Dokumentation Ergebnisse der Fach- und Präsentationsveranstaltung "Gutes Wohnen für Familien im Kreis Unna" am 08.11.2018 in Unna ...
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Dokumentation Ergebnisse der Fach- und Präsentationsveranstaltung „Gutes Wohnen für Familien im Kreis Unna“ am 08.11.2018 in Unna www.kreis-unna.de/gutes-wohnen-fuer-familien
Impressum Herausgeber Kreis Unna – Der Landrat Stabsstelle Planung und Mobilität Friedrich-Ebert-Str. 17 59425 Unna www.kreis-unna.de www.kreis-unna.de/gutes-wohnen-fuer-familien Ansprechpartnerin I Kontakt Anna Musinszki Bündnis für Familie Kreis Unna I Geschäftsstelle Fon: 0 23 03 / 27-23 61 E-Mail: anna.musinszki@kreis-unna.de Wissenschaftliche Begleitung, Text und Redaktion Valerie Niemann-Delius, Michelle Gaida InWIS Forschung und Beratung GmbH Springorumallee 20a 44795 Bochum Internet: www.inwis.de Ansprechpartnerin I Kontakt Valerie Niemann-Delius Fon: 0234 / 890 34 23 E-Mail: valerie.niemann-delius@inwis.de Bildrechte Deckblatt (von links nach rechts): EvKK/Quittmann Architekten, Stadt Unna, Bauverein zu Lünen eG, Stadt Unna/UKBS, WBG Lünen eG, WBG Lünen eG, WBG Lünen eG, Stadt Unna/UKBS, WBG Lünen eG, EvKK/Quittmann Architekten, Stadt Unna/UKBS, EvKK/Quittmann Architekten. Veranstaltungsfotos: M. Gaida, V. Niemann-Delius; InWIS Forschung & Beratung GmbH November 2018 Weitere Informationen und Materialien zur Best-Practice-Sammlung „Gutes Wohnen für Familien im Kreis Unna“ finden Sie unter www.kreis-unna.de/Gutes-Wohnen-fuer-Familien
Inhalt Impressum Hintergrund und Ablauf ........................................................................................................ 1 Begrüßung durch Michael Makiolla, Landrat des Kreises Unna ................................................. 3 Begrüßung durch Petra Buschmann-Simons, Sprecherin Bündnis für Familie Kreis Unna ........... 4 Stimmen aus der Praxis – Was macht Wohnen im Kreis Unna familienfreundlich? ..................... 5 Fachvortrag „Wohnvielfalt und neue Wohnoptionen für Familien“ von Dr. Gerd Kuhn, urbi-et, Tübingen ............................................................................................................................. 7 Prämierung – Best-Practice-Projekte aus dem Kreis Unna ....................................................... 9 Fazit und Ausblick .............................................................................................................. 13 Anhang
Hintergrund und Ablauf Die Fach- und Präsentationsveranstaltung zum Projekt „Gutes Wohnen für Familien im Kreis Unna“ fand am 08.11.2018 von 09:30 Uhr bis 13:00 Uhr im Kreishaus in Unna statt und wurde vom Handlungsfeld Leben und Wohnen des Bündnisses für Familie im Kreis Unna ausgerichtet. Im Mittelpunkt der Veranstaltung, die von fast 70 Teilnehmenden besucht worden ist, standen das Familienwohnen und insbesondere die Vielfältigkeit familienfreundlicher Wohnangebote, sowie die Auszeichnung von Best-Practice-Beispielen aus dem Kreis Unna. Nachdem im Januar 2017 die ersten Best-Practice-Beispiele ausgezeichnet worden sind, folgte von April bis September 2018 die Sammlung weiterer Wohnprojekte. Der Veranstaltung vorangestellt war eine Plakatausstellung zur Best-Practice- Sammlung mit guten Wohnbeispielen aus 2016 und 2018. Eröffnet wurde die Veranstaltung durch den Landrat des Kreises Unna, Michael Makiolla, sowie der Sprecherin des Bündnisses für Familien im Kreis Unna, Petra Buschmann-Simons. Anschließend leitete der Moderator der Veranstaltung eine Gesprächsrunde mit sechs lokalen Akteuren. Es folgte ein Vortrag von Dr. Gerd Kuhn zum Thema „Wohnvielfalt und neue Wohnoptionen für Familien“. Nach einer Kaffeepause und Gelegenheit zum Besuch der Plakatausstellung, wurden die diesjährig ausgewählten Best-Practice-Projekte vorgestellt und ausgezeichnet. Bündnissprecherin Petra Buschmann-Simons und die Leiterin der Stabstelle Planung und Mobilität beim Kreis Unna, Sabine Leiße, beschließen die Veranstaltung mit einem Fazit und Ausblick auf die Fortführung der Sammlung. Moderiert wurde die Veranstaltung durch Dr. Torsten Bölting, Geschäftsführer der InWIS Forschung und Beratung GmbH, welche die Sammlung und die Präsentationsveranstaltung fachlich begleitet. Foto 1: Teilnehmende der Fachveranstaltung 1
Dokumentation der Fach- und Präsentationsveranstaltung „Gutes Wohnen für Familien" – Fachveranstaltung 08.11.2018 Donnerstag, 08. November 2018 Kreishaus Unna, Freiherr-vom-Stein-Saal Friedrich-Ebert-Str. 17, 59425 Unna 9:00 – Willkommenskaffee Ausstellung: Best-Practice-Projekte – Gutes Wohnen für Familien im Kreis 9:30 Uhr Unna Begrüßung M. Makiolla (Landrat des Kreises Unna) 9:30 Uhr P. Buschmann-Simons (Sprecherin des Bündnisses für Familie im Kreis Unna) Stimmen aus der Praxis - Was macht Wohnen im Kreis Unna familienfreundlich? R. Bülte (Planungsdezernent der Stadt Werne), 9:45 Uhr P. Buschmann-Simons (Sprecherin des Bündnis für Familie des Kreis Unna), C. Dittmann (Koordinatorin der AWO Familienzentren im Kreis Unna), M. Fischer (Geschäftsführer der UKBS), T. Göpfert (Sozialdezernent des Kreis Unna), A. Hahnelt (Vertreter der Sparkasse UnnaKamen) Vortrag - Wohnvielfalt und neue Wohnoptionen für 10:15 Uhr Familien Dr. G. Kuhn (Forscher und Praktiker im Bereich Architektur, Wohnen und Soziales) 11:15 – Kaffeepause 11:30 Uhr Ausstellung Best-Practice-Projekte Prämierung - Best-Practice-Projekte aus dem Kreis 11:30 Uhr Unna Vorstellung und Kurzinterview der Projektträger mit Auszeichnung Fazit und Ausblick 12:15 Uhr Dr. T. Bölting und P. Buschmann-Simons/S. Leiße (Leiterin Stabsstelle Planung und Mobilität) 12:30 – Imbiss Ausstellung: Best-Practice-Projekte – Gutes Wohnen für Familien im Kreis 13:00 Uhr Unna 13:00 Uhr Ende der Veranstaltung Ausstellung Best-Practice-Projekte: Vorstellung familienfreundlicher Wohnprojekte aus dem Kreis Unna – 2016 und 2018 zusammengestellt und ausgezeichnet im Rahmen Best-Practice- Sammlung. 2
