Dokumentation Ergebnisse der Fach- und Präsentationsveranstaltung "Gutes Wohnen für Familien im Kreis Unna" am 08.11.2018 in Unna ...

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Dokumentation Ergebnisse der Fach- und Präsentationsveranstaltung "Gutes Wohnen für Familien im Kreis Unna" am 08.11.2018 in Unna ...
Dokumentation
Ergebnisse der Fach- und Präsentationsveranstaltung
    „Gutes Wohnen für Familien im Kreis Unna“
              am 08.11.2018 in Unna

  www.kreis-unna.de/gutes-wohnen-fuer-familien
Dokumentation Ergebnisse der Fach- und Präsentationsveranstaltung "Gutes Wohnen für Familien im Kreis Unna" am 08.11.2018 in Unna ...
Impressum

Herausgeber

Kreis Unna – Der Landrat
Stabsstelle Planung und Mobilität
Friedrich-Ebert-Str. 17
59425 Unna
www.kreis-unna.de
www.kreis-unna.de/gutes-wohnen-fuer-familien

Ansprechpartnerin I Kontakt
Anna Musinszki
Bündnis für Familie Kreis Unna I Geschäftsstelle
Fon: 0 23 03 / 27-23 61
E-Mail: anna.musinszki@kreis-unna.de

Wissenschaftliche Begleitung, Text und Redaktion

Valerie Niemann-Delius, Michelle Gaida

InWIS Forschung und Beratung GmbH
Springorumallee 20a
44795 Bochum
Internet: www.inwis.de

Ansprechpartnerin I Kontakt
Valerie Niemann-Delius
Fon: 0234 / 890 34 23
E-Mail: valerie.niemann-delius@inwis.de

Bildrechte

Deckblatt (von links nach rechts): EvKK/Quittmann Architekten, Stadt Unna, Bauverein zu
Lünen eG, Stadt Unna/UKBS, WBG Lünen eG, WBG Lünen eG, WBG Lünen eG, Stadt
Unna/UKBS, WBG Lünen eG, EvKK/Quittmann Architekten, Stadt Unna/UKBS, EvKK/Quittmann
Architekten.

Veranstaltungsfotos: M. Gaida, V. Niemann-Delius; InWIS Forschung & Beratung GmbH

November 2018

Weitere Informationen und Materialien zur Best-Practice-Sammlung „Gutes Wohnen für
Familien im Kreis Unna“ finden Sie unter www.kreis-unna.de/Gutes-Wohnen-fuer-Familien
Dokumentation Ergebnisse der Fach- und Präsentationsveranstaltung "Gutes Wohnen für Familien im Kreis Unna" am 08.11.2018 in Unna ...
Inhalt

Impressum
Hintergrund und Ablauf ........................................................................................................ 1
Begrüßung durch Michael Makiolla, Landrat des Kreises Unna ................................................. 3
Begrüßung durch Petra Buschmann-Simons, Sprecherin Bündnis für Familie Kreis Unna ........... 4
Stimmen aus der Praxis – Was macht Wohnen im Kreis Unna familienfreundlich? ..................... 5
Fachvortrag „Wohnvielfalt und neue Wohnoptionen für Familien“ von Dr. Gerd Kuhn, urbi-et,
Tübingen ............................................................................................................................. 7
Prämierung – Best-Practice-Projekte aus dem Kreis Unna ....................................................... 9
Fazit und Ausblick .............................................................................................................. 13
Anhang
Dokumentation Ergebnisse der Fach- und Präsentationsveranstaltung "Gutes Wohnen für Familien im Kreis Unna" am 08.11.2018 in Unna ...
Dokumentation Ergebnisse der Fach- und Präsentationsveranstaltung "Gutes Wohnen für Familien im Kreis Unna" am 08.11.2018 in Unna ...
Hintergrund und Ablauf

Die Fach- und Präsentationsveranstaltung zum Projekt „Gutes Wohnen für Familien im
Kreis Unna“ fand am 08.11.2018 von 09:30 Uhr bis 13:00 Uhr im Kreishaus in Unna
statt und wurde vom Handlungsfeld Leben und Wohnen des Bündnisses für Familie im
Kreis Unna ausgerichtet.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung, die von fast 70 Teilnehmenden besucht worden ist,
standen das Familienwohnen und insbesondere die Vielfältigkeit familienfreundlicher
Wohnangebote, sowie die Auszeichnung von Best-Practice-Beispielen aus dem Kreis
Unna. Nachdem im Januar 2017 die ersten Best-Practice-Beispiele ausgezeichnet
worden sind, folgte von April bis September 2018 die Sammlung weiterer
Wohnprojekte.

Der Veranstaltung vorangestellt war eine Plakatausstellung zur Best-Practice-
Sammlung mit guten Wohnbeispielen aus 2016 und 2018.

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch den Landrat des Kreises Unna, Michael
Makiolla, sowie der Sprecherin des Bündnisses für Familien im Kreis Unna, Petra
Buschmann-Simons. Anschließend leitete der Moderator der Veranstaltung eine
Gesprächsrunde mit sechs lokalen Akteuren. Es folgte ein Vortrag von Dr. Gerd Kuhn
zum Thema „Wohnvielfalt und neue Wohnoptionen für Familien“.             Nach einer
Kaffeepause und Gelegenheit zum Besuch der Plakatausstellung, wurden die diesjährig
ausgewählten Best-Practice-Projekte vorgestellt und ausgezeichnet. Bündnissprecherin
Petra Buschmann-Simons und die Leiterin der Stabstelle Planung und Mobilität beim
Kreis Unna, Sabine Leiße, beschließen die Veranstaltung mit einem Fazit und Ausblick
auf die Fortführung der Sammlung.

Moderiert wurde die Veranstaltung durch Dr. Torsten Bölting, Geschäftsführer der
InWIS Forschung und Beratung GmbH, welche die Sammlung und die
Präsentationsveranstaltung fachlich begleitet.

Foto 1: Teilnehmende der Fachveranstaltung

                                                                                  1
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Dokumentation der Fach- und Präsentationsveranstaltung

„Gutes Wohnen für Familien" – Fachveranstaltung 08.11.2018
Donnerstag, 08. November 2018
Kreishaus Unna, Freiherr-vom-Stein-Saal
Friedrich-Ebert-Str. 17, 59425 Unna

9:00 –          Willkommenskaffee
                Ausstellung: Best-Practice-Projekte – Gutes Wohnen für Familien im Kreis
9:30 Uhr
                Unna
                Begrüßung
                M. Makiolla (Landrat des Kreises Unna)
9:30 Uhr
                P. Buschmann-Simons (Sprecherin des Bündnisses für Familie im Kreis
                Unna)
                Stimmen aus der Praxis - Was macht Wohnen im Kreis
                Unna familienfreundlich?
                R. Bülte (Planungsdezernent der Stadt Werne),
9:45 Uhr        P. Buschmann-Simons (Sprecherin des Bündnis für Familie des Kreis Unna),
                C. Dittmann (Koordinatorin der AWO Familienzentren im Kreis Unna),
                M. Fischer (Geschäftsführer der UKBS),
                T. Göpfert (Sozialdezernent des Kreis Unna),
                A. Hahnelt (Vertreter der Sparkasse UnnaKamen)
                Vortrag - Wohnvielfalt und neue Wohnoptionen für
10:15 Uhr       Familien
                Dr. G. Kuhn (Forscher und Praktiker im Bereich Architektur, Wohnen und
                Soziales)

11:15 –         Kaffeepause
11:30 Uhr       Ausstellung Best-Practice-Projekte

                Prämierung - Best-Practice-Projekte aus dem Kreis
11:30 Uhr       Unna
                Vorstellung und Kurzinterview der Projektträger mit Auszeichnung
                Fazit und Ausblick
12:15 Uhr       Dr. T. Bölting und P. Buschmann-Simons/S. Leiße (Leiterin Stabsstelle
                Planung und Mobilität)

12:30 –         Imbiss
                Ausstellung: Best-Practice-Projekte – Gutes Wohnen für Familien im Kreis
13:00 Uhr
                Unna

13:00 Uhr       Ende der Veranstaltung

                Ausstellung Best-Practice-Projekte:
                Vorstellung familienfreundlicher Wohnprojekte aus dem Kreis Unna – 2016 und
                2018 zusammengestellt und ausgezeichnet im Rahmen Best-Practice-
                Sammlung.

