Eisenbahn-Grossprojekte - Stand per 30. Juni 2011 - UB Basel
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Impressum Herausgeber Bundesamt für Verkehr BAV CH-3003 Bern Projektverantwortung und -koordination BAV Infrastruktur, Sektion Grossprojekte Layout: atelier w, Basel Redaktion: Das Textbüro, Oberdorf BL Bilder SBB AG (Seiten 1, 9, 13, 14, 15, 16, 19), AlpTransit Gotthard AG (Seiten 3, 4, 7), Parlamentsdienste (Seite 18). Titelbild: Pfeiler der Letzigrabenbrücke für die Durchmesserlinie Zürich.
Eisenbahn-Grossprojekte 2011 3 Inhalt Neue Eisenbahn-Alpentransversale 4 Hochgeschwindigkeits-Anschlüsse 8 Lärmsanierung 12 Durchmesserlinie Zürich 14 Zukünftige Entwicklung der Bahninfrastruktur 16 Das verkehrspolitische Umfeld 18 Mit diesem Kurzbericht informiert das Bundesamt für Ver- kehr (BAV) erstmals über den aktuellen Stand aller Eisenbahn- Grossprojekte in der Schweiz. Bisher berichtete das BAV in der Jahresmitte jeweils einzig über die NEAT, nun kommen die anderen grossen Eisenbahnprojekte hinzu: Hochgeschwin- digkeits-Anschlüsse (HGV-A), Lärmsanierung, Durchmesser- linie Zürich (DML) und Zukünftige Entwicklung der Bahninf- rastruktur (ZEB). Zudem wird das aktuelle verkehrspolitische Umfeld geschildert. Die Änderung ist dadurch begründet, dass die finanziellen und geologischen Unsicherheiten bei der NEAT deutlich ab- genommen haben und die anderen Projekte an Bedeutung gewinnen. Mit dem Kurzbericht trägt das BAV dem Bedürf- nis nach Informationen über alle Grossprojekte Rechnung. Die NEAT-Aufsichtsdelegation des Parlaments hat der verän- derten Berichterstattung zugestimmt. Ausführliche Jahres- Standberichte zu den FinöV-Grossprojekten NEAT, HGV-A, Lärmsanierung und ZEB wird das BAV jeweils im Frühjahr Grossbaustelle der NEAT bei Bodio. veröffentlichen.
4 Eisenbahn-Grossprojekte 2011 Neue Eisenbahn-Alpentransversale Das Projekt Neue Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) hat einen weiteren wichtigen Meilenstein er- reicht: Am 23. März 2011 erfolgte zwischen Sedrun und Faido der Durchschlag in der Weströhre des Gotthard-Basistunnels. Damit sind die Ausbrucharbeiten im Tunnelsystem abgeschlossen. Im Ceneri- Basistunnel sind 34 % der Röhren ausgebrochen. Stand des Projektes Gotthard-Basistunnel Nach dem ersten Hauptdurchschlag in der Oströhre des Gotthard-Basistunnels am 15. Oktober 2010 erreichte die Tunnel- bohrmaschine den berechneten Durch- schlagspunkt zwischen Sedrun und Faido in der Einspurröhre West am 23. März 2011. Zwei Monate später, am 19. Mai, fand im Tunnelabschnitt Faido bei Quer- schlag 91 die letzte Sprengung im Gott- hard-Basistunnel statt. Damit sind die Vor- triebsarbeiten im längsten Eisenbahntun- nel der Welt nach fast zwölf Jahren Bauzeit abgeschlossen. Die Arbeiten in den Tunnelabschnit- ten des Gotthard-Basistunnels waren im 1. Halbjahr 2011 unterschiedlich weit fort- geschritten. Auf Urner Seite waren der Ausbruch und der Innenausbau in den Ab- schnitten Erstfeld und Amsteg weitgehend abgeschlossen, die Tunnelröhren waren be- reit für den Einbau der Bahntechnik. In den Abschnitten Sedrun und Faido wurde noch auf den 2. Hauptdurchschlag hingearbeitet. Bis zum 30. Juni 2011 wurden zwi- schen Faido und Sedrun fast 7100 m In- nengewölbe betoniert. Die Arbeiten wer- den in diesem Tunnelabschnitt bis Ende Ceneri-Basistunnel bei Sigirino. 2011 abgeschlossen sein. Im Tunnelabschnitt Bodio ist der In- Nothaltestellen bei einem Brand im Tun- durch die AlpTransit Gotthard AG erfolgte nenausbau abgeschlossen, der Einbau der nel mit Frischluft versorgt werden und der Ende April. bahntechnischen Installationen ist ange- Rauch abziehen kann. Zu Beginn des Jah- Am 28. Mai fand in Biasca ein Tag der laufen. Auf dem Installationsplatz Bodio res genehmigte das Bundesamt für Ver- offenen Baustelle zum Thema Bahntech- wurden weitere Flächen für den Trassee- kehr das Bauprojekt für die Betriebslüf- nik statt. Rund 1800 Personen nahmen bau geräumt. In der Weströhre zwischen tung mit verschiedenen Auflagen. Kern- die Gelegenheit wahr, sich vor Ort über Faido und Bodio wurde der Einbau der fes- stück der Arbeiten sind die Konstruktion den Einbau der bahntechnischen Anlagen ten Fahrbahn auf einer Länge von 15 km und der Einbau der Zu- und Abluftventila- zu informieren. Hauptattraktionen waren abgeschlossen. toren in den Lüftungszentralen von Faido die Fahrten in den Tunnel und die Prä- Die Lüftungsanlagen im Gotthard-Ba- und Sedrun. Die Vergabe des Auftrags im sentation des Betonzuges, der beim Ein- sistunnel werden dafür sorgen, dass die Umfang von rund 40 Millionen Franken bau der Bahntechnik zum Einsatz kommt.
