Gewalt in der Schule: Was wissen wir? Was können wir tun? - Univ.-Prof. Dr.Dr. Christiane Spiel

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Gewalt in der Schule: Was wissen wir? Was können wir tun? - Univ.-Prof. Dr.Dr. Christiane Spiel
Gewalt in der Schule:
Was wissen wir? Was können wir tun?

   Universität Wien
Fakultät für Psychologie   Univ.-Prof.
                           www.evaluation.ac.at
                                                Dr.Dr. Christiane Spiel
                                                                   1
Gewalt in der Schule: Was wissen wir? Was können wir tun? - Univ.-Prof. Dr.Dr. Christiane Spiel
Was versteht man unter
 Gewalt und Bullying?

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Gewalt in der Schule: Was wissen wir? Was können wir tun? - Univ.-Prof. Dr.Dr. Christiane Spiel
Begriffsklärung

                    Gewalt

     Schädigungs-
        absicht

                    Schaden
                                             3
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Gewalt in der Schule: Was wissen wir? Was können wir tun? - Univ.-Prof. Dr.Dr. Christiane Spiel
Begriffsklärung

                    Bullying

                                                Macht-
                     Wiederholt
                                              ungleich-
                     über einen
     Schädigungs-     längeren                 gewicht
        absicht       Zeitraum                zwischen
                                                Opfer
                                              und Täter

                     Schaden
                                                          4
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Formen von Bullying in der Schule

     verspotten
  hänseln
                                 ausschließen
  ärgern mit sms
  und e-mails

                                                 schlagen   schubsen
                   nicht mitspielen
                   lassen                         treten zwicken   beißen

                                                                            5
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Wie häufig kommt Bullying
            vor?

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Gewalt in der Schule: Was wissen wir? Was können wir tun? - Univ.-Prof. Dr.Dr. Christiane Spiel
Prävalenzen – Bullying global
 100

  90
           Gesamt:                                           6.-7. Schulstufe
  80

           10,2 % Opfer                                      Enorme Schwankungen
  70

  60       9,7 % Täter                                       zwischen den Klassen

  50

  40

  30

  20

  10

   0
       1   2   3   4   5   6   7   8   9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29
                                                        Klassen

                                                     Täter          Opfer
                                                                                                       7
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Prävalenzen – physisches Bullying
 100

  90
       Gesamt:
  80
                                              4. Schulstufe
       12,3 % Opfer
  70
                                              Enorme Schwankungen
       10 % Täter
  60
                                              zwischen den Klassen

  50

  40

  30

  20

  10

   0
       1   2   3   4   5   6     7     8      9       10     11    12   13   14   15   16   17   18
                                             Klassen
                                                                                                 8
                                          Täter
                               www.evaluation.ac.at        Opfer
Prävalenzen – verbales Bullying
100

 90
      Gesamt:                            5.- 8. Schulstufe
 80
      23,9 % Opfer                       Enorme Schwankungen
 70

 60   17,6 % Täter                       zwischen den Klassen
 50

 40

 30

 20

 10

  0
      1   2     3    4     5         6          7         8   9   10   11   12

                                 School-Classes

                                   Bullies      Victims
                                                                            9
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Welche Formen von Bullying
          gibt es?

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Bullyingformen

Verbales Bullying kommt deutlich häufiger vor als
physisches Bullying

Relativ hohe Prävalenzraten von physischem Bullying
finden sich in Hauptschulen und in berufsbildenden mittleren
Schulen
LehrerInnen fällt physische Bullying häufiger auf als andere
Bullying-Formen; besonders relationales Bullying
(ausgrenzen, Gerüchte verbreiten, etc.) wird von
Erwachsenen oft nicht bemerkt.

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Jungen und Mädchen

Aggressives Verhalten von Jungen ist offener und daher
sowohl von LehrerInnen als auch MitschülerInnen leichter zu
erkennen als von Mädchen.

Aggressives Verhalten von Mädchen ist verdeckter und
daher schwerer zu erkennen als von Jungen.
Aggressives Verhalten kommt bei beiden Geschlechtern vor.
Jungen und Mädchen setzen jedoch andere Formen von
Verhalten ein.