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Begrüßung durch Michael Makiolla, Landrat des Kreises Unna

Michael Makiolla eröffnete die Veranstaltung mit der Begrüßung der Gäste und wies
darauf hin, dass diese Veranstaltung ganz im Zeichen des Wohnens, und spezieller
noch, im Zeichen des Familienwohnens stehe. Mit dem Bündnis für Familie hat sich der
Kreis Unna einen Fokus gesetzt und Familienfreundlichkeit auf die Agenda gehoben.
Dort, im Handlungsfeld Leben und Wohnen, haben sich die Netzwerkpartner vor 3
Jahren gefragt, was macht gutes Wohnen für Familien heute eigentlich aus? Für gutes
Wohnen bedarf es einer stärkeren Vielfalt, die den unterschiedlichen Lebens- und
Familienmodellen gerecht werden. Hier ist Vielfalt gefragt. Mit der Idee zum Aufbau
einer Best-Practice-Sammlung Gutes Familienwohnen sei durch das Bündnis für Familie
im Kreis Unna ein wichtiger Impuls gesetzt worden.

Landrat Makiolla erläuterte, dass mit der diesjährigen Entscheidung des Beirats die
Muster-Sammlung auf insgesamt 11 gute Beispiele anwachse. Damit werde ein
wichtiger Beitrag geleistet, auf die im Kreis bereits heute vorhandene gute Praxis des
Familienwohnens aufmerksam zu machen. Die Plakat-Ausstellung am Rande der
Veranstaltung präsentiere alle innerhalb der letzten 2 Jahre ausgezeichneten Projekte.

Mit dem Bündnis für Familie sei die Möglichkeit zu aktiver Auseinandersetzung mit dem
Thema Familienfreundlichkeit mit wichtigen Akteuren im Kreis Unna gegeben, die hier
zukunftsweisende Projekte und neue Ideen auf den Weg bringen. Er bedankte sich bei
den beteiligten Netzwerkpartnern für das große Engagement und wünschte den
Anwesenden eine anregende Veranstaltung.

Foto 2:   Begrüßung durch Michael Makiolla, Landrat des Kreises Unna

                                                                                    3
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Dokumentation der Fach- und Präsentationsveranstaltung

Begrüßung durch Petra Buschmann-Simons, Sprecherin Bündnis für
Familie Kreis Unna

Petra Buschmann-Simons begrüßte die Anwesenden. Sie betonte, dass das wiederholt
große Interesse an der Veranstaltung auf die aktuelle Relevanz des Themas Wohnen
und insbesondere des familiengerechten Wohnens hinweise. Sie erklärte, dass die Idee
zum Aufbau einer Best-Practice-Sammlung für gutes Familienwohnen im Handlungsfeld
„Leben und Wohnen“ des Bündnisses für Familie entwickelt wurde und man mit in der
Unnaer Kreis-, Bau- und Siedlungsgesellschaft (UKBS) einen zuverlässigen
Kooperationspartner für die Umsetzung gefunden habe. Auch der diesjährige Aufruf
richtete sich wieder an die verschiedenen Akteure und Unternehmen im Kreis.
Besonders aufgefordert, sich zu bewerben, waren diesmal Initiatoren bzw. Träger von
kleinen Wohnprojekten. Ziel sei es, sich mit dem Thema „was brauchen Familien?“
auseinanderzusetzen und gutes Wohnen sichtbar zu machen.

Über die Aufnahme in die Sammlung entschieden hat ein Fachbeirat, der bereits 2016
eingerichtet    wurde.    Zu    seinen    Mitgliedern    gehören     Torsten   Göpfert
(Kreissozialdezernent), Sabine Leiße (Leiterin der Stabstelle Planung und Mobilität des
Kreises Unna), Astrid Stadtmüller (selbstständige Architektin aus Unna), Michael
Wucherpfennig (NRW-Bank), Dr. Angelika Engelbert (Ruhr-Universität Bochum/
Zentrum für interdisziplinäre Regionalforschung - ZEFIR), Petra Buschmann-Simons
(Sprecherin Bündnis für Familie Kreis Unna) selbst sowie als beratende Mitglieder Anna
Musinszki (Koordinatorin Bündnis für Familie beim Kreis Unna), Valerie Niemann-Delius
(InWIS) und Matthias Fischer (UKBS).

Bei der ersten Bewerberrunde 2016 waren sechs Projekte ausgezeichnet worden. Die
nun neu eingereichten Projekte haben den Fachbeirat auch in diesem Jahr mit
beispielgebenden Lösungen überzeugt. Gepunktet werden konnte wieder mit
familiengerechter Ausstattung und Infrastruktur und mit den Kriterien Sicherheit,
Bezahlbarkeit, sozialer Mischung, Räumen für Begegnung und Kommunikation sowie
Nachhaltigkeit. Ziel der Auszeichnung sei es, jedes einzelne gute Wohnprojekt im Kreis
Unna sichtbar zu machen und angemessen zu würdigen. Daraus erhofft sich Petra
Buschmann-Simons einen Impuls, weitere Akteure zu motivieren, sich an den
ausgezeichneten Beispielen zu orientieren.

Foto 3:   Begrüßung durch Petra Buschmann-Simons, Sprecherin des Bündnisses für Familie Kreis Unna

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Stimmen aus der Praxis – Was macht Wohnen im Kreis Unna
familienfreundlich?

Dr. Torsten Bölting stellte zunächst die Beteiligten der Diskussionsrunde vor, die einen
Einblick in das Wohnen im Kreis Unna geben sollten. Die Beteiligten waren Ralf Bülte,
Planungsdezernent der Stadt Werne, Petra Buschmann-Simons (s.o.), Matthias Fischer,
Geschäftsführer der UKBS, Torsten Göpfert, Sozialdezernent des Kreises Unna, sowie
Andreas Hahnelt, Vertreter der Sparkasse UnnaKamen. Die kurzfristig verhinderte
Charlotte Dittmann, Koordinatorin der AWO Familienzentren im Kreis Unna, trug ihren
Praxisbeitrag in Form eines Schreibens bei, das von Anna Musinszki, Koordinatorin des
Bündnisses für Familie beim Kreis Unna stellvertretend verlesen wurde.

Foto 4:   Diskussionsrunde mit Matthias Fischer (von links), Andreas Hahnelt, Petra Buschmann-Simons, Dr. Torsten
          Bölting, Ralf Bülte und Torsten Göpfert

Zu Beginn der Diskussion wurden die von Charlotte Dittmann zusammengefassten
Ergebnisse aus der Befragung der insgesamt 20 AWO-Familienzentren zum Thema
familienfreundliches Wohnen im Kreis Unna vorgetragen. In den Familienzentren
werden Kinder im Alter bis 6 Jahre betreut. Aus den Rückmeldungen ging hervor, dass
es Familien im gesamten Kreis Unna besonders an bezahlbaren Wohnungen mit
genügend Zimmern für alle fehle, insbesondere bei mehreren Kindern in einem
Haushalt. Die vorhandenen preisgünstigen Wohnungen seien oftmals in einem
renovierungsbedürftigen Zustand und der Eigentümerschaft mangele es am Interesse
an Instandsetzungen. Familien mit einem niedrigen monatlichen Einkommen geben
oftmals einen hohen Anteil ihres zu Verfügung stehenden Einkommens für die Miete
aus und müssen sich im Gegenzug dazu in anderen Bereichen einschränken. Familien
mit gutem Einkommen sind mit dem Angebot ganz zufrieden, kaufen sich Häuser oder
Wohnungen im ländlicheren Bereich des Kreises. In diesen Familien seien meistens
beide Elternteile berufstätig. Bei den Rückmeldungen sei auch angeklungen, dass die
Kinder erst mit zunehmendem Alter unzufriedener mit ihrer Wohnsituation würden.
Viele teilen sich ein Kinderzimmer mit mehreren Geschwistern. Ein eigenes
Kinderzimmer sorge für die Rückzugsmöglichkeit, die sich ältere Kinder wünschen, z.B.
wenn Freunde nach Hause zu Besuch kommen. Auch beim Kreis Unna frage man sich,
wie man mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen kann, äußerte Torsten Göpfert, der
sich mit den Kriterien der angemessenen Kosten für Wohnraum im Rahmen der Kosten

