"Draculand. Zyklus für Kinderchor." - EIN WERK VON JENS MARGGRAF - Musikkoffer Sachsen-Anhalt

Die Seite wird erstellt Stefan-Albert Jacob
 
WEITER LESEN
"Draculand. Zyklus für Kinderchor." - EIN WERK VON JENS MARGGRAF - Musikkoffer Sachsen-Anhalt
„Draculand. Zyklus
für Kinderchor.“
EIN WERK VON JENS MARGGRAF
"Draculand. Zyklus für Kinderchor." - EIN WERK VON JENS MARGGRAF - Musikkoffer Sachsen-Anhalt
Inhaltsverzeichnis
I.     Jens Marggraf – Biografie
II.    Allgemeines zum Werk „Draculand“
III.   Analyse ausgewählter Liedbeispiele aus dem Zyklus
IV.     Ein Blick in den Lehrplan
V.      Ausgewählte Begriffserläuterungen
VI.     Quellen
"Draculand. Zyklus für Kinderchor." - EIN WERK VON JENS MARGGRAF - Musikkoffer Sachsen-Anhalt
I. Jens Marggraf – eine Biografie

1964   - geboren in Meiningen
         Mutter – Sängerin, Vater – Musikwissenschaftler
1969   - Beginn Klavierunterricht
1978   - erste Kompositionen
1985   - Studium in den Hauptfächern Komposition (bei
         Peter Herrmann und Siegfried Thiele) und Klavier an
         der Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn
         Bartholdy“ Leipzig
1991   - Lehrtätigkeit an der Spezialschule für Musik in Halle
1992   - Lehrtätigkeit an der MLU Halle-Wittenberg
         (Musiktheoretische Fächer und Korrepetition)
1997   - Professur für Tonsatz und Gehörbildung in Dresden an
         der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“
seit   - Professur für Musiktheorie an der MLU Halle-
1999     Wittenberg
                                                                 Abb. 01: Jens Marggraf
"Draculand. Zyklus für Kinderchor." - EIN WERK VON JENS MARGGRAF - Musikkoffer Sachsen-Anhalt
…als Interpret
Interpret älterer und neuerer Musik:
- Pianist des TALEA ensembles (zeitgenössische Musik)
- war 20 Jahre Mitglied des neunköpfigen Vokalensembles
  „Collegium canticorum“ (Repertoire: geistliche und weltliche
  Vokalmusik aus dem 13. bis 20. Jh.)

…als Musiktheoretiker
- schrieb er musiktheoretische Aufsätze über Musik des 16. bis
  20. Jahrhunderts, u. a. über Claudio Monteverdi, Carl Philipp
  Emanuel Bach, Johann Nepomuk David und Giuseppe Verdi

                                                                  Abb. 01: Jens Marggraf
"Draculand. Zyklus für Kinderchor." - EIN WERK VON JENS MARGGRAF - Musikkoffer Sachsen-Anhalt
….als Komponist
• ca. 50 Kompositionen (Aufführung in Deutschland, Europa und
  USA)
• Orchester:             - Sidera medicea für großes Orchester
                         - Devils. 7 Portraits für Trautonium,
                           Phonola und Orchester

• Kammermusik:           - Quatre Hommages für
                           Blockflötenquartett
                         - Three Dances für Saxophonquartett
                         - Soundscapes II (Hanksville) für
                           Trompete, Klarinette, zwei Schlagzeuger,
                           Violoncello und Klavier
• Gesang solo:           - „… qui venit in nomine Domine“ für fünf
                           Solisten, Chor und 15 Instrumente“
• Chor:                  - Drei Madrigale für achtstimmigen
                           gemischten Chor
                         - Draculand. Zyklus für Kinderchor
                         - „Spirit of Nature“ für gemischten Chor     Abb. 01: Jens Marggraf
"Draculand. Zyklus für Kinderchor." - EIN WERK VON JENS MARGGRAF - Musikkoffer Sachsen-Anhalt
II. Allgemeines zum Werk „Draculand“
Entstehungsgeschichte
• „Draculand“ entstand 1998 im Rahmen des Projektes „Komponisten schreiben für unsere Kinder- und
  Jugendchöre“.
• Das Projekt wurde 1996 ins Leben gerufen.

