Einfluss von Ausdauertraining auf die zerebrale Repräsentation episodischer Gedächtnisvorgänge im Alter
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Ausdauertraining und Gedächtnis im Alter Originalia D. Schmidt1,2, H.K. Strüder3 , B.J. Krause1,2, H. Herzog4, W. Hollmann5, H.-W. Müller-Gärtner1,2 Einfluss von Ausdauertraining auf die zerebrale Repräsentation episodischer Gedächtnisvorgänge im Alter Influence of endurance training on the cerebral representation of episodic memory in aging 1 Nuklearmedizinische Klinik, Universitätsklinikum der Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf 2 Nuklearmedizinische Klinik (KME), Forschungszentrum Jülich 3 Fachgebiet Sport, Philosophische Fakultät, Technische Universität Chemnitz 4 Institut für Medizin (IME), Forschungszentrum Jülich 5 Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin, Deutsche Sporthochschule Köln Zusammenfassung Summary Regelmäßige körperliche Aktivität kann, wie systematische Beobach- Observational studies suggest that endurance training – consistently in- tungen gezeigt haben, einen positiven Einfluss auf die kognitiven Funk- corporated into daily life – helps to maintain cognitive functions with tionen im Alter haben. Mit funktionell bildgebenden Verfahren wie der age. Functional neuroimaging studies (e.g. positron emission tomogra- Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und der funktionellen Kern- phy (PET) studies or functional magnetic resonance imaging (fMRI) stu- spintomographie (fMRT) lassen sich Hirnregionen identifizieren, die an dies) have demonstrated age-related changes in the activation patterns kognitiven Funktionen beteiligt sind. Untersuchungen zur zerebralen when normal subjects perform memory tasks. None of the studies so far Repräsentation von Gedächtnisvorgängen mittels dieser Verfahren ha- has assessed the influence of endurance training on the cerebral repre- ben altersabhängige Veränderungen in der Gehirnaktivität bei Gedächt- sentation of episodic memory processes in the aging brain. The aim of nisaufgaben demonstriert. Das Ziel unserer Studie war, erstmals bei äl- our study was to investigate - in elderly subjects - whether long-term teren Personen zu untersuchen, ob stärkere körperliche Aktivität die ze- endurance training changes the activation patterns during an episodic rebrale Repräsentation episodischer Gedächtnisvorgänge verändert. memory task. 12 trained (age: 70±2 years; training: 50±15 km/week di- Dazu wurden 12 trainierte (Alter: 70±2 Jahre; Training: 50±15 km/Wo- stance running over the last 20 years; means ±SD) and 14 untrained che Ausdauerlauf über die letzten 20 Jahre) und 14 untrainierte (Alter: (mean age 70±4 years) healthy subjects performed the same visual ver- 70±4 Jahre) Probanden ohne neurologische oder psychiatrische Erkran- bal paired-word association task during PET scanning using O-15-buta- kungen mittels einer PET-Aktivierungsuntersuchung (unter Verwen- nol as tracer of regional cerebral blood flow. dung von O-15-Butanol als Blutflusstracer) während der Durchführung Our study reveals a similarity of activation patterns and memory per- einer verbalen Wortpaarassoziationsaufgabe untersucht. formance during a verbal paired association task in endurance trained Bei beiden Gruppen zeigt unsere Studie eine weitgehende Übereinstim- and sedentary elderly men. In both groups areas in the prefrontal cor- mung der Aktivierungsmuster bei ähnlicher Gedächtnisleistung. Ge- tex, in the cingulate cortex as well as in the mesial and inferior parietal hirnregionen im präfrontalen, im cingulären und im mesialen und infe- cortex are involved during the memory task which is in line with results rior parietalen