Begrüßung durch Michael Makiolla, Landrat des Kreises Unna Michael Makiolla eröffnete die Veranstaltung mit der Begrüßung der Gäste und wies darauf hin, dass diese Veranstaltung ganz im Zeichen des Wohnens, und spezieller noch, im Zeichen des Familienwohnens stehe. Mit dem Bündnis für Familie hat sich der Kreis Unna einen Fokus gesetzt und Familienfreundlichkeit auf die Agenda gehoben. Dort, im Handlungsfeld Leben und Wohnen, haben sich die Netzwerkpartner vor 3 Jahren gefragt, was macht gutes Wohnen für Familien heute eigentlich aus? Für gutes Wohnen bedarf es einer stärkeren Vielfalt, die den unterschiedlichen Lebens- und Familienmodellen gerecht werden. Hier ist Vielfalt gefragt. Mit der Idee zum Aufbau einer Best-Practice-Sammlung Gutes Familienwohnen sei durch das Bündnis für Familie im Kreis Unna ein wichtiger Impuls gesetzt worden. Landrat Makiolla erläuterte, dass mit der diesjährigen Entscheidung des Beirats die Muster-Sammlung auf insgesamt 11 gute Beispiele anwachse. Damit werde ein wichtiger Beitrag geleistet, auf die im Kreis bereits heute vorhandene gute Praxis des Familienwohnens aufmerksam zu machen. Die Plakat-Ausstellung am Rande der Veranstaltung präsentiere alle innerhalb der letzten 2 Jahre ausgezeichneten Projekte. Mit dem Bündnis für Familie sei die Möglichkeit zu aktiver Auseinandersetzung mit dem Thema Familienfreundlichkeit mit wichtigen Akteuren im Kreis Unna gegeben, die hier zukunftsweisende Projekte und neue Ideen auf den Weg bringen. Er bedankte sich bei den beteiligten Netzwerkpartnern für das große Engagement und wünschte den Anwesenden eine anregende Veranstaltung. Foto 2: Begrüßung durch Michael Makiolla, Landrat des Kreises Unna 3
Dokumentation der Fach- und Präsentationsveranstaltung Begrüßung durch Petra Buschmann-Simons, Sprecherin Bündnis für Familie Kreis Unna Petra Buschmann-Simons begrüßte die Anwesenden. Sie betonte, dass das wiederholt große Interesse an der Veranstaltung auf die aktuelle Relevanz des Themas Wohnen und insbesondere des familiengerechten Wohnens hinweise. Sie erklärte, dass die Idee zum Aufbau einer Best-Practice-Sammlung für gutes Familienwohnen im Handlungsfeld „Leben und Wohnen“ des Bündnisses für Familie entwickelt wurde und man mit in der Unnaer Kreis-, Bau- und Siedlungsgesellschaft (UKBS) einen zuverlässigen Kooperationspartner für die Umsetzung gefunden habe. Auch der diesjährige Aufruf richtete sich wieder an die verschiedenen Akteure und Unternehmen im Kreis. Besonders aufgefordert, sich zu bewerben, waren diesmal Initiatoren bzw. Träger von kleinen Wohnprojekten. Ziel sei es, sich mit dem Thema „was brauchen Familien?“ auseinanderzusetzen und gutes Wohnen sichtbar zu machen. Über die Aufnahme in die Sammlung entschieden hat ein Fachbeirat, der bereits 2016 eingerichtet wurde. Zu seinen Mitgliedern gehören Torsten Göpfert (Kreissozialdezernent), Sabine Leiße (Leiterin der Stabstelle Planung und Mobilität des Kreises Unna), Astrid Stadtmüller (selbstständige Architektin aus Unna), Michael Wucherpfennig (NRW-Bank), Dr. Angelika Engelbert (Ruhr-Universität Bochum/ Zentrum für interdisziplinäre Regionalforschung - ZEFIR), Petra Buschmann-Simons (Sprecherin Bündnis für Familie Kreis Unna) selbst sowie als beratende Mitglieder Anna Musinszki (Koordinatorin Bündnis für Familie beim Kreis Unna), Valerie Niemann-Delius (InWIS) und Matthias Fischer (UKBS). Bei der ersten Bewerberrunde 2016 waren sechs Projekte ausgezeichnet worden. Die nun neu eingereichten Projekte haben den Fachbeirat auch in diesem Jahr mit beispielgebenden Lösungen überzeugt. Gepunktet werden konnte wieder mit familiengerechter Ausstattung und Infrastruktur und mit den Kriterien Sicherheit, Bezahlbarkeit, sozialer Mischung, Räumen für Begegnung und Kommunikation sowie Nachhaltigkeit. Ziel der Auszeichnung sei es, jedes einzelne gute Wohnprojekt im Kreis Unna sichtbar zu machen und angemessen zu würdigen. Daraus erhofft sich Petra Buschmann-Simons einen Impuls, weitere Akteure zu motivieren, sich an den ausgezeichneten Beispielen zu orientieren. Foto 3: Begrüßung durch Petra Buschmann-Simons, Sprecherin des Bündnisses für Familie Kreis Unna 4
Stimmen aus der Praxis – Was macht Wohnen im Kreis Unna familienfreundlich? Dr. Torsten Bölting stellte zunächst die Beteiligten der Diskussionsrunde vor, die einen Einblick in das Wohnen im Kreis Unna geben sollten. Die Beteiligten waren Ralf Bülte, Planungsdezernent der Stadt Werne, Petra Buschmann-Simons (s.o.), Matthias Fischer, Geschäftsführer der UKBS, Torsten Göpfert, Sozialdezernent des Kreises Unna, sowie Andreas Hahnelt, Vertreter der Sparkasse UnnaKamen. Die kurzfristig verhinderte Charlotte Dittmann, Koordinatorin der AWO Familienzentren im Kreis Unna, trug ihren Praxisbeitrag in Form eines Schreibens bei, das von Anna Musinszki, Koordinatorin des Bündnisses für Familie beim Kreis Unna stellvertretend verlesen wurde. Foto 4: Diskussionsrunde mit Matthias Fischer (von links), Andreas Hahnelt, Petra Buschmann-Simons, Dr. Torsten Bölting, Ralf Bülte und Torsten Göpfert Zu Beginn der Diskussion wurden die von Charlotte Dittmann zusammengefassten Ergebnisse aus der Befragung der insgesamt 20 AWO-Familienzentren zum Thema familienfreundliches Wohnen im Kreis Unna vorgetragen. In den Familienzentren werden Kinder im Alter bis 6 Jahre betreut. Aus den Rückmeldungen ging hervor, dass es Familien im gesamten Kreis Unna besonders an bezahlbaren Wohnungen mit genügend Zimmern für alle fehle, insbesondere bei mehreren Kindern in einem Haushalt. Die vorhandenen preisgünstigen Wohnungen seien oftmals in einem renovierungsbedürftigen Zustand und der Eigentümerschaft mangele es am Interesse an Instandsetzungen. Familien mit einem niedrigen monatlichen Einkommen geben oftmals einen hohen Anteil ihres zu Verfügung stehenden Einkommens für die Miete aus und müssen sich im Gegenzug dazu in anderen Bereichen einschränken. Familien mit gutem Einkommen sind mit dem Angebot ganz zufrieden, kaufen sich Häuser oder Wohnungen im ländlicheren Bereich des Kreises. In diesen Familien seien meistens beide Elternteile berufstätig. Bei den Rückmeldungen sei auch angeklungen, dass die Kinder erst mit zunehmendem Alter unzufriedener mit ihrer Wohnsituation würden. Viele teilen sich ein Kinderzimmer mit mehreren Geschwistern. Ein eigenes Kinderzimmer sorge für die Rückzugsmöglichkeit, die sich ältere Kinder wünschen, z.B. wenn Freunde nach Hause zu Besuch kommen. Auch beim Kreis Unna frage man sich, wie man mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen kann, äußerte Torsten Göpfert, der sich mit den Kriterien der angemessenen Kosten für Wohnraum im Rahmen der Kosten 5