Eisenbahn-Grossprojekte 2011 5 Vortrieb war wegen der Kernbohrung zur Kosten, Risiken, Finanzierung Erkundung der Störzone seit einigen Ta- und Termine gen stillgestanden, Personal und Geräte Kosten blieben unbeschadet. Die NEAT-Endkostenprognose des BAV per Die Vortriebsarbeiten ab dem Südpor- 30. Juni 2011 beträgt 18 685 Millionen tal in Vezia konnten wegen der günstigen Franken (Preisstand 1998) und bleibt un- Geologie mit einem mehrmonatigen Vor- verändert. Die NEAT-Endkostenprognose sprung auf das Terminprogramm abge- beinhaltet gesicherte, absehbare und auch schlossen werden. Die Untertagearbeiten wahrscheinliche Elemente. Die bisherige gehen nun mit dem Innenausbau des Tun- Kostenentwicklung wie auch der fortge- nelgewölbes weiter. schrittene Projektstand zeigen, dass kaum Im März haben die Arbeiten am Wild- mehr bedeutende Kompensationen mög- tierkorridor «Dosso di Taverne» im Bereich lich sind. des Zwischenangriffs Sigirino begonnen; die Fertigstellung ist für Herbst 2012 vor- Lötschberg: Das Werk Achse Lötsch- Gotthard-Basistunnel. gesehen. Damit wird eine Wildtierpas- berg ist provisorisch mit Endkosten von Seit Mitte April stehen Interessierten im sage von überregionaler Bedeutung wie- 4247 Millionen Franken (Preisstand 1998) Kanton Uri zwei neue Besucherplattfor- der hergestellt, die momentan von Bahn- abgerechnet. men zur Verfügung. Sie befinden sich linie, Kantonsstrasse, Autobahn A2 und an der offenen Zufahrtsstrecke vor dem der Baustelle unterbrochen ist. Gotthard und Ceneri: Per 30. Juni 2011 Nordportal und beim Bahntechnik-Instal- meldet die AlpTransit Gotthard AG mut- lationsplatz Rynächt. massliche Kosten in der Höhe von 12 429 Millionen Franken (Preisstand 1998). Die Ceneri-Basistunnel Kosten der gesicherten oder absehbaren Beim Ceneri-Basistunnel werden die Arbei- Elemente haben damit gegenüber dem ten vom Nordportal, vom Südportal und 31. Dezember 2010 um 88 Millionen Fran- vom Zwischenangriff bei Sigirino aus vo- ken zugenommen. Die Änderung der Pro- rangetrieben. Beim Nordportal in Vigana gnose ist im Wesentlichen zurückzuführen ist der Ausbruch unter der Autobahn A2 auf neue Einschätzungen der Kosten für vollständig ausgeführt und geht nun plan- den Tunnel Faido und die Gesamtleitung, gemäss in Richtung Süden weiter. Ausführungsdifferenzen sowie Minderkos- Beim Hauptvortrieb ab Sigirino in Rich- ten bei der Vergabe der Betriebslüftung für tung Norden und Süden weisen die Ar- Ceneri-Basistunnel. den Gotthard-Basistunnel. beiten eine Verspätung von fünf bis sechs Monaten gegenüber dem Terminpro- gramm auf. Der Rückstand ist auf die län- gere Installationsphase, die ungünstige Geologie und das Unterschreiten der ver- Ist-Kosten 15,1 traglich vereinbarten Vortriebsleistungen zurückzuführen. Verpflichtungen 19,3 Im März 2011 wurde beim Vortrieb in Kostenprognose 24,0 18,7 Richtung Süden die geologische Störzone Kredit 21,5 19,1 «Linea della Valcolla» erreicht. Aus diesem Grund wurden die Vortriebsarbeiten me- 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 chanisch statt sprengtechnisch ausgeführt Projektstand per 30.06.2011, nominal (inkl. MWST, Teuerung, Bauzinsen) und die Sicherungsmassnahmen verstärkt. Angaben in Milliarden Franken real (Preisstand: Oktober 1998) Trotzdem brach am 3. Mai die Ortsbrust in der Oströhre in Richtung Süden ein. Der Kosten und Kredit der NEAT.
6 Eisenbahn-Grossprojekte 2011 Betriebsvorbereitung Achse Gotthard: Ceneri: Die Vortriebe beim Hauptlos des Die Bandbreite der Terminprognosen für Die SBB prognostiziert per 30. Juni 2011 Ceneri-Basistunnels kommen weniger die Inbetriebnahme des Gotthard-Basis- Endkosten von 507 Millionen Franken. Die rasch voran als geplant. Die vertraglichen tunnels im Jahr 2016 wird per 30. Juni Kostenprognose liegt damit fünf Millionen Vortriebsleistungen werden noch nicht er- 2011 unverändert auf +1 Jahr einge- Franken höher wegen Mehrkosten beim reicht, und die geologischen Verhältnisse schätzt. Es werden keine Chancen für eine Erhaltungs- und Interventionszentrum in sind ungünstig. Die Inbetriebnahme des Terminverkürzung erkannt. Beim Ceneri- Biasca und bei der Beschaffung des Lösch- Ceneri-Basistunnels wird jedoch weiter- Basistunnel schätzt das BAV die Auswir- und Rettungszuges. hin auf 2019 geplant. kungen der Termingefahren auf die Inbe- triebnahme im Jahr 2019 weiterhin auf Übrige Werke: Die Endkostenprog- Übrige Werke: Die Ausbauten St. Gallen – bis zu +3 Jahre und sieht unverändert nur nose für die Projektaufsicht, die Ausbau- Arth-Goldau werden voraussichtlich 2016 kleine Chancen (-½ Jahr) für eine vorzei- ten St. Gallen–Arth-Goldau und die Stre- und die Streckenausbauten am Lötschberg tige Inbetriebnahme. ckenausbauten am Lötschberg veränder- 2017 abgeschlossen werden. ten sich gegenüber der Vorperiode nur Finanzierung geringfügig. Abgerechnet sind die Aus- Risiken Der NEAT-Gesamtkredit zum Preisstand bauten in der Surselva und der Anschluss Die NEAT-Endkostenprognose liegt in ei- 1998 beträgt unverändert 19,1 Milliar- Ostschweiz. ner Bandbreite von -0,9 Milliarden Franken den Franken. Er deckt somit die NEAT-End- bei Eintreten aller erkannten Chancenpo- kostenprognose des BAV von 18,7 Milliar- Termine tenziale und +1,0 Milliarden Franken bei den Franken und zusätzlich rund 40 % des Lötschberg: Der volle kommerzielle Be- Eintreten der ungünstigen Bedingungen vom BAV ausgewiesenen Gefahrenpoten- trieb wurde mit dem Fahrplanwechsel am bzw. der erkannten Gefahrenpotenziale. zials. Das BAV beurteilt die Finanzierung 9. Dezember 2007 aufgenommen. Im Der Vergleich mit der Berichterstattung per 30. Juni 2011 als ausreichend. 1. Halbjahr 2009 wurde das Werk provi- per 31. Dezember 2010 zeigt, dass das Ge- Werden die Teuerung, die Mehrwert- sorisch abgerechnet. fahrenpotenzial um 200 Millionen Franken steuer und die Bauzinsen bei der Kredit- und das Chancenpotenzial um 100 Millio- betrachtung mitberücksichtigt, so beträgt Gotthard: Seit März 2011 sind die beiden nen Franken abgenommen hat. der prognostizierte Finanzierungsbedarf Röhren des Gotthard-Basistunnels ausge- Das gesamte Risikopotenzial wird aktu- rund 24 Milliarden Franken. Dafür steht brochen. Die Terminpläne der AlpTransit ell zu rund 55 % dem Gotthard, der Rest heute ein Kredit von rund 21,5 Milliarden Gotthard AG und der SBB sind nun noch dem Ceneri und den übrigen Werken zu- Franken zur Verfügung. Die erforderliche besser abgestimmt worden. Die AlpTran- geordnet. Die grössten Gefahrenpotenzi- zusätzliche Finanzierung von 2,5 Milliar- sit Gotthard AG wird den Gotthard-Basis- ale liegen bei der Ausführung und bei Pro- den Franken für künftig anfallende Teue- tunnel im Mai 2016 an die SBB überge- jektänderungen. Gegenüber der Bericht- rungen und Mehrwertsteuern können ge- ben, die Inbetriebnahme des Tunnels ist erstattung per 31. Dezember 2010 hat mäss Alpentransit-Finanzierungsbeschluss auf Ende 2016 geplant. sich das Baugrundrisiko beim Gotthard- zum gegebenen Zeitpunkt durch den Bun- Basistunnel verringert. desrat gewährleistet werden. Projekte 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 (Stand 30.06.2011) Lötschberg Gotthard Ceneri Rohbau Bahntechnik Test- und Probebetrieb Inbetriebnahme-Termine der NEAT.
