Ein Buch wie ein Blog - Zum Salat
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Ein Buch wie ein Blog – Zum Jodel-Buch „Von Salat schrumpft das Bierfach“ Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Wer oder was ist Jodel? Für Kritiker ist Jodel ein Topf voll Scheiße. Punkt. Netter formuliert ist das eine Applikation für ein Soziales Forum oder Netzwerk. Dahinter scheinen weniger kluge Köpfe als vielmehr Eigentümer und Geschäftsführer der Jodel Venture GmbH mit Sitz in Berlin zu stehen, denen am Ende des Tages Moneten wichtiger sind als Menschlichkeit. Seit Monaten mischen Sie mit bei der totalen Reklame. Ist es nicht so, dass Soziale Netzwerke „die Kernfundamente des menschlichen Verhaltens“ untergraben? Freue sich, wer das kennt. Und wer das nicht kennt, der greife zum Buch „Von Salat schrumpft das Bierfach“. Auf 192 Seiten solle „das Beste von Jodel aus 15 Städten“ geboten werden. Die Städte sind Aachen, wo alles seinen Anfang nahm mit der
Jodel-App, aber auch die Millionenstädte München, Hamburg und Berlin. Großstädte wie Düsseldorf und Köln, Frankfurt, Stuttgart, Hannover, Mainz, Mannheim und Münster sind dabei aber mit Wien noch eine weitere deutsche Hauptstadt. Das dazu. Das Buch bietet in seinen Teilen und in Summe eine Antwort auf die eingangs gestellte Frage. Wer das immer noch nicht begreift, der frage Chamath Palihapitiya oder befasse sich mit Fragen rund um das weite Feld des Überwachens und Strafens. Bibliographische Angaben Von Salat schrumpft das Bierfach, Das Beste von Jodel aus 15 Städten, 192 Seiten, Gewicht: 297 g, Broschur, Verlag: Riva, München, 1. Auflage 2019, ISBN Papier: 978-3-7423-0722-4, Preis: 14,99 EUR (D), ISBN (E-Buch (PDF): 978-3-7453-0327-8, ISBN E-Buch (EPUB, Mobi): 978-3-7453-0328-5 Thomas Kay Marsen, der
„Kunst(Zer)Teiler“ und das Pocket-Museum im Hosentaschenformat Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Keine Ahnung, was das ist oder soll. Und das scheint auch egal. Doch die Pressemitteilung vom Pocket-Museum vom 26.3.2019 mit der Überschrift „Der Kunst(Zer)Teiler: Thomas Kay Marsen – Kunstsammler zerteilt moderne Kunstwerke und präsentiert neue Exponate in seinem Pocket Museum“ fand Aufmerksamkeit in der Redaktion des Magazin KULTUREXPRESSO. Thomas Marsen soll ein „Kunstliebhaber und Kunstsammler aus Oldenburg“ sein, der „zwölf Kunstwerke seiner modernen Gemäldesammlung in 16×16 mm kleine Stücke zerschnitten und sie neu zusammengesetzt“ habe. Das mache ich manchmal mit alten Unter- und Oberhemden. Die ausgetragenen Klamotten sammle ich erst, dann zerschneide ich sie, allerdings in größere Stücke, um damit anschließend mindestens mein Fahrrad zu putzen. Die anderen Putzlappen reiche ich weiter. Marsen und ich scheinen etwas gemeinsam zu haben. Wir kaufen auch, was uns gefällt. Er Kunst, ich Klamotten. Dann zerschneiden wir sie. “ Ihm gefällt viel und er kauft viel“, heißt es zu meinem scheinbaren Bruder im Geiste. Mir gefällt zwar auch viel, aber ich kaufe wohl weniger. Zu Kunstliebhaber und -käufer Marsen heißt es weiter, dass deswegen „im Laufe der Jahre seine Kollektion so umfangreich geworden“ sei, „dass er sie nicht mehr aufhängen“ konnte. Mein Kleiderschrank war auch immer proppevoll, aber vermutlich
kleiner als sein Kunstschrank oder -keller. Weiter im Text: „Wie viele Sammler stand er vor dem Problem, wohin mit der schönen Kunst? Aber anders als andere Kunstsammler, die gewinninteressiert verkaufen oder versteigern lassen, wählte er eine radikale Methode ohne Rücksicht auf den finanziellen Kapitalwert der Kunst. Er zerteilt die Originale und teilt die Kunst fortan mit anderen.“ Wir sind wohl Seelenverwandte. Ich teilte meine Lappen auch immer. Vielleicht tausche ich eines Tages mal in sein Pocket- Museum und tausche mit Marsens Fetzen. Obwoh, wozu sollen 16×16 mm gut sein? In einem Shop genannten Laden verkauft Marsen übrigens seine Pocket-Museen. Eines soll angeblich „300,00 € inklusive MwSt und kostenlosem Versand“ kosten. Vielleicht sollte ich das mit meinen getragenen Lappen auch machen und noch eine Null dranhängen. Schließlich gibt es genügend Nullen auf dieser Welt, die – nennen wir es – Kunst sammeln und kaufen. Die erste Tankstelle der Welt