Welchen Zweck hatte das Projekt?
• Es sollte eine Partnerschaft zwischen deutschen Komponisten und Jugendchören entstehen.
• In Kooperation beider sollte innerhalb eines Jahres das Stück des Komponisten erarbeitet und
  abschließend in einem Konzert uraufgeführt werden.
• Das Ergebnis wurde zudem vom Deutschlandradio Berlin aufgezeichnet und zusammen mit den Noten
  veröffentlicht.

„Draculand“ entstand in Zusammenarbeit zwischen Jens Marggraf und dem Chor „Cantilene“ am Helene-
Lange-Gymnasium Hamburg.
"Draculand. Zyklus für Kinderchor." - EIN WERK VON JENS MARGGRAF - Musikkoffer Sachsen-Anhalt
Vom Kennlernen bis zur Uraufführung
• Als Jens Marggraf sich entschied, am Projekt
  teilzunehmen, bekam er auf sein Bitten, mit einem Chor
  aus den alten Bundesländern zusammenzuarbeiten, den
  Kinderchor vom Hamburger Helene-Lange-Gymnasium
  namens „Cantilene“ zugeteilt. https://www.hlg-hamburg.de/chor-
  ag/
• Der Chor setzte sich damals aus ca. 50 Kindern von der 4.
  bis zur 8. Klasse zusammen und wurde vom Dirigenten
  Rainer Bruhns geleitet.
• Beim ersten Treffen äußerte der Dirigent des Schulchores
  die Bitte, die Erwartungen nicht so hoch anzusetzen.
• Während der Erarbeitungsphase kam es immer wieder zu
  neuen Herausforderungen:
• Bestimmte Abschnitte ließen sich nicht mit dem Chor
  umsetzen und wurden in Zusammenarbeit von Jens
  Marggraf und Rainer Bruhns auf den Chor zugeschnitten.
  Das essentiell Wichtige blieb dabei erhalten. Durch die
  Veränderungen entstanden jedoch auch neue,                       Abb. 02: Die Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale)
  unvorhergesehene Wirkungen. Am Ende erhielt man ein
  völlig neues und individuelles Ergebnis.
• Die anschließende Uraufführung fand am 08. Mai 1998 im
  Freylinghausen-Saal in den Franckeschen Stiftungen in
  Halle (Saale) statt.
"Draculand. Zyklus für Kinderchor." - EIN WERK VON JENS MARGGRAF - Musikkoffer Sachsen-Anhalt
Grundlegendes zum Werk
• Es handelt sich um ein zyklisches Werk, bestehend aus fünf
  programmatisch überschriebenen Tonstücken:
         1. „macht auf das Tor!“
         2. „auf dem berge ararat“
         3. „ich bin die liebe mumie“
         4. „seht den lieben robinson“
         5. „es tanzt ein mi ma monsterchen“

• Alle Sätze sind a cappella konzipiert.
• Die Klänge und Effekte werden mit dem Körper, dem Metronom
  und auch durch umstürzende Gegenstände erzeugt.
• Es gibt viele Vokaleffekte.
• Im Werk finden sich gesungene und gesprochene Abschnitte.    Abb. 03: Die Partitur „Draculand“
• Die Partitur umfasst 27 Seiten.
Der Ursprung der Texte
• Die Texte aus dem Werk „Draculand“ entstammen dem
  1967 erschienenen Lyrikband „allerleirausch. neue
  schöne kinderreime“ von Hans Carl Artmann (1921 -
  2000).
• Dieser war ein bedeutender österreichischer
  Schriftsteller und verfasste die Gedichte während seiner
  Zeit in Graz (Österreich).
• Bei dem Werk „allerleirausch“ handelt es sich um
  Gedichte u.a. über Vampire, Kannibalen, Monster.
• Die Texte orientieren sich an Kinderreimen.

