Diversität in Kinderbüchern - Die Welt ist rund und bunt - Prof. Dr. Sandra Niebuhr-Siebert, Fachhochschule Clara Hoffbauer, Potsdam ...

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Diversität in Kinderbüchern – Die Welt ist rund und bunt
Prof. Dr. Sandra Niebuhr-Siebert, Fachhochschule Clara Hoffbauer, Potsdam
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1. Theoriebündel
    2. Vielfaltsthemen
    3. Vorstellen von verschiedenen Bilder-, Kinder- und Jugendbüchern
    4. Anregungen und Ideen
    5. Breakraumsession mit kleinen Aufgaben

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1. Theoriebündel
„Zwischen außerliterarischen Lebenswelten und literarischen Thematisierungen
und Inszenierungen […] besteht ein generatives Wechselverhältnis, d.h. einerseits
tragen die Texte dazu bei, Vorstellungen [..] zu subvertieren oder zu perpetuieren
und andererseits werden in ihnen gesellschaftliche Phänomene verhandelt.“
(Stritzke, 2011, S.29)

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Diversität

„Das Ziel muss es sein, ein selbstbestimmtes Leben in Würde führen zu können.“ (Amartya Sen, 2020, 33)

„Es muss um den Verzicht auf jegliche Formen der Ausgrenzung von Menschen und die Unterstützung ihrer
selbstbestimmten, gesellschaftlichen Teilhabe in allen Lebensabschnitten und allen Lebensbereichen gehen.“
(Heimlich, 2020, 6)

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Kommentare zur Ausgangslage
https://www.spiegel.de/familie/diversitaet-in-kinderbuechern-schwarze-prinzessinnen-und-maennliche-

meerjungfrauen-a-dc349201-c14d-4ffd-a182-9436832b967d

„Erst in einem Umfeld, in dem Kinder Diversitätsbücher lesen, können andere Kulturen und Menschen als eine
Selbstverständlichkeit angesehen werden. Das kann schon im Kindergarten beobachtet werden, denn auch da
verhalten sich einige Kinder rassistisch.“ Jammeh-Siegel
„Besonders im deutschsprachigen Raum besetzen Children of Color Rollen in Geschichten rund um
Migrationsgeschichten oder Rassismus, und das macht mich traurig. Wenn ich meinem Kind eine Gutenachtgeschichte
vorlese, möchte ich auch einfach mal eine Fantasie- oder auch neutrale Geschichte vorlesen. Leider werden in
Märchen oder Prinzessinnengeschichten nie oder nur sehr selten Children of Color in die Hauptrolle genommen. Das
deprimiert mich und viele andere Familien.“
Warum ist es wichtig, dass Kinder geeignete Identifikationsfiguren in Büchern sehen? Jammeh-Siegel: „Ein Kind kann
nur das werden, was er oder sie sieht. Wenn da nichts ist, das als Vorbild für das Kind fungieren kann, wird es
schwierig. Wenn das Kind ausschließlich weiße Ärzt*innen und Politiker*innen sieht, glaubt es nicht, diese Berufe
ergreifen zu können. Sie glauben, dass es nicht ihre Identität ist. Das war bei mir nicht anders. In meinen
Kinderbüchern kamen lauter weiße Prinzessinnen vor, ich dachte also nicht, dass ich eine sein könnte. Und selbst sehr
junge Children of Color sehen es nicht als Selbstverständlichkeit an, dass sie in Büchern abgebildet sind. Mein Neffe
strahlt jedes Mal, wenn er von mir ein Buch mit Schwarzen Kindern geschenkt bekommt.“

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Diversity - Was ist das?

•       Diversity bedeutet Vielfalt von Menschen und Lebensformen.
•       Diversity zielt auf die Anerkennung und Wertschätzung aller Menschen unabhängig von ihrer sozialen, ethnischen
        etc. Herkunft, ihrem Geschlecht, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Religionszugehörigkeit oder Weltanschauung,
        ihrem Lebensalter, ihrer physischen oder psychischen Fähigkeiten oder anderer Merkmale.
•       Diversity heißt Gemeinsamkeiten entdecken. Dabei geht es nicht nur um die Unterschiedlichkeiten von Menschen
        und ihren Lebensentwürfen, sondern immer auch um die Entdeckung von Gemeinsamkeiten. Menschen können
        verschiedene ethnische Herkünfte oder Religionen und Weltanschauungen haben, aber im gleichen Alter, lesbisch
        und Mutter sein oder gleiche körperliche Fähigkeiten oder Beeinträchtigungen haben.

https://www.ewdv-diversity.de/diversity/diversity-was-ist-das/

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Diversität: Gesellschaftliche Machtverhältnisse und ihr Einfluss
auf die Identität

Da Identitätsmerkmale ungleich bewertet werden (Männer und Frauen, Menschen mit und ohne Behinderung,
jüngere und ältere Menschen), bestehen zwischen ihnen hierarchische Beziehungen.
Das heißt Zugehörigkeiten sind in gesellschaftlichen Machtverhältnissen verortet. Diese Zugehörigkeiten beeinflussen
die Identität und den Einfluss eines Menschen in der Gesellschaft.

