Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) im Jahr 2020 - DVGW EBI

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Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) im Jahr 2020 - DVGW EBI
FACHBERICHTE Forschung und Lehre

         Engler-Bunte-Institut des
         ­Karlsruher Instituts für Technologie
         (KIT) im Jahr 2020
         DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut, Forschungs­
         stelle für Brandschutztechnik und TZW: DVGW-Technologie­
         zentrum Wasser, Karlsruhe, Teil 2
         Harald Horn, Thomas Kolb, Dimosthenis Trimis und Josef Klinger

         Forschung und Lehre, Tätigkeitsbericht, Ausbildung, Weiterbildung

         Dieser jährlich erscheinende Bericht gibt einen Überblick über die Entwicklungen und Aktivitäten am Engler-Bunte-Insti-
         tut, der DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des KIT sowie der Forschungsstelle für Brandschutztechnik. Da-
         rüber hinaus wird über das TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser berichtet. Wie es auch in den vergangenen Jahren
         gehandhabt wurde, erscheinen die gasspezifischen Beiträge in gwf Gas + Energie (Teil 1: Ausgabe 6/2021, EBI ceb; Teil 2:
         Ausgabe 7-8/2021, EBI vbt) und die wasserspezifischen Beiträge in gwf-Wasser | Abwasser (Teil 3: Ausgabe 6/2021, EBI
         WCT; Teil 4: Ausgabe 7-8/2021, TZW). Typischerweise steht die Entwicklung der verschiedenen Einrichtungen mit Beiträ-
         gen aus der universitären Lehre, der Aus- und Weiterbildung, über Forschungs- und Entwicklungsprojekte, über Beratung
         und Firmenkontakte im Fokus. In diesem Bericht wird aber unstrittig auch immer wieder die Corona-Pandemie themati-
         siert werden, da sie sehr tief in die Organisation der Forschungsarbeiten und vor allem der Lehre eingegriffen hat.

         The annual report aims at giving an overview of developments and activities of the Engler-Bunte-Institut, the DVGW­
         Research Center, the Research Center of Fire Protection Technology, and the TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser
         (German Water Center). As every year, the gas related parts can be found in gwf Gas + Energie (part 1: issue 6/2021, EBI
         ceb; part 2: issue 7-8/2021, EBI vbt) and the water related parts in gwf-Wasser | Abwasser (part 3: issue 6/2021, EBI WCT;
         part 4: issue 7-8/2021, TZW). The report typically highlights academic teaching, courses and advanced education, and
         focuses on scientific research and development projects, on consulting and contacts to business companies as well as
         on other activities. However, the current annual report also addresses the effects of the corona pandemic, which does
         significantly influence the daily work in research, consulting and of course teaching.

         (Fortsetzung aus gwf Gas + Energie, Ausgabe 6/2021)

2                                                                                                         gwf Gas + Energie   7-8/2021
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Forschung und Lehre     FACHBERICHTE

2. Aktivitäten des Teilinstituts Verbrennungstechnik, der DVGW-Forschungsstelle, Prüfla-
boratorium Gas, und der Forschungsstelle für Brandschutztechnik
                         Dimosthenis Trimis, Nikolaos Zarzalis, Henning Bockhorn, Jens Hoffmann, Dietmar Schelb

2.1 Lehre und Forschung                                            Systemtechnik liegen. Aus diesem Grund können die
Am Teilinstitut für Verbrennungstechnik wurden 2020 For-           auf der eingesetzten Systemtechnik basierenden Auf-
schungsgebiete insbesondere mit dem Schwerpunkt fle-               gaben nur in Zusammenarbeit und auf der Grundlage
xible Energiebereitstellung bearbeitet. Dabei wurden so-           interdisziplinärer Expertise entwickelt werden. Als
wohl bereits etablierte Forschungsbereiche weiterentwi-            Konsequenz daraus gewinnt die interdisziplinäre Ver-
ckelt als auch neue Thematiken erschlossen. Im Rahmen              bundforschung, insbesondere mit den Materialwis-
der Forschungsgebiete Energiespeicherung und -um-                  senschaften immer mehr an Bedeutung.
wandlung, der Rußbildung, der Verbrennungsinstabilitä-        ■■   Sowohl experimentelle als auch immer stärker nume-
ten, der Verbrennungstechnik in stationären und Flug-              rische Methoden sind im Hinblick auf die zu erwarten-
zeuggasturbinen sowie der grundlegenden Beschreibung               den Probleme wichtig. Die Erhöhung der Rechenleis-
von Verbrennungsvorgängen durch numerische Simulati-               tung ermöglicht dabei eine zunehmend genauere
on wurden eine Vielzahl von Untersuchungen durchge-                Modellierung und numerische Simulation auch von
führt, an denen auch der ehemalige Leiter Prof. Bockhorn           komplexen und multiskaligen Prozessen.
weiterhin in angemessenem Umfang beteiligt ist.
    Die generelle Ausrichtung der Forschung am Teilinsti-     Aufgrund dieser Überlegungen verfolgt das Teilinstitut
tut ist vor dem alle Themengebiete umspannenden, ge-          für Verbrennungstechnik folgende Forschungsschwer-
meinsamen Hintergrund zu sehen:                               punkte:
■■ In der 2017 von der internationalen Organisation „The      ■■ Die Untersuchungen zu Zündvorgängen, Strömungs-

    Millennium Project“ veröffentlichten Auflistung der 15       und Verbrennungsinstabilitäten, der Spraybildung
    globalen Herausforderungen wird die Sicherstellung           und Verbrennung neuartiger flüssiger Brennstoffe, die
    der Energieversorgung in den kommenden Jahrzehn-             Wechselwirkungen zwischen Verbrennungsprozessen
    ten und die damit verbundene, zwingend erforderli-           und Werkstoffen. Dazu sind auch grundlegende Un-
    che, nachhaltige Entwicklung der Menschheit zur Be-          tersuchungen zur Flammenstruktur an Modellflam-
    schränkung des Klimawandels aufgelistet.                     men unerlässlich.
■■ Darin ist das Themenfeld „Sicherung der Energiever-        ■■ Die Kombination von Verbrennungsprozessen mit an-

    sorgung“ enthalten und es wird daher auch weiterhin          deren Verfahren wie thermoelektrischen, elektroche-
    in vielen Feldern der Forschung und Entwicklung              mischen (Elektrolyse, Brennstoffzellen), solarthermi-
    präsent sein. Themen rund um erneuerbare Energien,           schen und solarchemischen Verfahren ist ein For-
    alternative Kraftstoffe, Speicherung und effiziente          schungsthema, das nicht nur den energetischen,
    Nutzung von Energie spielen ebenso eine entschei-            sondern verstärkt auch den stofflichen Aspekt des
    dende Rolle wie deren Bereitstellung und Verteilung.         Verbrennungsprozesses in den Vordergrund rückt.
    Diese ist aufgrund ihrer schwankenden Verfügbarkeit
    durch schnelle und präzise Steuerung und intelligente     Im Bereich der Lehre wurden überwiegend Veranstaltun-
    Vernetzung zu ermöglichen.                                gen in den klassischen Bereichen der Verbrennungstech-
■■ Der Nachhaltigkeitsaspekt wird durch die Nutzung           nik, aber auch weitergehende Lehrveranstaltungen in
    von alternativen und erneuerbaren Energiequellen in       Grund- und Vertiefungsfächern der Fakultät für Chemie-
    Zukunft verstärkt auch in die Prozesse der Fertigungs-    ingenieurwesen und Verfahrenstechnik (CIW/VT) ange-
    industrie Einzug halten, so dass die spezifischen Aus-    boten. Das Praktikum „Numerik im Ingenieurwesen“ so-
    wirkungen deren schwankender Verfügbarkeit bei ih-        wie die Vorlesungen „Wasserstoff- und Brennstoffzellen-
    rer Anwendung große Auswirkungen auf die Sicher-          technologien“, „Messtechnik in der Thermofluiddynamik“
    stellung der Produktqualität haben werden. Im             und „Energietechnik“ können hier erwähnt werden. Das
    Zusammenhang mit diesen Grundüberlegungen stei-           Angebot an Lehrveranstaltungen konnte trotz der her-
    gen die Anforderungen, die für eine Erhaltung bzw.        ausfordernden Umstände in Zusammenhang mit der
    Steigerung der Qualität von Produkten an die Energie-     COVID-19 Pandemie durch Online-Vorlesungen oder als
    effizienz im Herstellungsprozess und damit auch an        Online-Praktikum (z. B. Numerik im Ingenieurwesen) sehr
    die exakte Steuerbarkeit aller beteiligten Teilprozesse   erfolgreich durchgeführt werden. Neben diesen beson-
    gestellt werden müssen.                                   ders hervorgehobenen Veranstaltungen sind viele Stu-
■■ Um eine kontinuierliche Energieversorgung zu ge-           dierende während ihres Studiums auch an den For-
    währleisten, wird also der Fokus auf der gesamten         schungsaktivitäten des Teilinstituts beteiligt. Trotz der

    gwf Gas + Energie   7-8/2021                                                                                           3
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FACHBERICHTE Forschung und Lehre

