Eins ist sicher: Mit diesem Ideengeber erreichen Sie Ihr Ziel!
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eins ist sicher: Mit diesem Ideengeber erreichen Sie Ihr Ziel! Rundum sicher und gesund arbeiten – dieses Ziel lässt sich erreichen, wenn es in Ihrem Unternehmen selbstverständlich wird und Ihre Beschäftigten beispielsweise sagen: „Bei uns wird auf Risiken geachtet und Potentiale beim Arbeitsschutz werden gesehen und genutzt, ist das in anderen Unternehmen etwa anders?“ Sind die Sicherheit und Gesundheit ein Bestandteil Ihrer Unternehmenskultur, tragen sie langfristig zum Erfolg Ihres Unternehmens bei. Denn gesunde Beschäftigte sind ein Wert an sich. Wie kann Ihnen das gelingen? Mit diesem Ideengeber erhalten Sie bereits erste Hinweise: In welchen Bereichen können Sie mit welchen Verbesserungen ansetzen? Wie sieht es mit Möglichkeiten oder Unterstützungen dafür aus? Auf den nachfolgenden Seiten erhalten Sie erste kompakte Informationen und Anreize. Sie finden auch einen Katalog mit Maßnahmen, der Ihnen und Ihren Beschäftigten dabei hilft, noch sicherer und erfolgreicher zu arbeiten. Ebenso können Sie anhand mehrerer Beispiele guter Praxis sehen, was andere Unternehmen schon erfolgreich eingeführt haben. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und nehmen Sie Ihre Beschäftigten mit. Machen Sie Arbeitsschutz zum Kult ihn Ihrem Unternehmen. Sie können nur gewinnen! Deswegen: Fangen Sie am besten direkt damit an. Wir unterstützen Sie dabei! Einleitung, Seite 1
Bleiben Sie sicher und gut informiert. Besuchen Sie dazu die Homepage zur Kampagne unter www.einsistsicher.kommmitmensch.de Hier erhalten Sie auch Informationen über künftige Nachlieferungen für diesen Ideenplaner. Einleitung, Seite 2
Machen Sie Arbeitsschutz zum Kult! Auf einem soliden Fundament kann eine funktionierende Kultur der Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit errichtet werden. Sie werden sehen – es zahlt sich für Sie aus! Bevor man etwas beginnt, sollte das Ziel klar sein. Was wollen Sie bis wann erreicht haben? Die Ansatzmöglichkeiten sind vielfältig, da die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit in nahezu jeder unternehmerischen Entscheidung eine Rolle spielt. Egal, ob Sie die Neuanschaffung einer Maschine planen, Ihren Betrieb neu strukturieren oder vielleicht auch nur den Pausenraum neugestalten möchten – ein Profi denkt für die Zukunft mit und spart dabei spätere Kosten und Mühen durch demotivierte Beschäftigte, hohe Ausfallzeiten, ungeeignete Maschinen und Werkzeuge. Auch unnötige Qualitätsverluste durch schlechte Arbeitsabläufe entstehen so gar nicht erst. Um Ihnen den Start in die Kultur der Prävention zu erleichtern, stellt Ihnen Ihre BGHM in sechs Handlungsfeldern Beratungsangebote, Informationsmaterialien und Mustervorlagen zur Verfügung. Einleitung, Seite 3
Die Handlungsfelder der Kampagne Was beeinflusst die Sicherheit und Gesundheit der Menschen im Unternehmen? Der Stellenwert des Arbeitsschutzes und der damit verbundenen Aspekte im Betriebsalltag lässt sich anhand von sechs Handlungsfeldern beurteilen. Welche Felder das im Einzelnen sind und welche Weiterentwicklungsmöglichkeiten sich mit ihnen verbinden, Handlungsfelder können Sie auf dieser und den folgenden Seiten nachlesen. Präv_Bestandt. Führung Kommunikation Beteiligung Fehlerkultur Führung Als Unternehmensleitung sind Sie entscheidende Impulsgeber. Sie sind Orientierungspunkt und Vorbild für die gesamte Belegschaft. Nutzen Sie Ihre Vorbildfunktion! Error Führung Kommunikation Beteiligung Fehlerkultur Soziales Klima Kommunikation Besprechen Sie Probleme und Ideen zum Arbeitsschutz regelmäßig und auf Augenhöhe mit Ihren Beschäftigten. Bleiben Sie mit Ihnen im Dialog Error regelmäßig und geben Sie wichtige Informationen und gut verständlich weiter. Kommunikation Beteiligung Fehlerkultur Soziales Klima Beteiligung Ihre Beschäftigten kennen die eigenen Arbeitsplätze am besten. Nutzen Sie dieses Wissen und beziehen Sie die Belegschaft in wichtige Entscheidungen zu SicherheitError und Gesundheit ein. Einleitung, Seite 5
Die Handlungsfelder der Kampagne Beteiligung Fehlerkultur Soziales Klima Fehlerkultur Unternehmen, die Fehler sowie (Beinahe-)Unfälle systematisch erfassen und zusammen Lösungen erarbeiten, reduzieren das Unfallrisiko erheblich. Error Betriebsklima Ein gutes Betriebsklima entsteht durch gegenseitige Wertschätzung, Vertrauen und Fairness. Auf dieser Grundlage bleiben Ihre Beschäftigten motiviert und produktiv. Handlungsfelder Präv_Bestandt. Führung Kommunikation Beteiligung Sicherheit und Gesundheit bei allen Aufgaben Die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten wird bei allen wichtigen betrieblichen Entscheidungen berücksichtigt: von der Anschaffung einer neuen Maschine bis zur Umgestaltung eines Pausenraums. Einleitung, Seite 6
Handlungsfelder Präv_Bestandt. Führung K Führung Handlungsfeld Führung eins ist sicher: Als Vorbild haben Sie mehr Erfolg! Als Unternehmerin oder Unternehmer stehen Sie im Zentrum des Betriebsgeschehens. Sie sind Orientierungspunkt für Ihre gesamte Belegschaft. Ob Sie es wollen oder nicht: Was Sie im Alltag vorleben, ist wegweisend und beispielgebend. Nutzen Sie Ihre Vorbildfunktion für Ihren eigenen Vorteil. Organisieren und vereinbaren Sie betriebliche Routinen, bei denen Sicherheit und Gesundheit als Selbstverständlichkeit behandelt werden. Leben Sie die Aspekte des Arbeitsschutzes bei Ihrer täglichen Arbeit – es wird sich auszahlen. Durch Ihr positives Beispiel aktivieren Sie fast automatisch Ihre Beschäftigten für Verbesserungen bei der Arbeit. Sie bringen sich ein, denken mit und schlagen selbstständig Lösungen für bestehende Arbeitsschutzprobleme vor. Mehr noch – wird bemerkt, dass sicheres und gesundes Arbeiten der Chefin oder dem Chef wichtig sind, steigern Sie die Aufmerksamkeit dafür im gesamten Betrieb. Dann gehen Ihre Beschäftigten mit „sicheren“ Augen und „gesunden“ Ohren (nicht nur) durch den Betrieb. Gleichzeitig zeigen Sie als Unternehmerin oder Unternehmer so auch Ihre soziale Verantwortung in Ihrem regionalen Umfeld. Handlungsfeld Führung, Seite 1