Diversity umzusetzen bedeutet daher, die gesellschaftlichen Herrschaftsverhältnisse und die Positionen jeder_s
Einzelnen zu reflektieren.

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Vielfalt von Lebensformen

Die Vielfalt der in Deutschland lebenden Menschen nimmt zu, dies gilt besonders für die junge Generation. (Walper &
Maywald, 2020)
Die frühe Begegnung mit Unterschieden zwischen Menschen kann Kindern dabei helfen, sich in ihrer Einzigartigkeit
bewusst zu werden und eine positive Identität aufzubauen.

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Gesellschaftliche Barrieren müssen überwunden werden

Diversity stellt den positiven gesellschaftlichen Gegenentwurf zu Ausgrenzung und Diskriminierung dar.
Für die Gesellschaft bedeutet die Umsetzung von Diversity die Chance auf die vollständigere Entfaltung jeder_s
Einzelnen durch Überwindung gesellschaftlicher Barrieren und institutioneller Diskriminierung und damit die
Umsetzung der Menschenrechte für jede_n Einzelne_n.

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Vielfalt in Kinderbüchern bedeutet…

  •        Sichtbarmachen von Unterschieden und Gemeinsamkeiten
  •        Identifikation
  •        Begegnung mit dem Gleichen, dem Fremden, dem Anderen
  •        Begegnung mit sich selbst
  •        Empathie
  •        Entwicklung schrittweiser Handlungsweisen und Strategien zu einem friedlichen, demokratischen,
           solidarischem Zusammenleben
  Bücher sind eine wesentliche Quelle für die Kleinsten der Gesellschaft, die Welt zu entdecken. Leider spiegeln aber
  gängige Kinderbücher sämtliche Machtverhältnisse, Einseitigkeiten und Stereotype der Erwachsenenwelt wieder.
  Die abgebildeten Menschen sind fast ausschließlich weiß, das Feuerwehrpersonal fast ausschließlich männlich und
  die Kleinfamilie kommt über das Mama-Papa-Kinder-Schema selten hinaus.

  https://kulturshaker.de/vorurteilsfreie-kinderbuecher-voll-diversitaet/

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2. Vielfaltsthemen
Behinderung
Begriff der Behinderung: UN-BRK: Behinderung wird nicht als Eigenschaft einer Person gesehen (behindert sein),
sondern als soziale Aktivität (behindert werden), die sich durch Barrieren, Ausgrenzungen und Benachteiligungen
auszeichnet.
Grad der Behinderung (GdB) gilt nach wie vor die Grundlage für die Zuweisung entsprechender Hilfeleistungen für
Menschen mit Behinderung.
Fähigkeiten-Ansatz (Nussbaum 2010; Amartya Sen, 2019): Nussbaum geht davon aus, dass eine Gesellschaft erst dann
gerecht ist, wenn sie die lebensphasenspezifisch unterschiedliche Angewiesenheit auf Unterstützung (Kinder,
UnfallpatientInnen, alte Menschen) anerkennt. Schaffen von Möglichkeiten für das Tätigsein jedes Einzelnen.
Inklusion als „Enthaltensein in Etwas“, im Gegensatz zur Integration wird ein Ganzes nicht wieder hergestellt, sondern
das Ganze ist von vornherein gegeben, es gibt keine vorausgehende Separation (full inclusion, responsible inclusion)
Inklusion als Teilhabe – Teilgabe – Teilsein
Pädagogik der Vielheit (Prengel, 1995) versteht Heterogenität als Verschiedenheit, Vielschichtigkeit, Veränderlichkeit,
Unbestimmbarkeit; Denkfigur der egalitären Differenz: Die Prinzipien von Gleichheit und Verschiedenheit sind
unauflöslich miteinander verbunden, beide bedingen einander. Gleichheit ohne Differenz wäre Gleichschaltung, und
Differenz ohne Gleichheit wäre Hierarchie.
Inklusive Pädagogik als demokratische Pädagogik: Nach Dewey (1939/1988) besteht die Aufgabe der Demokratie
darin, Erfahrungen hervorzubringen, an denen alle teilhaben und zu denen alle etwas beitragen können.
Inklusion wird erst dann erfahrbar, wenn Menschen nicht nur teilhaben, sondern auch etwas beitragen können.
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Vielfalt von Geschlecht und Gender

„Die Existenz von geschlechtsuneindeutigen Menschen wird als bedrohlich für die Gesellschaft und für intersexuelle
Menschen selbst als psychisch nicht lebbar eingeschätzt.“ (Dietze, 2002, 26)
„Geschlecht, geschlechtliche Identität, deren Inszenierung gesellschaftlicher Zuschreibungsmacht, die Bedeutung von
Körpermerkmalen wird immer dann virulent, wenn ein Phänomen heteronormativen Normen zuwiderläuft und die
geschlechtliche Permeabilität deutlich wird.“ (Seidel, 2019, 12).

