Dream in the Woods Erotische Kurzgeschichte von Vivian Valentine - Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

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Dream in the Woods

Erotische Kurzgeschichte

          von

    Vivian Valentine
Vivian Valentine / DREAM IN THE WOODS                                                                           1

                                                 2. Auflage
Titel der Erstauflage: »The King´s Son«. Erschienen im Sammelband »Dreams: Expectation of Love & Desire«
                                           im Rebel Stories Verlag.

                               © 2021 Vivian Valentine – alle Rechte vorbehalten.
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                                              Impressum:
                                           Vivian Valentine
                                     c/o Autorenservice Gorischek
                                         Am Rinnergrund 14/5
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     Impressumszusatz: Päckchen/Pakete sowie Sperrgut werden/ wird grundsätzlich nicht angenommen.

                                        Imprint: Independently published

                                    Buchcovergestaltung: Autoren-Services
                      Lektorat / Korrektorat Neuauflage: Summer Alesilia, Grace C. Node

                        Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte
                  bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
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                                    HINWEIS

   Die Geschichte erschien bereits im Anthologie-Sammelband »Dreams:
Expectation of Love & Desire« am 30. April 2020 im Rebel Storys Verlag unter
                       dem Titel »The King´s Son«.

Pünktlich zum 1. Jahrestag veröffentlicht die Autorin die Geschichte zum ersten Mal
                   einzeln – jedoch komplett neu überarbeitet!

               Also fast der gleiche Inhalt, neuer Titel, neues Cover!
                                    Mehr Prickeln.

                       Viel Spaß mit Mia & The King´s Son.
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                            Über die Geschichte

      Eine Nacht, die ihr Leben verändert und sie für immer verderben wird.
        Die Magie und Abgeschiedenheit der kanadischen Rocky Mountains.
          Mia könnte glücklicher nicht sein, als sie in den Urlaub aufbricht.
   Und schon der erste Abend in ihrer Hütte in Wolf Creek wird ihr Leben für immer
                              auf den Kopf stellen.
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                             Dream in the Woods

Der September und damit der Herbst war da. Endlich!
   Ich spürte, wie ich immer befreiter wurde, je näher ich meiner Hütte im Wald kam
und je weiter ich meine Heimatstadt hinter mir ließ. Mein Atem wurde immer ruhiger,
meine Finger hörten auf, sich krampfhaft um das Lenkrad des Wagens zu klammern,
und ich entspannte mich von Minute zu Minute mehr. Die Reise hier raus dauerte
nahezu vier Stunden und obwohl ich müde vom Fahren war, wurde meine Laune mit
jedem zurückgelegten Kilometer besser. Ich ließ mich sogar dazu hinreißen, einen
dieser nervigen Popsongs im Radio mitzusingen. Die Landschaft um mich herum
war atemberaubend schön und ich konnte es kaum erwarten, irgendwann mal
dauerhaft in British Columbia zu leben. Doch vorerst waren die Rocky Mountains nur
mein Ferienziel.
   Vor mir lagen vier Wochen Urlaub.
   Freiheit. Ruhe. Und die von mir ersehnte Einsamkeit.
   Ich war im Prinzip ein Einzelgänger, der sich am liebsten mit einem guten Buch
oder einer spannenden Serie auf der Couch zusammenrollte. Generell mochte ich es
nicht sonderlich, unter Menschen zu sein. Durch meinen Beruf in der
Personalabteilung eines riesigen Unternehmens musste ich es, aber privat blieb ich
oft für mich. Mein Job war stressig und ich mochte ihn nicht besonders – schüttete
doch fast jeder Mitarbeiter ständig seinen emotionalen Ballast bei mir ab. Ich war
durchaus ein emphatischer Mensch, aber das ewige Gejammere und Genörgel
zerrte über die Jahre hinweg an meinen Nerven. Offenbar war niemand mehr bereit
zu kämpfen oder sich Problemen zu stellen. Ständig wurde sich nur beschwert und
mit Kündigung gedroht, wenn nicht jemand anderes die eigenen Herausforderungen
löste.
   Doch der Job brachte mir gutes Geld ein und erlaubte mir die Freiheit, mindestens
zweimal im Jahr diesen Trip in die herbstlichen Wälder Kanadas zu machen. Der
Herbst war meine Jahreszeit. Die bunten Farben, das kühlere Wetter und die
Tatsache, dass die Illusion des Sommers verblasste. Denn ja: Der Sommer war
nichts als eine schöne Illusion. Denn war es nicht die Vergänglichkeit, die der wahre
Charakter dieser Welt war?
   Die wenigen Freunde, die ich hatte, sagten immer, ich wäre ein melancholischer
Nerd und schimpften stets über meine Einstellung und die Tatsache, dass ich mich
ständig abkapselte. Grinsend schüttelte ich über mich selbst den Kopf. Wo sie recht
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hatten, hatten sie recht. Aber ich mochte mich, wie ich war und meine Freunde zum
Glück auch.
   Pfeifend drehte ich das Radio noch ein Stückchen lauter und meine Laune stieg
weiter. Ich hatte es fast geschafft und das drückende Gefühl auf meinem Brustkorb
ließ vollständig nach. Ich freute mich nur noch auf kuschelige Abende mit Wein, und
etwas Leckerem zu essen vor dem Fernseher. Dazu würde ich den Kamin anfeuern,
meine gemütlichen Sachen anziehen und den ganzen Tag nur lesen, schreiben oder
netflixen.
   Herrlich!