Kortex sind während der Gedächtnisaufgabe aktiviert. of previous imaging studies investigating aging effects. However, the Die Ergebnisse weisen in die gleiche Richtung wie Beobachtungen an- untrained subjects showed increased level of activation in the prefront- derer Studien, die gezeigt haben, dass es im Alter bei episodischen Ge- al and anterior cingulate cortex compared to the group of endurance dächtnisprozessen zur Beteiligung eines ausgedehnteren Netzwerkes im athletes. This increased level of activation in the untrained group may Vergleich zu jüngeren Probanden kommt, die mit Verschiebungen v.a. be indicative of a higher mnestic demand and/or allocation of attenti- der präfrontalen Aktivierungsmuster einhergehen. Auffällig ist, dass die on to task control, especially for episodic memory retrieval. Gruppe der sportlich nicht aktiven Männer eine im Vergleich zu den sportlich aktiven Männern verstärkte Aktivierung im präfrontalen Kor- Keywords: memory, aging, endurance training, cerebral representation, tex aufweist. Dieser erhöhte Level der Aktivierung bei der untrainierten PET Gruppe weist möglicherweise auf eine stärkere mnestische Anforderung und/oder eine geringere Fokussierung der Aufmerksamkeitsprozesse hin, speziell während der episodischen Wiedererinnerung. Schlüsselwörter: Gedächtnis, Alter, Ausdauertraining, zerebrale Reprä- sentation, PET Jahrgang 52, Nr. 12 (2001) DEUTSCHE ZEITSCHRIFT FÜR SPORTMEDIZIN 369
Originalia Ausdauertraining und Gedächtnis im Alter Einleitung Methodik Alterungsvorgänge sind u.a. durch eine Abnahme körperli- 26 ältere rechtshändige männliche Probanden (69,0±2,9 cher und geistiger Leistungsfähigkeit charakterisiert. In Jahre) wurden in die Studie einbezogen. Zwölf der Männer experimentellen Untersuchungen konnte nachgewiesen (70 ±2 Jahre) waren ausdauertrainiert (Training: 50±15 werden, dass ein Training der allgemeinen aeroben dyna- km/Woche über die letzten 20 Jahre, Mittelwert±Standard- mischen Ausdauer zu einer signifikanten Verminderung der abweichung; Gruppe 1), 14 (70±4 Jahre) trieben keinen Sport altersbedingten Leistungsrückgänge führt (25, 27). Selbst (Gruppe 2). Der Aufnahme in die Studiengruppen vorausge- jahrzehntelang untrainierte Personen können durch ein gangen war bei jedem Probanden eine ausführliche Anam- dynamisches aerobes Ausdauertraining in einen aeroben nese zum Ausschluss psychiatrischer oder neurologischer Er- Leistungsstand zurückgeführt werden, der zwei Jahrzehnte krankungen. Nicht in die Studiengruppen aufgenommen jüngeren, untrainierten Personen entspricht (25,26). Unter- wurden Probanden, die zerebrovaskulär wirksame Medika- suchungen zum Einfluss der körperlichen Leistungsfähig- mente einnahmen. Zusätzlich erfolgten eine orientierende keit im Alter auf kognitive Funktionen zeigen unterschied- körperliche und neurologische Untersuchung sowie Labor- liche Ergebnisse. Während einige Studien einen positiven tests, um sicherzustellen, dass bei keinem der Probanden pul- Einfluss der körperlichen Leistungsfähigkeit auf Gedächt- monale, kardiovaskuläre, hepatische, hämatologische, rena- nisleistungen demonstrieren konnten (10, 11, 21, 45), zeig- le oder schilddrüsenspezifische Erkrankungen vorlagen. In ten sich in anderen Studien keine signifikanten Änderun- den anatomischen T1-gewichteten Kernspintomographien gen (3, 50). wurden pathologische zerebrale Veränderungen ausge- PET und fMRT sind nichtinvasive bildgebende Verfah- schlossen. Die kognitiven Funktionen wurden mit einer Ar- ren, die im menschlichen Gehirn in vivo die Untersuchung beitsgedächtnisaufgabe und einer deklarativen Gedächtnis- physiologischer oder biochemischer Messgrößen, so auch aufgabe untersucht. In