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Multikulturelle Klassen

Die kulturellen oder ethnischen Gruppenzugehörigkeiten der
Schülerinnen und Schüler spielt bei aggressivem Verhalten
und Bullying in multikulturellen Schulklassen eine
untergeordnete Rolle.
Es gibt kaum Unterschiede hinsichtlich der
Prävalenzraten zwischen Schülerinnen und Schüler
verschiedener Muttersprachegruppen in Österreich.

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Prävalenzen – Multikulturelle Klassen
             4. Schulstufe           5.-8. Schulstufe    6.-7. Schulstufe   7.-8. Schulstufe   9. Schulstufe    9.-11.
             (Strohmeier, Nestler,                                          (Strohmeier &      (Herr, 2005)     Schulstufe
             Spiel, 2006)            (Strohmeier,        (Strohmeier &      Spiel, 2005)                        (Szente, 2002)
                                     Atria & Spiel,      Spiel, 2003)
                                     2005)

Schultyp     Volksschule             Hauptschule         Hauptschule        Hauptschule        Polytechnische   Mittlere /
                                                                                               Schule           Höhere Schule

Alter        10-11                   11-15               11-14              13-15              15-16            15-17

Erhebungs    Selbstein-              Self                Self               Selbstein-         Selbstein-       Selbstein-
-methoden    schätzungen             assessments &       assessments &      schätzungen        schätzungen      schätzungen
                                     Peer                Peer
                                     nominierungen       nominierungen

Stichprobe   209                     280                 563                689                246              197
n-größe

Gruppen      77 Ö                    107 Ö               323 Ö              123 Ö              121 Ö            88 Ö
             49 ehem. Ju             83 ehem. Ju         125 ehem. Ju       262 ehem. Ju       47 ehem. Ju      57 ehem. Ju
             46 Tü                   61 Tü                79 Tü             205 Tü             38 Tü            37 Tü
             37 M-ethn               29 M-ethn            36 M-ethn         94 M-ethn          40 M-ethn        15 M-ethn

Ergebnisse   Täter & Opfer           Täter & Opfer       Täter & Opfer      Täter              Opfer            Täter & Opfer
                                     Ö > Ju, Tü           Ö > Ju, Tü        Keine              Ö > Ju, Tü, M-
                                                                            Unterschiede       ethn
             Keine Unterschiede                                                                                 Keine
                                                                                                                Unterschiede
                                                                            Opfer
                                                                                                                       14
                                                  www.evaluation.ac.at      Ö > Ju, Tü
Cyberbullying
Unter Cyberbullying werden negative Verhaltensweisen subsumiert,
die über einen längeren Zeitraum mit Hilfe von neuen Medien (z.B.
Computer, Mobiltelefon, etc.) durchgeführt werden mit dem Ziel
einer Person absichtlich Schaden zuzufügen bzw. sie systematisch
fertig zu machen oder zu quälen.

Im Vergleich zu Bullying sind die Prävalenzraten
von Cyberbullying in Österreich relativ gering.
5% der Schülerinnen und Schüler gaben an, ein einziges Mal
gemeine sms, Emails oder Videoclips an jemanden geschickt zu
haben.
7% der Schülerinnen und Schüler gaben an, ein einziges Mal
gemeine sms, Emails oder Videoclips von jemanden erhalten zu
haben.
                                                               15
                         www.evaluation.ac.at
Wieso kommt es zu Bullying?

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          www.evaluation.ac.at
1. Proaktive Aggression
                                              Mechanismen auf
Soziale Lerntheorie                              Ebene des
                                                Individuums
Geplantes Verhalten um…
•    ein Ziel zu erreichen
•    Macht auszuüben                          Mechanismen auf
•    andere zu dominieren                        Ebene der
•    Anerkennung in der Gruppe zu              Gleichaltrigen
     bekommen
Das Verhalten wird von positiven
Gefühlen (Freude, Spaß) begleitet.            Mechanismen auf
                  „kalte Gewalt“                 Ebene der
    „instrumentelle Aggression“                Gemeinschaft
                                                                17
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2. Reaktive Aggression
                                              Mechanismen auf
Frustrations-Aggressions-                        Ebene des
Hypothese                                       Individuums
Verhalten als Konsequenz einer
   wahrgenommenen Provokation,
   Bedrohung oder Frustration                 Mechanismen auf
 inadäquate Informations-                       Ebene der
   verarbeitung                                Gleichaltrigen
Verhalten wird von negativen
   Gefühlen begleitet, z.B. Ärger
   und Wut
 Emotionsregulationsdefizite                 Mechanismen auf
                                                 Ebene der
                „heiße Gewalt“                 Gemeinschaft
        „impulsive Aggression“
                                                                18
                       www.evaluation.ac.at
Soziale
                 Informationsverarbeitungstheorie

