Erfahrungsbericht Auslandssemester an der Northumbria University in Newcastle upon Tyne - WS 2017/18
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Erfahrungsbericht Auslandssemester an der Northumbria University in Newcastle upon Tyne – WS 2017/18 Vorbereitung Die Wahl der Partnerhochschule für mein Auslandssemester fiel recht schnell. Da ich in einem englischsprachigen Land studieren wollte, schränkte dies die Auswahl stark ein. Die Wahl fiel schließlich auf die Northumbria University in Newcastle, da die Universität und die Stadt akademisch, sowie aktivitätstechnisch sehr viel zu bieten hatten. Nach einem längeren Bewerbungsprozess, an der heimischen Hochschule, der Partneruniversität und der Wahl der Module kam schließlich die finale Bestätigung, worüber ich mich sehr gefreut habe. Da Großbritannien (noch) Mitglied im ERASMUS+ Programm ist, fielen keine englischen Studiengebühren an und es wurden nach Erfüllung aller Kriterien ein Förderbetrag von der EU für den Aufenthalt ausgezahlt. Vor dem Aufenthalt wurden 80% ausgezahlt und nach erfolgreichem Abschluss des Auslandsaufenthaltes die restlichen 20%. Ich war positiv überrascht wie reibungslos dies funktioniert hat. Unterkunft Es gibt einige Studentenwohnheime direkt an der Uni, die allerdings kaum zu empfehlen sind, wenn man nicht gewillt ist viel Geld auszugeben. Die Preise starten ab 75 Pfund die Woche und gehen gefühlt unbegrenzt nach oben. Die günstigeren Unterkünfte (bis 100 Pfund die Woche) an der Uni sind nicht zu empfehlen, da die Zimmer wirklich sehr klein sind. Es gibt viele andere private Wohnheime und Möglichkeiten eine Unterkunft zu finden, bei denen man etwas mehr für sein Geld bekommt. Direkt in der Uni gibt es eine kostenlose Vermittlung für Wohnmöglichkeiten (Nu:lets), über diese ich auch meine Unterkunft gefunden habe. Ich wohnte die Zeit über mit fünf Personen in einer Wohngemeinschaft im privaten Wohnheim „Parrish Courts Flats“ etwas außerhalb des Campus, der sich in der Stadtmitte befand. Zu Fuß brauchte man ca. 25 min zur Uni. Glücklicherweise lag das Wohnheim direkt neben einer Metro Station, weshalb man bequem eine Station fahren konnte und neben dem Campus rauskam. Die Zimmer und die Küche waren wesentlich größer als preislich Vergleichbares in den Uni-Wohnheimen (75 Pfund die Woche), aber die Ausstattung war trotzdem recht bedürftig und alt. Studium an der Gasthochschule Die Northumbria University war super modern und hatte sehr viel zu bieten. Es gab kleinere Vorlesungsräume bis hin zu großen Sälen, die je nach Kursgröße zugewiesen wurden. Daneben gab es für Vorlesungen Labore mit spezifischer Ausrüstung wie u.a. 3D-Drucker, Roboterarme zum Programmieren, PS4-Entwicklerkits und Server-Arbeitsstationen. Abseits der Vorlesungen gab es spezielle Räumlichkeiten für Gruppenarbeiten mit Fernseher für Präsentationen, Couchecken und abschließbare Glaskästen für disktrete Gruppenarbeiten/Meetings. Die Bibliothek wurde gerade ausgebaut und wurde kurz nach meiner Ankunft fertig. Es gab auf fünf Stockwerken Bücher zu jedem Thema, Arbeitsecken, spezielle Lern- und Arbeitsräume in denen sogar das tippen auf Tastaturen vermieden wurde und überall verteilt Farbdrucker, sowie Plotter. Das frisch ausgebaute Untergeschoss bot eine große Fläche zum Arbeiten und Lernen mit verteilten PCs und Mac Arbeitsstationen. Daneben gab es mehrere Snackautomaten, sowie kleine Cafés. Einen perfekteren Ort zum Lernen kann man sich kaum vorstellen. Die Bibliothek war zudem mit dem Studentenausweis jederzeit betretbar und somit 24/7 offen. Alexander Brechlin Seite 1 / 3