Gruppe 1 wurde ein Proband mit un- des regionalen zerebralen Blutflusses (rCBF), erlauben (24). ter unregelmäßiger antihypertensiver Medikation deutlich Die Untersuchung des rCBF als indirektem Indikator von erhöhten Blutdruckwerten ausgeschlossen, ein Proband mit neuronaler Aktivität ist zu einer der wichtigen Grundlagen einer unter einem niedrigdosierten Calziumantagonisten gut zur Erforschung neurobiologischer Korrelate kognitiver eingestellten arteriellen Hypertonie dagegen in dieser Grup- Funktionen beim Menschen geworden. Mittels radioaktiv pe belassen ebenso wie zwei Probanden mit grenzwertig er- markierter Blutflussmarker (z. B. O-15-Wasser oder O-15- höhten Blutdruckwerten ohne antihypertensive Medikation Butanol), mit deren Hilfe sich der rCBF ermitteln lässt, in Gruppe 2. Messungen des regionalen zerebralen Blutflus- kann unter definierten Anforderungen die zerebrale ses wurden während einer verbalen Wortpaarassoziations- Repräsentation von kognitiven Vorgängen untersucht aufgabe sowie einer Arbeitsgedächtnisaufgabe nach Bolus- werden. injektion von 555 MBq O-15-Butanol mit einem CTI/Sie- Die Untersuchung von Gedächtnisvorgängen mit bildge- mens ECAT EXACT HR+ Scanner durchgeführt. benden Verfahren hat seit dem Beginn ihres Einsatzes eine Während der verbalen Wortpaarassoziationsaufgabe be- große Zahl von Studien hervorgebracht (Übersicht bei 9). Es stand die Aufgabe der Probanden darin, visuell präsentierte konnte eine Reihe von Hirnregionen identifiziert werden, die hochbildhafte, semantisch nicht verknüpfte Wortpaare (z.B. im Rahmen von deklarativen episodischen Gedächtnispro- Gitter - Wolke) zu lernen und wiederzuerinnern. Diese “har- zessen beteiligt sind: Präfrontale Kortexareale (20, 34), der ten” Assoziationen sind im Wechsler Intelligenztest (Asso- cinguläre Kortex (8, 20), der mesiale Parietalkortex (13, 31), ziatives Lernen, Subtest VII) eingeführt worden (53), für De- mesiale Temporallappenstrukturen (23, 49) sowie thalami- tails der Wortwahl siehe (31). sche Strukturen (34). Vor den Messungen wurde bei allen Probanden die indi- Altersbedingte Einschränkungen von Gedächtnisleistun- viduelle Gedächtnisleistung durch wiederholtes Lernen und gen wurden bereits mittels funktioneller Bildgebung unter- Abfragen von 12 Wortpaaren abgeschätzt. Unter Verwen- sucht, um die bei episodischen Gedächtnisprozessen betei- dung von 12 neuen Wortpaaren wurden bei jedem Proban- ligten Regionen bei jungen und älteren Probanden zu ver- den 4 PET Scans durchgeführt. Bei jeder Messung begann die gleichen (z. B. 2, 7, 17, 34). Ausgehend von diesen kognitive Aufgabe mit der Bolusinjektion von O-15-Butanol. Untersuchungen ist nun der Einfluss der sportlichen Akti- Während Scan 1 (Lernen) mussten die Probanden die 12 vität auf die Hirnaktivierungsmuster im Alter von Interesse, Wortpaare lesen und lernen (Präsentationsrate 2 Sekunden um Hinweise auf die Ursache der zumindest teilweise beob- pro Wortpaar mit einem Intervall von 0.5 Sekunden). Vor achteten Verbesserung von Gedächtnisfunktionen bei kör- Scan 2 (Wiedererinnerung) wurden dieselben Wortpaare in perlicher Aktivität zu erhalten. randomisierter Reihenfolge in Abhängigkeit von der Ziel der vorliegenden Studie war es, mittels der PET die benötigten Zahl der Lernwiederholungen bei der Vortestung an einer episodischen Gedächtnisaufgabe beteiligten Hirnre- 6-13 mal präsentiert, so dass die Probanden in der Lage wa- gionen bei trainierten und untrainierten älteren Probanden ren, durchschnittlich 80% der Wortpaarassoziationen korrekt zu identifizieren, um einen möglichen Einfluss von Ausdau- wiederzugeben. Während des zweiten Scans wurden dann ertraining auf die zerebrale Repräsentation von episodischen die jeweils ersten Worte der Wortpaare präsentiert und die Gedächtnisprozessen zu untersuchen. Probanden mussten das präsentierte Wort lesen und das da- 370 DEUTSCHE ZEITSCHRIFT FÜR SPORTMEDIZIN Jahrgang 52, Nr. 12 (2001)
