In Zukunft Kältemittel - jetzt und - Danfoss
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Kältemittel – jetzt und in Zukunft Eine Anwenderbeschreibung aus der Perspektive von Danfoss über die weltweiten Trends in Bezug auf Kältemittel in der Kälte- und Klimatechnik. Aktualisiert: Februar 2017. Nachhaltige HVACR- Systeme durch intelligente Lösungen, Energieeffizienz und Kältemittel mit geringem GWP 1 www.refrigerants.danfoss.com www.danfoss.com/ICF
Grundsatzerklärung Danfoss setzt sich für die Weiterentwicklung und die Verwendung von Kältemitteln mit geringem Treibhauspotenzial (Global Warming Potential, GWP) ein. Denn diese sind der Schlüssel, mit dem die Erderwärmung verlangsamt und letztendlich aufgehalten werden kann. Es ist uns wichtig, einen Beitrag zum Wohlergehen der Weltbevölkerung sowie der wirtschaftlichen Entwicklung und den erfolgreichen Fortbestand unserer Branche zu leisten. Wir werden unsere Kunden dabei unterstützen, diese Kältemittelziele zu erreichen. Zudem werden wir die Energieeffizienz der Kälte- und Klimatechnik noch weiter optimieren. Danfoss wird proaktiv Produkte für natürliche und synthetische Kältemittel mit geringem Treibhauspotenzial entwickeln, um der Kundennachfrage nach praxistauglichen und sicheren Lösungen gerecht zu werden, bei gleichzeitiger Steigerung der Energieffizienz. Danfoss ist sich seiner Verantwortung als eines der führenden Unternehmen sehr bewusst und befasst sich intensiv mit der Entwicklung von Lösungen für natürliche Kältemittel. Danfoss wird Produkte für synthetische Kältemittel mit geringem Treibhauspotenzial entwickeln und fördern, insbesondere für Anwendungen, bei denen natürliche Kältemittel zum aktuellen Zeitpunkt weder zweckmäßig noch wirtschaftlich vertretbar sind.
Inhaltsverzeichnis Grundsatzerklärung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Geschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Nachhaltigkeit ist der Schlüssel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Regulierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Kältemitteloptionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Den Weg ebnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14 Anhang 1. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Gesetzgebung und Regulierung Anhang 2. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Auswirkungen direkter Leckagen als Funktion der Leckrate 3
Zusammenfassung Danfoss, weltweit führender Anbieter von Verdichtern und Regelkomponenten, verfügt über eines der umfassendsten und vollständigsten Produktangebote der HVACR-Branche. Unsere Produkte kommen in zahlreichen Geschäftsbereichen zum Einsatz, wie dem Lebensmitteleinzelhandel, der Gewerbe- und Industriekältetechnik, der Klimatechnik, der Kältetechnik für den Großhandel sowie der Automatisierung in verschiedenen Industriezweigen. Mehr als achtzig Jahre Erfahrung haben Danfoss zum Vorreiter beim Entwickeln von Produkten gemacht, die Kältemittel nutzen, sowie beim Bewerten der Tauglichkeit von neu eingeführten Kältemitteln. Dieses Dokument liefert eine Zusammenfassung über unsere Erfahrung und unser Wissen sowie Informationen zu den Hintergründen, Trends und Einflussfaktoren, die den Rahmen für die aktuelle und zukünftige Auswahl von Kältemitteln bilden. Die Geschichte der Kältemittel ist lang und bildet eine Art Kreislauf. Wir erwarten, dass Kaltdampfverdichtungssysteme auch in absehbarer Zukunft die primäre Technologie darstellen werden und dass der Kältemittelverbrauch durch die wachsende Nachfrage der Schwellenländer drastisch ansteigen wird. Systeme und Technologien mit dem am besten geeigneten Kältemittel zu kombinieren, stellt eine Entscheidung dar, die jahrelange Auswirkungen für die Nutzer haben wird. Für die meisten Experten stellen Sicherheit, Erschwinglichkeit und Umweltfreundlichkeit die wichtigsten Faktoren dar, die beim Konstruieren eines Systems berücksichtigt werden müssen. Ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen den Faktoren lässt sich schwer erreichen, wenn nur ein Kältemittel im Fokus steht. Die Entscheidung für neue Kältemittelalternativen zieht Investitionen, Kosten und andere Konsequenzen nach sich. Wir sind jedoch davon überzeugt, dass sich durch die richtige Auswahl und einen innovativen Ansatz neue Möglichkeiten ergeben. Während wir neue sichere Technologien und Verfahren für den Umgang mit Systemen entwickeln, wissen wir, dass die Entwicklung der Kältemittel mit niedrigem Treibhauspotential noch viel weiter gehen wird, als diese, welche heute bereits im Einsatz sind. Wir rechnen mit einem jahrzehntelangen, komplexen Entwicklungsprozess. Das weltweite Abkommen über eine planmäßige und schrittweise Reduktion von Kältemitteln mit hohem Treibhauspotenzial gibt jedoch endgültig eine bestimmte Richtung vor. 4
Geschichte Fast zweihundert Jahre sind vergangen, seit Jacob Perkins ein Patent für den Kaltdampfverdichtungsprozess eingereicht hat, mit dem die Geschichte der Kältemittel begann. Im Kaltdampfverdichtungsprozess wird das Kältemittel genutzt, um die Wärme von der kalten auf die warme Seite einer Kälteanlage, einer Wärmepumpe oder einer Klimaanlage zu transportieren. Der gleiche thermodynamische Kreisprozess kommt auch heute noch zum Einsatz, die Kältemittel haben sich allerdings verändert. Abbildung 1 zeigt die Entwicklung der Kältemittel seit 1835. Anfangs waren alle Kältemittel leicht erhältlich, da sie in der Natur vorkamen oder bereits in Industrieprozessen eingesetzt wurden. In den 1930er Jahren wurde deutlich, dass viele dieser frühen Kältemittel kritische Sicherheitsrisiken mit sich brachten, da Leckagen unter anderem zu Bränden oder Vergiftungen führen konnten. Daraufhin wurden die synthetischen Sicherheitskältemittel erfunden, die sogenannten Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), die bald weltweit verwendet wurden. Mit der Weiterentwicklung der synthetischen Kältemittel in den 1950er Jahren wurden Kältemittel eingeführt, die einen Wasserstoffanteil enthielten (Hydrofluorchlorkohlenwasserstoffe (HFCKW) wie R22). In den frühen 1970er Jahren erkannte man, dass FCKW- und HFCKW-Kältemittel zum Abbau der Ozonschicht führen. FCKW weisen ein besonders hohes Ozonabbaupotenzial (Ozone Depletion Potential, ODP) auf, während HFCKW im Vergleich dazu besser sind, jedoch auch noch ein nicht unbedeutendes Ozonabbaupotiental haben. Infolgedessen wurde das Montrealer Protokoll aufgesetzt, ein Abkommen zum schrittweisen Reduzieren bzw. Beschränken (Phase-Down) von Stoffen, die zum Abbau der Ozonschicht führen. Es gilt seither als weltweiter Erfolg in Bezug auf die Reduktion von gefährlichen Chemikalien. Die Reduktion von FCKW-Emissionen hat nicht nur die Belastung der Atmosphäre durch Stoffe mit hohem Ozonabbaupotenzial verringert. Auch die globale Erwärmung hat sich dadurch verlangsamt. Ersatzkältemittel, sogenannte Fluorkohlenwasserstoffe (FKW), weisen ein Ozonabbaupotenzial von Null, jedoch ein mittleres bis hohes Treibhauspotenzial auf, das dennoch geringer ist als dasjenige der von dem Ausstieg bzw. Verbot (Phase-Out) betroffenen FCKW. Wegen der zunehmenden Bedrohung durch den Klimawandel wurde die Verwendung von FKW immer stärker hinterfragt, um deren Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren. Auch wenn FKW-Leckagen aktuell keinen großen Einfluss auf die globale Erwärmung haben, zeigen wissenschaftliche Untersuchungen, dass ihre 0 invention of the zunehmende Verwendung, vor allem in Klimaanlagen 202 1834 vapor compression process, Natural refrigerants in Entwicklungsländern, erheblich zur globalen Montreal protocol 2016 on GWP refrigerants Erwärmung beitragen wird, wenn keine C , H eran ts CO Naigera 18 NH frig 3 2 Maßnahmen zum schrittweisen Reduzieren re , N ral ts 34 fr e H3 EU F-gas phase down 2014 tu n tur 2 , ergriffen werden. Im Oktober 2016 haben Na CO R ,H al P C die Unterzeichnerstaaten des Montrealer O HF GW 0 HF Protokolls der schrittweisen Reduktion 201 Low C/ von FKW zugestimmt. Diese Regelung soll Sustainable Technologies: 2019 in Kraft treten und mehr Gewissheit • Environmentally benign hinsichtlich des Vorhabens bieten, die • Safe in use Growing need for safety refigerants • Affordable Verwendung dieser Gase mit hohem Treibhauspotenzial einzuschränken. Kyoto HFC 1997 Protocol s Cs CF Global warming 1995 Alles in allem können Kältemittel langfristig 30 19 becomes an issue 19 90 schwerwiegende Folgen für die Umwelt 1930 Invention of safety haben, wenn wir uns nicht umweltgerecht to 1950 refrigerants Montreal Protocol HC FCs verhalten. Die Geschichte gleicht einer on CFC and HCFC 1987 Lernkurve, wobei brennbare und giftige Discovery of the 1970 1980 Kältemittel durch sichere ersetzt wurden, die jedoch ozone depletion process zum Teil umweltschädigend waren und dadurch Abbildung 1: Die historische Entwicklung von Kältemitteln nur kurzfristige Lösungen darstellten. Technologische Entwicklungen haben es letztendlich zusammen mit anerkannten Sicherheitsnormen möglich gemacht, dass immer mehr echte langfristige Kältemittellösungen mit einem Ozonabbaupotenzial von Null und geringem Treibhauspotenzial eingesetzt werden können. 5