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Dokumentation der Fach- und Präsentationsveranstaltung

der Unterkunft (KdU) beschäftigt. Andreas Hahnelt kam als nächstes zu Wort. Er berät
bei der Sparkasse Familien zu Fördermöglichkeiten bei der Eigentumsbildung. In der
Praxis falle häufig auf, dass die Kaufpreise unverhältnismäßig hoch seien, was für
Familien ein großes Risiko darstelle. Die konzeptionelle Grundlage für den Wohnraum
im Kreis Unna werde in Handlungskonzepten Wohnen erarbeitet, so Ralf Bülte. Er
betonte die Wichtigkeit dieser Grundlage in einer Stadt bzw. in einem Kreis, damit
Wohnraum für die verschiedenen Zielgruppen entstehen könne. In einer pluralisierten
Gesellschaft, wie wir sie in Deutschland vorfinden, müsse ein vielfältiges Angebot
geschaffen werden. Der Fokus könne nicht allein bei Einfamilienhäusern auf der grünen
Wiese liegen, sondern müsse verstärkt auch neue Wohnformen wie z.B. das
Mehrgenerationenwohnen in den Blick nehmen. Dabei sei auch die Entwicklung der
Infrastruktur zu berücksichtigen, die mit einem maßgeblichen Anteil zur Attraktivität
eines Wohnumfeldes beitrage.

Torsten Göpfert betonte nochmals die Relevanz der vielfältigen Wohnformen in Bezug
auf die immer stärker räumlich getrennt lebenden Generationen, was z.B. die
Notwendigkeit der Unterstützung älterer Menschen erhöhe. Zu beobachten sei, dass
Senioren vermehrt das gemeinschaftliche Wohnen suchen, um Unterstützung in
alltäglichen Dingen zu erhalten und weiter im Austausch mit anderen Menschen bleiben
zu können.

Matthias Fischer betonte die zunehmende Bedeutung der Erreichbarkeit
infrastruktureller Einrichtungen, die besonders in der Debatte der Nachhaltigkeit
zunehmend relevant werde. Dazu sei es notwendig, Angebote wie E-Mobilität und
CarSharing in neue Wohnprojekte zu integrieren. Planende Akteure müssen aktiv
Alternativen schaffen, um Impulse zu setzen, Dinge zu überdenken und zum Wohle der
Umwelt zu verändern.

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Fachvortrag „Wohnvielfalt und neue Wohnoptionen für Familien“ von
Dr. Gerd Kuhn, urbi-et, Tübingen

Dr. Gerd Kuhn nahm die vorangegangenen Statements aus der Praxis auf, ergänzte
und unterfütterte diese, indem er den Anwesenden einen umfassenden Einblick über
das Familienwohnen im Wandel und der damit einhergehenden Entwicklung von
Wohnvielfalt und Wohnoptionen für Familien seit der Industrialisierung bis heute gab.
Zu Anfang seines Vortrags wies Dr. Kuhn darauf hin, dass das Thema Wohnen an
Aktualität gewinne, da zunehmend auch die Mittelschicht von der Wohnungsknappheit
betroffen sei. Seit den 60er Jahren sei in Deutschland eine Pluralisierung der
Lebensformen im Gange, mit der eine De-Institutionalisierung des traditionellen
Familienmusters einhergehe. Die veränderten Formen des Zusammenlebens stellen
eine enorme Herausforderung dar. Ein Grund für die Herausbildung neuartiger
Wohnformen liege in der Gesamtbiographie, die sich innerhalb einer Generation
wandle. Während z.B. junge Erwachsene früher so schnell wie möglich von zu Hause
ausziehen wollten, leben heutzutage noch 72% der männlichen und 52% der
weiblichen 18- bis 24-Jährigen in ihrem elterlichen Heim. Damit einher geht der Trend
zu „verspätetem“ Familienwohnen. Die „Rush-Hour“ des Lebens, wie er die folgende
Lebensphase bezeichnet, lasse sich in ihrer modernen Prägung als Phase der
Überforderung kennzeichnen, da sich in ihr nahezu alle Meilensteine und zentrale
Lebensentscheidungen      konzentrierten    (wie    z.B.     berufliche Konsolidierung,
Lebenspartnerwahl, Entscheidung für Kinder und Wohnweise, beginnende Pflege der
Eltern). Die Entwicklungstrends der veränderten Formen familialen und außerfamilialen
Zusammenlebens fasst Dr. Kuhn wie folgt zusammen: Herausbildung neuer Lebensstile
und     Beziehungsformen,     zunehmende       Diversifizierung     von Lebensformen,
fortschreitende Verweiblichung der Haushaltsvorstände sowie einem häufigen Wechsel
zwischen veschiedenen Lebensformen im Verlauf der Gesamtbiographie.

Foto 5:   Dr. Gerd Kuhn, urbi-et, Tübingen

Mit der Weimarer Verfassung sei die erste soziale Wohnungsgesetzgebung gültig
gewesen, die Zugang zu Wohnraum für die Allgemeinheit vorsieht. Seitdem werde die
Versorgung mit Wohnraum als selbstverständliche, sozialstaatliche Aufgabe aufgefasst.
Heute sei zu beobachten, dass vermehrt die Problematik der auslaufenden Bindungen
der Sozialwohnungen auftrete. Dies führe zunehmend zu einer großen
Herausforderung für Familien, bezahlbaren und gleichzeitig qualitativen Wohnraum mit
angemessener Ausstattung zu finden. Es sei die Entwicklung erkennbar, dass immer
mehr Menschen in Deutschland einen hohen Anteil ihres Einkommens für die Miete

                                                                                     7
Dokumentation der Fach- und Präsentationsveranstaltung

ausgeben. Nach aktuellen Zahlen geben 16 Prozent der Bundesbürger mehr als 40
Prozent ihres Haushaltseinkommens für das Wohnen aus. Besonders Menschen mit
niedrigem Einkommen wechseln seltener die Wohnung, weil sie keine günstigeren
Alternativen finden. Diese Entwicklungen untermauerte Dr. Kuhn anhand einer Vielzahl
aktueller statistischer Auswertungen. Eine hohe Brisanz der neuen „Familien“-
Wohnungsfrage sah er dabei in der deutlichen Diskrepanz zwischen Bestands- und
Neuvermietungsmieten (eingeschränkte Mobilität, Familien ziehen trotz Nachwuchs
nicht um), im Mangel an bezahlbaren Wohnungen für Menschen mit niedrigem
Einkommen und Benachteiligungen sowie für mittlere Einkommensbezieher.

Nach Ansicht von Dr. Kuhn erfordere familienorientiertes Wohnen vor allem neue
ergänzende      Wohnungsgrundrisse     und     Wohnkonzepte  sowie   förderliche
Kommunikations- und Kooperationsformen wie z.B. bürgerschaftliche und
nachbarschaftliche Vernetzung und Beteiligung.

Im Weiteren gab Dr. Kuhn noch einen Überblick darüber, was familienorientiertes
Wohnen ausmache und veranschaulichte dies anhand von Fotos aus
verschiedenartigen Beispielquartieren. Am Beispiel zweier neuer Stadtquartiere in
Tübingen      beleuchtete er den Aspekt verkehrsreduzierender Quartiersplanung
(Projekte „Alte Weberei“ und „Französisches Viertel“). Am Beispiel verschiedener
alternativer Wohnprojekte in Zürich veranschaulichte er die Bedeutung von
Nachbarschaften (Projekte „Kalkbreite“ und „mehr als Wohnen“) sowie an einem
Beispiel aus Winterthur die Bedeutung gezielter Einflussnahme auf die Belegung
(Altersmischung der Bewohnerschaft). Er betonte, dass insbesondere soziale
Interaktionsräume die Entstehung von Nachbarschaft und Identifikation mit dieser
fördere.