In dem kleinen Ort Wolf Creek hielt ich zunächst an der Tankstelle, dann an dem
örtlichen Lebensmittelgeschäft und versorgte mich mit Brot, Aufschnitt, Süßigkeiten
und ein paar Fertiggerichten. Zum Glück war das Städtchen so klein, dass es auch
im Supermarkt Wein zu kaufen gab und man nicht extra in ein Alkoholgeschäft
gehen musste.
   Der Besitzer des kleinen Supermarkts hieß mich wie immer, wenn ich kam,
herzlich willkommen und brachte mich mit ein paar Anekdoten, die sich seit meinem
letzten Besuch zugetragen hatten, zum Lachen. Es war, wie nach Hause kommen.
   Nachdem ich mich für die nächsten Tage bevorratet hatte, fuhr ich weiter zum
örtlichen Diner. Die machten hier die beste Poutine in ganz Kanada. Poutine bestand
aus Pommes frites, Käsebruch und darübergegossene Bratensauce. Einfach nur
lecker.
   Vollbepackt mit meinem Abendessen, den Vorräten und dem Wein, fuhr ich
endlich in die Zufahrt zur Hütte, die tatsächlich mein Eigentum war. Das kleine
Holzhaus war mein einziger Luxus und ich war sehr stolz darauf, dass ich mir den
Unterhalt dafür leisten konnte. Übers Jahr kümmerte sich ein alter Bekannter aus
Wolf Creek darum, dass mein gemütliches Feriendomizil in Schuss blieb.
   So war auch dieses Mal alles für mich vorbereitet und ich schleppte gut gelaunt
meine Habseligkeiten ins Haus und richtete mich ein. Ich verstaute alles sorgfältig
und verriegelte meinen Wagen.
   Aktuell war ich in einer merkwürdigen Stimmung. So als wäre eine Etappe meines
Lebens geschafft und als würde mir eine neue bevorstehen. Ich konnte den
Gedanken nicht wirklich greifen, aber es fühlte sich beinahe so an, als würde ich
nicht mehr dieselbe sein, wenn ich im Oktober nach Hause zurückkehrte. Vermutlich
kamen mir diese wirren Gedanken nur, weil mein dreißigster Geburtstag kurz
bevorstand. Noch immer war ich Single, was mich bisher nicht gestört hatte. Doch
allmählich, jetzt wo all meine Freunde heirateten und über Familienplanung
nachdachten, kam auch mir dieses Thema öfter in den Sinn. Bislang hatte ich nichts
vermisst und auch noch keinen Mann getroffen, der mich irgendwie ... wie sollte ich
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es ausdrücken? ... der mich verzaubert und für sich eingenommen hatte. Die
Männer, welche ich dann und wann datete, waren allesamt Typen in Anzügen, die
sich selbst gern reden hörten und die nur eine Vorzeigefrau brauchten, weil es gut
für die Karriereleiter war. Ohne mich!
   Neben all diesen Gedanken beschäftigte mich ein heftiger Streit mit einem
Kollegen. Nach einem missglückten Date hatte er mich in der Chefetage
angeschwärzt, nur um an meinen Job zu kommen. Da war es wieder: Männer und
ihr verletztes Ego.
   Schnaubend verwarf ich jedoch jeden weiteren Gedanken an all diesen Mist. Das
Leben ging immer weiter, ob mit diesem Job oder mit einem anderen.
   Wer wusste schon, was geschah, wenn ich nun einen Monat lang nicht im Büro
war? Doch ich hatte meine Wahl getroffen und war trotz des Chaos auf der Arbeit in
den Urlaub gefahren. Möglicherweise hoffte ich sogar, gefeuert zu werden, sonst
wäre ich wohl kaum losgedüst. Immerhin bekam ich diese Tage ohnehin nicht
bezahlt.
   Aber in diesem Fall half mir meine Einstellung: Ja, der Job war gut bezahlt, doch
mit meinen Referenzen sollte es keine große Sache werden, einen neuen zu
bekommen. Die Komfortzone zu verlassen war kein Problem für mich, jedenfalls
nicht, wenn ich dazu gezwungen werden würde. Ich konnte zwar nicht einschätzen,
was der Ego-Kollege erreichen konnte und wie hoch sein Stellenwert war, ob sie
seine Lügen glaubten oder nicht. Doch ich war pragmatisch genug, um einfach
abzuwarten.
   Nachdem ich alles verräumt und ausgepackt hatte, begab ich mich schnell unter
die Dusche. Mein leckeres Essen wartete auf mich und ich hatte tierischen Hunger.
Klar, es war bereits kalt, aber der Backofen würde es wieder aufwärmen.

