Ein neuer Weg zur Bewertung der Recyclingfähigkeit von Produkten mittels Statistischer Entropie: Fallbeispiel Mobiltelefone

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Ein neuer Weg zur Bewertung der Recyclingfähigkeit von Produkten mittels Statistischer Entropie: Fallbeispiel Mobiltelefone
Originalarbeit

Österr Wasser- und Abfallw
https://doi.org/10.1007/s00506-021-00783-z

Ein neuer Weg zur Bewertung der Recyclingfähigkeit von
Produkten mittels Statistischer Entropie: Fallbeispiel
Mobiltelefone
Caroline Roithner · Oliver Cencic · Helmut Rechberger

Angenommen: 17. Juni 2021
© Der/die Autor(en) 2021

Zusammenfassung Statistische Entro-          Entscheidungstool angewandt, könnte          fective Circular Economy as early as
pie kann zur Bewertung von unter-            der neue Bewertungsansatz helfen, die        in the product design and thus enable
schiedlichen Verfahren der Abfallwirt-       Weichen für eine effektive Kreislauf-        better recycling.
schaft herangezogen werden. Führt das        wirtschaft bereits im Produktdesign zu
Verfahren zu einer Separierung und           stellen und so in Folge ein besseres         Keywords Recyclability · Statistical
damit Konzentrierung einzelner Mate-         Recycling zu ermöglichen.                    Entropy · Product design · Mobile
rialien oder Stoffe, so entspricht dies                                                   phones · Circular Economy
einer niedrigen Statistischen Entropie,      Schlüsselwörter Recyclingfähigkeit ·
kommt es jedoch zu einer Vermischung         Statistische Entropie · Produktdesign ·      1 Einleitung
und Verdünnung, erhöht sich diese. Re-       Mobiltelefone · Kreislaufwirtschaft
cyclingverfahren haben beispielsweise                                                     Die Europäische Union (EU) forciert die
das Ziel, konzentrierte Recyclingout-        A new way of assessing the                   Etablierung einer Kreislaufwirtschaft
puts aus einem gemischten Abfallinput        recyclability of products using              (im weiteren CE für Circular Econo-
zu generieren, was einer Reduzierung         statistical entropy: Case study              my), in der Produkte bzw. Materiali-
der Statistischen Entropie entspricht.       mobile phones                                en bestmöglich im Kreislauf gehalten
Eine Bewertung mittels Statistischer                                                      werden (European Commission 2015a,
Entropie kann jedoch auch für Produkte       Abstract Statistical entropy can be          b; European Union 2020). Dabei wird
selbst verwendet werden. Hierbei wer-        used to evaluate different waste man-        erstmals auch dem Produktdesign ei-
den die Materialzusammensetzung und          agement processes. If a process leads        ne große Bedeutung zugeschrieben. So
der Aufbau von Produkten mittels Sta-        to separation and thus concentration of      ist feststellbar, dass der Aufbau und
tistischer Entropie bewertet. Komplexe       individual materials or substances, this     die Zusammensetzung von Produkten
Produkte, die aus einer Vielzahl von         corresponds to low statistical entropy,      einen wesentlichen Einfluss auf das
Materialien bestehen, weisen tenden-         which increases if mixing and dilution       Recycling bzw. die Kreislaufführung
ziell eine höhere Statistische Entropie      occur. For example, recycling processes      haben. Komplex aufgebaute Produkte,
und eine schlechtere Recyclingfähigkeit      aim to generate concentrated recycling       wie beispielsweise Elektrogeräte, verur-
auf als Produkte, die nur aus einigen        outputs from a mixed waste input,            sachen folglich einen höheren, oft nicht
wenigen Materialien zusammengesetzt          which corresponds to a reduction in          wirtschaftlichen Recyclingaufwand, als
sind. Die Statistische Entropie kann da-     statistical entropy. However, a statis-      Produkte, die einfacher gestaltet sind.
her als Maß für die Recyclingfähigkeit       tical entropy assessment can also be             Insbesondere in der Produktgrup-
von Produkten betrachtet werden. An-         used for products themselves, where          pe der Elektrogeräte haben Vielfalt
hand einer Fallstudie zu unterschiedli-      the material composition and the prod-       und Komplexität der Geräte durch die
chen Generationen von Mobiltelefonen         uct structure are evaluated. Complex         rasante technologische Entwicklung
wird die Anwendung der neuen Be-             products that consist of many materials      stark zugenommen (Singh et al. 2018).
wertungsmethode demonstriert. Die            tend to have a higher statistical entropy    Die damit verbundene Miniaturisie-
Ergebnisse der Fallstudie zeigen, dass       and are less recyclable than products        rung von Bauteilen führt oft zu einer
sich die Bewertung mittels Statistischer     composed of only a few materials. Sta-       schlechteren Zerlegbarkeit und so zu
Entropie dafür eignet, die produktinhä-      tistical entropy can therefore be viewed     Verlusten von wertvollen Rohstoffen,
rente Recyclingfähigkeit von Produkten       as a measure of the recyclability of         deren Rückgewinnung nicht möglich
zu bewerten und dabei wichtige Ein-          products. The application of the new         ist oder sich nicht lohnt. Der Druck auf
blicke in das Design for Recycling von       assessment method is demonstrated            die Recyclingindustrie wächst stetig, da
Produkten zu liefern. Als Planungs- bzw.     in a case study on mobile phones of          immer neue Herausforderungen auf-
                                             different generations. The results of the    treten. Es scheint daher notwendig, die
C. Roithner, MSc () ·                       case study show that statistical entropy     Auswirkungen des Produktdesigns auf
DI Dr. O. Cencic ·                           is suitable for evaluating the product-      die Recyclingfähigkeit von Produkten
Univ.-Prof. DI Dr. H. Rechberger             inherent recyclability of products and       näher zu betrachten.
Institut für Wassergüte und                  thus providing important insights into           Roithner und Kollegen haben ei-
Ressourcenmanagement, Technische             the design for recycling of products.        ne Bewertungsmethode entwickelt, die
Universität Wien, Karlsplatz                 Applied as a planning or decision-mak-       basierend auf Produktinformationen
13/226, 1040 Wien, Österreich                ing tool, the new assessment approach        wie Materialzusammensetzung und
caroline.roithner@tuwien.ac.at               could help to set the course for an ef-      Aufbau, eine produktinhärente Recy-

