Energieef zienz in der Direktvermarktung

 
WEITER LESEN
Energieef zienz in der Direktvermarktung
Energieeffizienz
in der Direktvermarktung

          A
       B
      C
      D
   E
  F
 G
Energieef zienz in der Direktvermarktung
Energieef zienz in der Direktvermarktung
Energieeffizienz
in der Direktvermarktung

                                                              3

                                                          2

                                                                       13
                                                          4                 12

                 1
         8

                                                      5

             7                                                    11

                                           6

 1)   -25 % Effiziente Wartung und Bedienung
 2)   5 % pro 1 °C Anpassung der Kühltemperatur
 3)   -30 % Wärmedämmung, Systemoptimierung
 4)   5 % pro 1 °C Vorkühlung
      Kein Kühlen warmer Lebensmittel
 5)   bis 80 % Wärmerückgewinnung
 6)   70–80 % Einsatz energieeffizienter Kühlgeräte
      Ersatz alter Geräte
 7)   Richtige Aufstellung
      1 °C höhere Raumtemperatur
      2–3 % mehr Stromkosten
 8)   5–10 % Abtauung
Energieef zienz in der Direktvermarktung
Energieeffizienz
in der Direktvermarktung

Einsparmöglichkeiten beim Lagern,                Handlung, die heute gesetzt wird, bedeutet
Kühlen und Gefrieren                             einen entscheidenden Schritt in Richtung
                                                 Klimaschutz, Kosteneinsparung und Energie-
In der Landwirtschaft gibt es zahlreiche Ein-    unabhängigkeit.
sparmöglichkeiten, die Klima und Geldbörse
schonen und gleichzeitig den Wunsch nach         Lagern und Kühlen sind unverzichtbare
mehr Energieunabhängigkeit erfüllen. Jede        Medien in der Landwirtschaft und vor allem
Energiesparmaßnahme reduziert langfristig        in der Direktvermarktung, um die Lager-
den Energiebedarf und macht den landwirt-        fähigkeit und in weiterer Folge die Lebens-
schaftlichen Betrieb fit für künftige Energie-   mittelqualität gewährleisten zu können.
innovationen.
                                                 Zwar sind Lagerung und Kühlung mit hohen
Vor allem die Steigerung der Energieeffizi-      Energieverbräuchen verbunden, diese las-
enz ist eine herausfordernde Aufgabe: Ener-      sen sich jedoch oft durch einfache und
giesparen und Effizienzsteigerung sind die       gezielte Maßnahmen stark reduzieren. Auch
Königsdisziplinen auf dem Weg zur Energie-       das Alter der Anlagen hat Auswirkungen –
autarkie. Mut, Ausdauer und Innovations-         alte Gefriertruhen haben oft einen 10- bis
freude garantieren persönliche Erfolge. Es       12-mal höheren Energieverbrauch als ver-
gibt dabei viele Maßnahmen, die es erlau-        gleichbare Neuanlagen. Überschlägig ge-
ben, bereits mit geringem technischen und        rechnet können durch Effizienzmaßnahmen
finanziellen Aufwand beachtliche Einspar-        die Energieverbräuche von Kühlanlagen um
effekte zur erzielen. In manchen Fällen reicht   bis zu 50 % verringert werden.
bereits ein Umdenken in den Arbeitsabläu-
fen.                                             In der vorliegenden Broschüre erhalten Sie
                                                 wertvolle Tipps im richtigen Umgang mit der
Die Energieversorgung der Zukunft ist            Lagerung – vom Kühlen bis zum Gefrieren –
smart, effizient und grün. Nutzen Sie daher      von Lebensmitteln, die sich relativ schnell
die Möglichkeiten, Energie auf Ihrem Be-         auf das Betriebsergebnis auswirken können.
trieb effizient einzusetzen. Jede effiziente
Energieef zienz in der Direktvermarktung
Richtige Lagerung
von Lebensmitteln