Satt und zufrieden saß ich eine Stunde später eingemummelt auf der Couch und
suchte mir die erste Serie für diesen Urlaub heraus. Nebenbei öffnete ich entspannt
eine gute Flasche Wein und legte mich gemütlich zurück. Zum Schreiben, welches
ich als eins meiner Hobbys betrachtete, war ich zu müde, aber fernsehen ging
immer. Neben dem Beruf veröffentlichte ich ab und zu Geschichten im Internet und
hatte mir eigentlich vorgenommen, in meiner freien Zeit hier eine neue
Kurzgeschichte zu kreieren. Ich schrieb nur intuitiv und wenn ich wirklich Lust dazu
hatte. Gute Storys ließen sich nun mal nicht erzwingen und daher verfasste ich nie
welche, wenn ich nicht im Flow war. Es war ein schönes Hobby und meine Miete war
bezahlt, daher genoss ich es, andere mit meinen Geschichten zu begeistern, ohne
davon etwas zu erwarten.
   Zum Glück hatte ich mir noch ein paar köstliche Donuts als Nachtisch
mitgenommen, die ich verspeiste als ich das Programm des Streamingdienstes
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durchsuchte. Schnell war eine Serie gefunden, welche mich ein paar Tage lang
fesseln würde. Obwohl ich ganz allein im Wald war, liebte ich Horror, Mystery und
Spannendes über alles. Da ich es gewohnt war, allein zu sein, hatte ich keine Angst.