Nachhaltigkeit ist der Schlüssel Nachhaltige Lösungen sind im besten Interesse aller Interessengruppen unserer Branche. Das Prinzip „Nachhaltigkeit“ stellt langfristige Investitionen und die unternehmerische Gesellschaftsverantwortung sicher. Zurückblickend wird deutlich, dass die in der Vergangenheit getroffenen Entscheidungen in Bezug auf Kältemittel nicht nachhaltig waren. Im Hinblick auf langfristig nachhaltige Kältemittel berücksichtigt Danfoss drei wichtige Parameter, die aufeinander abgestimmt werden müssen, um ein wirklich nachhaltiges Gleichgewicht zu erzielen: Erschwinglichkeit, Sicherheit und Umweltfreundlichkeit. Bei der Auswahl eines neuen Kältemittels für eine Anwendung müssen alle drei Affordability Parameter gleichermaßen berücksichtigt werden. Wird dies nicht getan, ist es unmöglich, LLCC* langfristig nachhaltige Ergebnisse zu erzielen. Auch ein Fokus auf zugrunde liegende Parameter wie niedrigste Lebenszykluskosten, Serviceverfügbarkeit, Betriebseffizienz und -sicherheit sowie geringes Treibhauspotenzial des Kältemittels ist wichtig. Eine Energy efficiency nachhaltige Lösung wird nur erreicht, wenn alle diese Parameter im Gleichgewicht sind. Um dieses Gleichgewicht zu garantieren, ist eine gründliche Auswertung der Faktoren Service** erforderlich, die diese Parameter beeinflussen (siehe Abbildung 2). GWP Toxicity En Flammability vir Bei der Entwicklung von nachhaltigen Lösungen spielen noch weitere Faktoren eine y fet on Rolle, die festlegen, ob neue Kältemittellösungen zukunftsfähig sind. Zum Bestimmen der Sa * Lowest Life Cycle Cost me ** Ensure COP and Low Leakage nt industriellen Realisierbarkeit von entwickelten nachhaltigen Lösungen für neue Kältemittel hat Danfoss ein Modell erarbeitet, dass die wichtigsten Parameter aufschlüsselt. Abbildung 2: Kältemittel-Nachhaltigkeitsdreieck Wir nennen es das „7 Forces Model“ (7-Kräfte-Modell, siehe Abbildung 3). Die roten Pfeile stellen die wirtschaftlichen Faktoren und die grauen Pfeile die kulturellen Faktoren wie Wissen, Bildung und Gesetzgebung dar. Wenn das Gleichgewicht zwischen den rot und den grau dargestellten Kräften das Realisierbarkeitsniveau erreicht, ist es weitaus wahrscheinlicher, dass die Branche in neue Lösungen und Technologien investiert. Für die Entscheidung, in neue Technologien zu investieren oder neue Kompetenzen zu entwickeln, stellen die Gesetzgebung und die darauf aufbauenden Normen die wichtigsten Antriebe dar. In den letzten zehn Jahren hat sich das Realisierbarkeitsniveau für viele Kältemittel mit geringem Treibhauspotenzial erhöht. Treffende Beispiele hierfür sind CO2- Anwendungen für die Gewerbekälte, vor allem in Supermärkten. Investment Cost Life Cycle Cost Complexity Viability level TREND Risk awareness Market readiness Technical ability Legislation Standards & 1. Investitionskosten Investitionen in die Produktentwicklung 2. Lebenszykluskosten Lebenszykluskosten für die Verbraucher, beinhaltet Anschaffungs- und Betriebskosten 3. Komplexität Komplexität in Bezug auf die Herstellung und Vermarktung des Produkts 4. Risikobewusstsein Differenz zwischen wahrgenommenem und tatsächlichem Risiko bei der Verwendung des Produkts 5. Marktreife Kompetenz des Markts in Bezug auf die sichere Einführung neuer Technologien und Produkte 6. Technische Kompetenz Fähigkeiten und Kompetenzen in Bezug auf die Entwicklung neuer Produkte 7. Normen und Gesetze Beinhaltet Verbote, Gebühren und freiwillige Absprachen Abbildung 3: Das 7-Kräfte-Modell 6
Regulierung Sowohl nationale als auch internationale Vorschriften stellen einen der wichtigsten Mechanismen zum Fördern von Investitionen in neue Technologien dar. Abbildung 4 gibt einen Überblick über die Beschränkungen und Verbote, die bereits für die Branche gelten und über einige mögliche Maßnahmen für die Zukunft (siehe auch den Abschnitt über Normen und Gesetze später in diesem Dokument). Die Umsetzung einiger Richtlinien ist freiwillig, bei anderen ist sie jedoch vorgeschrieben (rotes Dreieck). Alle zielen jedoch darauf ab, innerhalb des Markts Beschränkungen zu erlassen. Neben der Beeinflussung der Marktentwicklung ist auch die Verfügbarkeit von nachhaltigen Lösungen (grünes Dreieck) immer wieder Anlass für Bedenken. Wenn neue Vorschriften entworfen werden, sollen sie diese Parameter bereits berücksichtigen sowie sinnvolle und erfolgversprechende Prognosen stellen. Es gibt aber auch immer zahlreiche Herausforderungen, die Branchenführer und Gesetzgeber erst auf dem Weg lösen können. Anhang 1 liefert eine detaillierte Übersicht über die wichtigsten Vorschriften, einschließlich des Montrealer Protokolls, der europäischen F-Gas-Verordnung und der US-amerikanischen SNAP-Richtlinie. Schrittweise Reduktion von FKW für Artikel-5- und Nicht-Artikel-5-Länder 120 Market CAPS on Consumption 100 • GWP limits on applications • Demands on operation and service • TAX and Incentives 80 % of baseline 60 EU F-gas reg. 40 Non A5-1 • Safety • Energy efficiency Non A5-2 • Affordability 20 A5-1 A5-2 Market Low GWP solutions 0 2010 2020 2030 2040 2050 Abbildung 4: Reduktion von Kältemitteln (MP und EU) und zugrunde liegende Maßnahmen Siehe für weitere Informationen Anhang 1. Die Verwendung von HFCKW, vor allem R22, wurde innerhalb der EU bereits verboten. Auch in den USA und anderen Industrieländern ist das Verwendungsverbot nahezu umgesetzt. In Entwicklungsländern gelten seit 2015 ebenfalls Gesetze für das schrittweise Verbot von HFCKW. Bis 2030 soll die Verwendung vollständig verboten sein. Es darf nicht vernachlässigt werden, dass HFCKW wie R22 in vielen verschiedenen Anwendungen zum Einsatz kommen. Ihr Verbot stellt somit eine Herausforderung dar, da sie nicht durch ein einziges Kältemittel mit geringem Treibhauspotenzial ersetzt werden können (Tabelle 2 in Anhang 1 zeigt den Reduktionsplan für HFCKW). Im Oktober 2016 einigte man sich auf einen Reduktionsplan für FKW. Dieser wurde im Montrealer Protokoll aufgenommen und gilt ab dem 1. Januar 2019 (Ratifizierung noch ausstehend). Findet die Ratifizierung erst nach diesem Datum statt, tritt die Änderung 90 Tage später in Kraft (Tabelle 3 in Anhang 1 zeigt den Reduktionsplan für FKW). Neben diesen Beschränkungs- und Verbotsinstrumenten ergreifen viele Regierungen Maßnahmen zum Verringern des Verbrauchs von Kältemitteln mit hohem Treibhauspotenzial, indem sie zum Beispiel je nach Treibhauspotenzial bestimmte Steuern erlassen. Spanien, Dänemark, Norwegen und Schweden erheben Steuern für die Verwendung von FKW. Darüber hinaus werden gegenwärtig in vielen anderen Ländern Anreize in Form von Fördergeldern für Kältemittel mit geringem Treibhauspotenzial geschaffen. Anhang 1 liefert eine Übersicht über die Beschränkungen und Verbote, die bereits für 7 einige Hauptmärkte der Branche gelten.