                  Herausforderungen durch die Pandemie im Jahr 2020            nologien für die klimaschonende Energieumwandlung
                  wurden acht Bachelor- und acht Masterarbeiten abge-          vorangetrieben. In diesem Vorhaben wurden die für die
                  schlossen.                                                   Beschreibung der Verbrennung von flüssigen Brennstof-
                                                                               fen erforderlichen Teilmodelle zu einem Gesamtmodell
                  2.2 Laufende Forschungsarbeiten im Bereich                   zusammengefügt und an einem industrienahen System
                  Verbrennungstechnik                                          erprobt. Eine ähnliche Zielstellung verfolgt auch das von
                  Die aktuelle Forschung auf dem Gebiet der Verbren-           der Europäischen Union im Rahmen des „Horizon 2020“
                  nungstechnik konzentriert sich auf Problemstellungen,        Programms geförderte Verbundprojekt „Turbomachinery
                  die sich für die Speicherung und Bereitstellung von Ener-    retrofits enabling flexible back-up capacity for the transition
                  gie aus fossilen und nachwachsenden Rohstoffen erge-         of the European energy system“ (TurboReflex), das ebenfalls
                  ben, auf eine Reduktion der Entstehung von Schadstof-        in 2021 abgeschlossen werden wird. Für eine Überbrü-
                  fen bei der Verbrennung fossiler und insbesondere auch       ckungszeit zwischen angeforderter Leistung und deren
                  nicht-fossiler, nachwachsender Brennstoffe, auf die Ent-     Bereitstellung durch erneuerbare Energiequellen ist die
                  wicklung von neuen Verbrennungskonzepten für den             zurzeit bereits installierte Leistung fossil befeuerter Kraft-
                  schadstoffarmen Betrieb von Flugzeuggasturbinen und          werke zwar groß genug, jedoch sind die vorhandenen
                  stationären Gasturbinen sowie auf die Erarbeitung von        Anlagen in erster Linie nur für die Abdeckung der Grund-
                  Alternativen zum Einsatz von fossilen Brennstoffen, zu der   last ausgelegt. Eine von dieser Leistungsabnahmeform
                  energetischen Verwertung von Biomassen, der Verringe-        abweichende Betriebsweise führt zu stark erhöhtem Ver-
                  rung von Lärmemissionen aus Verbrennungsprozessen            schleiß sowie unnötig hohen Emissionen. Im Verbund-
                  und der Entwicklung von Modellierungsansätzen für die        projekt TurboReflex wurden daher Technologien zur Auf-
                  Vorausberechnung von Verbrennungsvorgängen und               rüstung bereits installierter Kraftwerke erforscht, die eine
                  Verbrennungseinrichtungen, die zu deren Optimierung          flexiblere Betriebsweise ermöglichen. Damit soll erreicht
                  genutzt werden können. Die in diesen vielfältigen The-       werden, dass eine Betriebsweise mit hohen Lastgradien-
                  menbereichen durchgeführten Forschungsvorhaben               ten nicht zu einer Verschlechterung in Bezug auf Be-
                  werden sowohl in internationalen als auch nationalen         triebszeit, Kosten und Emissionen führt. Eine entschei-
                  Verbundvorhaben und direkten Industriekooperationen          dende Hürde für die Ausweitung der möglichen Teillast-
                  durchgeführt.                                                bedingungen und Leistungsgradienten stellt die
                      Innerhalb eines vom Bundesministerium für Wirt-          emissionskonforme magere Verlöschgrenze („lean blow
                  schaft geförderten Kooperationsprojektes, das im Jahr        off“, LBO) dar. Strahlstabilisierte, vorgemischte Flammen
                  2021 abgeschlossen werden wird, wurde im Teilprojekt         bieten in diesem Zusammenhang eine Möglichkeit, Ver-
                  „Modellierung des Verbrennungsverlaufs bei der Verbren-      brennungstemperaturen bis zu nur 1000-1200 °C zu errei-
                  nung von flüssigen Brennstoffen und Flüssigbrennstoff/Was-   chen und so eine Erweiterung des möglichen Teillastbe-
                  ser-Emulsionen“ die Zielstellung „Betriebsflexibilität und   triebs bei gleichen Emissionen zu erreichen. Am Teilinsti-
                  Brennstoffflexibilität“ in Kooperation mit der Siemens AG    tut für Verbrennungstechnik wurde in diesem Rahmen
                  verfolgt und so die Entwicklung von Verbrennungstech-        die numerische Vorhersagbarkeit der Verlöschgrenzen
                                                                               mit fortschrittlichen Verbrennungsmodellen untersucht
                                                                               und verbessert. Im Jahr 2020 konnte in dem im Projekt
                                                                               bearbeiteten Arbeitspaket ein Kriterium für die Berech-
                                                                               nung der mageren Abblasegrenzen für ein Modellsystem
                                                                               (Bild 2.1) definiert werden, das in der Lage ist, Messer-
                                                                               gebnisse mit guter Genauigkeit wiederzugeben.
                                                                                   Im Rahmen des europäischen Verbundprojektes
                                                                               „Energy Efficient Coil Coating Process“ (ECCO), das vom Teil-
                                                                               institut Verbrennungstechnik koordiniert wird, wird ein
                                                                               neues Ofenkonzept zur Trocknung von lösemittelhalti-
                                                                               gen Beschichtungen auf Stahlbändern entwickelt. Strah-
                                                                               lungsbrenner dienen dabei zur Bereitstellung von Wärme
                                                                               in Form von Festkörperwärmestrahlung im infraroten
                                                                               Bereich. Das neue Ofenkonzept erlaubt, dass die Strah-
                                                                               lungsbrenner mit dem verdampften Lösemittel als Brenn-
Bild 2.1: Vergleich von berechneten und gemessenen mageren Verlöschgrenzen     stoff betrieben werden. Mit dem Fokus der Effizienzstei-
(LBO) für verschiedene Düsengeometrien (D1-D6)                                 gerung des Gesamtprozesses wird im Rahmen des Pro-
                                                                               jektes am Teilinstitut Verbrennungstechnik an der

   4                                                                                                               gwf Gas + Energie   7-8/2021
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Optimierung der Brenner geforscht. Strahlungsbrenner         gen bestimmt und weist eine signifikante Bandbreite auf,
werden als Vormischbrenner betrieben und bestehen aus        wie in Bild 2.2 zu erkennen ist. Zusammen mit geometri-
einem Mischmodul, einer Flammensperre und einer po-          schen Analysen der Strukturen sowie detaillierten numeri-
rösen, keramischen Struktur. Die laufenden Untersuchun-      schen Untersuchungen konnten entscheidende Einfluss-
gen beziehen sich insbesondere auf die Gestaltung die-       faktoren auf die Strahlungsauskopplung der Strahlungs-
ser keramischen Struktur. Zur Bewertung verschiedener        brenner identifiziert werden. In einem abschießenden
Strukturen wird unter anderem die Strahlungseffizienz        Entwicklungsschritt werden strahlungsoptimierte Struktu-
herangezogen, welche das Verhältnis aus Strahlungsleis-      ren entwickelt und experimentell untersucht.
tung und Brennerleistung darstellt. Zur Bestimmung der           Im ebenfalls europäisch geförderten Verbundprojekt
Strahlungseffizienz des untersuchten Strahlungsbrenners      „Advanced direct biogas fuel processor for robust and cost-
wurde eine genormte Messmethode zur Ermittlung der           effective decentralised hydrogen production“ (BioRoburPlus)
Strahlungsleistung von Dunkel- und Hellstrahlern (DIN-       wird Wasserstoff aus entschwefeltem Rohbiogas mittels
EN 419) adaptiert. Betrachtet wurden die in Bild 2.2 links   oxidativer Dampfreformierung produziert. Ziel des Pro-
dargestellten keramischen Strukturen. Die unstrukturier-     jektes ist die Demonstration des Prozesses mit hohem
ten Schäume unterscheiden sich in der Höhe (Brenner-         Wirkungsgrad im technisch relevanten Maßstab von ca.
einlass bis -auslass) sowie der Herstellungscharge, was zu   100 kg Wasserstoff pro Tag. Der hohe Wirkungsgrad wird
unterschiedlichen Porendurchmessern führt. Die Tetra-        durch energetische Verwertung eines im Prozess anfal-
kaidekaeder-Struktur bildet einen periodisch monodis-        lenden Schwachgases erreicht. Der Beitrag des Teilinsti-
persen Schaum ab und die Voronoi-Struktur ermöglicht         tuts Verbrennungstechnik zum Projekt ist ein System zur
die Abbildung einer zufälligen Schaumstruktur und bie-       Verbrennung und Prozesswärmebereitstellung, beste-
tet zusätzlich die Möglichkeit die Porengröße in Strö-       hend aus Mischer, Brenner, Überhitzer, Dampferzeuger
mungsrichtung (klein zu groß) zu variieren.                  und Rekuperator (Bild 2.3). Der entwickelte Porenbren-
    Die Strahlungseffizienz der beschriebenen Strukturen     ner deckt dabei ein weites Leistungsspektrum von
wurde bei unterschiedlichen spezifischen Brennerleistun-     4-34 kW ab und kann mit unterschiedlichen Brenngasen

                                                                                                            Bild 2.2: Fotografien der unter-
                                                                                                            suchten keramischen Strukturen
                                                                                                            (Strömungsrichtung von unten)
                                                                                                            und der Strahlungsbrenner in
                                                                                                            Betrieb (links), Strahlungseffizi-
                                                                                                            enz eines Strahlungsbrenners
                                                                                                            mit den untersuchten kerami-
                                                                                                            schen Strukturen über der spezi-
                                                                                                            fischen Brennerleistung (rechts)