Völlig gefesselt von der spannenden Mystery-Serie starrte ich Stunde um Stunde in
den Fernseher.
   Als es plötzlich laut krachte und polterte, bekam ich trotz aller Resilienz fast einen
Herzinfarkt. Erschrocken fuhr ich hoch und stieß dabei mein leeres Weinglas um.
Verdammter Mist! Da war jemand draußen!
   Hoffentlich war es kein wildes Tier!
   Höchst angespannt rappelte ich mich hoch und schnappte mir ein großes Messer
aus dem Messerblock meiner angrenzenden, offenen Küche. Angst hatte ich keine,
jetzt wo sich der Schreck über das unerwartete, laute Geräusch gelegt hatte.
   Nicht nur in der Großstadt war ich es gewöhnt allein zu sein, sondern auch hier in
der Wildnis würde ich mit dem Eindringling schon fertig werden. Erneutes Poltern
und Stöhnen schärfte meine Sinne noch weiter und ich bewegte mich katzenartig
nach draußen. Offensiv schlug ich die Tür auf.
   Kein Tier ...
   Was ich auf meiner Veranda sah, verschlug mir den Atem!
   Vor mir lag, quer vor meiner Tür, ein blutender Mann! Jedenfalls sah es so aus,
denn sein weißes Shirt war unter der Jacke auf der linken Seite rot verfärbt.
   Es war ein ziemlich großer Mann mit schweren Stiefeln und einer Lederjacke –
und einer verdammten Sonnenbrille – mitten in der Nacht. Was zur Hölle ging denn
hier ab?
   Neugierig musterte ich den blonden Kerl und versuchte zu erfassen, ob das hier
ein Trick war, um ins Haus zu gelangen. Nun, in der näheren Umgebung ließ sich
nicht erkennen, ob noch andere Männer im Gebüsch lauerten und mir ein Überfall
drohte. Aber das ganze Blut erschien mir dann doch zu theatralisch, um eine
einfache kleine Blockhütte zu überfallen.
   Angestrengt verengte ich die Augen zu schmalen Schlitzen. Doch es war zu
dunkel, um irgendwas zu erkennen. Mir des Risikos völlig bewusst, kniete ich mich
neben den leblos wirkenden Kerl. Trotz meiner Kampfsportausbildung war ich mit
meiner eher geringen Körpergröße und meinem Fliegengewicht für jeden, der mich
überfallen wollte, ein leichtes Ziel. Ich mochte zwar leichtsinnig sein, aber ich war
nicht blöd. Blitzschnell scannte ich ihn ab, konnte jedoch keine Waffe entdecken. Ich
aber hatte mein Messer, was mir im Falle eines Falles einen Vorteil verschaffen
würde.
   Stöhnend hielt er sich die Seite. Seine kräftige Hand zierten drei Ringe sowie ein
Armband. Offenbar war er nicht ohnmächtig, wenn auch kurz davor. Dem ganzen
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Blut auf seinem Körper nach zu urteilen – kein Wunder! Unschlüssig zog ich die
Unterlippe in den Mund und strich mir eine braune Locke hinters Ohr. Ich sollte wohl
als erstes Verbandszeug holen, da ich den Mann kaum in die Hütte schleifen konnte.
Wenn ich ihm jedoch nicht helfen würde, würde er vielleicht verbluten. Einen
Krankenwagen zu rufen war wegen der Abgeschiedenheit keine Option. Aber der
Sheriff wäre vielleicht eine. Ach, bis der aus dem Nachbarort hier war, könnte er
schon tot ein. Entschlossen erhob ich mich und machte kehrt ins Haus. Ein
schweres Röcheln ertönte hinter mir und der Fremde murmelte etwas, was ich nicht
verstehen konnte. Ich drehte mich zu ihm und beobachtete jede seiner Bewegungen.
   »Moment! Ich bin gleich wieder bei dir!«, versicherte ich ihm und wandte den Blick
von ihm ab. »Ich hole nur schnell etwas, um dich zu verbinden.« Eilig lief ich in die
Küche, wo sich das Verbandszeug unter der Spüle befand und griff es mir. Weil es
recht einsam hier war, hatte ich mir vor langer Zeit mal einen Erste-Hilfe-Koffer
gepackt. Darin sollte alles sein, um die Blutung zu stoppen. Zudem machte ich
regelmäßig Erste-Hilfe-Trainings, die unsere Firma anbot, mit.
   Als ich wieder bei meinem potentiellen Patienten ankam, schien er wieder bei
vollem Bewusstsein zu sein. »Bleib ganz ruhig«, sagte ich und lächelte ihn freundlich
an.
   »Ich bin ruhig«, versicherte er mir und nahm die Ray Ban ab. Ein zauberhaftes
Grinsen und die verdammt blauesten Augen dieser Welt kamen zum Vorschein. »Ist
nur ein beschissener Kratzer. Wird schon! Das meiste Blut ist nicht mal von mir.«
Schnaubend versuchte er, sich aufzusetzen. Die Lederjacke, die er trug, zierte die
nun blutverschmierte Aufschrift »The King´s Sons MC«. Interessant.
   »Na, wie schön«, witzelte ich. »Kannst du die Hand da wegnehmen und die Kutte
ausziehen?« Ich deutete auf die Stelle, gegen die er krampfhaft seine beringte Hand
presste.
   »Wenn´s denn sein muss«, knurrte er und schälte sich aus der Jacke. Sein
weißes T-Shirt, welches völlig verklebt und blutig war, schob er anschließend hoch
und verschaffte mir damit einen imponierenden Ausblick auf seine Bauchmuskeln.
Mr. Hot grinste mich unverschämt an. »Willst du weiterstarren und mich verbluten
lassen oder verbindest du mich endlich?«
   Ertappt lachte ich und schürzte die Lippen. Dieser Mann war keiner von den
weichgespülten Anzugträgern, die eine Frau nur zur Zierde brauchten. »Ehrlich
gesagt, würde ich gern noch ein bisschen weiterstarren. Immerhin hast du mir ja
versichert, dass dir dieser Kratzer hier nichts anhaben kann, nicht wahr?«, neckte
ich ihn.
   Für einen Moment sprachlos, schenkte er mir einen intensiven Blick aus seinen
tiefblauen Iriden. Er sah nicht aus wie ein Kerl, der oft sprachlos war. Dieser Mann
hatte eine betörende Aura und ich war auf der Stelle fasziniert von ihm.