Abschließend betonte Dr. Kuhn die Wichtigkeit eines vielfältigen Wohnungsangebots in
den Mittelzentren. Dort sei anders als in den Metropolen noch Potenzial vorhanden,
welches Entwicklungen ermögliche. Von Seiten der Politik forderte er für die Zukunft
mehr Initiative und die Förderung von robusten, sozial gemischten Quartieren.
Neubauprojekte sehe er als wichtigen Impulsgeber. In diesem Zusammenhang
würdigte er die heute in der Ausstellung hier im Kreishaus gezeigten Wohnbeispiele für
Familien als ambitionierte und zukunftsweisende Projekte und die Best-Practice-
Sammlung als eine gelungene Initiative, um auf das Thema Wohnvielfalt aufmerksam
zu machen und gute Baupraxis in der Region weiter zu verbreiten.

Der Moderator Dr. Torsten Bölting eröffnete anschließend die Diskussion zum Vortrag.
Auf Anmerkungen aus dem Publikum ging der Referent ausführlich ein. Auf die Frage
eines kommunalen Vertreters nach dem Mehrwert solcher Projekte für die
Stadtgemeinschaft, wies Dr. Kuhn auf die nicht zu unterschätzende Wirkung guter
Neubau-Projekte in „schlechten“ Vierteln hin. Auf die Frage, wie sich Projekte initiieren
ließen, machte er auf die Möglichkeit einer Stadt aufmerksam, z.B. Baugruppen zu
unterstützen oder zur Baugruppengründung zu motivieren. Ein Vertreter der Stadt
Unna ergänzte an dieser Stelle, dass in Unna bereits seit 2007 regelmäßig zu einem
Stammtisch für Interessierte eingeladen wird, der mittlerweile monatlich
zusammenkommt. Daraus haben sich bereits mehrere Projekte entwickelt.

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Prämierung – Best-Practice-Projekte aus dem Kreis Unna

Petra Buschmann-Simons gab die Namen der fünf Wohnprojekte bekannt, die der
Fachbeirat im Oktober begutachtet und für die er die Empfehlung zur Aufnahme in die
Best-Practice-Sammlung ausgesprochen hat. Sie übernahm zusammen mit Dr. Torsten
Bölting die Auszeichnung der Unternehmen bzw. der Projektträger, die die Projekte
initiiert, geplant und umgesetzt haben. Die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter
aus den Projekten bekamen eine Plakette für Gutes Wohnen für Familien überreicht.
Dabei betonte sie ausdrücklich, dass die Reihenfolge der Auszeichnung willkürlich
getroffen und damit keinerlei Rangfolge verbunden sei. Es gehe allein darum, jedes
gelungene Wohnprojekt im Kreis für jedermann gut sichtbar zu machen. Mit diesen
Leuchtturmprojekten sollen andere zur Nachahmung motoviert werden.

Foto 6:   Gruppenbild aller ausgezeichneten Akteure

Beginenhof Königsborn (Unna)

Das Wohnprojekt Beginenhof Königsborn umfasst ein vielfältiges Frauenwohnprojekt,
das durch Umbau in einem ehemaligen Pfarrhaus in Unna-Königsborn realisiert worden
ist. Das Projekt wurde vom Evangelischen Kirchenkreis Unna (EvKK) und dem
Förderverein Beginen-Kultur Unna e.V. initiiert und vom EvKK unter Einsatz
verschiedener KfW-Fördermittel finanziert. Insgesamt wurden 11 Wohneinheiten
geschaffen. Das Projekt zeichnet sich durch eine geringe Fluktuation sowie
Bewohnerinnen mit bunt gemischtem Lebensstil aus. Bei der Veranstaltung hat das
Architekturbüro Quittmann mit Peter und Stephanie Quittmann, der EvKK mit Markus
Campen und Christoph Schulte sowie der Förderverein Beginen-Kultur e.V. mit Sabine
Schulze-Eyßinger und Gaby Krohn das Projekt repräsentiert.

Foto 7:   Auszeichnung des Wohnprojektes Beginenhof Königsborn Gaby Krohn (von links), Stephanie Quittmann, Peter
          Quittmann, Sabine Schulze-Eyßinger, Petra Buschmann-Simons, Christoph Schulte und Moderator Dr. Bölting

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Dokumentation der Fach- und Präsentationsveranstaltung

bUNte Palette (Unna)

Die bUNte Palette ist ein gelungenes Beispiel für urbanes Mehrgenerationenwohnen
mit integriertem sozialem Wohnungsbau. Standort des Projektes ist die Unnaer
Innenstadt. Initiativ hat sich eine Gruppe Interessierter unter dem Verein Neue
Wohnformen Unna e.V. zusammengeschlossen. Mit der Stadt Unna als Vermittlerin hat
sich die UKBS als Projektentwicklerin bzw. Investorin gefunden. Vorteil des Projektes
ist die zentrale Lage in der Nähe zur Innenstadt auf einem ehemaligen Sportplatz.
Entstanden sind 24 Wohneinheiten, wovon ein Drittel öffentlich gefördert ist.
Repräsentiert wurde das Projekt bei der Fachveranstaltung durch Christiane Hahn,
Vorsitzende des Vereins Neue Wohnformen Unna e.V., Monika Kutscher von der bUNte
Palette sowie Matthias Fischer, Geschäftsführer der UKBS.

Foto 8:   Auszeichnung des Wohnprojektes bUNten Palette mit Matthias Fischer (von links), Monika Kutscher,
          Christiane Hahn und Petra Buschmann-Simons vom Bündnis für Familie im Kreis Unna

Am Wüstenknapp (Lünen)

Das Projekt mit dem Titel Am Wüstenknapp ist ein generationenübergreifendes
Wohnprojekt zur Miete. Es entstand auf einem ehemaligen, innenstadtnah gelegenen
Sportplatz im Lüner Norden. Initiator des Projektes war der Verein Gemeinsam
Wohnen in Lünen e.V., während der Bauverein Lünen e.G. als Investor auftritt. Die
Besonderheit des Projektes ist der gemeinschaftliche Charakter. Das Projekt ist ein
gutes Beispiel für die Schaffung von Wohnraum für breite Schichten der Bevölkerung.
Insgesamt wurden 35 Wohneinheiten geschafften, wovon 50 Prozent öffentlich
gefördert sind. Repräsentiert haben das Projekt bei der Fachveranstaltung Michael
Meyer, Vertreter des Bauvereins zu Lünen e.G., und Peter Becker, erster Vorsitzender
des Vereins Gemeinsam Wohnen in Lünen e.V.

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Foto 9:   Auszeichnung des Wohnprojektes Am Wüstenknapp mit Peter Becker (von links), Michael Meyer, Petra
          Buschmann-Simons

Wohnhof Große Wiese (Unna)

Das Projekt Wohnhof Große Wiese zeichnet sich durch eine kooperative Entwicklung
diverser Wohnformen aus. Standort des Projektes ist Unna-Massen. Initiator des
Projektes war die Stadt Unna. Realisiert wurde es durch eine Investorengruppe, die
aus den drei Investoren Beta Eigenheim, Dr. Ing. Potthoff GmbH & Co, sowie Rolf
Radimerski besteht. Auf einer ehemals industriell genutzten Fläche realisierten sie
insgesamt 100 Wohneinheiten, auf 8.501 m² Wohnfläche. Mehr als die Hälfte (65%)
der Wohneinheiten sind öffentlich gefördert. Repräsentiert wurde das Wohnprojekt bei
der Veranstaltung durch Werner Neumann von der Stadt Unna und durch Vertreter
der drei Investoren, Dr. Andreas Potthoff, Volker Gothe von Beta Eigenheim und Rolf
Radimerski.

Foto 10: Auszeichnung des Wohnprojektes Wohnhof Große Wiese mit Dr. Andreas Potthoff (von links), Rolf
         Radimerski, Werner Neumann, Volker Gothe und Petra Buschmann-Simons

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Dokumentation der Fach- und Präsentationsveranstaltung

Wohnen am Schützenhof (Lünen)

Das Projekt Wohnen am Schützenhof in Lünen ist ein Beispiel für den gelungenen Mix
aus verschiedenen Wohnungstypen mit zusätzlichen Betreuungsangeboten. Das Projekt
entstand in Nähe der Lüner Innenstadt. Es umfasst insgesamt 170 Wohneinheiten,
unter anderem auch Angebote des betreuten Wohnens. Von den Insgesamt 170
Wohneinheiten sind 88, also mehr als die Hälfte, öffentlich gefördert. Auch dieses
Projekt ist auf einer ehemals industriell genutzten Fläche entstanden, sowie auf einem
ehemaligen Sportplatz. Ziel des Projektes war es, ein vielfältiges Wohnungsangebot zu
schaffen, um diversen Anforderungen und Lebensstilen gerecht zu werden. Die
Wohnungsbaugenossenschaft Lünen eG (WBG Lünen) ist in diesem Projekt als Initiator
und Investor aufgetreten. Repräsentiert hat das Projekt bei der Veranstaltung Justus
Radke von der WBG Lünen eG.

