Einladung zur Generalversammlung - Pro Natura St.Gallen-Appenzell
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Generalversammlung / Editorial Inhalt Generalversammlung 2 Generalversammlung Freitag, 28. Mai 2021, 19-20 Uhr 2 Editorial Botanischer Garten * 3 GV: Statutarischer Teil (Traktanden) Stephanshornstrasse 4B, 9016 St. Gallen 3 Jahresbericht 2020 19 Uhr Generalversammlung (Traktanden Seite 3) 8 Jahresrechnung 2020 10 Personelles 20 Uhr Führung im Botanischen Garten, wahlweise zum Thema «Nutzpflanzen» oder «Tropenhausführung» 10 Agenda 11 Gesucht 21 Uhr Apéro 12 Ehrenamtlich für mehr Natur überall * Falls die GV aufgrund der Covid-Situation nicht physisch stattfinden kann, wird sie auf elektronischem Weg durchgeführt. Bitte informieren Sie sich dazu eine Woche vor der GV auf unserer Homepage «www.pronatura-sg.ch». Editorial Liebe Leserin, lieber Leser ten. Über die gesundheitliche Wirkung von Glyphosat wird heftig gestritten, das Mittel Am 13. Juni 2021 setzen wir die Weichen wird derweilen trotz Bedenken aus Man- für unsere landwirtschaftliche Subventions- gel an Alternativen immer noch grossflä- politik neu. Wollen wir auch in Zukunft die chig eingesetzt. Zerstörung unserer Lebensgrundlage sub- Aber auch die hohen Nutztierbestände, ventionieren oder unterstützen wir Steuer- die nur mittels Importfutter ernährt wer- zahlerinnen und Steuerzahler künftig nur den können und dadurch zur Überdün- noch eine saubere Landwirtschaft? gung unserer Ökosysteme führen, tragen zur Zerstörung unserer Lebensgrundlage 3.5 Milliarden Franken an Steuergeldern bei. Ganz zu schweigen vom prophylakti- stecken wir jährlich in unsere Landwirt- schen Einsatz von Antibiotika, der zu Re- schaft. Dies wäre gut investiertes Geld, sistenzen bei Krankheitserregern führt. wenn damit nicht auch noch unsere Ge- Lukas Tobler, Präsident Pro Natura St. Gallen- wässer, unser Trinkwasser und unsere Die Initiative für sauberes Trinkwasser und Appenzell. (Foto: M. Tobler) Gesundheit beeinträchtigt würden. 145 die Initiative für eine Schweiz ohne syn- verschiedene Pestizide wies das Eidge- thetische Pestizide wollen dies ändern. Die nössische Forschungsinstitut für Was- Trinkwasserinitiative fordert, dass nur noch ser, Abwasser und Gewässer (EAWAG) landwirtschaftliche Bewirtschaftungswei- in fünf Bächen in intensiv genutzten Ein- sen subventioniert werden, welche unser zugsgebieten nach. Bei 66 Stoffen wurden Trinkwasser nicht verschmutzen und unse- die Grenzwerte überschritten. Aber auch re Umwelt nicht gefährden. Die Pestizidini- wenn die Grenzwerte nicht überschritten tiative verlangt das generelle Verbot von werden, kann nie ausgeschlossen werden, synthetischen Pestiziden in der landwirt- Titelbild: dass die Mittel oder ihre Abbauprodukte schaftlichen Produktion und ein Einfuhrver- Besuchen Sie uns und unsere Schutzgebiete – so- doch gesundheitsgefährdend sind. bot von Produkten, die mit solchen Mitteln bald wieder möglich – im Rahmen einer der zahlrei- Das jahrzehntelang eingesetzte Pflanzen- hergestellt worden sind. Mit ihrer Annahme chen Veranstaltungen, die wir anbieten (siehe u.a. Agenda, Seite 10). schutzmittel Chlorotalonil beispielswei- würden sowohl für In- als auch Auslands- (Fotos: Pro Natura St. Gallen-Appenzell) se wurde Anfang 2020 vom Bund verbo- produzenten gleiche Regeln gelten. 2 | Pro Natura Lokal 2/2021
Editorial / GV: Stautarischer Teil / Jahresbericht 2020 Mit unserer jetzigen Subventionspolitik Gehen Sie daher am Sonntag, 13. Juni, an Abstimmung schaffen wir also Anreize zur Zerstörung die Urne und stimmen Sie zweimal JA! Für am Sonntag, unserer Lebensgrundlagen. Lassen Sie uns mehr Gesundheit und mehr Natur – überall. 13. Juni dies ändern und eine wirklich nachhaltige Landwirtschaft fördern – so, wie es uns in Lukas Tobler 2 x JA!! der Werbung versprochen wird. Präsident Pro Natura St. Gallen-Appenzell Trinkwasser-Initia tive GV: Statutarischer Teil und Traktanden: 1. Begrüssung und Bericht des Präsidenten Initiative 2. Genehmigung des Jahresberichts 2020 (Seiten 3-7) z «Für eine Schweihe 3. Genehmigung der Jahresrechnung 2020 (Seiten 8-9) ohne synthetisc 4. Personelles (Seiten 10-11): Pestizide» Rücktritte 5. Umfrage Jahresbericht 2020 Politischer und rechtlicher Naturschutz Ein grosser politischer Erfolg im 2020 rung, einen Gegenvorschlag auszuarbeiten. war das Nein zum revidierten Jagdge- Die Regierung präsentierte diesen Gegenvor- setz. Unsere Sektion hatte sich sowohl schlag vor Weihnachten. Obwohl nicht alle finanziell als auch personell stark im Anliegen der Initianten mit dem Gegenvor- Abstimmungskampf engagiert. schlag abgedeckt waren, stand das Initia- tivkomitee der Vorlage grundsätzlich posi- Weidenetze (mobile Netze), Elektrozäune, Sta- Ein grosser politischer Erfolg auf nationa- tiv gegenüber. cheldraht und Drahtabfälle führen bei Wild- und ler Ebene war das Nein zum revidierten Nun hat die vorberatende Kommission die- Haustieren häufig zu einem qualvollen Tod! Jagdgesetz vom 27. September 2020. Damit sen Vorschlag aber so abgeändert, dass (Foto: A. Eisenring, Flawil) hat die Schweizer Bevölkerung kundgetan, die Minimalziele