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   Es war einer dieser eigenartigen Momente, die ewig dauern, obwohl es doch nur
Sekunden waren.
   Schließlich lachte er leise und fuhr sich kopfschüttelnd durch sein halblanges,
helles Haar.
   Ich zwinkerte ihm zu und machte mich daran, seine Wunde zu versorgen.
Konzentriert reinigte ich sie und legte fachmännisch einen Druckverband an.
Vermutlich war er angeschossen worden. Ein Streifschuss, tatsächlich nur ein
Kratzer im weitesten Sinne. Wenn ich mir die restlichen Narben auf seinem
stählernen Körper so ansah, hatte er wahrscheinlich wirklich schon Schlimmeres er-
und überlebt.
   »Danke.« Seine Stimme war rau und dieses kleine Wörtchen löste eine
Gänsehaut bei mir aus.
   »Bitte.« Ich räusperte mich. »Du kannst doch bestimmt einen Whiskey auf den
Schock vertragen, oder?« Nun, vermutlich war das keine besonders intelligente
Idee. Immerhin wusste ich gar nichts über diesen Kerl, und wollte ihn nun verbunden
und vermutlich wieder kampfbereit in meine Hütte lassen?
   »Ja. Das wäre großartig.« Wieder fixierte er mich unerbittlich und zog mich damit
erneut in seinen Bann. Er war groß, muskulös und offenbar gerade einer
gewalttätigen Auseinandersetzung entflohen. Und doch verspürte ich keine Angst.
   Nein – seltsamerweise fühlte ich mich sicher bei ihm. Andernfalls hätte ich ihm
nicht auch noch einen Drink angeboten und in mein Haus geholt. Ich erhob mich.
Ächzend tat er es mir gleich und folgte mir in die Küche, nicht ohne vorher seine
Jacke zu ergreifen und die Tür zu schließen. »Kann ich kurz ins Bad?« Er zeigte auf
seinen verschmutzten Körper.
   Ich nickte und deutete auf eine Tür. »Klar. Direkt hinter dir!«
   Er verschwand und kurze Zeit später hörte ich den Wasserhahn rauschen. Ich
nutzte die Zeit, in der er sich frisch machte, und atmete tief durch. Was für eine irre
Geschichte!
   Nach einer Weile kam er zurück und sah mich unschlüssig an. Er hatte sich, so
gut es ging gesäubert und scheinbar auch das T-Shirt notdürftig gewaschen, denn
es klebte nun feucht und zerknittert an ihm.
   »Komm, setz dich! Ich bin wirklich gespannt auf deine Geschichte«, sagte ich und
holte eine Whiskeyflasche und zwei Gläser aus dem Schrank. Er setzte sich
unterdessen an den Tresen, der die Küche vom Wohnzimmer abgrenzte. »Ich will
wissen, wer du bist und warum du blutig auf meiner Veranda gestrandet bist.«
Herausfordernd sah ich ihn an.
   »Willst du nicht«, raunte er bedeutungsvoll. »Besser, du vergisst, dass ich jemals
hier war.« Aus irgendeinem Grund wollte ich das auf gar keinen Fall. Allerdings
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machte er nicht den Eindruck, dass ich ihn vom Gegenteil überzeugen konnte, mir
mehr über sich preiszugeben.
   Ich hielt einen Moment inne, bevor ich die Sachen vor ihm auf dem Tresen
abstellte. Schweigend zog ich den Korken aus der Flasche mit dem edlen Whiskey
und goss unsere Gläser großzügig voll. Üblicherweise blieb ich bei Wein, doch zu
einem guten Whiskey in Gesellschaft sagte ich nicht nein. »Na schön.« Neugierig
sah ich ihm in die Augen, während ich mein Glas hob, um mit ihm anzustoßen.
»Dann trinken wir auf den geheimnisvollen Fremden!«
   Leise lachend stieß er sein Glas gegen meins und musterte mich eindringlich.
Dabei verriet seine Miene nicht das Geringste über seine Gefühlslage. »Wie heißt
du?«
   »Mia.« Ich trank genüsslich einen Schluck und starrte ihn abwartend an. Wie
erwartet nickte er nur. Offenbar hatte er wirklich nicht vor, mir seinen Namen zu
verraten. »Also. Wie ist dein Plan?« Mein Blick glitt über seinen Körper und blieb an
seiner Lederjacke hängen. »King – jetzt wo du überlebst?« Ihn mit dem Namen von
seiner Kutte anzusprechen erschien mir am besten. Immerhin musste ich ihn ja
irgendwie ansprechen. Außerdem erschien es mir passend. Der blonde Fremde
wirkte nahezu majestätisch, kraftvoll und – wie ein Anführer.
   »Du bist wirklich ein vorlautes Mädchen – Mia!« Sein Blick verfinsterte sich und er
schüttete den Drink in einem Zug herunter. Die Art, wie er meinen Namen
aussprach, verschaffte mir ein Prickeln, welches sich über den ganzen Körper zog.
Offenbar schien ihm die Anrede King weniger passend als mir. Davon ungerührt
zwinkerte ich ihm zu und goss sein Glas wieder voll. »Das höre ich oft!«, konterte ich
lässig auf seine Aussage und schenkte ihm ein unschuldiges Lächeln, ehe ich den
Blick senkte. Keine Ahnung warum ich so stark auf diesen fremden Mann reagierte,
doch ich konnte nicht leugnen, dass ich seine Anwesenheit genoss. Schon oft hatte
ich mich hier nachts in mein Bett gekuschelt und hatte mir vorgestellt, wie es sein
würde, wenn ich endlich einen Mann finden würde, der zu mir passte. Außerdem
konnte ich mich an unzählige Träume erinnern, die dieser Situation hier sehr
ähnelten. Heiße Träume. Verrucht und schmutzig, um ganz genau zu sein. Keine
Ahnung, wann ich das letzte Mal mit einem Mann geschlafen hatte, aber zu diesem
Prachtexemplar würde ich garantiert nicht nein sagen. Er war in meinem Alter,
vielleicht sogar etwas jünger und warum sollte ich es leugnen? Der blonde Fremde
war genau mein Typ. Ich stand nun mal nicht auf die braven Männer.
   Während ich ihn gedankenverloren beobachtete, sprang er plötzlich abrupt auf.
Innerhalb von Sekunden war er auf der anderen Seite des Tresens bei mir, presste