Foto 11: Auszeichnung des Wohnprojektes Wohnen am Schützenhof Petra Buschmann-Simons und Justus Radke

Alle Beteiligten zeigten sich erfreut darüber, nunmehr Vorbild für Nachahmer zu sein
und damit dazu beizutragen, dass gelungene Familienwohnbeispiele Schule machen.
Auf Nachfrage von Petra Buschmann-Simons signalisierten die ausgezeichneten
Unternehmen und Träger der Projekte ihre Bereitschaft, bei einem Besuch der heute
prämierten Wohnbeispiele weitere Einzelheiten zu erläutern und sich über das Thema
gutes Familienwohnen auszutauschen. Frau Buschmann-Simons bedankte sich bei allen
Beteiligten für ihr Interesse, auch über die heutige Veranstaltung hinaus im Austausch
zu bleiben.

12
Fazit und Ausblick

Das Schlusswort der Veranstaltung hielten Petra Buschmann-Simons und Sabine Leiße.
Petra Buschmann-Simons betonte die Aktualität des Themas Wohnen für Familien und
die Wichtigkeit der kontinuierlichen Auseinandersetzung mit gegenwärtig auftretenden
Problemen, aber auch Ansätzen. Sie freue sich daher besonders über das Engagement
der wohnungswirtschaftlichen Akteure im Kreis, hier auch neue, manchmal vielleicht
auch mühsamere Wege zu beschreiten.

Sabine Leiße bemerkte abschließend, dass der Kreis Unna sich diesen
Herausforderungen verantwortungsbewusst stellen möchte. Dazu gehöre die
Weiterführung der Best-Practice-Sammlung, um auch in Zukunft Vorreiter gelungener
Wohnprojekte im Kreis Unna sichtbar zu machen und für einen guten Austausch
zwischen allen Akteuren, auch denen, die mit neuen Wohnprojekten zunehmend mit
auf den Plan treten, zu sorgen.

Foto 12: Schlusswort von Petra Buschmann-Simons und Sabine Leiße

Ein besonderer Dank ging an die OrganisatorInnen der Veranstaltung: Valerie
Niemann-Delius, Anna Musinszki und Matthias Fischer. Auch in Zukunft solle das
Veranstaltungsformat weitergeführt werden. Es wurde dazu angeregt, einen
zusätzlichen Fokus auf die Weiterentwicklung im Wohnungsbestand zu setzen.
Mögliche Fragestellungen könnten sich auf die Weiterentwicklung des
Gebäudebestands aus den 50er und 60er Jahren beziehen, die in den kommenden
Jahren im Zuge der Wohnungsknappheit voraussichtlich an Bedeutung gewinnen.

Am Schluss verabschiedete Dr. Torsten Bölting die Gäste und wünschte allen bei einem
warmen Imbiss und einem Besuch der Plakat-Ausstellung noch interessante
Begegnungen und Nachgespräche.

                                                                                 13
Anhang

  1. Präsentation des Fachvortrags von Dr. Kuhn
  2. Plakatserie der ausgezeichneten Best-Practice-Beispiele

                                                               Anhang
Dr. Gerd Kuhn
          Wohnvielfalt und neue Wohnoptionen für Familien

          Gutes Wohnen für Familien

          Donnerstag, 08. November 2018
          Kreishaus Unna
          (Freiherr - vom - Stein - Saal )
          Friedrich - Ebert - Str. 17, 59425 Unna

                                                                        Foto Kuhn
                                                                  Wohnprojekt Wien

Pluralisierung der Lebensformen und Deinstitutionalisierung des
bürgerlichen Ehe- und Familienmusters
Vier Entwicklungstrends veränderter
                     Formen des familialen und außerfamilialen Zusammenlebens

• dem Aufkommen neuer Lebensstile und Beziehungsformen. Immer mehr Menschen
  ziehen es z.B. vor, entweder allein oder in einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft zu
  wohnen

• einer zunehmenden Diversifizierung der Lebensformen. Der Anteil des einst
  dominanten Typus der modernen Kleinfamilie nimmt zugunsten anderer Lebensformen
  ab

• einer fortschreitenden Verweiblichung der Haushaltsvorstände (insbes. aufgrund der
  Ausbreitung von Ein-Eltern-Familien und von weiblichen Einpersonenhaushalten)

• einem häufigeren Wechsel zwischen verschiedenen Lebensformen im Verlaufe der
  Gesamtbiographie

Vgl.: Rüdiger Peuckert: Familienformen im sozialen Wandel. In: Theoretische Erklärungsansätze für den sozialen Wandel der Lebensformen, Wiesbaden 1991, S. 191-198

 Erosion der NormalfamilieEineltern-
 familie fragmentierten Elternschaft
Differenzierung der LebensstileKern-
   familie3-Generationen-Familien
  Soziale ElternschaftAdoptivfamilie
heterologe Inseminationsfamilienicht-
eheliche Lebensgemeinschaft (NEL)
 getrenntes Zusammenleben (LAT)
Wohngemeinschaft (WG)Großfamilie
• Familienwohnen im Wandel

• Sozialer Wohnungsbau und Familien

• Wohnvielfalt und Familien

 Beispiele
Q.: Datenreport 2018. Hg. Statistisches Bundesamt (Destatis)/ Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), S. 52
Verlust von Gemeinschaft
oder neue Formen der Solidarisierung?

           Haushalte 1961

         5 + mehr
                            1                 1

                                              2

     4
                                              3

                                2             4

                                              5
              3

                    Zwei-Drei-Vierpersonen-Haushalte

                                                       Q.: destatis.de/DE/ZahlenFakten 2014
Bevölkerung in Deutschland nach Haushaltsformen 1961 und 2013

                               1                                                         1

                               2                                                         2

                               3                                                         3

                               4                                                         4

                               5
                                                                                         5

   Haushalte 1961                       Haushalte 2013

           Mehrpersonen-Haushalte      Ein- und Zweipersonen-Haushalte
           3 und mehr
                                          Q.: destatis.de/DE/ZahlenFakten 2014

                                                                          Quelle: SOEP
Lebenslinien und Wohnkarrieren
                                                                                       „Traditionelle“ Lebenslinie

         Jahre
              5   10   14        17        20        25        30        35   40          45        50        55        60   65        70    75    80    85    90

Gerd Kuhn -
                                                                                   Gerd Kuhn -

                                                                                                               Lebenslinien im Wandel
                       1
              5   10   2    15        20        25        30        35        40     45        50        55        60        67   70        75    80    85    90    95

         Jahre
              5   10   14        17        20        25        30        35   40          45        50        55        60   65        70    75    80    85    90

Gerd Kuhn -
Lebenslinien im Wandel
                               1
              5       10       2       15   20       25        30                 35        40     45     50    55         60       67        70       75    80    85    90          95

                                   1    1                                                                                                          7
                  5    10          2    8   20       24       27                  34    40          45     50        55        60        67        0    75    80    85    90        95

                                                              „Verspätetes“ Familien_Wohnen

                                                 ♂
                                                          ♂

                                       72% der männlichen und 52% der weiblichen Jugendlichen
                                       leben noch im Elternhaus (18-24 Jährige)

                                                          ♀
Gerd Kuhn -

                               1                          2
              5       10       2            20       25   7                  34        40         45     50     55        60        67        70       75    80    85    90    95         100
                                                               27-34 Jahre

                                                                                                                          Lebenslinien im Wandel

                                                      „Rush Hour“ des Lebens

                           _       Eintritt ins Berufsleben/ berufliche Konsolidierung

                           _ Beziehungsintensivierung und Wahl des Lebenspartners

                           _ Entscheidung für Kinder und Kindererziehung

                           _ oftmals beginnende Pflege der Eltern

                           _ Entscheidung für einen Ort und Wohnweise/ -eigentumsbildung

Gerd Kuhn -
                                                                                                 Gerd Kuhn -
Lebenslinien im Wandel
                        1                   2
          5       10    2       20    25    7       34    40    45    50    55    60      67   70   75   80   85   90   95   100