Kühlen und Gefrieren

Unter Lebensmittelhygiene werden Maß-                                    verbunden ist, sollen die erforderlichen Tem-
nahmen und Vorkehrungen verstanden, die                                  peraturbereiche für Lagerung und Verkauf
notwendig sind, um Gefahren unter Kontrol-                               von Lebensmitteln unbedingt eingehalten
le zu bringen und zu gewährleisten, dass ein                             werden. Bei den angegebenen Temperatu-
Lebensmittel unter Berücksichtigung seines                               ren handelt es sich um Maximalwerte – die
Verwendungszweckes für den menschli-                                     eingesetzten Kühlaggregate sind so einzu-
chen Verzehr geeignet ist. Unmittelbar damit                             stellen, dass die Maximaltemperaturen nicht
verbunden ist die richtige Lagerung, insbe-                              überschritten werden können.
sondere die Kühlung bzw. das Gefrieren von
Lebensmitteln. Da dies mit Energiekosten

            Empfohlene Temperaturen für Lagerung und Transport von Lebensmitteln

                                                                                  Tiefgekühlte Lebensmittel

                             Milch- und Milchprodukte (z. B. Frischmilch, Käse)

                                                       Zu kühlende Eiprodukte

                                  Fischereierzeugnisse gegart oder geräuchert

                            Verkauf                       Fischereierzeugnisse
                            Lagerung
                                                            Fleischerzeugnisse

                                                                   Hackfleisch

                                                                Innereien, Blut

   Rohes Fleisch von Hausgeflügel, Wildgeflügel, Laufvögeln, Kaninchen, Hasen

               Rohes Fleisch von Rind, Kalb, Schwein, Schaf, Ziege, Pferd, Wild

                                                      Kühl- und Lagertemperaturen
Energieef zienz in der Direktvermarktung
Erforderliche Temperaturniveaus in der Verarbeitung und Lagerung
Üblicherweise wird in der Direktvermarktung Kälte in folgenden Temperaturniveaus benötigt:
                                                    Erforderlicher Temperaturbereich
Verarbeitungsräume – Zerlegeräume –                 Max. 12 °C
Klimakühlung
Pluskühlung                                         +2 °C bis +10 °C
Normalkühlung                                       -5 °C bis + 5 °C
Tiefkühlung                                         -25 °C bis -15 ° C

In der Fleischverarbeitung ist neben der       flächentemperatur bei Fleisch 7 °C und bei
Maximaltemperatur im Schlacht- und Zer-        Nebenprodukten der Schlachtung 3 °C nicht
legeraum darauf zu achten, dass die Ober-      übersteigt.

Kälteanwendungen
Kühlräume und Kühlzellen

Bauweise                                       Komponenten und Funktionen
Kühlräume und Kühlzellen werden üblicher-      eines Kühlsystems
weise aus Sandwich-Paneelen mit innenlie-      Wesentliche Komponenten eines Kühlsys-
gender Wärmedämmung aus PU errichtet.          tems sind Verdichter (= Kompressor), Ver-
Kühlräume älterer Bauart sind meist in ge-     flüssiger (luft- oder wassergekühlt), Drossel-
mauerter Bauweise mit Innenverfliesung         organ (meistens Expansionsventil), Ver-
ausgeführt und weisen wesentlich höhere        dampfer sowie Leitungssystem und Kälte-
Wärmeverluste und somit höhere Energie-        mittel. Der Verdichter (bzw. Kompressor)
kosten als Kühlzellen neuerer Bauart auf. In   saugt den gasförmigen Arbeitsstoff, also
vielen Fällen kommen aus Kostengründen         das Kältemittel, aus dem Verdampfer an.
(vielfach in der Wildbewirtschaftung) mobile   Das Kältemittel wird im Verdichter auf einen
Kühlzellen zum Einsatz. Die Kälteerzeugung     höheren Druck gebracht. Dabei erwärmt
erfolgt üblicherweise mit Kompressionskäl-     sich dieses Gas. Nun gelangt dieses kompri-
teanlagen, der Antrieb der Kompressoren        mierte Gas in den Verflüssiger, wo es unter
erfolgt mit Strom.                             gleichbleibendem Druck abgekühlt wird.
                                               Durch den Wärmeentzug verflüssigt sich das
                                               Kältemittel.
Energieef zienz in der Direktvermarktung
In der Folge gelangt das Kältemittel zum             Raumthermostat und die Temperaturüber-
Drosselorgan, wo es auf einen niedrigeren            wachung. Ein Druckausgleichsventil verhin-
Druck entspannt wird. Bei diesem Vorgang             dert mechanische Belastungen, eine Tür-
beginnt das Kältemittel zu sieden, also zu           rahmenheizung das Einfrieren der Tür bei
verdampfen. Die dazu notwendige Wärme                Temperaturen < 0 °Celsius.
entzieht das Kältemittel der Umgebung, die
kühlt dabei ab. Dieser Vorgang läuft ununter-        Energiebedarf
brochen, solange der Kompressor in Betrieb           Der Energiebedarf ist von vielen Faktoren,
ist. Das Kältemittel verbraucht sich nicht, da       beispielsweise Dämmung der Kühlräume
es sich in einem geschlossenen Kreislauf             bzw. -zellen, Wartungszustand der Anlage,
befindet. Wichtig ist, dass das Kältesystem          Anlagenbedienung, Aufstellungsort des
dicht ist, damit das Kältemittel nicht aus dem       Kompressors, Einlagerungstemperatur der
System entweichen kann.                              zu kühlenden Produkte, Kühllogistik etc.,
                                                     abhängig.
Im Kühlraum bzw. in der Kühlzelle wird der
Luftkühler eingebaut. Zur Abfuhr von Tau-            In der Tabelle sind Richtwerte für den Ener-
wasser, das bei der Abtauung des Eisan-              gieverbrauch von Kühlräumen neuerer Bau-
satzes am Luftkühler anfällt, wird ein Abflus-       art in kWh / m³ Kühlvolumen / Jahr ersicht-
srohr an die Abwasserleitung angeschlossen.          lich.
Zur Innenausrüstung gehören auch das