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Originalarbeit

Abb. 1 Produktaufbau der modellierten Mobiltelefone

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Originalarbeit

clingfähigkeit errechnet (Roithner et al.         Erscheinungsjahr um 2012, welches                Diverses, Lot und Hülle), Fassungen
2021, Publikation eingereicht). Im Ge-            jenem aus Roithner et al. (2021) ent-            und Lot. Im Gegensatz zum Smart-
gensatz zu anderen Methoden beziehen              spricht. Gemäß den Erkenntnissen aus             phone sind beim Mobiltelefon der Laut-
sich Roithner et al. (2021) rein auf In-          der Literaturrecherche zeigen die bei-           sprecher und der Vibrationsmotor an
formationen des Produktdesigns. Ziel              den Mobiltelefongenerationen sehr un-            der Leiterplatte angebracht, jedoch ein-
ist es, eine Bewertungsgrundlage für              terschiedliche Produktaufbauten. Zur             zeln abtrennbar. Weiters unterscheiden
ProduktdesignerInnen und Produzent-               Beschreibung des Produktaufbaus wur-             sich die Mobiltelefone in Bezug auf die
Innen zu schaffen, die es ermöglicht,             de die Systematik von Roithner et al.            Tastatur; beim Mobiltelefon stellt diese
Produkte recyclingfähiger zu gestal-              (2021) herangezogen. Das Produkt wird            eine eigene Komponente dar, während
ten bzw. Produkte zu vergleichen. In              dazu so weit zerlegt, wie dies mit mode-         beim Smartphone die Funktion der
dieser Arbeit wird der Bewertungsan-              ratem Aufwand möglich ist (z. B. durch           Tastatur vom Bildschirm (Touchscreen)
satz von Roithner et al. (2021) auf zwei          Lösen von Schrauben, Klebemittel etc.).          sowie Bauteilen der Leiterplatte über-
Mobiltelefone aus unterschiedlichen               Dadurch kann beispielsweise eine Lei-            nommen wird. Das Smartphone hat
technologischen Produktgenerationen               terplatte mit elektronischen Bauteilen           eine größere Masse als das Mobiltele-
angewendet und gezeigt, dass dadurch              in eine Vielzahl von Produktelemen-              fon (117,65 g > 93,10 g). Die Massen der
Unterschiede in der produktinhären-               ten zerlegt werden. Alle dabei gewon-            einzelnen Komponenten der Mobiltele-
ten Recyclingfähigkeit festgestellt so-           nenen Produktelemente werden ent-                fone und deren Materialzusammenset-
wie Verbesserungspotenziale abgeleitet            sprechenden Ebenen zugeteilt (Kom-               zung (Nm . . . Anzahl der Materialien)
werden können.                                    ponenten > Sub-Komponenten > Sub-                sind in Tab. 1 gelistet. Es wurden nur
                                                  Sub-Komponenten > . . . ). Als Kompo-            jene Materialien betrachtet, die für die
2 Material und Methoden                           nenten werden dabei Produktelemente              Analyse massemäßig relevant sind und
                                                  bezeichnet, die aufgrund ihrer Funktio-          in Summe mehr als 99 % der Produkt-
2.1 Modellierung von Mobiltelefonen               nalität oder technischen Ausführung als          masse ausmachen. Dadurch setzt sich
                                                  alleinstehend betrachtet werden kön-             das Smartphone aus 49 Materialien,
Da Originaldaten zu Mobiltelefonen                nen (z. B. eine Batterie). In diesem Fall-       das Mobiltelefon aus 24 Materialien zu-
nur sehr schwer zugänglich sind, wur-             beispiel endete die Zerlegung auf der            sammen. Der Begriff Materialien deckt
de im Vorfeld der Modellierung eine               Sub-Sub-Ebene. Nach dieser Systematik            dabei sowohl chemische Elemente (z. B.
Literaturrecherche durchgeführt, an-              setzt sich das modellierte Smartphone            Al), Verbindungen (z. B. PVC) als auch
hand deren Ergebnissen zwei realitäts-            aus 11 Komponenten und 32 Sub-Kom-               Werkstoffe (z. B. Glas) ab. Die deutli-
nahe Mobiltelefone zusammengestellt               ponenten, das modellierte Mobiltelefon           chen Unterschiede im Produktaufbau
wurden (Tarantili et al. 2010; Palmieri           aus 10 Komponenten, 27 Sub-Kompo-                sowie der Materialzusammensetzung
et al. 2014; Ueberschaar et al. 2017;             nenten und 2 Sub-Sub-Komponenten                 können u. a. auf die zeitliche Weiter-
Tan et al. 2017; Bookhagen et al. 2018,           zusammen. In Abb. 1 ist der Produkt-             entwicklung von Mobiltelefonen zu-
