DUZ WISSENSCHAFT & MANAGEMENT

 
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WISSENSCHAFT & MANAGEMENT
                                                                      AUSGABE 4.2020 // 8. MAI

                                                       //
                                               zukunftswerkstatt
                                                       //

SEHEN UND GESTALTEN                GESCHICHTE FÜR HEUTE                    GERECHTE CHANCEN
 Wie alle Statusgruppen an der       Der geisteswissenschaftliche        Das Programm Studium + M der
Frankfurt UAS Strategien für die   Transfer der Universität Münster      Stiftung Mercator soll mehr junge
       Zukunft entwarfen              setzt auf Kommunikation           Menschen zum Studium motivieren
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// KOMMUNIKATION & MARKETING //

   Wie Geschichte in der
   Gegenwart ankommt
   Dem Zentrum für Wissenschaftskommunikation an der Westfälischen
   Wilhelms-Universität Münster gelingt der Transfer historischer
   Perspektiven in Gegenwartsfragen | Von Viola van Melis

                                                           E
      Foto: Stefan Klatt / WWU Münster

                                                                       s mutet paradox an: Univer-     Exzellenzcluster „Religion und Politik“
                                                                       sitäten bilden professionel-    der Westfälischen Wilhelms-Univer-
                                                                       le Geschichtsvermittler in      sität Münster (WWU) mögen dienlich
                                                                       Public-History-Studiengän-      sein, zumal dort regelmäßig Beratung
                                                                       gen aus – für bundesweit        von außen angefragt wird. Seit gut
                                                           vielfältige Aktivitäten der Museums-        zehn Jahren verbreitet das Zentrum Er-
                                                           didaktik, Denkmalpflege und Gedenk-         kenntnisse aus 20 geistes- und sozial-
                                         Viola van Melis
                                                           stättenarbeit, die die gesellschaftliche    wissenschaftlichen Disziplinen – und
   leitet seit 2009 das Zentrum                            Befassung mit Geschichte befördern.         hat sich dabei stark Geschichtsthemen
   für Wissenschaftskommuni-                               In der öffentlichen Verbreitung histo-      und historischen Perspektiven auf Ge-
     kation am Exzellenzcluster
„Religion und Politik“ der Uni-                            rischer Erkenntnisse aus der eigenen        genwartsfragen verschrieben. Das lei-
versität Münster. Ihre Arbeits-                            Forschung bleiben Hochschulen hinge-        tet sich ab aus dem interdisziplinären
        schwerpunkte liegen im
    Bereich Forschungstransfer
                                                           gen oft zurückhaltend.                      Forschungsprogramm mit Themen aus
für Geistes- und Sozialwissen-                                                                         Religion und Politik von der Antike bis
schaften, Religion und Öffent-                             Historisch arbeitende Fächer zählen,        heute, quer durch die Kulturen und
lichkeit sowie Religionspolitik
 | van.melis@uni-muenster.de                               wie die Geisteswissenschaften insge-        Kontinente. Daraus lassen sich Rück-
                                                           samt, zu den Nachzüglern der Wissen-        schlüsse über Erfordernisse und Wir-
                                                           schaftskommunikation. Praxis und            kungsweisen des Transfers historischer
                                                           langjährige Beobachtung von Hoch-           Themen ziehen.
                                                           schulkommunikation legen dies nahe,
                                                           ebenso wie die (noch geringe, teils dis-    Ziele des Transfers
                                                           parate) Forschung zum Transfer der
                                                           Geistes- und Sozialwissenschaften (1).      Die Mitglieder des Exzellenzclusters in
                                                           Die Akteure dieser Fächer treten, oft auf   Münster sehen es als ihre gesellschaft-
                                                           mediale Anfrage hin, eher als „Public In-   liche Aufgabe an, die Erkenntnisse ihrer
                                                           tellectuals“ auf, die aktuelle Fragen aus   Grundlagenforschung einer außeruni-
                                                           ihrem Fachwissen beantworten, statt         versitären Öffentlichkeit zu vermitteln
                                                           dass sie, auch initiativ, Erkenntnisse      und darüber ins Gespräch zu kommen.
                                                           aus jüngerer Forschung vermitteln (2).      Dazu haben sie 2009 das Zentrum für
                                                                                                       Wissenschaftskommunikation in den
                                                           Zugleich aber wächst in Forschungs-         Verbund integriert und mit Fachjourna-
                                                           verbünden das Interesse an Beratung,        listen und Kommunikationsfachleuten
                                                           wie sich Transfer aus den Geistes-          besetzt.
                                                           wissenschaften doch leisten lässt.
                                                           Erfahrungen aus dem Zentrum für Wis-        Seither werden kontinuierlich, in en-
                                                           senschaftskommunikation (Wiko) am           ger Kooperation zwischen Wissenschaft