Eisenbahn-Grossprojekte 2011 7 Ausblick seinerseits eine Stellungnahme verfasst, entspricht nicht den vertraglichen Verein- Die Inbetriebnahme des Gotthard-Basis- die es der NEAT-Aufsichtsdelegation Ende barungen mit dem Unternehmer. Die Dis- tunnels wird auf Ende 2016 geplant. Zwi- August vorgestellt hat. Es beurteilt die In- kussion über allfällige Sicherungsmass- schen BAV und AlpTransit Gotthard AG betriebnahme des Gotthard-Basistunnels nahmen kann jedoch erst geführt werden, wurde als neuer Terminmeilenstein der Ab- auf Ende 2016 als realistisch, machbar und wenn die technische Analyse abgeschlos- schluss des Testbetriebs am 31. Mai 2016 sinnvoll. Sämtliche Arbeiten sind fortan auf sen ist. Weitere Untersuchungsresultate vereinbart. Zu diesem Zeitpunkt ist die diesen Termin auszurichten. werden bis Mitte 2012 erwartet. Übergabe der Neubaustrecke an die SBB Bezüglich der nicht vertragskonformen für den Probebetrieb vorgesehen. Nach- Entwässerungsrohre im Gotthard-Basis- dem AlpTransit Gotthard AG und SBB im tunnel arbeitet die AlpTransit Gotthard März dieses Jahres bereits eine erste Risi- AG an der technischen Lösung des Pro- kobeurteilung vorgenommen hatten, hat blems und der Durchsetzung ihrer werk- die SBB im Juni ausführlich zur geplanten vertraglichen Ansprüche gegenüber den vorzeitigen Inbetriebnahme des Gotthard- Unternehmern. Gemäss dem federführen- Basistunnels Stellung bezogen. Der Bericht den Analyseinstitut ist bisher einzig erwie- sagt aus, dass diese zwar möglich, aber sen, dass Fremdkomponenten in den Ent- mit Risiken verbunden ist. Das BAV hat wässerungsrohren vorhanden sind. Das Gotthard-Basistunnel bei Bodio.
8 Eisenbahn-Grossprojekte 2011 Hochgeschwindigkeits-Anschlüsse Die Planungs- und Bauarbeiten der 29 Ausbauprojekte für die Hochgeschwindigkeits-Anschlüsse schreiten zügig voran. Im 1. Halbjahr 2011 erfolgte der Spatenstich für zwei weitere Bauvorhaben. Die mutmasslichen Endkosten liegen derzeit bei 1022 Millionen Franken und damit 68 Millionen Franken unter dem Verpflichtungskredit. DEUTSCHLAND Stuttgart Ulm Strasbourg Frankfurt München Anschlüsse Ostschweiz 1 St.Gallen – St. Margrethen Konstanz Investitionen: 80 Mio. Franken Schaffhausen 2 Bülach – Schaffhausen Lindau Belfort 7 11 Investitionen: 130 Mio. Franken 4 12 3 Sargans – St.Margrethen Basel 2 St.Gallen 1 Bregenz Investitionen: 70 Mio. Franken Dijon St. Margarethen 4 St.Gallen – Konstanz 5 Investitionen: 60 Mio. Franken Paris Zürich 8 3 5 Zürich – Winterthur FRANCE Investitionen: 100 Mio. Franken Biel/Bienne ÖSTERREICH Anschlüsse Westschweiz 13 6 Knoten Genf Luzern Sargans Investitionen: 40 Mio. Franken 9 7 Bahnanschluss EuroAirport Frasne Bern (Flughafen Basel-Mulhouse) Chur Investitionen: 25 Mio. Franken 8 Biel – Belfort 10 Investitionen: 40 Mio. Franken Lausannne 9 Bern – Pontarlier Paris Investitionen: 100 Mio. Franken Brig 10 Lausanne – Vallorbe Investitionen: 30 Mio. Franken Anschlüsse im Ausland 14 Genève 6 11 Lindau – Geltendorf Lugano Vorfinanzierung: 75 Mio. Franken ITALIA 12 TGV Rhin-Rhône Investitionen: 100 Mio. Franken 13 Vallorbe & Pontarlier – Dijon – Aisy Lyon Investitionen: 40 Mio. Franken Milano 14 Bellegarde – Nurieux – Bourg-en-Bresse Investitionen: 165 Mio. Franken Die HGV-A-Projekte im Überblick. Stand des Projektes rungen im Verkehr mit Deutschland brin- Bauarbeiten dafür sowie für den Spur- Zur besseren Anbindung an das europäi- gen. Die 29 Projekte, die einen sehr unter- wechsel bei Châtelaine wurden im März sche Hochgeschwindigkeitsnetz investiert schiedlichen Planungs- bzw. Realisierungs- 2011 aufgenommen. Im Juni hat die SBB der Bund bis Ende 2015 mehr als eine Mil- stand aufweisen, sind insgesamt auf Kurs. beim BAV das Auflageprojekt zur neuen, liarde Franken in das Eisenbahnnetz der 400 m langen Abstellanlage für TGV-Dop- Schweiz und einiger grenznaher Regionen West- und Nordwestschweiz pelkompositionen in Paleyres bei Lausanne im Ausland. Damit können die Reisezei- Die Realisierung des HGV-A-Projektes eingereicht. ten aus der Schweiz in die Städte Paris, im Knoten Genf mit der angestrebten Das durch die Schweiz finanziell unter- Lyon, München, Ulm und Stuttgart zum Erweiterung der Kapazitäten setzt vo- stützte Projekt TGV Rhin-Rhône steht kurz Teil erheblich verkürzt werden. Die Arbeiten raus, dass die Fahrleitung auf der Stre- vor dem Abschluss. In den vergangenen konzentrieren sich einerseits auf den Raum cke Cornavin – La Plaine von 1.5 kV Gleich- Wochen wurden letzte Versuchsfahrten West- und Nordwestschweiz – dort wird strom auf 25 kV Wechselstrom umgebaut für die Betriebsaufnahme Ende 2011 vor- der Anschluss an das französische Hochge- wird. Mit der neuen umschaltbaren Fahr- genommen. Ausgebaut wird auch der An- schwindigkeitsnetz ausgebaut. Andererseits leitung (15 kV/25 kV) kann sie sowohl schluss via Delémont, Delle und Belfort an werden in der Ost- und Nordostschweiz von französischen als auch von schwei- die TGV-Verbindung Rhin-Rhône. Nach- zahlreiche Projekte realisiert, die Verbesse- zerischen Zügen befahren werden. Die dem in einer 1. Phase die Optimierungen
Eisenbahn-Grossprojekte 2011 9 auf der Strecke Porrentruy – Boncourt um- Seit Jahresbeginn erfolgten weitere Ab- sen auf einen Halbstundentakt verdich- gesetzt wurden, sollen im kommenden klärungen für den Bahnanschluss an den tet werden. Für den Fernverkehr zwischen Sommer die Kreuzungsstationen zwi- EuroAirport Basel. Die Planer von Réseau Zürich und Stuttgart ist ein zweistündli- schen Delémont und Delle während einer Ferré de France stellten in Absprache mit ches Angebot über die deutsche «Gäu- Totalsperre ausgebaut werden. Für die der SBB und der Deutschen Bahn mögli- bahn» geplant. Eine der beiden Doppel- Planungsarbeiten im französischen Stre- che Angebotsvarianten mit verschiedenen spurausbauten, Hüntwangen – Rafz, ist be- ckenabschnitt zwischen Delle und Belfort Verkehrsmitteln vor. Zusammen mit aktua- reits in Betrieb genommen worden, die wurde die Notwendigkeit aller Bahnüber- lisierten Prognosedaten zum Verkehrsauf- andere, Jestetten–Neuhausen, wird zur- gänge überprüft. kommen sowie einer neuen sozio-ökono- zeit realisiert. Im Zentrum der Arbeiten rund um den mischen Studie bilden sie die Grundlage Zwischen Zürich und Winterthur wurde TGV-Anschluss Bern – Neuchâtel – Pontar- für den angestrebten öffentlichen Diskurs im März mit den Vorbereitungsarbeiten lier steht der geplante Bau des 2 km lan- über das Projekt. für die Überwerfung Hürlistein begonnen. gen, doppelspurigen Rosshäuserntunnels. Nach den Rodungen und der Verlegung Er ersetzt den sanierungsbedürftigen al- Ost- und Nordostschweiz der 132 kV Übertragungsleitung began- ten Einspurtunnel und ermöglicht ein Auf der Strecke Zürich – Singen – Stuttgart nen die Dammschüttungen und die Erstel- zweistündliches TGV-Angebot Bern – Paris. werden zwei Doppelspurausbauten zwi- lung der Pfeiler. Zudem wurden auch im Die Plangenehmigungsverfügung ist für schen Bülach und Schaffhausen realisiert. Bahnhof Winterthur die notwendigen Inf- Herbst 2011 vorgesehen. Damit kann das Angebot bis Schaffhau- rastrukturausbauten vorangetrieben. Doppelspurausbau in Jestetten.