Handlungsfelder Präv_Bestandt. Führung K Führung Kurz gefragt – schnell gecheckt Gehen Sie als Führungskraft mit gutem Beispiel voran? Berücksichtigen Sie in Ihren Entscheidungen die Sicherheit und Gesundheit Ihrer Beschäftigten? Die nachstehenden Fragen geben Ihnen erste Hinweise. • Ich gebe meinen Beschäftigten angemessene Rückmeldungen zu ihrer Arbeitsqualität und zu ihrem Verhalten. – Worüber gab es die letzte positive und negative Rückmeldung? War diese angemessen und wirksam? • Ich als Führungskraft unterstütze meine Beschäftigten bei der Bewältigung ihrer Aufgaben. – Wann kam das zuletzt vor? – Wie lief diese Unterstützung ab? – Woran erkenne ich, dass jemand Unterstützung benötigt? • Ich verhalte mich in Sachen Sicherheit und Gesundheit in der Regel vorbildlich. – Woran können dies meine Beschäftigten und Kunden erkennen? Es handelt sich hierbei um eine erste Auswahl von Fragen. Für eine ausführliche und fundierte Analyse zu diesem und allen weiteren Handlungsfeldern steht Ihnen der Kultur-Check der BGHM zur Verfügung. Weitere Informationen unter www.einsistsicher.kommmitmensch.de. Handlungsfeld Führung, Seite 3
Ein paar Praxistipps zum Einstieg Geben Sie angemessene Rückmeldungen zum Verhalten und zu der Qualität der Arbeit. → Jährliche Entwicklungsgespräche mit allen Beschäftigten anhand von konkret gesammelten Erlebnissen. Berücksichtigen Sie Überlegungen, Vorschläge und Bedürfnisse Ihrer Belegschaft. → Monatliche Ideen-Treffen und monatliches Gesprächsangebot der Unternehmerin/des Unternehmers. Nur Vorbilder können Führungskräfte werden. Übertragen Sie nur jemandem Verantwortung, der die Sicherheit und Gesundheit berücksichtigt und im Betriebsalltag mitdenkt. → Sicherheitsregeln gelten für alle, zu jeder Zeit. Das wird kontinuierlich angesprochen. Selbstverständlich gibt es noch weitere praktische Tipps für Ihren Alltag. Der für Sie zuständige Betriebsbetreuer der BGHM informiert Sie gerne. Handlungsfeld Führung, Seite 4
Handlungsfelder Präv_Bestandt. Führung K Führung Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite Die BGHM unterstützt Sie mit Seminar- und Weiterbildungsangeboten. Eine Übersicht der Unternehmer- und Führungskräfteseminare finden Sie unter www.bghm.de; Webcode: 1986 und 1987. Wie Sie einen Ideen-Treff in Ihrem Betrieb einführen können, erfahren Sie auch auf der BGHM-Homepage unter Webcode: 490. Ebenso erläutert Ihnen Ihr BGHM-Betriebsbetreuer gerne, wie und mit welchen Maßnahmen Sie als Unternehmensverantwortliche/-r in Sachen Arbeitsschutz vorbildlich vorangehen können. Handlungsfeld Führung, Seite 5
Handlungsfeld Führung, Seite 6
Handlungsfelder Präv_Bestandt. Führung K Fünf Stufen und eine unsichtbare Barriere: Führung Das 5-Stufen-Modell der Prävention Wie ist der Stand des Arbeitsschutzes in Ihrem Unternehmen? Finden Sie es mit dem 5-Stufen-Modell selbst heraus. Das Modell beschreibt, wie gut ein Unternehmen die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit berücksichtigt. Das Modell dient Ihnen im Betriebsalltag als Brille für Optimierungspotenziale im Arbeitsschutz. Analysieren Sie, wo Sie heute schon gut sind und wo noch Verbesserungspotenzial besteht. Die ersten drei Stufen stehen für einen noch nicht selbstverständlichen Umgang mit den Themen Sicherheit und Gesundheit. Auf den höheren Stufen werden Unfälle, Erkrankungen und Wohlbefinden aus einem anderen Blickwinkel betrachtet: Mögliche Folgen für Sicherheit und Gesundheit werden bei Entscheidungen und Aktivitäten selbstverständlich mitbedacht. Wenn das erreicht ist, wurde die sogenannte unsichtbare Barriere durchbrochen und der Perspektivwechsel ist gelungen. Prävention wird als Lösung betrachtet, nicht als Problem. Innerhalb eines Unternehmens können sich verschiedene Arbeitsgruppen, Abteilungen oder auch Produktionszweige auf unterschiedlichen Stufen befinden. So müssen Sie nicht immer demotivierend mit erhobenem Zeigefinger Negativbeispiele hervorheben, sondern können stattdessen firmenintern sogar „ganz automatisch“ von den Besten lernen. Handlungsfeld Führung, Seite 7
Fünf Stufen und eine unsichtbare Barriere: Das 5-Stufen-Modell der Prävention Quelle: (c) Gebauer 2017, in Anlehnung an Hudson 2001 Handlungsfeld Führung, Seite 8
Handlungsfelder Präv_Bestandt. Führung K Fünf Stufen und eine unsichtbare Barriere: Führung Das 5-Stufen-Modell der Prävention Die fünf Stufen im Überblick Gleichgültig: Sicherheit und Gesundheit spielen nur dann eine Rolle im Betrieb, wenn es darum geht (straf-)rechtlichen oder wirtschaftlichen Schaden abzuwenden. Reagierend: Sicherheit und Gesundheit werden im Betrieb ernst genommen – allerdings nur nachdem etwas passiert ist. Also zum Beispiel nach einem Vorfall oder wenn der Krankenstand auffällig hoch ist. Es werden einfache, eher kurzfristig gedachte Maßnahmen ergriffen. Regelorientiert: Sicherheit und Gesundheit haben im Betrieb einen hohen Stellenwert und es wird viel dafür getan. Es herrscht jedoch die Meinung, dass Sicherheit und Gesundheit vor allem durch strikte Regeln und Kontrolle zu erreichen sind. Unsichtbare Barriere: Zwischen den Stufen „regelorientiert“ und „proaktiv“ befindet sich die unsichtbare Barriere. Wird sie durchbrochen, verändert sich der Blickwinkel auf die Aspekte der Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Sie werden dann bei betrieblichen Entscheidungen und Aktivitäten selbstverständlich mitbedacht. Oberhalb der unsichtbaren Barriere ist es zudem charakteristisch, dass es im betrieblichen Alltag Rituale und einen regelmäßigen Austausch gibt, um das gesunde und sichere Arbeiten zu verbessern. Dabei bespricht man auch Besonderheiten und/oder Unklarheiten mit dem Ziel zu handeln, bevor etwas passiert. Proaktiv: Verbindliche Regeln und sichere Abläufe sind vorhanden. Gleichzeitig ist man sich bewusst, dass – besonders bei betrieblichen Veränderungen − diese nicht ausreichend sein werden. Daher spüren Führung und Beschäftigte systematisch Gefährdungen auf, bevor es zu unsicheren Handlungen, Unfällen und Erkrankungen kommt. Lernen und Hinterfragen sind Werte im Unternehmen. Handlungsfeld Führung, Seite 9
Fünf Stufen und eine unsichtbare Barriere: Das 5-Stufen-Modell der Prävention Wertschöpfend: Hier ist die Kultur der Sicherheit und Gesundheit noch weiter entwickelt. Bei kontinuierlichen Verbesserungen und Investitionen werden Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit stets mitbedacht und wurden entsprechend in die betrieblichen Abläufe fest integriert. Die Themen sind so verankert, dass es kaum noch externer Analyse bedarf. Alle Beschäftigten denken mit und bewirken dadurch eine höhere Leitungsfähigkeit des Betriebs. Sicherheit und Gesundheit ist als Wert in die Denk- und Handlungsweisen jedes Beschäftigten und jeder Entscheidung integriert. Handlungsfeld Führung, Seite 10