                                                                                                                  Bild 2.3: Links: Maßstabs-
                                                                                                                  getreue Skizze der Bren-
                                                                                                                  nersektion mit Mischer,
                                                                                                                  Brenner, Überhitzer,
                                                                                                                  Dampferzeuger und Re-
                                                                                                                  kuperator. Die Farbe der
                                                                                                                  Ströme repräsentiert die
                                                                                                                  jeweilige Temperatur.
                                                                                                                  Rechts: Brennersektion
                                                                                                                  und Dampferzeuger im
                                                                                                                  Aufbau der Gesamtanlage

gwf Gas + Energie   7-8/2021                                                                                                           5
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                     betrieben werden: zum einen mit dem im Prozess anfal-       Schwankungen in der Gaszusammensetzung einen sta-
                     lenden Schwachgas (21 Vol.-% Wasserstoff; Heizwert          bilen Brennerbetrieb gewährleisten. Das Brennersystem
                     2 MJ/kg), zum anderen mit entschwefeltem Rohbiogas          mit Überhitzer und Rekuperator wurde am Teilinstitut
                     (60 Vol.-% Methan; Heizwert 18 MJ/kg), welches dem Pro-     Verbrennungstechnik entwickelt, gebaut und ersten
                     zess als Einsatzstoff dient. Herausforderung dieser Ent-    Tests unterzogen. Die Inbetriebnahme der Gesamtanlage
                     wicklung war die Stabilisierung des Verbrennungsprozes-     findet im Frühjahr 2021 nahe Turin (IT) bei ACEA Pinerole-
                     ses in porösen Strukturen bei stark variierenden Heizwer-   se Industriale S.p.A. statt. In der verbleibenden Projekt-
                     ten und hohen Luftvorwärmtemperaturen durch                 laufzeit bis zur Jahresmitte wird in Demonstrationskam-
                     Rekuperation. Die automatisierte Regelung des Brenners      pagnen Wasserstoff mit einer Reinheit von 99,9 % bei ei-
                     kann dabei auch für Gemische beider Gase und bei            ner Energieeffizienz von 80 % produziert.
                                                                                      Im durch die EU geförderten Projekt „Renewable Power
                                                                                 Generation by Solar Particle Receiver Driven Sulphur Storage
                                                                                 Cycle“ (PEGASUS) soll ein geschlossener Speicherkreislauf
                                                                                 basierend auf Schwefel eine grundlastfähige Strompro-
                                                                                 duktion mittels konzentrierter Solarthermie ermöglichen.
                                                                                 Dazu wird ein Solarabsorber mit einem thermochemi-
                                                                                 schen Speichersystem für Sonnenenergie auf Grundlage
                                                                                 von elementarem Schwefel und Schwefelsäure kombi-
                                                                                 niert (siehe Bild 2.4). Durch die Verbrennung von Schwe-
                                                                                 fel lassen sich diese Kraftwerke grundlastfähig machen.
                                                                                      Das vom Teilinstitut Verbrennungstechnik durchge-
                                                                                 führte Teilprojekt entwickelt die Brennertechnologie für
                                                                                 die Verbrennung von Schwefel bei hohen Leistungsdich-
                                                                                 ten, die für den Einsatz in Gasturbinen notwendig sind
                                                                                 und damit eine effektive Stromproduktion mittels kombi-
  Bild 2.4: Schema des schwefelbasierten thermochemischen Kreislaufs zur Spei-   nierter Gas- und Dampfkraftwerke ermöglichen. Im La-
  cherung und Nutzung von Sonnenenergie                                          bormaßstab entsteht dazu ein Schwefelbrenner mit ei-
                                                                                 nem Lastbereich von 10-50 kW. Das entwickelte Brenner-
                                                                                 system mit einem doppel-konzentrischen Drallbrenner
                                                                                 ist in Bild 2.5 zu sehen, das in Anlehnung an das Brenner-
                                                                                 system von Flugtriebwerken konstruiert ist.
                                                                                      Für die Verbrennung von Schwefel bei hohen Leis-
                                                                                 tungsdichten ist der Zerstäubungsprozess entscheidend.
                                                                                 Es wurden bei isothermen Bedingungen (413 K) umfang-
                                                                                 reiche Zerstäubungsexperimente am Teilinstitut Verbren-
                                                                                 nungstechnik durchgeführt (siehe Bild 2.6). Die Tropfen-
                                                                                 größenverteilung wurde mittels Phasen-Doppler-Ane-
                                                                                 mometrie für verschiedene Betriebsbedingungen
                                                                                 bestimmt und als Eingangsgröße zu CFD Berechnungen
                                                                                 und zur Validierung von Modellen verwendet. Die Er-
  Bild 2.5: Querschnittsansicht des entwickelten Brenners zum Verbrennen von     reichbarkeit der hohen Leistungsdichten mit dem entwi-
  Schwefel

     Bild 2.6: Zerstäubungsexperimente mit
         ­f lüssigem Schwefel zur Bestimmung
der Tropfengrößenverteilung mittels Phasen-
   Doppler-Anemometrie und Visualisierung
     des Primärzerfalls mittels Shadowgraphy

      6                                                                                                            gwf Gas + Energie   7-8/2021
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   Bild 2.7: Modularer Multibrennerprüfstand zur Untersuchung verschiedener Neigungswinkel von abgehoben brennenden, mageren Flammen

ckelten Brennerkonzept wurde durch hochauflösende
numerische Simulationen bestätigt. Im nächsten Schritt
wird der Schwefelbrenner am Teilinstitut Verbrennungs-
technik getestet.
    Im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts
CHAIRLIFT (Compact Helical Arranged combustoRs with
lean LIFTed flames) wird ein innovatives Brennkammer-
konzept für Flugzeugantriebe entwickelt, welches das
Potenzial aufweist, die zukünftigen Emissionsziele gemäß
der „Flightpath 2050“ Zielstellung hinsichtlich extrem ge-
ringer Stickoxidemissionen zu erreichen.                        Bild 2.8: Tropfendurchmesser und -anzahl (links) sowie Tropfgeschwindigkeit
    Dafür werden abgehoben brennende, magere Flam-              und -anzahl (rechts) während einer Periode bei einer Anregungsfrequenz von
men mit einer sogenannten helikalen Anordnung von               120 Hz
Brennern in der Ringbrennkammer von Flugzeugtriebwer-
ken kombiniert. Bei dieser Anordnung werden Brenner in
Umfangsrichtung bezogen auf die Turbinenachse in einer
Ringbrennkammer geneigt. Dies führt dazu, dass sich die      akustischen Phänomen in Flugzeugturbinen untersucht.
abgehobenen brennenden Flammen gegenseitig stabili-          Der Beitrag des Teilinstituts für Verbrennungstechnik ist
sieren. Weitere Vorteile sind eine kürzere Brennkammer so-   die Untersuchung der Auswirkung einer pulsierenden
wie ein geringerer notwendiger Neigungswinkel der Leit-      Luftströmung auf den Zerstäubungsprozess des Brenn-
schaufeln und damit ein geringerer Kühlluftbedarf.           stoffes. Hierzu werden grundlagen- und anwendungsori-
    Am Teilinstitut Verbrennungstechnik werden die ex-       entierte Düsen eingesetzt. Die Luftströmung wird mittels
perimentellen Untersuchungen an einem modularen              einer Sirene angeregt, um so sowohl Anregungsfrequenz
Multibrennerprüfstand mit verschiedenen Neigungswin-         als auch Amplitude zu kontrollieren. Das Spray wird mit
keln der Brenner durchgeführt (Bild 2.7). Als Brennstoff     der optischen Messmethode „Phasen-Doppler-Anemo-
wird Kerosin (JET-A1) eingesetzt. Die ersten Ergebnisse      metrie“ phasenabhängig von der Anregung charakteri-
hinsichtlich der Flammenstabilität sind vielversprechend     siert. Die Ergebnisse zeigen, dass Anregungsfrequenzen
und im nächsten Schritt erfolgt die Messung der Luftge-      unter 400 Hz zu einer starken Schwankung des Sauter-
schwindigkeitsfelder und Abgasemissionen.                    durchmessers führen. Verantwortlich dafür ist die Sepa-
    Im Rahmen des Projekts EU-MAGISTER (Machine lear-        rierung der Tropfendurchmesser aufgrund der unter-
ning for Advanced Gas turbine Injection SysTems to Enhance   schiedlich starken Wirkung der Trägheitskräfte (siehe Bild
combustoR performance) wird das Auftreten von thermo-        2.8). Dies führt letztendlich zu einer starken Schwankung

