebau ne kreative Quartiersentwicklung bis hin stadtränder typischen Orte „Metrozonen“. versteht die IBA Hamburg als integrale Be- zu neuen Modellen eines integrativen Woh- standteile des gesellschaftlichen Wandels: nungsbaus und einer Bildungsoffensive, die In Hamburgs größten Metrozonen, den Elbin- Sie entwirft, fördert und reflektiert beispiel- neue Lernkonzepte und Bildungsräume für seln und dem Harburger Binnenhafen, zeigt hafte Projekte und Programme sowohl auf interkulturelles Lernen auf den Elbinseln ent- die IBA Hamburg städtebauliche, freiraum- der städtebaulichen als auch auf der stadt- wickelt. planerische und architektonische Lösungen, gesellschaftlichen Ebene. Und das an einem die ein Gleichgewicht zwischen unterschied- Ort, der wie kaum ein anderer den aktuellen lichen Interessen und Nutzungen herstel- Strukturwandel der Großstädte widerspie- len – durch eine Infrastruktur mit Orten des gelt. Wirtschaftens sowie Freiräumen und urbaner Dichte. Dabei werden die Stadtquartiere zum Den Wandel dieser von Vielfalt und Wider- Wasser geöffnet und durch eine neue „Stadt sprüchen geprägten Stadtlandschaft bün- in der Stadt“ ergänzt, die zwischen oft ge- delt die IBA Hamburg in den drei Leitthemen gensätzlichen Nutzungsansprüchen vermit- „Kosmopolis“, „Metrozonen“ und „Stadt im telt und neue Raumbilder für die Metrozo- Klimawandel“. ne schafft. 04
IBA Hamburg – Stadt neu bauen Stadt im Klimawandel – Die IBA Hamburg – Wettbewerbe neue Energien für die Stadt mit Prozess-Charakter Der Klimawandel stellt besonders die Elbin- Die hier dokumentierten Wettbewerbs- und seln vor besonders große Herausforde- Gutachterverfahren reflektieren diese zentra- rungen. Seit der großen Flut von 1962 weiß len Leitthemen und Fragestellungen der Me- man hier, wie empfindlich dieser Lebensraum tropole im 21. Jahrhundert und leisten damit gegenüber Naturgewalten ist. Zudem ist das ihren je eigenen Beitrag zur IBA Hamburg als Gebiet auch durch Altlasten der Industrie vor- offenem Prozess und für die deutsche Ver- belastet, wovon zum Beispiel der Deponie- fahrenskultur. Auch junge und unbekannte berg Georgswerder zeugt. Die IBA Hamburg Architekten erhalten hier ihre Chance, Archi- setzt u. a. mit ihrem „Klimaschutzkonzept Er- tektur und Städtebau mit innovativen Ideen, neuerbares Wilhelmsburg“ neue Standards neuen Antworten und Konzepten zu berei- für die Metropolen im 21. Jahrhundert. Es chern. Gemessen werden diese an den sie- Projektgebiet der IBA Hamburg ruht auf vier strategischen Säulen: Hohe ge- ben IBA-Exzellenzkriterien, womit die Quali- bäudetechnische Standards für Neubau und tät nachhaltig gesichert wird. Bestandssanierung reduzieren den Energie verbrauch. Blockheizkraftwerke, regionale Die Transparenz der Ausschreibungsprozesse und lokale Energieverbundsysteme verbes- und die Prominenz der international besetz- sern die Energieeffizienz. Der Anteil erneuer ten Wettbewerbsjurys sichern das hohe Qua barer Energien wird schrittweise bis zu 100 litätsniveau des gesamten IBA-Prozesses. So Prozent der Energiegewinnung erreichen. wird die IBA Hamburg über ihren gesetzten Zeitraum hinweg die Entwicklung der Metro- Und die Bevölkerung wird durch Kommunika- pole im 21. Jahrhundert nachhaltig prägen. tion und ökonomische Anreize zum „Mitma- chen“ motiviert. So zeigt die IBA, wie Städte sich dynamisch weiter entwickeln und zu- gleich Akteure des Klimaschutzes werden können. 05
Anlass und Zielsetzung Mit neuem Material und Materialsystemen dynamisch auf Umweltveränderungen reagieren D er Begriff Smart Materials bezeich- Durch den Einsatz von Smart Materials und Das Planareal, eingebettet in die Freiraum- net Materialien, Materialsysteme Smart Technologies besteht die Möglichkeit planung des Parks der internationalen gar- und aus ihnen herstellbare Pro- zur Optimierung von Energie- und Material- tenschau hamburg 2013 gmbH (igs 2013), hat dukte, die sich im Unterschied zu herkömm- strömen, da ein Großteil dieser Materialien insgesamt eine Größe von ca. 4.000 qm. Das lichen Baustoffen nicht statisch sondern und Produkte Energie und Materie mittel- Planareal sollte in mindestens vier Teilgrund- dynamisch verhalten. Auf Grund ihrer Ma- bar oder unmittelbar aus der Umgebung be- stücke mit maximal ca. 1.000 qm Größe auf- terialbeschaffenheit oder Materialsynthese ziehen. Die zu entwickelnden Gebäude sol- geteilt werden. können sie auf sich verändernde Umweltbe- len sich durch einen intelligenten Einsatz dingungen reagieren und sich diesen anpas- von funktionellen und adaptiven Materialien, Die Teilnehmer sollen im Rahmen des Quali- sen. Ihre Wechseleigenschaften resultieren Technologien, Produkten und Konstruktionen fizierungsverfahrens ein Gebäude auf einer aus physikalischen und/oder chemischen Ein- in ihrer Gesamtheit ökologisch und nachhal- Grundstücksfläche, die die Größe von ma- flüssen, z.B. durch die Varianz der Tempera- tig verhalten. ximal 1.000 qm, nicht überschreitet, entwi- tur, des Drucks, der Einstrahlung, die auf den ckeln. Das Maß der baulichen Nutzung ist im Werkstoff einwirkt, oder durch den Einfluss Um die Materie für die IBA Hamburg und Rahmen des nach dem Bebauungsplanent- von elektrischen oder auch magnetischen den konkreten Ort aufzubereiten, hat die IBA wurfs sowie den Leitlinien des Masterplans Feldern. Hamburg in Zusammenarbeit mit der Archi- Zulässigen frei wählbar. Das zu entwickeln- tekturzeitschrift ARCH+ einen international de Gebäude sollte diesen Anforderungen ent- Im Hinblick auf die haustechnische Ausstat- besetzten Fachworkshop durchgeführt, der sprechen und diese modellhaft für den Woh- tung der Gebäude gewinnen jenseits der Ma- dazu diente, den Stand der Technik durch Ex- nungsbau umsetzen. terialebene Smart Technologies für den öko- perten und Praktiker aufzuarbeiten, um die logischen und nachhaltigen Gebäudebetrieb Aufgabenstellung des Verfahrens und Mög- eine immer größere Bedeutung. Sie können lichkeiten der Umsetzung zu definieren. sowohl auf der Ebene technischer Systeme als auch auf der Software-Ebene zum adap- tiven Verhalten von Gebäuden beitragen. 06