10 Eisenbahn-Grossprojekte 2011 Im Korridor Zürich – München werden di- Mittelentnahmen sind die Ausbauten Ausblick verse Infrastrukturausbauten ausgeführt, Bülach – Schaffhausen (17,6 Mio.) und Mit dem Baubeginn des Rosshäuserntun- die einen Fahrzeitgewinn und Fahrplan- St. Gallen – St. Margrethen (8,1 Mio.). nels und der Geschwindigkeitserhöhung stabilität erzielen werden. Mit Neigezü- Am 23. März 2011 hat der Bundes- Neugrüt – Rüthi zwischen Sargans und gen sollen die beiden Städte im Zwei- rat die vom BAV und der SBB unter- St. Margrethen werden alle grösseren Stunden-Takt miteinander verbunden zeichneten Finanzierungsvereinbarun- HGV-A-Projekte 2011 im Bau sein. Die werden. Nach dem Abschluss der Aus- gen für die Projekte «Leistungssteige- Kreuzungsstationen zwischen St. Gallen bauten im Bahnhof St. Gallen stehen auch rung Genf-Châtelaine»/«Überwerfung und Konstanz werden frühestens ab 2012 die Bauarbeiten der neuen Doppelspur Hürlistein» und am 29. Juni 2011 die- ausgebaut – zunächst für den zweistünd- St. Gallen-St. Fiden – Engwil kurz vor dem jenigen für «Ausbau Kreuzungsstation lichen und später für den stündlichen Zug Abschluss. Gleichzeitig wird im Galgento- Au»/«Leistungssteigerung Winterthur» von St. Gallen nach Konstanz. Die Ausbau- bel auch die Verbindungsstrecke «Spange genehmigt. ten der Kreuzungsstation Au und der Bahn- SOB» als erstes Bauwerk für das neue An- Die SBB hat im Dezember 2010 eine höfe auf der Strecke Delémont – Delle wer- gebot St. Gallen – Konstanz dem Betrieb Krediterhöhung von 4,1 Millionen Fran- den im Sommer 2012 erfolgen. übergeben. ken für den Knoten Genf beantragt, wo- In Deutschland hat die Deutsche Bahn rauf der Bundesrat am 23. März 2011 die Planungen für die Elektrifizierung der den Objektkredit zu Lasten der Reserven Strecke Lindau – Geltendorf weiter voran- auf 44,1 Millionen Franken erhöht und getrieben. Im Januar 2011 informierte die genehmigt hat. Die Reserve des HGV-A Deutsche Bahn die Politiker der betroffe- Verpflichtungskredites beträgt nun noch nen Gemeinden über den Projektstand 5,9 Millionen Franken. und die geplanten Ausbauten. Auf der Zubringerstrecke Sargans – St. Margrethen Risiken laufen die Umbauarbeiten an den Gleisan- Die grössten Risiken bei den HGV-A-Projek- lagen im Raum Sargans weiter. ten sind Kostensteigerungen und Termin- verzögerungen durch Einsprachen. Dies Kosten, Risiken und zeigt sich sehr deutlich beim neuen Ross- Finanzierung häuserntunnel oder der Doppelspur Gol- Kosten und Finanzierung dach, bei denen die Einsprachen zu wei- Im 1. Halbjahr 2011 wurden insgesamt teren Abklärungen führten. 45,6 Millionen Franken aus dem Ver- Die Finanzierung des Bahnanschlusses pflichtungskredit HGV-A ausbezahlt. EuroAirport und der Ausbauten Delle – Bel- Die Korridore mit den aktuell grössten fort ist heute nicht gesichert. Ist-Kosten 501 Verpflichtungen 792 Kostenprognose 1 130 1 022 Kredit 1 103 1 090 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1 000 1 100 1 200 Projektstand per 30.06.2011, nominal (inkl. MWST, Teuerung, Bauzinsen, Währungsdifferenz) Angaben in Millionen Franken real (Preisstand: Oktober 2003) Kosten und Kredit HGV-A.
Eisenbahn-Grossprojekte 2011 11 Projekte (Stand 30.06.2011) 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Korridor St. Gallen – St. Margrethen St. Gallen Anlagenanpassungen Ostkopf St. Gallen – St. Fiden – Engwil Doppelspurausbau Goldach Doppelspurverlängerung Rorschach – Staad Anlagenanpassungen und Fernsteuerung St. Gallen – St. Margrethen Anpassungen für Neigezüge Lindau – Geltendorf Beitrag an der Vorfinanzierung Lindau Geltendorf Korridor Bülach – Schaffhausen Jestetten Doppelspurausbau Knoten Genf Genf – Châtelaine Leistungssteigerung Korridor Biel – Belfort Delémont – Delle Infrastrukturanpassung Porrentruy – Boncourt Blockautomatisierung Delle – Belfort (F) Revitalisierung Korridor Bern – Pontarlier Doppelspurtunnel Rosshäusern Korridor Lausanne –Vallorbe Ausbau Abstellanlage Paleyres Korridor Sargans – St. Margrethen Sargans Publikums-/Gleisanlagen Neugrüt – Rüthi Geschwindigkeitserhöhung Au SG Ausbau Kreuzungsstation Korridor St. Gallen – Konstanz St.Gallen St. Fiden SOB-Spange Romanshorn – Kreuzlingen Hafen Kreuzungsstationen (SBB) Korridor Zürich Flughafen –Winterthur Überwerfung Hürlistein Winterthur Leistungssteigerung Südkopf Planung Bau/Realisierung Betrieb Der aktuelle Stand von ausgewählten HGV-A-Projekten.