                   Die Familienphase oder „sequenzielle Monogamie“

                                                                                       Anzahl der Eheschließungen auf Scheidung

Gerd Kuhn -

                            1                   2
              5    10       2    20    25       7    34    40    45    50   55    60      67   70   75   80   85   90   95   100

                   Die Phase des „leeren Nests“ oder späte Freiheiten

                                                                                 50-75 Jahre

                                                                Gerd Kuhn
Sozialstaat und sozialer Wohnungsbau

               Herausbildung des Konsumentenhaushalt
               und Dominanz der Kleinfamilie seit der
               Industrialisierung
Soziale Wohngesetzgebung
Weimarer Verfassung

• Artikel 155

Die Verteilung und Nutzung des Bodens wird von Staats wegen in einer Weise
überwacht, die Mißbrauch verhütet und dem Ziele zustrebt, jedem Deutschen
eine gesunde Wohnung und allen deutschen Familien, besonders den
kinderreichen, eine ihren Bedürfnissen entsprechende Wohn- und
Wirtschaftsheimstätte zu sichern. Kriegsteilnehmer sind bei dem zu schaffenden
Heimstättenrecht besonders zu berücksichtigen.
Grundbesitz, dessen Erwerb zur Befriedung des Wohnungsbedürfnisses, zur
Förderung der Siedlung und Urbarmachung und zur Hebung der Landwirtschaft
nötig ist, kann enteignet werden. Die Fideikommisse sind aufzulösen.
Die Bearbeitung und Ausnutzung des Bodens ist eine Pflicht des Grundbesitzers
gegenüber der Gemeinschaft. Die Wertsteigerung des Bodens, die ohne eine
Arbeits- oder Kapitalaufwendung auf das Grundstück entsteht, ist für die
Gesamtheit nutzbar zu machen.

Bearb.: Gerd Kuhn
                     Normal-Grundriss (Siedlung Römerstadt, Ffm._1928
BDA Baden-Württemberg 1954 „Was man als Bauherr wissen sollte.“
Sozialwohnungen
                   (Mietpreis- und/oder Belegungsbindung)
                                in Deutschland

 2.0

 1,5

 1,0

 0,5
        2,47 Mio              Ca.1,26 Mio      1,21 Millionen
Mill.     2002                    2018        Rückgang in 8 Jahren

                                 Gerd Kuhn
• gerecht

• sozial

• bezahlbar
Familienwohnen im Wandel
https://www.bib.bund.de/DE/Fakten/Fakt/L49-Privathaushalte-Haushaltsgroesse-ab-1871.html

https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bevoelkerung/HaushalteFamilien/Tabellen/VorausberechnungHaushalte.html; Zugriff 28.10.2018
Q.: Wissenschaftlicher Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi): „Soziale Wohnungspolitik“, S. 34            Stand: 17. Juli 2018

                    Q.: Wohnen. Auszug aus dem Datenreport 2016
                    https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Datenreport/Downloads/Datenreport2016Kap9.pdf?__blob=publicationFile
Nach Schätzung der BAG Wohnungslosenhilfe
(BAGW) waren 2016 ca. 860.000 Menschen
in Deutschland ohne eigene Wohnung -
ein Anstieg um ca. 150 Prozent in 2 Jahren.
Sie lebten z.B. in Heimen oder Bekannten.

Rund ein Drittel dieser
wohnungslosen Menschen
sind Familien.
Doppelte Problemlage
       • Der Markt kann nicht genügend bezahlbare Wohnungen bereitstellen

       • Die Politik korrigiert(e) nicht hinreichend diese Fehlentwicklung

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Brisanz der neuen „Familien“-Wohnungsfrage:

Große Diskrepanz zwischen Bestands- und Neuvermietungsmieten
(Einschränkung der Mobilität; Familien ziehen nicht um, trotz Nachwuchs)

Mangel an bezahlbaren Wohnungen für Menschen mit niedrigem Einkommen
und Benachteiligungen (Sozialmieter)

Keine ausreichende und bezahlbare Wohnungen für mittlere Einkommensbezieher
(fallen aus dem Fördersystem heraus und finden auf dem „freien“ Markt keine
bezahlbaren Wohnungen). Die Wohnungsnot hat die Familien/ Mittelschichten erreicht.

Durch hohe Mieten sind Familien mit Kindern (Alleinerziehende, große Familien)
zunehmend armutsgefährdet
Familienorientiertes Wohnen erfordert

• neue (ergänzende) Wohnungsgrundrisse und
  Wohnkonzepte

• förderliche Kommunikations-, Kooperations- und
  Entlastungsformen

         zB. durch Formen bürgerschaftlicher und   nachbarschaftlicher
         Beteiligungen und Vernetzungen

         Stärkung der Solidarität im Nahbereich

  „mehr als wohnen“, Hunziker, Zürich
  Foto: Gerd KuhnFoto: Gerd Kuhn
„mehr als wohnen“, Hunziker, Zürich
Clusterwohnungen
Generationenhaus Gießerei in Winterthur
 Orientierung bei der Wohnungsvergabe an der Schweizer BewohnerInnen-Struktur

In den letzten Jahren entstanden in verschiedenen europäischen
Städten ausgesprochen interessante Wohnprojekte. Diese betonen
explizit die Notwendigkeit der Nachbarschaft und Integration.

Sie beruhen auf Solidarität, Verschiedenheit (Diversität)
und kulturellem Eigensinn.
BG „en famille“, Tübingen, Alte Weberei

Foto: Gerd Kuhn

                                    Kalkbreite, Zürich

   Foto: Gerd Kuhn
Kalkbreite, Zürich

Foto: Gerd Kuhn

                                                                                 Q.: Gerd Kuhn

                  Gemeinschaftlicher Innenhof, Französisches Viertel, Tübingen
Hinweis:

Das Buch Wohnvielfalt – ist
kostenfrei bei der Wüstenrot Stiftung
als pdf erhältlich:

http://www.wuestenrot-stiftung.de/publikationen/wohnvielfalt-
gemeinschaftlich-wohnen-im-quartier-vernetzt-und-sozial-
orientiert/

dr. gerd kuhn_ urbi-et, tuebingen
kuhn@urbi-et.de
Gutes Wohnen für Familien im Kreis Unna - Best-Practice-Sammlung

“Beginenhof Königsborn”
Wohnalternative im ehemaligen Pfarrhaus

  Standort:         An
                     n der RRöhrenstrecke 10, 59425 Unna
  Initiator:        Förderver
                        derverein Beginen-Kultur Unna e.V. und EvKK
                        derver
  Investor:         Evangelischer
                      angelischer KKirchenkreis (EvKK)
  Umfang:           11 Wohneinheiten
                          ohneinheiten und 1 G Gemeinschaftswohnung                                                   Meilensteine
  Finanzierung:     ca. 1,9 Mio. Euro
                                    o (Einsa
                                      (Einsatz von KfW-Fördermitteln)
  Projektstand:     abgeschlossen
                                                                                                            2015      Start der Planung
 ANLASS & HINTERGRUND
 • Das leehrstehende Pfarrhaus in Unna-Königsborn sollte einer neuen Nutzung - wenn möglich als
   Wohnprojekt - zugeführt werden                                                                           2015      Bauantragsstellung
 • Zugleich suchte der Förderverein Beginen-Kultur Unna e.V. nach einer Möglichkeit, ein weiteres
   Wohnprojekt in Unna zu realisieren
                                                                                                            2017      Kooperationsvertrag mit Beginen
 ZIELSETZUNG                                                                                                          Erteilung der Baugenehmigung
 • Gemeinschaftliches Wohnen für Frauen in vielfältigen Lebenssituationen von Seniorinnen bis
   Alleinerziehenden mit Kindern
                                                                                                                      Spatenstich / Baubeginn
 • Wohnungen für vielfältige Lebensstile mit unterschiedlichen, barrierefreien Grundrisstypen
 • Schonung der Energie-Ressourcen und weitgehender Verzicht auf erdölbasierende Baustoffe                             Richtfest
   (Polystrol)