Standort Wohnen im Herzen Wilhelmsburgs an einem völlig neu entstehenden Standort W ilhelmsburg Mitte soll das Zentrum Vier Leitthemen wurden für die „Bauausstel- • Neubau der Behörde für Stadtentwick- der Internationalen Bauausstellung lung in der Bauausstellung“ formuliert: lung und Umwelt für ca. 1.400 Arbeits- IBA Hamburg GmbH und der inter- • Smart Material Houses plätze mit ca. 61.000 qm Bruttogrund nationalen gartenschau 2013 gmbh im Jah- • Smart Price Houses fläche re 2013 werden. Auf vier Baufeldern sollen • Hybrid Houses • Ausbau der „Rathauswettern“ für Bar- Lösungen für den Wohnungsbau im 21. Jahr- • Water Houses kassen, um eine Wasserwegeverbindung hundert gegeben werden. Ganz im Sinne von den Landungsbrücken bis ins Zen- des berühmten Programms der „Case Stu- Das Plangebiet ist ein Teil des Projekts „Wil- trum der Elbinsel Wilhelmsburg zu schaf- dy Houses“ sollen alternative Modelle für die helmsburg Mitte“ mit einem Realisierungs- fen Zukunft angeboten werden, die in Form von raum von rund 30 ha. Dieser ist im Osten • Modellhafter Wohnungsbau mit bis zu realisierten Case Studies, Anschauungs- und durch eine Bahntrasse mit dem S-Bahn- 140 Wohneinheiten, darunter auch das Diskussionsobjekte weit nach ihrer Fertigstel- hof Wilhelmsburg, im Westen durch die Wil- Projekt „Smart Material Houses“ lung darstellen und eine neue Typologie und helmsburger Reichsstraße, im Norden durch • Modernisierung des S-Bahnhofs Materialität des Bauens begründen sollen. In ein Schulzentrum und Sportanlagen sowie Wilhelmsburg und Neubau der diesem Sinne soll die „Bauausstellung in der im Süden durch den nördlichen Teil des ge- Fußgängerbrücke Bauausstellung“ zu den Case Study Houses planten Parks der igs begrenzt, den die inter- • Entwicklung eines Gebäudekomplexes des 21. Jahrhunderts werden und die Heraus- nationale gartenschau hamburg 2013 gmbh mit Ärztehaus, Einzelhandel, Büros, Se- forderungen unserer Zeit in Bezug auf Nach- bis 2013 errichten wird. niorenpflegeheim, Kita und einer Ausbil- haltigkeit des Bauens und Zusammenlebens dungsstätte für Pflegepersonal modellhaft umsetzen und weiterentwickeln. Die heute eher vorstädtische, für die Metro- • Errichtung eines Kletterzentrums sowie zonen typische Gemengelage mit Gewerbe- von weiteren Sport- und Freizeiteinrich- und Industriegebieten, Brachen, Wohn- und tungen Erholungsgebieten sowie diversen Infrastruk- • Neubau des Schwimmbads Wilhelmsburg tureinrichtungen soll künftig zu einem leben- • Errichtung des Wälderhauses, einem digen, hochwertigen Stück Stadt werden. In Ausstellungsgebäude mit angeglie- der Phase bis 2013 werden hierfür u.a. fol- dertem Hotel gende Projekte an diesem Standort umge- setzt: 08
Aufgabenstellung Entwürfe für ein ästhetisches, funktionales, ökologisches und wirtschaftliches Modellvorhaben M aterial- und Technologieinnovationen Nachhaltigkeit fordert die Optimierung und ergie- und Informationen werden. Die neuen waren in der Architekturgeschich- Minimierung von Energie- und Stoffströmen. Technologien ermöglichen es, Gebäudetech- te immer verknüpft mit einem grund- Es zeichnet sich ein Paradigmenwechel zu nik zu multiplizieren und auf verschiedene sätzlichen Wandel dessen, was Architektur dezentralen Infrastruktursystemen ab. Was- Oberflächen zu verteilen. Materialien werden sein könnte und sein sollte. Hierfür müssen serkreisläufe, Stromerzeugung, die Nutzung zu dynamischen Infrastrukturen, die varia- bekannte Kategorisierungen von Materialien von Abwärme, Miniaturpumpen und Kraft- ble, teils gegensätzliche Effekte hervorbrin- neu überdacht werden, da Smart Materi- Wärme-Kopplungen können lokal im oder gen können. als als aktive Materialien nun gegensätz- in der unmitttelbaren Umgebung eines Ge- liche Eigenschaften und Funktionen zu ver- bäudes eingesetzt und abgewickelt werden. Smart Materials bieten ein großes architek- schiedenen Zeitpunkten annehmen. Zudem Durch die Integration von städtischen Auf- tonisches Potenzial. Aktive Materialien kön- steht der Einsatz von Smart Materials (hier- gaben in die Gebäudetechnik wird das Haus nen Eigenschaften kombinieren, die völlig ge- bei kann neben den nachfolgend genannten zum Akteur in einem (kommunikativen, d.h. gensätzlich zu sein scheinen. Der Faktor Zeit „modernen“ Materialien auch die intelligente rückgekoppelten) Netzwerk. Entsprechend wird mit der Verbreitung poly-funktionaler Verwendung von Naturbaustoffen verstan- übernimmt es zusätzliche Funktionen zum Oberflächen integraler Bestandteil des Ent- den werden) für energetisch effiziente und Beispiel als „Kraftwerk“, als „Energiespei- wurfs und bedingt gleichzeitig die Möglich- nachhaltige Gebäude. cher“ oder als kommunikativer Ort im städ- keit hybrider Raum- und Gebäudenutzungen. tischen Kontext. Einhergehend mit dem Bedeutungsgewinn Smart Materials und Smart Technologies er- von zeitlichen Abläufen kann man einen möglichen es, durch adaptive Funktionen, Die Gebäudehülle ist das zentrale Element Wandel vom „offenen Grundriss“ zum rekon- Energie- und Materialströme, nachhaltig zu des Energieaustauschs zwischen Innen und figurierbaren Grundriss“ ausmachen. Rekon- steuern. Mit der Adaptivität von Smart Mate- Außen. Sie kontrolliert hinein und hinaus flie- figurierbare Grundrisse generieren sich aus rials gewinnen im Besonderen zeitliche Ab- ßende Energieströme und Stoffkreisläufe. Mit der Veränderbarkeit des Raumes und der läufe eine wesentliche Bedeutung. Ein per- Hilfe von Smart Materials und Smart Tech- Transformierbarkeit der Materialien sowie formatives Verständnis von Materialien und nologies können Gebäudehüllen aktiv En- der Adaptionsfähigkeit der Technologien und Technologien ermöglicht und fordert einen ergie- und Stoffströme regeln. Seit der Mo- nicht mehr allein durch ihre (statische) Of- neuen Umgang mit dem architektonischen derne wurde die Haustechnik minimiert, fenheit für unterschiedliche Nutzungen. Es Entwurfsprozess. gebündelt und zentralisiert. Mit der Verbrei- tritt eine „Ästhetik der Phänomene“ in den tung von Smart Materials kann die Materialo- Vordergrund, welche vor allem das Verhalten berfläche selbst zum Trägermedium von En- von Materialien thematisiert. 10