12 Eisenbahn-Grossprojekte 2011 Lärmsanierung Im März 2011 wurde der letzte von 6270 SBB-Güterwagen umgerüstet. Als erster Kanton hat Uri im Mai den Einbau von Schallschutzfenstern an den Bahnlinien abgeschlossen. Die mutmasslichen End- kosten des Gesamtprojekts bleiben teuerungsbereinigt (Preisstand 1998) praktisch unverändert bei 1278 Millionen Franken. Stand des Projektes Lärmschutzbauten Kosten, Risiken, Finanzierung Im Rahmen der Lärmsanierung der Eisen- Das BAV hat seit Jahresbeginn 19 Plan- und Termine bahnen müssen die sanierungspflichtigen genehmigungsverfahren abgeschlossen Kosten und Finanzierung Verkehrsunternehmen (SBB, BLS, Rhäti- und damit die Baubewilligung für weitere Die Prognose der mutmasslichen Endkos- schen Bahn und Zentralbahn) und pri- rund 14 km Lärmschutzwände erteilt. Die ten per 30. Juni 2011 bleibt mit 1278 Mil- vate Wagenhalter ihr Rollmaterial um- Schwerpunkte der neu genehmigten Pro- lionen Franken im Vergleich zu Ende 2010 rüsten. Dazu kommt eine Vielzahl von jekte liegen im Raum Lausanne, zwischen praktisch unverändert. Da in der Bau- und Lärmschutzprojekten entlang des schwei- Fribourg und Lausanne sowie am westli- Detailprojektierung nur noch ein Gesamt- zerischen Bahnnetzes. Diese umfassen 250 chen Jurasüdfuss. volumen von schätzungsweise 130 Millio- bis 300 Lärmschutzwand- und rund 600 Für die Sanierung der besonders lärmi- nen Franken ausstehend ist, kann von ei- Schallschutzfenster-Projekte. gen Stahlbrücken laufen weitere Betriebs- ner relativ hohen Genauigkeit der Kosten- erprobungen. Die Resultate einer Erpro- prognose ausgegangen werden. Rollmaterialsanierung bungs- und Messphase auf der unteren Im 1. Halbjahr 2011 wurden 89,9 Mil- Im März 2011 wurde ein wichtiger Meilen- Limmatbrücke zwischen Baden und Wet- lionen Franken für die Lärmsanierung stein der Lärmsanierung erreicht: Der letzte tingen sind ermutigend. Sie zeigen eine ausbezahlt. Insgesamt stehen für 2011 SBB-Güterwagen, der für die lärmtechni- deutliche Reduktion der Lärmemissionen. 128 Millionen Franken zur Verfügung. sche Sanierung vorgesehen war, wurde Seit Projektbeginn und bis zum 30. Juni umgebaut. Damit ist die Umrüstung von Schallschutzfenster wurden total rund 910 Millionen Fran- insgesamt 6270 Güter- und Dienstwagen Wenn das BAV ein Lärmsanierungsprojekt ken ausbezahlt; die eingegangenen Ver- von SBB Cargo und SBB Infrastruktur ab- bewilligt, erhalten die kantonalen Stellen pflichtungen (maximal mögliche Subven- geschlossen. Gleichzeitig läuft die Sanie- den Auftrag zur Projektierung und Reali- tionen) betragen nominal 1243,6 Millio- rung der Waggons privater Halter wei- sierung von Schallschutzmassnahmen an nen Franken. ter. In den vergangenen sechs Monaten Gebäuden mit verbleibenden Grenzwert- konnte die Umbauleistung in diesem Be- überschreitungen. Uri hat als erster Kan- Risiken reich gesteigert werden. Dies ist nicht zu- ton im Mai 2011 die notwendigen Einbau- Für das Gesamtprojekt sind die Risiken in- letzt auch der Erhöhung der Umbaukapa- ten von Schallschutzfenstern fertiggestellt. zwischen relativ gering, weil es weit fort- zitäten in den beteiligten Unterhaltswerk- Zurzeit arbeiten 19 Kantone entlang den geschritten ist. Vereinzelte Gefahren gibt stätten zu verdanken. In den vergangenen Bahnlinien an Projekten zur Ausstattung es vor allem in Bezug auf die fristgerechte sechs Monaten wurden so rund 350 Gü- von Gebäuden mit Schallschutzfenstern. Realisierung. Bei der Sanierung der Pri- terwagen verschiedenster Bauart lärmtech- nisch umgerüstet. Bis zum 30. Juni waren Auszahlungen 910 insgesamt 840 von über 3000 privaten Gü- terwagen lärmsaniert. Verpflichtungen 1 243 Die Sanierung von älteren Reisezugwa- Kostenprognose 1 437 1 278 gen ist bei den Normalspurbahnen (SBB, Kredit 1 854 BLS) bereits seit längerer Zeit abgeschlos- sen. Das Sanierungsprogramm bei der 200 400 600 800 1 000 1 200 1 400 1 600 1 800 Rhätischen Bahn (RhB) und bei der Zen- Projektstand per 30.06.2011, nominal (inkl. MWST, Teuerung) tralbahn (zb) für die älteren Zugskompo- Angaben in Millionen Franken real (Preisstand: Oktober 1998, inkl. MWST) sitionen im Schmalspurbereich läuft nach Plan weiter. Kosten und Kredit Lärmsanierung.
Eisenbahn-Grossprojekte 2011 13 vatgüterwagen besteht wegen der einge- Sie ist stark abhängig vom Verlauf der Ge- Vernehmlassung ist für das letzte Quartal schränkten Wagenverfügbarkeit und der nehmigungsverfahren (Einsprachen) und 2011 vorgesehen. langen Revisionsfristen noch ein geringes der Möglichkeit, Langsamfahrstellen zum Für die 2. Hälfte des Jahres haben die Terminrisiko. Schutz der Bauarbeiter einzurichten. Unterhaltswerkstätten Aufträge für die Bei den baulichen Massnahmen kön- Sanierung von zahlreichen weiteren Gü- nen Einsprachen und die begrenzte Stre- Ausblick terwagen privater Halter. Die Vorprü- ckenverfügbarkeit für Verzögerungen sor- Das Parlament hat es 2009 im Rahmen der fung von Sanierungsprojekten und die gen. Beim Einbau der Schallschutzfenster Beratungen zur Gesamtschau FinöV abge- Eröffnung neuer Plangenehmigungsver- könnte die zeitliche und örtliche Konzen- lehnt, den Verpflichtungskredit der Lärm- fahren sind für die Verbindung zwischen tration von Einzelprojekten in wenigen sanierung auf den geringeren Mittelbe- Lausanne und Genf sowie das Oberwal- Kantonen den Abschluss der Arbeiten in darf des Sanierungsprogramms zu senken. lis geplant. Die weiteren Bauarbeiten zur den letzten Gemeinden verzögern. Eine Arbeitsgruppe des UVEK erarbeitet Errichtung von Lärmschutzwänden kon- deshalb im Auftrag des Bundesrates ei- zentrieren sich in den kommenden Mona- Termine nen Vorschlag zur Ergänzung des aktuel- ten auf das Tessin, die Strecken rund um Die Inbetriebnahme der Projekte Rollma- len Massnahmenpaketes. Im 2. Halbjahr den Zürichsee sowie Grenchen–Olten und terialsanierung und bauliche Massnahmen 2011 finalisiert das BAV den Botschafts- Luzern–Olten. ist zeitlich sehr unterschiedlich angesetzt. entwurf; der Antrag auf Eröffnung der 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Reisezug- und Steuerwagen Versuchsfahrten, Engineering Normalspur Frist Abschluss Lärmsanierung Sanierung SBB Sanierung BLS (inkl. ex-RM) F&E Schmalspur / Betriebserprobung, Engineering Sanierung Rhätische Bahn Sanierung Zentralbahn Güterwagen Versuchsfahrten, Betriebserprobungen, Prototyp- Engineering, Zulassung BAV Sanierung SBB-Güterwagen Serien-Engineering priv. GW Sanierung private Güterwagen Lärmschutzbauten Akustikprojektierung (Streckenabfolge nach Lärmbetroffenheit) Plangenehmigungsverfahren BAV Ausführungsprojektierung, Realisierung der Lärmschutzbauten Schallschutzfenster Planungsarbeiten im Auftrag der Kantone Realisierung der Massnahmen an Gebäuden Monitoring Messkonzept / Betrieb des Messnetzes, Berichterstattung Engineering / Projektierung Bau/Realisierung Auf diese Termine sind die Teilprojekte der Lärmsanierung ausgerichtet.