   20 DUZ Wissenschaft & Management 04 | 2020
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und Kommunikation, Forschungs-
erkenntnisse an vielfältige Zielgrup-
pen in Medien, Politik, Bildung, Kultur,
Religions- und Weltanschauungsge-
meinschaften und weiteren gesell-
schaftlichen Feldern vermittelt. Dazu
gehören historische und soziologische
Erkenntnisse zu Migration und Inte-
gration, epochenübergreifende Studien
zum Verhältnis von Religion, Gewalt und
Geschlecht oder zeithistorische, rechts-
und politikwissenschaftliche Analysen
zu Religionsrecht und Religionspoli-
tik. Am Transfer beteiligt sind alle, vom
wissenschaftlichen Nachwuchs bis zu
Professorinnen und Professoren. Neben
Forschung und Lehre wird der Transfer
so zum dritten Arbeitsfeld an der Uni-
                                            Foto: Carolyn V. / unsplash.com

versität (3).

Ziel des Transfers ist es, der Gesell-
schaft Reflexions- und Orientierungs-
wissen zur Verfügung zu stellen, mit
dem sich aktuelle Herausforderungen
in einen größeren sozialen, rechtli-
chen, politischen, ethischen oder histo-
rischen Kontext einordnen lassen. Auf                                         anstaltungen für alle Altersgruppen,
diese Weise können oft hitzig und in ab-                                      etwa Ausstellungen, Film- und Kon-
geschotteten Milieus geführte Debat-                                          zertreihen, Buchvorstellungen und
ten versachlicht werden. Diese Rolle der                                      Schülerakademien.
Wissenschaft erscheint gerade in welt-
anschaulich pluralen Gesellschaften                                           Kern des Transfers bilden die natio-
wichtig, deren Debattenklima populis-                                         nale und internationale Medienarbeit
tisch aufgeheizt ist und in denen sich                                        und die multimediale, oft zweisprachi-
wissenschaftsfeindliche Stimmen Ge-                                           ge Verbreitung in sozialen Medien, dem
hör verschaffen.                                                              Internet, Newslettern und Magazinen.
                                                                              In Text-, Bild-, Audio- und Filmformaten
Formate des Transfers                                                         arbeitet das Wiko gegenwartsbezogene
                                                                              und historische Forschungsergebnisse
Der Exzellenzcluster nutzt eine Band-                                         und ihre gesellschaftliche Relevanz so
breite an Formaten des Forschungs-                                            heraus, dass Medien und Multiplikato-
transfers: Das Spektrum reicht von                                            ren sie als relevant erachten und nut-
nationaler und internationaler Medien-                                        zen. Im Schneeballeffekt folgen auf die
arbeit über Politikberatungen und Bür-                                        Medienverbreitung Einladungen zu Vor-
gerdialoge bis zu digitalen Angeboten                                         trägen und Diskussionen in Stiftungen,
für die Schul- und Erwachsenenbildung.                                        politischen Gremien, Kirchen und Reli-
Auch interdisziplinäre Vortragsreihen,                                        gionsgemeinschaften, Schulen, Museen
Podiumsdiskussionen und Streitge-                                             und Bildungshäusern.
spräche zwischen Wissenschaft, Politik,
Medien und Religionen gehören zum                                             Um Nachhaltigkeit zu schaffen, unter-
Angebot. Hinzu kommen Transferver-                                            richtet das Wiko den wissenschaftlichen

                                                                                                    04 | 2020 DUZ Wissenschaft & Management 21
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     Der Exzellenzcluster konnte differenzierte
     wissenschaftliche Einschätzungen
     verbreiten, die medialen Schwarz-Weiß-
     Logiken widersprachen

                          Nachwuchs in Schulungen für fachspe-       Formaten nüchtern und früh im Text
                          zifische   Wissenschaftskommunikati-       darzulegen – ob in Pressemitteilun-
                          on. Künftig richtet der Exzellenzcluster   gen oder Social-Media-Posts, im Leit-
                          das bundesweit erste Fortbildungspro-      thema einer Museumsausstellung oder
                          gramm „Fachjournalist/in Religion“ in      einer interaktiven Veranstaltung. Jour-
                          Zusammenarbeit mit einer Journalis-        nalistisch gesprochen liegt hier der
                          tenschule aus, um wissenschaftliche        Nachrichtenwert, der in professionel-
                          Expertise unter jungen Journalisten        le Gattungen der Öffentlichkeitsarbeit
                          zu vermehren und den in Medienhäu-         gegossen wird – verständlich, aber
                          sern abnehmenden Fach- und Wissen-         ausreichend differenziert, ohne das
                          schaftsjournalismus zu stärken (4).        Forschungsanliegen aufzugeben.