Dokumentation der Fach- und Präsentationsveranstaltung der Unterkunft (KdU) beschäftigt. Andreas Hahnelt kam als nächstes zu Wort. Er berät bei der Sparkasse Familien zu Fördermöglichkeiten bei der Eigentumsbildung. In der Praxis falle häufig auf, dass die Kaufpreise unverhältnismäßig hoch seien, was für Familien ein großes Risiko darstelle. Die konzeptionelle Grundlage für den Wohnraum im Kreis Unna werde in Handlungskonzepten Wohnen erarbeitet, so Ralf Bülte. Er betonte die Wichtigkeit dieser Grundlage in einer Stadt bzw. in einem Kreis, damit Wohnraum für die verschiedenen Zielgruppen entstehen könne. In einer pluralisierten Gesellschaft, wie wir sie in Deutschland vorfinden, müsse ein vielfältiges Angebot geschaffen werden. Der Fokus könne nicht allein bei Einfamilienhäusern auf der grünen Wiese liegen, sondern müsse verstärkt auch neue Wohnformen wie z.B. das Mehrgenerationenwohnen in den Blick nehmen. Dabei sei auch die Entwicklung der Infrastruktur zu berücksichtigen, die mit einem maßgeblichen Anteil zur Attraktivität eines Wohnumfeldes beitrage. Torsten Göpfert betonte nochmals die Relevanz der vielfältigen Wohnformen in Bezug auf die immer stärker räumlich getrennt lebenden Generationen, was z.B. die Notwendigkeit der Unterstützung älterer Menschen erhöhe. Zu beobachten sei, dass Senioren vermehrt das gemeinschaftliche Wohnen suchen, um Unterstützung in alltäglichen Dingen zu erhalten und weiter im Austausch mit anderen Menschen bleiben zu können. Matthias Fischer betonte die zunehmende Bedeutung der Erreichbarkeit infrastruktureller Einrichtungen, die besonders in der Debatte der Nachhaltigkeit zunehmend relevant werde. Dazu sei es notwendig, Angebote wie E-Mobilität und CarSharing in neue Wohnprojekte zu integrieren. Planende Akteure müssen aktiv Alternativen schaffen, um Impulse zu setzen, Dinge zu überdenken und zum Wohle der Umwelt zu verändern. 6
Fachvortrag „Wohnvielfalt und neue Wohnoptionen für Familien“ von Dr. Gerd Kuhn, urbi-et, Tübingen Dr. Gerd Kuhn nahm die vorangegangenen Statements aus der Praxis auf, ergänzte und unterfütterte diese, indem er den Anwesenden einen umfassenden Einblick über das Familienwohnen im Wandel und der damit einhergehenden Entwicklung von Wohnvielfalt und Wohnoptionen für Familien seit der Industrialisierung bis heute gab. Zu Anfang seines Vortrags wies Dr. Kuhn darauf hin, dass das Thema Wohnen an Aktualität gewinne, da zunehmend auch die Mittelschicht von der Wohnungsknappheit betroffen sei. Seit den 60er Jahren sei in Deutschland eine Pluralisierung der Lebensformen im Gange, mit der eine De-Institutionalisierung des traditionellen Familienmusters einhergehe. Die veränderten Formen des Zusammenlebens stellen eine enorme Herausforderung dar. Ein Grund für die Herausbildung neuartiger Wohnformen liege in der Gesamtbiographie, die sich innerhalb einer Generation wandle. Während z.B. junge Erwachsene früher so schnell wie möglich von zu Hause ausziehen wollten, leben heutzutage noch 72% der männlichen und 52% der weiblichen 18- bis 24-Jährigen in ihrem elterlichen Heim. Damit einher geht der Trend zu „verspätetem“ Familienwohnen. Die „Rush-Hour“ des Lebens, wie er die folgende Lebensphase bezeichnet, lasse sich in ihrer modernen Prägung als Phase der Überforderung kennzeichnen, da sich in ihr nahezu alle Meilensteine und zentrale Lebensentscheidungen konzentrierten (wie z.B. berufliche Konsolidierung, Lebenspartnerwahl, Entscheidung für Kinder und Wohnweise, beginnende Pflege der Eltern). Die Entwicklungstrends der veränderten Formen familialen und außerfamilialen Zusammenlebens fasst Dr. Kuhn wie folgt zusammen: Herausbildung neuer Lebensstile und Beziehungsformen, zunehmende Diversifizierung von Lebensformen, fortschreitende Verweiblichung der Haushaltsvorstände sowie einem häufigen Wechsel zwischen veschiedenen Lebensformen im Verlauf der Gesamtbiographie. Foto 5: Dr. Gerd Kuhn, urbi-et, Tübingen Mit der Weimarer Verfassung sei die erste soziale Wohnungsgesetzgebung gültig gewesen, die Zugang zu Wohnraum für die Allgemeinheit vorsieht. Seitdem werde die Versorgung mit Wohnraum als selbstverständliche, sozialstaatliche Aufgabe aufgefasst. Heute sei zu beobachten, dass vermehrt die Problematik der auslaufenden Bindungen der Sozialwohnungen auftrete. Dies führe zunehmend zu einer großen Herausforderung für Familien, bezahlbaren und gleichzeitig qualitativen Wohnraum mit angemessener Ausstattung zu finden. Es sei die Entwicklung erkennbar, dass immer mehr Menschen in Deutschland einen hohen Anteil ihres Einkommens für die Miete 7