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Verfahren Grundstücksveräußerungsverfahren für Smart Material Houses D ie erste Stufe bildete die Bewerbungs- Die Integration eines Investors bzw. Bauherrn phase mit anschließender Auswahl (ggf. auch in Form einer Baugemeinschaft) in der teilnehmenden Teams, die sich in- die erste bzw. zweite Stufe war optional und terdisziplinär zusammensetzen mussten. Ins- keine Teilnahmebedingung für dieses Verfah- gesamt sollten bis zu 16 Teams an der zwei- ren. In einer Zulassungssitzung für die nach- ten Stufe teilnehmen. Sechs Teams wurden folgende dritte Stufe wurden die eingerei- durch die Ausloberin gesetzt und waren zur chten Entwürfe unter Berücksichtigung der zweiten Stufe unmittelbar zugelassen. An- Kriterien geprüft und bewertet. hand von Referenzprojekten und eine für die ausgelobte Aufgabenstellung zugeschnitte- Die dritte Stufe dient der Vergabe von minde- ne Konzeptskizze haben alle teilnehmenden stens vier Grundstücken mit max. 1.000 qm, Teams einschlägige Erfahrungen im Themen- deren genaue Ausparzellierung sich nach feld Smart Materials und Smart Technologies den Erfordernissen des zu errichtenden Ge- nachgewiesen. bäudes und der Nachbarbebauung richtet. Für diese Grundstücke wurden Grundstücks- Die zur zweiten Stufe des Verfahrens durch veräußerungsverträge abgeschlossen, die ei- das Auswahlgremium zugelassenen Teams ne Bauverpflichtung zur Realisierung eines in erarbeiteten auf Basis ihres eingereichten der zweiten Stufe ausgewählten Entwurfs bis Konzeptes einen typologischen Entwurf, der zur Schlusspräsentation der Internationalen die Vorgaben des Masterplans von Jo Coe- Bauausstellung Hamburg 2013 enthalten. Der nen/Agence Ter berücksichtigte. In einer Zwi- Grundstückspreis wurde im laufenden Ver- schenpräsentation legten die Teilnehmer fahren in Abstimmung mit der Kommission dem Auswahlgremium ihrer Entwurfsansätze für Bodenordnung (KfB) bei 145€/qm Grund- zur Diskussion vor, um Ideenansätze bereits stück inklusive Nacherlös als Festpreis fixiert. in einem frühen Stadium einem kritischen Blick auszusetzen und Lösungsansätze zu modifizieren, weiterentwickeln oder auch verwerfen zu können. Oben: Verfahrensschema Rechts: Impressionen der Gremiumssitzung 12
Verfahren 13 13
Workshop Welche Ansätze bestehen für einen klugen Materialeinsatz? Der Workshop zum Thema „Smart Material Houses“ am 28. Mai 2009 gewährt beispielhafte Einblicke in ein zukunftsweisendes Aufgabenfeld der Architektur Z u Beginn des Verfahrens führte die • Smart Materials es ermöglichen, durch IBA Hamburg gemeinsam mit der adaptive Funktionen Energie- und Materi- Architekturzeitschrift ARCH+ am alströme nachhaltig zu steuern 28. Mai 2009 für interessierte Investoren • mit der Adaptivität von Smart Materials und potenzielle Bieter einen internationa- zeitliche Abläufe an Bedeutung gewinnen len Workshop zum Thema „Smart Material • ein performatives Verständnis von Materi- Houses“ durch. alien und Technologien notwendig und ein neuer Umgang mit dem architektonischen Material- und Technologieinnovationen Entwurfsprozess erforderlich wird. waren in der Architekturgeschichte immer verknüpft mit einem grundsätzlichen Wandel Folgende Fragestellungen standen im Mittel- dessen, was Architektur sein könnte oder punkt: sollte. Während in der Moderne Stahl, Glas • Welche Forderungen an Nachhaltigkeit und Stahlbeton die Idee von Transparenz, stellen sich heute für das Bauen? offenem Grundriss und die Forderung nach • Welche (unterschiedlichen) Herange- Luft, Licht und Sonne (Hygiene) in der Ar- hensweisen lassen sich im Umgang mit chitektur verwirklichten, ist heute die Frage Nachhaltigkeit finden? nach einer mehrheitlich akzeptierten Idee • Welche neue Bedeutung kommt der Ge- von Architektur nicht eindeutig zu beantwor- bäudehülle zu? ten. Tendenziell ist aber zu beobachten, dass • Welche räumlichen Auswirkungen zeich- Nachhaltigkeit – ähnlich früher die Hygiene nen sich in der Nutzung von Smart Materi- – eine ähnliche Rolle der Legitimation vieler als und Smart Technologies ab? Entwurfsentscheidungen darstellt. Auf den beiden folgenden Seiten sind einige Von unterschiedlichen Experten und Prakti- der im Rahmen des Workshops vorgestell- kern wurde der aktuelle Stand der Anwen- ten Best-Practice-Beispiele dargestellt. Die dung smarter Technologien in der Architek- Fachzeitschrift ARCH+ widmete sich in der tur aufgearbeitet und insgesamt aufgezeigt, Sonderausgabe 198/199 ausführlich dem dass Workshop „Smart Material Houses“. 14
Workshop Links: Kieran Timberlake – Cellophane House, New York City Rechts oben: Prof. Dr. Bernhard Weller – Hybrides Glas-Kunststoff(Glas-Stahlprodukt: Apple-Store, New York City Unten: Jack Mama (Philips Design) – Sustai- nable Light, Sustainable Water Linke Seite Oben: Prof. Werner Sobek – Konditionierte Gebäudehülle; pcm-gefülltes Textil Unten: Ulrich Baierlipp – adaptive Hülle aus Holz 15