                          Interdisziplinäre Inhalte des Transfers    Für die Vermittlung historischer Un-
                                                                     tersuchungen heißt das etwa, sie im
                          Der Exzellenzcluster transportiert fast    Texteinstieg einer Pressemitteilung
                          ausschließlich wissenschaftliche In-       nicht auf die wenigen aktuellen As-
                          halte an die Öffentlichkeit, kaum Infos    pekte zu reduzieren, die sich in der
                          zur Institution. Er tritt meist mit gro-   Studie finden mögen, sondern beim
                          ßen Forschungsthemen an die Öffent-        historischen Gegenstand zu bleiben
                          lichkeit, zu denen in verschiedenen        und dessen Relevanz überzeugend,
                          Fächern, Epochen und Regionen ge-          aber sachlich herauszuarbeiten. Der
                          arbeitet wird, etwa zum wechselvol-        Zeit- und Personalaufwand sowie die
                          len Verhältnis von Religion und Politik    Doppelqualifikation aus profunder
                          sowie Wirtschaft, Medien und Kunst         Wissenschaftskenntnis und kommu-
                          vom Altertum bis heute. Der interdiszi-    nikativem Knowhow, den eine solche
                          plinäre Ansatz kommt den Fragen der        Formatierung wissenschaftlicher Inhal-
                          Öffentlichkeit entgegen: Die fächer-       te erfordert, werden an Universitäten
                          übergreifend gewonnenen Ergebnisse         zuweilen unterschätzt.
                          werden wertgeschätzt, weil sie, anders
                          als Spezialstudien, epochen-, religi-      Resonanz des Transfers
                          ons- und kulturübergreifende Aussagen
                          erlauben.                                  Bewährt hat es sich also, die geistes- und
                                                                     sozialwissenschaftliche Expertise text-
                          Als entscheidend für den Transfer hat      lich aufbereitet anzubieten, statt allein
                          sich erwiesen, die gesellschaftliche Re-   auf Interviewpartner zu verweisen, wie
                          levanz des Forschungsthemas in allen       dies bei Experten-Maklern aus der Wis-

22 DUZ Wissenschaft & Management 04 | 2020
senschaft oft der Fall ist. So lässt sich     Resonanz, entgegen der anfänglichen
auch unzulässigen Vereinfachungen in          Erwartung mancher Skeptiker, die ge-
der Medienberichterstattung vorbeu-           rade historische Themen für zu trocken
gen: Der Exzellenzcluster konnte durch-       und fremd, kurz: für kaum vermittelbar
aus differenzierte wissenschaftliche          hielten.
Einschätzungen verbreiten, die media-
len Schwarz-Weiß-Logiken widerspra-           Die historischen Inhalte des Trans-
chen – ohne Mangel an Medienresonanz.         fers des Exzellenzclusters lassen sich
                                              wie folgt systematisieren: In drei von
Die Transfer-Aktivitäten aus dem Ex-          vier Fällen werden geschichtliche Er-
zellenzcluster erzeugen kontinuierlich        kenntnisse ohne einen aktuellen Anlass
eine hohe öffentliche Resonanz, allein        verbreitet. In einem Viertel der Fälle
jede Medienmitteilung schlug sich in          werden historische Einordnungen aus
der zweiten Förderphase von 2012 bis          tagesaktuellem Anlass vorgenommen.
2018 im Durchschnitt zehnmal nieder,          Die Vermittlungen der ersten Gruppe
in Print-, Online-, Radio- oder TV-Bei-       gelingen also, ohne dass ein Jahrestag
trägen im In- und Ausland (5). Hinzu ka-      ansteht oder sich ein Ereignis zugetra-
men Journalistenanfragen von außen.           gen hat, das historischer Erläuterung
Im Schnitt war der Exzellenzcluster           bedürfte. So gelangen bis dahin selten
wöchentlich knapp 40-mal medial ver-          beachtete Themen in die Medien – et-
treten. Das deckt sich mit dem Bevöl-         wa zur Bedeutung heiliger Orte oder zur
kerungsinteresse an Wissenschaft und          historisch geprägten Rolle von Mann
Forschung, das sich im Wissenschafts-         und Frau in den Religionen.
barometer 2019 erneut artikuliert hat
(6). Vor allem Politik- und Kulturressorts    Gesellschaftliche Relevanz historischer
nationaler und internationaler Medien,        Themen
aber auch Fachmagazine und -sendun-
gen für Geschichte, Wissenschaft und          Der Nachrichtenwert historischer Stof-
Religionen ließen die Themenangebote          fe ist je nach Thema unterschiedlich ge-
in ihre Veröffentlichungen einfließen (7).    lagert und stets neu herauszuarbeiten.
                                              Manche Themen werden mit Bezug zur
Resonanz historischer                         Gegenwart aufbereitet, andere rein his-
Forschungsthemen                              torisch: Zur ersten Gruppe gehört etwa
                                              das Themenfeld „Integration religiö-
Rund die Hälfte der Medienangebote            ser Vielfalt“, da die Pluralität heute oft
des Exzellenzclusters bis 2019 befass-        Konflikte um öffentliche religiöse Sym-
te sich mit Gegenwartsthemen, etwa            bole und Praktiken auslöst. Die aktuel-
aus der Sozial-, Politik-, Rechts-, Religi-   le Frage, mit welchen politischen und
ons- und Islamwissenschaft oder Philo-        rechtlichen Instrumenten sich dies lö-
sophie, Psychologie und Ethnologie, die       sen lässt, beantwortet der Exzellenz-
andere Hälfte behandelte historische          cluster aus geschichtlicher Perspektive:
Phänomene und Einordnungen aus den            „Auch 100 Jahre nach Verabschiedung
Geschichtswissenschaften aller Epo-           des Religionsverfassungsrechts halten
chen, aber auch aus Fächern wie Ara-          Rechtswissenschaftler dieses gerüstet
bistik, Judaistik, Religionswissenschaft,     für neue Herausforderungen wie die In-
Rechtswissenschaft und den Philolo-           tegration des Islams.“ (8) Eine weitere
gien und Theologien. Die gegenwartsbe-        historisch fundierte Einschätzung zum
zogenen und die historischen Themen           Themenfeld Pluralität lautet: Heutige
fanden in der Medienarbeit ebenso wie         Herausforderungen der Religionsviel-
in Veranstaltungen beinah gleich viel         falt sind geschichtlich betrachtet der

