Einführung in SPSS Statistics (Version 17)
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Einführung in SPSS Statistics (Version 17) Seminar für Statistik, ETH Zürich Lisa Pritscher: Oktober 1999 Monika Ferster: November 2001 Beat Jaggi: Juni 2002 Christoph Buser: August 2004 Christof Birrer: August 2006 Rahel Liesch: Mai 2007 Massimo Merlini: Oktober 2007 Manuel Koller: Februar 2009 Cornelia Schwierz: Oktober 2009
Inhaltsverzeichnis 1 Kurze Beschreibung von PASW Statistics 1 1.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1.2 Verfügbarkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2 Aufbau der Oberfläche 2 2.1 Das Datenfenster (Data Editor) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2.2 Menübalken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2.3 Quick-Buttons (oder Tool Bar) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2.4 Dialogfenster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 2.5 Outputfenster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 2.6 Grafikfenster (Chart-Window) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 2.7 Commandfenster (Syntax Editor) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 3 Grundsätzliches zum Arbeiten mit PASW Statistics 4 3.1 Arbeitsmodus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 3.2 Help . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 4 Daten 4 4.1 Datenimport und -export . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 4.2 Daten-Formate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 4.3 PASW Statistics Datenfiles . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 4.4 Erzeugen neuer Datenfiles . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 4.5 Einfügen von Beobachtungen/Variablen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 4.6 Auswählen/Verknüpfen von Beobachtungen/Variablen . . . . . . . . . . . . . . 6 4.7 Transformieren von Variablen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 5 Grafische Möglichkeiten 7 5.1 Interaktive Bearbeitung von Grafiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 5.2 Exportieren von Grafiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 6 Statistik 8 6.1 Weiterverarbeitung des Statistik-Outputs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 6.2 Warnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 7 Literaturhinweise 9
1 Kurze Beschreibung von PASW/SPSS Statistics 1.1 Allgemeines PASW Statistics ist ein umfassendes und mächtiges Paket zur statistischen Analyse von Daten. Vor der Version 17.0.2 wurde PASW Statistics mit SPSS bezeichnet (anscheinend wird ab 2010 wieder auf den Namen SPSS gewechselt). Es wurde ursprünglich für die Sozialwissenschaften entwickelt und ist in diesem Bereich weit verbreitet. Inzwischen bietet es eine Vielzahl von statistischen Methoden aus anderen Anwendungsgebieten. Es gibt nur wenige Methoden der klassischen Stati- stik, die sich mit PASW Statistics nicht berechnen lassen. Allerdings kommt es nicht ganz an die Fülle der Prozeduren von SAS heran. Dies hat auch Vorteile: Das Paket und die zugehörige Do- kumentation ist für „Uneingeweihte“ wesentlich weniger einschüchternd. Im Gegensatz zu SAS haben die aktuellen PASW Statistics-Versionen eine relativ komfortable grafische Oberfläche mit Pull-Down-Menüs, so dass die meisten Probleme ohne Benützung der eingebauten Programmier- sprache gelöst werden können. PASW Statistics ist modular aufgebaut, d.h. ausgehend vom sogenannten Base Modul bildet man sich ein System, welches diejenigen Module enthält, die man für seine Auswertungen benötigt: • PASW Statistics Base: Bildet den Grundbaustein der PASW Statistics-Modulfamilie. Es enthält umfangreiche Möglichkeiten