SNAP delisting of R134a, R404A, R507 in specific applications Montreal Protocol agreement on HFC phase down in 2016 starting in 2019 National research and demonstration support for low GWP refrigerants Abbildung 5: Übersicht über weltweite Kältemittelvorschriften Ausblick Unser Nachhaltigkeitsdreieck (Abbildung 2) zeigt, dass Umweltbedenken beim Entwickeln und Verwenden von Kältemitteln eine wichtige Rolle spielen. Sowohl Systemhersteller als auch -benutzer wünschen sich langfristige Lösungen, die umweltfreundlich, sicher und erschwinglich sind. Mit Blick auf die verschiedenen Alternativen deutet alles auf Lösungen mit geringerem Treibhauspotenzial hin. Natürliche Kältemittel weisen ein geringes Treibhauspotenzial auf. Wir erwarten, dass sie überall da zur bevorzugten Wahl werden, wo ihr Einsatz sinnvoll ist, wenngleich die Sicherheit weiterhin ein wichtiger Faktor beim Regulieren der Verwendung bestimmter Kältemittel darstellt. Als Trend zeigt sich eine steigende Akzeptanz von schwer entflammbaren A2L-Kältemitteln, vor allem jetzt, nachdem sie in die neuen ISO- und IEC-Normen aufgenommen wurden. Auch lässt sich die verstärkte Nutzung von leicht entflammbaren A3-Kältemitteln in kompakteren Systemen erkennen. 2015 wurden von den Vereinten Nationen zwei wichtige Initiativen eingeleitet: Global Refrigerant Management Initiative (GRMI, globale Kältemittelmanagement-Initiative) und Refrigerant Driving License (RDL, Kältemittelführerschein). Beide Initiativen zielen auf die Weiterentwicklung des Dienstleistungssektors ab, um einen fachkundigen und sicheren Service sowie sichere Installationen zu fördern. Diese Initiativen befassen sich mit den Haupthindernissen, die aktuell die flächendeckende Einführung von Kältemitteln mit geringem Treibhauspotenzial behindern, und gewinnen bei der weltweiten Reduktion von FKW zunehmend an Bedeutung. 8
Unsere internationale Danfoss-Expertengruppe hat eine Prognose erstellt, die unserer Ansicht nach den wahrscheinlichsten Ausblick für die Zukunft der Kältemittel beschreibt. Dieser Ausblick ist in der Tabelle 1 unten zusammengefasst. CO2 kommt häufig in Industrie- und Gewerbekälteverbunden zum Einsatz. Wir sind davon überzeugt, dass sich dieser Trend, der in Europa begann, auch im Rest der Welt fortsetzen wird. Wir erwarten, dass Ammoniak weiterhin sehr gut angenommen werden wird, vor allem in Anwendungen der Industriekältetechnik, obwohl durch seine Toxizität einzigartige Sicherheitsvorkehrungen ergriffen werden müssen. Wir gehen davon aus, dass eine Lösung, in der CO2 und Ammoniak eingesetzt werden, künftig vorrangig verwendet werden wird. Wir beobachten, dass sehr effiziente Kohlenwasserstoffe in Systemen mit geringen Füllmengen weltweit eine wichtige Rolle spielen. Wir sind davon überzeugt, dass FKW nicht verschwinden werden, sondern sich die Verwendung auf diejenige beschränken wird, die das geringste Treibhauspotenzial aufweisen. Wir prognostizieren, dass die meisten FKW umweltfreundlicher werden, jedoch schwer entflammbare Stoffe Sicherheitsaspekte noch weiter in den Fokus rücken. Kältemittel mit geringem Treibhauspotenzial werden weiterhin unsere aktuelle Sichtweise darüber infrage stellen, welche Kältemittel in bestimmten Anwendungen verwendet werden können. Allerdings werden sie auch zu Innovationen hinsichtlich der Systemkonstruktion führen. Kältetechnik Klimatechnik Wärmepumpen Anwendung Haushaltskälte Kompakte Gewerbliche Industriekälte A/C private A/C Gewerbe Wärmepumpen Wärempumpen Gewerbekälte Verbunde und Haushalte (Haushalt und (Industrie) Verflüssigungssätze (einschließlich Gewerbe) reversible Systeme) Watt 50–300 150–5.000 > 5.000 > 1.000.000 1.000–20.000 > 20.000 Kältemittel Region/Jahr 2017 2022 2027 2017 2022 2027 2017 2022 2027 2017 2022 2027 2017 2022 2027 2017 2022 2027 2017 2022 2027 2017 2022 2027 CO2 Nordamerika * Europa China * Übrige Welt NH3 (2L) Nordamerika * Europa China * Übrige Welt KW Nordamerika Europa China Übrige Welt FKW Nordamerika Europa China Übrige Welt FKW/ Nordamerika HFO Europa GWP < China 700 Übrige Welt * Kaskadensysteme mit Ammoniak/CO2 werden in der Industriekältetechnik vorrangig eingesetzt werden Hauptkältemittel Regelmäßige Verwendung Tabelle 1: Globale Trends in der Kälte- und Klimatechnik (Stand: 2017) Eingeschränkte Verwendung und nur Nischenanwendungen Nicht verwendbar oder unklare Situation 9
Kältemitteloptionen Aufgrund des durch gesetzliche Vorschriften ausgelösten Drucks, Kältemittel mit hohem Treibhauspotenzial zu beseitigen, werden viele Alternativen für FKW vorgeschlagen. Bis heute liegt der Fokus auf neuen ungesättigten Fluorchemikalien, sogenannten Hydrofluoroolefinen (HFO), vor allem R1234yf, R1234ze und R1233zd. Diese weisen ein sehr geringes Treibhauspotenzial auf, sind nur schwer entflammbar (mit Ausnahme von R1233zd) und gehören zur Gruppe der Kältemittel mit geringer Dichte. Zum Senken des Treibhauspotenzials von FKW mit hoher Dichte werden HFO beigemischt. Wie in Abbildung 7a und 7b dargestellt sind die vorgeschlagenen Gemische sehr ähnlich. Die wesentlichen Unterschiede hängen davon ab, welcher R1234-Typ verwendet wird und welches Kältemittel genau ersetzt werden soll. Es wird jedoch ein Kompromiss zwischen geringerem Treibhauspotenzial und Entflammbarkeit (siehe Abbildung 6) eingegangen. Die Abbildungen 7a und 7b zeigen, dass für die meisten Kältemittel keine einfachen Alternativlösungen mit geringem Treibhauspotenzial existieren: Die Entflammbarkeit steht im Zusammenhang mit dem Treibhauspotenzial und der Kältemittelleistung. Je geringer das Treibhauspotenzial und je höher die Leistung, desto höher ist auch die Entflammbarkeit. Hauptkältemittel Legende R404A > 4000 A1 – Nicht Entflammbar- brennbar R452A keitslinie A2L – Schwer entflammbar R22 R410A < 2500 A3 – Leicht R407A/R407F entflammbar R449A B2L – Toxisch und schwer entflammbar R134a R448A Altes GWP < 1500 N20 Referenzkältemittel Neu und auf dem R450A/N13 R454A/XL40/DR7 Markt R32 R513A/XP10 L40 < 700 Noch nicht auf R515 R444B/L20 R452B/DR55 dem Markt R1270 R454C/XL20/DR3 R1233zd R744/CO2 Keine Option mit < 150 R12336mzzz R600a R455A/HD110 geringerem GWP DR2 R717/NH3 R1234ze R290 Wie R123 Wie R134a Wie R404A bzw. R22 Wie R410A Sonstige Dichte Abbildung 6: Kältemittel mit Kohlenstoffketten (KW, FKW, HFCKW); GWP im Verhältnis zur Dichte (Druck) der wichtigsten Kältemittelgruppen 10