Handlungsfelder Präv_Bestandt. Führung K Der BGHM-Kultur-Check: Führung Damit Sie wissen, wo Sie „stehen“ Beim BGHM-Kultur-Check handelt es sich um eine anonyme Befragung der Beschäftigten zu den sechs Handlungsfeldern der Kampagne. Die Fragen wurden von Präventionsfachkräften speziell für kleinere Mitgliedsbetriebe der BGHM entwickelt. Der Check beinhaltet zwei Fragebögen mit jeweils identischen Fragen: Einen für jede und jeden Beschäftigten (ohne Namensangabe oder andere identifizierbare Personendaten) und einen für Sie – die jeweiligen Unternehmensverantwortlichen. Der Aufwand ist nicht groß. Die Zeit zum Ausfüllen beträgt nur circa zehn Minuten. Die Auswertung der Fragebögen erfolgt durch die BGHM. Anhand eines Referenzwerts aus einer bundesweiten Vorabbefragung werden dabei die Ergebnisse pro Handlungsfeld eingeordnet. So wird ersichtlich, wo Ihr Betrieb steht, wo es Verbesserungsbedarf gibt und wo sich Ihre eigene Einschätzung als verantwortlicher Person von der Ihrer Beschäftigten unterscheidet. Wie können Sie am BGHM-Kultur-Check teilnehmen? Die Fragebögen stehen in Form einer Online-Umfrage zur Verfügung, die im geschützten Bereich meineBGHM abgerufen werden kann. Wenn Sie einen Zugang zu meineBGHM besitzen, können Sie über Ihren Betriebsbetreuer oder Ihre Betriebsbetreuerin bei der BGHM für die Umfrage freigeschaltet werden. Diese unterstützen Sie ebenfalls gerne bei der Einrichtung Ihres Zugangs zu meineBGHM. Sollten Sie noch keinen Zugang besitzen, können Sie diesen unter www.bghm.de/meinebghm beantragen. Handlungsfeld Führung, Seite 11
Der BGHM-Kultur-Check: Damit Sie wissen, wo Sie „stehen“ Was haben die Unternehmensverantwortlichen davon? Als Unternehmerin oder Unternehmer erhalten Sie einen fundierten Überblick über die Umsetzung der sechs Handlungsfelder in Ihrem Betrieb. Zur Einordnung dient ein Referenzwert, der von BGHM- Präventionsfachkräften im Vorfeld ermittelt wurde. Anhand der Ergebnisse erkennen Sie, in welchen Bereichen die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit optimiert werden kann. Auch werden unterschiedliche Wahrnehmungen der Unternehmensverantwortlichen und der Belegschaft erkennbar. Daraus abgeleitet können gemeinsam mit Ihrer Betriebsbetreuerin oder Ihrem Betriebsbetreuer von der BGHM Ihre individuellen Handlungsfelder festgelegt werden. Das Ziel: eingeschliffene, ungesunde und unsichere Verhaltensweisen entlarven und ablegen. Handlungsfeld Führung, Seite 12
Handlungsfelder Präv_Bestandt. Führung K Führung Führung − einfach gut! Als Unternehmerin oder Unternehmer liegt es in Ihren eigenen Händen, Strukturen und Rahmenbedingungen für ein sicheres und gesundes Arbeiten Ihrer Beschäftigten und sich selbst zu schaffen. Oftmals entfalten bereits kleine und wenig aufwändige Maßnahmen große Wirkung, wenn Sie als glaubwürdiges Vorbild den ersten Schritt gehen. Was haben Sie davon, fragen Sie sich? Ein sicherheits- und gesundheitsförderndes Führungsverhalten stärkt die Loyalität und das Vertrauen der Beschäftigten in Sie als Führungskraft. Belegt ist zudem, dass Beschäftige dadurch leistungsfähiger sind und mehr Flexibilität bei sich verändernden Arbeitsaufgaben besitzen. Was macht eine wirksame Führung aus? Sorgen Sie für eine sichere und gesunde Organisation, Auswahl und Kontrolle, indem Sie folgende Punkte berücksichtigen: • Vereinbaren Sie konkrete Ziele für jede einzelne Person und für die Organisationsabläufe. Sie ermöglichen eine Planbarkeit der Arbeit und verringern den Zeitdruck. Mögliche Engpässe werden rechtzeitig erkannt. • Organisieren Sie Ihre Beschäftigten im Betrieb so, dass alle selbstständig in der Lage sind, ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg zu leisten. Unsichere Handlungen, Improvisation oder „Dienst nach Vorschrift“ werden so vermieden. • Entscheiden Sie sicher: Finden Sie, wenn möglich, einen Konsens. Beteiligen Sie dazu die Beschäftigten auch an der Entscheidungsfindung und sorgen Sie für eine konsequente Umsetzung der Entscheidungen. Handlungsfeld Führung, Seite 13
Führung − einfach gut! • Kontrollieren Sie nur das, was wirklich wichtig ist. Ob Kontrollen wertgeschätzt und akzeptiert werden hängt davon ab, ob sie als sinnvoll (unternehmensförderlich) angesehen werden. • Fördern Sie Menschen, indem Sie Ihnen Verantwortung und einen Vertrauensvorschuss geben. Halten Sie es aus, wenn Beschäftigte Dinge anders erledigen als Sie, solange das vereinbarte Ziel erreicht wird. Sorgen Sie für regelmäßige Lernerfolge durch Tätigkeitswechsel. Leben Sie vor, was Sie erwarten. • Nutzen Sie die positive Energie der engagierten und motivierten Beschäftigten durch Lob und den Mut, Vorschläge aufzugreifen und auch einmal unkonventionell vorzugehen. Handlungsfeld Führung, Seite 14
Handlungsfelder Präv_Bestandt. Führung K Führung Führung − einfach gut! 1. Klares Bekenntnis steht am Anfang Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit sind kein „Nice to have“, wenn „Zeit dafür ist“. Bekennen Sie sich durch ihr eigenes Verhalten und beispielsweise in einem schriftlichen (Führungs-)Leitbild dazu. Zu finden auf der neuen „Zusatzseite“ auf eins-ist-sicher.de. 2. Setzen Sie sich erreichbare Ziele Verankern Sie eine sichere und gesunde Arbeitsgestaltung in Ihre Unternehmensziele. Lassen Sie diese nicht als „Konkurrenz“ neben Qualitäts- oder Deckungsbeitragszielen stehen. Vielmehr geht es darum, Sicherheit und Gesundheit zu integrieren. Passen Sie die Zielvereinbarungen so an, dass sie realistisch erreichbar bleiben. Machen Sie die Zielsetzungen und die Zusammenhänge mit Sicherheit und Gesundheit für den gesamten Betrieb öffentlich. 3. Wählen Sie geeignetes Personal Gute Verantwortliche besitzen eine Basis an Fachwissen, sehr gute soziale Fähigkeiten und berücksichtigen in Ihrem Verhalten und in Ihrer Arbeit stets auch die Sicherheit und Gesundheit. 4. Unterstützen Sie konkret Denken Sie stets daran: Wenn Sie sich für ein sicheres und gesundes Arbeiten in Ihrem Betrieb engagieren und dafür Zeit aufwenden, ist dies ebenfalls „Arbeit“ und ein Bestandteil der Unternehmensführung. Durch die Seminare- und Weiterbildungsangebote der BGHM werden Ihnen unterstützende Informationen und Wissen vermittelt und ein Blick über den Tellerrand ermöglicht. Ein gut funktionierendes Unternehmen basiert darauf, dass ein faires und gerechtes „Wir-Gefühl“ vorhanden ist und dass man aufeinander achtet, sich gemeinsam weiterentwickelt. Handlungsfeld Führung, Seite 15