– Zum Kurzfilm „Bertha Benz: Die Reise, die alles veränderte“ Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). In der Kürze liegt die Würze. Diese Weisheit gilt auch für viele Filme. Würde das einer Verantwortlichen langweiliger Langfilme vorher stecken, würden wir von viel Müll verschont bleiben. Dieser Kurzfilm über Bertha Benz, die von 1849 bis 1944 lebte, hat Würze, auch wenn sie der Werbung dient und der Streifen über eine Reise mit einem Automobil, die angeblich „alles veränderte“, letztendlich totale Reklame ist. In „Bertha Benz: Die Reise, die alles veränderte“ geht es um die erste Fernfahrt dieser Frau im Jahr 1888 nach unserer Zeitrechnung. Wiesen, Weiden, Felder und ein Dorf in der Provinz im Dreikaiserjahr der Preußen. Menschen bei der Landarbeit. Ein Ungetüm nähert sich mit Ach und Krach. Ein Kind kriegt Angst, ein Baby große Augen, eine Kanne Milch fällt um. „Eine Hexe kommt“, warnt ein Mädchen mit roten Wangen wie Rücklichter die Dörfler. Die Glocken schlagen, ein Pfaffe, frisch geschissen oder ein Kind auf dem Plumpsklo missbraucht, nimmt die Beine in die Hand. Ein Hahn, ein Schwein, eine Rauferei. Die Tiere wirken zahmer als das rohe Landvolk, bei dem die Freiheit von der Leibeigenschaft nur Erzählung ist.
Eine Lady will Leichtbenzin Gesprochen wird wenig in diesem Film über die Reise mit dem Wagen über 106 Kilometer in 12 Stunden nach Pforzheim, der auch einer über die Apotheke, in der Bertha Benz Ligroin kaufte, sein könnte. Dieser Laden gilt – nebenbei bemerkt – als erste Tankstelle aller Zeiten. Der von Anorak Film produzierte Beitrag über vier Minuten, bei dem Sebastian Strasser Regie führte und für den Alice Bottaro kreativ gewesen sein soll, wurde von der Daimler AG gestern zum Weltfrauentag präsentiert. In einer Pressemitteilung vom 7.3.2019 heißt es dazu: „‚Meinem Team war es wichtig, Bertha Benz als starke Frau und zeitloses Vorbild zu zeigen‘, so Bettina Fetzer, Marketingchefin Mercedes-Benz Cars. ‚Bertha war eine Pionierin und unsere erste Testfahrerin. Ihr Mut und ihr Wille, nicht vorschnell aufzugeben, inspirieren mich sehr. Mit unserem Film wollen wir Menschen motivieren, mit einer ähnlich positiven, anpackenden Art durchs Leben zu gehen und Herausforderungen selbstbewusst anzugehen.‘ ‚Sie war wagemutiger als ich‘, sagte ihr Mann Carl Benz über seine Frau. Er, der Erfinder, hatte mit seinem Automobil die Mobilität des 19. Jahrhunderts revolutioniert. Dieser Erfolg, der die Welt verändert hat, ist ohne Bertha Benz und ohne ihren unerschütterlichen Optimismus sowie ihre Fähigkeit, auch aus schwierigen Situationen einen Ausweg zu finden, kaum denkbar. Als die Öffentlichkeit der neuen, von „geheimnisvollen“ Kräften bewegten, pferdelosen Kutsche noch
skeptisch gegenüberstand, machte sie sich kurzerhand mit den beiden Söhnen Eugen und Richard auf den damals recht strapaziösen Weg nach Pforzheim. Im Gepäck: der feste Glaube an die Erfindung ihres Mannes und an sich selbst.“ Aha! Märchen, Mythen, Machenschaften. Immerhin ist das Agitprop auf der Höhe der Zeit. „Horch – ein Schrank geht durch die Nacht“ – Ein Geburtstagsabend für F.W. Bernstein Caricatura Museum Frankfurt Frankfurt am Main, Deutschland (Kulturexpresso). Für den Geburtstagsabend für F. W. Bernstein mit dem Titel „Horch – ein Schrank geht durch die Nacht“ am Montag, den 4. März 2019, ab 20 Uhr im Caricatura Museum Frankfurt gibt es nur noch wenige Restkarten an der Abendkasse.