für File- und Datenmanagement, sowie grundlegen- de Prozeduren für Grafik und Statistik (Deskriptive Statistik, einfache ANOVA-Modelle, lineare Regression, nichtparametrische Tests, Kreuztabellen, Diskriminanzanalyse, Faktor- analyse, u.a.). • Advanced Models: Bietet Methoden für allgemeine lineare Modelle, inklusive multivariate Modelle und Repeated Measures, Varianzkomponenten, loglineare Modelle, Kaplan-Meier- Schätzer zur Überlebenszeitenanalyse, Cox Regression, eine Matrizen-Programmiersprache u.a. • Regression Models: Methoden für logistische Regression, multinomiale Regression, Probit- Analyse, gewichtete Least Squares und allgemeine nichtlineare Regression. • Tables: Für effiziente Präsentationen von Daten in Tabellen, erweiterte Statistiken von Kreuz- tabellen u.a. • Trends: Für Verfahren der Zeitreihenanalyse. • Categories: Skalierungsprozeduren für kategorielle Daten (Korrespondenzanalyse, nicht- lineare Hauptkomponentenanalyse...). • Conjoint: Conjoint Analyse, um die optimale Merkmalskombination eines Produkts her- auszufinden. • Exact Tests: Exakte Tests zur Analyse kleiner Datensätze. • Maps: Daten können schnell und einfach in Karten umgewandelt werden. • Data Validation: Für Daten-Validierung. • Complex Samples: Miteinbezug des Stichprobendesigns bei Umfragen. • Missing Values Analysis: Zur Diagnose und zum Schätzen fehlender Werte. • Classification Trees: Enthält vier Algorithmen zur Erstellung von Entscheidungsbäumen: zwei Arten von CHAID, CART und QUEST. • Amos (Dazu ist PASW Statistics Base nicht notwendig.): Strukturgleichungsmodelle. 1
1.2 Verfügbarkeit Seit Juni 1998 gibt es an der ETH eine Site-Licence für die Windows und Mac Version. Für Windows besteht eine kostenfrei nutzbare zentrale Netzwerklizenz (1000 concurrent user), die durch die zentralen Lizenzserver der Informatikdienste betrieben wird. Kunden, die eigene ’Stand- Alone’ Lizenzen erwerben wollen (z.B. die Forschungsanstalten, oder für portable, bzw. nicht vernetzte Rechner), können diese mittels Mail an lizenz@ethz.ch bestellen. Pro Lizenz wird sFr. 50.- als Verrechnungspreis erhoben. Adresse von SPSS Schweiz SPSS (Schweiz) AG, Schneckenmannstrasse 25, CH-8044 Zürich Tel. 044 - 266 9030, Fax. 044 - 266 9039 Homepage: http://www.spss.ch E-Mail: info@spss.ch 2 Aufbau der Oberfläche Beim Aufstarten von PASW Statistics erscheint (nach einer optionalen Abfrage der gewünschten Daten) zuerst ein Datenfenster (Data Editor), von dem aus das Arbeiten mit PASW Statistics beginnt. 2.1 Das Datenfenster (Data Editor) Der Data Editor besteht aus den beiden Blättern (sheets) Data View und Variable View: Data View : zeigt die Daten, erscheint defaultmässig beim Starten von PASW Statistics. Variable View : zeigt formatbezogene Informationen über die Variablen wie z.B. Typ (numeric, string, . . . ), Skalierung (nominal, ordinal, intervall-skalliert), missing values-Definition. In beiden Blättern kann man Dateninformationen hinzufügen, modifizieren oder löschen. Wenn wir eine Datei öffnen, erscheinen die Daten des Files in Tabellenform im Data View des Da- ta Editors. Jede Spalte entspricht einer Variablen, jede Zeile ist eine Beobachtung. Zusätzlich gibt es einen Menü- und einen Quick-Buttons-Balken, von dem verschiedene PASW Statistics-Befehle gestartet werden können. 2.2 Menübalken Jedes Fenster hat einen spezifischen Menübalken. Es gibt globale Befehle, die von allen Fenstern aus ausgeführt werden können, sowie lokale Anwendungen: im Datenfenster lassen sich z.B. Da- tentransformation durchführen. Wenn Sie ein Menü anklicken, so erscheint ein Dialogfenster, in dem Variablen und Optionen ausgewählt werden können. Gewisse Menüs haben auch Untermenüs. 2.3 Quick-Buttons (oder Tool Bar) Unter dem Menübalken gibt es in der Regel verschiedene Symbole. Sie enthalten Editierhilfen, sowie die wichtigsten Prozeduren aus den Menüs Graphs und Analyse, bzw. die wichtigsten Kommandos innerhalb des Fensters. 2