der Initiative nicht er- dass geschützte Arten nicht aufgrund eines reicht würden. Leider hat der Kantons- Kurz vor Redaktionssch Schadenspotenzials, sondern nur aufgrund rat am 17. Februar diesen Änderungen in luss... von tatsächlich erfolgten Schäden abge- der ersten Lesung mit einer hauchdünnen Die Initiative «Stopp schossen werden dürfen. Auch soll die Ho- Mehrheit zugestimmt. Es ist dem Initiativ- dem Tier- leid» kann aufgrund de heit über Abschüsse geschützter Arten beim komitee daher nicht möglich, die Initiative s jetzigen Gegenvorschlags vorau Bund bleiben. Unsere Sektion hat sich so- zurückzuziehen, ausser in der zweiten Le- ssichtlich nicht zurückgezogen we wohl finanziell als auch personell stark im sung würde der Gegenvorschlag erheblich rden! Der Kantonsrat hat am Abstimmungskampf engagiert. nachgebessert. 17. Februar 2021 hauchdünn einer Im 2019 haben wir die kantonale Geset- Version der vorberatenden Kommiss zesinitiative «Stopp dem Tierleid – ge- Hohe Priorität hat bei uns auch die Teil- ion zuge- stimmt, mit welcher die gen Zäune als Todesfallen für Wildtie- nahme an kantonalen Vernehmlassun- Minimal- ziele nicht erreicht wü re» mit 10 979 gültigen Unterschriften beim gen. Wie jedes Jahr nahmen wir auch im rden. Wir rüsten uns für de Kanton St. Gallen eingereicht. Im 2020 wa- 2020 Stellung zu den Anpassungen des n Abstim- mungskampf, falls in kantonalen Richtplans SG. Hier bemän- der zweiten ren nun die Regierung und der Kantonsrat Lesung der Gegenvors chlag nicht gefordert. Nachdem die Regierung dem Ini- gelten wir unter anderem die Festlegung des nachgebessert wird. tiativtext ohne Gegenvorschlag zugestimmt Hartsteinabbaus Campiun, Sevelen. Das Vor- hatte, beauftragte der Kantonsrat die Regie- haben hält weder die BLN-Schutzziele ein, Pro Natura Lokal 2/2021 | 3
Jahresbericht 2020 noch folgt es den Vorgaben des Sachplans Im Jahr 2020 mussten wir 34 Rechtsfälle er- Verkehr des Bundes. Die Regierung sieht nun öffnen und konnten 32 Verfahren abschlies- aufgrund der negativen Stellungnahmen von sen. Ende Jahr waren 37 Rechtsfälle pendent. einer Festsetzung im Richtplan ab. Von den abgeschlossenen Fällen beurteilen Ebenfalls wiesen wir auf die mangelnde Be- wir das Ergebnis allesamt positiv. rücksichtigung von Naturschutzinteressen bei In der Gemeinde Thal (SG) konnten wir der Planung der Wasserversorgung hin. Um einen Rekurs zurückziehen, nachdem der die Wasserversorgung langfristig sicherzu- Gemeinderat im Nachhinein verschiedene stellen, hat der Kanton ein Leitbild erarbei- Verbesserungen beschlossen hatte. Unter tet. Dieses ist aber sehr einseitig ausgerich- anderem wird nun der von uns geforder- Ehemalige Kiesgrube Espel (Gossau): Der ver- bliebene Weiher im grossen Absetzbecken wurde tet und berücksichtigt mögliche Konflikte te Ersatz für ein zerstörtes Zauneidech- ausgebaggert und die Ufer abgeflacht. So ent- mit anderen Schutzinteressen nicht. So fin- sen-Biotop in der Schutzverordnung gesi- stehen wertvolle Lebensräume für Amphibien. den sich beispielsweise in Mooren und Auen chert. Auch bei der Schutzverordnung der (Foto: Pro Natura St. Gallen-Appenzell) von nationaler Bedeutung Wassernutzun- Gemeinde Uznach (SG) erreichten wir ver- gen, die die Umsetzung der nationalen schiedene Verbesserungen. In den Gemein- Schutzinteressen verunmöglichen. Wir for- den Eggersriet (SG), Sennwald (SG) und derten deshalb, dass diese Konflikte für eine Benken (SG) konnten wir geschützte He- langfristige Planung bereits auf Richtplan- cken vor Zerstörung bewahren oder Ersatz- stufe ersichtlich sind. massnahmen erwirken. Auch im Kanton Appenzell Ausserrhoden Auch beim Schutz von Flachmooren na- nahmen wir zu den Richtplananpassun- tionaler, regionaler und lokaler Bedeutung gen sowie zum Grundlagenbericht Depo- waren unsere Einsprachen gegen Baupro- nieplanung Stellung. Unter anderem kri- jekte zielführend. In Gonten (AI) und Uz- tisierten wir die Zuweisung der gesamten nach (SG) erreichten wir, dass die Projekte Auf grossen Sandsteinplatten können Besuchende Kantonsfläche zu einem Kleindeponiege- zur Strassensanierung so abgeändert wur- den Weiher und die Natur intensiv erleben (Espel). (Foto: Pro Natura St. Gallen-Appenzell) biet sowie bundesgesetzwidrige Aussagen den, dass die benachbarten Schutzgebiete zu Vorhaben im Gewässerraum. nicht beeinträchtigt werden. Auch bei der Wichtig war uns auch die Stellungnahme Verlegung oder Erneuerung von Leitungen zu den geplanten Anpassungen der Voll- zur Wasserversorgung in Quarten (SG) und zugshilfe zum ökologischen Ausgleich Amden (SG) konnten wir erwirken, dass des Kantons St. Gallen. Hier ist noch un- diese ausserhalb national geschützter Flach- klar, inwieweit wir mit unseren Anliegen moore geführt werden. durchgedrungen sind. Viele der abgeschlossenen Fälle betrafen die Die Stellungnahme zu kommunalen Umsetzung der Gewässerraumvorschrif- Schutzverordnungen im Rahmen des ten. Im Gewässerraum dürfen nur standort- Mitwirkungsverfahrens sind uns ein wich- gebundene, im öffentlichen Interesse liegen- Vor den Erdverschiebungen verhinderte ein Damm tiges Anliegen. Berücksichtigen die Ge- de Anlagen