Führung − einfach gut! Wie kann das in der Praxis aussehen? 1. Lob, Fairness und Wertschätzung Eine kleine lobende Anerkennung oder positive Rückmeldungen entfalten beim Gegenüber eine größere Wirkung als eine strenge Ermahnung. Beides bleibt dabei aber notwendig. Menschen wollen ernst genommen werden. Personen mit Führungsverantwortung sind dafür wichtige Multiplikatoren – egal, ob es um eine fristgerechte und qualitativ perfekte Auftragsausführung bei der Kundschaft geht oder um die fehlende Schutzhaube an einer Maschine. Stärken und fördern Sie mit Lob und Anerkennung die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. 2. Bleiben Sie offen und ansprechbar Wer ein „offenes Ohr“ für sein Umfeld hat, kann schnell und direkt auf Unstimmigkeiten und Störungen reagieren. Das spart Zeit und Geld. Es geht darum, zuzuhören und gegebenenfalls für Unterstützung zu sorgen, ohne die Arbeit zu übernehmen. Um das sinnvoll zu organisieren, sollten sie festlegen, wer wann für welche Anliegen erreichbar oder ansprechbar sein muss. Sie sind nicht nützlich und nicht produktiv, wenn Sie alles alleine machen und rund um die Uhr arbeiten. 3. Führen Sie verantwortungsbewusst Klar ist: Wer ein Unternehmen leitet, trägt auch für seine Beschäftigten eine Verantwortung. Sichere Bedingungen und vorausschauende Planung fördern sicherheitsgerechtes Verhalten. Wenn Sie ehrlich sind und offen darüber nachdenken, ist häufig sogar das vermeintlich Unplanbare planbar und präventiv gestaltbar. Handlungsfeld Führung, Seite 16
Handlungsfelder Präv_Bestandt. Führung K Führung Führung − einfach gut! 4. Informationsfluss sicherstellen Was passiert, wenn Sie einmal unerwartet ausfallen? Was bedeutet es für Ihren Betrieb, wenn Ihnen die Zeit fehlt, sich neues Wissen anzueignen und unternehmerisch „up-to-date“ zu bleiben? Wenn Sie Informationen weitergeben, ist das zukunftssichernd. Um jedoch umgekehrt eine „Informationsflut“ zu vermeiden, müssen Sie Informationen filtern. Stellen Sie sich die Frage: Wer braucht was, bis wann? Was gehört beispielsweise in die morgendliche Teambesprechung, und welche Informationen sollten Bestandteil Ihrer Rede bei der jährlichen Weihnachtsfeier sein? Berücksichtigen Sie dies, bleiben die Botschaften auch im Kopf und können von Ihren Beschäftigten genutzt werden. 5. Nutzen Sie das Potenzial Ihrer Beschäftigten Führungskräfte, die Ihre Belegschaft aktiv einbeziehen, erhalten umgehend Rückmeldungen oder auch Verbesserungsvorschläge. Bemerken die Beschäftigten, dass lösungsorientierte Rückmeldungen „ankommen“ und ernsthaft aufgegriffen werden, fördert das zum einen die Wertschätzung, zum anderen das künftige eigenständige Mitdenken jeder einzelnen Person. 6. Nicht vergessen: Sie bereiten den Weg! Wenn Sie mit gutem Beispiel vorangehen und Ihre Beschäftigten deutlich spüren, dass für Sie ein sicheres und gesundes Arbeiten einen hohen Stellenwert besitzt, schaffen Sie selbst die beste Grundlage, um eine Kultur der Prävention im Betrieb vorzuleben und einzuführen. Handlungsfeld Führung, Seite 17
Führung − einfach gut! Es sind die vielen kleinen Dinge, die eine positive Veränderung bewirken: Die selbstverständlich angezogenen Sicherheitsschuhe oder beispielsweise das nette morgendliche Gespräch. Auch gute und sichere Gewohnheiten müssen trainiert werden. Geben Sie sich und Ihrer Belegschaft daher Zeit und akzeptieren Sie kurzfristige Rückschläge. Der langfristige Erfolg wird Ihnen recht geben. Haben wir Ihr Interesse geweckt? … dann zögern Sie nicht uns anzusprechen. Ihre BGHM- Betriebsbetreuerinnen und -Betriebsbetreuer freuen sich über eine Kontaktaufnahme. Handlungsfeld Führung, Seite 18
Handlungsfelder Präv_Bestandt. Führung Kommunikation B Kommunikation Handlungsfeld Kommunikation eins ist sicher: Miteinander reden zahlt sich aus! Dieser Grundsatz gilt natürlich auch für die sichere und gesunde Gestaltung Ihrer Arbeitsbedingungen. Regelmäßige lösungsorientierte Gespräche miteinander (nicht übereinander) fördern gute Ideen und Verbesserungen. Das wirkt sich automatisch positiv auf die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit aus. Schaffen Sie dazu regelmäßig Möglichkeit und Raum. Egal ob zwischen den Beschäftigten untereinander oder über Hierarchiegrenzen hinweg ist es wichtig, auf Augenhöhe miteinander zu reden, über das „Wie“ sicher und gesund miteinander gearbeitet werden kann. Sind solche Kommunikationsmöglichkeiten erst einmal etabliert, sind ein kontinuierlicher Informationsfluss und Verbesserungsprozess sichergestellt. “Reibungsverluste“, leichtsinnige oder gefährliche Improvisationen oder auch Konflikte werden spürbar reduziert. Handlungsfeld Kommunikation, Seite 1
Handlungsfeld Kommunikation, Seite 2
Handlungsfelder Präv_Bestandt. Führung Kommunikation B Kommunikation Kurz gefragt – schnell gecheckt • Gespräche zwischen mir und meinen Beschäftigten sind lösungs- und sachorientiert. – Wann haben Sie zuletzt ein Gespräch mit Ihren Beschäftigten geführt? – Was war daran „lösungsorientiert“ und „sachorientiert“? • Ich informiere über Dinge, die die jeweiligen Arbeitsbereiche meiner Beschäftigten betreffen. – Worüber informieren Sie Ihre Beschäftigten genau? – Sind diese Informationen sinnvoll aufbereitet/angepasst? • Ich habe Regelungen für den Notfall im Betrieb eindeutig und verlässlich festgelegt. – Woran erkenne ich einen Notfall? – Weiß jeder, was im Notfall zu tun ist? – Wie sind Sie/Ihre Beschäftigten darauf vorbereitet? Es handelt sich hierbei um eine erste Auswahl von Fragen. Für eine ausführliche und fundierte Analyse zu diesem und allen weiteren Handlungsfeldern steht Ihnen der Kultur-Check der BGHM zur Verfügung. Weitere Informationen unter www.einsistsicher.kommmitmensch.de. Handlungsfeld Kommunikation, Seite 3
Ein paar Praxistipps zum Einstieg Gestalten Sie Gespräche konstruktiv und sachorientiert. → Festgelegte Gesprächsregeln gelten für alle: Ausreden lassen, nicht vorwurfsvoll argumentieren, an Lösungen arbeiten/Lösungen suchen und keine Schuldzuweisung betreiben. Tritt ein Notfall ein (Verletzungen, Unfall, Brand etc.), sind in Ihrem Betrieb die weiteren Abläufe klar und verlässlich geregelt. → Einen Notfall-Telefon-Kommunikationsplan hat jeder in der Tasche und die gesamte Belegschaft testet einmal im Jahr den Ernstfall. Geben Sie Informationen, die einzelne oder mehrere Abteilungen betreffen kontinuierlich und in fest definierter Form weiter: → Eine morgendliche Einsatzbesprechung ist Pflicht. Informationen zur Unternehmensentwicklung (Jahresbilanz) erfolgen regelmäßig. → Vor der Weihnachtsfeier gibt es Zahlen, Daten und Fakten zum Unternehmen. Personalgespräche finden regelmäßig und systematisch statt. → Einmal im Jahr gehen Vorgesetzte eine Checkliste „was kann ich, was will ich, was muss ich, wo stehe ich“ durch. Selbstverständlich gibt es noch weitere praktische Tipps für Ihren Alltag. Der für Sie zuständige Betriebsbetreuer der BGHM informiert Sie gerne. Handlungsfeld Kommunikation, Seite 4
