EU-FÖRDERPERIODE 2014-2020 - NATUR.RAUM. MANAGEMENT - Österreichische Bundesforste AG
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Nr. 23 NATUR.RAUM. 01 / 2015 MANAGEMENT DAS FACHJOURNAL DER NATURRAUMMANAGERINNEN EU-FÖRDERPERIODE 2014-2020 Schwerpunkte – Herausforderungen – Chancen
NATUR.RAUM.MANAGEMENT INHALT 4 EU-Förderperiode 2015+ – alles alt oder alles neu? 6 Ländliche Entwicklung 2014-2020 – für lebenswerte ländliche Gebiete 8 LIFE 2014-2020 – für Natur-, Umwelt- und Klimaschutz 10 ETZ / INTERREG 2014-2020 – für grenz- überschreitende Zusammenarbeit
LEITARTIKEL NATURRAUMFÖRDERUNGEN FÜR ALLE? I n diesem Heft setzen wir uns schwerpunkt- Mooren durchgeführt und somit diese wertvol- mäßig mit Fördermöglichkeiten im Natur- len Kohlenstoffspeicher in ihrem Bestand wei- raum auseinander. Zielgerichtete Förderpro- terhin gesichert bzw. verbessert. Ein wesentli- gramme sollen dazu beitragen, den in der Na- cher Schritt war dabei die Detailplanung auch tur bereits feststellbaren Rückgang an ökologi- mit externen ExpertInnen, denn erst damit scher Vielfalt aufzuhalten bzw. gefährdete Ar- konnten die eigentlichen operativen Maßnah- ten in ihren Populationen wieder zu stärken. men durchgeführt werden. Parallel dazu war es Die Europäische Union hat u.a. mit ihrem notwendig, durch zahlreiche Infoveranstaltun- Fonds für die ländliche Entwicklung (LE) oder gen Bewusstsein zu schaffen und die Zustim- dem Regionalfonds sowie LIFE+ viele Verbesse- mung von Servitutsberechtigten, Anrainern, Ge- rungen eingeleitet. Auch das Naturraummana- meinden und Behörden zu den Maßnahmen gement der Bundesforste hat hier seit 2007, einzuholen. Erst dann wurden in vielen Arbeits- dem Beginn der letzten Förderperiode, zahlrei- stunden durch Bundesforste-MitarbeiterInnen che Initiativen gesetzt. Im Inneren des Heftes die entsprechenden Arbeiten durchgeführt. Mit GERALD PLATTNER finden Sie einige Beispiele wo, wie und was wir allen Maßnahmen ist es gelungen, Impulse in Leiter Naturraummanagement erarbeitet haben. Das „wofür“ haben alle Akti- der Region durch Bewusstseinsbildung zur Er- gerald.plattner@bundesforste.at vitäten gemeinsam: Sie sollen dazu beitragen, haltung des Naturerbes, aber auch Beschäfti- das Naturerbe auch für zukünftige Generatio- gungsmöglichkeiten, die nicht nur in der Res- nen zu erhalten. sourcennutzung, sondern auch in der -erhal- tung liegen können, zu setzen. Die Umsetzung der einzelnen Naturschutz- maßnahmen war allerdings nicht immer ein- Das Moor-Renaturierungsprojekt ist ein sehr fach. Besonders die ersten Projekte der Bundes- gutes Beispiel, wie multifunktionale Forstwirt- forste, einem Unternehmen im Eigentum der schaft in gut abgestimmter Art und Weise zum Republik, waren von Diskussionen zur grund- Nutzen einer ganzen Region umgesetzt wer- sätzlichen Förderwürdigkeit und -möglichkeit den kann. Und das ist letztendlich ja das Ziel begleitet. Vor allem im Hinblick auf Förderun- von vielen auch in diesem Heft beschriebenen gen durch die EU bestanden noch unterschied- Fördermaßnahmen. Umso sinnvoller ist es da- liche Zugänge. Vorreiter waren dann Aktivitä- her, dass der Zugang zu Naturförderungen ten, die wir gemeinsam mit dem Land Ober- möglichst weit geöffnet ist. Gerade ein bedeu- österreich zum Schutz von Mooren gesetzt ha- tendes, den Naturraum bewirtschaftendes Un- ben. In einem Pilotprojekt im Jahr 2009 unter- ternehmen wie die Bundesforste kann und will suchten, bewerteten und formulierten wir erst- hier sinnvolle regionale Impulse setzen. Die mals den gesamten Bedarf an Aktivitäten für Bundesforste bekennen sich zur Sache selbst eine ganze Region. Die gemeinsamen Bemü- und können als weitere Stärke eine zielgerich- hungen haben schließlich zum größten tete, gute Umsetzung mit ihren vor Ort be- LE-Moor-Renaturierungsprojekt Österreichs ab schäftigten MitarbeiterInnen sicherstellen. Ende 2009 geführt. Zahlreiche andere Projekte sind auf Grund dieses Durchbruchs in anderen In anderen europäischen Ländern werden ge- Bundesländern zu Stande gekommen. förderte Maßnahmen durch Staatsforstbetrie- be bereits durchgeführt. Aus meiner Sicht Gerade dieses Beispiel zeigt, dass Naturschutz- wäre es daher sinnvoll, wenn auch in Öster- projekte mit den Bundesforsten als Partner reich ein solcher grundsätzlicher Förderan- auch in größerem Rahmen umgesetzt werden spruch für Maßnahmen, die dem Naturraum können. Von Bad Ischl bis zum Dachsteingebiet dienen, anerkannt wird. Damit könnten noch wurden zahlreiche Moore revitalisiert und ge- mehr Chancen in den ländlichen Regionen pflegt sowie Erholungs- und Besucherlenkungs- wahrgenommen werden und die Vielfalt unse- maßnahmen zur Verhinderung von Schäden an rer Natur nachhaltig sichergestellt werden.