Geschlechtliche Permeabilität: „das Verhältnis zwischen gesellschaftlicher Zuschreibungsmacht, geschlechtlichen
Kategorien, daraus möglicherweise resultierenden Identitätsentwürfen und der Konstituierung und Dekonstruktion
dessen, was als normal gilt (Beispiele: Geschlechtsuneindeutigkeit, Geschlechtermaskerade) (Seidel, 2019, 12)
Geschlechterstereotypien: transportieren Vorstellungen, wie Männer und Frauen, Mädchen und Jungen angeblich
sind und sein sollen. Sie betreffen alle Persönlichkeitsbereiche: Aussehen, Kleidung, Interessen, Vorlieben,
Kompetenzen, Verhalten, Denken, Fühlen, Bewegung, Berufe, Aufgaben

Herausforderung: Erkennen und Überwinden geschlechtlicher Permeabilität und Geschlechterstereotypien.

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Wie können geschlechtliche Stereotypien und Permeabilität
erkannt und überwunden werden?

Sprache
•       Beschreiben und bewerten wir gleiche Verhaltensweisen auf dieselbe Weise?
•       Heben wir sprachlich hervor, wenn sich Kinder rollenuntypisch verhalten?
•       Wird durch geschlechtergerechte Sprache die Diversität von Gender und Geschlechtern deutlich gemacht?
•       Wird Sprache geschlechtsneutral gewählt, um Charaktereigenschaften nicht unnötig Geschlechtern
        zuzuschreiben?
Bilder
•       Gendersensible Bilder treffen keine Vorauswahl für Geschlechter
Verallgemeinerungen vermeiden
•       „Mädchen sind so…, Jungs sind so…“
Gefühle
•       Kinder ermutigen Gefühle auszudrücken

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Hautfarbe

Die ethnische Herkunft wird vom allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) als primärer Benachteiligungsgrund
benannt.
Phänotypische Merkmale, wie Hautfarbe, sind im Gegensatz zu Merkmalen anderer Minderheiten stets von der
Mehrheit unterscheidbar, sodass die unbewusste Zuordnung eines vermeintlichen Migrationshintergrundes selbst
über Generationen hinweg erfolgen kann.
Studienergebnisse: Kinder nehmen Unterschiede in der Hautfarbe bereits im Alter von 2 bis 5 Jahren wahr,
übernehmen die damit verbundenen gesellschaftlichen Bewertungen und setzen diese gezielt ein, um bestimmte
Ziele, wie Ausgrenzungen, Kränkungen zu erreichen und zu legitimieren (Diehm und Kuhn, 2011).

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Vorurteil, Diskriminierung

Vorurteil: generalisierte, stabile negative oder positive Haltung gegenüber Personen, Gruppen oder Objekten; ihnen
werden Merkmale zugeschrieben, die sie auf- oder abwerten (vgl. Roos und Kästner 2020, 25)
Nach Zick (2011) entstehen Vorurteile in einem dreistufigen Prozess:
(1) Kategorisierung als grundlegender kognitiver Prozess ermöglicht es, Komplexität zu verstehen, zu reduzieren und
    Unterscheidungen zu treffen.
(2) Stereotypisierung, bei der Personen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer Kategorie Eigenschaften zugeschrieben
    werden.
(3) Personen und Gruppen werden aufgrund der zugewiesenen Stereotype einer Bewertung unterzogen
Diskriminierung: ist die Benachteiligung eines Individuums oder einer Gruppe aufgrund der Zuschreibung eines
Merkmals. (Wenning, 2007). Der Benachteiligung geht eine Unterscheidung und Bewertung der Menschen oder
Gruppen voraus, die auf einem Machtpotential gegenüber den Diskriminierten beruht
Institutionelle Diskriminierung manifestiert sich in Gesetzen, Organisationsstrukturen, in Bewertungsmaßstäben auf
diskursiver und ideologischer Ebene

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Rassismus

Es gibt keine wissenschaftliche Grundlage für biologisch unterscheidbare Rassen. Ein genetischer Rassismus wird in
der nachkolonialen Phase durch einen kulturellen Rassismus abgelöst (vgl. Hall 1989b: S. 913, S. 917).
Im rassistischen Diskurs fungieren „körperliche Merkmale als Bedeutungsträger, als Zeichen innerhalb eines Diskurses
der Differenz“ (S. 913). Dadurch entsteht ein „rassistisches Klassifikationssystem“, dass als Grundlage für rassistische
Praxen – wie beispielsweise der Ausschluss von Gruppen mit bestimmten Merkmalen von materiellen oder
symbolischen Ressourcen dient.
Dieses Klassifikationssystem ist binär aufgebaut und stellt die selbstbeschreibenden Attribute über die des 'Anderen'.
Diese Art von binärer Spaltung hat die Aufgabe „Identität zu produzieren und Identifikationen abzusichern“ (Hall
1989b: S. 919).
Durch die Stereotypisierung des 'Anderen' wirkt die eigene Gemeinschaft wie eine homogene Gruppe in die
(sprachlich, sozial, religiös, kulturell etc.) andere nicht hineinpassen. Auf diese Weise erfolgt die Konstruktion des
'Anderen' und der eigenen Identität.
Rassistische Ideologien entstehen nach Hall „immer dann, wenn die Produktion von Bedeutung mit Machtstrategien
verknüpft sind und diese dazu dienen, bestimmte Gruppen vom Zugang zu kulturellen und symbolischen Ressourcen
auszuschließen“ (Hall 1989b: S. 913). Diese 'Ausschließungspraxen' gehen oft auf eine Naturalisierung zurück, also die
Darstellung bestimmter kultureller oder sozialer Gegebenheiten als natürliche Eigenschaften.