14 Eisenbahn-Grossprojekte 2011 Durchmesserlinie Zürich Die Durchmesserlinie Altstetten–Zürich HB–Oerlikon erhöht die Kapazitäten im Zürcher Hauptbahnhof. Zeitgleich werden weitere Ausbauten des S-Bahn-Netzes realisiert. Dieses Paket ermöglicht ab 2014 ein neues und grösseres Angebot im S-Bahn- und Fernverkehr. Die Bauarbeiten laufen plangemäss. Stand des Projektes Am 22. November 2010 wurde mit dem Durchschlag des Weinbergtunnels ein Mei- lenstein beim Bau der Durchmesserlinie Alt stetten–Zürich HB–Oerlikon (DML) erreicht. Der 4,3 km lange Tunnel verbindet den Hauptbahnhof Zürich mit Oerlikon. Inzwi- schen wurde die 200 m lange Tunnelbohr- maschine demontiert und die Teile durch den Schacht Brunnenhof abtransportiert. Zurzeit sind die Abdichtung und das Beto- nieren des Innengewölbes sowie der Innen- ausbau der Querschläge im Gang. Im neuen unterirdischen Bahnhof Löwenstrasse sind die Rohbauarbeiten weit fortgeschritten. Der Vortrieb des Flucht- und Rettungsstollens steht eben- falls kurz vor dem Abschluss. [Der Durch- stich ist am 25. Juli 2011 erfolgt]. Die Ar- beiten sind sehr komplex, da direkt unter dem am stärksten frequentierten Bahnhof der Schweiz gebaut wird. Die täglich rund 400 000 Fahrgäste der Bahn und die Kun- den der RailCity Zürich sollen durch die Ar- beiten möglichst wenig gestört werden. Einschnitt Oerlikon mit dem Fussgängerübergang Regensbergstrasse. Der Bau von zwei neuen Brücken zwi- schen Altstetten und dem Hauptbahn- der über 1,2 km langen Letzigrabenbrü- wurde vom BAV im Mai 2011 mit Aufla- hof verläuft plangemäss. Die beiden Brü- cke sind 15 von 23 Pfeilern erstellt. Die gen erteilt. Es laufen derzeit zeitkritische cken bilden die Ausfahrt aus dem Bahn- einspurige Brücke überquert das gesamte Plangenehmigungsverfahren zum Zugang hof Löwenstrasse in Richtung Westen. Bei Gleisfeld des Vorbahnhofs bis zum Bahn- Ost des Bahnhofs Oerlikon. hof Altstetten. Ebenfalls gebaut sind die Westrampe und zwei von sieben Pfeilern Kosten, Risiken, Finanzierung der 400 m langen Kohlendreieckbrücke. und Termine In Oerlikon werden im Gleisfeld zwi- Die Gesamtkosten des Projektes liegen zur- schen dem Bahnhof und dem Tunnelpor- zeit innerhalb des Kredites. Die Endkosten- tal zwei zusätzliche Gleise sowie mehrere prognose liegt leicht unterhalb der Bezugs- Kunstbauten erstellt. Ein provisorisches basis von 2031 Millionen Franken (Preis- Gleis führt seit Juni 2011 an der hohen stand 04 / 2005). Die Terminplanung sieht neuen Stützmauer Ost entlang. Die Plan- die Inbetriebnahme der Teilstrecke Nord- genehmigung für die Erweiterung des Süd Mitte 2014 sowie der Teilstrecke Ost- Durchmesserlinie Zürich. Bahnhofs Oerlikon um die Gleise 7 + 8 West Ende 2015 vor.
Eisenbahn-Grossprojekte 2011 15 Ausblick Im Bahnhof Löwenstrasse werden die Roh- Ist-Kosten 1 207 bauarbeiten bis Ende 2011 mehrheitlich Verpflichtungen 1 605 abgeschlossen und nahtlos in den Grund- Kostenprognose 2 265 2 012 ausbau übergehen. Diese Phase wird bis Kredit Ende 2012 dauern. Ab 2012 werden die 2 031 Arbeiten für die Stadtanbindung (Bereich Gessnerallee) mit dem Innenausbau wie- 200 400 600 800 1 000 1 200 1 400 1 600 1 800 2 000 2 200 2400 der aufgenommen. Projektstand per 30.06.2011, nominal (inkl. MWST, Teuerung) Angaben in Millionen Franken real (Preisstand: April 2005) Die Rohbauarbeiten im Weinbergtun- nel können voraussichtlich bis Mai 2012 Kosten und Kredit DML. abgeschlossen werden. Nach der Ver- gabe des Bahntechnikloses im Septem- ber 2011 wird überlappend dazu 2012 Projekte 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 der Einbau der Bahntechnik starten. Ab (Stand 30.06.2011) Juli 2011 beginnt zudem die Bergung von Teilstrecke Nord - Süd rund 600 l Hydrauliköl aus der havarierten Tunnelbohrmaschine. Teilstrecke Ost - West Neben den Arbeiten an Pfeilern und Rampe Ost der Letzigrabenbrücke läuft Rohbau Bahntechnik Test- und Probebetrieb im 2. Halbjahr 2011 die Vorbereitung für den Brückenüberbau. Dieser soll ab 2012 Inbetriebnahme-Termine DML. realisiert werden. Anhand eines 6 m lan- gen Musterelementes der Brücke wurden die zukünftigen Arbeitsabläufe überprüft und optimiert. Im September 2011 wird die Ver- gabe der Hauptarbeiten für den Ausbau Oerlikon, Gleise 7 + 8 publiziert. Die Ar- beiten sollen im Januar 2012 beginnen. Um Platz für die neuen Gleise zu schaffen, muss ein 80 m langes, historisches Back- steingebäude (MFO-Gebäude) um rund 60 m verschoben werden. Die Vorberei- tungsarbeiten dauern rund neun Monate und werden im März 2012 abgeschlossen sein. Aufgrund der komplexen rechtlichen Situation und terminlicher Engpässe war zunächst mit dem Abbruch des Gebäudes gerechnet worden. Mit dem Ausbau des Bahnhofs Oerlikon wird die enge Personen- unterführung Mitte zu einer komfortablen Einkaufspassage erweitert. Die Arbeiten beginnen 2012 und dauern bis 2016. Der Weinbergtunnel zwischen Zürich und Oerlikon.