NATUR.RAUM.MANAGEMENT ANSICHTEN EU-FÖRDERPERIODE 2015+ Alles alt oder alles neu? Ö Eine runderneuerte EU-För- sterreich hat es geschafft: Das mit Vertrag zwischen Naturschutz, Forstwirtschaft, derperiode beginnt. Was hat Abstand wichtigste EU-Programm für Landwirtschaft, Wasserwirtschaft und anderen sich verändert? Was ist neu? den Naturschutz, die „Ländliche Ent- Interessensgruppen. Dieser sollte sicherstellen, Was erwartet uns in der Um- wicklung“1, ist mit den zuständigen Stellen in dass gemeinsam überlegt wird, wie mit den setzung bis 2020? der Europäischen Kommission ausverhandelt. Förderungen wichtige europäische Ziele – z .B. Die „Ländliche Entwicklung“ ist aber nur eines ein endgültiger Stopp des Artenschwundes in der großen EU-Programme, die 2015 neu durch- Europa – erreicht werden können. starten. Die Idee war gut, die Umsetzung aber europa- weit kein Erfolg. Viel zu spät wurde seitens der Eine große Neuigkeit erwartete die Programm- EU-Kommission klargestellt, wie dieser Prozess planerInnen der EU schon im Entstehungspro- aussehen soll, viel zu rasch wurden inhaltsarme zess. Aus vielen Ländern wurde in den letzten Verträge gezimmert, die nichts wirklich Part- Jahren immer wieder berichtet, dass die pro- nerschaftliches erkennen lassen. „Wir haben grammgestaltenden Ministerien manche Inte- fünf Minuten Redezeit gehabt, was soll ich da ressensgruppen, wie z. B. den Naturschutz, groß einbringen?“ beklagte sich ein Natur- nicht einmal zu Gesprächen eingeladen ha- schutzvertreter über eine der wenigen Partizi- ben2. Gerade für den Schutz der Natur war das pationsveranstaltungen. Man strapazierte All- in vielen Ländern dramatisch, weil damit in gemeinplätze und einigte sich auf seichte Kom- weiterer Folge sieben Jahre lang (2007-2014) promisse. Das ist schade. Die Idee sollte ausge- jegliche Unterstützung zur Verbesserung der baut werden und zwei Jahre vor den Pro- Biodiversität3 durch Strukturfonds4 , Ländliche grammplanungen starten, damit man an guten Entwicklung oder Fischereifonds obsolet war. partnerschaftlichen Verträgen arbeiten kann, die diesen Namen auch wirklich verdienen. GUT GEMEINT, SCHLECHT GEMACHT UND WIEDER GRÜSST DAS Um diese Interessensgruppen mehr zu unter- MURMELTIER… stützen, hat man nun ein neues Instrument Wie immer gab es auch heuer für die Pro- geschaffen: den Partnerschaftsvertrag. Bevor grammplanung einen hehren Wunsch: Bitte die konkrete Gestaltung aller EU-Fonds in ei- baut die Bürokratie ab! Ich erlebe das seit 1995. nem Mitgliedsland überhaupt gestartet wer- Man will ihn immer, diesen Bürokratieabbau. den durfte, brauchte es einen abgeschlossenen Warum gelingt er dann nie? Auch diesmal 4 NATUR. RAUM. MANAGEMENT | Ausgabe 01/2015 – Nr. 23
ANMERKUNGEN: „DIE STÄRKERE ZIELORIENTIERUNG UND DEREN NACHVOLLZIEHBAR- 1 siehe Seite 6-7 UND MESSBARKEIT WIRD BEI DER AUSGESTALTUNG UND BEWILLIGUNG 2 Die EU gibt den übergeordneten Rahmen einer Förderschiene vor. ZUKÜNFTIGER FÖRDERPROJEKTE SEHR WICHTIG WERDEN.“ Die Mitgliedstaaten müssen da- Wolfgang Suske, suske consulting raufhin – unter Einbeziehen we- sentlicher AkteurInnen – eigene Programme ausarbeiten, die nicht? Warum wird es immer komplizierter erzahler die Auskunft schuldig, was mit den festlegen, wie sie diese EU-Stra- statt einfacher? Milliardenförderungen wirklich bewirkt wird“, tegien konkret umsetzen wollen. Es mangelt nicht an guten Vorschlägen. Es heißt es sehr oft. Diese stärkere Zielorientie- 3 Vielfalt an Arten, Lebensräu- liegt meines Erachtens auch kaum an den Rah- rung und deren Nachvollziehbar- und Messbar- men & genetischen Ressourcen 4 Fonds zur Finanzierung der EU- menbedingungen, die zugegebenermaßen keit wird bei der Ausgestaltung und Bewilli- Regionalpolitik nicht einfach, aber bewältigbar sind. Es sind gung zukünftiger Förderprojekte sehr wichtig 5 „Greening“-Auflagen sind ökolo- die unzähligen Interventionen, die auf fachli- werden. gische Auflagen, die ab 2015 von cher, juristischer und politischer Ebene oft in landwirtschaftlichen Betrieben zu erfüllen sind, wenn diese Di- letzter Minute völlig unkontrolliert eintreffen Die Förderinhalte haben sich hingegen nicht rektzahlungen erhalten wollen. und – das ist noch schlimmer – ohne jede Mo- wesentlich verändert. Der für Österreich in der 6 siehe Seite 8-9 deration irgendwie realisiert werden. Durch- Vergangenheit so wertvolle Artikel 57 („Erhal- dachte Förderbausteine werden so mit dutzen- tung und Verbesserung des ländlichen Erbes – WEBTIPPS: > Strategie „Europa 2020“: den Ausnahmen und