Dokumentation der Fach- und Präsentationsveranstaltung ausgeben. Nach aktuellen Zahlen geben 16 Prozent der Bundesbürger mehr als 40 Prozent ihres Haushaltseinkommens für das Wohnen aus. Besonders Menschen mit niedrigem Einkommen wechseln seltener die Wohnung, weil sie keine günstigeren Alternativen finden. Diese Entwicklungen untermauerte Dr. Kuhn anhand einer Vielzahl aktueller statistischer Auswertungen. Eine hohe Brisanz der neuen „Familien“- Wohnungsfrage sah er dabei in der deutlichen Diskrepanz zwischen Bestands- und Neuvermietungsmieten (eingeschränkte Mobilität, Familien ziehen trotz Nachwuchs nicht um), im Mangel an bezahlbaren Wohnungen für Menschen mit niedrigem Einkommen und Benachteiligungen sowie für mittlere Einkommensbezieher. Nach Ansicht von Dr. Kuhn erfordere familienorientiertes Wohnen vor allem neue ergänzende Wohnungsgrundrisse und Wohnkonzepte sowie förderliche Kommunikations- und Kooperationsformen wie z.B. bürgerschaftliche und nachbarschaftliche Vernetzung und Beteiligung. Im Weiteren gab Dr. Kuhn noch einen Überblick darüber, was familienorientiertes Wohnen ausmache und veranschaulichte dies anhand von Fotos aus verschiedenartigen Beispielquartieren. Am Beispiel zweier neuer Stadtquartiere in Tübingen beleuchtete er den Aspekt verkehrsreduzierender Quartiersplanung (Projekte „Alte Weberei“ und „Französisches Viertel“). Am Beispiel verschiedener alternativer Wohnprojekte in Zürich veranschaulichte er die Bedeutung von Nachbarschaften (Projekte „Kalkbreite“ und „mehr als Wohnen“) sowie an einem Beispiel aus Winterthur die Bedeutung gezielter Einflussnahme auf die Belegung (Altersmischung der Bewohnerschaft). Er betonte, dass insbesondere soziale Interaktionsräume die Entstehung von Nachbarschaft und Identifikation mit dieser fördere. Abschließend betonte Dr. Kuhn die Wichtigkeit eines vielfältigen Wohnungsangebots in den Mittelzentren. Dort sei anders als in den Metropolen noch Potenzial vorhanden, welches Entwicklungen ermögliche. Von Seiten der Politik forderte er für die Zukunft mehr Initiative und die Förderung von robusten, sozial gemischten Quartieren. Neubauprojekte sehe er als wichtigen Impulsgeber. In diesem Zusammenhang würdigte er die heute in der Ausstellung hier im Kreishaus gezeigten Wohnbeispiele für Familien als ambitionierte und zukunftsweisende Projekte und die Best-Practice- Sammlung als eine gelungene Initiative, um auf das Thema Wohnvielfalt aufmerksam zu machen und gute Baupraxis in der Region weiter zu verbreiten. Der Moderator Dr. Torsten Bölting eröffnete anschließend die Diskussion zum Vortrag. Auf Anmerkungen aus dem Publikum ging der Referent ausführlich ein. Auf die Frage eines kommunalen Vertreters nach dem Mehrwert solcher Projekte für die Stadtgemeinschaft, wies Dr. Kuhn auf die nicht zu unterschätzende Wirkung guter Neubau-Projekte in „schlechten“ Vierteln hin. Auf die Frage, wie sich Projekte initiieren ließen, machte er auf die Möglichkeit einer Stadt aufmerksam, z.B. Baugruppen zu unterstützen oder zur Baugruppengründung zu motivieren. Ein Vertreter der Stadt Unna ergänzte an dieser Stelle, dass in Unna bereits seit 2007 regelmäßig zu einem Stammtisch für Interessierte eingeladen wird, der mittlerweile monatlich zusammenkommt. Daraus haben sich bereits mehrere Projekte entwickelt. 8
Prämierung – Best-Practice-Projekte aus dem Kreis Unna Petra Buschmann-Simons gab die Namen der fünf Wohnprojekte bekannt, die der Fachbeirat im Oktober begutachtet und für die er die Empfehlung zur Aufnahme in die Best-Practice-Sammlung ausgesprochen hat. Sie übernahm zusammen mit Dr. Torsten Bölting die Auszeichnung der Unternehmen bzw. der Projektträger, die die Projekte initiiert, geplant und umgesetzt haben. Die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter aus den Projekten bekamen eine Plakette für Gutes Wohnen für Familien überreicht. Dabei betonte sie ausdrücklich, dass die Reihenfolge der Auszeichnung willkürlich getroffen und damit keinerlei Rangfolge verbunden sei. Es gehe allein darum, jedes gelungene Wohnprojekt im Kreis für jedermann gut sichtbar zu machen. Mit diesen Leuchtturmprojekten sollen andere zur Nachahmung motoviert werden. Foto 6: Gruppenbild aller ausgezeichneten Akteure Beginenhof Königsborn (Unna) Das Wohnprojekt Beginenhof Königsborn umfasst ein vielfältiges Frauenwohnprojekt, das durch Umbau in einem ehemaligen Pfarrhaus in Unna-Königsborn realisiert worden ist. Das Projekt wurde vom Evangelischen Kirchenkreis Unna (EvKK) und dem Förderverein Beginen-Kultur Unna e.V. initiiert und vom EvKK unter Einsatz verschiedener KfW-Fördermittel finanziert. Insgesamt wurden 11 Wohneinheiten geschaffen. Das Projekt zeichnet sich durch eine geringe Fluktuation sowie Bewohnerinnen mit bunt gemischtem Lebensstil aus. Bei der Veranstaltung hat das Architekturbüro Quittmann mit Peter und Stephanie Quittmann, der EvKK mit Markus Campen und Christoph Schulte sowie der Förderverein Beginen-Kultur e.V. mit Sabine Schulze-Eyßinger und Gaby Krohn das Projekt repräsentiert. Foto 7: Auszeichnung des Wohnprojektes Beginenhof Königsborn Gaby Krohn (von links), Stephanie Quittmann, Peter Quittmann, Sabine Schulze-Eyßinger, Petra Buschmann-Simons, Christoph Schulte und Moderator Dr. Bölting 9
Dokumentation der Fach- und Präsentationsveranstaltung bUNte Palette (Unna) Die bUNte Palette ist ein gelungenes Beispiel für urbanes Mehrgenerationenwohnen mit integriertem sozialem Wohnungsbau. Standort des Projektes ist die Unnaer Innenstadt. Initiativ hat sich eine Gruppe Interessierter unter dem Verein Neue Wohnformen Unna e.V. zusammengeschlossen. Mit der Stadt Unna als Vermittlerin hat sich die UKBS als Projektentwicklerin bzw. Investorin gefunden. Vorteil des Projektes ist die zentrale Lage in der Nähe zur Innenstadt auf einem ehemaligen Sportplatz. Entstanden sind 24 Wohneinheiten, wovon ein Drittel öffentlich gefördert ist. Repräsentiert wurde das Projekt bei der Fachveranstaltung durch Christiane Hahn, Vorsitzende des Vereins Neue Wohnformen Unna e.V., Monika Kutscher von der bUNte Palette sowie Matthias Fischer, Geschäftsführer der UKBS. Foto 8: Auszeichnung des Wohnprojektes bUNten Palette mit Matthias Fischer (von links), Monika Kutscher, Christiane Hahn und Petra Buschmann-Simons vom Bündnis für Familie im Kreis Unna Am Wüstenknapp (Lünen) Das Projekt mit dem Titel Am Wüstenknapp ist ein generationenübergreifendes Wohnprojekt zur Miete. Es entstand auf einem ehemaligen, innenstadtnah gelegenen Sportplatz im Lüner Norden. Initiator des Projektes war der Verein Gemeinsam Wohnen in Lünen e.V., während der Bauverein Lünen e.G. als Investor auftritt. Die Besonderheit des Projektes ist der gemeinschaftliche Charakter. Das Projekt ist ein gutes Beispiel für die Schaffung von Wohnraum für breite Schichten der Bevölkerung. Insgesamt wurden 35 Wohneinheiten geschafften, wovon 50 Prozent öffentlich gefördert sind. Repräsentiert haben das Projekt bei der Fachveranstaltung Michael Meyer, Vertreter des Bauvereins zu Lünen e.G., und Peter Becker, erster Vorsitzender des Vereins Gemeinsam Wohnen in Lünen e.V. 10