Es gibt Argumente für und gegen die Verwendung bestimmter Kältemittel, wobei sich einige Überlegungen auf die Produktstrategie beziehen: Ist das Kältemittel für einen schnellen Umstieg vorgesehen oder ist es Teil einer großen Umrüstung? Wie sind die Klimabedingungen und sind die Märkte vor Ort für das Kältemittel bereit? Wie groß ist der Einfluss des „Glide“ aus serviceorientierter Sicht? Macht es Sinn, auf einen einzigen Kältemitteltyp zu setzen oder ist eine Doppelstrategie besser? Die jüngsten Fachmessen zeigen, dass A2L-Kältemittel einsatzbereit, effizient sowie verfügbar sind und dass Komponenten dafür bereits oder bald erhältlich sind. Für R1234ze gelten besondere Bedingungen. R1234ze ist als A2L-Kältemittel kategorisiert, jedoch tatsächlich nur oberhalb von 30 °C entflammbar. Aus diesem Grund teilt die EN 378 (2014/68/EU), die mit der europäischen Druckgeräterichtlinie (DGRL) harmonisiert ist, R1234ze der Fluidgruppe 2 zu. Dies hat den Vorteil, dass für Rohre und Komponenten mit einem Nenndurchmesser bis 100 mm keine Materialverfolgbarkeit gilt, während dies bei Rohren und Komponenten ab einem Nenndurchmesser von 25 mm für brennbare Kältemittel der Fall ist. Wichtige Optionen für den Wechsel: Zusammensetzung und GWP 100 90 80 R744 70 R32 Zusammensetzung in % 60 R152a 50 R125 40 R134a 30 20 R1234ze 10 R1234yf 0 Abbildungen 7a und 7b: Hauptalternativen R4 A R4 3 R4 B B R1 50A R1 4yf e R4 A B 2 R4 A R4 A A DR 54 13 52 4z R3 44 49 48 52 55 23 mit Zusammensetzung und GWP R4 23 R5 R4 R134a R404A, R410A, 2500 subs. R407 series. subs. 2000 GWP 1500 1000 A1 A2L 500 0 A R1 A e A R4 A A B R4 3 A B B 2 R1 yf 4z DR R3 44 54 52 13 50 48 49 52 55 4 23 23 R4 R4 R4 R5 R4 R4 R4 11
Den Weg ebnen – Standardisierung und Risikobewertung Alle Kältemittel können sicher in der Handhabung sein, wenn Vorschriften und Richtlinien eingehalten werden. Mit Vorschriften werden einheitliche Praktiken, die technologische Ausrichtung und die Rechtskonformität sichergestellt. Dieser letzte Punkt ist aus Sicht der Branche besonders wichtig, da so bei der Entwicklung neuer Produkte Risiken reduziert und die rechtliche Sicherheit gewährleistet werden können. Danfoss beteiligt sich an Arbeitsgruppen für die Standardisierung, die zur Erarbeitung von wichtigen Sicherheitsnormen wie der ISO 5149, EN 378 und der ASHRAE 15 beitragen. GB9237 corresponding to ISO5149 ISO5149 being implemented Abbildung 8: Übersicht über weltweite Normen 12
In Abbildung 9 unten und gemäß ASHRAE 34 werden Kältemittel je nach Toxizität und Entflammbarkeit in Klassen eingeteilt. A1-Kältemittel sind nicht brennbar und nur sehr schwach toxisch. Im Gegensatz dazu stehen B3-Kältemittel, die eine hohe Entflammbarkeit und Toxizität aufweisen. Für Kohlenwasserstoffe, die sich durch eine geringe Toxizität und hohe Entflammbarkeit auszeichnen, sind besondere Vorsichtsmaßnahmen erforderlich. Ammoniak ist dagegen sehr toxisch und nur schwer entflammbar. Es kommt häufig zum Einsatz (vor allem in der Industriekältetechnik) und ermöglicht einen sehr effizienten Betrieb. Zur A2L-Unterklasse gehören Kältemittel mit einer geringen Entflammbarkeit. Bei diesen beträgt die Flammenausbreitungsgeschwindigkeit weniger als 10 cm/s und ist demnach eher gering. Es wird erwartet, dass diese Kältemittel eine zunehmend wichtigere Rolle spielen werden, je mehr wir uns von den alten FKW mit hohem Treibhauspotenzial wegbewegen. Increasing Toxicity Lower Toxicity Higher Toxicity No flame A1: CFC, HCFC, most HFCs B1: Seldom used Increasing Flammability Propagation Lower A2L: Most HFOs, R32 B2L: Ammonia Flammability Flammable A2: R152 B2: Seldom used Higher A3: Hydrocarbons B3: no refrigerants Flammability Abbildung 9: Kältemittel-Sicherheitsklassen Abbildung 10 zeigt, in welchem Zusammenhang Kältemittel- und Sicherheitsnormen stehen. Zum Beispiel wurden die Bestimmungen der Norm ASHRAE 34 in der ISO 817 verwendet, um Kältemittelklassen zu bilden. Diese Klassen kommen wiederum in Sicherheitsnormen wie der ISO 5149, der ASHRAE 15 und der EN 378 zum Einsatz. Beim Bewerten von Kältemitteln stellt das Risikobewusstsein immer einen entscheidenden Parameter dar. Stellen Sie sich die Frage: „Welches Risikoniveau ist akzeptabel?“ Bevor Sie antworten, berücksichtigen Sie die Differenz zwischen wahrgenommenen und tatsächlichem Risiko. Das wahrgenommene Risiko eines neuen Kältemittels wird in der Regel höher als das tatsächliche Risiko eingeschätzt. Mit wachsender Branchenkompetenz und zunehmender Benutzererfahrung wird das wahrgenommene Risiko in Bezug auf die Verwendung eines Kältemittels immer niedriger eingeschätzt. Hier bietet sich ein Vergleich zwischen dem wahrgenommenen Risiko beim Fliegen mit einem Flugzeug und beim Fahren mit einem Auto an: Oftmals wird das Risiko des Autofahrens geringer eingeschätzt als das Risiko beim Reisen per Flugzeug. Tatsächlich ist ein Flugzeug jedoch weitaus sicherer. Logiklinie ISO 5149 Application Tatsächliches Risiko standards EN378 ASHRAE 15 Benutzererfahrung „Neue“ Kältemittel Refrigerant ISO 817 standards Alte Kältemittel Branchenkompetenz ASHRAE 34 Wahrgenommenes Risiko Abbildung 10: Anwendungs- und Abbildung 11: Wahrgenommenes und Kältemittelnormen tatsächliches Risiko 13
