Einleitung - Stadt Nordhorn

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Neujahrsrede des Bürgermeisters Thomas Berling am 05.01.2020. Es gilt das gesprochene Wort.

Einleitung

Sehr geehrte Gäste,
vor ziemlich genau acht Jahren, habe ich zum ersten Mal hier vorne
gestanden. Viele von Ihnen waren schon damals dabei und ich freue mich,
dass Sie unserem Neujahrsempfang die Treue gehalten haben.
Damals vor acht Jahren war ich gerade im Amt. Darum konnte ich den
Rückblick auf das Jahr 2011 auch nur stellvertretend für meinen Vorgänger
Meinhard Hüsemann abgeben.
Stattdessen habe ich den Fokus meiner damaligen Rede auf einen Begriff
gelegt, der heute wie damals meine Ziele für die Gestaltung und
Weiterentwicklung von Nordhorn perfekt zusammenfasst, und zwar auf den
Begriff Nachhaltigkeit.
Beim Konzept der Nachhaltigkeit geht es darum, ein laufendes System so zu
nutzen, dass es in seinen wesentlichen Eigenschaften erhalten bleibt und auf
natürliche Weise regeneriert werden kann.
Eine Politik der Nachhaltigkeit steht – damals wie heute - fest auf den drei
Säulen Ökologie, Ökonomie und Soziales. Alle drei müssen im Gleichgewicht
bleiben.
Schon damals war der Begriff in aller Munde. Aber bis heute hat sich seine
Bedeutung für unser gesellschaftliches Zusammenleben noch einmal deutlich
gesteigert.
Heute diskutieren wir zum Beispiel den globalen Klimawandel so intensiv wie
nie zuvor. Wir bedenken so intensiv wie nie zuvor die Auswirkungen all
unserer lokalen Entscheidungen. Und nicht zuletzt haben wir die Erfahrung
gemacht, dass eine Politik, die konsequent auf Nachhaltigkeit setzt, langfristig
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tatsächlich den Erfolg für unsere Stadt bringt. Das lässt sich an vielen
Beispielen aus der jüngeren Vergangenheit belegen.
Lassen Sie uns darum heute gemeinsam auf die Ereignisse und
Entwicklungen während meiner ersten Amtszeit zurückblicken.
Und lassen Sie uns auch einen Blick auf die Herausforderungen werfen, die
in den kommenden Jahren auf uns zukommen, und für die wir ebenfalls
nachhaltige Lösungen finden müssen und auch werden.

Rückblick

Eines der einschneidensten Erlebnisse der ersten Amtszeit war sicherlich der
Hallenbadbrand 2012.
Diesen herben Rückschlag haben Rat, Verwaltung und BNN anschließend als
historische Chance begriffen und mit dem Delfinoh genau das richtige
Kombibad geschaffen. Ein multifunktionales, praktisches und vor allem
finanzierbares Bad mit Hallen- und Freibad am gleichen Standort, das
möglichst vielen Nutzergruppen gerecht wird. Dass das die richtige
Entscheidung war, belegt die hohe Zufriedenheit der Gäste.
Das Delfinoh hat eine enorme überregionale Strahlkraft, vor allem bei
unseren niederländischen Nachbarn. Hier haben wir somit ein ideales
Beispiel für nachhaltige Entscheidungen.
Dieses Jahr wird das Bad um eine Attraktion erweitert. Es wird eine 112
Meter lange Reifenrutsche werden für rasante Fahrten mit dem
Schwimmreifen. Rund 600.000 Euro können hier dank des großen Erfolgs
des Delfinoh investiert werden, um das Bad noch attraktiver zu machen.
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Ein weiteres Projekt mit glücklichem Ausgang war die Ansiedlung eines
neuen Kinocenters. Heute haben wir mit dem UCI Luxe Kino eines der
modernsten und hochwertigsten Kinocenter Deutschlands. Auch hier sind die
Besuchszahlen hervorragend und liegen über den Erwartungen.
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Der Bau des Kinocenters war noch dazu einer von vielen Bausteinen eines
noch viel größeren Projekts, nämlich des Strukturwandels unserer Stadt
durch die erfolgreiche Sanierung und Nachnutzung sämtlicher ehemaliger
Textilindustrieflächen.
Auf dem NINO-Areal rund um den Hochbau sind in den vergangenen Jahren
zahlreiche wichtige Anlaufstellen entstanden, darunter das Kreis- und
Kommunalarchiv, die Museumseisenbahnhalle von Graf MEC, die Sporthalle
des EGN, das Compass Haus der kirchlichen Beratungsdienste oder das
neue Nino-Seniorenzentrum.
Noch dazu konnten wir kürzlich die Auflösung der NINO-Sanierungs- und
Entwicklungsgesellschaft beschließen. Auch das Thema textile Altlasten im
Boden gehört damit weitgehend der Vergangenheit an.
Weitere Bauprojekte befinden sich auf dem NINO-Gelände in der Umsetzung
oder Vorbereitung. Im Bau sind unter anderem eine ökumenische Kita, ein
Boardinghouse sowie der Hauptsitz der Firma Lindschulte. Alle restlichen
Flächen sind reserviert.
In wenigen Jahren werden wir hier keine Baulücke mehr finden. Die
Unternehmen in der Stadt Nordhorn sind insgesamt gut aufgestellt und
investieren kräftig. Unzählige Bauprojekte im Stadtgebiet wie z.B. in
Klausheide, am Bosinkskamp oder im Gewerbegebiet Nordhorn-Süd zeigen
die Stärke der regionalen Wirtschaft.
Darüber hinaus gibt es auf dem Nino-Areal eine enorme
Wohnungsbautätigkeit. Durch die Projekte am Klukkerthafen, an der