Sonderregelungen verse- Naturschutz“) findet sich großteils – auch bud- Basis der gesamten EU-Förder- hen, sodass eine Idee bis zur Unkenntlichkeit getär – im Artikel 20 der „Ländlichen Entwick- politik aufgebläht wird und fast nicht mehr abwickel- lung“ wieder. Nahezu alle Naturschutzaktivitä- >> http://ec.europa.eu/europe bar ist. Ein Beispiel dafür ist das „Greening“ zur ten sind hier förderbar, auch im kleinen Rah- 2020/index_de.htm Betriebsprämie5 : Aus klaren und simplen, qua- men – das perfekte Gegenstück zum „LIFE“- >> www.raumplanung.steier- mark.at > Europa > Europa 2020 litativ herzeigbaren Auflagen ist ein kompli- Programm6, wo ein Projekt unter 400.000 Euro > Leitfaden EU-Förderungen ziertes Konvolut an Möglichkeiten und Aus- kaum Bewilligungschancen hat. Die große 2014-2020: nahmen geworden, das man – das zeigt sich Neuerung bei LIFE ist das Abrücken der EU- www.salzburg.gv.at/eu-foerder- schon jetzt in den Kammerzeitungen – kaum Kommission davon, dass bei jedem Projekt pe- leitfaden.pdf > Überblick EU-Förderprogramme: noch erklären kann. nibel dargelegt werden muss, dass die Maß- www.regpi.at/de/foerderpro- Und das Groteske an der Geschichte ist: Oft nahme durch kein anderes Förderprogramm gramme sind es genau die gleichen Personen, die zu- abgedeckt ist. Die Förderung von „Naturschutz erst dutzende Ausnahmen und Sonderrege- im Wald“ ist in Österreich mittels „Projekten“ lungen intervenieren und danach laut nach ebenfalls gut durch die „Ländliche Entwick- Vereinfachung und Deregulierung schreien. lung“ (Artikel 21, 22, 25) möglich – damit hat Wir können solche Systeme nur gemeinsam man sich von den Flächenförderungen emanzi- von innen reparieren. Das sollten wir auch piert. Auch das ist im Prinzip eine Etablierung ernsthaft tun, wenn wir Waldbewirtschafter- der Förderpraxis aus der letzten Periode. Innen, BäuerInnen, Gemeinden und NGOs als wertvolle Kräfte im Projektgeschehen nicht Europa versucht mit allen Mitteln den Arten- verlieren wollen. schwund zu beenden. So steht es in den Strate- gien und Prioritäten verschiedenster EU-Doku- WAS WIRD KONKRET BEWIRKT? mente. Man tut – oder besser: wir tun – das Die Kommission verlangte diesmal deutlicher aus Respekt vor dem gesamten Ökosystem. DI Wolfgang Suske ist Leiter des Büros suske consul- einen roten Faden in der Programmstrategie. Die Natur kann sehr kompromissbereit sein – ting und internationaler Experte Die Mitgliedsländer sollten es auf den Punkt ab einer gewissen Grenze ist sie jedoch unum- für die Finanzierung von Natura bringen: Wo liegt der konkrete Förderbedarf? kehrbar kompromisslos. Niemand will bis zu 2000 sowie Mitarbeiter des „finan- Was soll nach Abschluss des Förderprogramms dieser Grenze gehen. Die neuen Förderpro- cing tools Natura 2000“ der Euro- gramme sollen helfen, mit neuen Ideen, Projek- päischen Kommission. Seit 1995 im anders sein als vorher? Woran kann man das Bereich Ländliche Entwicklung/ messen? Wie werden die großen europäischen ten und Aktivitäten dieses große Ziel zu errei- Naturschutz in Österreich tätig. Ziele – Arbeitsplätze, Klimaschutz, Biodiversität chen. Der Ball ist also in unseren Händen.
NATUR.RAUM.MANAGEMENT ANSICHTEN LÄNDLICHE ENTWICKLUNG 2014-2020 Für lebenswerte ländliche Gebiete D Mit dem Förderprogramm der as „EU-Programm zur Entwicklung des Schwerpunkte „Ländlichen Entwicklung“ Ländlichen Raumes“ (kurz „Ländliche Allerdings bietet das neue LE-Programm nun konnte in Österreich schon Entwicklung“ oder „LE“) fördert die sechs (statt bisher drei) Schwerpunkte („Priori- sehr viel erreicht werden, ge- nachhaltige Entwicklung ländlicher Räume als täten“) – siehe Kasten unten. rade beim Natur- und Um- Wirtschafts-, Lebens-, Erholungs- und Naturräu- Für Naturschutz und nachhaltige Bewirtschaf- weltschutz. Deshalb war man me. Diese EU-Förderschiene unterstützt somit tung finden sich viele Ansatzpunkte, etwa der auf die Vorgaben für die neue nicht nur Beiträge zu Wohlstand und Arbeitsplät- ökologische Erfahrungsaustausch (in Schwer- Förderperiode (2014-2020) be- zen, sondern auch zum Biodiversitäts-1, Ressour- punkt 1) oder die Förderung innovativer Bewirt- sonders gespannt. cen- und Klimaschutz – und zwar weit über land- schaftungsmethoden und nachhaltiger Forst- wirtschaftliche Flächen hinaus. Ländliche Gebie- wirtschaft (in Schwerpunkt 2). Neu ist die Auf- te machen immerhin über 90 % der EU-Fläche nahme des Risikomanagements in Schwer- aus, gut 55 % der EU-Bevölkerung leben dort. punkt 3 (u. a. Schadensvorbeugung und Wie- derherstellen von Wäldern nach Naturkatastro- LE 2014-2020 phen). Zwei EU-weite Leitlinien bilden die gemeinsa- me Basis des neuen LE-Programms: die refor- mierte „Gemeinsame Agrarpolitik“ (GAP) und – SCHWERPUNKTE LE 2014-2020: wie bei allen anderen EU-Förderungen – die Strategie „Europa 2020“ zur Stärkung 1. Wissenstransfer & Innovation 2. Wettbewerbsfähigkeit landwirtschaftli- „ÜBERRASCHT HAT UNS DER eines intelligenten, nachhaltigen und cher Betriebe 2 HOHE AUFWAND BEIM NACH- integrativen Wachstums . 