 UMSETZUNG                                                                                               10.2018      Fertigstellung und Bezug
 • Das bestehende Pfarrhaus wurde entkernt und saniert, der Neubau wurde in monolithischer
   Bauweise errichtet
 • 11 unterschiedlich zugeschnittene Wohneinheiten sowie eine Gemeinschaftswohnung wurden
   geschaffen unter enger Beteiligung/Mitgestaltung der zukünftigen Mieterinnen
 • Weitesgehend barrierfreie Grundrisse, eine rollstuhlgerechte Wohnung
 • barrierefreie Erschließung von Obergeschoss und Keller über Aufzug und Laubengänge

 BEDEUTUNG & MEHRWERT FÜR FAMILIEN
 • Gemeinschaftliches Wohnen, Laubengänge schaffen Begegnungsräume
 • Verbesserte Vereinbarkeit zwischen Familie und Berufstätigkeit für Alleinerziehende,
   Alleinlebende werden in die Gemeinschaft integriert, Ältere können sich einbringen

 WIRKUNG & EFFEKTE
 • Positive Strahlkraft in die Nachbarschaft durch Öffnung von Gemeinschaftsflächen für
   Interessierte im Rahmen von Veranstaltungen beabsichtigt bzw. geplant                                                                         Grundsteinlegung
 • Lücke in städtebaulicher Struktur wird durch Gebäudereaktivierung/-umnutzung geschlossen
 • Zeitgemäße Auflebung traditioneller Ansätze und Ideen zum Wohnen

                                                Beginenhof Königsborn                     Laubengangerschließung                                          Übersicht
                                                                                                                                                         Innenhof

Quelle Inhalt/Bildmaterial: EvKK/Quittmann Architekten                                                       Weitere Informationen: www.evangelisch-in-unna.de
Gutes Wohnen für Familien im Kreis Unna - Best-Practice-Sammlung

“bUNte Palette”
Urbanes Mehrgenerationenwohnen
  Standort:         Mozar
                      ozartstr. 46/Sybil-Westendorp-Str. 15, 59423 Unna
                      ozar
  Initiator:        Neue Wohnf
                           Wohnformen Unna e.V.
  Investor:         Unnaer Kreis-,
                              reis-, Bau- und Siedlungsgesellschaf
                                               Siedlungsgesellschaft (UKBS)                                        Meilensteine
  Umfang:           24 Wohneinheiten/1730m²
                          ohneinheiten/1730m² WF (16 WE öffentlich gefördert)
  Finanzierung:     ca. 4,5 Mio. Euroo (Einsa
                                       (Einsatz von Wohnraumfördermitteln)
  Projektstand:     abgeschlossen
                                                                                                            2014   Planungsbeginn der “bUNten Paletten”

 ANLASS & HINTERGRUND                                                                                       2015   Baubeginn
 • Die Idee eines Wohnprojekts in der Unnaer Innenstadt bestand bei den Projekt-
   initiatoren bereits einige Jahre vor Projektbeginn
 • Mit Hilfe der Stadt Unna fand sich schließlich mit dem ehemaligen Sportplatz an der                      2016   Richtfest
   Weberstraße ein geeignetes Grundstück
                                                                                                            2017   Bezug der neuen Wohnungen
 ZIELSETZUNG
 • Attraktiver Wohnraum in ansprechendem Wohnumfeld in gut angebundener Lage                                2018   Offizielle Einweihung und Übergabe
 • Zusammenleben von Jung und Alt in verlässlicher Nachbarschaft                                                   des Projekts an die “bUNte Palette”
 • Gemeinsame Verantwortungsübernahme, u.a. durch die Bildung von Arbeitsgruppen
   wie einer Garten-AG oder einer Öffentlichkeitsgruppe
 • Öffnung auch nach außen durch Angebote wie ein monatliches Kaffee trinken

 UMSETZUNG
 • Die Idee wird in Form eines generationsübergreifenden Wohnprojektes initiiert und
   vorangetrieben durch den Verein Neue Wohnformen Unna e.V.
 • Die Umsetzung des Wohnprojektes wurde regelmäßig durch Projektplanerinnen
   moderiert und es gab eine enge Kooperation mit der UKBS als Investorin
 • Kennenlernen der zukünftigen Mieter erfolgte in einem Informationsstammtisch

 BEDEUTUNG & MEHRWERT FÜR FAMILIEN
 • Entgegenwirken der zunehmenden Anonymität der Großstadt durch aktives, bewusstes
   und verantwortliches Miteinander, gegenseitige und generationsübergreifende
   Hilfestellungen im Alltag
 • Barrierefreie Wohnungen und Gemeinschaftsraum für gemeinschaftliche Aktivitäten
 • Freizeit- und Spielmöglichkeiten auch draußen wie z.B. Bouleplatz
 • Bezahlbare Mieten in Innenstadtnähe durch kommunale Wohnungsbaugesellschaft

 WIRKUNG & EFFEKTE
 • Verbesserte Kommunikation in der Nachbarschaft durch gemeinsame Aktionen
   im Quartier
 • Vorbildfunktion in Bezug auf neue Wohnformen und energieeffizientes Bauen
 • E-Ladestation und Fahrradgarage unterstützen nachhaltige Mobilitätskonzepte                                                                  Gebäudeeingang

                                              Terrasse                                 Fahrradstellplätze                                         Zwischenräume

Quelle Inhalt/Bildmaterial: Stadt Unna/UKBS                                                          Weitere Informationen: www.nwf-unna.de und www.ukbs.de
Gutes Wohnen für Familien im Kreis Unna - Best-Practice-Sammlung

“Am Wüstenknapp”
Generationsübergreifendes Wohnen zur Miete
 Standort:                  Westfaliastr. 9-15, 44534 Lünen
 Initiator:                 G
                            Gemeinsam Wohnen in Lünen e.V.
 Investor:                  Bauver
                            Bauverein zu Lünen eG
 Umfang:                    35 Wohneinheit
                                 ohneinheiten (50% WE öffentlich gefördert)
                                 ohneinheit                                                                    Meilensteine
 Finanzierung:              Einsatz von
                                     on WWohnraumfördermitteln
 Projektstand:              Abschluss voraussich
                                        oraussichtlich Ende 2018
                                        oraussich
                                                                                                    2013       Gründung des Vereins und Beginn der
 ANLASS & HINTERGRUND                                                                                          Projektentwicklung
 • Eine Gruppe engagierter Bürger strebte ein gemeinschaftliches und gemeinwohlorientiertes
   Wohnprojekt an
 • Ehemaliger innenstadtnaher Sportplatz im Lüner Norden stand für neue Nutzung zur Verfügung
                                                                                                    2017       Grundsteinlegung und Baubeginn
 ZIELSETZUNG
 • Kernidee ist ein Zusammenleben, das durch gegenseitiges Unterstützen geprägt ist
 • Nachbarschaft mit Menschen verschiedenen Alters und in unterschiedlichen Lebenssituationen 08.2018          Einzug der ersten Bewohner
   unter Integration von Menschen mit Handicap
 • Gemeinschaftliche Projektentwicklung unter Berücksichtigung nachhaltiger Aspekte
                                                                                                  12.2018     Bezug des letzten Gebäudes

 UMSETZUNG
 • Zusammenschluss Interessierter zum Verein “Gemeinsam Wohnen in Lünen e.V.” und enge
   Begleitung des gesamten Planungs- und Realisierungsprozesses
 • Beauftragung eines Architekten und anschließende Suche von Grundstück und Investoren
   (Bauverein und Privatinvestoren) mit Unterstützung der Stadt Lünen
 • Realisierung des Projekts in 4 Häuser mit 35 Wohneinheiten um einen Innenhof, unter Schaffung
   eines Gemeinschaftsraumes und zentraler Fahrradabstellmöglichkeiten
 • Vermietung nur an Mitglieder des Vereins “Gemeinsam Wohnen in Lünen e.V.“ und mit Bestrebung
   einer Altersdrittelung der Bewohner

 BEDEUTUNG & MEHRWERT FÜR FAMILIEN
 • Förderung der Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf durch die Nähe von Kindergärten,                                             Hausgemeinschaft
   Schulen und Versorgungseinrichtungen
 • Gegenseitige Unterstützung und Gestaltung gemeinsamer Aktivitäten wie Spielenachmittage
 • Wohnungsnahe Grünräume durch Anbindung an Radewegenetz und die grüne Lippeaue