erstellt werden. Ausserdem hat die Sicht auf das ganze Schutzgebiet Espel. Links meinden unsere Anregungen nämlich be- das Bundesgericht in einem Urteil vom 6. unten: neu geschaffene Weiher für Amphibien. reits vor der öffentlichen Auflage, können April 2020 (1C_22/2019) festgehalten, dass (Foto: Pro Natura St. Gallen-Appenzell) aufwändige Rechtsverfahren vermieden zonenwidrige Bauten im Gewässerraum werden. Dieses Jahr nahmen wir Stellung keine erweiterte Bestandsgarantie genies- zu den Schutzverordnungen der Stadt Gos- sen. Sie dürfen also weder erweitert noch sau sowie den Gemeinden Bütschwil-Gan- lebensverlängernd saniert werden. In Rap- terschwil und Gaiserwald. perswil-Jona (SG) sollte ein Gartensitz- platz im Gewässerraum erweitert werden. An verschiedenen Fachanlässen und Work- Das Projekt wurde so angepasst, dass der shops konnten wir die Interessen des Natur- Gartensitzplatz grösstenteils zurückgebaut schutzes vertreten, wie zum Beispiel in der und die Gewässerdynamik nicht gestört Begleitgruppe Deponieplanung SG, in den wird. In verschiedenen Gemeinden, z.B. in Echoräumen Grüne Achse, in der Arbeits- Gonten (AI), Appenzell und Schwende Durch Erdverschiebungen wurde eine grosse, gut be- gruppe zur langfristigen Sicherstellung der (AI) sollten eingedolte Fliessgewässer über- wirtschaftbare Wiesenfläche geschaffen, auf der die Amphibien künftig ihre Nahrung finden können (Espel). Wasserressourcen im Kanton St. Gallen oder deckt werden. Dies ist meist unzulässig, da (Foto: Pro Natura St. Gallen-Appenzell) zur Freiraumstrategie der Stadt St. Gallen. so eine künftige Ausdolung verhindert wird. 4 | Pro Natura Lokal 2/2021
Jahresbericht 2020 Diese Projekte wurden entweder zurückge- nem Alternativstandort, der nicht über das zogen oder so angepasst, dass sie das einge- Flachmoor führt, hätten wir zugestimmt, da dolte Gewässer inklusive Gewässerraum nicht dies zu einer verbesserten Situation für das mehr tangieren. In der Gemeinde Neckertal Flachmoor geführt hätte. Die Projektanden (SG) erreichten wir, dass ein illegal aufgefüll- haben sich aber dazu entschlossen, das Pro- tes Tälchen mit eingedoltem Bächlein zurück- jekt zurückzuziehen. gebaut werden muss. Der Sondernutzungs- In Bad-Ragaz (SG) und Vilters-Wangs plan zur Deponie im Neufeld in der Gemeinde (SG) konnten wir dem Bau einer neuen Be- Rüthi (SG) wurde nach unserer Einsprache schneiungsanlage zustimmen, nachdem zurückgezogen. Dieser hätte eine für die Zu- die Planung der Ersatzmassnahmen nach- Hochmoor-Regeneration im Gontenmoos: Eine Senke wird mit Torf aufgefüllt und anschliessend werden die kunft geplante Rheinaufweitung verunmög- gebessert wurde. In Diepoldsau (SG) und Vegetationsziegel wieder sorgfältig aufgelegt. licht. In Rapperswil-Jona konnten wir die Eschenbach (SG) erreichten wir, dass der (Foto: Pro Natura St. Gallen-Appenzell) Verlängerung eines Badestegs verhindern, der vom Kanton geforderte ökologische Aus- ein Schilfröhricht beeinträchtigt hätte. Dass gleich bei raumwirksamen Tätigkeiten wir wie in diesen zwei letzten Beispielen Pro- durchgesetzt wird. jekte vollumfänglich verhindern, kommt sel- Im 2016 haben wir gegen die Schutzver- ten vor. Meist reichen Projektanpassungen, ordnung Goldachtobel der Stadt St. Gal- damit die Vorgaben des Naturschutzes ein- len Einsprache erhoben. Ende Oktober 2020 gehalten werden können. Am Gräppelensee, haben wir den Entscheid erhalten. Einige Gemeinde Wildhaus-Alt St. Johann (SG) Punkte sind positiv ausgefallen, einige zen- sollte ein Badesteg ersetzt werden. Da dieser trale Punkte jedoch negativ. Beispielswei- nur über einen Trampelpfad erreicht wer- se wurde ein Weggebot abgewiesen. Daher den kann, der über ein national bedeuten- haben wir uns nach umfangreichen juristi- Durch die Schaffung einer ebenen Fläche wird das Re- des Flachmoor führt, war das Vorhaben aus schen Abklärungen entschlossen, Rekurs ge- genwasser wieder zurückgehalten. Dies ist eine wich- unserer Sicht nicht bewilligungsfähig. Ei- gen den Entscheid zu erheben. tige Voraussetzung für die Entwicklung von Hoch- moorvegetation (Gontenmoos). (Foto: Pro Natura St. Gallen-Appenzell) Naturschutzprojekte unserer Sektion In diesem Jahr konnten zwei grosse dem wurden grossflächige Wiesen geschaf- Aufwertungsprojekte realisiert wer- fen, um die Pflanzen- und Insektenvielfalt den: Die Aufwertung des Naturschutz- zu fördern. Amphibien sind nämlich nicht gebiets «Ehemalige Kiesgrube Espel» nur auf Laichgewässer angewiesen, sondern und die zweite Hochmoorregeneration auch auf Nahrung in Form von Insekten, die im Gontenmoos. sie in artenreichen Wiesen finden. Da der Espel auch ein wichtiges Naherho- Im 2018 hat die Stadt Gossau Pro Natura lungsgebiet für den Menschen ist, wurde St. Gallen-Appenzell die «Ehemalige Kies- parallel zu den naturschützerischen Auf- grube Espel», ein national bedeutendes wertungsmassnahmen auch die Infrastruk- Blick auf die neu geschaffene Flachwasserzone und Amphibienlaichgebiet, geschenkt. Be- tur für die Besuchenden verbessert. Neben die ebene Hochmoorfläche (Gontenmoos). (Foto: Pro Natura St. Gallen-Appenzell) reits im Winter 2018/2019 wurden