„Alles, was wir tun auf Erden, muss ein rechter Unfug werden.“ F.W.Bernstein Schade, aber schön wird`s wohl werden, denn zur Lesung sollen sich Bernd Eilert, Thomas Gsella, Eckhard Henscheid, Pit Knorr, Oliver Maria Schmitt, Inge und Hans Traxler, Hans Zippert und Markus Neumeyer (Musik), die den im vergangenen Dezember verstorbenen F. W. Bernstein noch einmal hochleben lassen. Caricatura Museum Frankfurt – Museum für Komische Kunst Weckmarkt 17, D-60311 Frankfurt am Main Kontakt: Telefon: +49 (0) 69 212 301 61, E-Mail: caricatura.museum@stadt-frankfurt.de Weltnetz: www.caricatura-museum.de
Ein Frauenfilm vor historischem Hintergrund: „Maria Stuart, Königin von Schottland“ Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). In dem Historienfilm „Maria Stuart, Königin von Schottland“ werden Schicksalsjahre der charismatischen Königin Maria Stuart und ihre Rivalität zur englischen Königin Elisabeth I. nachgezeichnet. Maria und Elisabeth werden von den jungen Schauspielerinnen Saoirse Ronan und Margot Robbie verkörpert. Maria Stuart (Saoirse Ronan), die bereits im Alter von nur neun Monaten zur Königin von Schottland gekrönt wurde, kehrt mit 18 Jahren nach dem Tod ihres jungen Ehemannes von Frankreich nach Schottland zurück, um rechtmäßig den Thron zu beanspruchen. Gekrönt wurde sie bereits 1543 in Stirling Castle. Die Ehe mit Franz II. währte nur ein Jahr und zwar von 1559 bis 1560. Doch erstens wurde sie an seiner Seite erzogen und zweitens brachte die Heirat der jungen Schottin, sie wurde am 8. Dezember 1542 in Linlithgow Palace einen Tagesritt von Edinburgh, das im 15. Jahrhundert Perth als Hauptstadt
Schottlands ablöste, geboren, den Titel Königin von Frankreich ein. Nun, Maria Stuart kehrte nach Schottland zurück und konkurrierte mit Königin Elisabeth I., die bis dahin Alleinherrscherin über das englische Königreich war. Maria Stuart erkannte Elisabeth nicht als rechtmäßige Königin von England und Schottland an. Elisabeth, die ebenfalls keine Konkurrentin akzeptiert konnte, wurde in ihrem Macht- und Herrschaftsanspruch herausgefordert. Revolten, Intrigen, Verschwörungen, Lug und Betrug bedrohen den Thron am Firth of Forth und alle großen und kleinen Hofschranzen der beider Königinnen, die trotz ihrer Rivalität voneinander fasziniert scheinen, mischen mit. Maria Stuart muss, als sie 1561 in Schottland ankommt, ihren Halbbruder in seine Schranken weisen und manche Männer mit ihm. Gegen dessen Armee von Protestanten kann die Katholikin Maria Stuart bestehen, aber nicht den Avancen von Lord Robert Dudley, den sie heiratet, aber noch in der Hochzeitsnacht im Bett mit ihrem Lautenspieler und Komponisten, Privatsekretär und Günstling David Rizzio, ebenfalls katholisch, erwischt, jedenfalls im Film. Von den protestantischen Adeligen unter Anführung Lord Darnleys sowie des Drahtziehers Patrick Ruthven, 3. Lord Ruthven, am 9. März 1566 im Schloss von Holyrood in Edinburgh ermordet. Dieser Mord wird durchaus gezeigt, aber nicht als Kriminalfall. Der Film, für den Josie Rourke vom Sessel der künstlerischen Leiterin des Donmar Warehouse Theaters in London erstmals auf einen Regiestuhl wechselte, zeigt vor allem das Land von