Handlungsfelder Präv_Bestandt. Führung Kommunikation B Kommunikation Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite Damit es kommunikativ in Ihrem Betrieb rundläuft, bietet Ihnen die BGHM auf Ihre Unternehmensgröße zugeschnittene Informationsangebote. Dazu gehören auch eine musterhafte „Werte-Vereinbarung“ sowie verschiedene Beispiele guter Praxis – ein Einblick, wie andere Unternehmensverantwortliche eine gute Kommunikation in Ihrem Betrieb etabliert haben. Die BGHM unterstützt Sie mit Seminar- und Weiterbildungsangeboten. Eine Übersicht und erste Information zu den Seminaren für Führungskräfte sowie für die Gestaltung sozialer Beziehungen am Arbeitsplatz finden Sie unter www.bghm.de; Webcode: 1987 und 2364. Ebenso finden Sie auf der BGHM-Homepage eine Übersicht der Praxishilfen für Ihren Arbeitsalltag unter dem Webcode: 208. In der BGHM-Homepage-Rubrik „Arbeitsschutz Kompakt“ sind Sicherheitshinweise für die verschiedenen Bereiche des betrieblichen Arbeitsschutzes auf den Punkt gebracht. Geben Sie hierzu den Webcode: 1815 in das Suchfeld der BGHM-Homepage ein. Handlungsfeld Kommunikation, Seite 5
Handlungsfeld Kommunikation, Seite 6
Handlungsfelder Präv_Bestandt. Führung Kommunikation B Die Dialoge-Box Wer miteinander spricht, findet mit Kommunikation Sicherheit die besseren Lösungen Im Dialog das gemeinsame Verständnis für die Handlungsfelder der Kampagne stärken – das ist das Ziel der Dialoge-Box. Damit es gelingt, enthält die Box ausgearbeitete Moderationsmedien mit einer ausführlichen Anleitung. Im Rahmen eines kurzen Workshops analysieren und erarbeiten Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Kleingruppen systematisch Lösungen für jeweils ein Handlungsfeld, um die Sicherheit und die Gesundheit im Betriebsalltag zu stärken. Der Dialog über verschiedene betriebliche Handlungsfelder erhöht das Verständnis dafür, sicheres und gesundes Verhalten kontinuierlich in den Alltag zu integrieren – für sich selbst und für andere. Wenn Sie eine Dialoge-Box nutzen möchten, sprechen Sie bitte Ihre zuständige Betriebsbetreuerin oder Ihren Betriebsbetreuer an. Übrigens: Damit Sie idealerweise bei dem Handlungsfeld ansetzen, bei dem Ihr Betrieb das größte Optimierungspotenzial aufweist, führen Sie zuvor den Kultur-Check durch (vgl. Handlungsfeld Führung). Im Anschluss an die Auswertung des Checks können Sie die Dialoge-Box für das entsprechende Handlungsfeld einsetzen. Handlungsfeld Kommunikation, Seite 7
Gute Kommunikation? Aber sicher doch! „Man kann nicht nicht kommunizieren“, sagte einmal der Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick. Das gilt auch im Berufsleben. Wenn beispielsweise ein Kollege nie grüßt oder eine Abteilungsleiterin zu Fusionsgerüchten schweigt, senden beide auch ohne Worte deutliche Botschaften aus. In der Regel spricht man jedoch bei der Arbeit miteinander, ob in der Mittagspause, in Meetings oder in einem Personalgespräch. Mit einer funktionierenden Kommunikation gelingt es, Arbeitsabläufe sicherer zu gestalten, zu optimieren und somit einen gut laufenden Betrieb zu gewährleisten. Wer ein offenes Ohr für Fragen hat und interessante Ideen auf Augenhöhe diskutiert, kann sich weiterentwickeln. Man behält dabei die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit im Blick und sorgt für klar geordnete Kommunikationswege. Dann kommen sicherheits- und gesundheitsrelevante Informationen auch tatsächlich bei allen an. Gleichzeitig lassen sich auf diese Weise Missverständnisse oder Konflikte schnell überwinden oder kommen gar nicht erst auf. Für Betriebe zahlt sich diese Kommunikationskultur aus: Risiken werden vermieden und es entsteht ein Plus an Produktivität und Zukunftsfähigkeit. Damit auch Ihr Betrieb von diesen positiven Effekten profitieren kann, erhalten Sie auf den nachfolgenden Seiten einige Tipps, mit welchen Methoden Sie Ihre Kommunikation optimal gestalten können. Handlungsfeld Kommunikation, Seite 8
Handlungsfelder Präv_Bestandt. Führung Kommunikation B Kommunikation Reden Sie drüber – es lohnt sich! 1. Informationen sicher und transparent weitergeben 99 Informieren Sie Ihre Beschäftigten mindestens einmal jährlich über wichtige Entwicklungen, Ziele und Strategien des Unternehmens. 99 Geben Sie kontinuierlich und in fest definierter Form Informationen weiter, die einzelne oder mehrere Abteilungen betreffen. 99 Fördern und fordern Sie regelmäßige sicherheits- und gesundheitsbezogene Aktivitäten. 99 Stellen Sie sicher, dass zum Beispiel bei plötzlichen krankheitsbedingten Ausfällen Abläufe und Kommunikationswege klar und verlässlich in Ihrem Betrieb geregelt sind. Erstellen Sie hierfür einen Kommunikationsplan, der für alle einsehbar ist. 2. Verlässliche Informationswege schaffen 99 Pflegen Sie regelmäßige Team- oder Bereichsbesprechungen oder andere Formen der kontinuierlichen Kommunikation untereinander. 99 Legen Sie öffentlich fest, welche Informationen an welche Personen vermittelt werden müssen (Kommunikationsplan). 99 Vermitteln Sie klar, wo und wie betriebsrelevante Informationen verfügbar sind. 99 Verschaffen Sie Ihren Beschäftigten Zugang zu den für sie relevanten Informationen. Handlungsfeld Kommunikation, Seite 9
Reden Sie drüber – es lohnt sich! 3. Wertschätzendes Kommunikationsverhalten pflegen 99 Führen Sie regelmäßige Jahrespersonalgespräche mit einem systematischen Ablauf. 99 Gestalten Sie diese Gespräche lösungs- und sachorientiert. 99 Geben Sie Ihren Beschäftigten eine Rückmeldung zu deren Arbeitsleistung. 99 Äußern Sie Ihre Erwartungen verständlich und klar strukturiert. 99 Haben Sie ein offenes Ohr für die Anliegen Ihrer Beschäftigten. 99 Bringen Sie sich mit eigenen Ideen und Vorschlägen ein. 99 Machen Sie Ihre Entscheidungen nachvollziehbar. 99 Fordern Sie Rückmeldungen aktiv ein. 99 Schaffen Sie Möglichkeiten für einen informellen Austausch. Handlungsfeld Kommunikation, Seite 10