als So- der Verbesserung des Wegs wurden am fortmassnahme neue Gewässer für Gelb- Weiher Sandsteinplatten verlegt, auf de- bauchunken und andere Amphibien erstellt. nen die Besuchenden verweilen und den Parallel dazu wurde ein grosses Sanierungs- Weiher intensiver erleben können. Ausste- Umfassende Informationen projekt geplant. Im 2020 konnte dieses nun hend sind noch der Bau einer Aussichts- zu Naturschutzprojekten... umgesetzt werden. Im Winter 2019/2020 plattform im Süden des Schutzgebiets wurden Gehölzarbeiten durchgeführt. Im sowie die Besucherinformation. ...inklusive aller Projektberichte sind zu Spätsommer, nach der Amphibiensaison, Das zweite grosse Aufwertungsprojekt im finden unter «www.pronatura-sg.ch/un- wurde das stark verlandete ehemalige Ab- 2020 war die Hochmoorregeneration im sere-projekte» und auf «www.prona- setzbecken ausgebaggert und mit einem Ab- Gontenmoos. Bereits im 2015 hat Pro Na- tura-sg.ch/abgeschlossene-projekte». lasssystem versehen. Ausserdem wurden tura St. Gallen-Appenzell auf drei Parzellen insgesamt dreizehn kleinere bis grössere eine Hochmoorregeneration umgesetzt. Im Tümpel und Weiher angelegt und vier noch 2020 folgte nun die Aufwertung auf drei Par- vorhandene Kleingewässer saniert. Ausser- zellen, die ans Tobenmuseum grenzen. Im Pro Natura Lokal 2/2021 | 5
Jahresbericht 2020 November wurden die Bauarbeiten von der entscheidend verbessert. In den Schutz- Suchen Sie Firma Koch AG ausgeführt. Der Torfrücken gebieten Kleckelmoos (Gais) und Hon- einen exklusiven Club? wurde abgetragen und die bestehende Mul- egg (Eschenbach) mussten zwei Amphi- de mit Torf aufgefüllt. Damit wurde eine bienlaichgewässer saniert werden. Auf der Investieren Sie pro Tag einen Franken Ebene geschaffen, auf der das Regenwasser Alp Ergeten (Mosnang) haben wir einen in Schutzgebiete – 365 Franken im Jahr zurückgehalten wird und sich daher künf- Teil der Infrastruktur (Wasserversorgung, – und Sie sind im 365er-Club dabei. Mit tig wieder Hochmoorvegetation entwickeln Bewirtschaftungswege) wieder instand ge- Ihrem Beitrag unterstützen wir ausge- kann. Ausserdem wurde der Erdwall um den stellt, um die Nutzung der Alp als Pionier- wählte Naturschutzprojekte oder schaf- Weiher abgetragen, der Weiher ausgebag- betrieb für extensive Sömmerung langfristig fen neue Schutzgebiete. gert und eine Flachwasserzone geschaffen. zu sichern. Der zweite Weiher des Aufwer- Interessiert? Dann kontaktieren Sie uns: Ein ablassbares Wehr aus Holz dient dazu, tungsprojekts Tamoos (Neckertal) konnte per E-Mail «info-sga@pronatura.ch» in den nächsten Jahren den optimalen Was- im Frühjahr samt Umgebungsgestaltung fer- oder Tel. 071 260 16 65. serstand für das sich entwickelnde Hoch- tig gestellt werden. Zudem wurden in ver- moor und die Flachwasserzone zu ermit- schiedenen Kleinprojekten Kleinstruktu- teln. Danach kann das Holzwehr mit einer ren wie Ast- und Steinhaufen geschaffen dauerhaften Konstruktion ersetzt werden. sowie Wiesenaufwertungen durchgeführt. Offen sind die Erstellung einer Infotafel und Das Projekt StadtWildTiere widmete sich die Ausarbeitung eines Pflegeplans. Die Er- im vergangenen Jahr den Eichhörnchen arbeitung des Projekts war wegen den Land- und Stadtbäumen. In städtischen Gebie- verhandlungen und dem Landabtausch sehr ten ist die Verbreitung von Eichhörnchen aufwändig. Diese zusätzlichen Aufwändun- nur wenig erforscht. Im Projekt wurde daher gen konnten den Subventionsgebern (Bund, untersucht, welche Lebensraumfaktoren die Kanton, Bezirk) nicht verrechnet werden. Verbreitung der Eichhörnchen in der Stadt Deshalb sind wir besonders froh um die pro- beeinflussen. Die Untersuchung zeigte, dass jektbezogenen Grossspenden von der Goba Eichhörnchen vor allem in der Nähe grosser Der Weiher im Kleckelmoos (Gais AR) wurde freigelegt. (Foto: Pro Natura St. Gallen-Appenzell) AG (Gonten), Acatis Fair Value (Walzenhau- Bäume (Stammumfang >80 cm) und in der sen) und vom Fonds «Kiesbatzen» der Firma Nähe von Haselsträuchern leben. Aus den Koch AG (Appenzell). Ausserdem werden Ergebnissen wurden Empfehlungen für die die Beiträge unseres 365er-Clubs im 2021 für Förderung von Eichhörnchen sowie Unter- dieses Grossprojekt eingesetzt. richtsmaterialien dazu entwickelt. Neben diesen zwei grossen Aufwertungs- Zusammen mit dem WWF, dem St. Galler projekten wurden etliche kleinere realisiert. Bauernverband, dem Landwirtschaftlichen Im Salomonstempel (Ebnat-Kappel) wur- Zentrum Salez und dem Kantonalen Amt für de beispielsweise in einer dritten Etappe das Natur, Jagd und Fischerei führten wir zum Hochmoor aufgewertet. Mittels der Erhö- zweiten Mal im Kanton St. Gallen eine He- hung einer Spundwand konnte der Wasser- ckenmeisterschaft durch. Fünf Landwirte spiegel im nordöstlichen Moorteil nochmals wurden wegen ihrer ausserordentlich schö- Das sanierte Kleingewässer im Schutzgebiet um über 30 cm gehoben werden. Damit nen und ökologisch wertvollen Hecken aus- Honegg (Eschenbach SG). (Foto: Pro Natura St. Gallen-Appenzell) wurde der Wasserhaushalt des Hochmoors gezeichnet. Praktischer Naturschutz und Schutzgebiete Im 2020 konnten wir zwei neue Wiesenfläche