                                          Verbrauch in kWh / m³ Kühlraumvolumen / Jahr
Art des Raumes /                                 Energieeffiziente         Durchschnittswert
Temperatur in °Celsius                                   Anlagen
Kühlraum, +2 °C                                         100 kWh                      200 kWh
Tiefkühlraum, -18 °C                                    200 kWh                      400 kWh
Kühlmöbel, +2 °C                                      5.000 kWh                   8.000 kWh
Tiefkühlmöbel, -18 °C                                10.000 kWh                  16.000 kWh

Bei Kühlräumen bzw. Kühlzellen ist der größte Einsparungseffekt durch entsprechende Wärme-
dämmung erzielbar. Schlechte Dämmung erfordert eine höhere Kälteleistung und somit höhe-
ren Stromverbrauch.

Kühlzelle, Innenvolumen 20 m³               Dämmung                  Erhöhung der Kälteleistung
Tiefkühlung                              100 statt 200 mm                     49 %
Normalkühlung                             80 statt 160 mm                     37 %
Pluskühlung                               80 statt 160 mm                     35 %
Tipps                    der Wärmedäm           m   un g   ve  rring  ert Kälteleistung
                                                                         ratur führt zu ein
                                                                                              und Stromverbra
                                                                                             er Verringerun g de
                                                                                                                uch
                                                                                                                r
      • Verbesserung                               pf un  gs  te  m  pe                                   3 %
                            drigere Verdam                                     die Energieeffizien
                                                                                                    z um
      • 1 °Celsius nie                              5 % und steigert
                            de  r  An  lag  e um                                           Kü hla gg regates)
           Kälteleistung                           pe  ra tu r  (A uf  stell ungsort des
                            here Raumtem                                      n Kompressor vo
                                                                                                  n 2–3 %
       • 1 °Celsius hö                             rombedarf für de
                             en    hö  he  re n St                                          hle r) vermeiden
            verursacht ein                        ler , vo rn  e   No  rm  al- oder Pluskü
                            (hinten Tiefküh                                    nen Pufferraum
       • Kombizellen                           n  dadurch geschaffe
                            ste   du  rch   de
            Energieverlu
                                     issionsverluste)
             (geringere Transm                              ichtungen überpr
                                                                                     üfen
                 ge lm äßig  die   Funktion der Türd
        •    Re                                            notwendig
                                n nicht unbedingt
        • Licht aus, wen
                                                                               w. Kühlzellen
                                  ba  ut  en  vo  n  Kühlräumen bz
         Bei Neu- und Um
                                   achtet werden:
         soll Folgendes be
                                  tberechnung
         • Exakte Kühllas                                    en –
                                  lteverbundsystem                                     -zellen
          • Einsatz von Kä                        m  eh  re re    Kühlräume bzw.
                               so  r  ve rs or gt
                ein Kompres                                 metauschers –
                                   slegung des Wär
          • Großzügige Au                                        viel Strom
                                      mehr, spart aber
                kostet nicht viel                           ter
                                 effizienter Verdich
           • Verwendung                               d  St euerkonzept
                                     gelungs- un
           • Optimiertes Re                                      ingungen anpass
                                                                                       en,
                                    g den Betriebsbed
           • Teillastregelun                                        i Verb   un danlage n
                                        rdichterstufung be                               haltung,
                 z. B. optimale Ve                                         linde rw eg sc
                              ltb  ar e  Ve rd ich te rmotoren, Zy
            • Volumscha
                                         vermeiden etc.
                  Saugdruckregler                               ratur
                                   ndensationstempe
             • Gleitende Ko                          –  be  da   rfsgerecht
                                      usysteme
             • Effiziente Abta                                ärmetauscher
                                     Reinigung der W
              • Regelmäßige                                       mittelfüllmenge
                                      Kontrolle der Kälte
              • Regelmäßige                                     ng
                                     h, Abwärmenutzu
              • Wenn möglic                             g de   r  Kühlraumtüren
                                     ltene Öffnun
               • Kurze und se
                                        de Beleuchtung
               • Energiesparen