          Suche nach möglichen
            Verhaltensweisen                    Auswahl eines
                                                 Verhaltens

Zieldefinition
                           Gedächtnis
                                                    Durchführung
                            Schemata
                             Soziales
                             Wissen...
                                                         Bewertung
Interpretation                                            durch die
                                                           Umwelt
                                  Wahrnehmung

                                                                19
                        www.evaluation.ac.at
Participant Roles
                                            Mechanismen auf
87% aller SchülerInnen konnten einer           Ebene des
   Rolle zugeordnet werden.                   Individuums

        Täter
        Helfer der Täter
                                            Mechanismen auf
        Verstärker der Täter
                                               Ebene der
        Verteidiger der Opfer
                                             Gleichaltrigen
        Außenstehende
        Opfer

         BULLYING ist                       Mechanismen auf
                                               Ebene der
    ein Gruppenphänomen!
                                             Gemeinschaft

JEDES Gruppenmitgliedwww.evaluation.ac.at
                       ist beteiligt !                        20
Verstärkungslernen
durch anwesende Peers                               Mechanismen auf
                                                       Ebene des
In 88% der Fälle sind Mitschüler                      Individuums
Zeugen, sie greifen aber nur in
19% ein!
              
                                              Mechanismen auf
Wenn Mitschüler eingreifen, können                     Ebene der
57% der Vorfälle SOFORT beendet                      Gleichaltrigen
werden.

                                        Mechanismen auf
Gleichaltrige verwenden 54% ihrer Zeit mit
                                                       Ebene der
passiver Verstärkung durch Zuschauen, 21%            Gemeinschaft
mit aktiver Nachahmung des Täters und nur
25% der Zeit mit Eingreifen und  Stoppen.
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                                                                      21
Welche Folgen hat Bullying?

                                 22
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Folgen von Bullying
•   Unbehandeltes aggressives Verhalten in Schulen hat
    weitgreifende negative Konsequenzen sowohl auf
    die Lernleistungen der SchülerInnen als auch auf ihr
    Sozialverhalten

•   SchülerInnen, die in einem Umfeld aufwachsen, das
    nichts gegen aggressives Verhalten unternimmt, gehen
    nicht gern in die Schule, sind weniger motiviert und
    haben auch schlechtere Noten.

                                                           23
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Folgen von Bullying

•   Gewalt hat langfristige Folgen für Opfer, wie z.B.
    Depressionen, und für Täter, die überdurchschnittlich
    häufig antisoziales Verhalten wie Alkohol- und
    Drogenkonsum, Delinquenz, etc. zeigen.

•   Auch diejenigen SchülerInnen, die nicht aktiv in
    Gewalthandlungen involviert sind, haben langfristig
    Nachteile. Wenn sie nicht lernen, wie Gewalt zu
    verhindern ist, werden sie auch als Erwachsene
    kaum Zivilcourage zeigen.

                                                          24
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Was kann man nachhaltig
gegen Gewalt und Bullying
          tun?

                               25
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Maßnahmen
•   Eine Bestandsaufnahme von Präventionsmaßnahmen
    gegen Gewalt in österreichischen Schulen (Atria & Spiel,
    2003; im Rahmen eines EU-Projekts) zeigte auf, dass es
    eine Vielzahl lokaler Aktivitäten engagierter
    LehrerInnen und SchulleiterInnen gibt, die jedoch nur
    wenig vernetzt und wissenschaftlich abgesichert sind.

•   Erfahrungen aus anderen Ländern (z.B. Norwegen,
    Kanada, Australien) belegen, dass nur ein
    strategisches Vorgehen auf nationaler Ebene,
    welches Einzelaktivitäten bündelt und erfolgreich
    evaluierte Präventionsprogramme einsetzt, nachhaltig
    und flächendeckend zur Gewaltprävention beiträgt.
                                                           26
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Im Jahr 2007 haben wir vom BM für Unterricht, Kunst und
Kultur den Auftrag erhalten eine Generalstrategie zur
Gewaltprävention zu entwickeln.