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Kanalallee und am ehemaligen NINO-Kohlehafen entstehen durch private
und öffentliche Initiativen insgesamt rund 400 neue Wohneinheiten.
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2016 wurde ein ganz ähnlicher Wandlungsprozess auf dem ehemaligen
RAWE-West-Gelände vollständig abgeschlossen. Dank engagierter privater
Investoren haben wir dort heute ebenfalls eine attraktive Mischung aus
Wohnen und Arbeiten.
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Auch unsere Innenstadt hat sich in den vergangenen Jahren deutlich zum
Positiven weiterentwickelt! Auch hier hat es teils enorme Investitionen aus der
Privatwirtschaft gegeben.
Intensiv begleitet wurde und wird diese positive Entwicklung vor allem vom
VVV Stadt- und Citymarketing Nordhorn e.V. der 2011 aus der Fusion von IG
City und VVV entstanden ist.
Ein Beleg für den Erfolg der gemeinsamen Anstrengungen ist zum Beispiel
der sehr gut besuchte Weihnachtsmarkt an mehreren Standorten, der jedes
Jahr attraktiver wird.
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Deutliche Attraktivitätssteigerungen gab es während dieser Zeit auch im
Bereich Tourismus. Der Ferienhauspark Seepark wächst kontinuierlich und
erfolgreich.
Zweimal haben wir zwischenzeitlich auch unseren städtischen
Wohnmobilstellplatz optimiert und außerdem den Weg für eine deutliche
Erweiterung des Tierparks frei gemacht, der jedes Jahr neue
Besucherrekorde verzeichnet.

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Rekorde gibt es auch immer wieder bei der Vechtebootflotte. Für mich ein
Zeichen, dass das Konzept der Wasserstadt als Einkaufserlebnis absolut
funktioniert!
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Massiv investiert wurde in den vergangenen Jahren außerdem in unsere
verkehrliche Infrastruktur. Dazu gehören zum einen zahlreiche Straßen, die
sowohl im Stadtgebiet als auch in den ländlichen Bereichen Nordhorns
saniert, optimiert und ausgebaut wurden.
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Herausragend war sicherlich der Bau der Nordumgehung, auf den Nordhorn
und die Grafschaft seit vielen Jahrzehnten hingearbeitet hat. Das war
ebenfalls ein sehr lange gehegter Wunsch, der 2019 in Erfüllung gegangen
ist. Die neue Strecke bringt nicht nur eine deutliche Zeitersparnis, sondern
holt vor allem den überregionalen Verkehr mehr und mehr aus der Stadt
heraus. Durch die Investition von rund 40 Mio. € vom Bund und etwa 2 Mio. €
von der Stadt erhalten wir mehr innerstädtische Lebensqualität und Raum für
eine zukunftsorientierte, nachhaltige Stadtentwicklung.
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Nachhaltige Stadtentwicklung bedeutet auch, den Fokus auf klimaschonende
Mobilitätslösungen zu richten.
Ab diesem Jahr darf sich unsere Stadt offiziell Fahrradfreundliche Kommune
nennen. Das ist das Ergebnis zahlreicher kleinerer und größerer
Maßnahmen, insbesondere der Stärkung unserer Radwegeachsen entlang
der Kanäle als Rückgrat eines grünen Radverkehrsnetzes.

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Mit unserem Radverkehrskonzept setzen wir Schritt für Schritt Maßnahmen
um, die das Radfahren attraktiver und das Fahrrad immer mehr zur echten
Alternative für das Auto machen und die Umwelt wird geschont.
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Die größte Strahlkraft unter den Mobilitätsprojekten hat sicherlich der
Wiederanschluss Nordhorns an den Schienenpersonennahverkehr. Auch das
ist ein über Jahrzehnte gehegter Wunsch, der am 7. Juli 2019 in Erfüllung
gegangen ist.
Ich kann mich noch gut an die medienwirksame Sonderfahrt nach Aurich
erinnern, die wir 2011 unternommen haben, um Werbung für den
Bahnanschluss zu machen. Und so ging es dann auch weiter. Der Landkreis,
die Bentheimer Eisenbahn, alle Kommunen der Grafschaft, unsere
Landtagsabgeordneten, die Parteien, politische Jugendorganisationen wie die
Junge Union, die Wirtschaftsvereinigung, die IHK und viele mehr haben
permanent Druck auf den Kessel gegeben, damit Nordhorn endlich zum Zug
kommt.
Das Land Niedersachsen hat sich mit 16 Millionen Euro an der
Gesamtinvestitionssumme von 24 Millionen Euro beteiligt. Eine gute
Investition in die Zukunft der Grafschaft!
Und zwar mit messbarem Erfolg, denn auch der Regiopa Express hat heute
bessere Fahrgastzahlen vorzuweisen, als vorher erwartet.
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Ich könnte noch viele weitere beeindruckende Projekte und Ereignisse
nennen, die in den vergangenen Jahren in Nordhorn geleistet wurden, doch
das würde den Rahmen deutlich sprengen. Und noch viel bedeutender als die
Projekte und Ereignisse sind die Menschen, die dahinter stehen. Denn nichts
davon ist im Alleingang geschehen. Das große Erfolgsgeheimnis Nordhorns