Ausdauertraining und Gedächtnis im Alter Originalia zu korrespondierende gelernte Wort ergänzen. Während Scan 3/4 (Referenzbedingungen) wurden den Probanden Unsinnsworte/Un- sinnswortpaare präsentiert, die sie nur lesen sollten. Im zweiten Teil der Messungen wurde eine Arbeitsgedächtnisaufgabe in Form einer ver- balen n-zurück-Aufgabe in Anlehnung an Braver et al. (4) durchgeführt. Die Daten der Gedächtnisleistung für diese 1-/2-/3-zurück- Aufgaben geben weiteren Aufschluss über die kognitiven Funktionen der beiden Studien- gruppen und wurden daher in den Ergebnis- teil aufgenommen. Die Bildanalyse erfolgte mittels der „Stati- stical Parametric Mapping Software“ (SPM99) (14, 15). Jede rekonstruierte O-15-Butanol- aufnahme wurde bewegungskorrigiert und unter Verwendung des individuellen anatomi- schen MR-Bildes räumlich normalisiert (55). Ein Gauss-Filter (Halbwertsbreite 15mm) wur- de zur Glättung jedes Bildes angewendet, um interindividuelle Variabilität und hochfre- quentes Rauschen zu kompensieren. Inter- und Intra-Subjekt-Unterschiede im mittleren globalen Blutfluss, die die Bestimmung der Blutflussänderung infolge der kognitiven Si- mulation verfälschen können, wurden mittels einer Kovarianzanalyse (ANCOVA) auf einer Voxel zu Voxel-Basis korrigiert. Die ANCOVA Abbildung 1. Vergleich der adjustierten mittleren regionalen zerebralen Blutflüsse (rCBF) bei älte- ermöglichte dann den Vergleich von Mittel- ren Probanden während des Lernens ((A) bei untrainierten und (B) bei trainierten Probanden) und der Abfrage ((C) bei untrainierten und (D) bei trainierten Probanden). Die räumliche Verteilung sig- werten der Studienbedingungen (Aktivierung nifikant aktivierter Voxel ist als integrierte Projektion entlang der sagittalen, coronalen und trans- minus Referenz) mittels einer t-Statistik, die in versalen Ansichten eines Glashirnes dargestellt (R = Rechts). Z-Werte transformiert wird. Die resultierende Matrix von t-Werten konstituierten eine Statistische Para- gaben (p = 0,38; Student t-Test für unverbundene Stich- metrische Matrix (SPM). Für die Subtraktionsanalyse (Ge- proben). Auch für die Arbeitsgedächtnisaufgabe ergaben dächtnisaufgabe minus Referenzaufgabe) wurden Voxel als sich keine signifikanten Unterschiede in der Gedächtnislei- statistisch signifikant angesehen, wenn sie über einem stung. Die untrainierten Probanden erkannten Schwellenwert von Z=3.09 lagen und zu einem Cluster von 98%/71%/48% (1-/2-/3-zurück; Angabe der Mittelwerte) 20 aktivierten Voxeln gehörten. Für die kognitive Subtrak- der „Targets“ und 94%/79%/79% der „Non-Targets“ kor- tion wurden Voxel mit einem Schwellenwert von Z=2.33 rekt, die trainierten Probanden erkannten 75%/64%/50% und zu einem Cluster von mindestens 10 aktivierten Voxeln (1-/2-/3-zurück) der „Targets“ und 93%/75%/72% der gehörend als statistisch signifikant gewertet. Die anatomi- „Non-Targets“ korrekt. sche Lokalisation der lokalen Maxima erfolgte durch Über- In Abbildung 1 sind die Ergebnisse der SPM-Analyse lagerung der Z-Mappe mit einem über der Untersuchungs- untrainierter und trainierter Probanden mittels Glashirn- gruppe gemittelten Bild der individuellen räumlich trans- darstellung zu sehen. Abbildung 2 zeigt für die trainierten formierten Kernspintomographien und die Bestimmung der Probanden eine Überlagerung der signifikant aktivierten Brodmann Areale unter Verwendung des Talairach-Atlas Regionen während des Lernens der Wortpaare auf eine der (51). individuellen räumlich transformierten Kernspintomogra- phien. In Tabelle 1 werden die Regionen mit signifikant zu- nehmendem rCBF bei trainierten und untrainierten älteren Ergebnisse Probanden aufgeführt. Zusätzlich sind die bei jüngeren Die Gedächtnisleistung der trainierten älteren Probanden Probanden bei der gleichen Gedächtnisaufgabe beteiligten (87±18% korrekt erinnerte Wortpaare nach 8-13 Präsenta- zerebralen Regionen angegeben (31, 41). tionen) unterschied sich nicht signifikant von der Ge- Beim direkten Vergleich der Aktivierungen von untrai- dächtnisleistung der untrainierten Probanden, die nach 6- nierten und trainierten Probanden durch kognitive Sub- 13 Präsentationen 80±18% der Wortpaare korrekt wieder- traktion, z.B. (Lernen (Gruppe1) – Referenz (Gruppe1)) – Jahrgang 52, Nr. 12 (2001) DEUTSCHE ZEITSCHRIFT FÜR SPORTMEDIZIN 371
Originalia Ausdauertraining und Gedächtnis im Alter (Lernen (Gruppe2) –Referenz (Gruppe2)), findet sich bei lar während der Abfrage der Wortpaare (BA10/47: den untrainierten Probanden im Vergleich zu den trai- 16/40/4; Z=3.57). nierten Probanden eine deutlich erhöhte Stoffwechselak- tivität links dorsolateral präfrontal (BA 46: -20/40/16; Z=2.65) während des Lernens der Wortpaare und rechts Diskussion frontopolar (BA10/47: 20/40/0; Z= 4.15) sowie links prä- Analog zu den bei jungen Probanden mit PET und fMRT zentral (BA6/8: -28/12/44; Z= 3.94) während der Abfra- während verbalen episodischen Gedächtnisprozessen identi- fizierten Hirnregionen (z.B. 20, 31, 34, Übersicht: 9) finden sich bei älteren Probanden ebenfalls Aktivierungen im präfrontalen und (mesialen) parietalen Kortex sowie im anterioren Cingulum. Darüber hinaus sind weitere Regionen im posterioren Cingulum und (latera- len) parietalen Kortex an den Gedächt- nisprozessen beteiligt. Beim Vergleich trainierter und untrainierter Proban- den zeigt sich ein ähnliches Aktivie- rungsmuster mit diskreten Unterschie- den insbesondere im Bereich präfron- taler Aktivierungen. Insgesamt weisen die Ergebnisse darauf hin, dass den episodischen Ge- dächtnisprozessen bei älteren Personen ein ausgedehnteres zerebrales Netz- werk als bei jüngeren Personen unter- liegt. Diese funktionelle Reorganisati- on mit zusätzlicher Rekrutierung von Hirnregionen wird als Kompensations- mechanismus für den Verlust der Effi- zienz interpretiert, der aufgrund der eingeschränkten Gedächtnisleistung allerdings als unzureichend zu bewer- ten ist. Langjähriges umfangreiches Ausdauertraining erhält möglicherwei- se bestimmte Funktionen, die die An- forderungen des Gedächtnistests leich- ter bewältigen lassen, was im Vergleich zu den untrainierten Probanden zu ei- ner Änderung des Aktivierungsmusters insbesondere präfrontal führt. Präfrontaler Kortex Die bei den jüngeren Probanden beob- achtete funktionelle präfrontale Asym- metrie, erstmals von Tulving et al. (52) als HERA (Hemispheric Encoding/Re- trieval Asymmetrie) Modell beschrie- Abbildung 2: Darstellung der bei den trainierten Probanden signifikant aktivierten Regionen während des Lernens der Wortpaare mittels Überlagerung auf eine der individuellen räumlich transformierten Kernspin- ben, nimmt in Übereinstimmung mit tomographien. Abbildung von transversalen Schichten von ventral nach dorsal in 4mm Schritten bezogen den Ergebnissen anderer Studien über auf das Koordinatensystem von Tailarach und Tournoux (51). Aufsicht auf die Schichten, d. h. rechte Seite im Bild = rechte Seite im Gehirn. altersbedingte Änderungen von Akti- vierungsmustern bei episodischen Ge- ge. Teilt man beide Studiengruppen in Abhängigkeit von dächtnisprozessen bei den älteren Probanden ab (6, 7, 34). der Gedächtnisleistung in Subgruppen und führt die ko- Während der Wiedererinnerung der Wortpaare zeigt sich bei gnitive Subtraktion bei den Subgruppen mit guter Ge- beiden Gruppen (trainierte und untrainierte Probanden) eine dächtnisleistung durch, so zeigt sich weiterhin ein signi- starke Beteiligung des linken präfrontalen Kortex. Dies fikanter Unterschied in der Aktivierung rechts frontopo- stimmt überein mit Beobachtungen von Cabeza et al. (7), die 372 DEUTSCHE ZEITSCHRIFT FÜR SPORTMEDIZIN Jahrgang 52, Nr. 12 (2001)