seiner stillen Schönheit und die Leute eher als Persönlichkeiten denn als Politniks oder Soldaten und Offiziere in Schlachten. Die Erzählung von Maria und Elisabeth ist chronologisch, aber sprunghaft, einseitig, wo in einer Dokumentation Widerspruch hätte zu Wort kommen müssen. Sie zeigt Frauen in einer von Männern beanspruchten Welt, beide auch in ihren schwachen Momenten. Leider ist das letztendlich ein Frauenfilm vor einem historischen Hintergrund, aber immerhin einmal aus einer etwas anderen Sicht. Filmografie Originaltitel: Mary Queen of Scots Deutscher Titel: Maria Stuart, Königin von Schottland Originalsprache: Englisch Land: Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland Jahr: 2018 Länge: 125 Minuten Regie: Josie Rourke Drehbuch: Beau Willimon Kamera: John Mathieson Musik: Max Richter Schauspieler: Saoirse Ronan (Mary, Queen of Scots), Margot Robbie (Queen Elizabeth I), Gemma Chan (Elizabeth Hardwick), David Tennant (John Knox), Brendan Coyle (Matthew Stewart), Jack Lowden (Lord Darnley), Joe Alwyn (Robert Dudley), Martin Compston (Earl of Bothwell), Maria-Victoria Dragus (Mary Fleming), Ismael Cruz Cordova (David Rizzio), James McArdle (Earl of Moray), Guy Pearce (William Cecil)
Produzenten: Tim Bevan, Eric Fellner, Debra Hayward Altersfreigabe: FSK 12, JMK 14 Claire Foy, das Mädchen im Spinnennetz, hackt, fährt und schießt sich durch den Film „Verschwörung“ von Fede Alvarez Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Der Kriminalfilm „Die Verschwörung“ von Regisseur Fede Alvarez, der mit Steven Knight und Jay Basu auch am Drehbuch schrieb, hat Thrill, was am unprätentiösen Spiel der Hauptdarstellerin liegt. Claire Foy spielt Lisbeth Salander. Salander? Salander ist eine Romanfigur des Autors Stieg Larsson (von 1954 bis 2004). David Lagercrantz schrieb das Buch „Verschwörung ( (Originaltitel „Det som inte dödar oss“) als vierter Teil der Millennium-Trilogie.
Foy ist nach Noomi Rapace und Rooney Mara die dritte Schauspielerin, die sich als Lisbeth Salander versucht und Männern wehtut, die Frauen wehtun. Wer das toll findet, der sollte sich dieses Mädchen im Spinnennetz (Originaltitel „The Girl in the Spider’s Web“) anschauen. Lisbeth kann noch mehr. Die Schlanke in Schwarz fährt Motorrad und Fahrstuhl, führt ihre Drachen-Tätowierung vor, springt in Badewannen und in Betten. Das alles und noch viel mehr ist echt Action, die Geschichte dennoch ein Kriminalfilm mit einer gehörigen Portion Psyche. Salander trifft nämlich auf ihre Schwester, ein blondes Biest in Rot. Die ist ebenfalls hart, aber herzlos. Aber die Hackerin hat mit Journalist Mikael Blomkvist (Sverrir Gudnason) einen Mann an ihrer Seite, um sich im Netz von Spionen, Cyberkriminellen und korrupten Regierungsbeamten zurechtzufinden. Neben NSA steckt viel Feuer im Film, der im schwedischen Schnee spielt. Filmografische Angaben Originaltitel: The Girl in the Spider’s Web Deutscher Titel: Die Verschwörung Originalsprache: Englisch Genre: Kriminalfilm, Thriller Land: BRD, Kanada, Schweden, VK, VSA Jahr: 2018 Regie: Fede Alvarez Drehbuch: Steven Knight, Fede Alvarez, Jay Basu Kamera: Pedro Lugue