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liegt meiner Ansicht nach darin, dass gute Ideen hier stets gemeinsam, im
Schulterschluss umgesetzt werden.
Das gilt auch und insbesondere im ehrenamtlichen Bereich, bei den
zahlreichen Vereinen, Kirchengemeinden, Sozialverbänden,
Blaulichterorganisationen oder Organisationen wie z.B. der Nordhorner Tafel,
die täglich unschätzbare Arbeit für unser gesellschaftliches Zusammenleben
leisten.
Sichtbar wurde das zum Beispiel auch bei den zwei Großveranstaltungen
unter dem Motto Nordhorn leuchtet für Vielfalt und Toleranz, die mich sehr
bewegt haben.
Das Ehrenamt zu fördern, die große Anerkennung und Dankbarkeit
auszudrücken und vor allem die Menschen dahinter sichtbar zu machen war
und ist dem Rat und der Verwaltung ganz wichtig. Darum gibt es
beispielsweise jedes Jahr die Ehrenamtspassvergabe, wo jedes Mal rund 100
Personen aus den verschiedensten Bereichen geehrt und in den Mittelpunkt
gestellt werden.
Die Herausforderung bei einer Neujahrsrede ist, dass man nie alles und jeden
in der Rede unterbringen kann, wie man es gerne möchte. Ich könnte es mir
jetzt leicht machen und einfach gar keinen persönlich erwähnen, dann kann
ich auch niemanden vergessen und keiner fühlt sich übersehen. Aber das
möchte ich nicht, denn das wichtige am Ehrenamt sind ja gerade die
Personen und Persönlichkeiten, die diese Ämter ausfüllen.
Und darum will ich heute trotzdem drei Personen nach vorne holen.
Stellvertretend für die vielen, vielen engagierten Menschen in unserer Stadt.
Mariam Mühe, Liesel Günther und Eckardt Wassermann
Eckardt Wassermann ist jetzt seit über 25 Jahren Vorsitzender im Nordhorner
Stadtsportverband. Er lenkt die Geschicke dieser wichtigen Fördereinrichtung
für den gesamten Sportbereich. Natürlich nicht allein, sondern gemeinsam mit

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dem Team rund um den 2. Vorsitzenden Johann Büngeler und um Brigitte
Gebert.
Mit Dir als erfahrenem Rechtsanwalt hat der Stadtsportverband eine echte
Kapazität an der Spitze, die ihres Gleichen sucht. Du bist außerdem Mitglied
im städtischen Arbeitskreis Ehrenamt. Und nicht zuletzt bist Du natürlich auch
noch bei deinem Heimatverein, dem SV Vorwärts Nordhorn aktiv und bringst
dich seit vielen Jahren ehrenamtlich ein. Heute stehst Du hier stellvertretend
für hunderte engagierte Ehrenamtliche Frauen und Männer in dutzenden
Sportvereinen, die alle ihren Beitrag dazu leisten, dass Nordhorn eine ganz
herausragende Sportstadt mit besonderen Aushängeschildern wie z.B. die
HSG Nordhorn-Lingen ist.
Vielen Dank dafür!
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Auch im sozialen Bereich gibt es eine enorm große Vielfalt an ehrenamtlichen
Aufgaben. Und kaum jemand verkörpert diesen Bereich so sehr wie Liesel
Günther!
Liesel, du bist nicht nur seit über dreißig Jahren politisch tätig. Du hast dich
außerdem viele Jahre im rechtlichen Bereich eingesetzt, zum Beispiel als
damals jüngste ehrenamtliche Schöffin am Nordhorner Amtsgericht und warst
sogar die erste weibliche Bewährungshelferin.
Außerdem hast du jahrzehntelang Kranke und Sozial Schwache betreut und
unterstützt. Und du bist seit 2001 Mitbegründerin und Vorsitzende der
Grafschafter Selbsthilfegruppe für Fibromyalgie, einem Schmerzsyndrom,
unter dem du selbst zu leiden hast.
Du warst außerdem langjährige Vorsitzende des Vereins „Selbsthilfe
Grafschaft Bentheim“, der heute als Dachorganisation 90 Selbsthilfegruppen
in der Grafschaft betreut. In der EUREGIO Klinik bist du ehrenamtlich
engagiert als Patientenfürsprecherin.

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Auch bei der Gründung der Freiwilligen-Agentur Grafschaft Bentheim warst
du mit von der Partie und hast dort viele Jahre lang Vorstandsarbeit geleistet.
Die Liste der Tätigkeiten ist beinahe endlos, aber dafür reicht leider die Zeit
heute nicht.
Ein ganz großes Dankeschön für dein enormes Engagement!
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Frau Mühe, Sie sind ehrenamtliche Kulturdolmetscherin und engagieren sich
insbesondere im Bereich der Integration von Geflüchteten. Sie stammen
selbst aus Syrien und haben dadurch einen sehr guten Zugang zu den
Menschen, die aus den Kriegs- und Krisengebieten zu uns kommen, sowohl
sprachlich als eben auch kulturell. Und das macht Ihr Engagement besonders
wichtig und wertvoll. Sie unterstützen Behörden und Einrichtungen vor Ort,
auch bei uns im Nordhorner Rathaus. Außerdem helfen Sie den
Neuankömmlingen in allen Belangen auch ganz praktisch, Sie organisieren
Kleidung, Möbel und was es noch für den Neuanfang braucht. Sie möchten
anderen Menschen helfen und investieren hierfür Zeit und Geld. Selbst
Ihren Urlaub nutzen sie für die gute Sache und organisieren Hilfsaktionen zur
Versorgung der Menschen in den Krisengebieten.
Sie sind ein leuchtendes Beispiel für das, worauf es in unserer Gesellschaft
im 21. Jahrhundert mehr denn je ankommt: Nämlich füreinander da zu sein,
einander zu helfen und zu unterstützen, unabhängig von Herkunft, Sprache
und Glaube, in einer bunten, weltoffenen Stadt und Region.
Dafür ganz herzlichen Dank!
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Der Erfolg unserer Stadt hat viele Mütter und Väter, das hier sind drei davon.
Ich denke jedem von Ihnen fallen jetzt zahlreiche weitere Namen und
Gesichter von solchen Menschen ein. Auch dieser Saal ist heute wieder prall