• Warum wurden diese Texte für den Zyklus verwendet?
Es sollten lustige, lyrische Texte als Grundlage dienen.
Der Autor war in Österreich sehr bekannt.                    Abb. 04: H. C. Artmann bei der Dankrede für den
                                                             Staatspreis 1974 in der Wiener Hofburg
Durch die Verwendung von lustigen Kinderreimen,
kombiniert mit einer gruseligen Thematik, wird eine
humorvolle Wirkung erzielt.
Abb. 05: Die
Texte zum Werk
„Draculand“
Fazit

• Der Zyklus „Draculand“ wurde von Jens Marggraf komponiert und entstand
  im Rahmen des Projektes „Komponisten schreiben für unsere Kinder- und
  Jugendchöre“. In Zusammenarbeit mit Jens Marggraf und dem Schulchor
  des Helene-Lange Gymnasiums Hamburg wurde er ein Jahr lang bearbeitet
  und einstudiert und am 08. Mai 1998 in Halle uraufgeführt.
• Die Texte stammen aus dem Werk „allerleirausch“ von Hans Carl Artmann.
  Dabei handelt es sich um Kindergedichte mit gruseligen Texten über
  Monster, Vampire und Kannibalen usw.
• „Draculand“ ist ein 5-teiliger Zyklus.
III. Analyse ausgewählter Liedbeispiele aus dem
Zyklus
                            Äußerungen des Komponisten selbst über seinen Zyklus

                            „Wichtig war es, einen Ausgleich zu finden zwischen
                            unkonventionellen Techniken und ganz normalem Chorgesang.
                            Dabei zeigte sich bei der Einstudierung, worin die größte
                            Schwierigkeit bestand: die genau festgelegten Klänge mit guter
                            Intonation zu singen. Die weitaus spektakuläreren Effekte
                            anderer Stücke erwiesen sich als leichter ausführbar. Ein Anliegen
                            bei der Komposition von ‚Draculand‘ war es, natürlich auch den
                            Hörern, aber vor allem den Ausführenden die lustvolle
                            Begegnung mit möglichst vielen Techniken der Neuen Musik zu
                            ermöglichen.“
                            (Marggraf 2011, S. 10, in: Musikalisches Kompetenzzentrum Sachsen Anhalt /
                            Musikinformationszentrum Zeitgenössische Musik / Kerstin Hansen (Hrsg.),
                            Komponisten aus Sachsen-Anhalt, Vol. 3, München 2011 (= Gedanken zur Musik.
                            Eine Schriftenriehe zum Musikleben in Sachsen-Anhalt, Heft 6)

                   Abb. 06: Die Partitur „Draculand“
Abb. 07:
Anmerkungen zur
Partitur
1. „macht auf das tor!“

Stilmittel:
„Arbeit mit aleatorisch strukturierten Klangflächen
und verschiedenen Abstufungen
zwischen Flüstern, Sprechen und Singen“
(Marggraf 2011, S. 11, in: Musikalisches Kompetenzzentrum Sachsen Anhalt /
Musikinformationszentrum Zeitgenössische Musik / Kerstin Hansen (Hrsg.),
Komponisten aus Sachsen-Anhalt, Vol. 3, München 2011 (= Gedanken zur Musik. Eine
Schriftenriehe zum Musikleben in Sachsen-Anhalt, Heft 6)

                                                                                   Abb. 08: Die Partitur „Draculand“
Der Sopran (S) beginnt mit einem dynamisch zunehmenden, freien Sprechgesang, an welchen sich eine in kleinen Sekunden bewegende Staccato-
Klangfläche anschließt (S. 3). Im Anschluss wird das rhythmisch leicht variierte Anfangsmotiv vom Alt und vom Mezzosopran (Ms) schrittweise imitiert.
Dafür steigen die Stimmen nacheinander ein. Anschließend beginnt auch der S und es folgt eine Variation des Ausgangsmotives, welches auf S und MS/Alt
verteilt wird (S. 3/4). Es schließt sich eine tonal variierte Staccato-Klangfläche im Ms und Alt an (S. 4).
                                                                                                 Abb. 09: I. macht auf das tor!, aus: „Draculand“
Nun folgt eine schrittweise aufbauende Imitation in Anlehnung an das Ausgangsmotiv (S. 5). Nach dem bisherigen Wechsel zwischen dem rhythmischen
Sprechgesang und der Staccato-Klangfläche kommt es zur Einbindung eines melodischen Motives im 2/4- dann 4/4-Takt (S. 5). In diesem ergeben die zwei
Sopran-Stimmen einen kontrapunktischen Satz, der rhythmisch und hinsichtlich der Töne genau ausnotiert ist. Aufgrund der frei zu wählenden Anfangstöne
ergeben sich allerdings „Klangbänder“. Es folgt erneut eine tonal variierte Staccato-Klangfläche im Sopran (S. 6). Der Wechsel zwischen den beiden Motiven
im S setzt sich bis zum Ende der S-Stimme (S. 7) fort, wobei die Staccato-Klangfläche tonal weiter verändert wird. Parallel dazu übernehmen Mezzosopran
und Alt den Sprechgesang des Soprans vom Liedanfang, bei welchem meist der Alt den Ms imitiert (S. 6). Auf der letzten Seite (S. 7) kommt es wieder zu
einer tonalen Variierung der Staccato-Klangfläche und zu einem parallel verlaufenden Sprechgesang durch Ms und Alt, in welchen das melodische Motiv
zum Ende eingeschoben wird. Hier imitiert der Ms den Alt. Die Wiederholung der Melodie erfolgt sequenziert (S. 7).
                                                                                                        Abb. 10: I. macht auf das tor!, aus: „Draculand“
3. „ich bin die liebe mumie“