2020; Holgersson et al. 2018; Singh et al.        aufbau der modellierten Mobiltelefone            rückgeführt werden (Bsp. Touchscreen
2018; Smodiš et al. 2018; Fontana et al.          zusammengefasst. So besteht z. B. die            vs. Tastatur). Es ist an dieser Stelle
2019; Liu et al. 2019). Die modellier-            Leiterplattenkomponente des einfa-               festzuhalten, dass für die Materiallis-
ten Mobiltelefone umfassen einerseits             chen Mobiltelefons aus den Sub-Kom-              te der modellierten Mobiltelefone kein
ein Mobiltelefon, das mit einem Er-               ponenten Leiterplatte, Kondensatoren,            Anspruch auf Vollständigkeit erhoben
scheinungsjahr um 2008 datiert werden             Halbleiter, Lautsprecher (mit den Sub-           wird.
kann, und andererseits ein Smartphone             Sub-Komponenten Magnete, Diverses,
(dieses stellt modernere Mobiltelefone            Lot und Hülle), Vibrationsmotor (mit             2.2 Statistische Entropie Analyse
mit einem Touchscreen dar) mit einem              den Sub-Sub-Komponenten Magnete,
                                                                                                   Die Statistische Entropie (SE), welche
Tab. 1 Massen und Anzahl der Materialien der modellierten Mobiltelefone und de-                    ihren Ursprung in der Thermodynamik
ren Komponenten                                                                                    hat, wurde in den letzten Jahrzehnten
                                                                                                   in unterschiedlichen Fachbereichen
                            Masse (g) Material-                              Masse (g) Material-
                                      anzahl                                           anzahl
                                                                                                   weiterentwickelt und angewandt. SE
                                                                                                   ist allgemein gesprochen ein Maß für
 Leiterplatte mit elektr.   12,15     42          Leiterplatte mit elektr.   15,79     19
 Bauteilen                                        Bauteilen                                        die Ordnung bzw. Unordnung eines
                                                                                                   Systems. Je größer die Unordnung des
 Gehäuse                    20,00     1           Gehäuse                    9,00      1
                                                                                                   betrachteten Systems, desto höher ist
 Bildschirm                 32,00     3           Bildschirm                 7,53      2
                                                                                                   die SE. In den meisten Anwendungen
 Batterie                   26,00     10          Batterie                   19,01     7           ist es das Ziel, die SE gering zu halten
 Kameras                    5,00      17          Kamera                     9,00      7           und damit eine höhere Unordnung zu
 SIM-Kartenträger           2,00      1           SIM-Kartenträger           3,00      1           vermeiden. Einen wesentlichen Beitrag
 Abdeckung                  13,00     2           Abdeckungen                15,00     1           zur Weiterentwicklung von SE lieferte
 Tasten                     2,00      16          Tasten                     3,00      7           Claude Shannon, indem er SE in die
 Schrauben                  2,00      2           Schrauben                  3,00      1           Informationstheorie einführte und als
                                                                                                   den mittleren Informationsgehalt einer
 Lautsprecher               1,50      13          –                          –         –
                                                                                                   Nachricht definierte (Shannon 1948).
 Vibrationsmotor            2,00      15          –                          –         –
                                                                                                   Dabei ist der Informationsgehalt eines
 –                          –         –           Tastatur                   8,76      7           Zeichens (ausgedrückt in der Einheit
 Smartphone                 117,65    49          Mobiltelefon               93,10     24          Bit) umso geringer, je häufiger es in ei-