                                                          27
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Generalstrategie

„Gemeinsam gegen Gewalt“

                                 28
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Perspektiven der Strategieentwicklung
•   Integration der verschiedenen Stakeholdergruppen (alle
    Gruppen, die einen Beitrag zur Gewaltprävention in Schule
    und KG leisten können; sie werden im Rahmen des
    Strategieplan als Partner bezeichnet)

•   Austausch mit internationalen ExpertInnen (für nationale
    Strategien; Workshop)

•   Anwendung von theoretisch basierten und
    wissenschaftlich evaluierten Präventionsprogrammen

                                                          29
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Ziele der Generalstrategie
1. Förderung von Sensibilität und Wissen über die
    verschiedenen Formen von Gewalt

          „Ich weiß!“, „Wir wissen!“

2. Förderung von sozialen Kompetenzen sowie von
    Kompetenzen und Strategien mit Gewalt umzugehen

          „Ich kann!“, „Wir können!“

3. Förderung von Verantwortlichkeit und Zivilcourage

          „Ich handle!“, „Wir handeln!“
                                                       30
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Strategieplan
                                     Politisches
                                     Bekenntnis

                                                          Information und
     Forschung und
                                                       Öffentlichkeitsarbeit –
       Evaluation
                                                             Homepage

                                  Aktivitäts-
                                  bereiche
                                      (Inhalte)
     Prävention und
      Intervention                                        Vernetzung und
    in Kindergärten und                                    Kooperation –
  Schulen - evidence based                                     Partner
        Programme
                              Wissensaustausch/
                             Aus- und Weiterbildung
                                 Vorträge, Coaching,
                                   Workshops, etc.
                                                                         31
                             www.evaluation.ac.at
Strategieplan – Partner
  •Politik                              •SchulärztInnen
  •Ministerium für Unterricht,          •Kinder- und
  Kunst und Kultur                      Jugendanwaltschaft

  •Landesschulräte                      •Jugendwohlfahrt

  •LehrerInnengewerkschaft              •Kinder- und
                                        Jugendpsychiatrie
  •Bundesschülervertretung              •Polizei

  •Elternvertretung                     •Wissenschaft

  •Schulpsychologie                     •NGOs

  •Lehreraus- und –weiterbildung
  (Pädagogische Hochschulen, Universitäten)                  32
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Strategieplan – Programme I
•    Für die Umsetzung des Strategieplans werden für
     Schulen und Kindergärten, die unter hoher
     Gewaltproblematik leiden, einige konkrete
     Präventionsprogramme empfohlen. Es wurden
     ausschließlich solche Programme ausgewählt, die
     strengen Qualitätskriterien entsprechen.

    – Theoretische Fundierung
    – Sorgfältige Dokumentation
    – Wissenschaftliche Evaluation (mit Nachweis der
      Wirksamkeit; publiziert in wiss. Journalen)
    – Systemischer Ansatz
                                                       33
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Strategieplan – Programme II
•   Insgesamt konnten 10 Programme identifiziert werden,
    welche bereits derzeit die Qualitätskriterien erfüllen
    (weitere Programme werden diese vermutlich in den
    nächsten Jahren erbringen). Sechs Programme liegen in
    deutscher Sprache vor, vier Programme sind in
    englischer Sprache verfasst.

        Strohmeier, D., Stefanek, E., Jakisic, J. & Spiel, C. (2007).
        Förderung sozialer Kompetenz und Prävention aggressiven
        Verhaltens an Schulen: 10 Beispiele von "evidence based practice"
        Programmen. Erziehung und Unterricht, 157 (9-10), 819-845.

                                                                      34
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Umsetzungsschritte
Einsetzung eines Projekteams im BM:UKK
Einrichtung einer eigenen Homepage
Train-the-trainer Seminar für Lehrende an PH
Informationsveranstaltungen für Schulen und
Kindergärten
Unterstützung von wissenschaftliche geprüften
Präventionsprogrammen für Kindergärten und Schulen
(Faustlos, WiSK)
Vernetzung von Institutionen und Gruppen, die zur
Gewaltprävention beitragen können
Soziale Kompetenz und Gewaltprävention als
verpflichtende Themen  in LehrerInnenausbildung
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                                                     35
Initiative „Weiße Feder“ des bm:ukk

• Botschafter Weiße Feder: Zeichen gegen
    Jugendgewalt (VIPs als Vorbilder)
• Verhaltensvereinbarungen in Schulen
•   Kooperation mit „Rat auf Draht“