Bewerbungsphase Konzeptskizzen für Smart Material Houses 1. Stufe des Wettbewerbs I n der ersten Stufe des Verfahrens sollten Seite 17 Seite 19 mit einer weltweit ausgeschriebenen 01 SPLITTERWERK, A-Graz 13 x architekten ZT KG, A-Linz Bekanntmachung neben den sechs ge- 02 Kennedy & Violich Architecture, Ltd., 14 contentismissing, Berlin setzten Teams bis zu 10 geeignete Bewerber US-Boston 15 AC Plan GmbH + Co. KG, Hamburg für die Teilnahme am Grundstücksveräu- 03 Werner Sobek Stuttgart GmbH & Co. KG, 16 OBRA Achitects, US-New York ßerungsverfahren gefunden werden. Diese Stuttgart 17 rocknrollarchitecture, Hamburg mussten neben einigen formalen Kriterien 04 zillerplus Architekten und Stadtplaner, 18 spine architects gbr, Hamburg vor allem über Erfahrungen im Themenfeld München „Smart Material Houses“ verfügen und diese 05 constructconcept, Berlin Seite 20 anhand von Referenzprojekten nachweisen 06 aTA architectuurcentrale Thijs 19 orange architekten, Berlin können. Asselbergs, NL-Haarlem 20 Braungardt Architekt, Überlingen 21 Philippe Rahm Architectes, F-Paris Darüber hinaus war bereits mit der Be- Seite 18 22 Kieran Timberlake, US-Philadelphia werbung eine auf die Aufgabenstellung 07 GRAFT-Gesellschaft von Architekten dieses Grundstücksveräußerungsverfahrens mbH, Berlin zugeschnittene Konzeptskizze vorzulegen. 08 Behnisch Architekten, Stuttgart Nachfolgend sind Auszüge aus den einge- 09 Barkow Leibinger Architekten, Stuttgart gangenen Konzeptskizzen für die „Smart 10 FARO Architecten B.V., NL-Lisserbroek Material Houses“ abgebildet. 11 eins:eins Architekten, Hamburg 12 Peter Olbert Architekt, Hamburg Zugelassen für Stufe 2 des Wettbewerbs wur- den die Teams mit den Nummern: 01, 02, 03, 04, 05, 06, 07, 08, 09, 10, 11, 12, 15, 20, 21, 22 Die vollständige Benennung der Teams findet sich im Anhang. 16
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Ergebnisse des Grundstücksveräußerungsverfahrens
WettbewerbsErgebnisse ein 1. Rang: Soft House Team 02 Architektur: Kennedy & Violich Architecture, Ltd., US-Boston Technische Gebäudeausrüstung: Solites Steinbeis Research Institute for Solar and Sustainable Thermal Energy Systems, Stuttgart Materialberatung: Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, Freiburg Tragwerksplanung: Knippers Helbig Advanced Engineering GmbH, Stuttgart Kostenplanung: Genkel Architekten, Stuttgart Textiltechnik: Institut für Textil- und Verfahrenstechnik (ITV), Denkendorf Beurteilung des Preisgerichts Der Entwurf passt sich gut in die vorgege- Der Innovationscharakter des Projektes liegt Der Solarvorhang muss hinsichtlich seines bene städtebauliche Struktur ein und kann in einem komplexen energetischen Konzept Brandverhaltens geprüft werden. Positiv her- auch unterschiedlichen Grundstücksgrößen und in der Verwendung von Textilien als Trä- vorzuheben ist das umfassende Nachhaltig- angepasst werden. Das hochbauliche Kon- ger von Dünnschicht-Photovoltaikelementen. keitskonzept vom Wassermanagement über zept der Reihenhausbebauung eignet sich Dabei bleibt aber offen, wie konstruktive und die Solarenergienutzung bis zur Stromerzeu- gut für Baugemeinschaften – gewisserma- steuerungstechnische Details (Verhalten bei gung durch Windlüfter. ßen „unter einem Dach“. Eine höhere Flexibi- Windlast, Steuerung der Photovoltaikanla- lität der Grundrisse wäre wünschenswert. Die ge) gelöst werden. Positiv ist, dass die in- Stellplätze vor dem Erdgeschosseingang zu novativen Materialien und Technologien als den Wohnungen sind zu überprüfen. gestalterisches Element der Architektur ein- gesetzt werden, dabei erscheint das nörd- liche Dachsegel als überflüssige Applikation ohne energetischen Wert. Rechte Seite: Lageplan 22
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Oben: Perspektiven Links: Schnitt Rechts: Grundrisse Linke Seite: Oben: Perspektive Außenraum Unten: Ansicht, Belichtungskonzept 25
WettbewerbsErgebnisse ein 1. Rang: The Smart Tree Frog Team 01 Architektur: SPLITTERWERK, A-Graz Energiekonzept: Immosolar GmbH, Hamburg Technische Gebäudeausrüstung/Fassadentechnik: Arup, Berlin Technische Gebäudeausrüstung: Fraunhofer-inHaus-Zentrum, Duisburg Bioreaktorfassade: SSC Strategic Science Consult GmbH, Hamburg Tragwerksplanung: B+G Ingenieure Bollinger und Grohmann GmbH, Frankfurt am Main Holzbautechnik: University of Applied Sciences, Architecture, Wood and Civil Engineering, CH-Bern Betonbautechnik: G. tecz, German technologies and engineering conceptz, Kassel Beurteilung des Preisgerichts Der Entwurf ist konzipiert für das nördliche Abzuwarten bleibt, ob alle Vorschläge und Grundstück und passt sich in die städtebau- Techniken in einem Gebäude bei vertret- liche Situation und Nachbarschaft zum Park baren Investitionskosten realisierbar sind. gut ein. Das Konzept basiert auf einem mehr- Insgesamt handelt es sich bei dem Konzept schaligen Gebäude mit einer Kernzone für um einen guten innovativen Beitrag zu einer das Wohnen und umlaufenden Bereich für Internationalen Bauausstellung, der in seiner Freiraumnutzung und Erschließung inner- weiteren Bearbeitung von seinem breiten An- halb einer gläsernen Fassade (Haus in Haus- satz auf einzelne Kernthemen reduziert wer- Prinzip). Mit dem Konzept wird ein Bündel den sollte. von Vorschlägen für den Einsatz unterschied- lichster Baustoffe und Technologien für die Klimatisierung (Laborcharakter des Gebäu- des) und Energieversorgung vorgestellt. Rechte Seite: Gebäudeansichten, Lageplan 26
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Oben und Mitte: Grundrisse Unten: Schnitt, Ansicht Linke Seite: Entwurfsidee 29