Hall, Stuart (1989b): Rassismus als ideologischer Diskurs. In: Das Argument 178, Hamburg: Argument Verlag. S. 913-921
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Vier Ziele Vorurteilsbewusster Bildung und Erziehung
(Derman-Sparks & Olsen, 2010)

1.     Alle Kinder in ihren Identitäten stärken
2.     Allen Kindern Erfahrungen mit Vielfalt ermöglichen
3.     Kritisches Denken über Gerechtigkeit anregen
4.     Aktiv werden gegen Unrecht und Diskriminierung

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Familienkonstellationen

Diverse Familienkonstellationen: Ein-Elter-Familien, LGBTIQ-Eltern- und Kinder-Konstellationen und -Erfahrungen,
„Patchwork“-Familien, bildungsferne Familien, Familien mit alltäglichen Armutserfahrungen, Familien mit Adoptiv-
oder Pflegekindern, Kinder ohne Eltern
Studie: Im Kontext wachsender Scheidungsraten wurden dem kindlichen Wohlbefinden in Stief- und alleinerziehenden
Familien in den letzten Jahrzehnten viel Aufmerksamkeit geschenkt. Die Heterogenität von Stieffamilien wurde dabei
allerdings weitgehend vernachlässigt. Basierend auf Daten des repräsentativen Surveys „Aufwachsen in Deutschland:
Alltagswelten“ (2009, N = 2144) vergleicht die Studie das selbst berichtete Wohlbefinden (SDQ) von Kindern (9–12
Jahre) in Kernfamilien, Stiefvaterfamilien, komplexen Stieffamilien mit mindestens einem gemeinsamen Kind und
Familien mit einer alleinerziehenden Mutter.
Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder, die mit einer alleinerziehenden Mutter oder in einer komplexen Stieffamilie leben,
Nachteile hinsichtlich ihres Wohlbefindens aufweisen. Die Kinder geben ein schlechteres Familienklima und mehr
Streit in der Familie an als Kinder in Kernfamilien. Bei Kindern aus (einfachen) Stiefvaterfamilien konnten keine
Nachteile nachgewiesen werden. Die Interpretation der Ergebnisse verweist auf unterschiedliche Risiken und
Herausforderungen, mit denen einerseits Alleinerziehende, andererseits aber auch komplexere Stieffamilienformen
konfrontiert sind.

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Kulturelle Vielfalt

Durch das Zusammentreffen von Menschen unterschiedlichen kulturellen Hintergrunds treffen verschiedene Selbst-
und Fremdbilder, kulturelle Praxen und durch kulturelle Sozialisationen motivierte Einstellungen und
Identitätsentwürfe aufeinander.

Ziel interkulturellen Lernens ist der Umgang mit kultureller Differenz hin zu interkultureller Verständigung.

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Vielfalt im Buch einschätzen können
[Quelle: https://bilderimkopf.eu/home/unsere-perspektive/ … thttps://www.meinekinderbücher.de/kriterien/]

Positive Identifikation: Wie können sich Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Vielfaltsaspekte positiv mit den
handelnden Figuren identifizieren?
Darstellung: Werden Menschen mit verschiedenen Vielfaltsaspekten differenziert dargestellt oder wird mit Klischees
gearbeitet?
Tatsachen: Werden Tatsachen sachlich richtig dargestellt?
Empathie: Werden die Leser*innen angeregt sich mit Vielfaltsaspekten im Zusammenleben sowie mit Rassismus und
Diskriminierung auseinanderzusetzen, empathisch zu empfinden und die eigene Haltung zu überdenken?
Bestärkung: Machen die Medien Mut, sich gegen Stigmatisierung und Diskriminierung zu wehren und den
Zusammenhalt zu stärken?
Konfliktumgang: Fördert die Literatur eine friedliche und kreative Konfliktbearbeitung und Aushandlung?
Gleichwertigkeit: Erscheinen unterschiedliche Lebensformen und Normen ebenbürtig?
Anforderungslosigkeit: Muss man sich erst beweisen um dazu gehören zu dürfen?

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3. Empfehlungen
Jenny Westin Verona & Jesύs Verona: Kalle und Elsa

                                                 In dem Buch geht es um starke Kinder, die
                                                 Beiden handeln eigeninitiativ, die
                                                 Erwachsenen spielen kaum eine Rolle. Die
                                                 Kinder sind divers in Bezug auf Hauttöne und
                                                 Geschlechterrollen: Elsa ist mutig und initiativ,
                                                 Kalle darf weinen und sich trösten lassen.