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Ein neuer Weg zur Bewertung der Recyclingfähigkeit von Produkten mittels Statistischer Entropie: Fallbeispiel Mobiltelefone
Originalarbeit

ner Nachricht vorkommt (ausgedrückt                                                        Produktelemente zerlegt werden (vgl.
durch die Auftretenswahrscheinlich-                                                        schwarze Einrahmungen in der unteren
keit pi). Shannons Ansatz kann verein-                                                     Grafik von Abb. 2). Dies führt zu einer
facht mit Gl. 1 dargestellt werden (ld                                                     genaueren Information über die Vertei-
ist der Logarithmus zur Basis 2; es gilt                                                   lung von Al und Cu im Produkt bzw.
ld(0) = 0).                                                                                den Produktelementen, wodurch eine
                                                                                          bessere Abschätzung der produktinhä-
   H =−       p i ld(p i )             (1)                                                 renten Recyclingfähigkeit ermöglicht
                                                                                           wird. Beispielsweise besteht ein Pro-
    Shannons Ansatz wurde von Rech-                                                        duktelement aus reinem Aluminium
berger und Brunner weiterentwickelt,                                                       (Konzentration c = 1 g Al/g Produktele-
um konzentrierende bzw. verdünnende                                                        ment), was den bestmöglichsten Fall
Effekte von Prozessen auf bestimm-                                                         für die Recyclingfähigkeit darstellt, da
te Stoffe zu untersuchen und damit                                                         dieses Reinmaterial nach Ausbau direkt
Materialflusssysteme bewerten zu kön-                                                      verwertet werden kann.
nen (Rechberger 1999; Rechberger und                                                             In Anlehnung an Shannons Ansatz
Brunner 2002). Dadurch können z. B.                                                        haben Roithner et al. (2021) die Be-
bei einer Müllverbrennungsanlage (mit                                                      rechnung der sogenannten Relativen
einem Input und den Outputflüssen                                                          produktinhärenten Recyclingfähigkeit
Schlacke, Schrott, Filterasche, Filterku-                                                  (RPR) gemäß Gl. 2 und 3 definiert (wei-
chen, Gips, Abwasser und Abgas) die                                                        tere Erklärung siehe Roithner et al.
Auswirkungen des Verbrennungspro-                                                          2021). Wichtig ist dabei, dass für die
zesses auf einen bestimmten Schadstoff                                                     Berechnung der produktelementspe-
im Abfallinput beurteilt werden. Liegt                                                     zifischen SE (Hj) (vgl. Gl. 2) jene Ne
der Schadstoff nach Durchlaufen der          Abb. 2 Materialverteilung eines theore-       Produktelemente berücksichtigt wer-
Müllverbrennungsanlage in allen Out-         tischen Produkts XY ohne (oben) und mit       den, die sich bei einer bestmöglichen
putflüssen in etwa der gleichen Kon-         (unten) Berücksichtigung des Produkt-         Zerlegung ergeben. Die SE des gesam-
zentration vor, wäre dies der schlech-       aufbaus                                       ten Produkts (Hp; vgl. Gl. 3) ist das
teste Fall (H = Maximum). Kommt es                                                         massengewichtete Mittel aller Hj (Mj
jedoch zur maximalen Konzentrierung          Recyclingfähigkeit eines Produkts we-         . . . Masse des Produktelements; Mp
des Schadstoffes in einem einzigen           sentlich prägen. Die Recyclingfähigkeit       . . . Masse des gesamten Produkts). Für
Outputfluss, entspricht dies dem bes-        sinkt, je mehr Materialien in ähnlichen       das finale RPR-Ergebnis (vgl. Gl. 4) wird
ten Fall (H = Minimum). In der Praxis        Konzentrationen im Produkt bzw. sei-          die relative SE herangezogen, welche
ist die Stoffverteilung zwischen diesen      nen Bauteilen vorliegen. Je stärker ein       Hp in Relation zur maximal möglichen