mich gegen den Kühlschrank und stützte sich mit den Armen neben mir ab. O Shit.
Sein Atem strich sanft über meinen Hals und löste einen weiteren
Gänsehautschauer bei mir aus. Unkontrolliert beschleunigte sich meine Atmung.
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Was passierte hier? Er war mir zu nah. Viel zu nah. Sein Geruch vernebelte mir die
Sinne. Er roch unfassbar gut: herb, männlich nach Leder und Schweiß, was in
diesem Fall keineswegs unangenehm war. Mein Puls galoppierte davon und das
Prickeln zwischen meinen Beinen wurde schier unerträglich.
   »Du solltest etwas vorsichtiger sein, schöne Mia«, knurrte er und strich mit dem
Daumen über meine Unterlippe. »Wer mit dem Feuer spielt, könnte sich leicht
verbrennen. Du hast keinen Schimmer, wer ich bin.«
   »Ich schätze – manchmal lohnt es sich, ein Risiko einzugehen«, flüsterte ich,
ohne ihn aus den Augen zu lassen. Mein Körper zitterte. Nicht vor Angst. Nein,
dieser Mann törnte mich einfach unfassbar an. Das hier war so anders als mein
restliches Leben. Aufregend, unkontrollierbar und unfassbar toll. Es war, als würde
endlich ein langersehnter Traum in Erfüllung gehen. Vielleicht war es ein Traum?
Vielleicht war ich nach einer Flasche Rotwein auf der Couch eingeschlafen und
träumte nun.
   Ein Schnalzen verließ seinen Mund, holte mich in die Wirklichkeit zurück. Diese
Wirklichkeit. Sein lodernder Blick durchbohrte meine Seele, nahm mich gefangen
und band mich an sich, ehe seine Lippen fordernd auf meine trafen. Sein schlanker
muskulöser Körper kesselte mich ein und raubte mir fast den Atem. Ohne zu zögern,
ließ ich seine Zunge in meinen Mund und verwickelte sie in einen sinnlichen Tanz.
Seine kräftigen Hände wanderten ungeduldig zu meinem Hintern. Erregt presste ich
mich an ihn, wollte ihm zeigen, dass ich es gut fand. Als ich seine Härte direkt an
meinem Körper spürte, warf ich jegliche Vernunft, die ich eh nie besessen hatte,
über Bord. Instinktiv wusste ich, dass King nichts tun würde, was ich nicht wollte.
Und ich wollte ihn. Jetzt. Hier. Für immer.
   Seine Finger krallten sich in meine Pobacken, kneteten diese rau und wanderten
direkt in meine Leggings und den Slip. Ein heiseres Keuchen verließ meinen Mund
und meine Haut brannte unter seinen Berührungen. Als ich ihn meinerseits anfassen
wollte, machte er wieder dieses tadelnde Schnalzen und schüttelte bestimmend den
Kopf. Er verschlang mich mit seinem Blick und verschloss meinen, zum Protest
ansetzenden Mund mit einem allesverschlingenden Kuss. Na schön. Das hier war
offenbar sein Spiel. Also galten seine Regeln.
   Es war mir egal, wie bescheuert das war, aber ich ließ mich willig darauf ein. Die
Macht, die er ausstrahlte, war überwältigend, aber keineswegs abwertend. Er spielte
mit mir und ich mochte es. Längst war ich feucht und bereit für ihn.
   Mein letzter Sex war Monate her. Aber davon abgesehen, hatte ich so etwas wie
das hier noch nie erlebt. Dieses Feuer zwischen uns, diese Anziehung hatte ich
noch bei keinem Mann empfunden. Ich musste ihn spüren. Warum dieser Kerl eine
so unfassbare Anziehungskraft auf mich hatte, konnte ich mir nach wie vor nicht
erklären und noch immer war ich nicht sicher, ob es ein Traum war. Doch im
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Augenblick war es mir egal. Ich wollte nur ihn. Wollte ihn spüren, schmecken und mit
ihm den Verstand verlieren.
   Stöhnend unter seinen forschen Berührungen schloss ich die Augen und gab ihm
mit einem leichten Nicken zu verstehen, dass ich einverstanden war, nach seinen
Regeln zu spielen. »Ich will dich«, hauchte ich und ließ mich völlig fallen.
   Er verstand und schob meine Leggings samt dem Slip nach unten. »Du wirst
diese Nacht nie wieder vergessen und auch nie bereuen, das verspreche ich dir! Ab
heute gehörst du mir und wenn ich so weit bin, werde ich kommen und dich offiziell
zu der Meinen machen!« Seine Worte waren süß und doch bitter zugleich.
   Stürmisch fuhr er mit den Fingern über meinen nackten Hintern. »Noch nie habe
ich eine Frau wie dich getroffen ...«, murmelte er. Als ich halbnackt vor ihm stand,
zog er scharf die Luft ein. Offenbar gefiel ihm, was er sah, und ich konnte nicht
anders, als meine Beine leicht für ihr zu öffnen. King stieß zischend die Luft aus, als
er meine glänzende Pussy sah und fuhr fast schon ehrfürchtig mit zwei Fingern über
meinen glatten Venushügel und strich vorsichtig durch meine feuchte Mitte. Diese
zärtlichen Berührungen machten mich schier wahnsinnig. Erregt stöhnte ich und
reckte ihm das Becken entgegen. Ich wollte mehr! Doch statt mich weiter zu
verwöhnen, fuhr er mit den Händen über meinen Bauch, hoch zu meinen Brüsten.
Dass ich keinen BH im Haus trug, war gerade äußerst praktisch.
   »Fuck, Mia!«, raunte er elektrisiert, während er meinen Pulli nach oben schob.
Raue Finger umschlossen meine Brüste, sein Mund fand meine Brustwarzen, und
ich hatte Mühe, mich weiter auf den Beinen zu halten. Mir blieb nichts anderes übrig,
als mich an ihn zu klammern, denn Berührungen meinerseits ließ er weiterhin nicht
zu.
   Er dagegen erforschte jeden Zentimeter meines Körpers, brachte mich nur allein
mit seinen nunmehr federleichten Berührungen und Küssen an den Rand der
Ekstase. Seine Zärtlichkeiten standen im krassen Gegensatz zu seinem düsteren
Aussehen und es brachte mich fast um den Verstand, ihm dabei zuzusehen, wie er