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Ella Fitzgerald (Little People, Big Dreams

                                             Die Buchreihe "Little People, Big Dreams" hat
                                             es sich zur Aufgabe gemacht, unterschiedliche
                                             Menschen zu porträtieren, die Großes
                                             geleistet haben. Die Bücher von María Isabel
                                             Sánchez Vegara erzählen die
                                             Lebensgeschichten von bedeutenden
                                             Persönlichkeiten wie Marie Curie,
                                             Muhammad Ali, Ella Fitzgerald, David Bowie
                                             oder Martin Luther King. Jeder Charakter ist
                                             von anderen Illustrator*innen gezeichnet,
                                             liebevoll und sehr detailreich.
                                             Die Buchreihe zeigt, dass du alles erreichen
                                             kannst, egal welcher Herkunft oder welchen
                                             Geschlechts. Es vermittelt Kindern nicht nur
                                             geschichtliches Wissen, sondern starke
                                             Vorbilder.

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Tang, Wie: Im Garten von Oma Apo

lDie alte Oma Apo lebt in einer chinesischen Stadt in einem
hohen Haus im obersten Stock. Auf dem Markt sammelt sie
immer altes Gemüse ein. Was seltsam wirkt, hat einen Grund.
Mit dem Gemüse füttert sie ihre Tiere auf dem Dach und dann
arbeitet sie in ihrem Dachgarten. Wird geerntet, ist das ein Fest.
Es reicht für viele Menschen im Umfeld von Oma Apo und ihre
Familie kommt auch immer zu Besuch, um kräftig verköstigt zu
werden. Denn Oma Apo hat nicht nur einen Garten, sie ist auch
eine begnadete Köchin.

Das Bilderbuch erzählt von der wirklichen Großmutter des
Künstlers und gibt damit Einblick in ein kleines Stück Alltag an
einem besonderen Ort in China. Die emsige Großmutter mag
sich nicht ausruhen. Ihr Tun ist sinnhaft und schafft Kreisläufe,
die hochgradig produktiv und nachhaltig sind. Raum wird
genutzt, Abfall zu Futter und Eigenversorgung schont
Ressourcen und ist gleichzeitig sozial hochgradig integrativ. So
profitieren alle – auch Oma Apo.

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Tiffany Jewell: Das Buch vom Anti-Rassismus

                                  "In einer rassistischen Welt reicht es nicht, kein Rassist zu sein. Man
                                  muss Antirassist sein."
                                  - Angela Davis
                                  Was ist Rassismus? Woher kommt er? Warum existiert er? Und die
                                  wichtigste Frage von allen: Was kann ich dagegen tun?

                                  In diesem aussergewöhnlichen Buch führt die Autorin Tiffany
                                  Jewell ihre Leserinnen und Leser in 20 Kapiteln und Übungen durch
                                  die Geschichte des Rassismus, erklärt Hintergründe und
                                  Missverständnisse und gibt die Werkzeuge an die Hand, um eine
                                  Gesellschaft frei von Rassismus, Ausgrenzung und Fremdenhass zu
                                  bauen.

                                  Das Buch vom Antirassismus ...
                                  - Stellt die Konzepte Rassismus, Ethnie und soziale Identität vor
                                  -Schenkt Hoffnung durch inspirierende Geschichten von Stärke,
                                  Mut und Liebe
                                  - Erklärt Sprache, Werkzeuge und Handlungen, um Rassismus zu
                                  stoppen

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Marguerite Abouet, Mathieu Sapin, Ulrich Pröfrock: Akissi. Auf die
Katzen, fertig, los!
Vielfaltsmerkmale: People of Colour, Genderrollen
KIMI-Faktor: Ganz selbstverständlich selbstbewusst ist Akissi.
Neugierig, witzig und frech gestaltet sie ihren Alltag
westafrikanischen Metropole Abidjan.
Akissi lebt mit ihren Eltern, ihrem großen Bruder Fofana und ihrer
großen Schwester Victorine in der ivorischen Metropole Abidjan.
Was sie hier alles erlebt, wird in 14 kurzen Comic-Geschichten
erzählt: Akissi verfolgt gemeine Katzen, die ihr den Fisch für Tante
Victo abgeluchst haben, macht sich große Sorgen, als ihre kleiner
Affe Bubu verschwindet und findet heraus, dass sich Bandwürmer
hervorragend eignen um ihren Bruder zu ärgern. Sie holt sich Läuse
bei einer Freundin um in Zukunft eine praktische Kurzhaarfrisur
tragen zu können und versucht die kleine Maus, die eines Nachts
im Kinderzimmer auftaucht, als Kuscheltier zu adoptieren. Nicht
immer geht es gut aus für Akissi, doch davon lässt sie sich nicht
beirren. Auch wenn ihre Mama ab und an mit dem Kopf schüttelt
und ihr Bruder sich manchmal wünscht, seine kleine Schwester
irgendwo zu verlieren: Akissi geht ihren Weg.
 Seite 27                                                              Prof. Dr. Sandra Niebuhr-Siebert
Mareike Krügel & Nele Palmtag: Zelten mit Meerschwein
                             Vielfaltmerkmale:
                             Familienkonzept, Armut, Mobbing, Geschlechterrollen