                                                                     04 | 2020 DUZ Wissenschaft & Management 23
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                          Normalfall – „Integrationsprobleme gab     Andere geschichtliche Untersuchungen
                          es zu allen Zeiten“ (9).                   lassen sich ohne Gegenwartsbezug ver-
                                                                     mitteln: Der Nachrichtenwert liegt etwa
                          Eine solche Linie aus der Geschichte in    in der Prominenz, wie bei einer Studie
                          die Gegenwart lässt sich auch für For-     über Adelssuizide der Frühneuzeit (13),
                          schungen zum Märtyrertum ziehen, et-       die mit der Pressemitteilung „Warum
                          wa in der Pressemitteilung „Religiöse      Friedrich der Große von Selbstmord
                          Märtyrer nicht immer Selbstmordat-         sprach“ Eingang in Medien fand, oder
                          tentäter – Tagung erforscht das ‚Leben     in der politischen Brisanz historischer
                          oder Sterben für Gott‘ in Judentum,        Erkenntnisse, etwa über die Kirchen
                          Christentum und Islam, auch vor dem        in der NS-Zeit (14). Letzteres trifft auch
                          Hintergrund des islamistischen Ter-        auf Kolonialismus-Themen zu, die sich
                          rorismus von heute“ (10). Medien und       im folgenden Beispiel mit dem Nach-
                          Öffentlichkeit erschließt sich durch       richtenwert „Nähe“ (zur Umgebung von
                          solche nachrichtlich formulierten          Münster) verbanden: „Aus Westfalen
                          Überschriften und Einstiege schnell die    in die Südsee – Ausstellung zeigt erst-
                          Bedeutung der historischen Erkennt-        mals katholische Mission in deutschen
                          nis für die Gegenwart. Im Ergebnis         Kolonien in Ozeanien – ‚Ausgeprägtes
                          greifen Journalisten in ihrer Bericht-     kulturelles Überlegenheitsgefühl der
                          erstattung historische Blickwinkel aus     Missionare gegenüber der indigenen
                          der Forschung auf, die zuvor nicht Ein-    Bevölkerung‘“ (15).
                          gang fanden.
                                                                     Von Nachrichtenwert sind nicht zu-
                          Das gelingt neben der Gruppenfor-          letzt Studien, die eine verbreitete For-
                          schung auch für Einzelstudien mit          schungsmeinung hinterfragen und
                          größerer Fragestellung: Mehr als ein-      damit das journalistische Kriterium
                          tausend Jahre arabisch-islamischer         „neu“ erfüllen, etwa: „Der Westfälische
                          Kulturgeschichte hat der Arabist Tho-      Frieden hatte auch Schattenseiten –
                          mas Bauer in seinem Buch „Die Kultur       Historikertag nimmt Neubewertung des
                          der Ambiguität. Eine andere Geschich-      Friedensschlusses vor 370 Jahren vor –
                          te des Islams“ erzählt. Geschichte und     Erst dieser Frieden ermöglichte Politik
                          Gegenwart werden im ersten Textab-         der Kolonialisierung“ (16).
                          satz verknüpft, um Klischees historisch
                          fundiert zu widerlegen: „Das Image des     Ein letzter Blick gilt der kleineren Grup-
                          Islams im Westen war seit den Kreuz-       pe der historischen Themenvermitt-
                          zügen nie so schlecht wie heute. […] Der   lungen aus dem Exzellenzcluster, die zu
                          Islam war über Jahrhunderte viel tole-     tagesaktuellen Anlässen erfolgt. Hier
                          ranter gegenüber unterschiedlichen         geht es nicht um journalistisch übliche
                          Werten und Wahrheitsansprüchen, als        Rückblicke zu historischen Jahrestagen,
                          der Westen meint.“ (11) Das im Buch für    sondern um neue, teils überraschen-
                          die Kulturwissenschaften entwickelte       de historische Blickwinkel zu aktuellen
                          Konzept von der Ambiguitätstoleranz,       Themen: Zur aktuellen Berichterstat-
                          das sich vielfach in Medien und Veran-     tung über Ebola und das hilflose Ver-
                          staltungen niederschlug, bezieht der       halten der Politik in Ländern Afrikas,
                          Wissenschaftler in einem weiteren Es-      Europas und in den USA zeigten Histo-
                          say auf heutige westliche Gesellschaf-     riker 2014 auf, wie sich Lehren aus dem
                          ten und bescheinigt ihnen, erneut vor      Umgang politischer und geistlicher Au-
                          historischem Hintergrund, einen Hang       toritäten mit der Pest im Mittelalter zie-
                          zur „Vereindeutigung der Welt“ (12).       hen lassen (17). Schließlich sei auf einen