mich streichelte. Ich wand mich in seinen Händen, begierig ihn zu spüren, und ihn
dazu zu bewegen sich ebenfalls endlich auszuziehen.
   »Bitte!«, flehte ich mit einem unschuldigen Blick und ließ meine Hand schließlich
auf seinem Gürtel liegen. Mit funkelnden Augen fixierte er mich sekundenlang, ehe
er mich gewähren ließ. Hastig befreite ich ihn von seinem Shirt und seiner Hose,
umfasste gierig seinen steinharten Schwanz. Sein Atem ging stoßweise, als ich
begann die samtweiche Haut zu massieren und langsam auf die Knie zu gehen. Auf
seiner Spitze hatte sich bereits ein Lusttropfen gebildet, den ich mit Genuss
ableckte. Meine Zunge umspielte fordernd seine Eichel und in diesem Augenblick
ließ er für einen Moment seine Maske fallen – gab seinen Widerstand auf und ließ
sich auf mich ein. Erregt griff er mir in die Haare und begann meinen Mund zu ficken.
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Dabei ließ ich ihn nicht aus den Augen, sog seinen Anblick in mich auf und spürte,
wie er sich zu verändern begann. Dass ich so eine heftige Wirkung auf ihn hatte,
machte mich stolz und feuerte mich an. Sein markantes Gesicht mit dem
Dreitagebart wirkte auf einmal weicher, seine wunderschönen Augen hielt er
geschlossen und sein Mund stand leicht offen. Genüsslich saugte ich an ihm, nahm,
was er mir zu geben hatte, und umfasste seinen knackigen Arsch. Sein Körper war
wirklich eine Augenweide. Unzählige Tattoos zierten ihn – mindestens genauso viele,
wie er Narben hatte. Seine Wunde an der Flanke blutete wieder, der Verband
begann sich zu verfärben, doch wir konnten hier und jetzt nicht mehr aufhören.
   Er stöhnte meinen Namen und riss mich stürmisch nach oben. Sein Mund krachte
auf meinen und seine Hand verschwand zwischen meinen Beinen. Er rieb meine Klit
mit einer solchen Intensität, dass ich das Gefühl hatte, ohnmächtig zu werden. Das
Prickeln in meinem Schoß steigerte sich ins Unermessliche und ich konnte den
gewaltigen Höhepunkt schon über mich hereinbrechen fühlen.
   »King«, schrie ich und klammerte mich an ihn. Die Zuckungen in meinem
Unterleib rissen mich fast von den Beinen und ich biss instinktiv in seine Schulter.
Ohne die Chance zu bekommen, Luft zu holen, fand ich mich plötzlich über die
Küchenarbeitsplatte gebeugt vor. Ein Rascheln folgte. Offenbar zog er sich gerade
ein Kondom über. Sein Schwanz berührte meine heiße Mitte und um Erlösung
bettelnd rieb ich mich daran. Gemächlich stieß er in mich, nur um sich sofort wieder
zurückzuziehen. »Halt still!«, knurrte er und packte mich am Nacken. Er beugte sich
über mich und drang tief in mich ein. Dort verweilte er und küsste meinen Hals.
»Fuck, du bist verflucht eng, Mia«, flüsterte er in mein Ohr und leckte daran. Wild
stöhnend versuchte ich mich weiter an ihm zu reiben. Noch nie hatte ich ein derartig
intensives Erlebnis gehabt. Der Reiz des Unbekannten, die Tatsache das ich nicht
mal seinen Namen kannte, schien mich hemmungslos zu machen. Ich musste ihm
nichts beweisen, ich konnte einfordern. So empfand ich das zum ersten Mal in
meinem Leben. Er begehrte mich wie kein anderer zuvor und allein das, brachte
mich an den Rand des Wahnsinns. »Ich sagte: Halt still«, mahnte er leise, weil ich
mich nicht zurückhielt.
   »Bitte, nimm mich«, flehte ich.
   Er zog meinen Kopf zur Seite, sodass wir uns küssen konnten, und begann sich
quälend langsam zu bewegen. »Oh, das werde ich«, versicherte er rau. »Du bist die
Erste, die es verdient. Ohne zu zögern, hast du mich verbunden und in dein Haus
eingeladen, obwohl ich dir keine deiner Fragen beantwortet habe. Dass du keine
Angst hast, fasziniert mich«, flüsterte er, während er langsam und behutsam in mich
stieß.
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   Ich verlor jegliches Zeitgefühl. Ja, er war jedes Risiko wert gewesen. Berauscht
und benebelt wand ich mich unter ihm. Noch nie hatte ich mich so verdammt sexy
und begehrt gefühlt wie in den Armen des mysteriösen Bikers.
    Seine Faust umklammerte meine Haare und überstreckte meinen Kopf. Seine
Stöße trafen mich unbarmherziger und wilder. Immer heftiger pumpte er in mich.
Beinahe verzweifelt nahm er mich, raubte mir die Sinne.
   Immer und immer wieder drang er in mich ein. Zog sich langsam wieder aus mir
raus und trieb mich unerbittlich in Richtung Erlösung. Seine Hände krallten sich in
meine Hüften und seine Zähne gruben sich in meinen Hals. Sein Rhythmus war
eindringlich, hart und doch so sanft. Es war zu viel und doch zu wenig. Ich wusste
schon lange nicht mehr, wo er anfing und ich aufhörte.
   »Fuck. Mia«, flüsterte er. »Gibt mir alles! Komm für mich!«, befahl er und legte
seinen Finger auf meine Klit.
   »Ja«, wisperte ich keuchend und rief erneut seinen imaginären Namen.
   Er brach stöhnend über mir zusammen, kaum dass ich über die Klippe
gesprungen war, und packte meinen Hals. Sein heißer Atem strich über meinen
Rücken, während er eine feuchte Spur über meine Wirbelsäule zog, und sich bis zu
meinem Hals hocharbeitete. Dort verweilte er und zog meinen Kopf zur Seite.
Unerbittlich fixierte er mich. Seine blauen Augen waren glänzend vor Verlangen und
er presste seine Lippen auf die meinen. »Ab jetzt gehörst du mir, vergiss das nicht.
Hast du das verstanden?«, knurrte er leise.
   »Ja«, hauchte ich zwischen zwei Küssen.