Vor dem Umstieg auf ein neues Kältemittel mit einer höheren Entflammbarkeit sollte ein umfassender Prozess Anwendung finden. Seit mehr als einem Jahrzehnt entwickelt Danfoss Produkte, die für den Einsatz mit Kohlenwasserstoffen vorgesehen sind. Indem wir Risikobewertungen durchführen, sind wir in der Lage, die Wahrscheinlichkeit von hypothetischen Störungen zu bestimmen. Diese Ergebnisse werden genutzt, um interne Vorschriften für Produkte mit brennbaren Kältemitteln zu entwickeln. Wir konsultieren dann Versicherungsträger und holen die Genehmigung für das neue Kältemittel ein. Schließlich genehmigt die obere Führungsebene das Kältemittel und die Ergebnisse werden vom zuständigen Produktmanager umgesetzt. Infolge des kontinuierlichen Entwickelns von Störfallszenarien durch Kältemittel haben wir unsere internen Vorschriften in Bezug auf brennbare Kältemittel angepasst, um das tatsächliche Verwendungsrisiko abbilden zu können. Aktuell verfügen wir weltweit über ein umfassendes Angebot an Regelkomponenten für brennbare Kältemittel. Propose scenarios based on Establish knowledge on application experience Standards & Legislation Perform process of risk assessment & conclude on probability of scenarios Make Standard for framing product activities with flammable refrigerants Advice and get acceptance from insurance company Top Management approval Product Manager deployment Abbildung 12: Zulassungsverfahren bei Danfoss Fazit Kältemittel sind in der heutigen Welt unerlässlich und haben einen großen Einfluss auf die zukünftige Welt. Während einige Lösungen der Vergangenheit Folgen für die heutige Umwelt hatten, ist es unbedingt notwendig, dass die Branche an die Zukunft denkt und zukunftsfähige Lösungen für aktuelle Probleme findet. Um dies effektiv umzusetzen, ist eine solide Partnerschaft mit einem Unternehmen erforderlich, das nicht nur breitgefächerte Erfahrungen und ein umfassendes Wissen über aktuelle Normen, Gesetze und künftige Technologien vorweisen kann, sondern auch die zukünftige Entwicklung hinsichtlich Sicherheit und Umweltverantwortung im Blick hat. Danfoss ist ein solches Unternehmen. Mit mehr als achtzig Jahren Erfahrung und dem Willen, künftige Herausforderungen zu meistern, sind wir ein Branchenführer, der bereit ist, seinen Partnern zuverlässige Lösungen anzubieten. Danfoss ist gerüstet, um zusammen mit Ihnen die beste Alternativlösung für Ihre Anwendungen zu finden und umzusetzen. Wir können gemeinsam die aktuellen Probleme lösen und gleichzeitig die Ansprüche von morgen erfüllen. 14
Anhang 1 Gesetzgebung und Regulierung Montrealer Protokoll Nachdem 2016 Ziele für eine weltweite Reduktion von FKW in das Montrealer Protokoll aufgenommen wurden, reguliert das Abkommen nun zwei Arten von Stoffen: Stoffen mit hohem Ozonabbaupotenzial sowie mit hohem Treibhauspotenzial. Der Ausstiegsplan für HFCKW ist in Tabelle 2 und der Reduktionsplan für FKW in Tabelle 3 dargestellt. Es ist anzumerken, dass für die Nicht-Artikel-5-Länder bereits fixierte Ausgangsniveaus gelten, während sich die Artikel-5-Länder an eine Kombination aus HFCKW- (bereits fixiert) und bisher noch nicht festgelegten FKW- Ausgangsniveaus halten müssen. Dies hat einige Spekulationen über die Anreize für Artikel-5-Länder verursacht, die dazu führen können, dass diese Länder frühzeitig auf Kältemittel mit geringem Treibhauspotenzial umsteigen, da dies ihr Ausgangsniveau verringern würde. Anhang C – Gruppe I: HFCKW (Verbrauch) Vertragsparteien, die nicht unter Artikel 5.1 fallen: Vertragsparteien gemäß Artikel 5.1: Verbrauch Verbrauch (Industrieländer) (Entwicklungsländer) HFCKW-Verbrauch 1989 + 2,8 Prozent Ausgangsniveau: Ausgangsniveau: Durchschnitt 2009–2010 des FCKW-Verbrauchs von 1989 Inkrafttreten: 1996 Inkrafttreten: 1. Januar 2013 Reduktion um Reduktion um 1. Januar 2004 1. Januar 2015 35 % 10 % Reduktion um Reduktion um 1. Januar 2010 1. Januar 2020 75 % 35 % Reduktion um Reduktion um 1. Januar 2015 1. Januar 2025 90 % 67,5 % 1. Januar 2030 Bis zum 1. Januar 2040 ist ein 1. Januar 2020 Verbrauch in der Höhe von 2,5 % des Bis zum 1. Januar 2030 ist ein Ausgangsniveaus erlaubt, wenn dieser Reduktion um Verbrauch in der Höhe von 0,5 % des Reduktion um dem Durchschnittsverbrauch der zehn 100 % Ausgangsniveaus erlaubt (gilt für die 100 % Jahre von 2030 bis 2040 entspricht Wartung von Kälte- und Klimageräten, (gilt für die Wartung von Kälte- und die am 1. Januar 2020 vorhanden sind). Klimageräten, die am 1. Januar 2030 vorhanden sind). Tabelle 2: Ausstiegsplan für HFCKW sowie Ausgangsniveaus Quelle: United Nations Environment Programme (UNEP) Nicht-Artikel-5.1- Nicht-Artikel-5.2- Artikel-5.1-Länder Artikel-5.2-Länder Länder Länder Inkrafttreten – – 2024 (100 %) 2028 (100 %) Schritt 1 2019 – 90 % 2020 – 95 % 2029 – 90 % 2032 – 90 % Schritt 2 2024 – 55 % 2025 – 65 % 2035 – 70 % 2037 – 80 % Schritt 3 2029 – 30 % 2029 – 30 % 2040 – 50 % 2042 – 30 % Schritt 4 2034 – 20 % 2034 – 20 % – – Letzter Schritt 2036 – 15 % 2026 – 15 % 2045 – 20 % 2047 – 15 % Länder Alle Nicht-Artikel-5- Weißrussland, Alle Artikel-5-Länder mit Indien, Pakistan, Iran, Länder mit Ausnahme Russland, Kasachstan, Ausnahme von Artikel- Irak, Bahrain, Kuwait, von Nicht-Artikel-5.2- Tadschikistan, 5.2-Ländern Oman, Katar, Saudi- und EU-Ländern Usbekistan Arabien, Vereinigte Arabische Emirate Ausgangsniveau FKW- HFCKW- HFCKW- HFCKW- Durchschnittsverbrauch Durchschnittsverbrauch Durchschnittsverbrauch Durchschnittsverbrauch (2011–2013) + (2011–2013) + (2020–2022) + (2024–2026) + 15 % des HFCKW- 25 % des HFCKW- 65 % des HFCKW- 65 % des HFCKW- Ausgangsniveaus Ausgangsniveaus Ausgangsniveaus Ausgangsniveaus (Nicht-Artikel-5-Länder) (Nicht-Artikel-5-Länder) (Artikel 5) (Artikel 5) Anmerkungen Der Ausstiegsplan für Der Ausstiegsplan für Der Ausstiegsplan für Der Ausstiegsplan für HFCKW entspricht HFCKW entspricht den HFCKW entspricht den HFCKW entspricht den nicht den 15 % im Jahr 25 % in den Jahren 2010 65 % in den Jahren 2020 65 % in den Jahren 2020 2011, spiegelt jedoch bis 2014. bis 2024. bis 2024. wahrscheinlich den tatsächlichen Verbrauch 15 wider. Tabelle 3: Reduktionsplan für FKW sowie Ausgangsniveaus Quelle: United Nations Environment Programme (UNEP)