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gefüllt mit hunderten, die etwas für Nordhorn und für die Menschen in dieser
Stadt leisten, sei es im Ehrenamt oder im Hauptamt.
Und darum fühlen auch Sie sich bitte angesprochen wenn ich danke sage.
Danke für Ihren Beitrag zu einer funktionierenden, offenen und hilfsbereiten
Gesellschaft!

Ausblick

Meine Damen und Herren,
eine Neujahrsrede für und über Nordhorn halten – das macht jedes Jahr aufs
Neue Spaß! Denn jedes Jahr aufs Neue gibt es fast ausschließlich Gutes zu
berichten. In Nordhorn hat sich mehr und mehr eine positive Grundstimmung
ausgebreitet, die unserer erfolgreichen Stadt sehr gut zu Gesicht steht.
Aber wo liegen in Zukunft die Herausforderungen?
Wo liegen die Chancen für Nordhorn?
Einen wichtigen Aspekt sehe ich in der Zusammenarbeit zwischen der Stadt
Nordhorn und dem Landkreis Grafschaft Bentheim. Die siebenjährige
Amtszeit von unserem neuen Landrat Uwe Fietzek und mir läuft parallel. Da
macht es aus meiner Sicht besonders Sinn, diese Zeit für beide Seiten
gewinnbringend zu nutzen. Denn ein starker Landkreis braucht eine starke
Kreisstadt und umgekehrt ist es genauso.
Jeder von uns hat seine Aufgaben, aber die Zielrichtung sollte dabei eine
gemeinsame sein. Nämlich das Beste für die ganze Grafschaft zu erreichen,
mit Nordhorn als Zentrum.
Selbstverständlich arbeiten wir bereits bei sehr vielen Projekten gut
miteinander, doch an der einen oder anderen Stelle ist da denke ich noch
mehr drin.

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Ein Stichwort - auf das viele von Ihnen heute sicher schon gewartet haben –
ist hier die Eissporthalle im Grafschafter Sportpark.
Aus meiner persönlichen Sicht und auch aus Sicht der Stadt Nordhorn ist
diese Halle unbedingt erhaltenswert. Viele Grafschafter und Nordhorner sind
stolz auf unser sportliches Profil und die Besonderheit des Eissports.
Unvergessen sind Spiele wie 2011 der erste Länderspiel-Sieg Deutschlands
gegen Finnland seit 1995.
Eislaufen hat in der Region eine lange Tradition. Der Eissport als
Wintersportangebot ist ein wichtiger Bestandteil des ganzjährigen
Freizeitangebots in der Grafschaft Bentheim und ein Alleinstellungsmerkmal
für die weite Region. Darum haben wir als Stadt die Eissporthalle auch immer
finanziell unterstützt, obwohl sie eben nicht uns gehört, sondern dem
Landkreis. Wir haben damals das Grundstück kostenlos zur Verfügung
gestellt. Jedes Jahr übernehmen wir außerdem 50% der Eismieten in Höhe
von rund 33.000 Euro. Als 2015 kurzfristig Sanierungsmaßnahmen notwendig
wurden, haben wir uns daran mit 64.000 Euro beteiligt.
Der Eishockey Club Nordhorn e.V. ECN mit seinem 1. Vorsitzenden Dominik
Kuprecht an der Spitze hat in den Jahren nach der Wiedereröffnung der
Eissporthalle hervorragende Arbeit besonders im Jugendbereich geleistet.
Auch die Grafschafter Eissport Event GmbH als neuer Betreiber hat sichtbare
positive Akzente gesetzt! Deutlich wurde auch, dass je etwa 1/3 der Gäste
aus Nordhorn, 1/3 aus dem Landkreis und 1/3 der Gäste von außerhalb des
Landkreises kommen!
Für die jetzt notwendige Sanierung hat der Stadtrat bereits 400.000 Euro im
aktuellen Haushalt veranschlagt. Was aber noch fehlt, ist eine klare
Positionierung des Landkreises als Eigentümer. Wenn von dort ein
zukunftsorientiertes Konzept vorgelegt wird, bin ich als Bürgermeister gerne
bereit, bei dessen Umsetzung so gut es geht zu unterstützen.