Ausdauertraining und Gedächtnis im Alter Originalia Tabelle 1A: Stereotaktische Koordinaten (TC) der maximalen rCBF-Erhöhungen mit Angabe des Z-Wertes (Z) während des Lernvorganges für ältere untrainierte (Spalte 1), ältere trainierte (Spalte 2) und jüngere Probanden (Spalte 3): Koordinaten nach dem System von Tailarach und Tournoux (51), die Angabe der Brod- mann Areale (BA) erfolgt basierend auf dem Talairach-Atlas (51) nach Ermittlung der anatomischen Lokalisation mit einem über der Gruppe gemittelten Kern- spintomogramm. Das Signifikanzniveau beträgt p
Originalia Ausdauertraining und Gedächtnis im Alter serer Studie ausschließlich hochbildhaftes verbales Materi- Arbeitsgedächtnisaufgaben beschrieben. Die PET Studien al gelernt werden musste, lassen sich die Unterschiede bei haben gezeigt, dass sie im Gegensatz zu den präfrontalen den Gruppen in den präfrontalen Aktivierungen dadurch Arealen weniger durch Alterungsprozesse beeinträchtigt nicht erklären. Es muss allerdings in Betracht gezogen wer- sind (16, 37). Entsprechend werden bei Arbeitsgedächtnis- den, dass die verschiedenen Gruppen die bildliche Vorstel- aufgaben, die nur eine kurzzeitige Speicherung von Materi- lung der zu lernenden Wortpaare in unterschiedlichem al erfordern, weniger altersbedingte Einschränkungen in der Maße ebenfalls als Lernstrategie verwendet haben. Dies Gedächtnisleistung gesehen als bei Aufgaben, die gleichzei- könnte möglicherweise die präfrontalen Aktivierungsmu- tig eine Weiterverarbeitung des zu speichernden Materials ster beeinflussen (43). notwendig machen. Es scheint naheliegend, dass diese noch Nicht zuletzt sind die Aktivierungen der präfrontalen nicht beeinträchtigten Regionen auch zur Unterstützung an- Regionen von den Anforderungen der Gedächtnisaufgabe derer Gedächtnisprozesse herangezogen werden und die ver- abhängig. Es ist davon auszugehen, dass die mentale An- stärkte Aktivierung der Kurzzeitspeichersysteme beim Ler- forderung der Aufgabe für die älteren Probanden höher ein- nen und Wiedererinnern der Wortpaare helfen sollen. zuschätzen ist, was die zusätzliche Rekrutierung von präfrontalen Arealen zur Verbesserung der Gedächtnislei- Hippocampus stung erklären könnte (1, 33). Die im Vergleich zu den un- Eine wichtige Rolle für episodische Gedächtnisprozesse spielt trainierten Probanden geringere Aktivierung präfrontal bei der Hippocampus (48). Während Grady et al. (17) ein Fehlen den trainierten Probanden ist möglicherweise durch eine der Hippocampusaktivierung während des Lernens von bessere Bewältigung der Aufgabenstellung zu erklären und Gesichtern bei älteren Probanden feststellten und dies als die in den kognitiven Subtraktionsanalysen bei den untrai- möglichen Grund für die verminderte Gedächtnisleistung nierten Probanden stärker aktivierten Regionen präfrontal diskutierten, beschrieben Schacter et al. (40), dass die hip- durch die stärkere Anstrengung bei der Lösung der Aufgabe pocampale Aktivierung bei der Aufgabe mit hoher Wieder- bedingt. Die bessere Bewältigung der Aufgabe durch die trai- erkennungsrate durch das Alter nicht beeinflusst wurde. In nierten Probanden läßt sich durch ein effizienteres neurona- unserer Studie fand sich weder bei den jüngeren noch