beiden SE-Extremen zu finden.                Produkt zerlegt werden kann, desto            Entropie setzt (Hmax = ld(Nm); entspricht
    Nachfolgende SE Anwendungen be-          höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass        der Situation, wenn alle Nm Materialien
fassten sich u. a. mit der Bewertung         die Anzahl der Materialien in diesen          in gleicher Konzentration im Produkt
von Stoffhaushaltssystemen (Rechber-         Bauteilen abnimmt und manche dieser           vorkommen und keine Zerlegung mög-
ger und Graedel 2002; Sobańtka et al.       Materialien in höherer Konzentration          lich ist). Gemäß Gl. 4 kann auch die
2014; Laner et al. 2017; Tanzer und          vorliegen, wodurch die Recyclingfähig-        RPR der einzelnen Produktelemente
Rechberger 2020) sowie Recyclingpro-         keit steigt.                                  (RPRj) errechnet werden, wobei dafür
zessen und Systemen im Sinne der CE             Da vorangegangene SE-Anwendun-             Hp durch Hj ersetzt werden muss.
(Parchomenko et al. 2020; Roithner und       gen bereits demonstrierten, dass SE                 Um fundierte Vergleiche zwischen
Rechberger 2020). Zuletzt wurde in der       eine geeignete Maßzahl für die Be-            unterschiedlichen Produkten zu ermög-
Publikation von Roithner et al. (2021)       wertung von Materialverteilungen ist          lichen, empfehlen Roithner et al. (2021)
ein SE-Ansatz zur Bewertung von Pro-         (vgl. voriges Kapitel), wurde Shannons        einen typischen produktspezifischen
dukten und deren produktinhärente            SE-Gleichung (vgl. Gl. 1) von Roithner        Materialienkatalog mit Nm Materiali-
Recyclingfähigkeit beschrieben.              et al. (2021) weiterentwickelt und für        en festzulegen, der dann Hmax für den
                                             die oben erwähnten Produktinforma-            Vergleich definiert (siehe Gl. 4).
2.3 Produktinhärente                         tionen ausgelegt. Anhand von Abb. 2
    Recyclingfähigkeit                       wird das Prinzip dieser Weiterentwick-                    
                                                                                                       N m
                                                                                              Hj = −          c i ,j ld(c i ,j )              (2)
                                             lung vereinfacht dargestellt.                             i =1
Für den nachfolgenden Mobiltelefon-             Ein theoretisches Produkt XY be-                       1 
                                                                                                         Ne
vergleich wurde der SE-basierte Bewer-       steht demnach zu neun Teilen aus                 Hp =                   Mj Hj                    (3)
                                                                                                     Mp       j =1
tungsansatz von Roithner et al. (2021)       Aluminium (Al) und zu sechs Teilen                                  Hp                  Hp
herangezogen. Bei diesem Ansatz wird         aus Kupfer (Cu) (vgl. Abb. 2). Im Falle,         RP R = 1 −                 =1−                  (4)
                                                                                                               Hmax                ld (Nm )
anhand der Materialverteilung und des        dass das Produkt nicht zerlegt werden
Aufbaus von Produkten eine relative          kann, wäre die SE für diese Produkt-             Ein RPR Ergebnis von 1 (= 100 %)
produktinhärente     Recyclingfähigkeit      bewertung relativ hoch, da Al und Cu          spiegelt eine maximale Recyclingfähig-
(RPR) bestimmt. Es wird davon aus-           in ähnlich hoher Konzentration vor-           keit bezogen auf das Produktdesign
gegangen, dass diese Produktinforma-         kommen. Ist eine Zerlegung in einzelne        wider. Das Ziel ist somit, eine höchst-
tionen, die bereits in der Phase des         Produktelemente möglich, kann das             mögliche RPR zu erreichen. Die RPR
Produktdesigns festgelegt werden, die        Produkt jedoch in die vier dargestellten      steigt, je stärker konzentriert einzelne

          Ein neuer Weg zur Bewertung der Recyclingfähigkeit von Produkten mittels Statistischer Entropie: Fallbeispiel Mobiltelefone
Ein neuer Weg zur Bewertung der Recyclingfähigkeit von Produkten mittels Statistischer Entropie: Fallbeispiel Mobiltelefone
Originalarbeit