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Aus meiner Sicht gilt es zum Beispiel auch, beim Land Niedersachsen
entsprechende Türen für die Finanzierung dieser Sportarena mit landesweiter
Bedeutung zu öffnen.
Besondere Bedeutung hat die Eissporthalle aus meiner Sicht auch als einer
der zentralen Bausteine des Grafschafter Sport- und Freizeitparks. Alle, die
an diesem hervorragenden Aktivitätszentrum beteiligt sind, leisten hier ihren
Beitrag:
Die Stadt und BNN mit dem Delfinoh, das Spieleparadies Crocky, der
Skatepark, die Tennisplatzanlage, das Hostel MoveInn, der Ferienhauspark,
das Haus des Sports als Heimat des Kreissportbunds, die Indoor-Soccerhalle
und das modernste Sportkegelzentrum Deutschlands – Alle haben dazu
beigetragen, auf diesem Gelände etwas großartiges mit überregionaler
Strahlkraft zu schaffen. Geschätzte 30 Millionen Euro sind hier in den
vergangenen Jahren aus öffentlicher und privater Hand geflossen.
Aktuell laufen die Planungen, um einen neuen gemeinsamen Vorplatz
zwischen Eissporthalle, Haus des Sports und Delfinoh zu bauen. Hier sollen
in Zukunft Events stattfinden können, um den Sportpark noch attraktiver zu
machen.
Ich setze darauf, dass es hier eine Lösung geben wird, und die Eissporthalle
auch in Zukunft ein wichtiger Ankerpunkt auf diesem Sportparkgelände sein
wird!
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Solche Situationen, in denen Stadt und Landkreis im ersten Augenblick keine
gemeinsame Linie haben, möchte ich in Zukunft vermeiden.
Mein Wunsch ist es, das wir uns noch enger miteinander vernetzen, Ziele
gemeinsam erarbeiten und partnerschaftlich verwirklichen. Dass wir unser
Profil gemeinsam schärfen, und unsere Attraktivität für Unternehmen,
Fachkräfte, Touristen und Investoren gemeinsam erhöhen.

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Damit meine ich nicht, dass die Wirtschaftsförderung des Landkreises in
Zukunft bitte alle ansiedlungswilligen Unternehmen nach Nordhorn schicken
soll. Ich bin vielmehr überzeugt davon, dass jede Ansiedlung in der Grafschaft
Bentheim, egal in welcher ihrer Städte und Gemeinden, auch ein Gewinn für
die Kreisstadt Nordhorn ist.
Und genauso wie in der regionalen Wirtschaft ist es auch in allen anderen
Bereichen. Darum sollten wir gemeinsam mit allen Kommunen im Landkreis
ein kräftigeres Wir-Gefühl entwickeln, denn gemeinsam sind wir noch stärker!
Dass eine gemeinsame Zielrichtung zu ganz hervorragenden Ergebnissen für
die ganze Grafschaft führen kann, zeigt ja ein anderes Beispiel, nämlich die
Reaktivierung der Bahnstrecke.
Als nächstes erwartet uns die Umgestaltung und Erweiterung des Nordhorner
Bahnhofsgebäudes. Hier wird die Bentheimer Eisenbahn als Bauherrin in
diesem Jahr starten und den Bahnhof 2021 eröffnen.
Nachdem die Bahnhofsgebäude in Bad Bentheim und Neuenhaus und auch
unser Haltepunkt Blanke bereits ganz hervorragend gelungen sind, freue ich
mich darauf, dass der Nordhorner Bahnhof wieder ein einladendes,
hochwertiges Tor zu unserer Kreisstadt sein wird.
Auch wir als Stadt leisten verschiedene Beiträge dazu, dass wir ein attraktives
Bahnhofsumfeld bekommen. Im vergangenen Jahr sind wir mit
Straßensanierungen in das neue geförderte Stadtumbauprogramm gestartet.
Weitere Umgestaltungsmaßnahmen sind bereits in Planung.
Außerdem haben wir kürzlich das Postgebäude gekauft. Die Zustellzentrale
der Post ist ja innerhalb Nordhorns in ein neues Gebäude umgezogen und
das Gebäude stand zum Kauf. Hier wollen wir in Zukunft einen
städtebaulichen Akzent setzen, um die weitere Entwicklung des
Bahnhofsumfelds positiv zu beeinflussen.
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Aus dem wegweisenden Gemeinschaftsprojekt Bahnstreckenreaktivierung
haben sich zahlreiche Zukunftschancen ergeben, die wir in den kommenden
Jahren gemeinsam nutzen sollten.
Ausgehend von der funktionierenden Strecke Bad Bentheim – Nordhorn –
Neuenhaus sind in Zukunft weitere attraktive Verbindungen möglich. Und in
welchem Landkreis gibt es ein so starkes regionales und agiles
Verkehrsunternehmen wie die Bentheimer Eisenbahn? Das eröffnet Chancen!
Sehr gut stehen die Chancen bereits für die Verlängerung der Strecke bis in
unsere Partnerstadt Coevorden. Sie kann, wenn alles gut läuft bis 2024
umgesetzt werden. Auch für die Niedergrafschaft wäre das ein Riesengewinn!
Der Bund hat hier bereits die Bereitschaft zur Teilförderung dieser
grenzüberschreitenden Verbindung signalisiert. Das ist für uns natürlich ein
starker Bonus. Aber letztlich sind wir auch hier stark vom Land
Niedersachsen abhängig. Darum müssen wir weiterhin als Einheit von
Kommunen, Landkreis und Wirtschaft deutlich machen, wie sehr uns diese
Verlängerung am Herzen liegt – and gemeinsam mit unseren
niederländischen Nachbarn.
Ich bin sehr froh, dass Bert Bouwmeester als Bürgermeister von Coevorden
von dem Projekt überzeugt ist und sich stark dafür einsetzt! In unserer
Städtepartnerschaft entwickelt sich zunehmend die strategisch wirtschaftliche
Zusammenarbeit zur Steigerung der grenzüberschreitenden Standortqualität.
Die niederländischen Provinzen Drenthe und Overijssel werden ebenso
wirtschaftlich von der zusätzlichen Verbindung profitieren!
Von Coevorden aus erschließt sich darüber hinaus das niederländische
Streckennetz, das uns mit dem Oberzentrum und Universitätsstandort
Emmen verbinden würde. Von dort ausgehend arbeiten die Niederländer
gerade am Lückenschluss der sogenannten Strecke „Nedersaksenlijn“ in
Richtung Groningen. Eine weitere sehr attraktive Verbindung für die
Grenzregion!