2.4 Dialogfenster Ein Menü mit . . . (z.B. File/Open...) zeigt an, dass eine Dialogbox folgen wird. In einer Dialogbox gibt es verschiedene Felder: Texteingabefeld : um Informationen einzutippen, z.B. Filename Checkbox : kann mit Klicken aktiviert werden (ein Kreuzchen erscheint). Listbox : zeigt Auswahlliste evtl. mit scroll-bar, z.B. Liste der vorhandenen Filenamen. Drop-down list box : zeigt momentane Auswahl (default). Der Pfeil rechts öffnet eine Liste mit anderen Möglichkeiten, z.B. Precision: Double oder Single. Button : Direktes Ausführen von Befehlen. Eine Dialogbox kann auch mit einer Dialog Monitor Function editiert werden (z.B. an- dere Defaults, Beepton setzen). Vgl. Help/Topics/Index/Dialog Box 2.5 Outputfenster Nach dem Ausführen eines PASW Statistics-Befehls erscheint ein neues Fenster: das Outputfen- ster. Es besteht aus zwei Teilfenstern, einem Menübalken und einem Quick-Buttons-Balken. Die Menüs und Quick-Buttons ermöglichen, hier interaktiv die Analyse weiterzuführen. Im rechten Teilfenster erscheint jeweils das Resultat der ausgeführten Operation. Jedes neue Resultat wird an die vorherigen angefügt. Durch Scrollen im rechten Teilfenster kann man ältere Resultate wieder hervorholen. Im linken Teilfenster erscheint ein Verzeichnis der Outputs, die sich im rechten Teil- fenster befinden. Durch Klicken auf ein Element des Verzeichnisses verschiebt sich der Inhalt des rechten Teilfensters so, dass der zugehörige Output erscheint. Mit Hilfe des linken Teilfensters lassen sich Teilergebnisse via edit → delete wieder löschen. Mit dem Menüpunkt Window kann man wieder zum Datafenster oder zu anderen Fenstern wech- seln. 2.6 Grafikfenster (Chart-Window) Wenn wir eine Operation ausführen, deren Resultat eine Grafik (z.B. ein Boxplot) ist, so erscheint diese im Outputfenster. Um sie genauer zu betrachten, Plot-Parameter zu verändern oder sie se- parat abzuspeichern, müssen wir sie doppelt anklicken. Dann wird ein Grafikfenster geöffnet, welches die Grafik enthält. 2.7 Commandfenster (Syntax Editor) PASW Statistics besitzt eine Programmiersprache. Am Einfachsten erlernt man den Umgang mit dieser Programmiersprache, wenn man zuerst eine Analyse via Menüs durchführt. Den zugehö- rigen Programmcode erhält man, indem anstelle von OK den Paste -Button in der Dialogbox anwählt. Dann öffnet sich ein sogenanntes Syntaxfenster mit den Befehlsaufrufen. Dieses lässt sich editieren oder/und als Syntax-file .sps abspeichern und später wieder verwenden. Die Funktion lässt sich mit run aus dem Syntaxfenster starten. Im Help gibt es zu Funktionen ebenfalls häufig eine ausführliche Syntaxbeschreibung (Command Syntax Reference). Ab Version 15 wird im Outputfenster vor den Resultaten immer die Syntax von all dem was durch- geführt wurde angezeigt. 3
3 Grundsätzliches zum Arbeiten mit PASW Statistics 3.1 Arbeitsmodus Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in PASW Statistics Befehle auszuführen: In diesem Kurs lernen Sie PASW Statistics via Menus und der Verwendung der entsprechenden Dialogboxen zu bedienen. Die Programmiersprache ist für grössere Routine-Jobs sicher empfehlenswert. Als Alternative kann man mit einem Datensatz verschiedene Menü- Auswertungen durchführen, welche man via Paste -Button hintereinander im selben Syntaxfile speichert. So hat man einen Anhaltspunkt, wie man die Menüs durchlaufen hat. Ein weiterer Vorteil des Syntaxeditors besteht darin, dass dort Funktionen leicht änderbar sind. Z.B. kann man via GLM-Menü keine nested factors eingeben. Im Syntaxeditor kann man in der Formel den Term factor1(factor2) (das bedeu- tet, dass factor1 im factor2 geschachtelt ist) hinzufügen. 