24 DUZ Wissenschaft & Management 04 | 2020
Foto: Ali Ari Soydas / unsplash.com

                                      Historiker-Beitrag zum damals aktuel-     Wissenschaftlerinnen und Wissen-
                                      len Anlass des Reformationsjahrs 2017     schaftler deutscher Hochschulen aus
                                      verwiesen, der bereits drei Jahre vor     historischer Sicht zu gesellschaftlichen
                                      dem Jubiläumsjahr Kritik an der kirch-    Debatten zu sagen haben – seien es In-
                                      lichen und staatlichen Geschichtsver-     tegrations-, Menschenrechts-, Konflikt-
                                      mittlung formulierte, die später noch     oder Wertefragen.
                                      oft zu hören war: „‚Reformationsgeden-
                                      ken zu sehr auf Luther zentriert“ (18).   Eine weitere Besonderheit der universi-
                                                                                tären Geschichtsvermittlung: Viele ih-
                                      Wirkungen der universitären               rer Formate wie Vortrags-, Dialog- und
                                      Geschichtsvermittlung                     Kulturreihen richten sich an Wissen-
                                                                                schaft und Öffentlichkeit gleicherma-
                                      Die Geschichtsvermittlung aus der ak-     ßen. Damit erhalten Bürgerinnen und
                                      tuellen Universitätsforschung heraus      Bürger die Chance, an lebendigen Fach-
                                      unterscheidet sich von den eingangs       diskursen zwischen Vertreterinnen und
                                      genannten Formaten der Public His-        Vertretern unterschiedlicher Fächer
                                      tory wie der Denkmalpflege oder Ge-       und Methoden teilzuhaben. So vermit-
                                      denkstättenarbeit insofern, als sie nur   telt sich neben der gesellschaftlichen
                                      in seltenen Fällen die Stadt- oder Re-    Relevanz ein Eindruck davon, wie und
                                      gionalgeschichte betrifft. Stattdessen    aus welchen Quellen Geschichtswissen
                                      erfahren Bürgerinnen und Bürger, was      immer neu geschöpft wird. //

                                                                                                      04 | 2020 DUZ Wissenschaft & Management 25
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        Anmerkungen

        (1) Scheu, Andreas M.; Volpers, Anna-M.: „Sozial- und Geisteswissenschaften im öffentlichen Diskurs“. In: Bonfadelli,
          Heinz; Fähnrich, Birte; Lüthje, Corinna; Milde, Jutta; Rhomberg, Markus; Schäfer, Mike S. (Hg.): Forschungsfeld
          Wissenschaftskommunikation. Wiesbaden: Springer VS 2017, S. 391–404.