Abb. 3 Materialkonzentrationen in den Komponenten des Smartphones

Abb. 4 Materialkonzentrationen in den Komponenten des Mobiltelefons

Ein neuer Weg zur Bewertung der Recyclingfähigkeit von Produkten mittels Statistischer Entropie: Fallbeispiel Mobiltelefone
Originalarbeit

 Tab. 2 Relative produktinhärente Recyclingfähigkeit (RPR) der Mobiltelefone und der zugehörigen Komponenten (RPRj), sowie
 massegewichtete Beiträge der einzelnen RPRj zur RPR bei angenommener Zerlegung
                               RPRj     RPRj             RPRj Beitrag                                    RPRj       RPRj          RPRj Beitrag
                               (%abs)   Beitrag          (%rel)                                          (%abs)     Beitrag       (%rel)
                                        (%abs)                                                                      (%abs)
 Leiterplatte mit elektroni-   74,0     7,6              8,8            Leiterplatte mit elektroni-      86,5       14,7          16,1
 schen Bauteilen                                                        schen Bauteilen
 Gehäuse                       100      17,0             19,5           Gehäuse                          100        9,7           10,6
 Bildschirm                    80,5     21,9             25,1           Bildschirm                       87,1       7,0           7,7
 Batterie                      84,0     18,6             21,2           Batterie                         89,0       18,2          19,9
 Kameras                       90,1     3,8              4,4            Kamera                           87,2       8,4           9,2
 SIM-Kartenträger              100      1,7              1,9            SIM-Kartenträger                 100        3,2           3,5
 Abdeckung                     100      11,0             12,7           Abdeckungen                      100        16,1          17,6
 Tasten                        84,5     1,4              1,6            Tasten                           95,1       3,1           3,4
 Schrauben                     100      1,7              1,9            Schrauben                        100        3,2           3,5
 Lautsprecher                  82,0     1,0              1,2            –                                –          –             –
 Vibrationsmotor               87,0     1,5              1,7            –                                –          –             –
 –                             –        –                –              Tastatur                         81,7       7,7           8,4
 Smartphone                    –        87,3             100            Mobiltelefon                     –          91,3          100