WettbewerbsErgebnisse ein 1. Rang: Tanzende Wandscheiben Team 09 Architektur: Barkow Leibinger Architekten, Berlin Energiekonzept: Transsolar Energietechnik GmbH, Stuttgart Tragwerksplanung: schlaich bergermann und partner – sbp GmbH, Stuttgart Kostenplanung: Höhler+Partner, Hamburg Lärmgutachten: Lärmkontor GmbH, Hamburg Beurteilung des Preisgerichts Die konzeptionelle Grundsatzentscheidung Durch die Formgebung auf der Basis von Dem Preisgericht ist bewusst, dass es sich der Verfasser, ihren Beitrag als Low-Tech- Kreissegmenten mit fast barocker Weich- hier um einen Konzeptbeitrag handelt. Es Idee den High-Tech-Ideen entgegen zu stel- heit und als Gegenpol zu den massigen De- werden den hier dargestellten Parametern len, ist zwischen den vielen technikbasierten cken entstehen diverse Fassadenmodule, die aber sehr hohe Chancen eingeräumt, sich Innovationen wohltuend. Die quadratische in sich homogen wirken und somit in Ergän- zu entwickeln, die Konzeptidee zu erhalten Gebäudekonfiguration ist 4-seitig ähnlich im zung mit den vielschichtigen und funktionie- und im Rahmen der IBA auch zu transportie- Ausdruck und somit für das nördliche Grund- renden Grundrisslösungen eine hohe Indivi- ren. Die gewählten BSH- und Infraleichtbe- stück nicht geeignet. Topografisch ist das dualität und geschossweise Veränderungen ton-Materialien werden in dem hier gewähl- Kellergeschoss freigelegt, die Gebäudeer- ermöglichen. Der Entwurf kann zu einem ten Zusammenspiel als nachhaltig eingestuft. schließung erfolgt ebenerdig über eine Brü- vielschichtigen mit unterschiedlichen Raum- Fassadenöffnungen (Fenster) und bautech- cke, die Stellplätze sind in einem Carport iso- tiefen und Terrassenflächen ausgestatteten nische Innovationen sind größtenteils be- liert. Der Grundgedanke, das Gebäude in der Gebäude werden. Die Wahl der Grundmateri- reits bauerprobt und bieten somit kein Risiko Kombination von BSH-Decken und Leichtbe- alien Holz und Leichtbeton werden sehr po- in der Langzeitanwendung. Insgesamt wird tonwänden zu erstellen, wird - weil einfach sitiv bewertet. Die Umsetzung aufgrund des ein innovativer, sehr spannender eigenstän- und wirklich Low-Tech - als sehr innovativ be- hohen Vorfertigungsgrads ist wirtschaftlich diger Ansatz mit Realisierungspotenzial an- urteilt. gegeben. Die Einbindung von technischen geboten. Innovationen scheint sehr schlüssig, solide und wenig risikobelastet. Es wird positiv be- urteilt, dass sich die Verfasser auf nicht zu viele, aber in sich schlüssige und ergänzende Innovationen beschränken, die sich gut in ihr Konzept einfügen. Rechte Seite: Lageplan 30
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Oben: Gebäudeaufbau Rechte Seite: Oben links: Lageplan Oben rechts: Ansicht Innenraum Mitte Ansichten Unten: Grundrisse 32
Oben: Perspektive Außenraum Unten: Ansicht, Perspektive Innenraum Linke Seite: Oben: Entwurfsidee Unten: Grundrisse 33
WettbewerbsErgebnisse ein 1. Rang: O2-neutrales Plus-Energie-Haus Team 03 Architektur: Werner Sobek Stuttgart GmbH & Co. KG, Stuttgart Energiekonzept/Nachhaltigkeitskonzept: WSGreenTechnologies GmbH, Stuttgart Tragwerksplanung: Universität Stuttgart, Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren, Stuttgart Beurteilung des Preisgerichts Die Arbeit lässt sich gut in die städtebau- Mit Photovoltaik (auch auf dem Dach), PCM, lichen Vorgaben integrieren und auf unter- Vakuumisolierung und schaltbarem Glas ist schiedlichen Baufeldern realisieren. Geparkt das Gebäude sehr anspruchsvoll aber auch wird im Erdgeschoss des Gebäudes (Sockel- teuer mit innovativen Materialien und Tech- geschoss). Trotz hochkarätiger Ausstattung niken ausgerüstet. Hinzu kommt Geother- mit innovativen, technischen Features ist das mie für die Wärmeversorgung. Die gewählte Erscheinungsbild nicht „technoid“ sondern Bauweise und die zum Einsatz vorgesehenen von klassisch moderner Eleganz. Der Preis Materialien und Techniken lassen eine hohe für diese Entscheidung ist der formale Ein- Nachhaltigkeit erwarten. Auch die mögliche satz dunkler Paneele auch dort, wo sie kei- flexible Grundrissgestaltung trägt zu einem ne solare Funktion haben können (Nordseite, nachhaltigem Gebäudewert bei. verschattete Abschnitte). Rechte Seite: Lageplan 34
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Oben links: Gebäudeschnitt Links: Ansichten Rechts: Grundrisse Linke Seite: Oben: Perspektive Außenraum Unten: Perspektiven Innenraum 37
WettbewerbsErgebnisse ein 1. Rang: Green House Team 11 Architektur: eins:eins architekten, Hamburg Konzeptberatung: future_bizz community, Bad Soden Technische Gebäudeausrüstung: Ebert Ingenieure GmbH &Co. KG, Nürnberg Tragwerksplanung: imagine structure, Köln Kunststoff-Solarmodule: SUNOVATION GmbH, Eisenfeld Beurteilung des Preisgerichts Der Entwurfsverfasser formuliert den An- Die Glasfassaden der Wintergärten beinhal- Hinsichtlich der auskragenden Elemente wer- spruch, mit Hilfe von Smart Material und ten Dünnschicht-PV-Zellen und eine Son- den jedoch Probleme bezüglich einer mög- Smart Technology das Verhältnis zwischen nenschutzbeschichtung. Die städtebauliche lichen Verschattung befürchtet. Das Shed- bewohntem Innenraum und dem Außenraum Einbindung sowie die Zielsetzung des Ent- dach mit Warmwasserkollektoren ist optimal neu zu definieren. Hierzu wird das Gelände wurfsverfassers, Innen- und Außenraum zu ausgerichtet. Das Gebäude wird als weniger um das Sockelgeschoss des insgesamt 5-ge- verknüpfen, werden durch das eingeschnitte- geeignet für das Grundstück an der Neuen- schossigen Gebäudes erhöht. Die süd-, west- ne Sockelgeschoss und die nördlich des Ge- felder Straße angesehen, da die ausschließ- und ostorientierten Fassaden werden durch bäudes gelegene Erschließungsfläche in Fra- lich nach Norden ausgerichteten Schlafräu- großflächige Fensterflächen ansprechend ge gestellt. Das architektonische Konzept me unter dem Aspekt des Lärmschutzes hier aufgelöst, während die Nordfassade überwie- stellt sich in den Außenansichten sehr inte- so nicht realisierbar wären. gend geschlossen ist. ressant dar. Die eingehängten Pflanzflächen sowie die Photovoltaik-Anlagen bereichern Das im Gelände verschwindende Sockelge- die Fassade. schoss beinhaltet neben den Stellplätzen Ab- stellräume und den im Norden befindlichen Erschließungskern, über den die insgesamt 9 Wohneinheiten erschlossen werden. Das Tragwerk ist als Massivholzbau ausgeführt, auch die Außenwände bestehen aus Massiv- holzelementen mit Außendämmung und hin- terlüfteten Putzträgerplatten. Rechte Seite: Lageplan 38