Stilmittel:
Klangflächen aus melodischen Linien und selbst
zu wählenden Geräuschen

Melodie- und Clusterbildung

Aleatorik versus Metrik

Atonalität versus Tonalität

                                                 Abb. 11: Die Partitur „Draculand“
Der erste Teil (A) beginnt mit einer engschrittigen, melodischen Linie im Ms und einem Kästchen im S, bei dem der Sänger fünf passende Töne frei wählen
darf. Dadurch wird als Basis ein düsterer Klang geschaffen. Auf dieser Basis setzt der Alt mit einer in unbestimmten Tonschritten verlaufenden Melodie ein.
Ab dem Tempowechsel beginnen die Ms- und Alt-Stimmen versetzt mit einer ausnotierten Melodie und es kommt zum Einsatz von Clustern in beiden
Stimmen. Ab dem Ausruf „hol euch“ im Ms und Alt setzt sich das bisherige Schema etwas verkürzt und variiert bis S. 14 fort. Die Melodie geht am Ende von
S. 13 an den Ms über und der Alt singt sequenziert die engschrittige, melodische Linie des Ms. Das anschließende, melodische Motiv (S. 14) wird durch den
Ms eingeleitet und durch tonale Mehrstimmigkeit verstärkt. Gleichzeitig werden durch die geringen Tonabstände Dissonanzen geschaffen, welche durch
das Hinzukommen der S-Stimme und Einbinden von Clustern nochmals verstärkt werden. Die engschrittige, melodische Linie wird im S fortgesetzt,
während der Alt fünf beliebige Töne frei wählt.                                                       Abb. 12: III: ich bin die liebe mumie, aus: „Draculand“
Der erste Liedabschnitt wird mit einer mehrstimmigen, melodischen Passage des Ms abgeschlossen. Dabei wiederholen die erste und zweite Stimme genau den Solisten, während
alle Stimmen dynamisch abnehmen, sodass der Part ausklingen kann. Fazit: Der erste Teil ist gekennzeichnet durch einen durch melodische Linien hervorgerufenen, düsteren
Klang, auf dem abwechselnd eine Melodie mit unbestimmten Tonschritten oder ausnotierte Melodien mit Clustern und teilweise Dissonanzen gesungen werden.
Als Kontrast hierzu knüpft der Mittelteil (B) mit neuen Motiven an. Im Alt finden sich in Viertelnoten gesprochene Elemente, während der S und Ms in einer nicht definierten
Tonhöhe singen. Der Ms wiederholt teilweise Ausrufe des S, wodurch klanglich eine Art Echo erzeugt wird. Am Ende des Mittelteils verläuft der Ms gespiegelt zum S.
Im letzten Abschnitt wiederholt sich der erste Liedteil (A‘). Folglich finden sich alle Motive aus diesem wieder, wobei die Reihenfolge umgekehrt ist. Auf dem Fundament einer
engschrittigen, melodischen Linie im Alt singen S und Ms nach einem solistischen Einstieg eine in Clustern notierte Melodie, welche die Spanne einer Terz umfasst. Es entstehen
Dissonanzen, welche durch die Verstärkung des S durch den Ms intensiviert werden. Das Werk endet mit einem nicht ausnotierten, melodisch fallenden, zweistimmigen Motiv
und dem Ausklingen der melodischen Line bzw. der „Kästchen“.
                                                                                                              Abb. 13: III: ich bin die liebe mumie, aus: „Draculand“
5. „es tanzt ein mi ma monsterchen“