Am nächsten Morgen war er verschwunden.
   Wir hatten uns die ganze Nacht geliebt und waren eins geworden. Ich spürte
jeden Muskel im Körper, als ich auf der Couch erwachte. Das Erste, was mir ins
Sichtfeld kam, war die schwarze, blutverschmierte Lederjacke, die achtlos auf dem
Boden lag. Zufrieden rollte ich mich erneut zusammen.
   Vergessen waren die Sorgen um den Job und die nervigen Kollegen. Vergessen
waren die Gedanken daran, wie es sein würde, allein alt zu werden.
   Ich hatte instinktiv recht gehabt. Auch wenn ich nicht hatte wissen können, was
geschehen würde. Doch jetzt wusste ich es mit Gewissheit: Ich würde nie wieder
dieselbe sein. Meine Welt würde nie wieder dieselbe sein.
   »The King´s Son« hatte mich für alle Zeit verdorben.
   Er war es nun, der mein Herz besaß. Meine Seele. Mich.
   Er hatte mich verwüstet, für immer und ewig. Und gleichzeitig wieder
zusammengesetzt.
   Zufrieden lächelte ich. Es war ein Traum und irgendwie doch nicht.
   Er würde mich finden, wenn es an der Zeit war.
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  Ohne Zweifel. Denn ein Mann wie er gab niemals auf, was ihm gehörte.

                                    ENDE
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                                Über die Autorin

  Vivian Valentine schreibt emotionale und vielseitige Romance Geschichten. Die
  Autorin ist eine Träumerin, die sich nicht gern in Schubladen stecken lässt. Ihre
   beliebte Familiensaga »Black Despair - Series« und die Folgereihe »Fearless
        Hearts« wird seit Jahren von tausenden Lesern gefeiert und geliebt.
   Vivian lebt mit ihrem Mann und ihrem Scottish-Fold-Kater in Norddeutschland.
 Wenn sie nicht schreibt, schaut sie gern Serien und Filme oder unternimmt lange
 Spaziergänge. Auf Instagram lässt sie ihre Leser gern an ihrem Leben teilhaben.

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                  Weitere Bücher von Vivian Valentine

                            Black Despair Series:
                            »Light through the Pain«
                             »Way out of the Dark«
                               »Shadows of Fear«

                               Fearless Hearts:
                                  »STORMY«
                                    »DARK«
                                   »BRAVE«

                              Skull & Princess
                                Romantic Thrill

                            Outstanding Summer
                           New Adult-Sommer-Novelle

                                 Deeper Sins
                            Erotische Kurzgeschichte

                           Road of Broken Dreams
                               New Adult Roman
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