abgeschlossen. Zudem konn- Schutzgebiete gewinnen. Unsere ten wir zwei Parzellen (eine im Rörenmoos, Sektion betreut nun 102 Schutzge- Urnäsch, eine im Gontenmoos), für die wir biete/-objekte mit einer Gesamtflä- bereits einen Personaldienstbarkeitsvertrag che von 1229 Hektaren, wovon 193 abgeschlossen hatten, erwerben. Hektaren unser Eigentum sind. Bei unseren über 40 Pächtern gab es ausser Hofübergaben innerhalb der Familien keine Im Gontner Kaubachtobel konnten wir Wechsel. Wir danken allen herzlich für ihr Aufwertungsprojekt Tamoos: Zwei Laichgewäs- eine 1 377 m2 grosse Waldparzelle kaufen. Engagement für die Natur! ser, die unterschiedliche Lebensraumansprüche verschiedener Amphibienarten abdecken. In Zuzwil haben wir einen Personaldienst- Unsere Reservate betreuen wir zudem (Foto: Pro Natura St. Gallen-Appenzell) barkeitsvertrag für eine rund 1.9 ha grosse in Zusammenarbeit mit lokalen Natur- 6 | Pro Natura Lokal 2/2021
Jahresbericht 2020 schutzvereinen und vielen Freiwilligen. Die schwil), Rifenau (Uzwil), Weieren (Zuzwil), Schutzgebietskommission sowie unser Re- Alberenberg (Mörschwil) und Absetzbecken servatspfleger Kurt Walser unterstützten Schmerikon untersucht. Sehr erfreulich war und begleiteten diese Arbeiten. Im Weiteren der erstmalige Nachweis eines Fadenmolchs waren bei den Pflegearbeiten Asylbewerber, im Schutzgebiet Löchli (Heiden). Dieser PraktikantInnen, SchülerInnen und Freiwillige Nachweis gelang im ersten Jahr, nachdem von Vereinen oder Firmen im Einsatz. wir einen Folienweiher mit einem Naturwei- Aufgrund der aktuellen Corona-Situation her ergänzt hatten. Offenbar genügte der Fo- waren dieses Jahr weniger Einsätze als in lienweiher den Ansprüchen der Fadenmol- den Vorjahren möglich. In diesem Jahr ha- che nicht. Das Beispiel zeigt, wie wichtig Neues Schutzgebiet Kaubachtobel in Gonten. (Foto: Pro Natura St. Gallen-Appenzell) ben beispielsweise die Grünen Parteien Uz- es ist, die Ansprüche der spezialisierten Ar- nach und Linth sowie Schulklassen der ten exakt zu treffen. In den Schmerkner Ab- Kanti Wil und Wattwil mitgeholfen. Für die setzbecken wurde ein einzelnes Laubfrosch- grosse Unterstützung im Unterhalt unserer männchen nachgewiesen. Ob sich hier eine Schutzgebiete und für das Engagement zu Laubfroschpopulation entwickeln kann, ist Gunsten der Natur danken wir allen Betei- ungewiss. Dies, weil zum Kaltbrunner Riet ligten ganz herzlich. mit seiner grossen Laubfroschpopulation ge- Mit dem Monitoring von ausgewählten Ar- eignete Vernetzungsstrukturen im intensiv ge- tengruppen überprüfen wir den Erfolg unse- nutzten Kulturland der Linthebene fehlen. rer Schutzgebietspflege und unserer Aufwer- Zum Kaltbrunner Riet verfassten wir, wie tungsmassnahmen. In diesem Jahr haben jedes Jahr, einen separaten Tätigkeitsbe- wir die Amphibienfauna der Schutzgebiete richt, der auf unserer Homepage (www.pro- Neues Schutzgebiet Säge in Zuzwil. (Foto: Pro Natura St. Gallen-Appenzell) Kleckelmoos (Gais), Rässenau (Appenzell), natura-sg.ch/kbr) publiziert ist oder auf der Löchli (Heiden), Haldenholz (Niederhelfen- Geschäftsstelle bestellt werden kann. Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung Viele der geplanten Vorträge und Exkur- speziell für Kinder angeboten. Während der sionen mussten aufgrund der aktuellen Libellenexkursion beobachteten kleine und Covid-Situation abgesagt oder verscho- grössere Kinder die farbigen Flugkünstlerin- ben werden. Im Sommer und Herbst konn- nen und bastelten danach ihre eigene Libel- ten dann aber doch noch einige Veran- le. Ein Highlight war auch die Exkursion zu staltungen durchgeführt werden. wirbellosen Tieren im und am Wasser. Ne- ben den öffentlichen Veranstaltungen wurden Nach der Generalversammlung fand der Vor- auch mehrere geschlossene Führungen durch- trag zum Tier des Jahres 2020 statt. Beatrice geführt, unter anderem auch eine per Video- Nussberger berichtete über die Europäische konferenz über das Management im Riet. Wildkatze. Erfreulicherweise breitet sich die- In der Stadt St. Gallen fand eine Exkursion se seltene Tierart in letzter Zeit vom Jurawald zum Thema «Essbare Wildkräuter» statt. Die Kanti Wil half im Kaltbrunner Riet beim Er- langsam ins Mittelland und in die Voralpen Auf einem Spaziergang zeigte Marianna Bu- stellen einer Triste. aus. Sie ist aber wegen der möglichen Bas- ser den Interessierten viele unbekannte Wild- (Foto: Pro Natura St. Gallen-Appenzell) tardierung mit der Hauskatze stark gefährdet. kräuter und erklärte deren Verwendung. Die jährliche Exkursion des Vorstands und Unsere Sektion unterhält auch zwei kleine der GönnerInnen des 365er-Clubs führte Ausstellungen. Sowohl die Ausstellung im ins Schutzgebiet Tamoos im Neckertal. In den Kaltbrunner Riet als auch diejenige auf der letzten Jahren wurden dort mehrere Weiher Alp Ergeten mussten dieses Jahr jedoch zeit- und Kleingewässer für Amphibien angelegt. weise schliessen. Diese werden u.a. von Gelbbauchunken und Viele weitere Anlässe wurden von den Kanto- Geburtshelferkröten besiedelt. nalgruppen AI und AR sowie von den Lokal- Der Schwerpunkt unserer Exkursionen liegt gruppen Rechtobler Natur und Walzenhausen im Kaltbrunner Riet. Neben einer Pflanzen- durchgeführt. Der Vorstand besuchte mit den Gönnerinnen und Gönnern des 365er-Clubs das Schutzgebiet und einer Vogelexkursion für Erwachsene wur- Pro Natura St. Gallen-Appenzell bedankt sich Tamoos (Neckertal SG). (Foto: L. Tobler) den dieses Jahr erstmals auch Exkursionen bei allen Beteiligten ganz herzlich. Pro Natura Lokal 2/2021 | 7