gwf Gas + Energie   7-8/2021                                                                                                           7
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         der lokalen Luftzahl in Abhängigkeit von der Anregungs-          lenten nicht-vorgemischten Erdgas/Ethen Drallflamme
         frequenz, was das thermoakustische Phänomen in der               gemessen. Als Ergebnis konnten die Eigenschaften des
         Flugzeugturbine wiederum verstärken kann.                        gebildeten Rußes auch unter Variation des Luftverhältnis-
              Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs Transregio           ses, der Drallzahl und den in Betrieb beobachteten ther-
         150 „Turbulente, chemisch reagierende Mehrphasenströ-            moakustischen Schwingungen (selbsterregte Verbren-
         mung in Wandnähe“, welcher gemeinsam von der TU                  nungsinstabilität) bestimmt werden. Für die weitere Ana-
         Darmstadt und dem KIT durchgeführt wird, wird am Teil-           lyse der Rußbildung und -oxidation war es zunächst
         institut Verbrennungstechnik die Wechselwirkung zwi-             erforderlich, auch die Auswirkung der thermoakustischen
         schen Skalartransport und Turbulenz an Wänden experi-            Schwingungen auf die Temperaturverteilung im Brenn-
         mentell untersucht. Der Versuchsträger besteht dabei aus         raum zu klären. Dazu wurde insbesondere auch der Ein-
         einer Düse, die mittig mit einer Trennwand versehen ist.         fluss akustischer Schwingungen auf die Strömung näher
         Die beiden Teilströme propagieren nach Düsenaustritt in          untersucht. Die Verteilung der Temperatur und von Ruß-
         einer gewissen Distanz gegen eine zur Strömungsrich-             vorläuferkonzentrationen (Polyzyklische aromatische
         tung senkrechte oder geneigte Wand. Die übergeordne-             Kohlenwasserstoffe, PAK), sowie der mit OH*-Chemolu-
         te wissenschaftliche Fragestellung der Untersuchungen            mineszenz bestimmte Flammenposition und Wärmefrei-
         in der generischen motor- und abgassystemrelevanten              setzung unter akustischer Anregung in der Flamme wur-
         Strömungskonfiguration besteht darin, in Wandnähe                de im Anschluss detailliert untersucht. Für die Bestim-
         die Interaktion von Impuls-, Wärme- und Stofftransport           mung der Rußeigenschaften in einem turbulenten
         bei der Anströmung der gasförmigen Scherschicht                  Strömungsfeld, das bei den praxisrelevanten Bedingun-
         ­zwischen beiden Fluiden zu erforschen. Hierzu werden            gen des fett/mager gestuften RQL-Modellbrenners (RQL,
          zum einen zur Bestimmung der Skalar- und Geschwindig-           „rich burn, quick quench, lean burn“) anzufinden ist, war es
          keitsfelder laserdiagnostische Messtechniken, wie die           erforderlich, die diagnostische Methode der Zwei-Far-
          Planare Laserinduzierte Fluoreszenz (PLIF), die Particle
          ­                                                               ben-zeitaufgelösten laserinduzierten Inkandeszenz (LII)
          Imaging Velocimetry (PIV)/Particle Tracking Velocimetry         für diese Bedingungen zu erweitern. Nur durch die An-
          (PTV) und die (2-Punkt-)Laser-Doppler-Anemometrie               wendung dieser non-intrusiven laseroptischen Methode
          (LDA), eingesetzt.                                              war es möglich, detaillierte Informationen in der unter-
              Aus Platzgründen kann hier keine vollständige und           suchten, komplexen Strömung zu erhalten.
          detaillierte Übersicht über alle Forschungsarbeiten gege-           Die Ergebnisse zeigen, dass aufgrund der akustischen
          ben werden. Hierzu sei auf direkte Kontakte hingewiesen,        Anregung der Luftzufuhr die Konzentrationsgradienten
          die sich einfach über die Internetadresse http://vbt.ebi.kit.   reduziert werden, was im Endeffekt eine verbesserte Ver-
          edu herstellen lassen.                                          mischung von Brennstoff und Luft bewirkt. Daher herr-
                                                                          schen in der Brennkammer bei Anregung quasi „vorge-
         2.3 Abgeschlossene Promotionen                                   mischte“ Verbrennungsbedingungen vor, und demzufol-
         Im Jahr 2020 wurde am Teilinstitut Verbrennungstechnik           ge wird die Größe lokal brennstoffreicher Zonen stark
         eine Dissertation abgeschlossen. Einen Überblick über            eingeschränkt. Gleichzeitig können im Fall der Anregung
         das Forschungsthema gibt die im Folgenden aufgeführte            der Strömung (100 Hz) auch nur kleinere Temperaturgra-
         kurze Zusammenfassung der Arbeit:                                dienten beobachtet werden. Gerade solche Bedingun-
         Aleksandar Aleksandrov: Untersuchung der Rußbil-                 gen hemmen aber die Bildung von PAK, was unmittelbar
         dung und -oxidation in turbulenten nicht vorgemischten           zu einer Inhibierung der Prozesse der Rußbildung und
         Drallflammen – Einfluss von Verbrennungsinstabilitäten.          des Rußwachstums führt (Bild 2.9).
         (Prof. Dr. H. Bockhorn, Prof. Dr. R. Suntz)                          Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen weiterhin eindeu-
                                                                          tig einen direkten Zusammenhang zwischen der PAK-
         Die Hauptziele dieser Arbeit waren die experimentelle            Konzentration und den Rußeigenschaften in der Flamme.
         Untersuchung der Reaktion nicht vorgemischter turbu-             Im Fall der 100-Hz-Anregung der Strömung wird eine
         lenter Drallflammen auf akustische Störungen bei einer           Abnahme des Rußvolumenbruchs f V um ca. 50 % in allen
         Reihe von Anregungsfrequenzen (0-350 Hz) sowie des               Bereichen der Brennkammer, unter gleichzeitiger Reduk-
         Einflusses von Geschwindigkeitsfluktuationen auf die Bil-        tion des mittleren Rußpartikelradius, festgestellt. Dieses
         dung und Oxidation von Ruß und Rußvorläufermolekü-               Ergebnis korreliert sehr gut mit der Veränderung der PAK-
         len. Im Fokus dieser Untersuchungen lag dabei die Inter-         Konzentration in diesen Zonen: Eine Anregung mit
         aktion zwischen thermoakustischen Verbrennungsinsta-             100 Hz verursacht eine Reduktion der Konzentration aller
         bilitäten und der Rußentstehung in der Flamme.                   detektierten PAK (Naphthalin, Acenaphthalin, Indan, In-
             Dazu wurden Rußeigenschaften in Verbindung mit               den, Pyren, Benzo[ghi]fluoranthen, Cyclopenta[cd]pyren)
         Temperatur- und OH*-Chemolumineszenz in einer turbu-             in der Flamme. Unter Berücksichtigung der Existenz von

8                                                                                                           gwf Gas + Energie   7-8/2021
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                                                                                                         Bild 2.9: Mittels Zwei-Farben-
                                                                                                         zeitaufgelöster LII ermittelter
                                                                                                         mittlerer normierter Rußvolu-
                                                                                                         menbruch (f V, oben) und mittle-
                                                                                                         rer Rußpartikelradius (rm, unten)
                                                                                                         unter Anregung der Strömung in
                                                                                                         einer turbulenten nicht-vorge-
                                                                                                         mischten Drallflamme bei zwei
                                                                                                         Düsenabständen HÜB

Rezirkulationszonen bedeutet die dabei beobachtete         prozesse an der Rußpartikeloberfläche dominieren, re-
räumliche Verschiebung der Maximalwerte auch eine          sultieren in einer Reduktion der Gesamtruß-Konzentra­
zeitliche Verschiebung durch ein verzögertes Auftreten     tion, der Partikelgröße und der Anzahldichte in der
der maximalen Spezies-Konzentration. Die akustische An-    Flamme. Die Vergrößerung der Zone hoher OH*-Che-
regung der Strömung und die dadurch verursachten Ver-      molumineszenz weist zudem auf eine Intensivierung der
änderungen in den Bedingungen der Brennkammer füh-         Rußoxidationsprozesse mittels OH-Radikalen hin. Dazu
ren eindeutig zu einer Hemmung der Bildungsprozesse        beschleunigt die Vergrößerung der inneren Rezirkulati-
von PAK. Die Konzentration von Naphthalin wird um 40       onszone (IRZ) die sekundäre Oxidation der bereits ent-
%, von Acenaphthalin um 50 %, von Pyren um 60 % und        standenen Rußpartikel, indem die Verweilzeit dieser Par-
von Cyclopenta[cd]pyren um ca. 30 % reduziert.             tikel in einer Region hoher OH-Radikal-Konzentration er-
    Die Umverteilung der Konzentration der PAK und die     höht wird. Zusammenfassend wurde festgestellt, dass
Verschiebung der Maximalwerte in Richtung der Düse         der Einfluss einer Anregung der Strömung auf die Ruß-
haben eine direkte Auswirkung auf die Prozesse der Ruß-    bildung und Oxidation auf zwei Hauptmechanismen
partikelbildung, sowie auf die anschließenden heteroge-    beruht. Einerseits kann eine frequenzabhängige Intensi-
nen Prozesse des Oberflächenwachstums. Die Rußbil-         vierung der Oxidationsprozesse durch eine Ausdehnung
dungszone (und damit die Bildung von jungem Ruß) wird      der Zone hoher Konzentration von OH-Radikalen festge-
unter Anregung der Strömung kleiner und kann mit zeitli-   stellt werden, andererseits ist eine ebenfalls frequenzab-
chem Verzug beobachtet werden (Verzögerung der Ruß-        hängige Inhibierung der PAK-Bildung zu beobachten.
partikelbildung). Die Zone, in der Koagulationsprozesse    Die Berücksichtigung aller diagnostischen Ergebnisse
dominieren, wird in Folge auch verschoben und tritt spä-   dieser Arbeit erlaubt es, folgende Hypothese aufzustel-
ter auf.                                                   len: Der beobachtete frequenz- und amplitudenabhängige
    Die Inhibierung der Bildung von Rußvorläufermole-      Einfluss der erzwungenen akustischen Anregung der Strö-
külen und Rußwachstumsspezies, kombiniert mit der          mung auf die Prozesse der Rußbildung und -oxidation ist ei-
Vergrößerung der Zone, in der heterogenen Oxidations-      ne Folge der signifikanten Änderung des Geschwindigkeits-