3.2 Help PASW Statistics bietet verschiedene Arten von Hilfe an: • Im Help der Hauptleiste kann man sich in Tutorial oder Case Studies verschiedene Hilfemöglichkeiten zeigen lassen. Deren kurze Unterkapitel enthalten nützliche Informati- on. • In einem Online-Manual Help/Topics kann über ein Inhaltsverzeichnis (Contents), ein Index Index, mit Find direkt aus dem alphabetischen Index gesucht und mit Search Keywords abgefragt werden. • Hinter dem Statistic Coach findet man mit der Frage What do you want to do? eine geleitete Hilfefunktion, d.h. eine Art Expertensystem. • Falls man sich beim Interpretieren des Outputs unsicher ist, besteht die Möglichkeit durch Anklicken der Tabellen mit der rechten Maustaste Pivotobjekte zu erzeugen. Zum einen kann man so direkt ein Beispiel erhalten, wie man eine deartige Tabelle interpretieren kann. Zum anderen lassen sich in einem solchen Objekt die Spalten und Reihen mit der rechten Maustaste anklicken und man erhält einen kurzen Text dazu, wie z.B. ein F-Wert definiert ist. • Im Help/Command Syntax Reference der Hauptleiste findet man viele Informatio- nen zu den einzelnen Modulen (Methoden). 4 Daten Die Daten werden in einem Datenfenster, genauer im Data View des Data Editors angezeigt. Dabei entspricht jeweils eine Zeile einer Beobachtung und eine Spalte einer Variablen. Seit PASW Statistics Version 14 ist es möglich, gleichzeitig mehrere Datensätze offen zu haben. Dies ist einerseits praktisch, kann aber auch zu Verwirrung führen, da man immer bewusst den Datensatz durch Klicken aktivieren muss, mit dem man gerade eine Analyse durchführen möchte. 4
4.1 Datenimport und -export Datenfiles öffnen In der Regel werden Daten via File eingelesen: File/Open. Die wichtigsten Formate (’Extensions’), die in PASW Statistics bekannt sind, lauten: PASW Statistics .spo PASW Statistics-Output-File PASW Statistics .sbs PASW Statistics-Script-File PASW Statistics .sps PASW Statistics-Syntaxfiles PASW Statistics .sav PASW Statistics-Datenfile Excel .xls Excel-Datentabelle ASCII .txt / .dat Textfiles SYSTAT .syd / .sys Systat-Dateien SAS .sas7bdat SAS Datensätze dBase .dbf dBases Datenfile Weitere Formate lassen sich via File/Open Database definieren, indem man den ODBC driver einbindet. Dieser muss vorher konfiguriert werden. Ein Datenfile wird mit dem Menü File/Open geöffnet. In der Dialogbox muss der Pfad und der Filename angegeben werden. PASW Statistics speichert die Namen der zuletzt gebrauchten (Daten-)Files. Sie werden im Menü File durchnumeriert aufgelistet und können durch Anklicken direkt wieder geöffnet werden. Excel PASW Statistics kann Excel-Files lesen. Keine Probleme sind zu erwarten, wenn folgende Regeln beachtet werden: • Die Variablennamen sollten in der ersten Zeile des Excel-Worksheets stehen und die PASW Statistics-Konventionen erfüllen (d.h. mit einem Buchstaben beginnen, keine Sonderzeichen enthalten). • Die erste Datenzeile sollte direkt unter der Variablennamenzeile stehen und vollständig sein. • Es dürfen keine Formeln oder Formate im Worksheet enthalten sein. • Die Daten müssen in einem Format gespeichert werden, das PASW Statistics versteht. ASCII-Daten Man kann Text-Daten flexibel via Menü einlesen; dazu gibt es via Dialogbox einen Fragenkatalog, der verschiedene Optionen abfrägt. Es lassen sich Beobachtungen, die durch Sonderzeichen ge- trennt sind, einlesen. Man kann via Mausklick auch Spalten definieren, die zu einzelnen Variablen gehören. Daten eingeben: Falls man keine Daten einliest, wird beim Aufstarten ein leeres Datenfenster geöffnet. Hier können die Daten eingetippt oder vom Clipboard hineinkopiert (paste) werden. Mit Return hüpft der Cur- sor in das nächste Fenster. Die Daten können mit dem Menü File/Save As im Datenfenster gespeichert werden. 4.2 Daten-Formate Eine Spalte (=Variable) enthält entweder Zahlen oder Buchstaben. Variablennamen müssen mit einem Buchstaben beginnen. Neue Variablen lassen sich durch Doppelklicken auf die Spaltenbe- zeichnung definieren, sowie mit einem Variablentyp und einer Darstellungsart versehen. 5