3. Organisation der Nahrungsmittelkette, WEIS DER PERSONALKOSTEN. Grundsätzlich wurde die „Ländliche Tierschutz & Risikomanagement Entwicklung“ für den Zeitraum bis 4. Wiederherstellen, Erhalten & Verbessern FÜR DIE ADMINISTRATION 2020 nicht völlig neu erfunden. Exper- von Ökosystemen DER ABRECHNUNG HÄTTEN 5. Ressourceneffizienz & kohlenstoffarme, WIR VIEL MEHR ZEIT EINPLA- tInnen können ihr erworbenes Know- klimaresistente Wirtschaft NEN MÜSSEN.“ how aus der letzten Förderperiode (z. B. 6. Soziale Eingliederung, Armutsbekämp- Christina Laßnig-Wlad, ÖBf-Naturraummanagerin für Anträge und Projektumsetzung) fung & wirtschaftliche Entwicklung somit weiterhin gut anwenden. 6 NATUR. RAUM. MANAGEMENT | Ausgabe 01/2015 – Nr. 23
ANMERKUNGEN: 1 Vielfalt an Arten, Lebensräu- LE-PROJEKTE MIT ÖBf-BETEILIGUNG (AUSWAHL)1 men & genetischen Ressourcen 2 siehe http://ec.europa.eu/ Managementplan Bluntautal Neobiota-Management im Nationalpark europe2020/index_de.htm Zeitraum: 2010-2013 Donau-Auen 3 ÖPUL = „Österreichisches Pro- Projektinhalt: Erstellen eines Managementpla- Zeitraum: 2012-2014 gramm für eine umweltgerech- nes für das Natura 2000-Gebiet „Bluntautal“ Projektinhalt: Aktives Zurückdrängen invasiver te Landwirtschaft“ Mehr Infos: http://landversand.salzburg.gv.at/ gebietsfremder Baumarten auf der gesamten 4 LEADER = „Liaison entre Actions Managementplan-Natura-2000-Gebiet-Bluntautal ÖBf-Fläche im Nationalpark de Développement de l'Écono- Mehr Infos: NRM-Journal Nr. 21, S. 10 mie Rurale“ Waldmanagementplan Kremstal Zeitraum: 2010-2013 Moorrevitalisierung im Inneren Salzkammergut WEBTIPPS: Projektinhalt: Erstellen eines Waldmanagement- Zeitraum: 2010-2015 > GAP 2014-2020: planes im Natura 2000-Gebiet „Kamp- & Krems- Projektinhalt: Revitalisieren mehrerer Moore http://ec.europa.eu/agriculture/ tal“ (NÖ) Mehr Infos: NRM-Journal Nr. 14, S. 11; cap-post-2013/index_de.htm Mehr Infos: NRM-Journal Nr. 4, S. 10-11 www.bundesforste.at/fileadmin/naturraumma- > ELER-Verordnung: nagement/naturraummanagement/referen- http://eur-lex.europa.eu/legal- Österr. Brutvogelatlas zen/Referenzblatt_Moore.pdf content/DE/TXT/PDF/?uri= Zeitraum: 2013-2014 CELEX:32013R1305&from=DE Projektinhalt: Neuerfassen sämtlicher Brutvo- Wildkatze im Biosphärenpark Wienerwald > Europäisches LE-Netzwerk: gelarten in Österreich & Neuauflage des „Österr. Zeitraum: 2013-2014 http://enrd.ec.europa.eu Brutvogelatlas“ Projektinhalt: Nachweis möglicher Wildkatzen- > Allgemeine Infos zur LE: Mehr Infos: www.birdlife.at/atlas Vorkommen im Biosphärenpark www.bmlfuw.gv.at/land/ Mehr Infos: www.wildkatze-in-oesterreich.at; laendl_entwicklung.html Neobiota-Strategie im Biosphärenpark www.bundesforste.at/natur-erlebnis/biosphae- > LE 2014-2020: Wienerwald renpark-wienerwald/projekte.html >> http://ec.europa.eu/agriculture/ Zeitraum: 2011-2015 rural-development-2014-2020/ Projektinhalt: Entwickeln einer Strategie zum Skitourenlenkung Schönalmjoch index_de.htm Eindämmen invasiver Neobiota2 (inkl. Methoden- Zeitraum: 2010-2011 >> www.salzburg.gv.at/ Test & Kostenabschätzung) Projektinhalt: Besucherlenkung zum Schutz von bahar_praesentation.pdf Mehr Infos: NRM-Journal Nr. 6, S. 4-5; Wald & Wild im Alpenpark Karwendel > LE 2014-2020, österr. Programm: www.bundesforste.at/produkte-leistungen/ Mehr Infos: NRM-Journal Nr. 11, S. 7; www.bmlfuw.gv.at/land/ naturraum-management/foerderprojekte/ www.karwendel.org/de/presse/pressemitteilun- laendl_entwicklung/laendliche- neobiota-management.html gen/Pressemitteilung_Schoenalmjoch.php Entwicklung-2014- 2020/LE2020.html 1 geplant und umgesetzt mit zahlreichen ProjektpartnerInnen > LE-Projekte der ÖBf: 2 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten, die nicht zur ursprünglichen Artenausstattung eines Gebietes gehören und diese verdrängen www.bundesforste.at/produkte- leistungen/naturraum- management/referenzen-und- Für Naturschutz und Naturraummanagement arden Euro an EU-Geldern für die „Ländliche partner/referenzen.html besonders bedeutend ist der Schwerpunkt 4. Entwicklung“ in Österreich zur Verfügung. Für ihn allein wurden 65 % aller LE-Mittel für Österreich veranschlagt. Neu sind hier ein stär- LEADER kerer Bezug zu Klimaschutzmaßnahmen und LEADER4 ist eine EU-Förderung für indi- Zahlungen zum Erhalt der genetischen Vielfalt. viduelle Initiativen zur Entwicklung „DER PROJEKTANTRAG WAR „Waldumweltmaßnahmen“ sind als Flächen- ausgewählter ländlicher Gebiete, sog. UNKOMPLIZIERT, DIE PRO- oder Projektförderung möglich. Ebenfalls im „LEADER-Regionen“. Typisch ist hier das JEKTGENEHMIGUNG WURDE Schwerpunkt 4 ist das weiter bestehende „Bottom-up“-Prinzip: LEADER-Projekte SEHR RASCH ABGEWICKELT.