Foto 9: Auszeichnung des Wohnprojektes Am Wüstenknapp mit Peter Becker (von links), Michael Meyer, Petra Buschmann-Simons Wohnhof Große Wiese (Unna) Das Projekt Wohnhof Große Wiese zeichnet sich durch eine kooperative Entwicklung diverser Wohnformen aus. Standort des Projektes ist Unna-Massen. Initiator des Projektes war die Stadt Unna. Realisiert wurde es durch eine Investorengruppe, die aus den drei Investoren Beta Eigenheim, Dr. Ing. Potthoff GmbH & Co, sowie Rolf Radimerski besteht. Auf einer ehemals industriell genutzten Fläche realisierten sie insgesamt 100 Wohneinheiten, auf 8.501 m² Wohnfläche. Mehr als die Hälfte (65%) der Wohneinheiten sind öffentlich gefördert. Repräsentiert wurde das Wohnprojekt bei der Veranstaltung durch Werner Neumann von der Stadt Unna und durch Vertreter der drei Investoren, Dr. Andreas Potthoff, Volker Gothe von Beta Eigenheim und Rolf Radimerski. Foto 10: Auszeichnung des Wohnprojektes Wohnhof Große Wiese mit Dr. Andreas Potthoff (von links), Rolf Radimerski, Werner Neumann, Volker Gothe und Petra Buschmann-Simons 11
Dokumentation der Fach- und Präsentationsveranstaltung Wohnen am Schützenhof (Lünen) Das Projekt Wohnen am Schützenhof in Lünen ist ein Beispiel für den gelungenen Mix aus verschiedenen Wohnungstypen mit zusätzlichen Betreuungsangeboten. Das Projekt entstand in Nähe der Lüner Innenstadt. Es umfasst insgesamt 170 Wohneinheiten, unter anderem auch Angebote des betreuten Wohnens. Von den Insgesamt 170 Wohneinheiten sind 88, also mehr als die Hälfte, öffentlich gefördert. Auch dieses Projekt ist auf einer ehemals industriell genutzten Fläche entstanden, sowie auf einem ehemaligen Sportplatz. Ziel des Projektes war es, ein vielfältiges Wohnungsangebot zu schaffen, um diversen Anforderungen und Lebensstilen gerecht zu werden. Die Wohnungsbaugenossenschaft Lünen eG (WBG Lünen) ist in diesem Projekt als Initiator und Investor aufgetreten. Repräsentiert hat das Projekt bei der Veranstaltung Justus Radke von der WBG Lünen eG. Foto 11: Auszeichnung des Wohnprojektes Wohnen am Schützenhof Petra Buschmann-Simons und Justus Radke Alle Beteiligten zeigten sich erfreut darüber, nunmehr Vorbild für Nachahmer zu sein und damit dazu beizutragen, dass gelungene Familienwohnbeispiele Schule machen. Auf Nachfrage von Petra Buschmann-Simons signalisierten die ausgezeichneten Unternehmen und Träger der Projekte ihre Bereitschaft, bei einem Besuch der heute prämierten Wohnbeispiele weitere Einzelheiten zu erläutern und sich über das Thema gutes Familienwohnen auszutauschen. Frau Buschmann-Simons bedankte sich bei allen Beteiligten für ihr Interesse, auch über die heutige Veranstaltung hinaus im Austausch zu bleiben. 12
Fazit und Ausblick Das Schlusswort der Veranstaltung hielten Petra Buschmann-Simons und Sabine Leiße. Petra Buschmann-Simons betonte die Aktualität des Themas Wohnen für Familien und die Wichtigkeit der kontinuierlichen Auseinandersetzung mit gegenwärtig auftretenden Problemen, aber auch Ansätzen. Sie freue sich daher besonders über das Engagement der wohnungswirtschaftlichen Akteure im Kreis, hier auch neue, manchmal vielleicht auch mühsamere Wege zu beschreiten. Sabine Leiße bemerkte abschließend, dass der Kreis Unna sich diesen Herausforderungen verantwortungsbewusst stellen möchte. Dazu gehöre die Weiterführung der Best-Practice-Sammlung, um auch in Zukunft Vorreiter gelungener Wohnprojekte im Kreis Unna sichtbar zu machen und für einen guten Austausch zwischen allen Akteuren, auch denen, die mit neuen Wohnprojekten zunehmend mit auf den Plan treten, zu sorgen. Foto 12: Schlusswort von Petra Buschmann-Simons und Sabine Leiße Ein besonderer Dank ging an die OrganisatorInnen der Veranstaltung: Valerie Niemann-Delius, Anna Musinszki und Matthias Fischer. Auch in Zukunft solle das Veranstaltungsformat weitergeführt werden. Es wurde dazu angeregt, einen zusätzlichen Fokus auf die Weiterentwicklung im Wohnungsbestand zu setzen. Mögliche Fragestellungen könnten sich auf die Weiterentwicklung des Gebäudebestands aus den 50er und 60er Jahren beziehen, die in den kommenden Jahren im Zuge der Wohnungsknappheit voraussichtlich an Bedeutung gewinnen. Am Schluss verabschiedete Dr. Torsten Bölting die Gäste und wünschte allen bei einem warmen Imbiss und einem Besuch der Plakat-Ausstellung noch interessante Begegnungen und Nachgespräche. 13
Anhang 1. Präsentation des Fachvortrags von Dr. Kuhn 2. Plakatserie der ausgezeichneten Best-Practice-Beispiele Anhang
Dr. Gerd Kuhn Wohnvielfalt und neue Wohnoptionen für Familien Gutes Wohnen für Familien Donnerstag, 08. November 2018 Kreishaus Unna (Freiherr - vom - Stein - Saal ) Friedrich - Ebert - Str. 17, 59425 Unna Foto Kuhn Wohnprojekt Wien Pluralisierung der Lebensformen und Deinstitutionalisierung des bürgerlichen Ehe- und Familienmusters
Vier Entwicklungstrends veränderter Formen des familialen und außerfamilialen Zusammenlebens • dem Aufkommen neuer Lebensstile und Beziehungsformen. Immer mehr Menschen ziehen es z.B. vor, entweder allein oder in einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft zu wohnen • einer zunehmenden Diversifizierung der Lebensformen. Der Anteil des einst dominanten Typus der modernen Kleinfamilie nimmt zugunsten anderer Lebensformen ab • einer fortschreitenden Verweiblichung der Haushaltsvorstände (insbes. aufgrund der Ausbreitung von Ein-Eltern-Familien und von weiblichen Einpersonenhaushalten) • einem häufigeren Wechsel zwischen verschiedenen Lebensformen im Verlaufe der Gesamtbiographie Vgl.: Rüdiger Peuckert: Familienformen im sozialen Wandel. In: Theoretische Erklärungsansätze für den sozialen Wandel der Lebensformen, Wiesbaden 1991, S. 191-198 Erosion der NormalfamilieEineltern- familie fragmentierten Elternschaft Differenzierung der LebensstileKern- familie3-Generationen-Familien Soziale ElternschaftAdoptivfamilie heterologe Inseminationsfamilienicht- eheliche Lebensgemeinschaft (NEL) getrenntes Zusammenleben (LAT) Wohngemeinschaft (WG)Großfamilie