PASW Statistics unterscheidet verschiedene Variablentypen: Default sind numerische Variablen, d.h. Zahlen. In String-Variablen (“Textvariablen”) können die Werte Buchstaben sein. Zusätzlich gibt es Datums- und Währungsformate. Fehlende Werte (Missing Values) werden beim Definieren von Variablen festgelegt. Voreinstel- lung ist “no missing values”. Fehlende Werte lassen sich hier beliebig setzen: verschiedene Zei- chen bzw. Bereiche, in denen Werte auf Missing Values gesetzt werden. Somit lässt sich z.B. eine Kategorie “keine Angabe” mal als Missing, mal als eigene Kategorie behandeln. Wird nichts Spe- zielles angegeben, werden im Datensatz fehlende Werte bei numerischen Variablen (automatisch!) mit einem Punkt, bei Strings mit einem leeren Feld gekennzeichnet. Messungen werden einer der 3 Skalen zugeordnet: Intervall-skaliert, ordinal und nominal. Man kann hier gegebenenfalls die Variableneigenschaften ändern. 4.3 PASW Statistics Datenfiles In Beispielen im Help oder in den ”Manuals” werden manchmal PASW Statistics eigene Da- tensätze verwendet. Sie eignen sich auch, wenn man schnell etwas ausprobieren will. Im Dia- log File/Open/Data navigiert man ins PASW Statistics Programm-Verzeichnis, wel- ches meistens unter C:\Programme zu finden ist. Dort hat es ein Ordner Samples in welchem man ein paar .sav Files sieht, z.B. Cars.sav oder Anxiety 2.sav (für repeated measures ANOVA). Leider ist zum Teil aus dem Manual nicht ersichtlich, welcher Datensatz verwendet wurde. 4.4 Erzeugen neuer Datenfiles Im Menü File/New/Data des Datenfensters. 4.5 Einfügen von Beobachtungen/Variablen Im Menü Edit können unter Edit/Insert Variables neue Variable, wie auch unter Edit/Insert Cases neue Beobachtungen eingefügt werden. 4.6 Auswählen/Verknüpfen von Beobachtungen/Variablen Menü Data im Datenfenster: Data/Sort Cases Das File wird nach einer oder mehreren Variablen sortiert. Data/Transpose transponiert den ganzen Datensatz, d.h. die Variablen werden zu Beobachtun- gen, die Beobachtungen zu Variablen gemacht. Data/Restructure ist ein etwas kniffliges Werkzeug um die Daten umzustrukturieren. Data/Merge Files erlaubt, verschiedene Fälle aus unterschiedlichen Files zu verbinden, aber auch zusätzliche Variablen anzuhängen. Data/Aggregate Bilden neuer Datensätze durch Aggregation, z.B. speichern der Mittelwerte für verschiedene Gruppen, aber auch Quantile u.ä. Data/Split File ermöglicht, dass bei allen Auswertungen verschiedene Gruppen gegenüber ge- stellt werden oder einfach der Output nach Gruppen geordnet wird. 6
Data/Select Cases Es lassen sich durch logische Abfragen spezielle Fälle näher betrachten. Eine andere Möglichkeit besteht darin, eine Zufallsstichprobe aus dem Datensatz zu ziehen. Die Daten lassen sich vorübergehend ausschliessen oder ganz löschen. Data/Weight Cases Hier lassen sich Beobachtungen gewichten. 