“ Agrarumweltprogramm „ÖPUL“3 angesiedelt. sollen aktiv aus der lokalen Bevölke- Gerald Oitzinger, ÖBf-Naturraummanager Unter Schwerpunkt 5 wird u. a. die Kohlenstoff- rung kommen, lokale Probleme behan- bindung in der Land- und Forstwirtschaft ge- deln und zu den Zielen einer „lokalen fördert. Entwicklungsstrategie“ passen. LEADER soll auch 2014-2020 wieder Teil der Durchführung & Finanzierung „Ländlichen Entwicklung“ sein. Für LEADER Die „Ländliche Entwicklung“ wird auch künftig werden 5 % der LE-Fördermittel reserviert. durch nationale Programme der Mitgliedstaa- ten mit sieben Jahren Laufzeit umgesetzt. Die- Der Erfolg der „Ländlichen Entwicklung“ hängt se müssen mit der EU-Kommission abge- davon ab, ob es gelingt, die Ziele und Strategien stimmt werden. Für das österreichische LE-För- vor Ort in konkrete Projekte umzusetzen. Die derprogramm 2014-2020 gab die Europäische Bundesforste haben dazu schon bisher ihren Kommission im November 2014 grünes Licht. Beitrag geleistet (siehe Kasten oben) und wer- Zwischen 2014 und 2020 stehen über 3,9 Milli- den dies auch weiterhin tun.
NATUR.RAUM.MANAGEMENT ANSICHTEN LIFE 2014-2020 Für Natur-, Umwelt- und Klimaschutz LIFE konzentriert sich als ein- Projekte mit EU-Finanzierung bedeuten in der > Mehrjährige Arbeitsprogramme: ziges EU-Finanzinstrument Regel eines: ziemlich viel Vorbereitungsarbeit. Die EU-Kommission stellt in Absprache mit ausschließlich auf Umwelt- Wer jemals ein LIFE-Projekt abgewickelt hat, den Mitgliedstaaten Arbeitsprogramme für und Klimaschutz. Seit 1992 der weiß, dass das für diese Förderschiene vier Jahre (2014-2017) bzw. drei Jahre (2018- wurden damit über 4.000 Pro- ganz besonders gilt. Der Vorteil des Aufwan- 2020) auf. In ihnen sind Schwerpunkte, Ziele jekte in der EU finanziert. des: Mit Ende der Vorbereitungszeit liegt ein und die Zuteilung finanzieller Mittel detail- Für 2014-2020 stehen einige detailliertes Projektkonzept vor, mit dem auch liert festgelegt. Neuerungen ins Haus. große Projekte gut gesteuert werden können. Außerdem erhalten LIFE-ProjektträgerInnen Vorauszahlungen. Sie müssen daher ihre Aus- SCHWERPUNKTE LIFE 2014-2020 gaben – anders als bei anderen Förderschie- nen, wo dies zum Problem werden > Teilprogramm „Umwelt“: kann – nicht selbst vorfinanzieren. >> Umwelt & Ressourceneffizienz: „MITTELS LIFE-FÖRDERUNGEN u. a. Einbeziehen von Umweltzielen in an- dere Sektoren IST ES AUCH MÖGLICH, PRO- LIFE 2014-2020 >> Biodiversität: JEKTE IM GRÖSSEREN MASS- In der Periode 2014-2020 heißt das u. a. Eindämmen des Biodiversitätsverlus- STAB DURCHZUFÜHREN.“ Programm ganz einfach wieder „LIFE“ tes, Wiederherstellen von Ökosystem- Andreas Haas, ÖBf-Naturraummanager dienstleistungen, Unterstützen der Natu- (statt 2007-2013 „LIFE+“). Besonderes ra-2000-Gebiete; 55 % der Finanzmittel Augenmerk wird auf die Ziele „Biodi- des Teilprogramms „Umwelt“ sind hierfür versitätsschutz“, „Klimaschutz“ und „Unterstüt- reserviert zung des Natura-2000-Netzwerks“ gelegt. Auch >> Verwaltungspraxis & Information: Aktivitäten außerhalb der EU sind grundsätzlich u. a. Sensibilisierung, Wissenstransfer, Kooperationen möglich (wie bei LIFE+), wenn diese z. B. für Kli- > Teilprogramm „Klimapolitik“ ma- oder Umweltziele nötig sind. („LIFE Climate Action“): >> Klimawandelminderung: Was ist neu? Abschwächen des Klimawandels >> Anpassung an den Klimawandel: > Teilprogramm für Klimapolitik: Stärken der Widerstandsfähigkeit gegen- LIFE wird inhaltlich um die Bekämpfung des über dem Klimawandel Klimawandels erweitert und besteht 2014- >> Verwaltungspraxis und Information: 2020 somit aus den Teilprogrammen „Um- u. a. Sensibilisierung & Wissenstransfer welt" und „Klimapolitik" (siehe Kasten rechts). 8 NATUR. RAUM. MANAGEMENT | Ausgabe 01/2015 – Nr. 23