• Familienwohnen im Wandel • Sozialer Wohnungsbau und Familien • Wohnvielfalt und Familien Beispiele
Q.: Datenreport 2018. Hg. Statistisches Bundesamt (Destatis)/ Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), S. 52
Verlust von Gemeinschaft oder neue Formen der Solidarisierung? Haushalte 1961 5 + mehr 1 1 2 4 3 2 4 5 3 Zwei-Drei-Vierpersonen-Haushalte Q.: destatis.de/DE/ZahlenFakten 2014
Bevölkerung in Deutschland nach Haushaltsformen 1961 und 2013 1 1 2 2 3 3 4 4 5 5 Haushalte 1961 Haushalte 2013 Mehrpersonen-Haushalte Ein- und Zweipersonen-Haushalte 3 und mehr Q.: destatis.de/DE/ZahlenFakten 2014 Quelle: SOEP
Lebenslinien und Wohnkarrieren „Traditionelle“ Lebenslinie Jahre 5 10 14 17 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 Gerd Kuhn - Gerd Kuhn - Lebenslinien im Wandel 1 5 10 2 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 67 70 75 80 85 90 95 Jahre 5 10 14 17 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 Gerd Kuhn -
Lebenslinien im Wandel 1 5 10 2 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 67 70 75 80 85 90 95 1 1 7 5 10 2 8 20 24 27 34 40 45 50 55 60 67 0 75 80 85 90 95 „Verspätetes“ Familien_Wohnen ♂ ♂ 72% der männlichen und 52% der weiblichen Jugendlichen leben noch im Elternhaus (18-24 Jährige) ♀ Gerd Kuhn - 1 2 5 10 2 20 25 7 34 40 45 50 55 60 67 70 75 80 85 90 95 100 27-34 Jahre Lebenslinien im Wandel „Rush Hour“ des Lebens _ Eintritt ins Berufsleben/ berufliche Konsolidierung _ Beziehungsintensivierung und Wahl des Lebenspartners _ Entscheidung für Kinder und Kindererziehung _ oftmals beginnende Pflege der Eltern _ Entscheidung für einen Ort und Wohnweise/ -eigentumsbildung Gerd Kuhn - Gerd Kuhn -
Lebenslinien im Wandel 1 2 5 10 2 20 25 7 34 40 45 50 55 60 67 70 75 80 85 90 95 100 Die Familienphase oder „sequenzielle Monogamie“ Anzahl der Eheschließungen auf Scheidung Gerd Kuhn - 1 2 5 10 2 20 25 7 34 40 45 50 55 60 67 70 75 80 85 90 95 100 Die Phase des „leeren Nests“ oder späte Freiheiten 50-75 Jahre Gerd Kuhn
Sozialstaat und sozialer Wohnungsbau Herausbildung des Konsumentenhaushalt und Dominanz der Kleinfamilie seit der Industrialisierung
Soziale Wohngesetzgebung Weimarer Verfassung • Artikel 155 Die Verteilung und Nutzung des Bodens wird von Staats wegen in einer Weise überwacht, die Mißbrauch verhütet und dem Ziele zustrebt, jedem Deutschen eine gesunde Wohnung und allen deutschen Familien, besonders den kinderreichen, eine ihren Bedürfnissen entsprechende Wohn- und Wirtschaftsheimstätte zu sichern. Kriegsteilnehmer sind bei dem zu schaffenden Heimstättenrecht besonders zu berücksichtigen. Grundbesitz, dessen Erwerb zur Befriedung des Wohnungsbedürfnisses, zur Förderung der Siedlung und Urbarmachung und zur Hebung der Landwirtschaft nötig ist, kann enteignet werden. Die Fideikommisse sind aufzulösen. Die Bearbeitung und Ausnutzung des Bodens ist eine Pflicht des Grundbesitzers gegenüber der Gemeinschaft. Die Wertsteigerung des Bodens, die ohne eine Arbeits- oder Kapitalaufwendung auf das Grundstück entsteht, ist für die Gesamtheit nutzbar zu machen. Bearb.: Gerd Kuhn Normal-Grundriss (Siedlung Römerstadt, Ffm._1928
BDA Baden-Württemberg 1954 „Was man als Bauherr wissen sollte.“
Sozialwohnungen (Mietpreis- und/oder Belegungsbindung) in Deutschland 2.0 1,5 1,0 0,5 2,47 Mio Ca.1,26 Mio 1,21 Millionen Mill. 2002 2018 Rückgang in 8 Jahren Gerd Kuhn
• gerecht • sozial • bezahlbar
Familienwohnen im Wandel
https://www.bib.bund.de/DE/Fakten/Fakt/L49-Privathaushalte-Haushaltsgroesse-ab-1871.html https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bevoelkerung/HaushalteFamilien/Tabellen/VorausberechnungHaushalte.html; Zugriff 28.10.2018
Q.: Wissenschaftlicher Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi): „Soziale Wohnungspolitik“, S. 34 Stand: 17. Juli 2018 Q.: Wohnen. Auszug aus dem Datenreport 2016 https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Datenreport/Downloads/Datenreport2016Kap9.pdf?__blob=publicationFile
Nach Schätzung der BAG Wohnungslosenhilfe (BAGW) waren 2016 ca. 860.000 Menschen in Deutschland ohne eigene Wohnung - ein Anstieg um ca. 150 Prozent in 2 Jahren. Sie lebten z.B. in Heimen oder Bekannten. Rund ein Drittel dieser wohnungslosen Menschen sind Familien.
Doppelte Problemlage • Der Markt kann nicht genügend bezahlbare Wohnungen bereitstellen • Die Politik korrigiert(e) nicht hinreichend diese Fehlentwicklung рх-*5 )/ -0) .ƕ-" -" )( #-'.уп-*5 )/$#- . 0.#'/. $)&*(( ).!ƕ-.*#) )0.ѵ Brisanz der neuen „Familien“-Wohnungsfrage: Große Diskrepanz zwischen Bestands- und Neuvermietungsmieten (Einschränkung der Mobilität; Familien ziehen nicht um, trotz Nachwuchs) Mangel an bezahlbaren Wohnungen für Menschen mit niedrigem Einkommen und Benachteiligungen (Sozialmieter) Keine ausreichende und bezahlbare Wohnungen für mittlere Einkommensbezieher (fallen aus dem Fördersystem heraus und finden auf dem „freien“ Markt keine bezahlbaren Wohnungen). Die Wohnungsnot hat die Familien/ Mittelschichten erreicht. Durch hohe Mieten sind Familien mit Kindern (Alleinerziehende, große Familien) zunehmend armutsgefährdet
Familienorientiertes Wohnen erfordert • neue (ergänzende) Wohnungsgrundrisse und Wohnkonzepte • förderliche Kommunikations-, Kooperations- und Entlastungsformen zB. durch Formen bürgerschaftlicher und nachbarschaftlicher Beteiligungen und Vernetzungen Stärkung der Solidarität im Nahbereich „mehr als wohnen“, Hunziker, Zürich Foto: Gerd KuhnFoto: Gerd Kuhn
„mehr als wohnen“, Hunziker, Zürich Clusterwohnungen
Generationenhaus Gießerei in Winterthur Orientierung bei der Wohnungsvergabe an der Schweizer BewohnerInnen-Struktur In den letzten Jahren entstanden in verschiedenen europäischen Städten ausgesprochen interessante Wohnprojekte. Diese betonen explizit die Notwendigkeit der Nachbarschaft und Integration. Sie beruhen auf Solidarität, Verschiedenheit (Diversität) und kulturellem Eigensinn.