                             Der KIMI-Faktor:
                             Das Buch beschäftigt sich u.a. mit dem in der Kinderliteratur oft
                             vernachlässigten Thema Armut und zeigt den jungen Leser*innen
                             konstruktiv, wie man mit Armutssituationen umgehen kann. Dabei
                             bleibt es authentisch und realistisch: Es gibt keine “Erlösung” aus,
                             sondern einen guten Umgang mit der Situation. Außerdem zeigt es,
                             dass auch Jungs-Charaktere, die nicht den üblichen Klischee-
                             Merkmalen “stark, durchsetzungsfähig, laut” entsprechen, tolle
                             Kinderbuchhauptcharaktere sein können, mit denen man sich gerne
                             identifiziert.
                             Das Thema Trennung der Eltern wird realitätsnah und nicht
                             probematiserend behandelt.

Seite 28                                                           Prof. Dr. Sandra Niebuhr-Siebert
Jutta Nymphius & Katja Spitzer: Alle zwei Woche

                                  Vielfaltskriterien: Gefühlsleben von Scheidungskindern,
                                  Trennung, Geschwisterliebe, Zusammenhalten

                                  KIMI-Faktor: Trennung und Scheidung der Eltern geht auch
                                  und insbesondere die Kinder etwas an. Dieser Erstleseroman
                                  zeigt, wie wichtig es ist, die Bedürfnisse aller zu respektieren
                                  und in die Planungen mit einzubeziehen.

                                  Inhalt: Martha ist wütend. Seit sich ihre Eltern getrennt
                                  haben, darf Martha nur noch alle 14 Tage zu ihrem Papa. Und
                                  genau dann, wenn sie gerade etwas angefangen hat, kommt
                                  ihre Mutter und holt sie ab. Der Alltag ist durchgeplant,
                                  Abweichungen werden nicht erlaubt. Zusammen mit ihrer
                                  älteren Schwester Mia beschließt sie, ihre Hausaufgaben ab
                                  sofort auch nur noch alle zwei Wochen zu machen. Bis die
                                  Eltern lernen, ihren Mädchen zuzuhören und dabei bessere
                                  Lösungen im getrennten Zusammenleben finden.

                                  Jurystimme: „Dieses Buch gibt Scheidungskindern eine
                                  Stimme.“

Seite 29                                                           Prof. Dr. Sandra Niebuhr-Siebert
Katya Balen: Mein Bruder und ich und das ganze Universum

Vielfaltskriterien: Menschen mit Behinderungen, Autismus,
schwierige Familienverhältnisse, Akzeptanz
KIMI-Faktor: Auf liebevolle Art und Weise gelingt es der Autorin ein
schwieriges Thema für Kinder und Jugendliche zugänglich und
verständlich zu machen. Die Hauptfigur Frank macht eine
Entwicklung durch von Zorn und Eifersucht zu Akzeptanz und sogar
Stolz.
Inhalt: In diesem Buch geht es um den 10-jährigen Frank und sein
Leben mit seinen Eltern, seinen Freunden – und seinem Bruder Max.
Max nervt. Er ist fünf Jahre alt, „benimmt sich aber wie ein Baby“,
spricht mit den Händen und bekommt Anfälle, wenn es ihm zu laut
ist oder wenn etwas anders ist als sonst. Max ist Autist. Deswegen
braucht er viel Hilfe und Unterstützung, vor allem von seinen Eltern.
Die wiederum sind ziemlich gestresst und obwohl sie es versuchen,
haben sie kaum Zeit für Frank. Er ist deshalb sauer auf Max und
manchmal auch eifersüchtig. Richtig wütend wird er aber, wenn der
fiese Noah aus seiner Klasse über Max lästert.
 Seite 30                                                               Prof. Dr. Sandra Niebuhr-Siebert
Lucia Zamolo: Rot ist doch schön

Vielfaltskriterien: Menstruation, Geschlecht,
Geschlechterrollen, Selbstbewusstsein
KIMI-Faktor: Dieses Buch klärt über Menstruation
ganz offen auf, schafft Selbstbewusstsein und macht
Stolz darauf, ein Mädchen zu sein.“
Inhalt: Menstruation gilt noch immer als Tabu:
Besonders Mädchen, die sie zum ersten Mal erleben,
tun sich schwer mit dem Thema. Dieser Graphic
Novel klärt auf. Im kritzeligen, handschriftlichen
Gestus hält die junge Illustratorin, die mit diesem
Buch ihr Bachelorarbeit schrieb, fest, was zur
Menstruation gehört: der erste rote Fleck im
Schlüpfer, die Scham beim ersten Einführen eines
Tampons, der Umgang mit Regelschmerzen. Zudem
plädiert sie für mehr Stolz und eine offene
Kommunikation.