Beim Setzen der folgenden Maßnahmen kann sofort mit Einsparungen von bis zu 15 % des
Strombedarfs pro Maßnahme gerechnet werden.

                              Benutzung effizienter Geräte und Anlagen
Antriebe mit Drehzahlregelung                                                                            4–5 %
Hocheffizienzmotoren für Ventilator und Verdichter                                                       2–5 %
Hocheffizienter Kältekompressor                                                                          2–5 %
Hocheffizienzmotor für Ventilator am Kondensator                                                         2–5 %
Verminderung des Kältebedarfs
Systemoptimierung                                                                                    8–10 %
Betriebs- und Wartungsmaßnahmen                                                                       4–8 %
Stärkere Dämmung                                                                                     5–10 %
Wärmerückgewinnung                                                                   80 % (der Wärme)
Effiziente Geräte und Beleuchtung                                                                         2%

                                    Richtige Bedienung
Reinigung der Wärmeübertragungsflächen                                                                    3%
Steuerung des Verdichtungsenddrucks am Kältekompressor                                             10–15 %
Abtauungssteuerung                                                                                        5%
Vermeidung unnötig niedriger Kühltemperaturen                                                    5 % / 1 °C
Effiziente Geräte und Beleuchtung                                                                         2%

Kälteanwendungen
Steckerfertige Geräte

Neben Kühlräumen und Kühlzellen kommen                stellt das Energielabel neben anderen Fakto-
eine Vielzahl an steckerfertigen Anlagen,             ren eine wesentliche Entscheidungsgrund-
beginnend vom Kühlschrank bis hin zum                 lage dar. Die einzelnen Effizienzklassen wei-
Verkaufsautomat, zur Anwendung. Bei der               sen den Stromverbrauch im Vergleich zu
Anschaffung von Neuanlagen ist auf die                einem Standardgerät (altes Label: Effizienz-
Energieeffizienzklassen zu achten. Dabei              klasse D = 100 %) aus.

 Stromverbrauch (altes Label)
Effizienz-             Strom-
klasse              verbrauch
Klasse A++          unter 30 %
Klasse A+            30–42 %
Klasse A             43–55 %
Klasse B             56–75 %
Klasse C              76–90 %
Klasse D            91–100 %
Klasse E            101–110 %
Klasse F            111–125 %
                                    Ab 1. März 2021 tritt das neue Energielabel in Kraft. Geräte, die bis dato der
Klasse G          über 125 %        Klasse A+++ entsprachen, werden im neuen Label in der Klasse D eingestuft.
Energieverbrauch                                spielsweise richtige Einlagerung, Abtauen
Der Energieverbrauch bei steckerfertigen        des Kühlgerätes, Aufstellungsort etc., ab-
Kühlaggregaten ist von vielen Faktoren, bei-    hängig.