Dies entspricht einem Schwenk vom reinen sche und BesucherInnen greifbar machen. Die WEBTIPPS: „Bottom-up“-Ansatz zu einem flexiblen bisherigen Erfahrungen zeigen, dass lokale Ak- > LIFE 2014-2020: >> http://ec.europa.eu/environ- „Top-down“-Ansatz. Er soll die Effizienz des teurInnen das Projekt positiv wahrnehmen. ment/life/index.htm LIFE-Programms weiter verbessern und die Durch das LIFE-Projekt wird zudem der „Wert“ >> www.bmlfuw.gv.at/umwelt/ politischen Prioritäten der Europäischen der Naturschätze im Ausseerland präsenter. eu-international/eu-umweltpo- Union besser umsetzen. Auch im regionalen ÖBf-Forstbetrieb und im litik/life2014.html >> www.eu-umweltbuero.at/ ÖBf-Naturraummanagement wird intensiv dateien/presentationnew- > „Integrierte Projekte" (IPs): nachgedacht, wie dieser Wert durch naturnahe regulation.pdf Ein neuer Projekttyp, der Naturschutz-, Um- Bewirtschaftung noch besser erhalten werden welt- und Klimathemen besser in andere kann. Denn gerade im Wald dauert es recht > LIFE-Verordnung 2014-2020: Bereiche integrieren und Koordinierungs- lange, bis Managementmaßnahmen „greifen“. www.bmlfuw.gv.at/dms/lmat/ umwelt/eu-international/ probleme zwischen verschiedenen Sektoren Deshalb ist es unerlässlich, dass die Maßnah- eu-umweltpolitik/life2014/ und EU-Fonds lösen soll. Mit ihm können men im Ausseerland im Sinne der Nachhaltig- LIFEVO2013.pdf wirklich große Projekte mit mehreren Millio- keit über das LIFE-Projekt hinaus weitergeführt nen Euro Budget gesteuert werden. Bei IPs und kontrolliert werden. Die Bundesforste kön- sollte zusätzlich zur LIFE-Förderung mindes- nen dies garantieren. tens eine weitere EU-, nationale oder private Finanzierungsquelle mobilisiert werden. Für Alles in allem bietet LIFE auch 2014-2020 IPs wird es ein spezielles Auswahlverfahren attraktive Möglichkeiten zur Umsetzung von geben. Naturraummaßnahmen, lohnt aber wohl wei- terhin nur für große Projekte, die auch auf ent- Durchführung & Finanzierung sprechende Kapazitäten bauen können (Zeit, LIFE wird nach wie vor zentral von der Europäi- Arbeitskräfte, Infrastruktur). Mehr Vielfalt in Wäldern Euro) entfallen auf das Teilprogramm „Um- u. a. Strukturverbesserung & Bewirtschaftung, die auf geschützte Arten und Le- welt“, 25 % (0,86 Mrd. Euro) auf das Teilpro- bensräume Rücksicht nimmt (z. B. mehr Baumartenvielfalt & Totholzanteil) gramm „Klimapolitik“. > „Habitatverbund Raufußhühner“ Schaffen „ökologischer Korridore“, die intakte Lebensräume von Auer- & Birkhuhn verbinden LIFE AUSSEERLAND > „Mitterndorfer Biotopverbund“ Die Bundesforste sind gerade mitten in der Renaturieren & Verbinden von Gewässerlebensräumen (Moore, Feuchtwiesen, Umsetzung eines LIFE-Projektes im Ausseer- 15 Flusskilometer der Salza) land. Dort werden bis 2019 wertvolle Lebens- > Bewusstseinsbildung & Einbinden regionaler PartnerInnen räume erhalten, verbessert und großräumig Projektflächen: 4 Natura 2000-Gebiete im Ausseerland (Stmk., rd. 24.000 ha), u. a. verbunden. Davon profitieren seltene Tierarten „Steirisches Dachsteinplateau" & „Totes Gebirge“; dazu einige sog. „Biotopverbund- wie Alpenbock, Schwarzspecht, Auer- und Birk- flächen“ huhn, Steinkrebs, Gelbbauchunke oder Alpen- Projektträger: Österreichische Bundesforste kammmolch (siehe Kasten rechts). ProjektpartnerInnen: Bundesministerium für Land- & Forstwirtschaft, Umwelt & Wasserwirtschaft; Land Steiermark; Wildbach- und Lawinenverbauung; Gemeinden Der Erfolg dieses LIFE-Projektes wird ganz Altaussee & Grundlsee; WWF; BirdLife; Bundesforschungszentrum für Wald; Natur- maßgeblich vom Rückhalt in der Region ab- schutzbund; Landesfischereiverband Steiermark; regionale Natura 2000-Gebietsbe- treuung hängen – also vom Einbeziehen der Bevölke- rung, regionaler PartnerInnen und NGOs. In- Projektbudget: rd. 5,7 Mio. Euro (50 % über LIFE-Fonds der EU, gut ein Drittel ÖBf-Ei- tensive Gespräche, Infrastrukturprojekte (The- genleistungen, zusätzlich nationale Mittel: Bund, Länder, ProjektpartnerInnen) menwege, Infozentrum) und Öffentlichkeitsar- Mehr Infos: NRM-Journal Nr. 18, S. 8-9; www.bundesforste.at/natur-erlebnis/life- beit sollen die Maßnahmen vor Ort erklären projekt-ausseerland.html und das Thema „Natura 2000“ für Einheimi- NATUR. RAUM. MANAGEMENT | Ausgabe 01/2015 – Nr. 23 9