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Doch auch schnelle Verbindungen zu deutschen Universitäten sind in
erreichbare Entfernung gerückt. Eine Riesenchance liegt nach wie vor in der
sogenannten Bentheimer Kurve. Über diese Schienenverbindung in Richtung
Rheine könnten zusätzlich zum Regiopa-Express auch überregionale Linien
von den Universitätsstandorten Münster oder Osnabrück bis in die Kreisstadt
Nordhorn verlängert werden. Ein äußerst attraktives Angebot insbesondere
für die jungen Menschen. Durch attraktive, vernetzte und gut erreichbare
Bildungsangebote sollen sie in der Region gebunden werden.
Nicht völlig unmöglich erscheint auch eine Reaktivierung der Strecke von Bad
Bentheim nach Gronau. Von dort aus stünde dann sowohl der Weg nach
Enschede als auch in Richtung Ruhrgebiet offen. Der schicke Bahnhof
Bentheim würde durch den Eisenbahnknoten aufgewertet und Gildehaus
zusätzlich angebunden.
Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist bei all diesen Optionen die Elektrifizierung
unserer aktuellen Strecke. Sie würde die Verknüpfung unserer Gleise mit
anderen Strecken ermöglichen.
Chancen für uns, die offenbar nur darauf warten, ergriffen zu werden. Zeit ist
dabei ein wichtiger Faktor, denn im Moment ist die Wirtschaftslage gut und
das Thema Zugverkehr inklusiv der Fördertöpfe im Aufwind.
Darum brauchen wir auch hier immer eine gemeinsame Grafschafter Position
und ein abgestimmtes Vorgehen, um Land und Bund auf unsere Seite zu
holen und um nachhaltige Verkehrsprojekte für unsere dynamische Region
auf den Weg zu bringen.

Denn gute Verkehrsachsen sind Wirtschaftsachsen und befördern die
Chancen für weiteres Wirtschaftswachstum und Beschäftigung.
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Nordhorn steht im Zentrum dieser Region und hat eine besondere
Bedeutung. Der Fachbegriff lautet hier „Mittelzentrum mit oberzentralen
Teilfunktionen“. Wir sind Sitz der Kreisverwaltung sowie zahlreicher weiterer
Institute und Behörden, wir sind Zentrum der medizinischen Versorgung,
Heimat zahlreicher sozialer Einrichtungen, wichtigster Standort für
weiterführende Schulbildung, Einkaufsstandort und kulturelles Zentrum.
Unsere gemeinsame Aufgabe als Stadt und ganzer Landkreis muss es sein,
diese Strukturen dauerhaft aufrecht zu erhalten und unsere Wettbewerbs-
und Zukunftsfähigkeit immer weiter zu stärken.
Wir müssen unsere Alleinstellungsmerkmale, unsere Nischen herausarbeiten,
neue Impulse setzen und zu weiteren Stärken ausbauen.
Überzeugend, konsequent und vor allem nachhaltig.
Ein gutes Beispiel für die Herausarbeitung von Alleinstellungsmerkmalen ist
das Thema Wasserstadtentwicklung.
Schritt für Schritt arbeiten wir hier an einer in der Region einzigartigen
touristischen Anziehungskraft, die Nordhorn zur Einkaufserlebnisstadt werden
lässt, wie es ein künstliches Outlet- oder Shoppingcenter niemals bieten
kann.
Der gesamte Bereich entlang der Vechte, vom Marktplatz bis zum VVV-Turm,
hat nun dank des Wegfalls des ZOB die Chance einer grundlegenden
Überarbeitung und Aufwertung. Wir haben dazu ganz hervorragende
Entwürfe von hochrangigen Architekturbüros erhalten. Nun gilt es für unseren
Stadtrat, intensiv zu beraten und mutige Entscheidungen zu treffen, um hier
möglichst zeitnah in die Umsetzung zu kommen.
Ziel muss es dabei immer sein, das Einkaufserlebnis zu stärken. Nordhorn
muss seine Position als starker Einzelhandelsstandort mit seinem
grenzüberschreitenden Einzugsgebiet behaupten und stärken.
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Ein weiteres gutes Beispiel ist der Ausbau der Fahrradfreundlichkeit. Hier
stärken wir eine unserer vorhandenen Stärken, denn hier hat das Fietsen seit
vielen Jahrzehnten Tradition. Mit vertretbarem Aufwand haben wir es
geschafft, aus etwas, das für uns Nordhorner selbstverständlich erscheint, ein
Qualitätsmerkmal mit Strahlkraft nach außen zu machen.
Aushängeschild der Fahrradstadt und touristisches Highlight ist dabei der
Nordhorn-Almelo-Kanal mit der Kanalallee. Hier konnten wir uns gemeinsam
mit unserer Nachbargemeinde Dinkelland und Unterstützung der EUREGIO
erfolgreich um eine EU-Förderung für weitere Optimierungen beiderseits der
Grenze bemühen. Dank dieser Kooperation werden wir auf deutscher Seite
verschiedene Investitionen tätigen. Auf niederländischer Seite wird z.B. der
Radweg ausgebaut.
Die EU hat dafür kürzlich 545.000 Euro Fördermittel bereitgestellt. Das ist das
erste Investitionsprojekt, das wir gemeinsam mit Dinkelland umsetzen
werden, und als Europäer freue ich mich darüber wirklich von Herzen.
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Aber es geht bei der Sicherung unserer Zukunftsfähigkeit nicht nur um
Großprojekte mit Außenwirkung. Eine starke Kommune muss auch in ihren
Kernkompetenzen funktionieren, in den Bereichen Soziales, Bildung,
Sicherheit und Ordnung.
Hier stellen wir uns beispielsweise den enormen Herausforderungen im
Bereich der Kinderbetreuung. Im vergangenen Jahr habe ich Ihnen bereits
unser riesiges Maßnahmenpaket vorgestellt, mit dem wir bis 2021 insgesamt
rund 200 neue Krippenplätze für Kinder unter drei Jahre und rund 225
Kindergartenplätze für Kinder über drei Jahre schaffen wollen.
In diesem Jahr sind wir mit der Umsetzung bereits wichtige Schritte
vorangekommen. Die neuen städtischen Einrichtungen Frensdorfer Sonne
und Rennmäuse sind bereits an den Start gegangen. Die Kita St. Marien