4.7 Transformieren von Variablen Menü Transform im Datenfenster: Transform/Compute berechnet neue Variablen aus alten: Z.B. Alcohol = Beer + Wine + Spirits oder logincome = LN(Income) Falls die Variable schon existiert, wird sie überschrieben. Sonst wird die neue Variable als letzte Spalte ins Datenfenster geschrieben. Neben mathematischen Funktionen gibt es auch jede Menge statistische Funktionen, sowie Verteilungen und String-Funktionen. Es lassen sich auch Variablen aus logischen Abfragen (if-Bedingungen) erzeugen. Transform/Recode ermöglicht die Umkodierung von Werten. Man kann hier auch Stringvaria- blen in numerische Variablen überführen bzw. system missing values umsetzen und Varia- blen beliebig kategorisieren. Transform/Count ermöglicht eine Abfrage innerhalb eines Falles. So kann man z.B. eine Va- riable bilden, welche angibt, wie oft eine Person die Kategorie “keine Angaben” gewählt hat. Transform/Rank Cases Es entsteht eine neue Variable, die die Ränge der Beobachtungen ent- hält. 5 Grafische Möglichkeiten Grafiken lassen sich mit Hilfe des Graphs-Menüs durch Ausfüllen der darauf erscheinenden Dia- logbox erstellen. Die Grafiken werden im Outputfenster dargestellt. Um sie weiter zu bearbeiten, muss die Grafik mit einem Doppelklick als eigenes Grafikfenster im Chart Editor geöffnet werden. Es gibt meistens mehrere Möglichkeiten dieselbe Grafik in PASW Statistics zu produzieren. Mit dem Chart Builder kann aus einer Vielzahl von Grafiktypen ausgewählt werden. Die Vor- schau ist praktisch um die beste Darstellung der Daten zu finden (für die Vorschau werden zufällig generierte Daten verwendet, die nichts mit den richtigen Daten zu tun haben). Wenn schon klar ist, was für eine Grafik erstellt werden soll, so stehen im Untermenu Legacy Dialogs spezialisierte Dialoge zur Verfügung. Bis Version 14 gab es Unterschiede zwischen interaktiven und nicht interaktiven Grafiken. Bei aktuellen Versionen zeugen nur noch die leicht verschiedenen Dialoge unter Interactive davon. Die damit gezeichneten Grafiken unterschei- den sich nicht. 5.1 Interaktive Bearbeitung von Grafiken Die mit einer der Möglichkeiten erzeugte Grafik erscheint im Outputfenster. Um die Grafik zu editieren, muss man auf der Grafik links doppelklicken oder rechts klicken und den Menüpunkt Edit Content / In Separate Window wählen. Alle PASW Statistics Grafiken sind in- teraktiv, d.h. sie lassen sich nach dem Plotten noch editieren und man kann leicht zusätzliche Beschriftungen oder grafische Elemente hinzufügen. 7
Interaktive Grafiken lassen sich auch aus Pivot-Tabellen erzeugen. Durch Doppelklick auf eine Tabelle erzeugt man ein Pivotobjekt. Dann kann man mit der rechten Maustaste verschiedene Optionen erhalten, z.B. kann man Spalten markieren und ein Bar-Chart erzeugen. Innerhalb des Chart Editors lassen sich Grafiken bearbeiten. Um Änderungen in der Grafik vorzunehmen, muss das gewünschte Element zuerst selektiert werden. Dies erfolgt stufenweise: Zuerst werden alle gleichartigen Elemente mitselektiert (z.B. beim Klicken auf einen Punkt in ei- nem Scatterplot werden alle Punkte selektiert). Erst mit einem weiteren Klick auf den gewünsch- ten Punkt wird dann nur der einzelne Punkt selektiert. Im Show Properties Window werden die Optionen zum jeweilig selektierten Element angezeigt. Je nach Elementtyp stehen mehr oder weniger Optionen zur Verfügung. Um einzelne Punkte mit Labels zu Beschriften muss im Grafikdialog die entsprechende Variable unter Label Cases by eingefügt werden. Im Chart Builder kann man unter Groups / Point ID die Option Point ID label aktivieren und erhält dann ein Feld in welchem die Label Variable platziert werden kann. Möchte man nur einzelne Punkte / Elemente beschrif- tet haben, so können im Chart Editor unter Elements / Show Data Labels die Be- schriftungen für alle Punkte ausgeblendet werden. Mit der Zielscheibe (Symbol in der Element Toolbar) können die gewünschten Elemente beschriftet werden. Gruppen von Punkten können im Dialog mit Set Markers by verschiedene Farben zuge- wiesen werden. (Im Chart Builder unter Groups/Point ID die Option Grouping / stacking variable selektieren.) Es wird dann auch automatisch eine Legende angezeigt. Haben Sie die Grafik fertig bearbeitet, so können Sie den Chart Editor schliessen. Die bear- beitete Grafik erscheint dann anstelle der ursprünglichen Version im Output Fenster. 