NATUR.RAUM.MANAGEMENT ANSICHTEN ETZ / INTERREG 2014-2020 Für grenzüberschreitende Zusammenarbeit Mit der „Europäischen territo- ETZ 2014-2020 Österreich stehen in diesem Zeitraum rd. 257 rialen Zusammenarbeit" (ETZ) Schwerpunkte Mio. Euro an EU-Mitteln für die ETZ zur Verfü- – besser bekannt unter dem Wie bisher bestehen drei Schwerpunkte: gung. Der Großteil davon (rd. 222 Mio. Euro Titel „INTERREG“ – unter- > grenzübergreifend („Ausrichtung A“): bzw. 86 %) entfällt auf die sieben grenzüber- stützt die EU grenzüberschrei- Zusammenarbeit von PartnerInnen auf bei- schreitenden Programme. tende Kooperationen, z. B. den Seiten einer gemeinsamen Grenze beim Verkehr, Arbeitsmarkt > transnational („Ausrichtung B“): Was ist neu? oder Umweltschutz. Zusammenarbeit von nicht benachbarten Bei den transnationalen Förderprogrammen PartnerInnen (Ausrichtung B) wurde der bisherige Kooperati- > interregional/EU-weite Netzwerkprogram- onsraum „South-East Europe“ in zwei neue me („Ausrichtung C“) Räume aufgeteilt: „Donauraum“ und „Adria- tisch-Ionischer-Raum“. Durchführung & Finanzierung Insgesamt soll die strategische Ausrichtung Bei ETZ-Projekten schließen sich PartnerInnen der ETZ-Programme verbessert werden, u. a. aus verschiedenen Ländern zusammen, wobei ein durch die Konzentration auf wenige Schwer- sog. „Lead Partner“ die Federführung übernimmt. punktthemen. Außerdem wurden die Auswahl- In der aktuellen Förderperiode (2014-2020) ist kriterien strenger gefasst, um sicherzustellen, für die Koordination von ETZ in Österreich wie- dass tatsächlich gemeinsame Vorhaben geför- der die Österreichische Raumordnungskonfe- dert werden. Schließlich wird stärkeres Augen- renz (ÖROK) zuständig. Die konkrete Abwick- merk auf konkrete Ergebnisse und Wirkungen lung des Programms wird durch sogenannte von Projekten gelegt. Alle Programme werden „zwischengeschaltete Stellen“ des Bundes und daher einer Leistungsüberprüfung unterzogen. der Länder erfolgen. Österreichischen ProjektpartnerInnen stehen in MOORALLIANZ IN DEN ALPEN der aktuellen Förderperiode sieben grenzüber- Neben dem EU-weiten INTERREG-Projekt schreitende und drei transnationale Förderpro- „SURF – for Nature“1 beteiligten sich die Bun- gramme sowie vier EU-weite Netzwerk- und desforste in der letzten Förderperiode v. a. an Spezialprogramme offen (siehe Kasten Seite 11). der „Moorallianz in den Alpen“. Dies ist ein Zu- sammenschluss von sechs Moorregionen in Europaweit sind zwischen 2014 und 2020 na- Bayern, Tirol und Salzburg. Im Rahmen eines hezu 10 Mrd. Euro für die ETZ vorgesehen. INTERREG-Projektes (Ausrichtung A) ist es ih- 10 NATUR. RAUM. MANAGEMENT | Ausgabe 01/2015 – Nr. 23
„INTERREG ERMÖGLICHT EUROPA- ETZ-PROGRAMME 2014-2020 FÜR ÖSTERR. PROJEKTPARTNERINNEN WEITEN WISSENS- UND ERFAH- RUNGSAUSTAUSCH.“ 7 grenzübergreifende ETZ-Förderpro- >> Kooperationsraum: neu (DE, AT, CZ, gramme (unverändert) SK, SI, HU, HR, RO, BG, BA, RS, ME, MD, Martina Keilbach, ÖBf-Naturraummanagerin > Österreich-Ungarn (www.at-hu.net) UA) → Wien, NÖ, Burgenland >>EFRE-Dotierung: ca. 202 Mio. Euro > Österreich-Tschechien (www.at- >>Prioritäten: Innovation, Umwelt & nen von 2009 bis 2012 gelungen, Moorschutz, cz.eu) → Wien, NÖ, OÖ Kultur, Verkehr & Energie, „Good Go- Besucherlenkung und Umweltbildung zu ver- > Slowakei-Österreich (www.sk-at.eu) vernance“ binden. Sensible Moore wurden erhalten und → Wien, NÖ, Burgenland > Slowenien-Österreich (www.si-at.eu) 4 interregionale Netzwerk- & Spezial- ihr Wert gleichzeitig für einen naturnahen Tou- → Burgenland, Steiermark, Kärnten programme rismus aufbereitet.2 > Österreich-Bayern (www.interreg- > „INTERREG Europe“ Das ÖBf-Naturraummanagement trug als Auf- bayaut.net) → OÖ, Salzburg, Tirol, (www.interreg4c.eu/interreg-europe) tragnehmer des „Lead Partners“ Tourismusver- Vorarlberg Fortsetzung von INTERREG IVc band Wilder Kaiser wesentlich zum Projektfort- > Italien-Österreich (www.interreg.net) >> Ziel: Bessere Umsetzung der regio- → Salzburg, Kärnten, Tirol nalen Entwicklungsprogramme schritt bei. (Erst seit der aktuellen Förderperi- > Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein >> Kooperationsraum: EU28 (neu: HR) ode können die Bundesforste selbst als Antrag- (www.interreg.org) → Vorarlberg + NO + CH steller von INTERREG-Projekten fungieren.) >> EFRE-Dotierung: ca. 359 Mio. Euro 3 transnationale ETZ-Förderprogramme > „URBACT III“ (www.urbact.eu) > „Alpine Space“ (www.alpine- >> Speziell für städtische Themen Die Praxis zeigte, dass in jeder Phase eines IN- space.eu) >> Kooperationsraum: EU28 (neu: HR) TERREG-Projektes unbedingt ausreichend Res- >>Kooperationsraum: unverändert + NO + CH sourcen eingeplant werden müssen – insbeson- (AT, DE, FR, IT, CH, LI, SI) >> EFRE-Dotierung: ca. 74 Mio. Euro dere aber ganz zu Beginn, wo viel Zeit und Ar- >>EFRE-Dotierung: ca. 116 Mio. Euro > „INTERACT III“ (www.interact-eu.net) beit nötig sind, um eine homogene Projektgrup- >>Prioritäten: innovativer