 Seite 31                                             Prof. Dr. Sandra Niebuhr-Siebert
Dashka Slater: Bus 57

Vielfaltsmerkmale: Vielfältige Gender-Identitäten, Erfahrung mit Armut in
der Familie, People of Color, soziale Disparitäten
KIMI-Faktor: Der Jugendroman beleuchtet soziale Unterschiede zwischen
Menschen verschiedener Hautfarbe, Probleme im Justiz- und
Gesundheitssystem und die Akzeptanz von gender-queeren Menschen. Und
obwohl er in Kalifornien spielt und die beschriebenen Umstände nicht eins
zu eins auf alle Gesellschaften übertragen werden können, besitzt vieles
darin auch hierzulande Relevanz und regt zur Reflexion über die eigene
Gesellschaft an.
Inhalt: Sasha und Richard leben beide in der selben Stadt, aber in zwei sehr
unterschiedlichen Welten. Sasha ist weiß, gender-queer und besucht eine
Privatschule. Richard ist schwarz, aus einer sozial schwächeren Familie und
ist schon öfters mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Der einzige
Berührungspunkt, den die beiden Jugendlichen haben, ist die Fahrt im Bus
57, während der etwas passiert, das das Leben aller Beteiligten gründlich
verändert: Richard fühlt sich durch Sashas exzentrische Erscheinung
provoziert und zündet dessen Rock an. Sasha landet im Krankenhaus,
Richard im Knast.
 Seite 32                                                                      Prof. Dr. Sandra Niebuhr-Siebert
Holly Bourne: Was ist schon Liebe?

Vielfaltsmerkmale: Erfahrungen mit Krankheit und Sucht in der Familie,
Identifikationsmöglichkeiten mit diversen Familienkonstellationen
KIMI-Faktor: Ein wichtiges Jugendbuch, das schonungslos abrechnet, das Eltern
in ihre sich selbstbemitleidenden Hintern tritt. Ein Buch, welches nicht verzeiht
und doch vergibt. Holly Bourne schreibt erfrischend, natürlich, leicht zugänglich
und ist so auch für alle Lesemuffel eine geschenkte Erfahrung.
Inhalt: Wie fühlt es sich an, wenn die eigene Mutter so sehr mit sich selbst und
ihrer Alkoholsucht beschäftigt ist, dass die Tochter übersehen wird? Alles, was
Amber will, ist ein bisschen Liebe von ihrer Mutter. Taube Ohnmacht verwandelt
sich in befreiende Wut, als Amber über die Sommerferien endlich zu ihrer aus
Großbritannien ausgewanderten Mutter reist. Eine Mutter, die lieber in
Kalifornien ihrer Gesundung nachtrödelt als ihre Verantwortung für die
Mutterrolle wahrzunehmen. Amber hofft, hofft so sehr all diejenigen Fragen
stellen zu können, die sich über die Jahre in ihre Seele gebrannt haben und dort
vor sich hin narben. Stattdessen ist es ihrer Mutter wichtiger ihren kleinen Jobs
und Verpflichtungen nachzugehen, als endlich Zeit mit ihrer Tochter zu
verbringen. „Mum, Du hast mich verlassen. Du hast mich alleingelassen… ich
reise den ganzen Weg hierher und du kannst noch nicht mal eine Scheißschicht
im Zentrum absagen?“ (S.380)
  Seite 33                                                                          Prof. Dr. Sandra Niebuhr-Siebert
Tanja Székessy: Mio war da

                                Vielfaltskriterien: Herkunft, Familienkonstellationen, soziale Milieus

                                KIMI-Faktor: Ein kleiner Stoffpinguin guckt sich unbefangen und
                                vorurteilsfrei ganz unterschiedliche Zuhause von Kindern aus seiner
                                Klasse an. Dabei offenbart sich eine große Vielfalt an
                                Lebensbedingungen und Stimmungen im familiären Zusammenleben.

                                Inhalt: Mio ist der Stoffpinguin der ersten Klasse. Jeden Tag darf er
                                mit einem anderen Kind nach Hause gehen. Er beschreibt aus seiner
                                Sicht ganz sachlich und unvoreingenommen die unterschiedlichen
                                Verhältnisse. Mal hat er Spaß und wird besungen und unterhalten,
                                mal muss er sich mit dem Kind verstecken, bis der Partner der Mutter
                                aus dem Haus gegangen ist und man mit der Mama inmitten von
                                Bierdosen Fernsehen kann. Es gibt Riesenfamilien mit viel Lärm (nur
                                schade, dass man ihn im Ranzen vergisst) und Kinder, die nachmittags
                                allein sind. Er erlebt Familien jeder Couleur, arme und reiche, große
                                und kleine, lustige und traurige. Mal freut man sich mit Mio, mal
                                leidet man mit ihm.

Seite 34                                                            Prof. Dr. Sandra Niebuhr-Siebert
Jutta Langreuter & Jeremy Langreuter: Oskar

                               Vielfaltskriterien: Identifikationsmöglichkeiten für diverse
                               Familienkonstellationen, unkonventionelle Erziehung

                               KIMI-Faktor: Vieles lernt man erst zu schätzen, wenn es nicht mehr da
                               ist. Dies verdeutlicht das Buch mit witzigen sowie charmanten Bildern
                               und Worten. Es zeigt, was wirklich wichtig ist.