Handlungsfelder Präv_Bestandt. Führung Kommunikation B Kommunikation Kommunikation im Quadrat Das sogenannte Kommunikationsquadrat – auch das „Vier-Ohren-Modell“ genannt – veranschaulicht die vier Botschaften, die Sie während jeder Konversation – bewusst oder unbewusst – gleichzeitig aussenden. Sachebene Selbstkundgabe Appellseite Sender Nachricht Empfänger Beziehungsseite Handlungsfeld Kommunikation, Seite 11
Kommunikation im Quadrat 1. Die Sachinformation Worüber Sie informieren. Hierbei gelten drei Kriterien. Ist die Information: • wahr/unwahr • relevant/irrelevant • ausreichend/unzureichend. 2. Die Selbstkundgabe Was Sie von sich zu erkennen geben. Jede Ihrer Äußerungen verrät Ihrer Gesprächspartnerin oder Ihrem Gesprächspartner etwas über Ihre Persönlichkeit: Welche Werte, Eigenarten, Bedürfnisse oder auch welches Temperament besitzen Sie. 3. Den Beziehungshinweis Wie Sie zu ihrem Gegenüber stehen. Durch Ihren Tonfall, Ihre Formulierungsweise, durch Ihre Gestik und Mimik geben Sie deutlich zu erkennen, was Sie von Ihrem Gegenüber halten. Nehmen Sie diese Person ernst oder nicht, bringen Sie ihr oder ihm Wertschätzung entgegen oder lehnen Sie diese Person ab? 4. Einen Appell Was Sie erreichen wollen. Wer das Gespräch sucht, möchte damit in der Regel etwas bewirken. Dazu werden Wünsche, Anweisungen oder auch Ratschläge mitgeteilt. Ein Appell kann dabei direkt und offen kommuniziert werden oder indirekt und versteckt. Handlungsfeld Kommunikation, Seite 12
Handlungsfelder Präv_Bestandt. Führung Kommunikation B Kommunikation Tue Gutes und rede darüber Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wünschen sich eine festgelegte und regelmäßige Informationsweitergabe durch die Führungskräfte oder von den Unternehmensverantwortlichen. Nutzen Sie dies zu Ihrem eigenen Vorteil und kommunizieren Sie zum Beispiel aktuelle Entwicklungen innerhalb des Unternehmens, einer Abteilung oder geben Sie Handlungsanweisungen zur Verbesserung des Arbeitsschutzes. Auch hier gilt: je besser die Informations- und Adressatenauswahl, desto wirkungsvoller die Resultate. Bereiten Sie Ihre Gespräche gut vor, damit sie konstruktiv und erfolgreich verlaufen. Nicht umsonst sind in guten Unternehmen miteinander sprechen und die sogenannte Regelkommunikation ein fester Bestandteil der Arbeits- und Führungszeit. Geben Sie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern später ein Feedback über eingetretene Erfolge oder Verbesserungen (Lob/Anerkennung): Beantworten Sie sich im Rahmen der Gesprächsvorbereitung folgende Fragen: 1. Inhalt: Was ist der Gesprächsanlass? Über welche Themen soll gesprochen werden? 2. Ziel: Was soll am Ende herauskommen? Was erwarte ich? 3. Information: Welche Beobachtungen, Argumente habe ich? Welche benötige ich? 4. Organisation: Wo und wann soll das Gespräch stattfinden? Wer nimmt daran teil? Tipps für das Gespräch: 1. Nehmen Sie Ihr Gegenüber ernst und begegnen Sie ihr oder ihm auf Augenhöhe. Niemand möchte gerne von „oben herab“ behandelt werden. So findet Ihr Anliegen viel besser Gehör und Anklang. Nehmen Sie Ihre Gesprächspartnerinnen und -partner als selbstbestimmt und kompetent wahr. Handlungsfeld Kommunikation, Seite 13
Tue Gutes und rede darüber 1. Wählen Sie einen neutralen – besser noch einen positiven – Einstieg Zum Beispiel in Form einer Anerkennung für gute Leistung. Nichts ist glaubwürdiger als die Wahrheit: Bleiben Sie authentisch. Übertreibungen, Allgemeinplätze oder gar Ironie sind unangebracht. 2. Stellen Sie den Gesprächsanlass sachlich dar. (Lesen Sie in der nachfolgenden Rubrik „Gesprächstechniken“ den Abschnitt zu „FEE“.) 3. Fragen Sie lieber „Was ist los?“, statt Ihrem Gegenüber einen Fehler oder ein Problem vorzuhalten. 4. Erläutern Sie einander Ihre Sichtweisen und Ziele, beispielsweise mit Ich-Botschaften. 5. Bringen Sie die Betroffene/den Betroffenen durch offene Fragen zum Nachdenken und zu Antworten. 6. Hören Sie zu. 7. Fragen Sie Ihr Gegenüber nach Lösungs-Ideen. 8. Bieten Sie Ihre Unterstützung an. 9. Treffen Sie Vereinbarungen – am besten nach dem SMART-Prinzip: • Spezifisch Welche Veränderungen halten wir fest? • Messbar Woran erkennen wir einen Erfolg? • Attraktiv Welche Veränderungen sind Ihnen wichtig? • Realistisch Wie können diese Vereinbarungen einhalten und/ oder umgesetzt werden? • Terminiert Wann wollen wir gemeinsam unsere Vereinbarungen prüfen? Tipps für die Nachbereitung 1. Halten Sie die im Gespräch getroffenen Vereinbarungen schriftlich fest und achten Sie auf deren Einhaltung. 2. Prüfen Sie gemeinsam den Erfolg in einem Folgegespräch. 3. Loben Sie die Person für den erzielten Erfolg. Handlungsfeld Kommunikation, Seite 14
Handlungsfelder Präv_Bestandt. Führung Kommunikation B Kommunikation Auf die Technik kommt es an Wenn Sie für Ihre Kommunikation ein paar Grundregeln beherzigen, werden Sie schnell feststellen, dass Ihre Anliegen besser und nachhaltiger aufgenommen und berücksichtigt werden. Die nachstehenden Methoden helfen Ihnen dabei, Botschaften optimal und wirkungsvoll zu vermitteln. Verwenden Sie FEE-Formulierungen Als neutraler Gesprächseinstieg eignet sich die „FEE“. Beginnen Sie also damit, Fakten, Emotionen und Erwartungen getrennt voneinander zu benennen. Zum Beispiel, indem Sie sagen: „Ich habe beobachtet, dass Sie in den letzten zwei Wochen mehrmals zu spät gekommen sind. Ich bin deswegen sehr irritiert, denn ich kenne Sie als zuverlässige Person. Was ist bei Ihnen los und wie können wir eine Lösung für das Zuspätkommen finden?“ Senden Sie Ich-Botschaften Diese Art von Botschaften eignen sich gut, um einander Sichtweisen und Ziele neutral und wertfrei vorzustellen. Dagegen wirken Sie-Botschaften (oder falls man sich duzt, Du-Botschaften) vorwurfvoll. Beispielsweise: „Sie haben in Ihrer Arbeitsleistung nachgelassen“, statt zu formulieren: „Ich habe beobachtet, dass Sie momentan weniger schaffen als früher.“ Aktives Zuhören Zeigen Sie Ihrer Gesprächspartnerin oder Ihrem Gesprächspartner, dass Sie bewusst zuhören. Wenden Sie sich Ihrem Gegenüber körperlich zu und vermitteln Sie durch kurze Wörter wie „Ja“, „Hmm“, „Aha“ und ein gelegentliches Nicken, dass sie ihr oder ihm gedanklich folgen. Wenn sich die Möglichkeit bietet, wiederholen Sie den gehörten Inhalt. Beispiel: „Habe ich Sie richtig verstanden, dass …“ und spiegeln Sie auf diese Weise Ihre Eindrücke und Ihr Interesse wider. Handlungsfeld Kommunikation, Seite 15