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Oben: Fassadenschnitte Unten: Gebäudeansichten, Grundrisse Linke Seite: Oben: Perspektive Außenraum Unten: Entwurfsidee 41
WettbewerbsErgebnisse ein 1. Rang: Solar Layer House Team 12 Architektur: Peter Olbert Architekt, Hamburg Fassadenplanung/-technik: Schüco International KG, Bielefeld Tragwerksplanung: WTM engineers GmbH, Hamburg Kostenplanung: DS-Plan, Ingenieurgesellschaft für ganzheitliche Bauberatung, Stuttgart Moosfassade: Michael Siemsen, Biologe Beurteilung des Preisgerichts Der Baukörper ist aus zwei Volumen auf- Das Thema des Entwurfs bezieht sich mit Als Tragwerk kommt eine Slim-Floor-Tech- gebaut, die durch ihre Tiefe eine vielfältige dem Namen Solar Layer House auf die Lei- nologie zum Einsatz (mit den Eigenschaften Grundrissstruktur zulassen und in die städ- stungsfähigkeit der Fassade. Natürliche En- von Gewichtsoptimierung und thermoak- tebauliche Basiskonfiguration passen. Ein ergieangebote wie Tageslichtausbeute, So- tiven Leistungen). In einem weiteren Bear- zentrales Treppenhaus erschließt die umlie- largewinne, Luftströme, Regenwasser und beitungsschritt sollte die Ästhetik und die genden Räume, die allesamt von außen be- Erdwärme werden in diesem Gebäude zu Leistungsfähigkeit der Hüllflächen kritisch lichtet und belüftet sind. Dominiert wird die einem integralen Konzept verarbeitet. Mittels geprüft werden. Die Grundrisse sind in Bezug Außenwirkung des Gebäudes durch eine Hüll- Thin-Film PV und Silikat-Compound Techno- auf Brandschutz und Privatheit noch verbes- fläche aus Moos als geschlossene Kompo- logie entsteht ein mehrschichtiges Fassaden- serungswürdig. nente und einem Glas/Smartmaterial als re- bild. Eine ausgebreitete Steuerungstechnik flektierende und offene Komponente. hilft dem Bewohner im Alltag sinnvolle Ent- scheidungen zum energieoptimierten Betrieb des Gebäudes zu treffen und mit Automati- sierung zu unterstützen. Rechte Seite: Lageplan 42
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Oben links: Fassadenaufbau Oben rechts: Systemgrundriss Unten: Perspektive Innenraum Linke Seite: Oben: Perspektive Außenraum Unten: Ansichten 45
WettbewerbsErgebnisse ein 1. Rang: Sommer-Winter-Haus Team 08 Architektur: Behnisch Architekten, Stuttgart Energiekonzept/Tragwerksplanung/Fassadenplanung: imagine envelope b.v., NL-Den Haag Kostenplanung: Drees & Sommer, Stuttgart Beurteilung des Preisgerichts Hervorzuheben ist nur die Frage der Nach- Alles in allem entsteht dadurch ein Projekt, haltigkeit; Bebauungsentwurf und Hochbau- dass die heutigen marktgängigen Lösungen liches Konzept zeichnen sich nicht durch nachhaltigen Bauens klug einsetzt. Was dem ungewöhnliche Lösungen aus. Dagegen Entwurf fehlt, ist der „Blick über den Teller- zeichnet sich der Entwurf durch einen klugen rand“ des heute Möglichen, der Versuch eine Umgang mit der Frage der Nachhaltigkeit konzeptionelle Stringenz zu entwickeln durch aus. So unterscheidet er zwischen dem Ge- Integration von Forschung und Entwicklung bäude als Winterhaus (kompaktes Volumen, im Entwurf. Er ist im guten Sinne pragma- Vakuumverglasung) und als Sommerhaus tisch innovativ. Aus Sicht des Auswahlgremi- (optimale passive Verschattung, einfachver- ums sollen im Rahmen der weiteren Bearbei- glaste Faltschiebewände), um auf die un- tung noch folgende Empfehlungen geprüft terschiedlichen klimatischen Bedingungen werden: Insgesamt sollte der Charakter des der Jahreszeiten reagieren zu können. Die- Konzepts etwas experimenteller ausfallen. se Überlegungen werden unterstützt durch Der Umfang der Glasflächen in der Fassa- die Bauweise (Beton für Bodenplatte und Er- de ist zu prüfen; der Sonnenschutz ist mitzu- schließung, Holzbauelemente für Decken und denken. Wände), Verwendung von Photovoltaik (als Dachelement), internen Sonnenschutz (Vor- hänge mit Low-E-Beschichtung), begrünte Vordächer und Swiss-Cell-Paneelen als Schin- delabdeckung zur Dämmung. Rechte Seite: Lageplan 46
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Oben: Perspektive Außenraum Unten: Massivbau, Holzbau, Winterbau, Sommerbau Rechte Seite: Links: Schnitte Rechts: Fassadenschnitt Unten: Grundriss, Perspektive Innenraum 48
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WettbewerbsErgebnisse ein 1. Rang: Smart ist grün Team 04 Architektur: zillerplus Architekten und Stadtplaner, München Energiekonzept/Technische Gebäudeausrüstung: Ingenieurbüro Hausladen GmbH, München Tragwerksplanung: Planungsgesellschaft Dittrich mbH, München Fassadenbegrünung: Burger Landschaftsarchitekten, München PCM Technologie: Dörken GmbH & Co. KG, Herdecke Textiltechnik: Christian Fischbacher Co. AG, CH-St. Gallen Beurteilung des Preisgerichts Der Bebauungsvorschlag reagiert auf die Die hohe innere Flexibilität lässt eine gu- Allerdings ist auch dann noch der Nachweis hohe Lagegunst des Baugeländes und das te Anpassbarkeit auf unterschiedliche Nut- der Dauerhaftigkeit und Zuverlässigkeit sol- durchgrünte Umfeld richtig, indem er mit zerbedürfnisse erwarten. Das Gebäude ver- cher Systeme zu führen. Im Übrigen lässt die 15 Wohneinheiten die im Feld aller Arbeiten schließt sich nach Norden und öffnet sich Materialwahl (Holzkonstruktion für Wände höchste Dichte erzeugt. Der vorgeschla- nach Süden, wo Kletterpflanzen Filter- und und Decken, teilweise Hohlkörper-Stahlbe- gene 5-geschossige Gebäudetyp lässt sich Sonnenschutzfunktionen übernehmen. Das tondecken) hohe