Schnitt: Tatiana S. Riegel Musik: Roque Baños Darsteller: Claire Foy, Sverrir Gudnason, Sylvia Hoeks, Claes Bang Produktion: Studio Babelsberg Verleih: Sony Pictures Länge: 116 Minuten Altersfreigabe: FSK 16 Ein Berg voller Betroffenheit und ein zunehmender Mond Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Die Veranstalter der Documenta Kassel teilen per Pressemitteilung vom 18. Februar 2019 mit, dass der Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor an Sibylle Berg verliehen wird. Wenn das nicht grotesk ist, was dann? Die von Betroffenheit Besoffene, die vielen als Schriftstellerin gilt, erhalte „den Preis für den grotesk- komischen und aufklärerischen „Katastrophenschutz“ ihrer erfolgreichen Romane, Theaterstücke und Kolumnen“. Das Geschreibsel der Geehrten richtet sich gegen weiße, alte Männer deutscher Zunge und also den Kern der Katastrophe, und
alle anderen Menschenfeinde von rechts. Von welchem Niveau die Berg`sche Aufklärung ist, die auf den „Schwarzen Block“, auf „die jungen Menschen der Antifa, die Faschisten mit dem einzigen Argument begegnen, das Rechte verstehen“, darf nicht nur an den von ihr Gelobten, die Antifa als Handarbeit begreifen, abgelesen werden, sondern auch an der Laudatorin. Mit Katja Riemann ist es eine, die für Mimik und Mystik wie modeliert scheint. Die einzige Frage, die sich noch stellt, ist die Stellung des Mondes an diesem 18. Februar 2019, diesem Tag für grotesken Humor. „Zunehmend in Löwe“, sagt eine mir wohl bekannte Seherin aus dem Seitenflügel. An dem Tag für grotesken Humor dürfe „man sich ruhig einmal selbst loben“. Wenn das keine famose Vorhersage ist, was dann? Oberbürgermeister Christian Geselle lädt zur Lobpreisung am Samstag, den 9. März 2019, 17 Uhr ins Kasseler Rathaus ein. Doch nicht nur der Geselle wird sprechen oder Riemann, auch die Geehrte wird sich loben. Sie werde Kostproben aus ihrem Werk lesen. Lol.
69. Berlinale mit Binoche- Jury – Bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin klaffen Welten zwischen Anspruch und Wirklichkeit Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Am 7. Februar 2019 beginnt die 69. Berlinale. Für die Internationalen Filmfestspiele Berlin ist und bleibt der Wettbewerb das Schlachtschiff. Die Jury der Berlinale-Sektion Wettbewerb wird dieses Mal von Juliette Binoche angeführt. Damit ist nach zwei Regisseuren in diesem Jahr wieder eine Frau an der Spitze. Die letzte Präsidentin war Meryl Streep 2016. Im „Tagesspiegel“ (11.12.2018) wird unter der Überschrift „Juliette Binoche wird Präsidentin der Berlinale-Jury“ darauf hingewiesen, dass „die französische Schauspielerin und Oscar- Preisträgerin … eine lange Verbundenheit mit dem Festival“ habe, „wie Berlinale-Leiter Dieter Kosslick“ betonte. Weiter im „Tagesspiegel“-Text: „2001 war sie in Lasse Hallströms Melodrama ‚Chocolat‘ zusammen mit Johnny Depp im Wettbewerb zu sehen, 2004 spielte sie die Hauptrolle in ‚Country Of My Skull‘ von John Boorman. Zuletzt war sie mit ‚Camille Claudel‘ von Bruno Dumont und ‚Endless Night‘ von Isabel Coixet im Wettbewerb vertreten.“
Der eine oder andere Orchideenfilme ist darunter und auch in diesem Jahr im Wettbewerb, doch dazu in den nächsten Tagen mehr. Die Berlinale will politische sein und erfüllt diesen Anspruch im Wettbewerb weitestgehend nicht. Doch dafür kann die Jury, die jedes Jahr eine andere ist, nichts. Dass die letztjährige Jury unter der Leitung von Tom Tykwer einem Schrottfilm wie „Touch me not“, bei dessen Vorführung sich der Kinosaal im Laufe des Films sichtlich leerte, den Goldenen Bären gab, dafür kann die Jury etwas und dafür können auch diejenigen, welche diese Jury, zu der neben Tykwer Cécile de France, Adele Romanski, Chema