5.2 Exportieren von Grafiken Mit einem Rechtsklick auf das zu exportierende Bild erscheint ein Menu mit dem Befehl Export. Um den Graphics Teildialog zu aktivieren muss im Document Teil unter Type None (Graphics only) angewählt werden. Dann kann das gewünschte Grafikformat ausgewählt werden. Je nach Programm in dem die exportierte Grafik weiterverwendet wird kann auch der Ex- port als PDF verwendet werden (im Document Teildialog). Dieses Format hat den Vorteil, dass die Grafik als Vektordaten gespeichert wird und somit beliebig skaliert werden kann. Das Bild kann auch ins Clipboard kopiert (copy) und von dort aus in ein anderes Programm übernommen werden (paste). 6 Statistik Aufgerufen werden die Funktionen via Menü Analyze. Sie werden einige Funktionen in der Demo und in den Übungen näher kennenlernen. Im Button Dialog Recall sind die Dialogboxen zu häufig durchgeführten Prozeduren gespei- chert. Zur explorativen Datenanalyse kann einerseits Analyze/Descriptive Statistics ver- wendet werden. Hier gibt es den Menüpunkt Explore. Andererseits sind auch Grafiken geeignet, um einen Eindruck von Zusammenhängen in den Daten zu finden. Was sich hinter den meisten Punkten befindet, ist selbsterklärend. 6.1 Weiterverarbeitung des Statistik-Outputs Der Output von Statistik-Prozeduren erscheint im Outputfenster. Dort kann beliebig Text hinzu- gefügt oder gelöscht werden. Tabellen mit Doppelklick erzeugen ein Pivotobjekt. Diese kann man 8
editieren, Hilfe dazu abfragen und Grafiken daraus erzeugen. Zum Abspeichern wählt man File/Export. Hier kann man die Ergebnisse mit oder ohne Gra- fiken abspeichern. 6.2 Warnungen • Die statistischen Methoden von PASW Statistics sind umfangreich und z.T. ziemlich flexi- bel. Ohne Verständnis der Methode kann man sich zu einem - sogar vernünftig wirkenden - Output durchklicken, welcher jedoch nicht sinnvoll interpretiert werden kann. • Vor dem automatischen Anwenden einer statistischen Methode sollte man die Daten zu- erst einmal “angeschaut” haben: Sind gewisse Transformationen sinnvoll? Wie steht es mit missing values? Kann man schon von Auge Strukturen oder Zusammenhänge erken- nen? Sind Voraussetzungen (z.B. Normalverteilung) erfüllt? 7 Literaturhinweise • Sehr empfehlenswert sind die Angebote unter dem Menüpunkt Help. Insbesondere die Unterpunkte Tutorial, Case Studies und Statistics Coach. In diesen wird man Schritt für Schritt durch einzelne Analysen geleitet und es wird genau beschrieben, welche "clicks" und Eingaben notwendig sind. Unter Help - Topics steht zudem eine online-Hilfe mit Suchfunktion zur Verfügung. • Eine gut verständliche Einführung in den Gebrauch von SPSS/PASW ist auch über NEBIS erhältlich. - Field, Andy, 2009: Discovering statistics using SPSS : (and sex and drugs and rock ’n’ roll). • Je nach Anwendung bzw. Art der Auswertung sind spezialisierte Bücher vorhanden. Hier einige Ergebnisse aus NEBIS: - Schendera, Christian F.G., 2008: Regressionsanalyse mit SPSS - Raab-Steiner, Elisabeth, 2008: Der Fragebogen - Eckstein, Peter P., 2008: Angewandte Statistik mit SPSS: praktische Einführung für Wirt- schaftswissenschaftler - Healey, Joseph F., 2009: Exploring social issues: using SPSS for Windows • SPSS/PASW bietet ausserdem Handbücher an, die mit der Software bestellt werden können. 9
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