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FACHBERICHTE Forschung und Lehre

         und Temperaturfeldes sowie der OH-Radikal-Konzentration        ■■   Nr. 206: Böhler, K.; Dinkov, I. „Ertüchtigung eines kom-
         in der Flamme.                                                      merziellen Strömungssimulationsprogrammes zum
             Aufgrund der akustischen Anregung der Luftzufuhr                praktikablen Gebrauch bei realen Brandszenarien“
         werden die Konzentrationsgradienten reduziert, was in          ■■   Nr. 207: Vetter, M.; Schöps, F.; Schelb, D. „Einsatz von
         Folge eine verbesserte Vermischung von Brennstoff und               Wärmebildkameras zur Ermittlung der Oberflächen-
         Luft bedeutet. Somit herrschen in der Brennkammer in                temperaturen von Wohnungstüren bei Bränden“
         höherem Maße „vorgemischte“ Verbrennungsbedingun-
         gen vor, demzufolge die lokalen brennstoffreichen Zo-           Lehre und Weiterbildung an der Landesfeuerwehr-
         nen stark eingeschränkt werden. Gerade solche Bedin-           schule Bruchsal und an der angegliederten
         gungen hemmen die Bildung von PAK (Naphthalin, Acen-           ­Akademie für Gefahrenabwehr
         aphthalin, Pyren etc.), was unmittelbar zu einer Abnahme        2020 wurde an der Landesfeuerwehrschule BaWü Unter-
         der Rußpartikelbildung und des Rußwachstums führt. Die          richt für die Lehrgangsteilnehmer des höheren und ge-
         Vergrößerung der Zone hoher OH*-Chemolumineszenz                hobenen Dienstes gehalten - pandemiebedingt aller-
         weist auf eine Intensivierung der Rußoxidationsprozesse         dings in geringerem Umfang als die Jahre zuvor.
         mittels OH-Radikalen hin. Dabei wird die sekundäre Oxi-
         dation der bereits entstandenen Rußpartikel von der Ver-       Laufende Forschungsarbeiten
         größerung der IRZ begünstigt.                                  Die Forschungsstelle für Brandschutztechnik (FFB) arbei-
             Das Auftreten von Verbrennungsinstabilitäten kann, je      tet an verschiedenen Forschungsthemen rund um die
         nach Frequenz, gravierende Folgen auf die Prozesse der         Gebiete des vorbeugenden, abwehrenden und anlagen-
         Rußbildung und Oxidation und somit auf die Rußemissi-          technischen Brandschutzes.
         on von technischen Verbrennungsanlagen haben. Der                  Im Rahmen der IMK-Forschung wurden Brandver­
         frequenz- und amplitudenabhängige Einfluss solcher In-         suche durchgeführt, um empirische und numerische
         stabilitäten muss unbedingt bei der Rußmodellierung            Modelle zu überprüfen. Insbesondere sollten in den
                                                                        ­
         berücksichtigt werden, um eine Erhöhung der Genauig-           ­beschriebenen Versuchen empirische Beziehungen be-
         keit von den Vorhersagemodellen zu erreichen.                   züglich der Flammenlänge von turbulenten Diffusions-
             Das Erzeugen verbesserter Homogenität und damit             flammen sowie die in der Mittelachse über dem Brand
         von quasi „vorgemischten“ Bedingungen in der Flamme             auftretenden Temperaturen überprüft werden. Ziel der
         mit einer gezielten Anregung der Luftströmung ist eine          Untersuchungen ist die Anwendbarkeit der Modelle in
         interessante Beobachtung und könnte als Ausgangs-               praktischen Anwendungen bei Fragestellungen des vor-
         punkt einer neuartigen Strategie zur weiterführenden            beugenden und abwehrenden Brandschutzes zu umrei-
         Optimierungen von Verbrennungsanlagen in Hinsicht auf           ßen. Üblicherweise werden mit numerischen Methoden
         deren Umweltverträglichkeit (Reduktion der Rußemissi-           bzw. Ingenieurmethoden des Brandschutzes im Allge-
         on) angesehen werden. Dabei ist die zur Anregung der            meinen, Brandverläufe und Brandfolgen wie Rauchaus-
         Strömung benötigte Energie um Größenordnungen klei-             breitung und Wärmeeintrag in Strukturteile in Räumen
         ner als die Leistung der Flamme.                                berechnet. Die meisten empirischen Korrelationen wur-
                                                                         den an freien Bränden ermittelt. Um eine Vergleichbarkeit
         2.4 Forschungsstelle für Brandschutztechnik                     der geometrischen Situation zu schaffen, wurden zwei
         IMK-Themen                                                      Experimentreihen mit demselben Brenner durchgeführt.
         Die Forschungsstelle für Brandschutztechnik ist u. a. von       Es kam ein quadratischer Kiesbettbrenner mit einer Sei-
         den Bundesländern im Rahmen der Innenministerkonfe-             tenlänge von 0,5 m zum Einsatz. An der Unterseite des
         renz (IMK) beauftragt, anwendernahe Forschung für die           Brenners wurde ein Propan-Butan-Gemisch eingeströmt
         Feuerwehren durchzuführen. Im Jahre 2020 wurden dazu            und oberhalb des Kiesbettes stabilisierte sich die Flamme.
         fünf Forschungsberichte fertiggestellt und veröffentlicht.         Im Falle einer als ungestört und frei zu bezeichnenden
         ■■ Nr. 159: Schelb, D.; Jordan, T. „Besonderheiten und Risi-    Umgebung wurden in der Brandversuchshalle der FFB
            ken bei alternativ angetriebenen Fahrzeugen“                 mit einer Grundfläche von ca. 400 m² und einer lichten
         ■■ Nr. 204: Augustin, D.; Schöps, F. „Untersuchung des          Raumhöhe von ca. 12 m (Setup 1) Brandversuche durch-
            Brandverhaltens unterschiedlichen Mobiliars bei re-          geführt. Die Versuchsdauer betrug ca. 15 min. Es wurden
            produzierbarem Entstehungsbrand - Teil 2“                    unterschiedliche Brandintensitäten (100 kW, 150 kW,
         ■■ Nr. 205: Max, D. „Anwendungsbereiche und -grenzen            200 kW und 250 kW) untersucht. Die angegebenen Leis-
            von Ingenieurverfahren bei Nachweisen für die Ein-           tungen beziehen sich auf den vollständigen Brennstoff-
            haltung der Anforderungen für die Sicherstellung des         umsatz des eingestellten Massenstromes verbunden mit
            abwehrenden Brandschutzes Teil IV: Ansätze und Be-           dem unteren, nominalen Heizwert des Brennstoffgemi-
            messungsbrände “                                             sches.

10                                                                                                         gwf Gas + Energie   7-8/2021
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    In einer zweiten Reihe wurden Versuche in einem
Raum mit einer Grundfläche von ca. 25 m² durchgeführt,
der eine lichte Höhe von ca. 2,60 m aufweist und damit
als übliche Raumgeometrie im Hochbau beschrieben
werden kann (Setup 2). Die Beflammungsdauer lag bei
ungefähr 30 min.
    Die Flamme und die darüber aufgehende Rauchgas-
säule werden auch als Plume beschrieben. Für diesen
gibt es in der Literatur weitreichende Untersuchungen.
Heskestad [1] beschreibt beispielsweise die über der Hö-
he in der Plumemittelachse auftretende Temperaturerhö-
hung. Die Temperaturmessungen in den Versuchen wur-
den mit Typ K Mantelthermoelementen durchgeführt. In           Bild 2.10: Plumetemperaturen nach Heskestad [2008] blaue Kurve und gemesse-
Bild 2.10 werden beispielhaft die gemessenen Tempera-          ne Temperaturen (zeitlicher Mittelwert, Minimal- und Maximalwert) links: Setup 1
turen den Werten der empirischen Korrelation gegen-            freie Flamme; rechts: Setup 2 Raumbrand
übergestellt, für die Versuche mit einer eingestellten Leis-
tung von 200 kW.
    Die Abweichungen der Temperaturen sind im Bereich
der Flammenwurzel deutlich erkennbar. Hier liegen die
Werte der Empirie erwartungsgemäß deutlich von den
gemessenen Temperaturen entfernt. Weiter ist zu erken-
nen, dass die Schwankungen und damit die Bandbreite
der Temperaturen zwischen Minimal- und Maximalwer-
ten mit zunehmender Höhe reduziert werden. Hier domi-
nieren die Verdünnungseffekte aus der kälteren, einge-
saugten Umgebungsluft, die zu einem Temperaturabfall
führen. Die Schwankungen selbst resultieren aus dem für
Diffusionsflammen typischen Flackern.
    Neben den Plumetemperaturen sollte auch die Flam-
menlänge der Diffussionsflamme abgeschätzt und mit
bekannten empirischen Modellen verglichen werden.
Hierfür wurde ein Matlab® Algorithmus entwickelt, um
Bildaufnahmen auszuwerten. In Bild 2.11 ist das Ergebnis
der Auswertung zu sehen.
    Der Algorithmus ist in der Lage durch die Detektion         Bild 2.11: Bild der Diffusionsflamme; rechts: Auswertung mit Matlab
zusammenhängender Bildbereiche gleicher Helligkeit
zwischen Ablösungen der Flamme und dem Flammen-
fuß zu unterscheiden. Für die freistehenden Brände
konnte eine gute Übereinstimmung zwischen den empi-
rischen Werten (200 kW, 129 cm) und den Mittelwerten
der Matlab-Ergebnisse nachgewiesen werden, die Flam-
menablösungen berücksichtigen (200 kW, 135 cm). Im
Falle des Raumbrandes konnte eine Videosequenz mit
15.000 Bildern ausgewertet werden (vgl. Bild 2.12). Mit
Hilfe dieser Bildauswertungsmethode ist es möglich, die
Schwankungen der hier untersuchten Diffusionsflamme
mit oder ohne Flammenablösungen zu erfassen. Wie er-
wartet zeigt die in Bild 2.12 dargestellte Wahrscheinlich-
keitsdichtefunktion eine Normalverteilung der Flam-
menhöhe.
    Die im Raumbrand ermittelte mittlere Flammenlänge
lag bei 113 cm und ist damit deutlich kürzer als die erwar-     Bild 2.12: Matlab Auswertung für Raumbrand
tete Flammenlänge.