Auf die Technik kommt es an Positives Formulieren Vermeiden Sie „nicht“-Botschaften in einem Gespräch. Statt zu sagen: „Das sehe ich nicht so“, formulieren Sie es positiv: „Das sehe ich anders“ oder „Für mich stellt sich die Situation anders dar.“ Nachfragen Sie erhalten im Gespräch mehr Informationen, wenn Sie offene Fragen stellen. Sogenannte W-Fragen (Wie, Was, Wieso, Wodurch?) „Wie erklären Sie sich das?“ „Welche Möglichkeiten sehen Sie, das zu ändern?“ Um ein Gespräch abzuschließen und konkrete Vereinbarungen festzuhalten, sollten hingegen geschlossene Fragen gestellt werden. Diese lassen sich mit Ja, Nein beziehungsweise mit entweder/oder beantworten. Zum Beispiel: Wollen wir künftig den Arbeitsablauf wie folgt festhalten? Sind Sie damit einverstanden, dass… ?. Handlungsfeld Kommunikation, Seite 16
Handlungsfelder Präv_Bestandt. Führung Kommunikation B Kommunikation Mit richtigem Loben beflügeln Sie Jeder freut sich über Lob und die damit verbundene Anerkennung seiner Arbeit. Ein ehrliches Lob wirkt besonders nachhaltig und steigert die Motivation und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Aufrichtig: Loben Sie nur etwas, das Sie überzeugt vertreten können. Eine Aussage, wie: „Na also, geht doch!“ ist kein Lob. „Prima! Ich bin sehr zufrieden mit Ihrer Arbeit“, hingegen schon. Konkret: Benennen Sie nachvollziehbare Aspekte oder Sachverhalte und pauschalisieren Sie nicht. Zum Beispiel: „Deine Idee für eine neue Struktur unseres Lagers trägt dazu bei, dass die Wege kürzer und übersichtlicher gestaltet sind. Vielen Dank dafür.“ Zeitnah: Wenn Sie bemerken, dass Ihre Leute etwas besonders gut machen, sollten Sie ihnen dazu direkt eine positive Rückmeldung geben. Vollkommen: Loben Sie uneingeschränkt. Über ein Lob, das mit einem „Aber“ wieder aufgehoben wird, freut sich niemand. Möchte man Lob und Anreiz miteinander verbinden, sollte man es mit einem „und wenn“ verknüpfen. Zum Beispiel: „Ihr Vorschlag für die bessere Struktur im Lager wird bereits gut umgesetzt und spart Ihren Kolleginnen und Kollegen viel Zeit. Vielleicht haben Sie auch noch eine Idee, die neuen Wege im Lager übersichtlicher zu gestalten.“ Fortschritte: Loben Sie auch kleine Fortschritte. Das beflügelt die Weiterentwicklung Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Handlungsfeld Kommunikation, Seite 17
Mit richtigem Loben beflügeln Sie Mehr Lob als Kritik: Reines Lob ohne Kritik wirkt auf Dauer unglaubwürdig. Gleiches gilt umgekehrt für Kritik (reine „Lobhudelei“/„Nörgelei“). Sie erzielen jedoch mit einer Mischung aus Lob und Kritik eine langfristig nachhaltige Wirkung. Ein gutes Verhältnis von Lob und Kritik liegt etwa bei 2:1. Gesten: Ein freundliches Nicken, Schulterklopfen, ein „Dankeschön“ reichen oft schon aus. Handlungsfeld Kommunikation, Seite 18
Handlungsfelder Präv_Bestandt. Führung Kommunikation Beteiligung Beteiligung Handlungsfeld Beteiligung eins ist sicher: Wer selbst mitgestalten kann, leistet mehr! Ihre Beschäftigten kennen die eigenen Arbeitsplätze am besten. Nutzen Sie das wertvolle Wissen Ihrer Beschäftigten und fragen Sie aktiv nach. Was liegt da näher, als sie bei relevanten Entscheidungen mit einzubeziehen, sie Verantwortung tragen zu lassen? Was kann am jeweiligen Arbeitsplatz, an den Abläufen oder Arbeitsmitteln verbessert werden? Ihre Belegschaft wird dieses Vertrauen zu schätzen wissen, Sie mit der eigenen Erfahrung und Kompetenz unterstützen zu können. Das steigert die Motivation und letztlich auch die Leistungsfähigkeit Ihrer Beschäftigten. Ihre BGHM-Betriebsbetreuer informieren Sie gerne über die zugehörigen Angebote. Handlungsfeld Beteiligung, Seite 1
Handlungsfeld Beteiligung, Seite 2
Handlungsfelder Präv_Bestandt. Führung Kommunikation Beteiligung Beteiligung Kurz gefragt – schnell gecheckt • Gibt es für Ihre Beschäftigten systematisch die Möglichkeit, Verbesserungsvorschläge und Ideen einzureichen? • Wenn Ihnen ein Einfall oder Vorschlag präsentiert wird, haben Sie Vertrauen und geben Sie der/dem Beschäftigten die Möglichkeit, diesen bei der Arbeit auch auszuprobieren? – Wann gab es zuletzt einen Vorschlag einer/eines Beschäftigten? – Wie sind Sie damit umgegangen? • Geben Sie Ihren Beschäftigten bei Maßnahmen zur Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit die Möglichkeit zur Mitsprache? – Wann haben Sie eine solche Maßnahme zuletzt durchgeführt? – Wie haben die Beschäftigten reagiert? • Werden Verbesserungsvorschläge bei Ihnen immer erfasst und umgesetzt? – Was ist die aktuellste Verbesserungsidee? – Was passiert mit dieser Idee? Es handelt sich hierbei um eine erste Auswahl von Fragen. Für eine ausführliche und fundierte Analyse zu diesem und allen weiteren Handlungsfeldern steht Ihnen der Kultur-Check der BGHM zur Verfügung. Weitere Informationen unter www.einsistsicher.kommmitmensch.de. Handlungsfeld Beteiligung, Seite 3
Ein paar Praxistipps zum Einstieg Gute Einfälle oder Vorschläge lassen sich bei der Arbeit umsetzen bzw. werden Verbesserungsvorschläge erfasst, dokumentiert und dann umgesetzt. → Jede/r Beschäftigte sollte pro Jahr mindestens einen ausgearbeiteten Verbesserungsvorschlag einbringen und in eine „Innovation-Box“ werfen. Die Auswertung erfolgt in festen zeitlichen Abständen und in transparenter Form für alle. Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit werden gemeinsam besprochen. → Die Chefin/der Chef möchte mehr Sicherheit und lässt die Belegschaft mitentscheiden, was dafür angeschafft wird. Die spätere Nutzung ist dann verpflichtend. Gefährdungsbeurteilungen werden gemeinsam besprochen. → Die Formulare müssen zur Praxis passen. Dazu findet einmal pro Jahr eine Besprechung statt. Selbstverständlich gibt es noch weitere praktische Tipps für Ihren Alltag. Der für Sie zuständige Betriebsbetreuer der BGHM informiert Sie gerne. Handlungsfeld Beteiligung, Seite 4