Stilmittel:
Adaption des bekannten Kinderliedes

Zerlegung der Sprache in einzelne Phoneme

Kombination von Geräusch, Sprache, Melodie

Spiel mit rhythmischen Pattern, kanonischen Prinzipien
und dynamischen Steigerungen

                                                         Abb. 14: Die Partitur „Draculand“
Der Anfang ist rhythmisch geprägt. Es finden sich Atemgeräusche auf „f“ im S, welche durch den Alt imitiert werden und Atemgeräusche auf „ch“ im Ms. Im weiteren Verlauf
kommt es zur Verwendung von Konsonanten und Vokalen im Alt und S. Dabei ergänzen sich die zwei S-Stimmen schrittweise zu „es tanzt“. In der darauffolgenden Notenzeile
imitiert die erste S-Stimme die zweite, allerdings nicht intervallgetreu (2. S: r4 / 1. S: r5). Die begleitenden Atemgeräusche im Ms werden parallel zum S durch die Worte „es tanzt“
abgelöst. Daran schließt sich das eigentliche Thema „es tanzt ein mi-ma-monsterchen“ im S an. Dieses besteht aus den Dreiklangs-Tönen von A-Dur (Ausnahme: eine Sekunde
[h‘]). Begleitend dazu sind im Ms und Alt gesprochene Rhythmen zu finden. Auf Seite 24 wird das Thema durch dynamisch abnehmende, rhythmische Elemente im Ms und Alt
abgelöst. Im Anschluss kommt es zur erneuten Hinführung zum Thema, indem der Sopran die Atemgeräusch vom Liedanfang wiederholt. Es schließt sich das aus A-Dur-Dreiklangs-
Tönen bestehende Thema im S an. Dieses wird durch Schnalzen im Ms und durch die Alt-Stimme, welche die sprachlichen Impulse des Ms von Seite 23 aufnimmt, untermalt.
                                                                                                        Abb. 15: V. es tanzt ein mi ma monsterchen, aus: „Draculand“
Es folgt erneut eine Ablösung des Themas durch ein rhythmisch, gesungenes Element beginnend im Alt. Eine anschließende dynamische Steigerung wird
durch den versetzten Stimmen-Einsatz und eine Sequenzierung des Motivs erreicht. Zur weiteren Hinführung zum Thema wird wieder auf rhythmische
Elemente zurückgegriffen. Diese orientieren sich wie auch zuvor schon am A-Dur-Dreiklang. Bekannte Motive im S, S, Ms, A werden mit neuen
abgewechselt. Im letzten Teil schließt sich wieder das auf A-Dur-Dreiklangs-Tönen basierende Thema mit rhythmisch-gesprochenen Elementen im Ms und
Alt an. Abschließend erfolgt eine rhythmische Diminution des Themas. Dabei imitiert der S den Ms. Im vierstimmigen Teil steigen alle Stimmen versetzt ein,
sodass ein Kanon entsteht. Beginnend mit dem ersten Ms wiederholt jede Stimme die vorausgegangene, während die eintaktig wiederholte, rhythmisch
notierte Altstimme lediglich gesprochen wird.
                                                                                        Abb. 16: V. es tanzt ein mi ma monsterchen, aus: „Draculand“
IV. Ein Blick in den Lehrplan
Sekundarschule

Abb. 17/18: Fachlehrplan
Musik für die
Sekundarschule Sa.-Anh.
(5./6. Klasse)
(Stand: 01.08.2019)
Sekundarschule

Abb. 19: Fachlehrplan Musik für die Sekundarschule Sa.-Anh. (7./8. Klasse)
(Stand: 01.08.2019)
Gymnasium
Klasse 9                                                              Klasse 10

Abb. 20: Fachlehrplan Musik für das Gymnasium Sa.-Anh., (9. Klasse,
S. 19) (Stand: 20.06.2016)