BG „en famille“, Tübingen, Alte Weberei Foto: Gerd Kuhn Kalkbreite, Zürich Foto: Gerd Kuhn
Kalkbreite, Zürich Foto: Gerd Kuhn Q.: Gerd Kuhn Gemeinschaftlicher Innenhof, Französisches Viertel, Tübingen
Hinweis: Das Buch Wohnvielfalt – ist kostenfrei bei der Wüstenrot Stiftung als pdf erhältlich: http://www.wuestenrot-stiftung.de/publikationen/wohnvielfalt- gemeinschaftlich-wohnen-im-quartier-vernetzt-und-sozial- orientiert/ dr. gerd kuhn_ urbi-et, tuebingen kuhn@urbi-et.de
Gutes Wohnen für Familien im Kreis Unna - Best-Practice-Sammlung “Beginenhof Königsborn” Wohnalternative im ehemaligen Pfarrhaus Standort: An n der RRöhrenstrecke 10, 59425 Unna Initiator: Förderver derverein Beginen-Kultur Unna e.V. und EvKK derver Investor: Evangelischer angelischer KKirchenkreis (EvKK) Umfang: 11 Wohneinheiten ohneinheiten und 1 G Gemeinschaftswohnung Meilensteine Finanzierung: ca. 1,9 Mio. Euro o (Einsa (Einsatz von KfW-Fördermitteln) Projektstand: abgeschlossen 2015 Start der Planung ANLASS & HINTERGRUND • Das leehrstehende Pfarrhaus in Unna-Königsborn sollte einer neuen Nutzung - wenn möglich als Wohnprojekt - zugeführt werden 2015 Bauantragsstellung • Zugleich suchte der Förderverein Beginen-Kultur Unna e.V. nach einer Möglichkeit, ein weiteres Wohnprojekt in Unna zu realisieren 2017 Kooperationsvertrag mit Beginen ZIELSETZUNG Erteilung der Baugenehmigung • Gemeinschaftliches Wohnen für Frauen in vielfältigen Lebenssituationen von Seniorinnen bis Alleinerziehenden mit Kindern Spatenstich / Baubeginn • Wohnungen für vielfältige Lebensstile mit unterschiedlichen, barrierefreien Grundrisstypen • Schonung der Energie-Ressourcen und weitgehender Verzicht auf erdölbasierende Baustoffe Richtfest (Polystrol) UMSETZUNG 10.2018 Fertigstellung und Bezug • Das bestehende Pfarrhaus wurde entkernt und saniert, der Neubau wurde in monolithischer Bauweise errichtet • 11 unterschiedlich zugeschnittene Wohneinheiten sowie eine Gemeinschaftswohnung wurden geschaffen unter enger Beteiligung/Mitgestaltung der zukünftigen Mieterinnen • Weitesgehend barrierfreie Grundrisse, eine rollstuhlgerechte Wohnung • barrierefreie Erschließung von Obergeschoss und Keller über Aufzug und Laubengänge BEDEUTUNG & MEHRWERT FÜR FAMILIEN • Gemeinschaftliches Wohnen, Laubengänge schaffen Begegnungsräume • Verbesserte Vereinbarkeit zwischen Familie und Berufstätigkeit für Alleinerziehende, Alleinlebende werden in die Gemeinschaft integriert, Ältere können sich einbringen WIRKUNG & EFFEKTE • Positive Strahlkraft in die Nachbarschaft durch Öffnung von Gemeinschaftsflächen für Interessierte im Rahmen von Veranstaltungen beabsichtigt bzw. geplant Grundsteinlegung • Lücke in städtebaulicher Struktur wird durch Gebäudereaktivierung/-umnutzung geschlossen • Zeitgemäße Auflebung traditioneller Ansätze und Ideen zum Wohnen Beginenhof Königsborn Laubengangerschließung Übersicht Innenhof Quelle Inhalt/Bildmaterial: EvKK/Quittmann Architekten Weitere Informationen: www.evangelisch-in-unna.de
Gutes Wohnen für Familien im Kreis Unna - Best-Practice-Sammlung “bUNte Palette” Urbanes Mehrgenerationenwohnen Standort: Mozar ozartstr. 46/Sybil-Westendorp-Str. 15, 59423 Unna ozar Initiator: Neue Wohnf Wohnformen Unna e.V. Investor: Unnaer Kreis-, reis-, Bau- und Siedlungsgesellschaf Siedlungsgesellschaft (UKBS) Meilensteine Umfang: 24 Wohneinheiten/1730m² ohneinheiten/1730m² WF (16 WE öffentlich gefördert) Finanzierung: ca. 4,5 Mio. Euroo (Einsa (Einsatz von Wohnraumfördermitteln) Projektstand: abgeschlossen 2014 Planungsbeginn der “bUNten Paletten” ANLASS & HINTERGRUND 2015 Baubeginn • Die Idee eines Wohnprojekts in der Unnaer Innenstadt bestand bei den Projekt- initiatoren bereits einige Jahre vor Projektbeginn • Mit Hilfe der Stadt Unna fand sich schließlich mit dem ehemaligen Sportplatz an der 2016 Richtfest Weberstraße ein geeignetes Grundstück 2017 Bezug der neuen Wohnungen ZIELSETZUNG • Attraktiver Wohnraum in ansprechendem Wohnumfeld in gut angebundener Lage 2018 Offizielle Einweihung und Übergabe • Zusammenleben von Jung und Alt in verlässlicher Nachbarschaft des Projekts an die “bUNte Palette” • Gemeinsame Verantwortungsübernahme, u.a. durch die Bildung von Arbeitsgruppen wie einer Garten-AG oder einer Öffentlichkeitsgruppe • Öffnung auch nach außen durch Angebote wie ein monatliches Kaffee trinken UMSETZUNG • Die Idee wird in Form eines generationsübergreifenden Wohnprojektes initiiert und vorangetrieben durch den Verein Neue Wohnformen Unna e.V. • Die Umsetzung des Wohnprojektes wurde regelmäßig durch Projektplanerinnen moderiert und es gab eine enge Kooperation mit der UKBS als Investorin • Kennenlernen der zukünftigen Mieter erfolgte in einem Informationsstammtisch BEDEUTUNG & MEHRWERT FÜR FAMILIEN • Entgegenwirken der zunehmenden Anonymität der Großstadt durch aktives, bewusstes und verantwortliches Miteinander, gegenseitige und generationsübergreifende Hilfestellungen im Alltag • Barrierefreie Wohnungen und Gemeinschaftsraum für gemeinschaftliche Aktivitäten • Freizeit- und Spielmöglichkeiten auch draußen wie z.B. Bouleplatz • Bezahlbare Mieten in Innenstadtnähe durch kommunale Wohnungsbaugesellschaft WIRKUNG & EFFEKTE • Verbesserte Kommunikation in der Nachbarschaft durch gemeinsame Aktionen im Quartier • Vorbildfunktion in Bezug auf neue Wohnformen und energieeffizientes Bauen • E-Ladestation und Fahrradgarage unterstützen nachhaltige Mobilitätskonzepte Gebäudeeingang Terrasse Fahrradstellplätze Zwischenräume Quelle Inhalt/Bildmaterial: Stadt Unna/UKBS Weitere Informationen: www.nwf-unna.de und www.ukbs.de
Gutes Wohnen für Familien im Kreis Unna - Best-Practice-Sammlung “Am Wüstenknapp” Generationsübergreifendes Wohnen zur Miete Standort: Westfaliastr. 9-15, 44534 Lünen Initiator: G Gemeinsam Wohnen in Lünen e.V. Investor: Bauver Bauverein zu Lünen eG Umfang: 35 Wohneinheit ohneinheiten (50% WE öffentlich gefördert) ohneinheit Meilensteine Finanzierung: Einsatz von on WWohnraumfördermitteln Projektstand: Abschluss voraussich oraussichtlich Ende 2018 oraussich 2013 Gründung des Vereins und Beginn der ANLASS & HINTERGRUND Projektentwicklung • Eine Gruppe engagierter Bürger strebte ein gemeinschaftliches und gemeinwohlorientiertes Wohnprojekt an • Ehemaliger innenstadtnaher Sportplatz im Lüner Norden stand für neue Nutzung zur Verfügung 2017 Grundsteinlegung und Baubeginn ZIELSETZUNG • Kernidee ist ein Zusammenleben, das durch gegenseitiges Unterstützen geprägt ist • Nachbarschaft mit Menschen verschiedenen Alters und in unterschiedlichen Lebenssituationen 08.2018 Einzug der ersten Bewohner unter Integration von Menschen mit Handicap • Gemeinschaftliche Projektentwicklung unter Berücksichtigung nachhaltiger Aspekte 12.2018 Bezug des letzten Gebäudes UMSETZUNG • Zusammenschluss Interessierter zum Verein “Gemeinsam Wohnen in Lünen e.V.” und enge Begleitung des gesamten Planungs- und Realisierungsprozesses • Beauftragung eines Architekten und anschließende Suche von Grundstück und Investoren (Bauverein und Privatinvestoren) mit Unterstützung der Stadt Lünen • Realisierung des Projekts in 4 Häuser mit 35 Wohneinheiten um einen Innenhof, unter Schaffung eines Gemeinschaftsraumes und zentraler Fahrradabstellmöglichkeiten • Vermietung nur an Mitglieder des Vereins “Gemeinsam Wohnen in Lünen e.V.