Kühl/Kältegerät                                               Energiebedarf in kWh /
                                                               100 Liter / 24 Stunden
Belegstationen                                                            1,3–1,5 kWh
Kühlwannen                                                                3,3–3,5 kWh
Konfiskalkühler (Bioabfallkühler)                                         0,9–1,5 kWh
Frischwarentheke (Fleisch, Wurst etc.)                                    2,5–3,2 kWh
Kühlschrank mit Gefrierteil                                             0,19–0,35 kWh
Gefrierschrank                                                          0,19–0,38 kWh
Gefriertruhe                                                            0,11–0,31 kWh
Ab-Hof-Automat                                                          0,25–0,33 kWh

Die Angaben gelten jeweils für Neugeräte. Bestehende Altanlagen können wesentlich davon
abweichen, beispielsweise können Gefriertruhen älterer Bauart mit einem Füllinhalt von
400 Litern einen Jahresstromverbrauch von 700–1.000 kWh bzw. 45–70 kWh / 100 Liter /
24 Stunden aufweisen.

Kontrolle lohnt sich!                           sich bereits bei der Berücksichtigung der
Mit diesen Angaben sowie durch Strom-           unterschiedlichen Temperaturbereiche, bei-
messungen bei eigenen Geräten mittels           spielsweise im Kühlschrank, bereits Geld
digitaler Stromzähler, die vor dem jeweiligen   sparen und zusätzlich die Qualität hochwer-
Gerät an der Steckdose angeschlossen            tiger Lebensmittel erhalten.
werden, können Vergleichswerte für die Effi-
zienz der Kühlgeräte ermittelt werden. Digi-    Die Temperatur im Kühlschrank ist nicht
tale Strommesser sind in den meisten Bau-       überall gleich.
märkten erhältlich. Übliche „Steckdosen-        Die Temperatur im Kühlschrank ist nicht
messgeräte“ können bis zu einer Wirk-           überall gleich. In einem herkömmlichen
leistung von 3,5 kW verwendet werden.           Kühlschrank ist der kälteste Bereich auf dem
                                                Regalboden direkt über dem Gemüsefach.
Richtig Einlagern spart Geld!                   Dort lagern Lebensmittel bei etwa 2–3 °C.
Leicht verderbliche Lebensmittel müssen         Am wärmsten ist es in der Kühlschranktür,
kühl gelagert werden. Mit Köpfchen lässt        dort herrschen Temperaturen von etwa 9 °C.
Kühlen mit Köpfchen
spart Geld

Ein „Self-Check“ für die Kühlung                         räten kann schnell zu Effizienzsteigerungs-
Wichtig für effizientes Kühlen ist ein gut               maßnahmen führen. In der angeführten
durchdachtes Kühlkonzept. Effizienzerhö-                 Tabelle haben Maßnahmen mit der Ziffer 1
hung ist nicht immer mit Kosten verbunden,               geringe, mit der Ziffer 4 hohe Auswirkungen
mit „Köpfchen“ kann viel Geld ohne zusätz-               auf die Effizienz des Kälte- bzw. Kühlsys-
liches Investitionen gespart werden. Ein                 tems und in weiterer Folge auf die Lage-
„Self-Check“ bei Kühlräumen und Kühlge-                  rungs- und Kühlkosten.

Maßnahme                                                        Nutzen    Zeit   Kosten    Kom-
                                                                                          plexität
Richtiges Kühlen: Warme Speisen zuerst auskühlen lassen,           3       1       0         0
da sonst zusätzlich Energie zum Kühlen der Speisen
aufgebracht werden muss.
Lageflächen optimal nutzen. Verwenden Sie weniger, dafür           2       1       0         0
gut gefüllte Kühlgeräte bzw. -räume. Nahezu leere Kühl-
geräte sind ineffizient.
Türen nur kurz öffnen: Türen von Kühlgeräten, Kühlschrän-          2       0       0         0
ken, Kühlräumen etc. so kurz wie möglich öffnen, um das
Eindringen warmer und feuchter Luft zu verhindern.
Achten Sie auf den Standort von Kühlgeräten. Die Aufstel-          2       0       0         0
lung neben Wärmequellen und bei direkter Sonneneinstrah-
lung (z. B. Verkaufsautomat) soll vermieden werden.
Kontrollieren Sie regelmäßig die Kühlraumtemperatur.               2       1       0         0
In Tiefkühlzellen sind für langfristig frische Lebensmittel
-18 °C ausreichend.
Um einen Wärmeeintrag von außen zu vermeiden, müssen               3       1       1         0
die Türdichtungen in einwandfreiem Zustand sein.
Durch monatliches Reinigen der Kondensatorlamellen                 3       2       1         0
können bis zu 20 % der Stromkosten eingespart werden.
Abwärme von größeren Kühlanlagen lässt sich hervor-                4       2       3         2
ragend mit überschaubaren Umbauten über Wärme-
tauscher für die Vorwärmung von Warmwasser oder für
die Lüftungsanlage verwenden.
Durch den Ersatz alter Kühlgeräte lässt sich der Energie-          4       2       3         1
verbrauch um bis zu 50 % reduzieren.
Auch wenn Kühlvitrinen oder Fleischtheken mit Rollläden            3       2       2         0
geschlossen werden, verbrauchen diese unnötig viel
Energie. Abdeckungen mit Glas weisen einen wesentlich
geringeren Energieverbrauch auf.
Nutzung
von Sonne und Abwärme