                                                                      Abb. 21: Fachlehrplan Musik für das Gymnasium Sa.-Anh. (10. Klasse,
                                                                      S. 21) (Stand: 20.06.2016)
Gymnasium
Klasse 11/ 12

Abb. 22: Fachlehrplan Musik für das Gymnasium Sa.-Anh. (11./12.
Klasse, S. 23) (Stand: 20.06.2016)
V. Ausgewählte Begriffserläuterungen
Adaption
Anpassung oder Umgestaltung einer Komposition innerhalb eines neuen musikalischen Zusammenhangs, auf
der Basis veränderter Klangvorstellungen, mit dem Ziel einer neuen musikalischen Gestaltung, Bearbeitung,
Parodie
Aleatorik (lat. alea = der Würfel, Zufall)
Kompositionstechnisches Verfahren, das auf dem Zufall der Ausführung der im Notentext nur grob
umrissenen Festlegungen melodischer, klanglicher und rhythmischer Strukturen wie auch des formalen
Ablaufs der Musik basiert
Cluster (engl. = Traube, Büschel)
Tonballung von zwei oder mehr dicht beieinander liegenden Intervallen
Kontrapunkt (lat. punctus contra punctum = Note gegen Note)
Kompositionstechnik der Polyphonie auf der Basis von Stimmführungsregeln zu Konsonanz- und
Dissonanzbeziehungen
Pattern (engl. = Muster, Begriff)
eine harmonische und rhythmische regelmäßig wiederkehrende Struktur in der Musik
Phonem (griech.)
Sprachlaut, der als kleinste lautliche Einheit einer Sprache zur Unterscheidung von Bedeutungen dient
VI. Quellen
Literatur:
• Musikalisches Kompetenzzentrum Sachsen Anhalt / Musikinformationszentrum Zeitgenössische Musik / Kerstin Hansen (Hrsg.),
  Komponisten aus Sachsen-Anhalt, Vol. 3, München 2011 (= Gedanken zur Musik. Eine Schriftenriehe zum Musikleben in Sachsen-Anhalt,
  Heft 6), S. 6-15.
• Kühn, Clemens: Formenlehre der Musik, Kassel 1987.
• Hirsch, Ferdinand: Das große Wörterbuch der Musik, 2. Aufl. Berlin 1987.

Noten:
• Marggraf, Jens: Draculand (1998). Zyklus für Kinderchor nach Gedichten aus „allerleirausch“ von H. C. Artmann, Accent
  Musikverlag: Regensburg 1999.

Internetquellen:
• Maas, Susanne/ Hansen, Kerstin: Art. Marggraf, Jens (*1964), in: Musikkoffer Sachsen-Anhalt, https://musikkoffer-sachsen-
   anhalt.de/komponist/marggraf-jens-1964/ (09.12.2020).
• o.A.: Kulturpreise, www.kulturpreise.de/web/preise_info.php?cPath=8_128&preisd_id=3163 (07.02.2021).
• o.A.: Artmann, H. C. (Hans-Carl), https://www.univie.ac.at/doml/drupal/content/artmann-h-c-hans-carl (07.02.2021).
• Schinnerl, I.: Artmann, H. C., https://austria-forum.org/af/Biographien/Artmann,_H._C. (07.02.2021).
• Fachlehrplan Sekundarschule Musik, hrsg. vom Ministerium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt, in Kraft seit 2012, Anpassung 2019, S.
  9-11, 14, https://Lisa.sachsen-anhalt.de/unterricht/lehrplaenerahmenrichtlinien/sekundarschule (04.02.2021).
• Fachlehrplan Gymnasium Musik, hrsg. vom Ministerium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt, Stand: 20.06.2016, S. 19, 21, 23,
  https://Lisa.sachsen-anhalt.de/unterricht/lehrplaenerahmenrichtlinien/gymnasium (04.02.2021).
Bildquellen:

• Abb. 01: https://www.musikpaed.uni-halle.de/mitarbeiterinnen/prof._jens_marggraf (09.12.2020)
• Abb. 02: https://de.wikipeda.org/wiki/Franckesche_Stiftungen (10.04.2021)
• Abb. 03: Marggraf, Jens: Draculand (1998). Zyklus für Kinderchor nach Gedichten aus „allerleirausch“ von H. C. Artmann, Accent Musikverlag:
           Regensburg 1999.
• Abb. 04: https://pl.wikipedia.org/wiki/Hans_Carl_Artmann (07.02.2021)
• Abb. 05: Musikalisches Kompetenzzentrum Sachsen Anhalt / Musikinformationszentrum Zeitgenössische Musik / Kerstin Hansen (Hrsg.),
           Komponisten aus Sachsen-Anhalt, Vol. 3, München 2011 (= Gedanken zur Musik. Eine Schriftenriehe zum Musikleben in Sachsen-
           Anhalt, Heft 6), S. 8-9.
• Abb. 06: Marggraf, Jens: Draculand (1998). Zyklus für Kinderchor nach Gedichten aus „allerleirausch“ von H. C. Artmann, Accent
           Musikverlag: Regensburg 1999.
• Abb. 07: Marggraf, Jens: Draculand (1998). Zyklus für Kinderchor nach Gedichten aus „allerleirausch“ von H. C. Artmann, Accent
           Musikverlag: Regensburg 1999, S. 2.
• Abb. 08: Marggraf, Jens: Draculand (1998). Zyklus für Kinderchor nach Gedichten aus „allerleirausch“ von H. C. Artmann, Accent
           Musikverlag: Regensburg 1999.
• Abb. 09: Marggraf, Jens: Draculand (1998). Zyklus für Kinderchor nach Gedichten aus „allerleirausch“ von H. C. Artmann, Accent
           Musikverlag: Regensburg 1999, S. 3-4.
• Abb. 10: Marggraf, Jens: Draculand (1998). Zyklus für Kinderchor nach Gedichten aus „allerleirausch“ von H. C. Artmann, Accent
           Musikverlag: Regensburg 1999, S. 5-7.
Bildquellen:

• Abb. 11: Marggraf, Jens: Draculand (1998). Zyklus für Kinderchor nach Gedichten aus „allerleirausch“ von H. C. Artmann, Accent
  Musikverlag: Regensburg 1999.
• Abb. 12: Marggraf, Jens: Draculand (1998). Zyklus für Kinderchor nach Gedichten aus „allerleirausch“ von H. C. Artmann, Accent
  Musikverlag: Regensburg 1999, S. 12-14.
• Abb. 13: Marggraf, Jens: Draculand (1998). Zyklus für Kinderchor nach Gedichten aus „allerleirausch“ von H. C. Artmann, Accent
  Musikverlag: Regensburg 1999, S. 15-17.
• Abb. 14: Marggraf, Jens: Draculand (1998). Zyklus für Kinderchor nach Gedichten aus „allerleirausch“ von H. C. Artmann, Accent
  Musikverlag: Regensburg 1999.
• Abb. 15: Marggraf, Jens: Draculand (1998). Zyklus für Kinderchor nach Gedichten aus „allerleirausch“ von H. C. Artmann, Accent
  Musikverlag: Regensburg 1999, S. 22-24.
• Abb. 16: Marggraf, Jens: Draculand (1998). Zyklus für Kinderchor nach Gedichten aus „allerleirausch“ von H. C. Artmann, Accent
  Musikverlag: Regensburg 1999, S. 25-27.
• Abb. 17: https://lisa.sachsen-anhalt.de/unterricht/lehrplaenerahmenrichtlinien/sekundarschule/ (04.02.2021)
• Abb. 18: https://lisa.sachsen-anhalt.de/unterricht/lehrplaenerahmenrichtlinien/sekundarschule/ (04.02.2021)
• Abb. 19: https://lisa.sachsen-anhalt.de/unterricht/lehrplaenerahmenrichtlinien/sekundarschule/ (04.02.2021)
• Abb. 20: https://lisa.sachsen-anhalt.de/unterricht/lehrplaenerahmenrichtlinien/gymnasium/ (04.02.2021)
• Abb. 21: https://lisa.sachsen-anhalt.de/unterricht/lehrplaenerahmenrichtlinien/gymnasium/ (04.02.2021)
• Abb. 22: https://lisa.sachsen-anhalt.de/unterricht/lehrplaenerahmenrichtlinien/gymnasium/ (04.02.2021
Sie können auch lesen