•   Erhöhung der Anzahl der SchulpsychologInnen

• Kunst gegen Gewalt
• Fairness Award

                                                  36
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Homepage
Im ersten Schritt:
•   Evidence based Wissen über Gewalt (Studien)
•   Krisenratgeber für LehrerInnen und Eltern
•   Empfohlene Programme
•   Information über Generalstrategie
•   Information über „Weiße Feder“
•   Information über Aktivitäten und Maßnahmen
•   Linksammlung

       www.gemeinsam-gegen-gewalt.at
                 www.weissefeder.at
                        www.evaluation.ac.at
                                                  37
38
www.evaluation.ac.at
39
www.evaluation.ac.at
40
www.evaluation.ac.at
Was können Eltern tun…
         …wenn ihr Kind Opfer geworden ist
Dem Kind zuhören, wenn es vom Vorfall erzählt! (Was? Wo?
Wann? Wie oft?)
Dem Kind bestätigen, dass es richtig war, den Vorfall zu
erzählen!
Das Kind informieren, welche Schritte man setzen will!
Mit der Klassenlehrerin / dem Klassenlehrer über den Vorfall
sprechen!
Vom der Klassenlehrerin erfahren, was die Schule gegen den
Vorfall unternehmen wird!
Mit der Klassenlehrerin / dem Klassenlehrer in Kontakt
bleiben!
Mehr Tipps: www.gemeinsam-gegen-gewalt.at
                                                           41
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42
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WiSK
Soziales Kompetenzprogramm
          für Schulen

                                43
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WiSK – Programm

Das WiSK Programm ist ein theoretisch fundiertes
und hinsichtlich seiner Wirksamkeit überprüftes
Programm, das soziale und interkulturelle
Kompetenz stärkt und zu einem positiven
Miteinander in der Schule beiträgt.

Das WiSK Programm wird im Rahmen eines
Projekts des bm:ukk in Kooperation mit der
Universität Wien, Fakultät für Psychologie
(Bildungspsychologie und Evaluation) im
Schuljahr 2009/10 an Wiener Schulen
implementiert.      www.evaluation.ac.at
                                              44
WiSK – ganzheitliches Schulkonzept
Maßnahmen auf Schulebene:
      Schulregeln
      schulweiter Aktionsplan
      Vorgehensweise im Ernstfall
Maßnahmen auf Klassenebene:
      Klassenregeln, strukturierter Unterricht, Projekttage,
      Einbauen des Themas in den Unterricht
      WiSK Klassenprojekt
Maßnahmen auf Individualebene:
      Gespräche mit Opfer, Gespräche mit Täter, Gespräche
      mit Eltern

                                                               45
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Gewalt (Aggression, Bullying, etc.) ist NICHT nur das
     Problem einzelner Schülerinnen oder Schüler.