Europäische MAC-Richtlinie Diese Richtlinie verbietet die Verwendung von jeglichen Kältemitteln mit einem Treibhauspotenzial von über 150 in Klimaanlagen von Kraftfahrzeugen: • Gilt seit Januar 2011 für neue Modelle bestehender Fahrzeuge • Gilt ab Januar 2017 für alle neuen Fahrzeuge Die Richtlinie gilt nicht für andere Anwendungen. R134a – nach wie vor das weltweit am häufigsten in mobilen Klimaanlagen (Mobile Air Conditioning, MAC) eingesetzte Kältemittel – weist ein Treibhauspotenzial von 1.430 auf und ist damit ebenfalls vom Verbot betroffen. Dafür wird zunehmend R1234yf eingesetzt, wodurch aktuell mehrere Millionen US-amerikanische und europäische Autos dieses HFO nutzen. Nach 2011 wurde die Frist bis zum 1. Januar 2013 verlängert. Seitdem gab es Versuche, die Frist noch weiter zu verlängern – die Diskussion darüber ist jedoch noch nicht beendet. Europäische F-Gas-Verordnung Die Verordnung über bestimmte fluorierte Treibhausgase gilt seit dem 1. Januar 2015. Die Verordnung sieht für 2015 bis 2030 einen Reduktionsprozess für FKW vor. Dieser wurde mithilfe eines Quotensystems und sektorspezifischer Verbote für Kältemittel mit hohem Treibhauspotenzial entwickelt. R404A und R507 stehen besonders im Fokus und werden wahrscheinliche in allen Gewerbesystemen verboten. Es wurde ein europäisches Quotensystem eingerichtet. Der erste Reduktionsschritt wurde 2016 durch im Vergleich zum Ausgangsniveau um 7 % verringerte Quoten realisiert. Im Rahmen des Quotensystems werden Herstellern und Importeuren von Bulkgasen Quoten zugeteilt. Quoteninhaber können (nach einer Registrierung) Anteile ihrer Quote auf Importeure von vorbefüllten Einheiten übertragen. Die Berechtigungen können erneut übertragen werden, jedoch nur noch ein Mal. Alle Aktivitäten müssen in einem Zentralregister eingetragen werden, um die Einhaltung der Verordnung sicherzustellen. Weitere Informationen sowie Frage- und Antwort-Dokumente finden Sie auf der Website der EU oder der European Partnership for Energy & the Environment (EPEE). Beim Ausgangsniveau für die Reduktion werden die Kältemittelmenge von importierten vorbefüllten Einheiten und die für die Umrüstung von R22-Systemen erforderliche FKW-Menge nicht berücksichtigt. Die Höhe der Menge von importierten vorbefüllten Einheiten wird auf 11 % des offiziellen Ausgangsniveaus geschätzt. Da die FKW-Menge in importierten vorbefüllten Einheiten bei der offiziellen Quote von 2017 berücksichtigt wird, wird davon ausgegangen, dass dies in Bezug auf das Verwenden von FKW zusätzliche Herausforderungen birgt. Indem die für vorbefüllte Einheiten erforderliche Menge zu den Reduktionsschritten hinzugefügt und ein im Laufe der Jahre konstanter Verbrauch in metrischen Tonnen angenommen wird, offenbart sich ein anderes Szenario. Bis 2018 verringert sich die Quote im Vergleich zu den früheren 63 % auf 56 % des Ausgangsniveaus. Das Ziel für 2030, eine Quote von 21 % des Ausgangsniveaus, wird sich in Wirklichkeit auf etwa 19 % belaufen. Die Berechnungen werden in Abbildung 13 dargestellt. 16
100% Alternativer Jahr Reduktionsplan 90% 2015 100 % Ursprünglicher 2016 94 % 80% Reduktionsplan (ohne 2017 83 % importierte vorbefüllte 2018 56 % 70% Einheiten) 2019 56 % 2020 56 % 60% 2021 40 % 2022 40 % 50% Alternativer, 2023 40 % 2024 28 % neu festgelegter 40% Reduktionsplan 2025 28 % 2026 28 % (einschließlich 30% 2027 21 % importierter 2028 21 % 20% vorbefüllter 2029 21 % Einheiten) 2030 19 % 10% 0% 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 Alternativreduktion Erstreduktion in % metrische Tonnen Abbildung 13: Die von der EU festgelegte schrittweise Reduktion in Abhängigkeit der Einbeziehung oder Nichteinbeziehung von vorbefüllten Einheiten Abbildung 14 zeigt dagegen die erwarteten brancheninternen Beiträge zur Reduktion bis 2021. Es ist offensichtlich, dass die Kältetechnikbranche am meisten zur schrittweisen Reduktion beitragen wird, während sich der Beitrag der Klimatechnik- und der Wärmepumpenbranche erst später erhöht. 250 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent von auf den Markt Mobile und andere Klimageräte (ohne Kältetechnik) Klimatechnik und Wärmepumpen 200 Kältetechnik Quote 150 Reduktionen innerhalb der Branche 100 gebrachten FKW 50 0 Ausgangsniveau 2018 2021 Abbildung 14: Beitrag der Branchen zur Reduktion von FKW in Europa Quelle: Danfoss auf Basis des Gapometer-Projekts der EPEE 17
Vorläufige Ergebnisse von Ende 2016 zeigen, dass Kältemittelhersteller in zwei aufeinanderfolgenden Jahren die Preise für FKW um etwa 10 bis 15 % erhöht haben, während 2015 von einem Quotenanteil von 9 % nicht Gebrauch gemacht wurde. Dies liegt laut Berichten vor allem an den vielen neuen Marktteilnehmern, die ihre zugeteilte Quote nicht ausgenutzt haben. Eine weitere wichtige Ursache ist möglicherweise, dass 2014 vermehrt größere Bestände von R404A angelegt wurden. Darüber hinaus wurde berichtet, dass viele in 2015 und 2016 auf den Markt gebrachten Produkte immer noch FKW mit hohem Treibhauspotenzial enthalten. Auch durch die zusätzliche Quotenerhöhung für vorbefüllte Einheiten im Jahr 2017 erweist es sich als sehr schwierig, vorherzusagen, wie sich der tatsächliche Verbrauch im Vergleich zum Bedarf entwickelt. Einschränkungen für Produkte Der Reduktionsplan wurde um Verbote für neue Produkte und für Serviceprodukte ergänzt, in denen Kältemittel mit hohem Treibhauspotenzial zum Einsatz kommen (siehe Abbildung 15). Auch wenn die Verbote für Serviceprodukte noch weit in der Zukunft liegen, fallen sie dennoch in die erwartete Lebensdauer aktueller neuer Produkte. Dadurch gerät die Branche unter Druck, Systeme mit R404A bzw. R507 nicht mehr herzustellen. Serviceprodukte mit neuen Kältemitteln Single-Split-Klimaanlagen mit FKW- mit einem GWP ≥ 2.500 für Temperaturen Füllmenge < 3 kg, GWP ≥ 750. Verbot von ≥ -50 °C und Füllmengen ≥ 40 Tonnen CO2- R134a, R407C und R410A. Scheint für A2L- Äquivalent. Nicht für Militäranwendungen. Verbot Kältemittel sehr wahrscheinlich realisierbar. von Serviceprodukten mit R404A/R507 mit Haushaltskühlgeräte und einer Füllmenge ≥ 10,2 kg. Zurückgewonnene Serviceprodukte mit Kältemitteln -gefriergeräte, GWP ≥150. Verbot Kältemittel sind weiterhin erlaubt. mit einem GWP ≥ 2.500 für von R134a. Natürliche Kältemittel Temperaturen ≥ -50 °C und Füllmengen wie R600a werden verwendet. ≥ 40 Tonnen CO2-Äquivalent. Nicht Gewerbliche Kühlgeräte und für Militäranwendungen. Verbot von Gefriergeräte, hermetisch abgedichtet, Serviceprodukten mit R404A/R507 mit Mobile Raumklimaanlagen, einer Füllmenge ≥ 10,2 kg. hermetisch abgedichtet, GWP ≥ 150. GWP ≥ 150. Verbot von R134a. Verbot von herkömmlichen FKW. Hauptsächlich werden natürliche Für Füllmengen unter 150 g werden Kältemittel verwendet. HFO-Lösungen natürliche Kältemittel verwendet. können eingesetzt werden. 