Handlungsfelder Präv_Bestandt. Führung Kommunikation Beteiligung Beteiligung Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite Natürlich zahlt sich Ihr Engagement auch aus. Mit dem Sicherheitspreis der BGHM werden Maßnahmen ausgezeichnet, die in vorbildlicher oder innovativer Weise Arbeitsunfälle oder die Entstehung bzw. Verschlimmerung von Berufskrankheiten wirksam verhindern. Mehr Informationen erhalten Sie unter www.sicherheitspreis.bghm.de Über die für Sie zuständige Aufsichtsperson der BGHM können Sie ein Paket mit wichtigen Informationen rund um die BGHM und das Thema Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit bestellen. Diese „BGHM- Starterbox“ enthält Medien mit Basisinformationen für neue Betriebe sowie ein Unterstützungsangebot zur Einführung eines betrieblichen Vorschlagwesens zum Thema Arbeitsschutz. In die Starter-Box können zudem Verbesserungsvorschläge eingeworfen werden. Sie kann daher als „Innovation-Box“ in Ihrem Betrieb dienen. Wie Sie beispielsweise Beschäftigte beim Erstellen der Gefährdungsbeurteilung einbinden können, erfahren Sie auf der BGHM- Homepage-Seite mit dem Webcode: 213. Dort stehen viele weitere Informationen rund um das Thema Gefährdungsbeurteilung zur Verfügung. Des Weiteren gibt es die bewährten speziellen Beratungsangebote der BGHM, über die Sie sich vorab im Internet unter www.bghm.de; Webcode: 489 informieren können. Sprechen Sie mit Ihrem BGHM- Betriebsbetreuer, der Sie dazu gerne ausführlich berät. Handlungsfeld Beteiligung, Seite 5
Handlungsfeld Beteiligung, Seite 6
Handlungsfelder Präv_Bestandt. Führung Kommunikation Beteiligung Beteiligung Sicher und gut beteiligen: So gelingt‘s Beschäftigte angemessen zu beteiligen, ist stets ein Balanceakt. Einerseits sollen sich möglichst alle Beschäftigten aktiv einbringen, um Entscheidungen und Maßnahmen im Unternehmen zu verbessern. Andererseits gilt es, mit dem Thema Beteiligung keine unerfüllbare Erwartungen zu erzeugen – schließlich soll am Ende einer Einbindung der Beschäftigten auch ein realisierbares Ergebnis stehen. Wie gehen Sie also sinnvoll vor? Klären Sie die Zielsetzung Zu Beginn sollten zwei wichtige Fragen geklärt werden: Wer soll sich beteiligen und wie soll diese Beteiligung erfolgen? Die Antworten auf diese Fragen definieren das gemeinsame Ziel. Wenn auch geklärt ist, wie weit die Beteiligung geht und wo sie endet, teilen Sie die Ergebnisse der Belegschaft schon im Vorfeld mit. Beachten Sie: Beteiligung benötigt Zeit. Es gibt viele, meist sehr kurzfristige Entscheidungen, die dafür ungeeignet sind. Längerfristige Themen, die geplant werden können, eignen sich für eine Beteiligung sehr gut. Legen Sie einen Zeitplan an, mit dem Sie festlegen, wer bis wann beteiligt werden soll. So behalten Sie stets den Überblick. Vielfältige Beteiligungsformen Es gibt viele Möglichkeiten, Beschäftigte zu beteiligen: beginnend bei zeitlich begrenzter Projektarbeit bis hin zu langfristig etablierten Arbeitsgruppen. Bei projektbezogenen Beteiligungsformen gibt es eine klar formulierte Problemstellung mit konkreten Zielen, wichtigen Zwischenzielen (Meilensteine) und mit einem festen Zeitrahmen. Eine offene Beteiligung bedeutet wiederkehrende Meinungsäußerungen ohne festgelegte Regelmäßigkeit. Dabei stehen die Anliegen der Beschäftigten im Fokus und werden zum Beispiel in Form von Diskussionen, Umfragen oder Gesprächen berücksichtigt. Außerdem gibt es eine institutionalisierte Beteiligung, die regelmäßig, zu einem festgelegten Zeitpunkt und kontinuierlich abläuft. Beispiele dafür sind die jährliche Handlungsfeld Beteiligung, Seite 7
Sicher und gut beteiligen: So gelingt‘s Gefährdungsbeurteilung oder ein Ideen-Treffen. Mehr Informationen dazu lesen Sie auf den folgenden Seiten mit Praxisbeispielen. Idealerweise binden Sie Beteiligungsmöglichkeiten in den Arbeitsalltag Ihrer Beschäftigten ein. Mit der auf den folgenden Seiten vorgestellten Starterbox der BGHM erhalten Sie dafür eine erste Grundlage. Für welche Form der Beteiligung Sie sich auch entscheiden, bedenken Sie: Beteiligung soll vor allem sicherstellen, dass wirksame und akzeptierte Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden, die letztlich alle zur Verbesserung der Arbeit beitragen. Prüfen Sie regelmäßig, ob die gewählten Beteiligungsformen funktionieren und angenommen werden. Was passiert „danach“? Wenn Sie Ihre Beschäftigten einbeziehen, werden viele Meinungen und Ideen gesammelt, die in einem transparenten Verfahren zu einer Entscheidung zusammengeführt werden sollten. Diese Ideen und Meinungen müssen sortiert und ausgewertet werden. Legen Sie fest, ob die Beschäftigten auch an der Entscheidung über konkrete Maßnahmen eingebunden werden sollen – und wo dabei die Beteiligung endet. Ein Hinweis aus der Praxis: Beteiligung ist eine Übungssache. Geben Sie sich und Ihren Beschäftigten die Zeit, sich daran zu gewöhnen, dass Äußerungen ernst genommen werden, unpassende Bemerkungen fehl am Platz sind und es erwartet wird, dass gemeinsame Beschlüsse auch umgesetzt werden, ganz ohne „Machtwort“. Dann werden Sie erleben, dass Beteiligung Ihr Unternehmen besser, sicherer und gesünder macht. Handlungsfeld Beteiligung, Seite 8
Handlungsfelder Präv_Bestandt. Führung Kommunikation Beteiligung Beteiligung Sicher und gut beteiligen: So gelingt‘s Zwei Beispiele aus der Praxis Die Gefährdungsbeurteilung Beschäftigte in die obligatorische Gefährdungsbeurteilung einzubeziehen ist ein ideales Beispiel, um eine Beteiligungskultur in der Praxis umzusetzen und ein Gespür dafür zu entwickeln. Gleichzeitig kann man damit den Beschäftigten den Wert von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit vermitteln. Nehmen Sie beispielsweise alle zu den Begehungen der Arbeitsplätze und der Umgebung mit. Binden Sie dabei die Beschäftigten aktiv ein und lassen Sie sich Anregungen geben, Probleme schildern oder fragen Sie Ihre Beschäftigten nach beidem. In einem separat stattfindenden Workshop kann zudem die Beurteilung der psychischen Belastung besprochen werden. Oder fordern Sie Ihre Belegschaft dazu auf, mit offenen Augen durch den Betrieb zu gehen und gefährliche Stellen, Maschinen oder Ähnliches mit einem „Klebestreifen“ zu markieren, um anschließend die Gefährdungsbeurteilung dafür zu erstellen. Ideen-Treffen Dabei handelt es sich um regelmäßige Zusammenkünfte, die nach einem festgelegten Muster ablaufen und alle Beschäftigten oder alle Personen einer bestimmten Abteilung einbinden. Diese Treffen bieten die Möglichkeit, gemeinsam über Arbeitsabläufe, Produktqualität und den Arbeitsschutz zu sprechen. Halten Sie die Treffen beispielsweise jeden Morgen oder wöchentlich ab – am besten immer an einem festen Ort. Nach einer kurzen Begrüßung nennen Sie kurz die von Ihrer Seite aus zu besprechenden Themen. Lassen Sie sich aber auch von den Teilnehmenden Punkte nennen. Spontan auftretende Probleme können auf diese Weise zeitnah geklärt werden. Sie können in dieser Runde außerdem eine gut umgesetzte Maßnahme loben. Das motiviert alle Beteiligten. Handlungsfeld Beteiligung, Seite 9
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