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FACHBERICHTE Forschung und Lehre

            Durch das Werkzeug ist es möglich, Flammenlängen              der Gasversorgung und -nutzung, der elektrischen Si-
         in Brandversuchen anhand von Bildaufnahmen schnell               cherheit und elektromagnetischer Phänomene, sofern
         und einfach auszuwerten. Es ist möglich Schwankungs-             anwendbar, im Komplettpaket durchzuführen.
         größen zu ermitteln, die Einfluss auf weitere Feldgrößen             Daneben besteht außerdem die Anerkennung als
         haben. Zwischen freistehenden Flammen und Flammen                Prüflabor für DIN CERTCO für Warmlufterzeuger, Ölbren-
         in Räumen sind Unterschiede sowohl in der Plumetem-              ner- und -heizkessel, Temperaturregel- und Begrenzungs-
         peratur wie auch in der Flammenlänge zu beobachten,              einrichtungen für Wärmeerzeugungsanlagen, diverse
         die weiter untersucht werden.                                    Regel- und Steuereinrichtungen sowie Wassererwärmer
                                                                          und Wassererwärmungsanlagen für Trink- und Betriebs-
         2.5 DVGW-Forschungsstelle und Prüflaborato-                      wasser. Die Kompetenzen des Prüflaboratoriums, ge-
         rium Gas                                                         stützt durch die intensive Teilnahme an der Regelsetzung
         Die Abteilung unter der Leitung von Dr. Jens Hoffmann            und die Kooperation mit zahlreichen europäischen Stel-
         teilt sich in vier Fachbereiche auf. Diese sind die Abteilun-    len, ermöglichen die erfolgreiche Anwendung von Prüf-
         gen Verbrennungstechnik, Elektrotechnik/Sicherheitsein-          verfahren für neue Technologien im Hinblick auf Energie-
         richtungen, Armaturen und Forschung Gasanwendung.                effizienz und Sicherheitstechnik unterschiedlicher Brenn-
         Hauptaugenmerk liegt auf der Prüfung von Gasgeräten              stoffanwendungen. Dies wirkte sich vor allem auf
         und Bauteilen in der Gasversorgung und Komponenten für           Produktentwicklungsprojekte mit komplexen Schnittstel-
         Gasgeräte. Der Bereich Forschung gewinnt durch die For-          len und Wechselwirkungen positiv aus. Durch die beste-
         cierung des Themenbereichs Wasserstoff zunehmend an              henden, umfassenden Akkreditierungen des Prüflabora-
         Gewicht und deckt auch die Prüfbereiche ab. Nachfolgend          toriums konnten für die unterschiedlichen Bereiche be-
         findet sich ein Rückblick auf das Jahr 2020 aus Sicht der        lastbare Konformitätsnachweise erstellt werden. Das
         Akkreditierung, Standardisierung, Prüfung und Forschung.         Themenfeld der Umsetzung der Ökodesign-Richtlinie
                                                                          (Richtlinie 2009/125/EG) wird durch Mitarbeiter/innen des
         Prüflaboratorium Gas – Akkreditierung                            Prüflaboratoriums weiterhin, auch durch Beteiligung an
         Im Jahr 2020 stand ein Audit zur Aufrechterhaltung der           Europäischen Gremien, unterstützt.
         Akkreditierung an, welches, im Bereich Verbrennungs-
         technik vertieft, erfolgreich absolviert wurde.                   Prüflaboratorium Gas – Normung und
            Die Akkreditierungen und Anerkennungen erfolgten im           ­Standardisierung
         Einzelnen in folgenden Bereichen bzw. für die Richtlinien:        Auch im zurückliegenden Jahr setzten sich die Mitarbei-
         ■■ Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV)                       ter/innen des Prüflaboratoriums im Rahmen der Regel-
         ■■ Sicherheit elektrischer Betriebsmittel (SEB)                   setzung, neben den DVGW-internen Gremien und Aus-
         ■■ Materialprüfungen an Produkten der Gasverteilung               schüssen, vor allem auch in nationalen (ca. 55 Ausschüsse
            und -verwendung                                                in NAGas, NHRS, FNH, DKE), europäischen (CEN, CENELEC,
         ■■ Probenahme und ausgewählte Prüfungen von Brenn-                EU-Kommission) und internationalen (IEC, ISO) Gremien
            stoffen                                                        (25 europäische und internationale Gremien zzgl. Arbeits-
         ■■ Einrichtungen und Ausrüstungsteile in der Gasanwen-            gruppen) für die Ziele des DVGW ein. In einigen exponier-
            dung und -versorgung                                           ten Stellen belegen Prüfstellenmitarbeiter auch Positio-
         ■■ Prüfung von Bauprodukten gemäß Verordnung (EU)                 nen im Vorsitz der Gremien.
            305/2011                                                            Hierbei werden z. B. in den Projektkreisen des Techni-
         ■■ Prüfungen nach Druckgeräterichtlinie 2014/68/EU                schen Komitees „Bauteile und Hilfsstoffe“ sowie „Gasar-
         ■■ Prüfungen nach Gasgeräteverordnung (EU) 2016/426               maturen“ bisherige DVGW-Prüfgrundlagen sukzessive in
            (GAR).                                                         DIN-Normen überführt (Träger NAGas). Dabei gilt es zu
                                                                           bemerken, dass die Europäischen Prüfnormen unverän-
         Weiterhin wurde dem Prüflaboratorium als einzige Gas-             dert gültig sind, da sie kürzlich neu herausgegeben bzw.
         Prüfstelle auch die Kompetenz für die „interne Kalibrie-          bestätigt wurden.
         rung“ von Temperaturmesseinrichtungen und Klima-                       In den Technischen Komitees des CEN (z. B. TC 69, TC
         schränken bescheinigt. Hinzu kommen internationale                109, TC 234, TC 235, TC 236) wurde damit begonnen, An-
         Akkreditierungen für IECEE-Prüfungen (International Com-          forderungen und Prüfmethoden zur Wasserstoffeignung
         mission on the Rules for the Approval of Electrical Equipment)    der Bauteile und Geräte auszuarbeiten. Der systematische
         („CB Testing Laboratory“).                                        Aufbau der H2-Kompetenz im DVGW und damit der nati-
            Zusammenfassend lässt sich somit feststellen, dass es          onalen und europäischen Normung soll durch ein Inves-
         dem Prüflabor möglich ist, die Prüfungen aller Kompo-             titionsprogramm aus Forschungsrücklagen und Vereins-
         nenten und Materialien sowie Sicherheitseinrichtungen             mitteln gefördert werden. Die Technischen Komitees sind

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Forschung und Lehre      FACHBERICHTE