Materialien in den Produktelementen               vorkämen, d. h. alle Säulen gleich hoch             zahl beim Smartphone (Smartphone
vorliegen, was durch die Zerlegbarkeit            wären.                                              42 > Mobiltelefon 19) und andererseits
des Produkts begünstigt wird. Ein RPR                Abb. 5 zeigt, dass bei der maxi-                 auf die tendenziell höhere Konzen-
von 0 bedeutet nicht, dass man das Pro-           mal angenommenen Zerlegung (bis                     trierung einzelner Materialien in den
dukt nachfolgend nicht recyceln kann,             zur Ebene der Sub-Sub-Komponen-                     Sub-Elementen des Mobiltelefons zu-
stellt jedoch in Hinblick auf das Pro-            ten) beide Mobiltelefone eine relativ               rückzuführen. Ähnliche Effekte können
duktdesign die schlechteste Situation             hohe RPR erzielen, wobei jene des älte-             auch für die Komponenten Bildschirm,
dar.                                              ren Mobiltelefons geringfügig höher ist             Batterie und Tasten beobachtet wer-
                                                  (91,3 % > 87.3 %) und dieses daher recy-            den (RPRj Smartphone < Mobiltelefon).
3 Ergebnisse                                      clingfähiger als das Smartphone ist. Die            In beiden Mobiltelefonen erzielen die
                                                  Differenz zwischen den RPR-Werten                   Komponenten Gehäuse, SIM-Karten-
Der für diese Bewertung gewählte Ma-              kann auf die bessere Konzentrierung                 träger, Abdeckung/en und Schrauben
terialienkatalog orientiert sich an den           von einzelnen Materialien in den Pro-               eine 100 %ige RPRj, da sie aus Reinma-
49 betrachteten Materialien des Smart-            duktelementen des Mobiltelefons zu-                 terialien bestehen bzw. in Reinmateria-
phones (= Nm), wodurch die maxi-                  rückgeführt werden (vgl. Abb. 3 und 4).             lien zerlegt werden können. Das Design
male SE für beide Mobiltelefone mit               Bei einer Zerlegung bis zur Kompo-                  dieser Komponenten ist außerdem in
Hmax = ld(49) fixiert ist (vgl. Gl. 4). Die       nenten-Ebene würden das Smartphone                  beiden Mobiltelefonen sehr ähnlich,
Abb. 3 und 4 zeigen die Verteilung der            und das Mobiltelefon zufälligerweise                was darauf hindeutet, dass sich deren
Materialien in den Komponenten des                eine praktisch idente RPR von 74,1 %                Funktion über die Zeit nicht wesentlich
Smartphones und des Mobiltelefons.                erzielen, obwohl ihre Materialverteilun-            verändert hat.
Je weniger hohe Konzentrationssäulen              gen sehr unterschiedlich sind. Wären                    Zusätzlich kann für beide Mobiltele-
für eine Komponente vorhanden sind,               die Mobiltelefone nicht zerlegbar, wür-             fone der relative Beitrag der einzelnen
desto geringer ist ihre SE bzw. desto             den sich beide RPR-Ergebnisse deut-                 RPRj zur Produkt-RPR betrachtet wer-
höher ist ihre RPRj (vgl. Tab. 2). Die            lich verringern, nämlich auf 40,8 %                 den (vgl. Spalte 4 und 8 in Tab. 2). Hier-
Materialanzahl selbst lässt nur bedingt           beim Smartphone und 46,3 % beim                     für werden die RPRj der einzelnen Kom-
erkennen, ob die SE einer Komponente              Mobiltelefon, was die Wichtigkeit des               ponenten massegewichtet (mit Mj/Mp)
hoch ist oder nicht. Wenn viele Mate-             Produktdesigns bzw. der Zerlegbarkeit               und im Verhältnis zu RPR dargestellt.
rialien in sehr geringer Konzentration            herausstreicht.                                     Es zeigt sich, dass sich die relativen
vorliegen (wie z. B. bei der Leiterplatte            Die RPR-Ergebnisse der Mobilte-                  Beiträge von einzelnen Komponenten
des Smartphones, vgl. Abb. 3), dann               lefone und deren Komponenten sind                   stark unterscheiden. Beim Smartphone
haben diese Materialien, im Vergleich             in Tab. 2 gelistet. Bei Betrachtung der             liefern die Komponenten Bildschirm
zu den bestimmenden Materialien mit               RPRj der einzelnen Komponenten wer-                 (25,1 %), Batterie (21,2 %) und Gehäu-
hoher Konzentration, wenig Einfluss               den Unterschiede zwischen den Mo-                   se (19,5 %) die größten Beiträge zur
auf die SE bzw. RPR. Der beste Fall               biltelefonen deutlicher (vgl. Spalte 2              RPR, während es beim Mobiltelefon
(H = 0 bzw. RPRj = 1) ergibt sich, wenn           und 6 in Tab. 2). So erzielt beispielswei-          die Komponenten Batterie (19,9 %), Ab-
eine Komponente aus nur einem Ma-                 se die Leiterplatte des Smartphones                 deckungen (17,6 %) und Leiterplatte
terial besteht (z. B. die Gehäuse beider          eine RPRj von 74,0 %, während je-                   (16,1 %) sind. Die Höhe der Beiträge
Mobiltelefone). Der schlechteste Fall             ne des Mobiltelefons eine RPRj von                  ist, aufgrund der ähnlichen RPRj der
(H = Hmax bzw. RPRj = 0) ergäbe sich,             86,5 % erzielt. Dieser Unterschied bei              Komponenten (zw. 74 und 100 %), da-
wenn alle Materialien in einer Kom-               den Leiterplatten ist einerseits auf die            bei stark von der Massengewichtung
ponente mit gleicher Konzentration                technologiebedingt höhere Materialan-               abhängig, wodurch z. B. die schwere-

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Originalarbeit

re Leiterplatte des Mobiltelefons einen
höheren Beitrag liefert als jene des
Smartphones.