Gewaltprävention ist eine Aufgabe der
           Gemeinschaft

                                                          46
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Ausgewählte Literatur – theoretische Basis
Crick, N. R., & Dodge, K. A. (1994). A review and reformulation of social information-processing
     mechanisms in children´s social adjustment. Psychological Bulletin, 115(1), 74-101.
Dodge, K. A. (1986). A social information processing model of social competence in children. In M.
    Perlmutter (Ed.), The Minnesota symposium on child psychology (Vol. 18, pp. 77-125). Hillsdale,
    N.J.: Erlbaum.
Dodge, K. A., & Coie, J. D. (1987). Social information processing factors in reactive and proactive
    aggression in children's playgroups. Journal of Personality and Social Psychology, 53, 1146-
    1158.
Gollwitzer, M. (2005). Könnten Anti-Aggressions-Trainings in der Schule wirksamer sein, wenn sie
     weniger standardisiert wären? In A. Ittel & M. v. Salisch (Eds.), Lästern, Lügen, Leiden lassen:
     Aggressives Verhalten von Kindern und Jugendlichen (pp. 276-312). Stuttgart: Kohlhammer.
Hawkins, D. L., Pepler, D., & Craig, W. M. (2001). Naturalistic observations of peer interventions in
    bullying. Social Development, 10(4), 512-527.
O´Connel, P., Pepler, D., & Craig, W. M. (1999). Peer involvement in bullying: insights and challenges
    for intervention. Journal of Adolescence, 22, 437-452.
Pepler, D. (2006). Bullying Interventions: A binocular perspective. Journal of the Canadian Academy
     of Child and Adolescent Psychiatry, 15(1), 16-20.
Salmivalli, C., Lagerspetz, K., Björkqvist, K., Österman, K., & Kaukiainen, A. (1996). Bullying as a
    group process: Participant roles and their relations to social status within the group. Aggressive
    Behavior, 22, 1-15.
Sutton, J., & Smith, P. K. (1999). Bullying as a group process: An adaptation of the participant role
     approach. Aggressive Behavior, 25, 97-111.
Vitaro, F., & Brendgen, M. (2005). Proactive and reactive aggression: A developmental perspective. In
     R. E. Tremblay, W. W. Hartup & J. Archer (Eds.), Developmental origins of aggression (pp. 178-
     201). New York: The Guilford Press.                                                          47
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Ausgewählte Literatur – eigene Arbeiten
Strohmeier, D., Atria, M. & Spiel, C. (2008). WiSK: Ein ganzheitliches Schulprogramm zur Förderung sozialer
     Kompetenz und Prävention aggressiven Verhaltens. In T. Malti & S. Perren (Hrsg.). Soziale Kompetenzen bei
     Kindern und Jugendlichen (S. 214-230). Stuttgart: Kohlhammer.
Atria, M., Strohmeier, D. & Spiel, C. (2007). The relevance of the school class as social unit for the prevalence of
       bullying and victimization. European Journal of Developmental Psychology, 4 (4), 372-387.
Atria, M., & Spiel, C. (2007). The Viennese Social Competence (ViSC) training for students: Program and evaluation.
       In J. E. Zins, M. J. Elias & C. A. Maher (Eds.), Bullying, Victimization and Peer Harassment: A Handbook of
       Prevention and Intervention (pp. 179-198). New York: The Haworth Press.
Strohmeier, D., Atria, M., Spiel, C. & Egger-Agbonlahor, I. (2007). Demokratieerziehung in der Schule: Wirksamkeit
     von Unterricht und Intervention. [Teaching democracy in schools: Comparing the impact of structured
     intervention programs and ordinary class room instructions]. In F. Oser, C. Quesel & H. Biedermann (Hrsg.),
     Jugend und Politik: Zwei getrennte Welten? (S. 535-547). Zürich: Verlag Rügger.
Strohmeier, D., Nestler, D. & Spiel, C. (2006). Freundschaftsmuster, Freundschaftsqualität und aggressives Verhalten
     von Immigrantenkindern in der Grundschule. [Friendship patterns, friendship quality and aggressive behaviour
     in immigrant children in primary schools.] Diskurs Kindheits- und Jugendforschung, (1), 21-37.
Gollwitzer, M., Eisenbach, K., Atria, M., Strohmeier, D. & Banse, R. (2006). Evaluation of Aggression-Reducing Effects
     of the "Viennese Social Competence Training". Swiss Journal of Psychology, 65, 125-135.
Spiel, C., Strohmeier, D. & Atria, M. (2008). Von der notwendigen Verschränkung quantitativer und qualitativer
      Methoden in der Programmevaluation am Beispiel des WiSK - Soziales Kompetenztraining für Schülerinnen
      und Schüler. In F. Hofmann, C. Schreiner & J. Thonhauser (Hrsg.), Qualitative und quantitative Aspekte. Zu
      ihrer Komplementarität in der erziehungswissenschaftlichen Forschung (S. 263-280). Münster: Waxmann.
Strohmeier, D. & Spiel, C. (2003). Immigrant children in Austria: Aggressive behavior and friendship patterns in
     multicultural schoolclasses. Journal of Applied School Psychology, Vol 19 (2), 99-116.
Strohmeier, D. (2007). Gewalt- und Bullyingprävention an Schulen: Was Lehrkräfte darüber wissen sollten und was
     sie tun können. Erziehung und Unterricht, Österreichische Pädagogische Zeitschrift, 157 (9-10), 783-787.
Strohmeier, D., Stefanek, E., Jakisic, J. & Spiel, C. (2007). Förderung sozialer Kompetenz und Prävention aggressiven
     Verhaltens in Schulen: 10 Beispiele von „evidence based practice“ Programmen. Erziehung und Unterricht,48
     Österreichische Pädagogische Zeitschrift,      157 (9-10), 819-845.
                                              www.evaluation.ac.at
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