2015 • • • • 2020 • • • • 2025 • • • • 2030 Zentralisierte Multipack-Kälteanlagen Gewerbliche Kühlgeräte und für die gewerbliche Nutzung mit einer Festinstallierte Kälteanlagen Gefriergeräte, hermetisch dicht, GWP Leistung ≥ 40 kW, GWP ≥ 150 und ≥ für Temperaturen > -50 °C, GWP ≥ 2.500. Verbot von R404A/R507. 1.500 für den Primärkreislauf. Verbot von ≥ 2.500. Verbot von R404A/R507. Hauptsächlich werden natürliche herkömmlichen FKW, außer von R134a Natürliche Kältemittel und auch neue Kältemittel verwendet. in Kaskadensystemen. Auch neue FKW-/ FKW werden zunehmend verwendet. HFO-Gemische können eine Rolle spielen. Viele verschiedene Lösungen. Abbildung 15: Einschränkungen für neue Produkte 18
US-amerikanische SNAP-Richtlinie Die Umweltschutzbehörde (Environmental Protection Agency, EPA) der USA hat bereits 1989 das Significant New Alternatives Policy (SNAP) Program als Instrument für die Umsetzung des Verbots für Kältemittel mit hohem Ozonabbaupotenzial entwickelt. Der ursprüngliche Zweck des SNAP-Programms war das Fördern eines sicheren und reibungslosen Wechsels weg von ozonabbauenden Stoffen, jedoch wird es seit Kurzem auch eingesetzt, um bestimmte FKW mit hohem Treibhauspotenzial zu verbieten. So werden bestimmte Kältemittel entweder für die Verwendung in speziellen Anwendungen zugelassen oder ihre Verwendung wird letztendlich verboten. Tabelle 4 zeigt 17 Hauptanwendungen (für Kaltwassersätze gelten vier Kategorien). 2014 bis 2016 wurden für bestimmte Branchen Fristen für ein Verbot der am häufigsten eingesetzten Kältemittel mit hohem Treibhauspotenzial gesetzt, während neue FKW bzw. HFO mit geringem oder mittlerem Treibhauspotenzial und sogar KW für spezielle Anwendungen als akzeptabel gelten. Tabelle 4 zeigt eine Übersicht über die wichtigsten Kältemittelanwendungen und verdeutlicht somit, wie sich die Verwendung von Kältemitteln mit hohem bzw. geringem Treibhauspotenzial entwickelt. Für eine vollständige und aktualisierte Liste mit akzeptierten Alternativen und Fristen für aktuell zugelassene Kältemittel siehe die SNAP-Website. Als erstes wurde die Regel 17 erlassen, die die Verwendung von vier bestimmten Kohlenwasserstoffen in Haushaltskühl- und –gefriergeräten sowie in Kälteanlagen des Lebensmitteleinzelhandels erlaubte. Zu diesen Kohlenwasserstoffen zählen unter anderem R600a (mit einer Füllmenge von maximal 57 g) für das Segment der Haushaltsgeräte sowie R290 (mit einer Füllmenge von maximal 150 g) für die Kälteanlagen im Lebensmitteleinzelhandel. Seit dem Erlass dieser Regel wurden noch mehrere andere Anwendungen (mit ähnlichen Füllmengenobergrenzen wie die von Regel 17) erlaubt und weitere Regeln vorgeschlagen. Abschnitt 608 des Clean Air Act (Gesetz zur Reinhaltung der Luft) erweitert die Verwendungsanforderungen für Kältemittel. Darin werden niedrigere Leckraten-Grenzwerte genannt, die kennzeichnen, dass eine Reparatur der Kälte- und Klimageräte zwingend erforderlich ist: • Verringert von 35 auf 30 % für Geräte der industriellen Prozesskühlung • Verringert von 35 auf 20 % für Geräte der Gewerbekälte • Verringert von 15 auf 10 % für Geräte der Komfortkühlung Kühl- und Klimageräte, bei denen die Leckrate höher als zulässig ist, erfordern vierteljährliche bzw. jährliche Leckageprüfungen. Zudem ist der Betreiber oder der Bediener verpflichtet, es der EPA zu melden, wenn in einem Kalenderjahr in Systemen mit Füllmengen von 50 oder mehr Pfund Kältemittelleckagen von 125 % der Gesamtfüllmenge oder darüber hinaus auftreten. Zudem müssen Kälteanlagenbauer Aufzeichnungen darüber führen, wie viel Kältemittel bei der Entsorgung von Systemen mit einer Füllmenge von 5 bis 50 lbs zurückgewonnen werden konnte. Dem California Air Resources Board (CARB) wurde gesetzgebende Gewalt eingeräumt, um einen strengen Plan für eine frühzeitige Reduktion von FKW zu verfolgen. Die Maßnahmen des Plans sind weniger komplex als diejenigen in der SNAP-Richtlinie und es werden bestimmte maximale Treibhauspotenzial-Werte für spezielle Branchen vorgeschrieben. 19
Verbotsjahr der FKW Zugelassene Kältemittel Max. GWP, Max. GWP, mit einem GWP über Anwendung mit geringem und Anmerkungen gegenwärtig zukünftig* dem zukünftigen mittlerem GWP Maximalwert Kaltwassersätze (4 Kategorien) 9.810 630 Zentrifugalverdichter R134a, R404A, für engen (R236fa) (R513A) CO2 , R1234ze, R1233zd, 2024 (neu) Anwendungsbereich zugelassen, Schrauben-, Scroll-, 3.990 630 R1336mzz, R513A, R450A Regel 21 Hubkolbenverdichter (R507A) (R513A) Haushalts- und kompakte R290, R441, R32, Verwendung nur 3.990 3.990 gewerbliche Klimageräte N/A R290, R441, R32 unter bestimmten Bedingungen (R507A) (R507A) und Wärmepumpen Regel 19 Industrielle 3.990 3.990 R513A, R450A, NH3, CO2 , N/A Prozessklimatechnik (R507A) (R507A) R1336 mzz Industrielle 3.990 3.990 R513A, R450A, NH3, CO2, N/A Prozesskühlung (R507A) (R507A) R290 3.990 1.820 Kühlhäuser 2023 (neu) R513A, R450A, NH3, CO2 Regel 21 (R507A) (R407F) 3.990 3.990 Eislaufbahnen N/A NH3, CO2 (R507A) (R507A) Gewerbliche 3.990 3.990 R290, R450A, R513A, R290, nur für eigenständige N/A Eismaschinen (R507A) (R507A) R448A, R449B Einheiten, Regel 21 R290, R600a, R441, Verwendung 3.990 630 R513A, R450A, R152A, Haushaltskühlgeräte 2021 (neu) unter bestimmten Bedingungen (R507A) (R513A) R290, R600a, R441 Regel 17, 19 