aufgefordert, hierzu Kernthemen zu benennen, die durch           Prüflaboratorium Gas – Forschung und Entwicklung
Forschungsvorhaben oder andere Zuarbeiten unterstützt            Schwerpunkt der Forschungsaktivitäten bildeten in 2020
werden sollen. So wurde beispielsweise im TK „Gasarma-           weiterhin mehrere Wasserstoffprojekte. Die Forschung
turen“ die Neugründung zweier Projektkreise zum Thema            lieferte auch die Grundlagen für die Erstellung z. B. des
H2-Readiness für Neu- und Bestandsarmaturen initiiert            Zertifizierungsprogramms ZP 3100 der DVGW CERT für 20
(tätig seit Februar 2020).                                       Vol.-% Wasserstoffbeimischung, welches Ende 2020 ver-
                                                                 öffentlicht wurde. Neben der Fortführung der im Jahr
Prüflaboratorium Gas – Prüftätigkeiten                           2019 gestarteten Projekte, z. B. EU-Projekt THyGA (Testing
Im Bereich Verbrennungstechnik war neben der Beteili-            Hydrogen Admixtures for Gas Applications), DVGW-Projekt
gung bei Untersuchungen an wasserstofforientierten Pro-          G 201902 „Wasserstoff in der Gasinfrastruktur: DVGW/Ava-
jekten die initiative Entwicklung einer Prüfvorschrift für die   con-Pilotvorhaben mit bis zu 20 Vol.-% Wasserstoff-Einspei-
Zertifizierung von Gasgeräten zum Betrieb mit Methan/            sung in Erdgas“ (H2-20) und DVGW-Projekt G 201901 „Road-
Wasserstoff-Gemischen (bis 20 % H2-Zumischung) eine he-          map Gas 2050“, konnte auch die technisch-wissenschaftli-
rausragende Aktivität. In Zuge der zunehmenden Aktivitä-         che Begleitung der „Wasserstoff-Insel Öhringen“ der Netze
ten in der Gaswelt wurden zahlreiche Heizgeräte mit was-         BW eingeworben werden. Bei der „Wasserstoff-Insel Öhrin-
serstoffhaltigen Gemischen geprüft. Auch im Rahmen der           gen“ strebt der Netzbetreiber in einem kleinen Inselnetz
Gasgerätearmaturen konnte eine Zunahme der Projekte              mit ca. 30 Gasanschlussnehmern die Beimischung bis zu
bzgl. der Anwendung von Wasserstoff festgestellt werden.         30 Vol.-% Wasserstoff im Bestand an. Bei der Beimischung
    Trotz der Auswirkungen durch COVID-19 waren die              von 30 Vol.-% Wasserstoff können energieäquivalent 12 %
Anzahl der Prüfaufgaben in den Bereichen Verbren-                CO2-Reduktionen gegenüber Methan erzielt werden, bei
nungstechnik und Elektrotechnik/Sicherheitseinrichtun-           20 Vol.-% fällt die Reduktion mit 7,4 % etwas geringer aus.
gen und die Anfragen der Hersteller weitestgehend be-
ständig und konnten zuverlässig abgearbeitet werden.             Testing Hydrogen Admixture for Gas Applications –
    Im Bereich der Armaturen konnten pandemiebedingt             THyGA
kaum Vor-Ort-Prüfungen durchgeführt werden, was im               Der Gewerbe- und Wohnungssektor stellt mit ca. 200
Wesentlichen die Überwachung der zertifizierten Pro-             Mio. Geräten den größten Erdgasverbrauch in der Euro-
dukte betraf. So musste die Probenahme für die soge-             päischen Union dar. In diesen Bereich entfallen damit et-
nannten Kontrollprüfungen (1/3 des Umsatzes) im We-              wa 40 % des europäischen Gesamtgasverbrauchs [2]. Ein
sentlichen den Zertifikatinhabern übertragen werden,             möglicher Ansatz, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren,
die Prüfungen erfolgten im Prüflaboratorium nach Zu-             wäre das Zumischen von Wasserstoff aus erneuerbaren
sendung der ausgewählten Proben. Dadurch kam es zu               Energien (Low-Carbon Hydrogen) [3] in die vorhandenen
zeitlichen Verzögerungen und Mehraufwand. Dennoch                Erdgasnetze. Hier ist es das Ziel des THyGA Projektes Wis-
konnten alle der Prüfstellen auferlegten Überwachungs-           senslücken zu schließen, um die breite Nutzung von
tätigkeiten fristgerecht durchgeführt werden.                    Wasserstoff-Erdgasgemischen zu ermöglichen [2].
    Weiterhin konnte zur weiteren Steigerung der Leis-               Hierfür wurde eine Segmentation von vorhandenen
tungsfähigkeit und der Kundenzufriedenheit die maschi-           Technologien, die sich auf dem Europäischen Markt be-
nelle Ausstattung des Bereichs um einen Zugprüfstand             finden, vorgenommen und diese kategorisiert, um ein
der Fa. Form + Test Prüfsysteme, Riedlingen, erweitert           repräsentatives Bild der Endverbrauchergeräte darzustel-
werden. Die technischen Daten dieses Prüfstandes sind:           len. Aus diesen Gerätepopulationen wurde dann ein
■■ max. Prüfkraft 200 kN                                         Querschnitt ausgesucht, der von verschiedenen Labo-
■■ Prüfraumhöhe 2700 mm                                          ren/Projektpartnern nach einem definierten Prüfplan ver-
■■ Prüfraumbreite 660 mm                                         messen wird [4].
■■ Messbereich 2 bis 200 kN                                          Das Prüflaboratorium Gas ist in diesem Projekt stark
■■ Prüfgeschwindigkeit 0,001 bis 300 mm/min                      vertreten, vor allem bei der Charakterisierung einer großen
■■ gleichzeitige Innendruckbeaufschlagung bis 400 bar            Anzahl von Endgeräten bei unterschiedlichen Wasserstoff-
    mit Wasser.                                                  beimischungen. Zu diesem Zweck hat das Prüflaboratori-
                                                                 um Gas eine Mischanlage zur Herstellung verschiedener
Der Zugprüfstand wurde im Dezember 2020 von Mitar-               Wasserstoffgasgemische geplant und aufgebaut. Hier-
beitern des Prüflaboratoriums beim Hersteller abgenom-           durch gibt es die Möglichkeit, Gasgemische mit einer Was-
men, ist inzwischen ausgeliefert und in Betrieb genom-           serstoffkonzentration von 1-99 % herzustellen, um für die
men. Weiterhin ist es damit möglich, die Hersteller auch         Projekte verschiedene Erdgasqualitäten zu simulieren.
außerhalb des Zertifizierungsprozess, z. B. im Entwick-              Die Ergebnisse aus den Messungen der Projektpartner
lungsprozess mit neuen Materialien, zu unterstützen.             und vom Prüflaboratorium Gas werden im Verlauf dieses

gwf Gas + Energie   7-8/2021                                                                                                   13
FACHBERICHTE Forschung und Lehre

               Projektes analysiert und ausgewertet. Die Ergebnisse             Im Januar 2020 startete die praktische Umsetzung mit
               werden genutzt, um Standards für die Prüfung von Feue-       Informationsveranstaltungen der Vertragsinstallationsun-
               rungsanlagen bei Erdgas/Wasserstoff Mischungen zu            ternehmen und Schornsteinfeger. Die Bürgerversamm-
               schaffen.                                                    lungen mussten coronabedingt von März in den Septem-
                                                                            ber 2020 verschoben werden. Direkt im Anschluss wur-
               H2-20                                                        den die umfangreichen Ersterhebungen der ca. 340
               Das DVGW-Projekt H2-20 untersucht die Wasserstoffzumi-       Haushalte durch das beauftragte Gas- und Wärme-Insti-
               schung von bis zu 20 Vol.-% in einem Bestandsgebiet des      tut Essen e. V. gestartet. Bis Ende 2020 konnten bereits
               Netzbetreibers und Projektpartners Avacon Netz GmbH          224 Datensätze erfasst werden. Die Altersverteilung zeigt
               in der Modellregion Fläming, die Projektkoordination         Bild 2.14 mit einer bimodalen Altersverteilung der Gas-
               liegt bei der DVGW-Forschungsstelle. Die Region wurde        geräte in dem Netzgebiet, dass 1994 errichtet wurde. Eini-
               u. a. auch wegen des hohen Anteils erneuerbarer Strom-       ge ältere Gasgeräte wurden von Flüssiggasbetrieb auf
               erzeugung ausgewählt, was Bild 2.13 andeuten soll.           Erdgasbetrieb umgerüstet.
                                                                                Den höchsten Anteil haben Gasbrennwertgeräte, ge-
                                                                            folgt von Heizwert-, wenigen Küchengeräten und einem
                                                                            Blockheizkraftwerk (BHKW) (Bild 2.15). Bei der Ersterhe-
                                                                            bung wurden alle Geräte auch mit dem Prüfgas G 222 mit
                                                                            23 Vol.-% Wasserstoff auf Funktion und Emissionen ge-
                                                                            prüft. Die positiven Auswirkungen der Wasserstoffbeimi-
                                                                            schung zeigen Bild 2.16 und 2.17 mit einer deutlichen
                                                                            Reduktion der Emissionen an Kohlenmonoxid bzw. Stick-
                                                                            oxiden, wenngleich die Erdgas-Messungen für den tech-
                                                                            nisch und altersmäßig sehr heterogenen Bestand bereits
                                                                            auf niedrigem Niveau lagen.
                                                                                Die Bilder 2.16 und 2.17 verdeutlichen den bereits
                                                                            bekannten Trend bei häuslichen Wärmeerzeugern [5],
                                                                            dass die CO- und NOx-Emissionen tendenziell durch die
                                                                            Wasserstoffbeimischung abgesenkt werden. Bei Beauf-
                                                                            schlagung der Geräte mit G 222 reduzierten sich bei Voll-
                                                                            last im Mittel die CO-Emissionen um ca. 35 % und die
                                                                            NOx-Emissionen um ca. 23 % gegenüber den Messungen
Bild 2.13: Gasdruckregelanlage Schopsdorf mit einer von zahlreichen Wind-   mit Erdgas. Bei Kleinlast lagen die Reduktionen bei 9 %
kraftanlagen in der Region Fläming, Quelle: DVGW-EBI                        für CO und ca. 31 % für NOx. Die Ergebnisse werden fort-

Bild 2.14: Altersverteilung der erhobenen Gas-
           geräte Ende 2020, Quelle: DVGW-EBI

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Forschung und Lehre        FACHBERICHTE

                                Bild 2.15: Verteilung der Gasgerätearten Ende
                                2020, Quelle: DVGW-EBI

                                Bild 2.16: Anzahl der Geräte über CO-Emissio-
                                nen (luftfrei, trocken) bei Volllast für den tech-
                                nisch und altersmäßig heterogenen Bestand,
                                die CO-Emissionen fielen im Mittel bei G 222
                                um ca. 35 % niedriger als bei den Messungen
                                mit Erdgas aus,
                                Quelle: DVGW-EBI