        (2) Ebd. S. 393–394. Scheu und Volpers unterscheiden ein enges und ein weites Verständnis von Wissenschafts-
           kommunikation in der quantitativen Bemessung der Medienpräsenz der Geistes- und Sozialwissenschaften: Bei
           Bemessungen nach engem Verständnis (mediale Thematisierung aktueller Forschungsergebnisse oder -projekte)
           fällt die Sichtbarkeit in Medien meist gering aus; bei Bemessungen nach weitem Verständnis (mediale Auftritte
           als public intellectuals in aktuell laufenden Debatten oder in der Hochschulpolitik, dies auch außerhalb von
           Wissenschaftsressorts) teilweise weit höher.

        (3) Der Wissenschaftsrat hat Universitäten empfohlen, Transfer-Strategien zu entwickeln und umzusetzen, sodass
           Transfer als Leistungsdimension neben Forschung und Lehre tritt. Wissenschaftsrat: „Wissens- und Technologie-
           transfer als Gegenstand institutioneller Strategien“, Oktober 2016. https://www.wissenschaftsrat.de/download/
           archiv/5665-16.pdf ?__blob=publicationFile&v=3.

        (4) Zum berufsbegleitenden Fortbildungsprogramm „Fachjournalist/in Religion“ der Journalistenschule ifp, Mün-
           chen, und des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster siehe
           www.religion-und-politik.de/fachjournalist-religion.

        (5) Eine umfängliche Dokumentation der Transferaktivitäten des Exzellenzclusters und der medialen Resonanz
           findet sich auf www.religion-und-politik.de. Für künftige Evaluationen auch anderer Transferformate erarbeiten
           derzeit Experten auf Initiative von Wissenschaft im Dialog (WiD) standardisierte Verfahren und Tools. Die Evalua-
           tionen sollen eine wirkungsorientierte Weiterentwicklung von Wissenschaftskommunikation in allen Fächern
           ermöglichen.

        (6) Nach dem Wissenschaftsbarometer 2019 von WiD haben 29 Prozent der Bevölkerung in Deutschland ein „sehr
           großes“ Interesse an Wissenschaft und Forschung und 30 Prozent ein „eher großes“. Das Interesse an Politik und
           Kultur ist demnach geringer ausgeprägt, nur das an Lokalem aus der Umgebung höher. Zudem denken 55 Prozent
           der Befragten, dass politische Entscheidungen wissenschaftsbasiert sein sollten.

        (7) Die Bandbreite an Medien, die Themen des Exzellenzclusters verbreiteten, reicht von Nachrichtenagenturen wie
           dpa und AFP über Leitmedien wie Frankfurter Allgemeine Zeitung, Die Zeit und Bild über Geo, epoc und Damals
           bis zu ZDF, ARD, Deutsche Welle, 3sat, Deutschlandfunk, WDR und MDR. Unter den internationalen Medien waren
           The New York Times, The Washington Post, The Jerusalem Post, BBC, Zaman, Hürriyet, Neue Zürcher Zeitung,
           Corriere della Sera. Zugenommen hat die Berichterstattung in Social-Media-Kanälen der Leitmedien. Für schnelle
           Auffindbarkeit und Sichtbarkeit sorgte kontinuierlich das hohe Google-Ranking der Website des Exzellenz-
           clusters.

        (8) Pressemitteilung des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ mit Rechtswissenschaftler Hinnerk Wißmann vom
           26. März 2019: „Religionsverfassungsrecht auch nach 100 Jahren für die Zukunft gerüstet“.
           https://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/religion_und_politik/pressemitteilung_100_ jahre_
           religionsverfassungsrecht.pdf.

26 DUZ Wissenschaft & Management 04 | 2020
(9) Pressemitteilung des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ mit Frühneuzeit-Historikerin Barbara Stollberg-
   Rilinger vom 18. Oktober 2010: Integrationsprobleme gab es zu allen Zeiten. Exzellenzcluster untersucht im
   Wintersemester Kernfragen der aktuellen Islamdebatte. www.uni-muenster.de/Religion-und-Politik/
   aktuelles/2010/okt/PM_Integrationsprobleme_gab_es_zu_allen_Zeiten.html.

(10) Pressemitteilung des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ mit Judaistin Regina Grundmann vom 1. Juni 2010:
    „Religiöse Märtyrer sind nicht immer Selbstmordattentäter“. www.uni-muenster.de/Religion-und-Politik/
    aktuelles/2010/jun/PM_Tagung_Leben_oder_sterben_fuer_Gott.html.