und 21 3.990 3.990 CO2, R513A, R450A, R448A, Transportkühlung N/A (R507A) (R507A) R449A 2019 (neu) R290, R600a, R441, Verwendung 3.990 630 2016 (umgerüstete CO2, R290, R600a, R441, Verkaufsautomaten unter bestimmten Bedingungen (R507A) (R513A) R404A- und R507A- R513A, R450A Regel 19 und 20 Systeme) Kältetechnik im Lebensmitteleinzelhandel R290, R600a, R441, Verwendung 3.990 630 2019–2020 CO2, R290, R600a, R441, Eigenständige Einheiten unter bestimmten Bedingungen (R507A) (R513A) 2016 (umgerüstet) R450A, R513A Regel 20 Kühl- und Verarbeitungsanlagen 3.990 1.510 2021 (neu) Regel 21 für Lebensmittel sowie (R507A) (R426A) Dosieranlagen R513A, R450A, R448A, Abgesetzte 3.990 630 2018 (neu) R449A, R449B, NH3, CO2 Regel 20 Verflüssigungssätze (R507A) (R513A) 2016 (umgerüstet) 3.990 630 2017 (neu) Supermarktsysteme Regel 20 (R507A) (R513A) 2016 (umgerüstet) Tabelle 4: US-amerikanische SNAP-Richtlinie * Maximales zukünftiges GWP, nach jetziger Schätzung; Änderungen möglich 20
Chinas Ausstiegsplan für HFCKW (HCFC Phase-out Management Plan, HPMP) Die schrittweise Reduktion der FKW erfolgt gemäß den Vorgaben des Montrealer Protokolls, auf die sich im Oktober 2016 geeinigt wurde. Eine Gesamtübersicht zum Verbot von HFCKW und zur Beschränkung von FKW wird in Abbildung 15 dargestellt. Um den HPMP zu erfüllen, fördern die chinesischen Behörden Projekte für den Umstieg auf alternative Kältemittel gemäß dem Ausstiegsplan für HFCKW, der auf der UNEP-Website zu finden ist. Bei der Bewertung der Alternativlösungen wurde sich nicht nur auf das Ozonabbaupotenzial konzentriert, sondern es wurde auch auf das Treibhauspotenzial, die Sicherheit und die Anwendungseignung geachtet. Die Empfehlungen der chinesischen Behörden hängen von der Anwendung und der zeitlichen Perspektive ab (siehe Tabelle 5). Sie empfehlen auch die Verwendung zahlreicher bekannter Kältemittel mit geringem Treibhauspotenzial. Die Empfehlungen werden vom in internationalen Sicherheitsnormen (z. B. ISO 5149 (GB 9237) und IEC 60335) beschriebenen Einführungsprozess gestützt (siehe für eine Übersicht Tabelle 6). Diese Normen werden stetig überprüft und aktualisiert, wie man an den Versionsangaben erkennen kann. 120 HCFC HFC 100 80 %of baseline 60 40 20 0 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050 2055 Year Abbildung 16: China: Ausstiegsplan für HFCKW und Reduktionsplan für FKW Kurzfristig (bis Anwendung Aktuell Langfristig (bis 2025) 2020) Haushaltskühlgeräte R22, R600a R600a R600a NH3, CO2, R290, R600a, Industrie- und R22, R134a, R134a, NH3 Gemische mit geringem Gewerbekältetechnik R410A, NH3 GWP Kompakte und mittelgroße R22, R410A R410A, R32 R290, R32 Kaltwassersätze Große Kaltwassersätze R22, R123, R134a R134a, R1234ze R1234ze, NH3 Einheitliche R22, R410A, R32, Gemische mit Klimaanlagen/VRF- R410A, R32 R407C geringem GWP Systeme/Wärmepumpen Raumklimatechnik R22, R410A R410A, R290 R290, R32 Tabelle 5: Kältemitteloptionen je Anwendung Chinesische Norm IEC-Norm Entsprechende Nr. Aktuelle Version Nr. Aktuelle Version IEC-Version GB 4706.13 2014 2012 IEC 60335-2-24 2012 GB 4706.32 2012 2005 IEC 60335-2-40 2013 GB 4706.102 2010 2007 IEC 60335-2-89 2015 Tabelle 6: Normenreihe IEC 60335 und chinesische Normen 21
Japan Japan hat 2014 ein umfassendes Programm zum Reduzieren der Emissionen von FKW eingeführt. Das Programm nutzt einen Lebenszyklus-Ansatz, um das Treibhauspotenzial verwendeter FKW zu senken sowie Leckagen während des Systembetriebs (Wartung und Rückgewinnung) und der -außerbetriebnahme zu reduzieren. Das Programm sieht keine direkten Verbote oder spezielle Quoten vor, wie das in den USA oder in Europa der Fall ist. Stattdessen werden bestimmte Treibhauspotenzial-Werte für spezielle Anwendungen in Kombination mit Kennzeichnungen vorgeschrieben. Zieljahr für vollständige Anwendung GWP-Sollwert (max.) Umsetzung Raumklimatechnik 750 2018 Gewerbeklimatechnik 750 2020 Gewerbekältetechnik 1.500 2025 Kühlraumtechnik 100 2019 Mobile Klimatechnik 150 2023 Tabelle 7: Treibhauspotenzial-Werte und Zeitrahmen Andere lokale Initiativen Etliche Länder und Regionen haben bereits Maßnahmen ergriffen, um Alternativlösungen mit geringem Treibhauspotenzial zu fördern. Solche Maßnahmen umfassen eine Begrenzung der Kältemittelfüllmenge (Dänemark), die Besteuerung von Kältemitteln mit hohem Treibhauspotenzial (z. B. Dänemark, Norwegen und Australien) und Zuschüsse für Systeme, die natürliche Kältemittel nutzen (z. B. Deutschland und die kanadische Provinz Québec). 22
Anhang 2 Auswirkungen direkter Leckagen als Funktion der Leckrate Beispiel Das folgende Beispiel kann dazu dienen, das Verhältnis zwischen direkten und indirekten Auswirkungen aufzuzeigen. Typische Kälteanlage in einem mittelgroßen Supermarkt • Marktgröße: 1.000 bis 1.500 m2 • Kältemittel: R404A • Kältemittelfüllmenge: 250 kg • Kälteleistung: 100 kW • Energieverbrauch: 252.000 kWh/Jahr • Lebensdauer: 10 Jahre • Treibhauspotenzial: 3.920 • Betriebszeit: 19 Stunden pro Tag • Rückgewinnung/Wiederverwendung: 90 % CO2-Emissionen der Stromerzeugung Land A (fossile Brennstoffe): 0,8 kg CO2 pro kWh Land B (Wasser- und Windkraft): 0,04 kg CO2 pro kWh 5.000 5.000 TEWI TEWI 4.000 Country A: 250 kg R404A 4.000 Country B: 250 kg R404A 5.000 5.000 kg CO2 kg CO2 3.000 3.000 4.000 4.000 2.000 2.000 3.000 3.000 1.000 1.000 2.000 2.000 0 0 1.000 0% 5% 10% 15% 1.000 0% 5% 10% 15% Leakage rate (%) Leakage rate (%) 0 0 0% 5% 10% 15% 0% 5% 10% 15% Leakage rate (%) Leakage rate (%) TEWI TEWI Country A: 250 kg CO2 Country B: 250 kg CO2 5.000 5.000 kg CO2 kg CO2 4.000 4.000 5.000 5.000 3.000 3.000 4.000 4.000 2.000 2.000 3.000 3.000 1.000 1.000 2.000 2.000 0 0 1.000 0% 5% 10% 15% 1.000 0% 5% 10% 15% Leakage rate (%) Leakage rate (%) 0 0 0% 5% 10% 15% 0% 5% 10% 15% Leakage rate (%) Leakage Recovery/recycling Leakage rate (%) Energy consumption Abbildung 15: Verhältnis zwischen direkten und indirekten Auswirkungen der Kälteanlage 23
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