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wurde um eine zusätzliche Gruppe erweitert. In Brandlecht gibt es nun die
neue Krippe Mäusenest.
Der sichtbare Baufortschritt der ersten ökumenischen Kita „Arche Noah“
macht Freude. Die Trägergemeinschaft besteht aus der Ev. Reformierten
Gemeinde Nordhorn, der katholischen Stadtpfarrei St.-Augustinus sowie dem
Ev. lutherischen Kirchenkreis.
Im Deegfeld sind die vorbereitenden Abrissarbeiten an den ehemaligen
Hofstellen weit fortgeschritten, sodass dort bald die Bauarbeiten für zwei
weitere große Betreuungseinrichtungen starten können.
Für zwei Neubauten auf dem Gelände an der ALMA-Schule und auf einem
Grundstück an der Drosselstraße sind bereits die Baufirmen verpflichtet
worden.
Und auch im Neubaugebiet Blankepark wird es eine Kita mit 80
Betreuungsplätzen geben. Die Sozialen Dienste Nordhorn bauen hier bereits.
Das klingt bei der Aufzählung alles so einfach. Tatsächlich erfordert es aber
einen enormen Aufwand und enorme Finanzmittel, das alles auf den Weg zu
bringen und umzusetzen. Insgesamt rund 17 Mio. € sind für den Kitaausbau
im städtischen Haushalt veranschlagt.
Und das ist längst nicht alles, was die Stadt Nordhorn sich für die Zukunft
vorgenommen hat. Kürzlich hat der Stadtrat den Haushalt 2020 beschlossen.
Erneut erreichen unsere geplanten Investitionen einen Rekordwert von 30
Millionen Euro.
Das macht es notwendig, mit unserem erfolgreichen Entschuldungspakt
zwischenzeitlich auszusetzen. Schon 2022 werden wir aber wieder in die
Entschuldungsphase zurückkehren können, die für unsere nachfolgenden
Generationen so wichtig ist.
Aber der Kita-Ausbau ist eben auch besonders wichtig für nachfolgende
Generationen. Die Art und Weise, wie wir in unserer Gesellschaft Arbeit und
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Privatleben, insbesondere das Leben mit Kindern organisieren, wird sich in
den kommenden Jahren auch weiterhin deutlich verändern. Für mich steht es
außer Frage, dass der Ausbau weiter gehen muss.
Für die Frage der Fachkräfteversorgung im Kitabereich brauchen wir aber
übergreifende Antworten, die Nordhorn allein nicht liefern kann. Hier bleibt zu
hoffen, dass übergeordnete Programme wie zum Beispiel das sogenannte
Gute-Kita-Gesetz der Bundesregierung Wirkung zeigen, und sich letztlich
positiv auf die Attraktivität dieses Berufszweigs auswirken. Wir als Stadt
Nordhorn können und müssen gleichzeitig vor allem dafür Sorgetragen, dass
in unserer Stadt die Rahmenbedingungen für die Ausübung dieses Berufs
stimmen. Und das tun wir, indem wir in funktionierende und auf Dauer
angelegte Betreuungslösungen investieren.
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Ich habe den Punkt Sicherheit angesprochen. Der Neubau der Feuerwehr
Süd und die Modernisierung am Standort Wietmarscher Straße erfordern
insgesamt rund 7,7 Mio. €.
An der Denekamper Straße konnten wir kürzlich gemeinsam mit der
Feuerwehr den ersten Spatenstich vornehmen. Hier freut mich vor allem die
gute Zusammenarbeit zwischen Stadt, Architekturbüro und den
Ehrenamtlichen. Denn unsere Freiwilligen Feuerwehrleute sind für unsere
Stadt von unschätzbarem Wert. Darum ist es wichtig, dass sie sich intensiv in
das Neubauprojekt für die Feuerwehr Süd einbringen. Sie sind die Fachleute,
die dieses Gebäude nachher nutzen.
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Auch in das Thema Wohnen müssen wir weiterhin investieren, um unsere
Stadt nachhaltig zu stärken. Für die Erschließung der Baugebiete „Oorde“
und „Blankepark“ sind im Haushalt insgesamt rund viereinhalb Mio. €
veranschlagt.