(11) Pressemitteilung des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ mit Islamwissenschaftler Thomas Bauer vom 23.
   Mai 2011: „Eine andere Geschichte des Islams“. Neuerscheinung von Islamwissenschaftler Thomas Bauer wider-
   legt westliche Vorurteile. www.uni-muenster.de/Religion-und-Politik/aktuelles/2011/mai/PM_Eine_andere_
   Geschichte_des_Islams.html.

(12) News des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ mit Arabist Thomas Bauer vom 19. April 2018: „Die Verein-
   deutigung der Welt“. Arabist Thomas Bauer legt Essay zum Verlust an Mehrdeutigkeit und Vielfalt vor. https://
   www.uni-muenster.de/Religion-und-Politik/aktuelles/2018/apr/News_Buch_Die_Vereindeutigung_der_Welt.html.

(13) Pressemitteilung des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ mit Historiker Florian Kühnel vom 23. August 2012:
   Warum Friedrich der Große von Selbstmord sprach. Historiker widerlegt verbreitete Vorstellung von Ehren-
   suiziden unter Adligen. www.uni-muenster.de/Religion-und-Politik/aktuelles/2012/aug/PM_Friedrich_der_
   Grosse_und_Selbstmorde_im_Adel.html.

(14) Pressemitteilung des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ mit Historiker Olaf Blaschke vom 20. März 2015:
   Wie Kirchenvertreter NS-Tätern zur Flucht verhalfen. Historiker Olaf Blaschke zur „Klosterroute“ und zur Frage,
   warum Argentinien noch vor 70 Jahren Deutschland den Krieg erklärte und dennoch zum „Eldorado für Nazis“
   wurde. www.uni-muenster.de/Religion-und-Politik/aktuelles/2015/mar/Ansichtssache_Kirchenvertreter_als_
   Fluchthelfer.html.

(15) Pressemitteilung des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ mit Historikerin Silke Hensel vom 19. September
   2018: Aus Westfalen in die Südsee. https://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/religion_und_politik/
   aktuelles/2018/09_2018/pm_neue_ausstellung_-_aus_westfalen_in_die_s__dsee.pdf.

(16) Pressemitteilung des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ vom 19. September 2018 zum 52. Deutschen
    Historikertag: „Der Westfälische Frieden hatte auch Schattenseiten“. https://www.uni-muenster.de/imperia/md/
    content/religion_und_politik/aktuelles/2018/09_2018/pm_westf__lischer_frieden_hatte_auch_schattenseiten_-_
    neubwertungen_auf_dem_historikertag.pdf.

(17) Pressemitteilung des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ mit den Historikern Jan Keupp und Katharina Wolff
   vom 21. Oktober 2014: Ebola: Historiker ziehen Lehren aus der Zeit der Pest. „Mittelalterliche Obrigkeiten stärker
   zum kollektiven Handeln entschlossen als heutige Politiker – Seuchen-Problem nicht auf Experten abwälzen“.
   www.uni-muenster.de/Religion-und-Politik/aktuelles/2014/okt/Gastbeitrag_Ebola_und_die_Lehren_der_Pest.html.

(18) Pressemitteilung des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ mit Historiker Matthias Pohlig vom 28. Oktober
   2014: „Reformationsgedenken zu sehr auf Luther zentriert“. Historiker kommentiert kirchliche und staatliche
   Gedenkaktivitäten zum Jubiläum 2017. www.uni-muenster.de/Religion-und-Politik/aktuelles/2014/okt/
   Ansichtssache_Reformationsgedenken_zu_sehr_auf_Luther_zentriert.html.

                                                                          04 | 2020 DUZ Wissenschaft & Management 27
IMPRESSUM                                                          DUZ Wissenschaft & Management, 3. Jahrgang