 WIRKUNG & EFFEKTE
 • Der Standort wird ergänzt durch die Entwicklung von Einfamilienhäusern, sodass ein sozial
   gemischtes Wohnungsangebot geschaffen wird                                                                                                Zusammenleben

 • Fortentwicklung des Wohnumfelds durch Landschaftspark auf der Viktoriabrache und
                                                                                                                                             Laubengänge
   zusätzlichen Spielplatz ist geplant

                                            Eingangsbereich                                                                                  Außenansicht

Quelle Inhalt/Bildmaterial: Bauverein zu Lünen eG                                    Weitere Informationen: www.bauverein.de; www.zuhause-in-luenen.de
Gutes Wohnen für Familien im Kreis Unna - Best-Practice-Sammlung

“Wohnhof Große Wiese”
Kooperative Entwicklung diverser Wohnformen
  Standort:          Bismar
                     Bismarckstraße   1-56/Große Wiese 1-40, 59427 Unna
  Initiator:         Stadt
                      tadt Unna
  Investor:          Beta
                      eta Eigenheim, DrDr.Ing. Potthoff GmbH&Co.KG, Rolf Radimerski
  Umfang:            100 Wohneinheit
                            ohneinheiten/8.501 m² WF (65% Wohnfläche öff. gefördert)
                                                                                                                             Meilensteine
  Finanzierung:      ca. 12,8 Mio. Euro
                                      o (Einsa
                                        (Einsatz von Wohnraumfördermitteln)
  Projektstand:      abgeschlossen
                                                                                                               seit 70 -     Brache Falke Strumpffabrik
                                                                                                               80er
ANLASS & HINTERGRUND
 • Stadt Unna veranlasste Umnutzung der langjährigen Brachfläche der ehem. Falke-Strumpffabrik                   2008          Erste Gespräche zwischen der Stadt
   in Unna-Massen                                                                                                            Unna und den Investoren
 • Notwendige Maßnahmen zur Bodenverbesserung und zum Hochwasserschutz erschwerten
   Investorensuche                                                                                             2010          Beschluss des B-Plans mit anschlie-
                                                                                                                             ßendem Förder- und Baubeginn

ZIELSETZUNG
 • Reaktivierung der ungenutzten Brachfläche                                                                    ab            Fertigstellung einzelner Wohnformen
                                                                                                               2012
 • Schaffung eines heterogenen Wohnungsangebotes
 • Soziale Mischung von Bevölkerungsgruppen hinsichtlich Einkommens- und Lebenssituationen,                    2017          Abschluss der Arbeiten
   Altersgruppen und Generationen

UMSETZUNG
 • Drei Investoren realisieren diverse Wohnformen, für unterschiedliche Zielgruppen
 • Generationenwohnprojekt mit 31 Wohnungen (öff. gefö.) u. Gemeinschaftsräumen im Erdgeschoss
 • Für Senioren 12 Wohnungen mit Service und eine Wohngemeinschaft mit 8 ambulant betreuten
   Plätzen
 • 26 Reihenhäuser zur Miete für Familien mit niedrigem bis mittlerem Einkommen
 • 23 Wohneinheiten als Eigenheime in Form von Einzel-, Doppel, und Reihenhäusern

                                                                                                                                                 Wohnhof Große Wiese

BEDEUTUNG & MEHRWERT FÜR FAMILIEN
 • Bezahlbarer Wohnraum und individuelles Wohnraumangebot in unterschiedlichen Bau- bzw.
   Wohnformen für alle Lebensphasen innerhalb der Nachbarschaft
 • Förderung sozialer Mischung und Zusammenbringen von Jung und Alt
 • Gemeinschaftsraum und Garten (im Generationenwohnprojekt) bieten die Möglichkeit zum nach-
   barschaftlichen Austausch wie z.B. beim Haustreffen (wöchentlich) und Frühstück (monatlich)

WIRKUNG & EFFEKTE
 • Belebung des Standort und Aufwertung des Quartiers
 • Erschließung des Geländes für verschiedene Bevölkerungsgruppen
                                                                                                                                                   Seniorenwohnungen

                                Generationenwohnprojekt                               Reihenhäuser zur Miete                                              Eigenheime

Quelle Inhalt/Bildmaterial: Stadt Unna                                                                                     Weitere Informationen: www.nwf-unna.de
Gutes Wohnen für Familien im Kreis Unna - Best-Practice-Sammlung

“Wohnen am Schützenhof”
Wohnungsmix mit Betreuungsangeboten
     Standort:       Waldemar
                     Waldemar-Elsoff    er-Weg / Otto-Klug-Weg, 44534 Lünen
     Initiator:      Wohnungsbaugenossenschaf
                       ohnungsbaugenossenschaft Lünen eG (WBG Lünen eG)
                       ohnungsbaugenossenschaf
     Investor:       WBG Lünen eG
     Umfang:         170 Wohneinheit
                            ohneinheiten (88 WE öffentlich gefördert)
                            ohneinheit                                                                             Meilensteine
     Finanzierung:   ca. 30,25 Mio.. Euro (Einsa
                                          (Einsatz von KfW- und Wohnraumfördermitteln)
     Projektstand:   abgeschlossen

                                                                                                        2012       Baubeginn
 ANLASS & HINTERGRUND
 • Eine ehemalige Industriefläche in Innenstadtnähe von Lünen lag brach
 • Standort eignete sich auf Grund fußläufiger Erreichbarkeit von Versorgungseinrichtungen in
                                                                                                                   Zusage der KfW- und
   besonderem Maße für Wohnnutzung
                                                                                                                   Landesförderung

 ZIELSETZUNG                                                                                                       Abrissmaßnahmen und
 • Schaffung von öff. gefö. und freifinanziertem Wohnungsangebot in unmittelbarer Innenstadtnähe                      Bodensanierungen
 • Errichtung von Wohnraum für motorisch und sensorisch eingeschränkte Menschen
 • Integration von wohnungsnahen Pflege-/Betruungsangeboten für alle Altersgruppen                       2017       Fertigstellung

 UMSETZUNG
 • In drei Bauphasen Errichtung des Wohnungsmixes aus 88 öffentlich geförderten und 70 freifinan-
   zierten Mietwohneinheiten sowie 12 Eigentumswohnungen
 • Zielgruppenspezifische Ausrichtung durch 15 WE für Rollstuhlfahrer, 2 Wohngruppen mit 10
   kleinen WE für Senioren, 13 Tagespflegeplätzen und eines Kindergartens
 • Errichten von Blindenleitsystemen, Beleuchtung auf Wegen, Hauseingängen und Treppenhäusern
 • Gemeinschaftsflächen: Quartiersplatz, Innenhöfe, Gemeinschaftsraum und Gästeappartement
 • Nachhaltige Elemente: Anmietbare Fahrradgarage mit PV-Stromanschluss z.B. für E-Bikes,
   Oberflächenentwässerung über Rigolensystem, Wärmerückgewinnungsanlage

 BEDEUTUNG & MEHRWERT FÜR FAMILIEN                                                                                                             Freiflächen
 • Bezahlbarer und gut ausgestatteter Wohnraum in unterschiedlichen Wohnungsgrößen (auch
   insbesondere große Wohneinheiten) für verschiedene Familiensituationen und Lebensstile
 • Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch nahgelegene Kindergärten, Schulen, Tagespflege für
   Senioren und die nachbarschaftliche Hilfestellung im Quartier
 • Große Kinderspielplätze mit Sitzgruppen in der Quartiersmitte

 WIRKUNG & EFFEKTE
 •   Sehr geringe Fluktuation im Quartier ermöglicht Zusammenwachsen der Nachbarschaft
 •   Die Quartiersmitte wird als Begegnungsort genutzt
 •   Verknüpung sozial und ökologisch nachhaltiger Aspekte des Bauens
 •   Aufwertung des umliegenden Quartiers                                                                                                Gestaltungsplan
                                                                                                                                             Hauseingänge

                                       Wegführung
                                       Grünflächen                                        Spielfl ächen
                                                                                            Innenhof                                        Frontansicht
                                                                                                                                                   Innehof

Quelle Inhalt/Bildmaterial: WBG Lünen eG                                                                       Weitere Informationen: www.wbg-luenen.de
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