                               Inhalt: Oskar – so heißt der Bruder des Vaters, der in das Haus
                               einziehen möchte, in dem bereits die ganze Familie wohnt. Doch wie
                               ist Oskar so? Er hat keine Lust im Haushalt zu helfen, möchte sich aber
                               um jedes Familienmitglied kümmern. Beim Spiel mit den Kindern wird
                               er zum Piraten, singt mit Opa Lieder und verhilft der Uroma zum
                               heimlichen Genuss von Süßigkeiten. Er kocht köstlich und kleckert
                               dabei alles voll, so auch das Kleid von Mamas Chefin. Er wirbelt alles
                               durcheinander und muss letztlich die Familie verlassen. Doch dann
                               merkt die Familie, wie glücklich sie mit Oskar war und setzt alles in
                               Bewegung, um ihn zurückzuholen. Oskar ist eine Bilderbuchgeschichte
                               über einen Sonderling und Glücksbringer.

Seite 35                                                           Prof. Dr. Sandra Niebuhr-Siebert
Leonora Leitl: Einmal wirst du…

                       Vielfaltskriterien: Perspektivwechsel, Gesellschaft, Behinderung, Zukunft,
                       Umwelt

                       KIMI-Faktor: Das Buch gibt Denkanstöße in Wort und Bild und stellt Fragen. Es
                       ermöglicht den Dialog zu wichtigen gesellschaftlichen Fragen und begleitet Kinder
                       beim Nachdenken auf humorvolle Weise.

                       Inhalt: In lebendiger, aufgelockerter Form stellt das Buch Fragen, die Kinder
                       beschäftigen: Ist es wichtig, so zu sein wie alle anderen? Ist man beliebter, wenn
                       man dünn ist? Ist es wichtig, welche Hautfarbe man hat? Ist es gut, viele Freunde
                       zu haben? Werde ich mich einmal Hals über Kopf verlieben? Haben Eltern ihre
                       Kinder immer lieb? Werden Eltern sich vielleicht irgendwann einmal trennen?
                       Leitl bietet dazu keine Antworten oder Deutungen, aber eine treffende
                       Illustration zu jeder dieser Fragen. Diese eröffnen ein Spektrum an Möglichkeiten
                       und Denkvarianten. Das Buch lässt Deutungsfreiheiten, es bietet Themen für den
                       Dialog.

                       Jurystimme: „Ein Buch, welches Fragen stellt und zur gemeinsamen Suche von
                       Antworten einlädt.“

Seite 36                                                               Prof. Dr. Sandra Niebuhr-Siebert
Wichtige Internetseiten zu Vielfaltsbüchern

www.kimi-siegel.de
https://mitvergnuegen.com/2020/diverse-kinderbuecher-vielfalt-toleranz/
http://www.avj-online.de/aktivitaeten/volle_vielfalt_kinderbuecher/

 Seite 37                                                                 Prof. Dr. Sandra Niebuhr-Siebert
4. Anregungen

Seite 38
Umsetzung

•       Schreibanlässe schaffen: Schreib, Schreib, Schreib
•       Philosophieren mit Kindern
•       Photostorys
•       Diversity-Comics
•       Filmstories

    Seite 39                                                 Prof. Dr. Sandra Niebuhr-Siebert
Gemeinsam philosophieren

Seite 40                   Prof. Dr. Sandra Niebuhr-Siebert
Seite 41   Prof. Dr. Sandra Niebuhr-Siebert
5. Breakraumsession mit kleinen Aufgaben
Generatives Schreiben

1. Sammle 16 Wörter zum
Thema:
a) Diskriminierung
b) Hautfarbe
c) Familie
d) Behinderung

2. Setze sie statt der stehenden
Wörter ein.

3. Benutze beim Einsetzen der
Wörter den Zufallsgenerator.

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Schreibanlässe (aus vom Flanieren und Weltspazieren)

Seite 44                                               Prof. Dr. Sandra Niebuhr-Siebert
Literatur

https://mitvergnuegen.com/2020/diverse-kinderbuecher-vielfalt-toleranz/
https://www.kita-
fachtexte.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen//KiTaFT_AliTani_2017_WIeKinderVielfaltwahrnehmen.pdf
http://www.avj-online.de/aktivitaeten/volle_vielfalt_kinderbuecher/
http://www.antidiskriminierungsstelle.de/SharedDocs/Downloads/DE/publikationen/BT_Bericht/Gemeinsamer_Beric
ht_zweiter_2013.pdf?__blob=publicationFile
Entleitner-Phleps, C. & Walper, S. (2020). Kindliches Wohlbefinden in unterschiedlichen Familienformen: ein Fokus auf
komplexe Stieffamilien. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 23, 323–341.

 Seite 45                                                                        Prof. Dr. Sandra Niebuhr-Siebert
Telefon: +49 [0] 6131 / 28890-0
Stiftung Lesen
Römerwall 40
55131 Mainz
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Fragen und Sagen auch gern an:
s.niebuhr-siebert@fhchp.de

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