Alpenraum, >> Ziel: ETZ-Programme effektiver CO2-armer Alpenraum, lebenswerter durchführen (durch Bildung, Bera- pe zu bilden und ein detailliertes Projektkonzept Alpenraum, „Good Governance“ tung u. ä.) sorgfältig auszuarbeiten. Schließlich müssen die > „Central Europe“ >> Primär für öffentliche Institutio- erarbeiteten Inhalte aufwändig in umfangreiche (www.central2020.eu) nen, die an der Umsetzung von ETZ- Förderanträge „gegossen“ werden. Nicht zuletzt >>Kooperationsraum: AT, DE, IT, PL, SK, Programmen direkt mitwirken (z. B. SI, CZ, HU, neu: HR, ohne UA Ministerien) dafür sind einschlägige Kenntnisse Gold wert. >>EFRE-Dotierung: ca. 246 Mio. Euro >> EFRE-Dotierung: ca. 34 Mio. Euro Die Zeit, die in die umfassende Vorbereitung ei- >>Prioritäten: Innovation, Senken der > „ESPON“ (www.espon.eu) nes Förderantrages investiert wird, lohnt sich CO2-Emissionen, natürliche & kultu- >> Ziel: wissenschaftliche Analysen nachträglich jedenfalls doppelt und dreifach. relle Ressourcen, nachhaltiger Verkehr (europ. Raumentwicklung, Nachhal- > Neu: „Danube transnational“ tigkeit, Regionalpolitik, Wettbewerbs- Insgesamt steigen die Komplexität der Förder- (www.danube-region.eu; www.south- fähigkeit) als Grundlage politischer abwicklung und die Anforderungen an ein pro- east-europe.net/en/about_see/ Entscheidungen fessionelles Projektmanagement stetig an. danubeprogramme) Weil die ProjektmanagerInnen oft als „Mäd- chen/Buben für alles“ agieren (müssen), brau- chen sie ein breites Know-how, soziale Kompe- ANMERKUNGEN: tenz und entsprechende Organisationsstruktu- 1 SURF = “Sustainable Use of Regional Funds”; siehe NRM-Journal Nr. 15, S. 10-11 bzw. Nr. 10, S. 6-7 ren im Hintergrund. Insbesondere „kleine“ Or- 2 siehe NRM-Journal Nr. 22, S. 7 bzw. Nr. 6, S. 6-7 ganisationen sollten daher genau abwägen, ob WEBTIPPS: mögliche ETZ-Fördergelder den beträchtlichen > ETZ-Programme & -Regionen: www.oerok.gv.at/eu-kooperationen Zusatzaufwand aufwiegen. Dies betrifft natür- > ETZ-Projektdatenbank: www.territorialcooperation.eu/keep/ lich v. a. die „Lead-Partner“. > ETZ-Projekte der ÖBf: www.bundesforste.at/produkte-leistungen/naturraummanagement/referenzen-und- partner/referenzen.html Die Umsetzung von ETZ-Projekten steht und > „SURF – for Nature“: fällt schließlich mit einer klaren Aufgabenauf- >> www.surf-nature.eu teilung und intensiver Kommunikation zwi- >> www.bundesforste.at/file-admin/naturraummanagement/naturraummanagement/ schen allen Projektbeteiligten. So werden die referenzen/Referenzblatt_SURF.pdf > Moorallianz in den Alpen“: Projektinhalte von allen getragen und struktu- >> www.alpen-moorallianz.eu riert abgearbeitet. Dies führt zu nachhaltigeren >> www.bundesforste.at/file-admin/naturraummanagement/naturraummanagement/ Ergebnissen, auch über das Förderende hinaus. referenzen/Referenzblatt_Allianz_Moor.pdf Auch das Projekt „Moorallianz in den Alpen“ ist mittlerweile abgeschlossen, die Projektpartne- rInnen stehen aber weiterhin in Kontakt.
NATUR.RAUM.MANAGEMENT AUSSICHTEN Lesen Sie in der nächsten Ausgabe des NATUR.RAUM.MANAGEMENT-Journals u. a. über folgendes Thema: > Wald und Biodiversität Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Österreichische Bundesforste AG Naturraummanagement Pummergasse 10–12 | 3002 Purkersdorf Tel.: +43 2231 600-3110 E-Mail: naturraummanagement@bundesforste.at Redaktion: Pia Buchner, Uwe Grinzinger, Andrea Kaltenegger, Gerald Plattner Texte: Wolfgang Suske, Gerald Plattner, Uwe Grinzinger Lektorat: Ad Verbum Übersetzungen, adverbum@adverbum.at Layout: Breiner&Breiner Gestaltung: Breiner&Breiner, office@breiner-grafik.com Fotos: Titelbild: ÖBf-Archiv/F. Pritz; Seite 2 und Seite 8: ÖBf-Archiv/F. Kovacs; Seite 4: ÖBf-Archiv/H. Köppel; Seite 10: F. Pritz Druck: Druckerei Berger, Horn Verlags-, Herstellungs- und Erscheinungsort: Purkersdorf Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: www.bundesforste.at/naturraummanagement>ÖBf-Fachjournal Natur.Raum.Management Namentlich gekennzeichnete Gastartikel und Interviews geben nicht unbedingt die Meinung von Redaktion und Herausgeber wieder. www.bundesforste.at/naturraummanagement UW 686 DAS | Papier: Claro-Bulk | Druck: F. Berger & Söhne Ges.m.b.H., 3580 Horn. Das Unternehmen ist PEFC-zertifiziert und hat für dieses Produkt Papier eingesetzt, das nachweislich aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammt. Die Herstellung ist nach der Umweltzeichen-Richtlinie UZ 24 für schadstoffarme Druckerzeugnisse erfolgt.
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