Nachhaltigkeit und entspre- an jedem Teilstandort auf dem Baugelän- Erscheinungsbild wird von den begrünten chend günstige Voraussetzungen für eine de realisieren, in Folge seiner geschichteten Loggien/Terrassen geprägt, während „Auf- Zertifizierung erwarten. Zonierung auch auf dem nördlichen lärmbe- klapper“ im Norden zusätzlich Belichtungs- lasteten Grundstück. Die Schlafräume sind und im Sommerhalbjahr auch Besonnungs- zur ruhigen Südseite orientiert, die Wohnräu- funktionen übernehmen. Baukonstruktion me im Osten und Westen mit vorgelagerten und Gebäudetechnik erscheinen robust. Inno- Loggien aufgewertet. vative Elemente übernehmen insbesondere Speicherfunktionen, um die Energieernte zu optimieren: Vorhänge mit eingelegten PCM- Füllungen als Kurzzeitspeicher, weitere zen- trale PCM-Speicher für mittelgroße Zeiträu- me sowie Erdsonden-Langzeitspeicher. Wegen der konzeptionell zentralen Bedeu- tung dieser Speicherelemente ist frühzeitig der Nachweis ihrer Wirksamkeit zu führen. Sollten Simulationen und Szenarios diesen Nachweis erbringen, wäre ein wesentlicher Schritt zur Verbesserung der Energieeffizi- enz mit einfachen Technologien vollzogen. Rechte Seite: Lageplan 50
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Oben links: Grundrisse Oben rechts: Schnitt Unten: Fassadenansichten Linke Seite: Oben: Perspektive Außenraum Unten: Ansichten 53
Wettbewerbsergebnisse Sonderrang: Team 21 Architektur: Philippe Rahm architectes, F-Paris Konzeptberatung: Labor für dezentrale, intelligente Systeme und Algorithmen: EPFL – Swiss Polytechnical School of Lausanne, CH-Lausanne/Fabric CH, Architektur, Interaktion und Forschung, CH-Lausanne Energiekonzept: Weinmann-Energies SA, CH-Echallens Technische Gebäudeausrüstung: Arup, AUS-Sydney Tragwerksplanung: Werner Sobek, Stuttgart 54
Oben links: Lageplan Oben rechts: Grundriss Mitte: Energetisches Konzept Unten: Perspektive Innenraum Linke Seite: Perspektive Außenraum 55
Wettbewerbsergebnisse 2. Rang: Aeropure House - das gesunde Haus Team 07 Architektur: GRAFT – Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin Energiekonzept: TU Braunschweig, Institut für Gebäude- und Solartechnik Nachhaltigkeitskonzept: EPEA Internationale Umwelforschung GmbH, Hamburg Holzbau: GriffnerHaus AG, A-Griffen 56
Oben links: Lageplan Oben rechts: Energetisches Konzept Mitte: Entwurfsansatz, Grundrisse Unten: Straßenansicht Linke Seite: Visualisierung 57
Wettbewerbsergebnisse 2. Rang: Beyond Darwin‘s Dip Team 10 Architektur: FARO Architecten B.V., NL-Lisserbroek Energiekonzept: Arup, NL-Amsterdam Materialberatung: Aldus bouwinnovatie, NL-Utrecht/ Lightness Studios, NL-Den Haag/Materia Inspiration Centre, NL-Amsterdam, TU Delft – Luft- & Raumfahrt Nachhaltigkeitskonzept: NIBE – TU Delft Zeltkonstruktion: Tentech bv, NL-Utrecht 58
Oben: Konstruktionsprinzipien, Material Mitte: Ansichten, Schnitte, Grundrisse Unten: Entwurfsansatz Linke Seite: Das Teibhaus 59
Wettbewerbsergebnisse Weitere Arbeit: Smart & Local Team 15 Architektur: AC Plan GmbH + Co. KG, Hamburg Technische Gebäudeausrüstung: 3-Plan Haustechnik AG, CH-Winterthur Tragwerksplanung: Wetzel & von Seht Ingenieurbüro für Bauwesen, Hamburg Nachhaltigkeitskonzept: Universal Design e.V., Hannover Recyclingmaterial: Material Stories, Hamburg Baumaterial: Xella Deutschland GmbH, Duisburg Investor: PRIMUS Developments, Hamburg 60
Oben links: Gebäudeansicht Oben rechts: Perspektive Innenraum Mitte: Ansichten, Schnitte Unten links: Lageplan Unten rechts: Grundrisse Linke Seite: Visualisierung 61
Finalisten Weitere Arbeit: Team 06 Architektur: aTA architectuurcentrale Thijs Asselbergs, NL-Haarlem Konzeptberatung: TU Delft, Abteilung für Bautechnologie Energiekonzept: Bobran Ingenieure, Stuttgart Materialberatung: Markus Holzbach, Koblenz Tragwerksplanung: Teuffel Engineering Consultant Ingenieurgesellschaft mbH, Stuttgart Kostenplanung: Wenzel+Wenzel Architketen, Stuttgart Nachhaltigkeitskonzept: Christoph Hofmann, Stuttgart 62
Oben links: Gebäudematerialien Oben rechts: Lärmschutz, Bewohnerstruktur Unten links: Lageplan Mitte: Grundrisse Rechts: Schnitte, Ansichten Linke Seite: Visualisierung 63
Finalisten Weitere Arbeit: Team 20 Architektur: Braungardt Architekt, Überlingen Technische Gebäudeausrüstung: Energie und Innovation Ingenieurbüro Sagawe, Aach Materialberatung: Holzlehmmassivbaugesellschaft, Überlingen Tragwerksplanung: Bernauer+Pfoser, Überlingen Kostenplanung: Büro 365˚, Überlingen Holzbautechnik: Büro für Holzforschung, A-Bezau 64
Links: Ansichten und Lageplan Mitte: Grundrisse Rechts: Schnitte, Ansichten Linke Seite: Visualisierung 65
Finalisten Weitere Arbeit: Smart Surfaces Team 05 Architektur: constructconcept, Berlin Energiekonzept: TB Käferhaus GmbH, A-Wien Technische Gebäudeausrüstung: Scholze Ingenieure, A-Wien Tragwerksplanung: werkraum wien ingenieure zt-gmbh, A-Wien Kostenplanung: RLW Architekten, Dresden 66
Oben links: Lageplan Oben rechts: Gebäudeansichten Innenrauvisualisierung Unten: Energetisches Konzept Rechts: Grundriss Linke Seite: Visualisierung 67