Herausgeber:                                                       Anzeigen:
Dr. Wolfgang Heuser, Tel.: 030 212987-29,                          Stefanie Kollenberg (Leitung), Dr. Markus Verweyst,
w.heuser@duz-medienhaus.de                                         Tel.: 030 212987-31, Fax: -20, anzeigen@duz-medienhaus.de
                                                                   Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 58 vom 01.01.2020.
Beirat:                                                            Für Inhalte von Stellenangeboten und Werbeanzei-
Andrea Frank, Leiterin des Programmbereichs „Forschung,            gen sind die jeweiligen Inserenten verantwortlich.
Transfer und Wissenschaftsdialog“, Stifterverband;
Prof. Dr. Monika Jungbauer-Gans, Wissenschaftli-                   Marketing:
che Geschäftsführung, Deutsches Zentrum für Hoch-                  Niklas Heuser, Tel.: 030 212987-21,
schul- und Wissenschaftsforschung (DZHW);                          n.heuser@duz-medienhaus.de
Dr.-Ing. Thomas Kathöfer, Hauptgeschäftsfüh-
rer, Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungs-                 Corporate Publishing und DUZ Special:
vereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. (AiF);                      Stefanie Kollenberg, Tel.: 030 212987-12, Fax: -20,
Frank Kupfer, kommissarischer Geschäftsführer, Zen-                s.kollenberg@duz-medienhaus.de
trum für Wissenschaftsmanagement e.V. (ZWM);
Roland Koch, Pressesprecher/Teamleiter Pressearbeit, Helm-         Kundenservice:
holtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren;                    Simone Ullmann (Leitung), Tel.: 030 212987-51, Fax: -30,
Dr. Ludwig Kronthaler, Vizepräsident für Haushalt, Per-            kundenservice@duz-medienhaus.de
sonal und Technik, Humboldt-Universität zu Berlin;
Prof. Dr. Ute von Lojewski, Präsidentin, Fachhochschule Münster;   Verlag, Unternehmenssitz und Geschäftsführung:
Dr. Anke Rigbers, Stiftungsvorstand, evalag – Evaluationsagentur   DUZ Verlags- und Medienhaus GmbH
Baden-Württemberg;                                                 Kaiser-Friedrich-Straße 90, 10585 Berlin
Ralf Tegtmeyer, Geschäftsführender Vorstand, HIS-In-               Tel.: 030 212987-0; Fax: 030 212987-20
stitut für Hochschulentwicklung e. V.;
                                                                   www.duz-medienhaus.de
Dr. Meike Vogel, stellvertretende Leiterin, Zentrum für
                                                                   Geschäftsführer: Dr. Wolfgang Heuser
Lehren und Lernen (ZLL), Universität Bielefeld;
                                                                   Berlin-Charlottenburg HRB 168239
Dr. Paul Winkler, Geschäftsführer, Netzwerk For-
                                                                   Umsatzsteuer-ID-Nr.: DE301227734
schungs- und Transfermanagement e.V. (FORTRAMA);
Dr. Vera Ziegeldorf, Mitglied des geschäftsführenden Vor-
                                                                   Bezugsbedingungen: Abonnement mit 10 Ausgaben Wissen-
standes, Netzwerk Wissenschaftsmanagement;
                                                                   schaft & Management; Print + E-Journal: 124 Euro; E-Journal: 78
Prof. Dr. Frank Ziegele, Geschäftsführer, CHE Cen-
                                                                   Euro. Alle Preise pro Jahr inkl. 7 % MwSt. und Versandkosten,
trum für Hochschulentwicklung
                                                                   Inland (Preise Versand Ausland auf Anfrage). Weitere Abonne-
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Redaktion:
                                                                   schaft & Management) oder Kennenlern-Abos finden Sie unter
Angelika Fritsche (afri), Redaktionsleitung
                                                                   www.duz.de/abo. Ermäßigte Abonnements für Studierende und
Tel.: 030 212987-37, a.fritsche@duz-medienhaus.de
                                                                   Promovenden können nur direkt beim Verlag bestellt werden.
Marion Koch (mko), Tel.: 030 212987-36,
                                                                   Bei Lieferungsausfall durch Streik oder höhere Gewalt erfolgt
m.koch@duz-medienhaus.de
                                                                   keine Rückvergütung. Die Abo-Kündigung für alle Abonne-
Gudrun Sonnenberg (gs), Tel.: 030 212987-34,
                                                                   ment-Varianten muss 6 Wochen vor Ende des Bezugszeitraums
g.sonnenberg@duz-medienhaus.de
                                                                   beim Verlag eingegangen sein. Ansonsten verlängert sich das
Anne-Katrin Jung (akj), Redaktionsassistenz, Bildredaktion
                                                                   Abonnement automatisch um ein weiteres Bezugsjahr.
Tel.: 030 212987-39, a.jung@duz-medienhaus.de
Rahel Weldemariam (raw), Volontärin
Tel.: 030 212987-32, r.weldemariam@duz-medienhaus.de               © Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildun-
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Kaiser-Friedrich-Straße 90, 10585 Berlin                           lages strafbar. Beiträge, die mit Namen oder Initialen des Verfas-
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Angelika Fritsche, Berlin
(für den redaktionellen Inhalt)                                    ISSN (Print): 2626-1901   //   ISSN (Online): 2627-0994

66 DUZ Wissenschaft & Management 04 | 2020
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