Jahresrechnung 2020 Bemerkungen zur Jahresrechnung 2020 Jahresrechnung 2020 Das Vereinsjahr schliesst mit einer Erfolgsrechnung 2020 positiven Rechnung ab. Einnahmen Entwicklung der Mitgliederzahl Freie Spenden Fr. 26 252.80 Nach der intensiven Werbeaktion des Spenden für Schutzgebietsfonds (u.a. 365er-Club) Fr. 9 525.00 Zentralverbandes in den letzten Jah- Übrige zweckgebundene Spenden Fr. 9 283.80 ren stieg der Mitgliederbestand von Legate Fr. 0.00 6 887 (1.1.2018) auf 9 305 Mitglieder Anteil Mitgliederbeiträge vom Zentralverband Fr. 81 112.00 (1.1.2020) an. Wie zu erwarten war, Finanzausgleich vom Zentralverband Fr. 234 323.00 haben bereits im ersten Jahr viele Neu- Erträge aus Schutzgebieten (Pachtzinsen, Pflegebeiträge) Fr. 71 096.60 mitglieder ihre Mitgliedschaft wieder Erträge aus Projekten (Beiträge öffentl. Hand, Private etc.) Fr. 718 541.15 gekündigt. Unser Mitgliederbestand be- Dienstleistungserträge (Lager, Führungen) Fr. 3 962.80 trägt somit per 1.1.2021 8700 Mitglieder. Total Einnahmen Fr. 1 154 097.15 Fondsrechnung Ausgaben Für den Schutzgebietsfonds spende- Landkäufe und Schutzverträge Fr. 48 972.00 ten insbesondere die Gönnerinnen und Rechtskosten, Grundbuch Fr. 5 171.70 Gönner des 365er-Clubs Fr. 9 525.–. Da Steuern, Gebühren, Versicherungen Fr. 5 192.00 die Abrechnungen der vom 365er-Club Materialaufwand Fr. 5 971.85 unterstützten Projekte erst im Sommer Unterhalt Bauten und Anlagen Fr. 9 207.25 2021 erfolgen, wurden im Jahr 2020 kei- Drittleistungen praktischer Naturschutz Fr. 33 287.58 ne Entnahmen getätigt. Aufwand für Schutzgebiete, praktischer Naturschutz Fr. 107 802.38 Für die übrigen zweckgebundenen Projektaufwand Fr. 577 833.15 Spenden wurde ein neuer Fonds ein- Beiträge an Projekte Dritter Fr. 12 900.00 gerichtet. Für die Kampagne gegen die Aufwand für Projekte Fr. 590 733.15 Änderung des eidgenössischen Jagdge- Einkauf von Drittleistungen Fr. 1 924.70 setzes wurden Fr. 2 343.80 gespendet. Pro Natura Lokal, Mailings, Jahresberichte Fr. 17 763.90 Diese zweckgebundenen Spenden deck- Lobbying, Abstimmungskampagnen Fr. 31 864.75 ten einen Teil der Kosten unserer Kam- Verbandsbeschwerderecht Fr. 800.00 pagne. Personalaufwand Fr. 341 741.45 Sonstiger Betriebsaufwand Fr. 44 298.82 Neubewertung Immobilie Werbeaufwand, Veranstaltungen Fr. 3 634.35 Unsere Immobilie, die wir im Jahr 2013 Personal- und sonstiger Betriebsaufwand Fr. 442 027.97 über ein Legat erhalten haben, wurde Abschreibungen Fr. 596.15 vom Steueramt neu bewertet. Dies führt Total Ausgaben Fr. 1 141 159.65 zu einem ausserordentlichen Ertrag in der Höhe von Fr. 176 518.–. Betriebsergebnis (Einnahmen minus Ausgaben) Fr. 12 937.50 Jahresgewinn/-verlust Finanzertrag Fr. 1 445.13 Ohne Berücksichtigung der Neubewer- Finanzaufwand Fr. – 3 332.06 tung unserer Immobilie schliesst un- Finanzergebnis Fr. – 1 886.93 sere Jahresrechnung 2020 mit einem Immobilienertrag Fr. 24 393.70 kleinen Jahresgewinn in der Höhe von Immobilienaufwand Fr. – 2 089.90 Fr. 16 889.37 ab (Fr. 193 407.37 minus Ergebnis Immobilien Fr. 22 303.80 Fr. 176 518.–). Anpassung Immobilie an Steuerschätzung Fr. 176 518.00 Ausserordentlicher Aufwand/Ertrag Fr. 176 518.00 Dank Zuweisung an Fondskapital Fr. – 18 808.80 Der Vorstand bedankt sich bei unse- Entnahme aus Fondskapital Fr. 2 343.80 ren Mitgliedern sowie unseren Gönne- Fondsergebnis Fr. – 16 465.00 rinnen und Gönnern, dass wir auch in Jahresergebnis Fr. 193 407.37 8 | Pro Natura Lokal 2/2021
Jahresrechnung 2020 diesem Jahr nicht in die Roten Zahlen Bilanz per 31.12.2020 gerutscht sind. Nur dank ihrem finan- ziellen Engagement können wir unsere Aktiven Tätigkeiten langfristig auf diesem Ni- Umlaufvermögen veau halten. Kasse Fr. 1 238.65 PC-Konto (Vereins- und Sparkonto) Fr. 74 507.75 St. Galler Kantonalbank (Spar-, Liegenschaftskonto) Fr. 469 668.45 Alternative Bank ABS Olten (Vereinskonto) Fr. 323 948.12 Raiffeisenbank (Vereinskonto) Fr. 106 561.40 Bank Linth (Kaltbrunner Riet) Fr. 285 542.30 PC Konto (Alp Ergeten) Fr. 16 303.40 Raiffeisenbank (Lokalgruppe Rechtobler Natur) Fr. 11 002.47 St. Galler Kantonalbank (Seebeli) Fr. 11 790.47 Raiffeisenbank (Jugendgruppe Toggenburg) Fr. 6 794.50 Kontokorrent Zentralverband Fr. 10 984.20 Anlagefonds Fr. 345 841.74 Flüssige Mittel Fr. 1 664 183.45 Forderungen Fr. 175 166.64 Aktive Rechnungsabgrenzung Fr. 260 000.00 Anlagevermögen Kassen- und Förderobligationen Fr. 200 000.00 Finanzanlagen Fr. 200 000.00 Fahrzeuge Fr. 4 600.00 WB Fahrzeuge Fr. – 4 600.00 Mobile Sachanlagen Fr. 0.00 Liegenschaft Bad Ragaz Fr. 619 000.00 Immobile Sachanlagen Fr. 619 000.00 Total Aktiven Fr. 2 918 350.09 Passiven Kurzfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeit Fr. 20 915.43 Passive Rechnungsabgrenzung Fr. 0.00 Langfristige Verbindlichkeiten Gebäudeunterhalt Alp Ergeten Fr. 30 000.00 Bewilligte Projekte Fr. 100 000.00 Rückstellungen Fr. 130 000.00 Fondskapital Schutzgebietsfonds (u.a. 365er-Club) Fr. 91 154.00 Fonds für zweckgebundene Spenden Fr. 6 940.00 Fondskapital (zweckgebunden) Fr. 98 094.00 Organisationskapital Vereinsvermögen Fr. 2 475 933.29 Jahresergebnis Fr. 193 407.37 Total Passiven Fr. 2 918 350.09 Pro Natura Lokal 2/2021 | 9