16 Eisenbahn-Grossprojekte 2011 Zukünftige Entwicklung der Bahninfrastruktur Ende Juni 2011 wurde die 1. Umsetzungsvereinbarung zwischen Bund und SBB für die «Zukünftige Entwicklung der Bahninfrastruktur» unterzeichnet. In einer 1. Phase werden Projekte realisiert, die mit dem Ausbau der NEAT-Zufahrten und der Durchmesserlinie Zürich verknüpft sind. Mehr Kapazitäten für die Schiene. Stand des Projektes zungsvereinbarung zwischen Bund und 4. Gleis zwischen Effretikon und Hürli- Mit der «Zukünftigen Entwicklung der SBB unterzeichnet. In ihrem Rahmen wer- stein (Strecke Zürich – Winterthur) umge- Bahninfrastruktur» (ZEB) werden die Ka- den Projekte realisiert, die im Zusammen- setzt werden kann. pazitäten für den Personenfernverkehr und hang mit dem Ausbau der NEAT-Zufahrten Die Projekte geniessen im Rahmen von den Güterverkehr weiter ausgebaut. Da- und der Durchmesserlinie Zürich stehen. ZEB wegen der geplanten Inbetriebnahme- mit diese Ziele erreicht werden können, Die SBB wird beispielsweise die Zugfol- termine des Gotthard-Basistunnels (2016), braucht es einen Ausbau der Bahninfra- gezeiten auf verschiedenen Abschnitten des Ceneri-Basistunnels (2019) und der struktur. Realisiert werden soll eine Viel- der Achse Basel – Chiasso verkürzen, um Durchmesserlinie bzw. des Ausbaus der zahl von Projekten, die sich über die ganze dadurch die Kapazität im Hinblick auf die S-Bahn Zürich (2014/15) Priorität. Weitere Schweiz verteilen. Sämtliche Massnahmen Eröffnung des Gotthard- und Ceneri-Ba- Ausbauten im Rahmen von ZEB werden sollen bis spätestens 2030 umgesetzt sein, sistunnels zu erhöhen. Die Region Zürich später mit weiteren Vereinbarungen zwi- eine etappierte Inbetriebnahme der Ange- profitiert unter anderem davon, dass das schen dem Bund und den Bahnen für die bote ist zwischen 2025 und 2030 geplant. geplante Angebot im Rahmen des Wei- Umsetzung freigegeben. Am 29. Juni 2011 wurde die 1. Umset- terausbaus der S-Bahn Zürich mit einem
Eisenbahn-Grossprojekte 2011 17 Seit Jahresbeginn konnten die Vorprojekte Termine ZEB-Controlling-Richtlinie durch das Depar- für den Ausbau der Verbindung Olten– Eine verbindliche Terminplanung, welche tement für Umwelt, Verkehr, Energie und Aarau (Eppenbergtunnel), Steinen–Schwyz als Grundlage für das Controlling der ein- Kommunikation in Kraft gesetzt werden. (Zugfolgezeitverkürzung) sowie die beiden zelnen Projekte dient, wird mit der Ausar- Auf politischer Ebene steht die Auswer- Bauprojekte Linkes Ufer–March–Glarner- beitung der Umsetzungsvereinbarungen tung der Vernehmlassung zur Botschaft land–Zug und Salez-Sennwald (Publikums- festgelegt. In der 1. Umsetzungsverein- über die Volksinitiative «Für den öffentli- anlagen) genehmigt werden. barung vom 29. Juni 2011 sind die unten chen Verkehr» und zu «Finanzierung und stehenden Termine für die Inbetriebnahme Ausbau der Bahninfrastruktur» (FABI, di- Kosten, Risiken, Finanzierung vorgesehen (siehe Tabelle). rekter Gegenentwurf) im Zentrum des In- und Termine teresses. Dabei ist vor allem die Frage von Kosten Ausblick Bedeutung, wie die Resonanz der Kan- Die Kosten für die ersten zwölf Projekte Im 2. Halbjahr steht die Weiterführung und tone und des Parlaments auf die vorge- wurden im Rahmen der 1. Umsetzungs- Vertiefung der Planungsarbeiten im Fo- schlagenen Änderungen im ZEB-Gesetz vereinbarung mit einer Kostengenauig- kus aller Projektbeteiligten. Um die wei- ausfällt. Die Vernehmlassung kann je keit von +/- 20 % festgelegt. Gegenüber tere Entwicklung der verschiedenen ZEB- nach Ausgang erhebliche Auswirkungen den Kosten von gut 453 Millionen Franken Projekte einheitlich steuern und kontrollie- auf den weiteren Planungs- und Realisie- (Preisstand April 2005), die in der Botschaft ren zu können, soll bis zum Jahresende eine rungsfahrplan des Projektes ZEB haben. für diese Projekte erwartet wurden, kann voraussichtlich eine Reduktion um 15 Mil- lionen Franken erreicht werden. Die ZEB-Endkostenprognose des BAV Termine per 30. Juni 2011 beträgt unverändert Massnahmen nach Art. 4 ZEBG Teilabschnitt (Strecke) Inbetriebnahme 5,4 Milliarden Franken (Preisstand April 2005). Das BAV betrachtet die 5,4 Milli- 1. Basel – Gotthard Nord Zugfolgezeitverkürzung Ende 2014 Brunnmatt – Arth-Goldau arden Franken als Kostendach und geht Massnahmen auf den Basislinien der NEAT davon aus, dass bei Mehrkosten entspre- Zugfolgezeitverkürzung Ende 2014 Rotkreuz – Immensee chende Kompensations- bzw. Einspa- Zugfolgezeitverkürzung Mitte 2015 rungsmassnahmen zu treffen sind. Brunnen – Rynächt (Beitrag) 5. Raum Bern Zugfolgezeitverkürzung Ende 2012 Risiken Gümligen – Thun, Verschiebung Spurwech- An der Risikoeinschätzung hat sich seit Jah- sel ½ Wichtrach resbeginn nichts geändert. Die Einhaltung 13. Raum Zürich Zürich – Oerlikon, Ende 2015 des Kostenrahmens ist immer noch eine Beitrag Durchmesserlinie Zürich grosse Herausforderung und bildet der- 14. Thalwil – Luzern Linkes Ufer – Mitte 2014 March – Glarnerland – Zug Massnamen auf den übrigen Strecken zeit das grösste Risiko. Der Kostenrahmen von 5,4 Milliarden Franken kann nur dann 15. Zürich–Winterthur Hürlistein – Effretikon, 4. Gleis und Ende 2015 Nordkopf eingehalten werden, wenn die im letzten Quartal 2010 vorgeschlagene Anpassung Zugfolgezeitverkürzung Ende 2015 Effretikon – Winterthur und Spurwechsel des ZEB-Gesetzes und die damit verbun- Zürich Flughafen dene Verlagerung der inhaltlichen Schwer- 16. Raum Winterthur Tössmühle – Winterthur, Ende 2012 punkte weg von der Beschleunigung hin Vorinvestition 4. Gleis zur Erhöhung der Kapazität erfolgt. An- 20. Rheintal Salez-Sennwald Ende 2013 sonsten muss der Umfang deutlich redu- ziert werden. Die entsprechende Anpas- 22. Massnahmen Bahn- Hürlistein, neues Unterwerk Ende 2015 strom, Lärmschutz sung des ZEB-Gesetzes wird dem Parla- ment im Rahmen des Gegenvorschlags zur Raum Zürich, Fahrleitungsschaltanlagen Ende 2013, 2014, 2015 (in Etappen) VCS-Initiative unterbreitet. Termine für die Inbetriebnahme der Projekte.