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Im Blankepark haben wir bereits die ersten Grundstücke vergeben. Insgesamt
werden hier rund 100 Wohneinheiten entstehen. Im Herbst können die
Bauwilligen hier voraussichtlich loslegen.
Die GEWO wird mit insgesamt rund anderthalb Mio. € zur Erfüllung ihrer
Aufgaben und zur Ausweitung des sozialen Wohnungsbaus gestärkt. Bei den
kommenden Haushaltsberatungen für 2021 werden wir die weitere
Finanzierung dieses wichtigen Aufgabenbereichs noch einmal besonders in
den Fokus nehmen, damit unsere städtische Wohnungsbaugesellschaft im
Sozialen Wohnungsbau nachhaltig Akzente setzen kann.
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Als besondere Straßenbaumaßnahmen sind außerdem der Ausbau des
Oorder Weges, die Erneuerung eines Teilstücks der Kolberger Straße und –
nicht zuletzt – die Herstellung der neuen Fußgänger- und Radfahrbrücke über
den Nordhorn-Almelo-Kanal zu nennen.
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Auch Investitionen in unsere Schulen sind nachhaltig, denn die Schülerinnen
und Schüler von heute, sind die Fachkräfte von morgen. Im Schulbereich sind
für die Mensa der Grundschule Am Roggenkamp, die energetische Sanierung
der Sporthalle Stadtflur und für Investitionen im Rahmen des „Digitalpakts“
insgesamt über 3 Mio. € vorgesehen.
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Und schließlich beteiligt sich die Stadt Nordhorn mit 2,4 Mio. € am Ausbau
des Breitbandnetzes für schnelles Internet in den ländlichen Teilen
Nordhorns. Die Breitbandoffensive ist ein gemeinsames Projekt des
Landkreises mit den Kommunen. Ein gemeinsames, starkes Auftreten ist
auch hier der Schlüssel zum Erfolg!
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Sie sehen, es ist wieder ein langer und ambitionierter Aufgabenkatalog. Der
Umsetzungsdruck ist hoch, und in einer solchen Situation zeigt sich, wie sehr
man sich als Verwaltungschef auf seine Leute verlassen kann.
Ich bin jedes Jahr aufs Neue beeindruckt und stolz, ein so erstklassiges Team
im Rücken zu haben, das nicht nur die Großprojekte für die Zukunft unserer
Stadt meistert, sondern gleichzeitig auch den regelmäßigen Aufgaben der
Stadtverwaltung für die Bürgerinnen und Bürger hervorragend nachkommt.
Dieses Team der Stadtverwaltung hat, und das sage ich nicht nur als
Verwaltungschef, sondern auch als Bürger dieser Stadt, einen ganz
besonderen Applaus verdient!

Und nicht vergessen will ich an dieser Stelle unseren Rat. Im Nordhorner
Ratssaal werden die Herausforderungen und Fragestellungen im fairen
Austausch diskutiert, stets auf demokratischem Weg nach der besten Lösung
gesucht und durch weitgehend breite Entscheidungen eine klare Richtung für
das Verwaltungshandeln vorgegeben. Das alles passiert ehrenamtlich und
aus der Mitte der Nordhorner Bevölkerung heraus. Nicht Einzelinteressen
folgend, sondern immer mit dem Blick auf die Interessen unserer ganzen
Stadtgemeinschaft. Dieses gute und vor allem produktive politische Klima ist
sicherlich keine Selbstverständlichkeit und für die erfolgreiche Entwicklung
unserer Stadt enorm wertvoll.
Auch dafür ein ganz großes Dankeschön!

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Schluss

Liebe Freundinnen und Freunde,
das alles tun wir, um Nordhorn zu stärken. Zum einen als unsere eigene
Stadt. Zum anderen aber auch als große zentrale Stadt für den ganzen
Landkreis Grafschaft Bentheim.
Eine starke, funktionierende Kreisstadt ist auch für die Bürgerinnen und
Bürger in den anderen kreisangehörigen Kommunen wichtig. Nur in einer gut
funktionierenden Kreisstadt finden sie in geringer Entfernung alle wichtigen
Einrichtungen wie Krankenhäuser und medizinische
Versorgungseinrichtungen, Behörden, Institute, Einkaufsmöglichkeiten,
soziale Anlaufstellen, Bildungs-, Sport- und Freizeitangebote und vieles mehr.
Für die gesamte Kreisbevölkerung ist Nordhorn die zentrale Kreisstadt, das
pulsierende Zentrum! Investitionen beispielsweise in die EUREGIO-Klinik, in
den Tierpark oder auch in den Grafschafter Sportpark kommen vielen
Menschen der Grafschaft Bentheim zugute und steigern unsere Lebens- und
Standortqualität.
Genauso bringen Investitionen der Städte und Gemeinden im gesamten
Kreisgebiet unsere Grafschaft Bentheim und auch Nordhorn weiter.
Nordhorn hat eine wichtige Rolle für die Grafschaft und die Grafschaft mit
ihren Kommunen hat eine wichtige Rolle für Nordhorn. Alle gemeinsam
müssen wir dafür Sorge tragen, dass wir attraktiv und konkurrenzfähig
bleiben.
Und wir müssen deutlich zeigen, dass wir ein nachhaltig erfolgreicher,
pulsierender Lebensmittelpunkt im Herzen Europas sind. Die Strahlkraft
unserer Stadt in die weitere Region und besonders in die Niederlande soll
und muss weiter steigen.

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Doch das alles sind und bleiben nur Pläne, sofern sie nicht von engagierten
Menschen umgesetzt werden. Zum Glück haben wir diese engagierten
Menschen, ganz viele davon sitzen zum Beispiel heute hier im Saal.
Ich würde mich freuen, wenn ich in den kommenden sieben Jahren weiter auf
Sie alle zählen kann.
Für ein nachhaltiges, starkes, erfolgreiches und zukunftsfähiges Nordhorn,
Kreisstadt im Landkreis Grafschaft Bentheim, Zentrum im Herzen Europas.
Vielen Dank.

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