                                Bild 2.17: Anzahl der Geräte über NOX-Emissio-
                                nen (luftfrei, trocken) bei Volllast für den tech-
                                nisch und altersmäßig heterogenen Bestand,
                                die NOX-Emissionen fielen im Mittel bei G 222
                                um ca. 23 % niedriger als bei den Messungen
                                mit Erdgas aus,
                                Quelle: DVGW-EBI

gwf Gas + Energie   7-8/2021                                                   15
FACHBERICHTE Forschung und Lehre

         laufend durch das Projektteam auch unter Einbindung                                         aggregates during low-temperature oxidation, Proceedings of
         der Gerätehersteller analysiert, um das hohe Sicherheits-                                   the Combustion Institute 38 (2020), in press, (doi:10.1016/j.pro-
                                                                                                     ci.2020.06.338).
         niveau der Gasverwendung auch bei der Wasserstoffbei-
                                                                                              Hansinger, M.; Zirwes, T.; Zips, J.; Pfitzner, M.; Zhang, F.; Habisreuther, P.;
         mischung beizubehalten. Die bisherigen Ergebnisse se-
                                                                                                    Bockhorn, H.: The Eulerian stochastic fields method applied to
         hen sehr vielversprechend aus. Die Erhebungen laufen                                       large eddy simulations of a piloted flame with inhomogene-
         auch in 2021 unter Corona-Bedingungen weiter, mit ei-                                      ous inlet, Flow, Turbulence and Combustion 105 (2020), S. 837-
         nem Beginn der Einspeisung wird für die Heizsaison                                         867, (doi:10.1007/s10494-020-00159-5).
         2021/2022 gerechnet.                                                                 Horn, H.; Kolb, T.; Trimis, D.; Klinger, J.: Engler-Bunte-Institut des Karlsru-
             Weitere Projekte behandeln vor allem die Themen                                        her Instituts für Technologie (KIT) im Jahre 2019; DVGW-For-
                                                                                                    schungsstelle am EBI, Forschungsstelle für Brandschutztech-
         brennstoffflexible Verbrennungsregelungen und die Be-
                                                                                                    nik und TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser, Teil 1, gwf-
         stimmung der Wasserstoffverträglichkeiten, um industri-                                    Wasser I Abwasser (2020) Nr. 6.
         ellen Partnern Daten und Lösungen für die Zukunft be-                                Horn, H.; Kolb, T.; Trimis, D.; Klinger, J.: Engler-Bunte-Institut des Karlsru-
         reitstellen zu können.                                                                     her Instituts für Technologie (KIT) im Jahre 2019; DVGW-For-
                                                                                                    schungsstelle am EBI, Forschungsstelle für Brandschutztech-
         Literatur                                                                                  nik und TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser, Teil 2, gwf
         [1]    Heskestad, G.: Fire Plumes. In: DiNenno P.J. (ed.): The SFPE Hand-                  Gas + Energie (2020) Nr. 7-8.
                book of Fire Protection Engineering, National Fire Protection                 Häber, T.; Bockhorn, H.; Suntz, R.: Two-dimensional tomographic simul-
                Association, Quincy, MA 02269, (1995), p. 2/9, 2nd Ed.                              taneous multi-species visualization-part I: Experimental me-
         [2]    Leicher, J. et. al.: Impact of hydrogen admixture on combustion                     thodology and application to laminar and turbulent flames,
                processes – Part I: Theory, (2020).                                                 Energies 13 (2020) Nr. 9, S. 2335, (doi:10.3390/en13092335).
         [3]    Brändle, G. et. al.: Estimating long-term global supply costs for             Häber, T.; Suntz, R.; Bockhorn, H.: Two-dimensional tomographic simul-
                lowcarbon hydrogen; EWI Working Paper (2020), Nr. 20/04                             taneous multispecies visualization—Part II: Reconstruction
                ISSN: 1862-3808.                                                                    accuracy, Energies 13 (2020) Nr. 9, S. 2368, (doi:10.3390/
                                                                                                    en13092368).
         [4]    Flayyih, M. et. al.: Market segmentation of domestic and com-
                mercial natural gas appliances, Deliverable report 2.1 (2020),                Koch, S.; Kubach, H.; Velji, A.; Koch, T.; Hagen, F. P.; Bockhorn, H.; Loukou, A.;
                thyga-project.eu/wp-content/uploads/20210125_D2.1_Mar-                               Trimis, D.; Suntz, R.: Impact of injection strategy on soot reactivi-
                ket-Segmentation_final.pdf                                                           ty and particle properties of a GDI engine, SAE International
                                                                                                     Technical Paper (2020) Nr. 2020-01-0392, (doi:10.4271/2020-01-
         [5]    Dörr, H.; Kröger, K.; Nitschke-Kowsky, P.; Senner, J.; Tali, E; Feld-
                                                                                                     0392).
                pausch-Jägers, S.: Untersuchungen zur Einspeisung von Was-
                serstoff in ein Erdgasnetz – Auswirkungen auf den Betrieb von                 Leicher J., Schaffert, J.; Cartenier, S.; Albus, R.; Görner, K.: Impact of hydro-
                Gasanwendungstechnologien im Bestand, auf Gas-Plus-Tech-                             gen admixture on combustion processes – Part I: Theory, Deli-
                nologien und auf Verbrennungsregelungsstrategien, DVGW                               verable report 2.2, https://thyga-project.eu/wp-content/
                e.V., Bonn (2016).                                                                   uploads/20200703-D2.2-Impact-of-hydrogen-admixture-on-
                                                                                                     combustion-processes-%E2%80%93-Part-I_Theory.pdf.
                                                                                              Max, D.: Mehr Akzeptanz durch praktische Anwendung, FeuerTRUTZ
                                                                                                    Magazin (2020) Nr. 4, S. 86-88.
         2.6 Veröffentlichungen des Teilinstituts Ver-                                        Schelb, D.; Dinkov, I.: Brandverhalten von Kunst- und Schaumstoffen in
         brennungstechnik 2020                                                                      Notunterkünften, BRANDSchutz (2020) Nr. 12/2020.
         Journal- und Buchveröffentlichungen                                                  Sentko, M. M.; Schulz, S.; Stelzner, B.; Anderlohr, C.; Vicari, M.; Trimis, D.:
         Augustin, D.; Schoeps, F.: Brandversuche mit modernem Mobiliar,                            Determination of temperature and water-concentration in fu-
               BRANDSchutz (2020) Nr. 9/2020.                                                       el-rich oxy-fuel methane flames applying TDLAS, Combustion
         Brändle, G.; Schönfisch, M.; Schulte, S.: Estimating long-term global                      and Flame 214 (2020), S. 336-245, (doi:10.1016/j.combustfla-
               supply costs for lowcarbon hydrogen; EWI Working Paper                               me.2020.01.003).
               (2020) Nr. 20/04 ISSN: 1862-3808.                                              Steinhausen, M.; Luo, Y.; Popp, S.; Strassacker, C.; Zirwes, T.; Kosaka, H.;
         Flayyih, M.; Schaffert, J.; Burmeister, F.; Albus, R.; Görner, K.; Milin, P.; Car-         Zentgraf, F.; Maas, U.; Sadiki, A.; Dreizler, A.; Hasse, C.: Numerical
                pentier, S.; Krishnaramanujam, K.; Endisch, J.; de Wit, K.; Geerts, E.;             investigation of local heat-release rates and thermo-chemical
                Schweitzer, J.: Market segmentation of domestic and commer-                         states in sidewall quenching of laminar methane and dimethyl
                cial natural gas appliances, Deliverable report 2.1 (2020), thyga-                  ether flames, Flow, Turbulence and Combustion (2020), in
                project.eu/wp-content/uploads/20210125_D2.1_Market-Seg-                             press, (doi:10.1007/s10494-020-00146-w).
                mentation_final.pdf                                                           Wang, Y.; Zhang, H.; Zirwes, T.; Zhang, F. B. H.; Zheng, C.: Ignition of dime-
         Hagen, F. P.; Rinkenburger, A.; Günther, J.; Bockhorn, H.; Niessner, R.; Suntz,           thyl ether/air mixtures by hot particles: Impact of low tempe-
              R.; Loukou, A.; Trimis, D.; Haisch, C.: Spark discharge-generated                    rature chemical reactions, Proceedings of the Combustion Ins-
              soot: Varying nanostructure and reactivity against oxidation                         titute 38 (2020), in press, (doi:10.1016/j.proci.2020.06.254).
              with molecular oxygen by synthesis conditions, Journal of Ae-                   Wipfler, R.; Augustin, D.: Brandverhalten von „Tifontaine“ – Fackeln,
              rosol Science 143 (2020), S. 105530, (doi:10.1016/j.jaeros-                            BRANDSchutz (2020) Nr. 7/2020.
              ci.2020.105530).                                                                Zhang, F.; Zirwes, T.; Häber, T.; Bockhorn, H.; Trimis, D.; Suntz, R.: Near wall
         Hagen, F. P.; Bockhorn, H.; Störmer, H.; Loukou, A.; Suntz, R.; Trimis, D.: Na-           dynamics of premixed flames, Proceedings of the Combustion
              nostructural and morphological characteristics of single soot                        Institute 38 (2020), in press, (doi:10.1016/j.proci.2020.06.058).

16                                                                                                                                           gwf Gas + Energie      7-8/2021
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