bei les System bedingt durch die Mechanismen, welche für die den älteren untrainierten und trainierten Probanden eine beobachteten neurokognitiven Effekte bei regelmäßigem Aktivierung dieser Region. Dies passt zu bisherigen Ergeb- körperlichen Training diskutiert werden, erklären: nissen von PET-Studien bei jüngeren Probanden, die nicht 1. die Hypothese der zerebralen Zirkulation (Induktion des in allen Fällen eine Aktivierung des Hippocampus während regionalen CBF auch bekannt als Oxygen-Hypothese) (38) episodischer Gedächtnisprozesse gezeigt haben (19, 20, 39, und 44, 49). Es wird diskutiert (22), dass die Subtraktionsanalyse 2. die Hypothese der neurotrophen Stimulation welche einen als Datenauswertungsmethode eventuell zur Beurteilung der positiven Einfluss auf die neuromuskuläre Aktivität höhe- Rolle des Hippocampus problematisch ist, weil möglicher- rer Gehirnzentren hat (47) oder eine Kombination von bei- weise während der Durchführung der Referenzaufgabe Pro- dem. zesse ablaufen, die ebenso zu einer Hippocampusaktivierung führen wie die Lernprozesse während der eigentlichen Akti- Parietaler Kortex vierungsaufgabe. Damit sind die Ergebnisse der Subtrakti- Sowohl bei den älteren - trainierten wie untrainierten - als onsanalysen für diese Region vorsichtig zu interpretieren. auch bei den jüngeren Probanden ist der Blutfluss während Hier scheinen andere Analysemethoden wie die auf Ko- der Abfrage der gelernten Wortpaare im mesialen parietalen varianzanalyse basierenden Verfahren vielversprechend, um Kortex (Präcuneus) signifikant gesteigert. Übereinstimmend die Rolle des Hippocampus bei episodischen Gedächtnisvor- damit fanden Cabeza et al. (7) ebenfalls eine Präcuneusakti- gängen zu untersuchen (32). Auch für die hier verwendete vierung bei älteren Probanden während Wiedererinnerungs- verbale Wortpaarassoziationsaufgabe lässt sich bei jungen prozessen. Da in beiden Studien als Stimulusmaterial bild- Probanden eine Beziehung zwischen Blutfluss im Hippo- hafte Wortpaare verwendet wurden, stehen die Ergebnisse campus und der Gedächtnisleistung nachweisen. Dieser nicht im Widerspruch zu der Hypothese, dass der Präcuneus Nachweis gelang nicht bei den älteren Probanden (42), so eine Rolle bei der Erinnerung bildhafter Information spielt dass eine im Alter eingeschränkte Funktion des Hippocam- (13). Aufgrund eigener Untersuchungen, die eine Aktivie- pus zu vermuten ist. rung des Präcuneus unabhängig vom bildlichen Gehalt des verwendeten verbalen Stimulusmaterial zeigten (31), ist al- Anteriores Cingulum lerdings von einer allgemeineren Aufgabe beim Abruf von Das anteriore Cingulum ist bei Aufgaben mit gerichteter gespeichertem Material auszugehen. Aufmerksamkeit und Antwortselektion regelmäßig aktiviert Aktivierungen des inferioren parietalen Kortex während (z.B. 12, 29). Dass die Aktivierung bei den trainierten Pro- der Wiedererinnerung der Wortpaare wurden auch in der PET banden im Gegensatz zu den untrainierten Probanden Studie von Madden et al. (33) im Kontext mit episodischem während der Wiedererinnerung nicht das Signifikanzniveau Gedächtnis bei älteren Probanden gefunden. Wesentlich erreicht, unterstützt die oben geäußerte These, dass sie einen häufiger wird eine Aktivierung dieser Regionen sowohl bei geringeren Aufmerksamkeitslevel für die (erfolgreiche) Lö- jüngeren (36, 46) als auch bei älteren Probanden (16, 37) für sung der Aufgabe benötigten. 374 DEUTSCHE ZEITSCHRIFT FÜR SPORTMEDIZIN Jahrgang 52, Nr. 12 (2001)