Personelles / Agenda Agenda Personelles Kinderexkursion: Was krabbelt alles unter dem Laub? [H] Vorstand Datum: Samstag, 8. Mai, 09.30-11.30 Uhr (Amtsdauer 2020-2024) Ort: Kaltbrunner Riet, Uznach Präsidium Nacht im Riet (Exkursion): «Gekärr» und Geschichten [H/F] Lukas Tobler**, Unterlindenberg 203, 9427 Wolfhalden (Präsident) Datum: Samstag, 29. Mai, 20.30-22.30 Uhr Marco Käser*, Metallstrasse 4, 9000 St. Gallen (Vizepräsident) Ort: Kaltbrunner Riet, Uznach Weitere Vorstandsmitglieder Philipp Bendel-Simmen**, Tobel 73, 9405 Wienacht-Tobel Bea Egger Indermaur**, Boden 2, 9043 Trogen Jon Gaudenz, Grünaustrasse 16, 9016 St. Gallen Pia Hollenstein*, Axensteinstrasse 27, 9000 St. Gallen Walter Messmer, Rässengüetli, 9050 Appenzell Riettag: Jodok Reinhardt, Lienerstrasse 12, 9010 St. Gallen Alles für das Kaltbrunner Riet [H/F] Stephan St. Clair*, Erikaweg 10, 9240 Uzwil Datum: Sonntag, 30. Mai, 9-16 Uhr Ort: Kaltbrunner Riet, Uznach Delegiertenrat Kinderexkursion: (Amtsdauer 2018-2022) Vögel und ihre Nester [H] Datum: Samstag, 5. Juni, 9.30-11.30 Uhr Die VertreterInnen des Delegiertenrats sind mit einem **, die StellvertreterInnen mit ei- Ort: Kaltbrunner Riet, Uznach nem * bezeichnet. Kontrollstelle (Amtsdauer 2020-2024) Thomas Bänziger, Goldbrunnenstrasse 39, 9000 St. Gallen Peter Schmollinger, Ullmannstrasse 18A, 9014 St. Gallen Einweihung: Schutzgebiet Espel [H] Datum: Samstag, 5. Juni, 10-15 Uhr Rücktritt Vorstand Ort: Ehemalige Kiesgrube Espel, Gossau Pierre Walz tritt nach 50 Jahren Engagement für Pro Natura St. Gallen- Exkursion: Von Bachflohkrebsen und Appenzell aus dem Vorstand zurück. anderen Wassertieren [H/F] Datum: Samstag, 19. Juni, 13.30-16 Uhr Pierre Walz engagierte sich bereits seit 1970 im Vorstand unserer Sektion. 1972 wurde er Ort: St. Gallen (Sitterbrücke im Kubel) zum Vizepräsidenten der Region St. Gallen-Rorschach-Unterrheintal und 1974 zum ers- ten und gleich vollamtlichen Geschäftsführer einer Pro-Natura-Sektion gewählt. Nach [H] Weitere Infos: Homepage seiner Pensionierung Ende März 2000 leitete er für vier Jahre unseren Naturschutzver- [F] Besonders für Familien geeignet ein als Co-Präsident. Seither wirkte Pierre Walz im Vorstand mit, schwerpunktsmässig in der Kommission Umweltrecht. Seine grosse Erfahrung und sein fundiertes Wissen prä- Das aktuellste Angebot an Veranstal- gen unsere Sektion bis heute. Die Mitglieder unserer Sektion verdankten sein heraus- tungen finden Sie unter «Unsere An- ragendes Engagement an der Hauptversammlung 2009 mit einer Ehrenmitgliedschaft. gebote > Veranstaltungen» auf unserer Homepage «www.pronatura-sg.ch». Dank Pierre Walz und dem damaligen Präsidenten Dr. Ruedi Müller-Wenk beschränkte sich Pro Natura St. Gallen-Appenzell ab 1970 nicht nur auf den klassischen Naturschutz. (Foto oben: A. Zurbuchen; Foto unten: V. Lubini) Sie entwickelten zusammen eine Strategie, den Umweltanliegen auch politisch mehr Ge- 10 | Pro Natura Lokal 2/2021
Personelles / Gesucht wicht zu verleihen. Pierre Walz pflegte intensive Kontakte zu ParlamentarierInnen, erar- beitete zusammen mit dem Vorstand Wahl- und Abstimmungsempfehlungen und enga- gierte sich stark in Volksabstimmungen (z.B. AKW Rüthi und Rothenthurm-Initiative). Sein grösstes Verdienst ist indes die Entwicklung einer verantwortungsvollen Anwen- dung des Verbandsbeschwerderechts. Durch seine vielen erfolgreichen Einsprachen und Beschwerden wurde einerseits der Natur zum Recht verholfen und andererseits das Recht in der Anwendung geschärft. Wegweisende Fälle waren zum Beispiel der Schutz der Ufervegetation Altenrhein, die Verhinderung der Erweiterung des Steinbruchs Cam- piun, die Rettung des Thurauenwaldes «Gillhof», die Rettung der Steinacherbucht als Wasser- und Zugvogelreservat oder der Erhalt des Amphibienlaichgebietes «Ehemali- ge Kiesgrube Feerbach». Pierre Walz ist aber nicht nur eine ausgewiesene Fachperson. Mit seiner besonnenen 50 Jahre unermüdlicher Einsatz für die Rechte und wohlwollenden Art hat er als Co-Präsident und auch als Vorstandsmitglied die Ge- der Natur! (Foto: P. Walz) schicke der Geschäftsstelle intensiv begleitet. Er hat es immer verstanden zur richtigen Zeit die richtigen Worte zu finden; wo angebracht kompromisssuchend, wo nötig hart und kämpferisch, aber immer transparent, fair und milde zu den Menschen. Ich danke ihm persönlich sowie im Namen aller Vorstandsmitglieder und den Mitarbei- tenden der Geschäftsstelle aus ganzem Herzen für sein jahrzehntelanges Engagement und seine vertrauensvolle Freundschaft. Wir wünschen ihm alles Gute und hoffentlich noch viele unbeschwerte, glückliche Jahre. Dr. Christian Meienberger Geschäftsführer Pro Natura St. Gallen-Appenzell Engagieren Sie sich bei Pro Natura: für mehr