18 Eisenbahn-Grossprojekte 2011 Das verkehrspolitische Umfeld Die verschiedenen Eisenbahn-Grossprojekte in der Schweiz sind seit Jahresbeginn einen guten Schritt vorangekommen. Dies ist keine Selbstverständlichkeit. Denn ein Umfeld, in dem bereits beschlos- sene und finanzierte Projekte umgesetzt und gleichzeitig neue konzipiert werden, ist äusserst viel- schichtig und bietet zahlreiche Herausforderungen. Aktuelle Vorlagen Gleich mehrere Geschäfte, welche die Ei- senbahn-Grossprojekte direkt betreffen, stehen zurzeit auf der politischen Agenda. Der neuste Verlagerungsbericht, der über den Stand der Verkehrsverlagerung im al- penquerenden Güterverkehr informiert, kommt Ende Jahr in den Bundesrat. Die Botschaft zur «Finanzierung und zum Aus- bau der Bahninfrastruktur» (FABI) soll im 1. Quartal 2012, diejenige zum Lärmge- setz im Sommer 2012 vom Bundesrat be- raten werden. Demgegenüber wurde die Botschaft zum 4-Meter-Korridor zeitlich nach hinten verschoben und soll vom Bun- desrat Ende 2012 verabschiedet werden. Neue Finanzierung Mit der Schaffung eines Bahninfrastruk- turfonds beabsichtigt der Bundesrat, die Finanzierung von Betrieb, Substanzerhalt und Ausbau der Infrastruktur auf eine neue Basis zu stellen. Die bisherigen Finanzie- rungsquellen für die Bahninfrastruktur Der öffentliche Verkehr beschäftigt das Parlament. sollen damit in ein einziges Gefäss ohne zeitliche Beschränkung überführt werden. als Gegenentwurf zur VCS-Initiative «Für matisch abbremst. Auf die herkömmlichen Neben den bereits heute verwendeten Mit- den öffentlichen Verkehr» konzipiert ist, Aussensignale kann verzichtet werden, teln aus der leistungsabhängigen Schwer- muss dem Parlament spätestens Anfang denn die Lokführer bekommen die Infor- verkehrsabgabe, der Mineralöl- und Mehr- 2012 vorgelegt werden. mationen mit Mobilfunk direkt auf einen wertsteuer sieht FABI auch neue Finanzie- Bildschirm im Führerstand. Dies macht den rungsquellen vor. ETCS in der ganzen Schweiz Bahnbetrieb nicht nur sicherer und stabi- Die Vernehmlassungsfrist zu FABI en- Seit bald vier Jahren wird auf der Neu- ler, sondern auch wirtschaftlicher. Die Ka- dete Anfang Juli. Es kann festgestellt wer- baustrecke Mattstetten – Rothrist, der Aus- pazitäten können erhöht und im Gleisbe- den, dass die Vorlage – insbesondere der baustrecke Solothurn – Wanzwil sowie dem reich müssen weniger Komponenten un- Bahninfrastrukturfonds – mehrheitlich un- Lötschberg-Basistunnel erfolgreich das eu- terhalten werden. terstützt wird. Hingegen werden vor allem ropaweit harmonisierte European Train Aufgrund der gemachten Erfahrungen Herkunft und Umfang der zusätzlichen Control System, Level 2 (ETCS), eingesetzt. hat sich das BAV vor kurzem entschieden, Finanzmittel je nach Interessenlage sehr Dabei handelt es sich um die neuste Ge- die flächendeckende Einführung dieser unterschiedlich beurteilt. Gleiches gilt im neration von Zugbeeinflussungssystemen, neusten ETCS-Generation ab 2025 zu un- Grundsatz auch für die Priorisierung der welche die Geschwindigkeit der Züge kon- terstützen. Die Schweiz wird damit ihre Bahnprojekte. Die Botschaft zu FABI, die trolliert und bei einer Abweichung auto- Zusagen an die europäischen Nachbarn
Eisenbahn-Grossprojekte 2011 19 erfüllen. Um die Bahnen für eine vorzei- selbehältern und Sattelaufliegern sollen der Realisierung. Der Ausbau des Bahn- tige ETCS-Nachrüstung von älteren Fahr- auf den NEAT-Achsen durchgehend ver- hofs Lausanne als wichtigstem Bahnkno- zeugen zu motivieren, werden zurzeit fi- kehren können. Die neuen Basistunnel er- ten der Westschweiz wird innerhalb des nanzielle Anreize durch den Bund geprüft. lauben die Durchfahrt von Ladungen mit Programmes «Zukünftige Entwicklung der einer Eckhöhe bis zu 4,2 m. Auf den Zu- Bahninfrastruktur» rasch vorangetrieben. Zufahrten NEAT fahrtsstrecken zum Gotthard- und Ceneri- Ein weiteres Grossprojekt ist die geplante Um ihre volle Wirkung entfalten zu kön- Basistunnel müssen jedoch rund 70 Über- Eisenbahnlinie von Bahnhof Cornavin im nen, ist die NEAT sowohl im Norden als führungen und Brücken sowie 19 Tunnel Zentrum von Genf nach Annemasse in auch im Süden auf Strecken mit ausrei- mit einer Gesamtlänge von 20 km ange- Frankreich. Die Finanzierung soll bis Ende chenden Anschlusskapazitäten angewie- passt werden. Das BAV hat die SBB im ver- Jahr mit einer Vereinbarung zwischen dem sen. Kritisch bleibt die Situation zwischen gangenen Dezember damit beauftragt, Bund, dem Kanton Genf und der SBB ge- Karlsruhe und Basel. Gegen die Ausbaupro- ein Vorprojekt für einen durchgehen- regelt werden. jekte südlich von Rastatt sind über 180 000 den 4-Meter-Korridor zwischen Basel und Einsprachen eingegangen. Die Trassierung Chiasso / Luino zu erarbeiten. Das Vorpro- muss nun in grossen Steckenteilen über- jekt soll bis Ende 2012 vorliegen. arbeitet, zum Teil sogar neu geplant wer- den. Die Termine für die Fertigstellung der Lausanne und Genf umstrittenen Strecken sind offen. Im süd- Nachdem auf der Nord-Süd-Achse und im lichsten Abschnitt zwischen Basel Badischer Mittelland mit NEAT, BAHN 2000 und der Bahnhof und Basel SBB soll Ende 2011 mit Durchmesserlinie Zürich in den vergange- dem Ausbau begonnen werden. nen Jahren beträchtliche Investitionen ge- Personenzüge mit Doppelstockwagen tätigt wurden, stehen nun auch im Arc sowie Güterzüge mit Containern / Wech- Lémanique verschiedene Grossprojekte vor ETCS-Balisen zwischen Mattstetten und Rothrist.
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