Ausdauertraining und Gedächtnis im Alter Originalia 11. Clarkson-Smith L, Hartley AA: Relationships between physical exercise Zusammenfassung and cognitive abilities in older adults. Psychol. Aging 4 (1989) 183-189. 12. Corbetta M, Miezin FM, Dobmeyer S, Shulman GL, Petersen SE: Selective Unsere Ergebnisse ergänzen die bisherigen Erkenntnisse, dass and divided attention during visual discriminations of shape, color, and es im Alter nicht nur zu einer Veränderung der Aktivierungs- speed: functional anatomy by positron emission tomography. J. Neurosci. 11 (1991) 2383-2402. muster kommt, sondern auch zusätzliche Hirnregionen rekru- 13. Fletcher PC, Frith CD, Baker SC, Shallice T, Frackowiak RSJ, Dolan RJ: The tiert werden, um die altersabhängigen Beeinträchtigungen, die mind´s eye – precuneus activation in memory-related imagery. Neuro- sich z. B. im Hippocampus durch eine fehlende Korrelation von image 2 (1995) 195-200. rCBF und Gedächtnisleistung erkennen lassen, zu kompensie- 14. Friston KJ, Ashburner J, Frith CD, Poline J-B, Heather JD, Frackowiak RSJ: Spatial registration and normalization of images. Hum. Brain Mapp. 2 ren. Möglicherweise erfolgt diese Kompensation durch das (1995) 165-189. Ausweichen auf noch gut funktionierende Gedächtnisbereiche 15. Friston KJ, Holmes AP, Worsley KJ, Poline J-B, Frith CD, Frackowiak RSJ: wie das Arbeitsgedächtnis. Hierfür spricht die Aktivierung der Statistical parametric maps in functional imaging: a general linear ap- inferioren parietalen Regionen. Nichtsdestotrotz ist die Ge- proach. Hum. Brain Mapp. 2 (1995) 189-210. 16. Grady CL, McIntosh AR, Bookstein F, Horwitz B, Rapoport SI, Haxby JV: dächtnisleistung bei älteren Personen im Vergleich zu den jun- Age-related changes in regional cerebral blood flow during working me- gen Personen signifikant schlechter, was darauf hinweist, dass mory for faces. Neuroimage 8 (1998) 409-425. diese Kompensation nur unvollständig gelingt. 17. Grady CL, McIntosh AR, Horwitz B, Maisog JM, Ungerleider LG, Mentis Die Aktivierungsmuster bei den älteren ausdauertrainier- MJ, Pietrini P, Schapiro MB, Haxby JV: Age-related reductions in human recognition memory due to impaired encoding. Science 269 (1995) 218- ten Probanden weisen eine größere Ähnlichkeit mit dem Ak- 221. tivierungsmuster der älteren untrainierten Probanden als mit 18. Grady CL, McIntosh AR, Rajah MN, Beig S, Craik FIM: The effects of age on dem der jungen Probanden auf. Damit ist ein positiver Ein- the neural correlates of episodic encoding. Cereb. Cortex 9 (1999) 805-814. 19. Grasby PM, Frith CD, Friston K, Frackowiak RSJ, Dolan RJ: Activation of fluss der körperlichen Bewegung im Sinne eines Erhaltes des the human hippocampal formation during auditory-verbal long-term ursprünglichen Netzwerkes unwahrscheinlich. Eine bessere memory function. Neurosci. Lett. 163 (1993) 185-188. zerebrale Sauerstoffversorgung und/oder bessere neuromus- 20. Halsband U, Krause BJ, Schmidt D, Herzog H, Tellmann L, Müller-Gärtner kuläre Aktivität, wie sie bei sportlich Aktiven diskutiert wird, H-W: Encoding and retrieval in declarative learning: a positron emission tomography study. Behav. Brain Res. 97 (1998) 69-78. könnte aber durchaus zu einer besseren Funktion des im Al- 21. Hassmén P, Ceci R, Bäckman L: Exercise for older women: a training me- ter bestehenden neuronalen Netzwerkes führen, so dass eine thod and its influences on physical and cognitive performance. Eur. J. Ap- zusätzliche Rekrutierung von Hirnregionen wie bei den un- pl. Physiol. 64 (1992)460-466. trainierten Probanden nicht in gleichem Ausmaß notwendig 22. Haxby JV: Medial temporal lobe imaging. Nature 380 (1996) 669-670. 23. Henke K, Weber B, Kneifel S, Wieser HG, Buck A: Human hippocampus as- ist. Möglicherweise gelingt es aber auch den trainierten Pro- sociates information in memory. Proc. Natl. Acad. Sci. 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