Natur überall! (Foto rechts: Pro Natura/Lorenz Andreas Fischer) Gesucht Kassier Pro Natura St. Gallen-Appenzell sucht eine neue Kassierin/einen neuen Gesucht Kassier. Dafür sind Kenntnisse in doppelter Buchhaltungsführung erforderlich Vorstandsmitglieder und freiwillige Mitarbeitende sowie Erfahrung in der Buchführung für mittelgrosse Vereine und im Erstel- Pro Natura St. Gallen-Appenzell sucht weitere Vorstandsmitglieder für die Mit- len von Jahresabschlüssen. Die Spe- arbeit in verschiedenen Ressorts: Umweltrecht, Öffentlichkeitsarbeit, Finan- sen werden vergütet. zen und Schutzgebietskommission. Sie können bei uns aber auch Freiwilligenarbeit ohne Engagement im Vor- Falls Sie sich angesprochen fühlen, stand leisten (u.a. Schutzgebietsbetreuung, Öffentlichkeitsarbeit). Die Spe- melden Sie sich doch per E-Mail sen werden Ihnen vergütet. «info-sga@pronatura.ch» oder über Tel. 071 260 16 65. Falls Sie sich angesprochen fühlen, melden Sie sich doch über unsere Home- page «www.pronatura-sg.ch/freiwilligenarbeit» oder per E-Mail «info-sga@ pronatura.ch» oder über Tel. 071 260 16 65. Pro Natura Lokal 2/2021 | 11
Ehrenamtlich für mehr Natur überall Zur Person Ehrenamtlich für mehr Natur überall Name: Desirée Kleger In dieser Interview-Reihe stellen Gab es auch einmal einen eher trau- Jahrgang: 1994 sich unsere ehrenamtlichen Schutz- rigen Moment? Wohnort: Küsnacht ZH gebietsbetreuer vor. Sie spielen eine Leider gibt es immer wieder Menschen, die (bis 2020 St. Gallen) zentrale Rolle für den einwandfrei- sich nicht an die Regeln halten und mit Beruf: Studentin Umwelt- en Erhalt unserer Schutzgebiete und dem Velo durch das Schutzgebiet fahren ingenieurwesen, damit die Förderung seltener Arten. oder Hunde frei laufen lassen. Die meis- Fachfrau Operations- ten zeigen sich aber einsichtig, wenn man technik Hier erzählen sie von ihrer Motivation ihnen erklärt, warum die Verbote für das Hobbys: Kochen, Wandern und berichten über Erfahrungen und Er- Schutzgebiet wichtig sind. Pro Natura: Freiwillige seit 2019 lebnisse bei ihren Einsätzen in und für die Natur. Welche Pflanze bzw. welches Tier fas- ziniert dich und warum? Wie hast du Pro Natura kennengelernt? Als Kind hatte sich einmal eine Libelle in Von Pro Natura erfahren habe ich durch einem Netz verfangen. Als wir sie befreien meinen Biologielehrer. Ich habe mich wollten, fürchteten wir uns, weil wir dach- schon als Kind für die Natur, insbeson- ten, sie könnte uns mit ihrem Stachel ste- dere für Wiesenblumen, interessiert und chen. Mittlerweile weiss ich aber, dass Li- bin Mitglied von Pro Natura geworden, so- bellen Menschen nichts antun können und bald ich mein erstes eigenes Geld verdien- ich freue mich über jede, die ich sehe. Im te. Freiwillige bin ich seit 2019, denn ich Studium lernen wir gerade verschiedene Ar- stellte fest, dass ich als Ausgleich zu mei- ten kennen und ich hoffe, dass ich möglichst nem Beruf im Spital eine Tätigkeit aus- viele davon auch im Espel finden werde. üben möchte, bei der ich draussen in der Natur sein kann. Seit letztem Herbst stu- Wo siehst du Pro Natura in 30 Jahren? diere ich Umweltingenieurwesen, da ich Meine Hoffnung ist es, dass es irgendwann mich auch beruflich für den Naturschutz eine Selbstverständlichkeit ist, der Natur engagieren möchte. ihren Platz zuzugestehen und die Biodiver- sität zu fördern. Es wäre schön, wenn Pro Was sind deine heutigen Aufgaben Natura in Zukunft weniger für die Anliegen Engagement für die Natur zum Ausgleich und... als Freiwillige? der Natur kämpfen müsste und sich mehr In der ehemaligen Kiesgrube Espel bei Gos- auf den praktischen Naturschutz und die Impressum sau helfe ich vorwiegend bei der Neophy- Umweltbildung konzentrieren könnte. Ich Sektionsbeilage von tenbekämpfung. Invasive Goldruten wach- bin nämlich davon überzeugt, dass Men- Pro Natura St. Gallen-Appenzell zum Pro Natura Magazin, Mitgliederzeitschrift von sen an mehreren Orten und geben immer schen viel mehr bereit sind, die Natur zu Pro Natura viel zu tun. schützen, wenn sie sich der Vielfalt be- Erscheint viermal jährlich wusst sind, die sie umgibt. Herausgeberin: Pro Natura St.Gallen-Appenzell Hast du im Zusammenhang mit dei- Geschäftsstelle: ner Tätigkeit ein besonderes Erlebnis Dr. Christian Meienberger in Erinnerung? Lehnstrasse 35 Postfach 103 Ich freue mich sehr über Begegnungen mit 9014 St. Gallen Tel. 071 260 16 65 Besuchern. Viele interessieren sich dafür, E-Mail: ch.meienberger@pronatura-sga.ch was im Naturschutzgebiet passiert und so www.pronatura-sg.ch ergab sich schon so manch spannende Dis- Redaktion: Philipp Bendel kussion. Layout: Einmal meinte eine Frau, ich würde uner- Philipp Bendel laubt Pflanzen ausreissen. Als ich ihr er- 9405 Wienacht-Tobel Tel. 071 891 24 43 klärte, was meine Aufgabe im Schutzgebiet E-Mail: redaktion-sga@pronatura.ch ist, freute sie sich sehr. Druck & Versand: Da ich die Gelbbauchunke zuvor nicht ge- Vogt-Schild Druck AG, Derendingen kannt hatte, überraschten mich ihre Rufe Auflage: 9000 Expl. schon sehr. ...aus Leidenschaft. (Fotos: D. Kleger) Pro Natura Lokal 2/2021 | 12
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