Prado, Ryūichi Sakamoto und Stephanie Zacharek zählten, zusammenstellen. Wird das unter Binoche dieses Jahr wieder ein totaler Reinfall? Das wissen wir nicht, aber die Namen der weiteren Jurymitglieder: Sie lauten Justin Chang (USA), der in einer Berlinale-Pressemitteilung vom 29.1.2019 als „Filmkritiker und Autor“ vorgestellt wird, Sandra Hüller (Deutschland), als „Schauspielerin“ gilt, Sebastián Lelio (Chile), als „Regisseur“, Rajendra Roy (USA), als „Kurator“, und Trudie Styler (Großbritannien), als „Kuratorin, Regisseurin und Schauspielerin“. Die Berufsbezeichnungen schützen leider nicht davor, bisweilen bekloppt bis völlig verrückt zu sein. Behauptungen wie die im „Tagesspiegel“, Binoche u.a. würden „ein positives Signal für das letzte Jahr von Berlinale-Chef Dieter Kosslick“ sein, mögen deren Leser köstlich finden, basieren gleichwohl auf Kaffeesatzleserei.
Immerhin wurden in der Kosslich-Äre Filme wie „Bloody Sunday“ (2002), „Gegen die Wand“ (2004) und „Fuocoammare“ (2016) mit dem Golden Bären ausgezeichnet, die dem Anspruch, dass die Berlinale ein politisches Filmfestival, ja, sogar das größte politische Filmfestival der Welt seien, gerecht wurden. Als Schelm auf Berlinale und das mit Schalk im Nacken, dazu ein schwarzer Hut und ein roter Schal, schön, vielleicht auch besser, als je zuvor, doch der Dreiklang aus dem Wahren, Schönen und Guten wurde noch nicht erreicht. „Meschugge oder was – Jude werden, Jude sein in Deutschland“ Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Darüber, dass „etwas 100 Menschen … jährlich in Deutschland zum Judentum“ konvertieren, informiert eine ZDF-Pressemitteilung vom 18.1.2019, in der es heißt, dass diese Konvertiten, die auch als Juden zweiter Klasse gelten, 613 Rechte und Pflichten einhalten müssten, „darunter Dinge wie am Wochenende kein Auto fahren oder Licht anschalten“.
Daraus ergeben sich beim ZDF offensichtlich Fragen: „Warum machen sie das in einer Zeit wieder zunehmenden Antisemitismus? Welche Mühen nehmen sie auf sich? Und wie leben und feiern die ’neuen Juden‘ in Deutschland und in Israel?“ Zunehmender Antisemitismus? Vielleicht sollte sich das ZDF mehr mit der illegalen Masseneinwanderung von Muselmanen beschäftigen. Warum machen die das? Weiter im Text der Pressemitteilung: „Im hessischen Felsberg versucht eine kleine Gruppe von Juden und Konvertiten, gemeinsam wieder Fuß zu fassen. Sie möchten das jüdische Leben wieder erwecken. Unter ihnen ist auch Christian Lehmann, ein „Vaterjude“ wie Dmitrij Kapitelman. Wie in jeder jüdischen Gemeinde muss auch in Felsberg jede kleine Zusammenkunft von der Polizei geschützt werden. In Tel Aviv trifft Dmitrij Kapitelman den orthodoxen Juden Elyah Havemann, Sohn von Wolf Biermann.“ Doch der ist kein Jude in deutschen Landen. Havemann habe der Bundesrepublik Deutschland „den Rücken gekehrt, weil er sich ein Leben für sich und seine Kinder als Juden in Deutschland nicht mehr vorstellen“ könne, teilt das ZDF mit. Wer das und anderes nicht nur lesen will, sondern hören und sehen, der schalte am Dienstag, den 22. Januar 2019, um 0.00 Uhr ein, wenn „im ZDF erstmals die Dokumentation ‚Meschugge oder was – Jude werden, Jude sein in Deutschland‘ zu sehen“ sein wird. „In der ZDFmediathek steht der Film von Dmitrij Kapitelman und Ralf Dörwang am 22. Januar 2019 bereits um 11.00 Uhr zur Verfügung.