Weiterentwicklung der ausgewählten Entwürfe N ach Abschluss der 2. Stufe der Ziel der 3. Stufe war es, eine städtebauliche Grundstücksausschreibung wur- Konfiguration für die sehr individuellen den von der Jury acht Projekte Projekte zu finden sowie mit den einzelnen zur möglichen weiteren Verhandlung in der Teams die Projekte auf ihre Umsetzungsfä- 3. Stufe und möglichen späteren Realisierung higkeit zu überprüfen, um hierüber Investo- empfohlen: ren für die Projekte zu finden. • Soft House Architektur: Kennedy & Violich Im Verlauf der 2. Stufe wurden durch die Architecture, Ltd., US-Boston Finanzbehörde und IBA Hamburg festgelegt, • The Smart Tree Frog dass die Grundstücke mit einem Festpreis Architektur: SPLITTERWERK, A-Graz ausgeschrieben werden. Damit rückte die • Tanzende Wandscheiben Konzeptqualität der angebotenen Projekte Architektur: Barkow Leibinger Architekten, noch weiter in den Vordergrund. Berlin • CO2-neutrales Plus-Energie-Haus Über die Ausarbeitung der städtebaulichen Architektur: Werner Sobek GmbH & Co. KG, Konfiguration hat sich herausgestellt, dass Stuttgart bei der Realisierung von vier Projekten, die • Green House Verschattung der Vorhaben untereinander zu Architektur: eins:eins architekten, groß wurde, um die in den Konzepten vorge- Hamburg sehene Energiegewinnung über die Fassaden • Solar Layer House zu ermöglichen. Somit wurde entschieden, Architektur: Peter Olbert Architekt, dass nur drei Projekte zur Ausführung kom- Hamburg men sollten. • Sommer-Winter-Haus Architektur: Behnisch Architekten, Für die Realisierung konnten in der 3.Stufe Stuttgart Behrendt Wohnungsbau für das Projekt von • Smart ist grün Team Zillerplus, Patrizia AG für das Projekt Architektur: zillerplus Architekten und von KVA und Otto Wulff für das Projekt von Stadtplaner, München Splitterwerk gewonnen werden. 68 68
WEITERENTWICKLUNG DER AUSGEWÄHLTEN ENTWÜRFE Projekt: Smart ist grün Bauantrag 08/2011 Investor: Behrendt Wohnungsbau KG (GmbH & Co.), Baugenehmigung 11/2011 Hamburg Architektur: zillerplus Architekten und Stadtplaner, Kaufvertrag 09/2011 München Baubeginn 12/2011 Fertigstellung 03/2013 Projekt: BIQ (The Smart Tree Frog) Bauantrag 07/2011 Investor: Otto Wulff Bauunternehmung GmbH, Baugenehmigung 11/2011 Hamburg Architektur: SPLITTERWERK, A-Graz Kaufvertrag 05/2011 Baubeginn 12/2011 Fertigstellung 03/2013 Projekt: Soft House Bauantrag 04/2011 Investor: Patriza Immobilien AG, Augsburg Baugenehmigung 07/2011 Architektur: Kennedy & Violich Architecture, Ltd., US-Boston Kaufvertrag 09/2011 Baubeginn 02/2012 Fertigstellung 03/2013 69 69
WEITERENTWICKLUNG DER AUSGEWÄHLTEN ENTWÜRFE Smart ist grün Investor: Behrendt Wohnungsbau KG (GmbH & Co.), Hamburg Architektur: zillerplus Architekten und Stadtplaner, München Technische Gebäudeausrüstung: Pinck Ingenieure Consulting GmbH, Hamburg Tragwerksplanung: Wetzel & von Seht Ingenieurbüro für Bauwesen, Hamburg Freiraumplanung/Fassadenbegrünung: Julius C. Andresen, Hamburg PCM Technologie: Outlast Technologies Inc, Heidenheim Textiltechnik: Christian Fischbacher Co. AG, CH-St. Gallen 70
Speichern und Energieernte sind die beiden Eine Fassadenbegrünung verhindert im Som- großen Themen des Projektes. Zur Speiche- mer die Überhitzung des Gebäudes. Photo- rung wird ein PCM – Phase Change Materi- voltaik und Solarthermie, die architektonisch al – eingesetzt, dass auf kleinem Raum eine in Fassade und Brüstungen integriert sind, sehr hohe Speichereffizienz erreicht. Durch tragen zur energetischen Versorgung bei. Geschlossenheit im Norden und Offenheit im Weitere Anlagen auf dem Dach machen das Süden kann der als Passivhaus konzipierte Gebäude unabhängig. Oben (v.l.n.r.): Massivbau ideal die Sonne aufnehmen. Entwurfskonzept, Ansicht Unten (v.l.n.r.): Grundriss, Ansicht Linke Seite: Perspektive Außenraum 71
WEITERENTWICKLUNG DER AUSGEWÄHLTEN ENTWÜRFE BIQ Investor: Otto Wulff Bauunternehmung GmbH, Hamburg (Gebäude) SSC Strategic Science Consult GmbH, Hamburg (Energiezentrale + Bioreaktorfassade) Architektur: Splitterwerk, A-Graz (Konzept)/Sprenger von der Lippe, Hamburg (Bauantragsplanung) Energiekonzept: Immosolar GmbH, Hamburg Technische Gebäudeausrüstung: Ingenieurbüro Feyerabend + Gunder GmbH, Goslar (Gebäude) Arup, Berlin (Energiezentrale + Bioreaktorfassade) Algen- und Regelungstechnik: SSC Strategic Science Consult GmbH, Hamburg Fassadenplanung: Arup, Berlin Freiraumplanung: MSB Landschaftsarchitekten, Hamburg 72
Die ursprüngliche Konzeption des Wohnens Drei Komponenten machen das Projekt aus: im Gewächshaus wurde aufgegeben, die en- Der kompakte Baukörper als Passivhaus. Die ergetische Zielsetzung des Projektes bei- Bioreaktorfassade als vor das Gebäude ge- behalten: Die Errichtung eines energetisch stellte Fassadenschicht. Die Energiezentra- unabhängigen Gebäudes beim Einsatz von le. Neben der Bioreaktorfassade, die wie eine Algen zur Energiegewinnung. Solarthermische Anlage arbeitet zudem noch Biomasse liefert, erfolgt die Versorgung des Hauses über Geothermie, Wärmerückgewin- Oben: Perspektive Außenraum nung aus der Raumluft und Photovoltaik. Unten: Grundriss EG Rechts: Prototyp Bioreaktorfassade Linke Seite: Perspektive Außenraum 73
WEITERENTWICKLUNG DER AUSGEWÄHLTEN ENTWÜRFE Soft house Investor: Patrizia Immobilien AG, Augsburg Architektur: Kennedy & Violich Architecture, Ltd., Boston (Konzept) 360 grad+ architekten GmbH, Hamburg (Ausführungsplanung) Technische Gebäudeausstattung: Happold Ingenieurbüro GmbH, Berlin Tragwerksplanung: Knippers Helbig GmbH, Stuttgart Brandschutz: Bauart Konstruktions GmbH & Co KG, München Freiraumplanung: G2 Landschaft, Hamburg 74
In der Überarbeitung wurde das Projekt als len: Der obere Schirm folgt durch Anpassung Reihenhauszeile mit 3-geschossigen Ein- der Neigung dem Jahresgang der Sonne, die heiten und einem gemeinsamen Dach zur drehbaren Lamellen folgen dem Tagesgang Ernte von Sonnenenergie über Photovoltaik der Sonne. So ist immer die optimale Effizi- weiterentwickelt. enz gewährleistet. Ein Niedervoltnetz macht die Energie sofort nutzbar. Vorhänge im in- Die Häuser sind als reiner Holzbau im Brett- neren ermöglichen eine flexible Unterteilung Oben: stapelbauweise konzipiert. Die Holzop- der Räume. Funktionsweise dynamische Fassade tik bleibt an allen Innenseiten sichtbar. Eine Unten (v.l.n.r.): Leichtbaukonstruktion aus Metall und Stoff- Schnitt, Innenansicht membran, besetzt mit Dünnschichtphotovol- taik, bildet das Dach. Konzipiert in zwei Tei- Linke Seite: Perspektive Außenraum 75
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