4 Schlussfolgerungen

Der Vergleich von Mobiltelefonen auf
Basis der RPR-Ergebnisse zeigt, dass
sich die Bewertungsmethode von Roith-
ner et al. (2021) dazu eignet, komplexe
und schwer vergleichbare Produkte zu
bewerten und folglich potenzielle Un-
terschiede in der produktinhärenten
Recyclingfähigkeit festzustellen. Mit
dieser Methode kann die RPR für das
gesamte Produkt sowie für einzelne
Produktelemente errechnet werden.
Die RPR steigt, je konzentrierter Mate-      Abb. 5 Relative produktinhärente Recyclingfähigkeit (RPR) der Mobiltelefone nach
rialien in den zerlegbaren Produktele-       den unterschiedlichen Zerlegungsschritten
menten vorliegen. Die Produktergeb-
nisse der Mobiltelefone zeigen, dass
bezogen auf den gewählten Materia-               ProduktdesignerInnen bzw. Produ-         Funding Open access funding provided
lienkatalog beide Produkte eine rela-        zentInnen könnten durch Anwendung            by TU Wien (TUW).
tiv hohe RPR aufweisen, mit geringen         der RPR-Bewertungsmethode wesent-
Vorteilen für das Mobiltelefon (Smart-       liche Erkenntnisse über die produk-          Open Access Dieser Artikel wird unter
phone rund 87 %; Mobiltelefon rund           tinhärente Recyclingfähigkeit erlangen       der Creative Commons Namensnen-
91 %). Die niedrigere RPR des Smart-         und unmittelbare Designoptimierun-           nung 4.0 International Lizenz veröffent-
phones kann durch die komplexere Ma-         gen planen bzw. durchführen (z. B.           licht, welche die Nutzung, Vervielfäl-
terialzusammensetzung bedingt durch          reduzierten und/oder konzentrierten          tigung, Bearbeitung, Verbreitung und
die technologische Weiterentwicklung         Materialieneinsatz und hohe Zerleg-          Wiedergabe in jeglichem Medium und
erklärt werden. Es zeigte sich, dass die     barkeit). Durch einen erhöhten Einsatz       Format erlaubt, sofern Sie den/die ur-
RPR-Werte deutlich geringer ausfallen,       von trennbaren, hochkonzentrierten           sprünglichen Autor(en) und die Quelle
wenn die modellierten Mobiltelefo-           Materialien könnten so optimale Be-          ordnungsgemäß nennen, einen Link zur
ne nicht in deren Sub-Sub-Kompo-             dingungen für nachfolgende Verwer-           Creative Commons Lizenz beifügen und
nenten zerlegt werden (können). Die          tungswege geschaffen werden. Folglich        angeben, ob Änderungen vorgenom-
Ergebnisse der RPRj-Beiträge der ein-        könnten solche Produktoptimierungen          men wurden.
zelnen Komponenten zeigen, dass für          zu einer gesteigerten Kreislaufführung
die Optimierung des Produktdesigns           von Produkten bzw. Materialien führen        Die in diesem Artikel enthaltenen Bil-
eine unterschiedliche Priorisierung ge-      und zu einer effektiveren CE beitragen.      der und sonstiges Drittmaterial unter-
setzt werden müsste. So könnte die           Besonders für die Produktgruppe der          liegen ebenfalls der genannten Crea-
höchste relative Steigerung der RPR          Elektrogeräte wäre diese Entwicklung         tive Commons Lizenz, sofern sich aus
beim Smartphone durch Optimierung            von Bedeutung, da in diesen Produkten        der Abbildungslegende nichts anderes
des Bildschirms und beim Mobiltelefon        diverse (wertvolle) Rohstoffe eingesetzt     ergibt. Sofern das betreffende Materi-
durch Optimierung der Batterie erzielt       werden, welche derzeit nur teilweise         al nicht unter der genannten Creative
werden, da es sich bei beiden Produkt-       rückgewonnen werden (können). Die            Commons Lizenz steht und die betref-
elementen um das schwerste Element           von Roithner et al. (2021) angedachte        fende Handlung nicht nach gesetzlichen
des jeweiligen Produkts handelt. Es          Erweiterung der RPR-Bewertung um             Vorschriften erlaubt ist, ist für die oben
muss darauf hingewiesen werden, dass         Eigenschaften wie Gefährlichkeit und         aufgeführten Weiterverwendungen des
die Materialgruppe „Diverses“ so klein       Kritikalität von Materialen könnte für       Materials die Einwilligung des jeweili-
wie möglich gehalten werden sollte,          die Produktgruppe der Elektrogeräte          gen Rechteinhabers einzuholen.
da diese sonst die Ergebnisse maßgeb-        relevante Erkenntnisse liefern, da bei       Weitere Details zur Lizenz entnehmen
lich beeinflussen könnte. Im Falle der       dieser oftmals Schadstoffe (z. B. Flamm-     Sie bitte der Lizenzinformation auf
modellierten Mobiltelefone war diese         schutzmittel) und kritische Rohstoffe        http://creativecommons.org/licenses/
notwendig, um fehlende Konzentrati-          (z. B. Kobalt) eingesetzt werden.            by/4.0/deed.de.
onsdaten auszugleichen.

Ein neuer Weg zur Bewertung der Recyclingfähigkeit von Produkten mittels Statistischer Entropie: Fallbeispiel Mobiltelefone
Originalarbeit

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