Wie die EU mit dem Namen Andrei Sacharow Schindluder treibt oder Zum Sacharow- Preis für Oleg Senzow Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Oleg Senzow wurde mit dem Sacharow-Preis geehrt. Dieser Preis wird seit 1988 von einer sich Parlament nennenden Veranstaltung der Europäischen Union (EU) vergeben, die manches sein mag, aber ganz sicher keine Vertretung, die ein Volk vertritt und eine Regierung wählt und diese kontrolliert. Sie ist eine Veranstaltung, die die Idee der Wahlgleichheit mit Füßen tritt und vieles andere mehr, welches hier zu nennen zu weit führen würde. Diese Veranstaltung vergibt den nach dem sowjetischen Physiker benannten Preis an Personen und Organisationen, die sich angeblich für die Verteidigung der Menschenrechte und der Meinungsfreiheit einsetzen. Das hat Sensow zwar nicht getan, aber was soll`s, er hat ihn bekommen. Gestern war`s und zwar in Straßburg. Weil der ukrainische Filmemacher eine 20-jährige Haftstrafe in einer russischen Strafkolonie am Polarkreis absitzt, konnte er sich den Preis in Straßburg nicht abholen. Immerhin überlebte er
auf diese Weise das muselmanische Attentat. Daher zitiere ich den wegen angeblicher Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung gefangen Gehaltenen der Russischen Föderation, der vor Gericht kluge Worte – allerdings nicht zu seiner Verteidigung – sprach, weil er das Gericht nicht anerkannte. „’Die schlimmste Sünde auf der Erde ist die Feigheit.‘ Das hat der große russische Schriftsteller Bulgakow in dem Buch ‚Der Meister und Margarita‘ geschrieben, und ich bin seiner Meinung. Die Feigheit ist die größte, die schlimmste Sünde auf Erden.“ Oleg Senzow Der Moment, in dem er das sagte, wird im „Deutschlandradio Kultur“ (12.12.2018) wie folgt beschreiben: „Wie so oft im Gerichtssaal wirkt Senzow ruhig, ein bisschen spöttisch, ein bisschen trotzig. Wie stets trägt er ein weißes T-Shirt mit einem traditionellen ukrainischen Blumenmuster und der Aufschrift „Ruhm der Ukraine“ Aha, daher weht der Wind und mit ihm die Fahne der EU. „Ruhm der Ukraine“ war und ist der Ruf ukrainischer Faschisten. Und die Ukraine ist ein Staat, „in dem bedeutende militärische Formationen, offen und mit präsidialem Wohlwollen versehen, sich auf eine eindeutig nationalsozialistische Vergangenheit berufen“, wie Willy Wimmer im WELTEXPRESS in seinem offenen
Brief an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier schreibt. Wir sind alles andere als feige, wir schreiben und veröffentlichen das und auch, dass Senzow „sich über die Verleihung des Preises“ freue, wie „Die Presse“ (12.12.2018) vermeldet und weiter mitteilt: „jedoch dürften die anderen politischen Häftlinge nicht vergessen werden – mit diesen Worten soll sich Oleg Senzow für die gestrige Zuerkennung des Sacharow-Preises durch das Europaparlament bedankt haben. Parlamentspräsident Antonio Tajani ehrte den Preisträger in einer Rede und forderte von den russischen Behörden Senzows Freilassung. Die EU verteidige Freiheit und Menschenrechte, ‚auch außerhalb der Union‘. ‚Ich hoffe, dass der Preis auf den russischen Staat Einfluss haben wird‘, sagte Senzows Anwalt Dmitrij Dinse vor Journalisten. Senzows Cousine Natalia Kaplan nahm den Preis entgegen. Die Auszeichnung ist mit 50.000 Euro dotiert.“ Genau darum dreht sich diese Polit-Inszenierung. Es geht um Agitation und Propaganda und Einfluss. Zu Lebzeiten hätte „mein“ Sacharow das kritisiert. Seit er tot ist, wird in seinem Namen Schindluder getrieben, auch von der EU.
Sie können auch lesen