Für die Kühlung können verschiedene Arten       Hochleistungs-Sonnenkollektoren
von Wärmequellen verwendet werden,              Durch Sonnenkollektoren kann Heißwasser
wodurch sich wesentliche Einsparungen           >65 °C produziert werden, das als Antriebs-
ergeben.                                        energie für eine thermisch betriebene Kälte-
                                                maschine (Absorptions- oder Adsorptions-
Photovoltaikanlagen in Verbindung mit           kältemaschine) eingesetzt werden kann.
Stromspeichern
Der vor Ort produzierte und im Idealfall auch   Abwärme
gespeicherte Strom kann direkt als An-          Abwärme aus beispielsweise Biogasan-
triebsenergie für Kälteaggregate bzw. Kühl-     lagen, Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen etc.
geräte verwendet werden. Mit überschüssi-       eignet sich hervorragend für den Einsatz als
gem Strom kann zum Beispiel auch Eis-           Antriebsenergie für thermisch betriebene
wasser produziert werden, das zur Vorküh-       Kältemaschinen. Aufgrund der hohen Inves-
lung (beispielsweise Milch) verwendet wer-      titionskosten kommen solche Anlagen erst
den kann.                                       bei einer erforderlichen Kälteleistung
                                                >50 kW zum Einsatz.
Energieeffiziente Landwirtschaft
Diese Broschüre wurde im Rahmen des Bildungs-
projekts „Energieeffiziente Landwirtschaft: Sichert
Zukunft. Spart Geld.“ erstellt, das von Bund,
Ländern und Europäischer Union unterstützt wird.
Ziele des Projekts sind die Erhöhung der Energie-
effizienz sowie der Ausbau der erneuerbaren Ener-
gien in der Landwirtschaft.

Kontakt und Projektpartner
LK Österreich                                                           LK Oberösterreich
DI Kasimir Nemestothy                                                   Ing. Günter Danninger
k.nemestothy@lk-oe.at                                                   guenter.danninger@lk-ooe.at
Schauflergasse 6, 1010 Wien                                             Auf der Gugl 3, 4021 Linz

LK Tirol                                                                LK Niederösterreich
Mag. Peter Schießling                                                   Ing. Christoph Wolfesberger
peter.schiessling@lk-tirol.at                                           christoph.wolfesberger@lk-noe.at
Brixner Str. 1, 6020 Innsbruck                                          Wiener Straße 64, 3100 St. Pölten

LK Salzburg                                                             LK Steiermark
Ing. Mag. Matthias Kittl                                                Mag. Thomas Loibnegger
matthias.kittl@lk-salzburg.at                                           thomas.loibnegger@lk-stmk.at
Schwarzstraße 19, 5020 Salzburg                                         Hamerlinggasse 3, 8010 Graz

LK Kärnten
Ing. Martin Mayer
martin.mayer@lk-kaernten.at
Museumgasse 5, 9020 Klagenfurt

                            Impressum 04/2021_9.000: Die eingesetzten Rohstoffe stammen aus nachhaltig
                     bewirtschafteten Wäldern (Papier: Dito – PEFC zertifiziert). Für den Inhalt verantwortlich:
               Ing. Martin Mayer; Fotos: nehophoto/shutterstock, LK Niederösterreich; Illustrationen: Cornelia
                                      Schwingenschlögl; Konzeption & Layout, Covergestaltung: © tsw.co.at;
                          Lektorat: Mag. Michaela Beichtbuchner; Druck: Druckerei Schmidbauer, Fürstenfeld.
Sie können auch lesen