“ und mit Bestrebung einer Altersdrittelung der Bewohner BEDEUTUNG & MEHRWERT FÜR FAMILIEN • Förderung der Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf durch die Nähe von Kindergärten, Hausgemeinschaft Schulen und Versorgungseinrichtungen • Gegenseitige Unterstützung und Gestaltung gemeinsamer Aktivitäten wie Spielenachmittage • Wohnungsnahe Grünräume durch Anbindung an Radewegenetz und die grüne Lippeaue WIRKUNG & EFFEKTE • Der Standort wird ergänzt durch die Entwicklung von Einfamilienhäusern, sodass ein sozial gemischtes Wohnungsangebot geschaffen wird Zusammenleben • Fortentwicklung des Wohnumfelds durch Landschaftspark auf der Viktoriabrache und Laubengänge zusätzlichen Spielplatz ist geplant Eingangsbereich Außenansicht Quelle Inhalt/Bildmaterial: Bauverein zu Lünen eG Weitere Informationen: www.bauverein.de; www.zuhause-in-luenen.de
Gutes Wohnen für Familien im Kreis Unna - Best-Practice-Sammlung “Wohnhof Große Wiese” Kooperative Entwicklung diverser Wohnformen Standort: Bismar Bismarckstraße 1-56/Große Wiese 1-40, 59427 Unna Initiator: Stadt tadt Unna Investor: Beta eta Eigenheim, DrDr.Ing. Potthoff GmbH&Co.KG, Rolf Radimerski Umfang: 100 Wohneinheit ohneinheiten/8.501 m² WF (65% Wohnfläche öff. gefördert) Meilensteine Finanzierung: ca. 12,8 Mio. Euro o (Einsa (Einsatz von Wohnraumfördermitteln) Projektstand: abgeschlossen seit 70 - Brache Falke Strumpffabrik 80er ANLASS & HINTERGRUND • Stadt Unna veranlasste Umnutzung der langjährigen Brachfläche der ehem. Falke-Strumpffabrik 2008 Erste Gespräche zwischen der Stadt in Unna-Massen Unna und den Investoren • Notwendige Maßnahmen zur Bodenverbesserung und zum Hochwasserschutz erschwerten Investorensuche 2010 Beschluss des B-Plans mit anschlie- ßendem Förder- und Baubeginn ZIELSETZUNG • Reaktivierung der ungenutzten Brachfläche ab Fertigstellung einzelner Wohnformen 2012 • Schaffung eines heterogenen Wohnungsangebotes • Soziale Mischung von Bevölkerungsgruppen hinsichtlich Einkommens- und Lebenssituationen, 2017 Abschluss der Arbeiten Altersgruppen und Generationen UMSETZUNG • Drei Investoren realisieren diverse Wohnformen, für unterschiedliche Zielgruppen • Generationenwohnprojekt mit 31 Wohnungen (öff. gefö.) u. Gemeinschaftsräumen im Erdgeschoss • Für Senioren 12 Wohnungen mit Service und eine Wohngemeinschaft mit 8 ambulant betreuten Plätzen • 26 Reihenhäuser zur Miete für Familien mit niedrigem bis mittlerem Einkommen • 23 Wohneinheiten als Eigenheime in Form von Einzel-, Doppel, und Reihenhäusern Wohnhof Große Wiese BEDEUTUNG & MEHRWERT FÜR FAMILIEN • Bezahlbarer Wohnraum und individuelles Wohnraumangebot in unterschiedlichen Bau- bzw. Wohnformen für alle Lebensphasen innerhalb der Nachbarschaft • Förderung sozialer Mischung und Zusammenbringen von Jung und Alt • Gemeinschaftsraum und Garten (im Generationenwohnprojekt) bieten die Möglichkeit zum nach- barschaftlichen Austausch wie z.B. beim Haustreffen (wöchentlich) und Frühstück (monatlich) WIRKUNG & EFFEKTE • Belebung des Standort und Aufwertung des Quartiers • Erschließung des Geländes für verschiedene Bevölkerungsgruppen Seniorenwohnungen Generationenwohnprojekt Reihenhäuser zur Miete Eigenheime Quelle Inhalt/Bildmaterial: Stadt Unna Weitere Informationen: www.nwf-unna.de
Gutes Wohnen für Familien im Kreis Unna - Best-Practice-Sammlung “Wohnen am Schützenhof” Wohnungsmix mit Betreuungsangeboten Standort: Waldemar Waldemar-Elsoff er-Weg / Otto-Klug-Weg, 44534 Lünen Initiator: Wohnungsbaugenossenschaf ohnungsbaugenossenschaft Lünen eG (WBG Lünen eG) ohnungsbaugenossenschaf Investor: WBG Lünen eG Umfang: 170 Wohneinheit ohneinheiten (88 WE öffentlich gefördert) ohneinheit Meilensteine Finanzierung: ca. 30,25 Mio.. Euro (Einsa (Einsatz von KfW- und Wohnraumfördermitteln) Projektstand: abgeschlossen 2012 Baubeginn ANLASS & HINTERGRUND • Eine ehemalige Industriefläche in Innenstadtnähe von Lünen lag brach • Standort eignete sich auf Grund fußläufiger Erreichbarkeit von Versorgungseinrichtungen in Zusage der KfW- und besonderem Maße für Wohnnutzung Landesförderung ZIELSETZUNG Abrissmaßnahmen und • Schaffung von öff. gefö. und freifinanziertem Wohnungsangebot in unmittelbarer Innenstadtnähe Bodensanierungen • Errichtung von Wohnraum für motorisch und sensorisch eingeschränkte Menschen • Integration von wohnungsnahen Pflege-/Betruungsangeboten für alle Altersgruppen 2017 Fertigstellung UMSETZUNG • In drei Bauphasen Errichtung des Wohnungsmixes aus 88 öffentlich geförderten und 70 freifinan- zierten Mietwohneinheiten sowie 12 Eigentumswohnungen • Zielgruppenspezifische Ausrichtung durch 15 WE für Rollstuhlfahrer, 2 Wohngruppen mit 10 kleinen WE für Senioren, 13 Tagespflegeplätzen und eines Kindergartens • Errichten von Blindenleitsystemen, Beleuchtung auf Wegen, Hauseingängen und Treppenhäusern • Gemeinschaftsflächen: Quartiersplatz, Innenhöfe, Gemeinschaftsraum und Gästeappartement • Nachhaltige Elemente: Anmietbare Fahrradgarage mit PV-Stromanschluss z.B. für E-Bikes, Oberflächenentwässerung über Rigolensystem, Wärmerückgewinnungsanlage BEDEUTUNG & MEHRWERT FÜR FAMILIEN Freiflächen • Bezahlbarer und gut ausgestatteter Wohnraum in unterschiedlichen Wohnungsgrößen (auch insbesondere große Wohneinheiten) für verschiedene Familiensituationen und Lebensstile • Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch nahgelegene Kindergärten, Schulen, Tagespflege für Senioren und die nachbarschaftliche Hilfestellung im Quartier • Große Kinderspielplätze mit Sitzgruppen in der Quartiersmitte WIRKUNG & EFFEKTE • Sehr geringe Fluktuation im Quartier ermöglicht Zusammenwachsen der Nachbarschaft • Die Quartiersmitte wird als Begegnungsort genutzt • Verknüpung sozial und ökologisch nachhaltiger Aspekte des Bauens • Aufwertung des umliegenden Quartiers Gestaltungsplan Hauseingänge Wegführung Grünflächen Spielfl ächen Innenhof Frontansicht Innehof Quelle Inhalt/Bildmaterial: WBG Lünen eG Weitere Informationen: www.wbg-luenen.de
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