Die Organisation des Stundenplans und der Modulauswahl war dagegen leider etwas holprig. Erst eine Woche vor Vorlesungsbeginn wurden mir meine Module bekanntgegeben. Leider waren diese nicht meine bevorzugte Wahl. Nach vielen Bemühungen die Module zu ändern, war es selbst mit Einbeziehung der Heiminstitution nicht möglich die Module zu tauschen. Ein Anrechnen der Module war zwar trotzdem möglich, allerdings muss ich einige Module in Deutschland wiederholen, da die Themen sich nicht überschneiden. Ein wenig ärgerlich, da sich so meine Studienzeit zwangsweise um ein Semester verlängert. Rückblickend waren meine englischen Module aber sehr interessant und ich konnte vieles lernen, welches nicht im Lernplan meiner Heimhochschule inbegriffen wäre. Und gerade dafür ist das Auslandssemester ja auch da: Den Blick über den Tellerrand zu wagen und Neues lernen. Meine Module endeten alle in einem abzugebenden Assignment z.B. einem Programm mit Report. Das Niveau war zunehmend anspruchsvoll und fordernd. Für das Anrechnen der Noten bei der heimischen Hochschule müssen aber leider höhere Punktzahlen für die gleiche Note erreicht werden, was es leider noch ein bisschen fordernder machte. Akademische, technische und mentale Unterstützung wurde von der Universität durch speziell geschultes Personal angeboten und konnte bei Bedarf jederzeit in Anspruch genommen werden. Der technische Support für Universitätsdienste war sogar 24 Stunden am Tag erreichbar. Bei sonstigen Fragen wie z.B. Eröffnung eines UK-Bankkontos, medizinische Versorgung und finanzielle Fragen war die Uni stets präsent und half einem weiter. Alltag und Freizeit Neben der großartigen akademischen Ausstattung der Universität, bot diese zudem viele Aktivitäten an. Ein in den letzten Jahren erst fertiggestelltes großes Sportgebäude direkt am Campus bot jedem Sportbegeisterten sehr viel. Ein großes Fitnessstudio, Kletterwände, Schwimmbahnen mit Saunen, mehrere Squash Räume, Sprintstrecken, zwei große Sporthallen und jede Menge Kurse und Societies für jede erdenkliche Sportart von Golf bis Tennis waren geboten. Mit dem Studentenausweis konnte man jederzeit das Gebäude betreten und sich sportlich betätigen. In der größeren Sporthalle spielte zudem fast jeden Freitag die Newcastle Eagles, die Basketballmannschaft Newcastles in der BBL. Für Sportbegeisterte ein Traum. Neben dem Sportangeboten bot die Uni mehrere Starbucks Cafés auf dem Campus und ein Restaurant mit Bar, das Habita, in diesem sich die Studenten gerne getroffen haben nach den Vorlesungen. Neben dem Unicampus bot die Stadt große Fußgängerzonen und Shoppingcenter, die alles boten was das Herz begehrt. Auf der anderen Seite des Flusses, der Tyne, befand sich zudem eines der größten Shopping-Center Europas, in diesem es durch die schiere Größe es nicht unüblich war sich zu verlaufen. Die Stadt organisierte zudem mehrere Veranstaltungen wie Feuerwerke, (Weihnachts)-Märkte und der berühmte „Great North Run“, der einer der bedeutendsten Halbmarathons der Welt darstellt. Auch für Nachtmenschen war viel geboten. Die Stadt beherbergt viele Bars, Pubs und Clubs, die auch unter der Woche viel besucht waren. Beeindruckt hat mich die Mentalität, der Menschen, die zwar abends sozial waren und Freunde getroffen haben, aber trotzdem am nächsten Morgen Leistung in der Universität und beim Sport an den Tag gelegt haben. Möglichkeiten zum Reisen in andere Städte boten sich auch viele. Ob mit organisierten Trips von „Viva Trips“, „Fast Friends“ von der Uni oder privat mit Freunden. Mit Busen oder Zügen war es unkompliziert und günstig in andere Städte zu Reisen. So war es mir möglich u.a. London, Edinburgh und Glasgow mit neuen internationalen Freunden zu bereisen und viele tolle Erfahrungen zu sammeln. Alexander Brechlin Seite 2 / 3
Fazit Mein Auslandssemester in Newcastle war eine großartige Erfahrung für mich. Neben der fabelhaften Ausstattung der Universität, der lebendigen Stadt habe ich viele interessante internationale Kontakte geknüpft und Freundschaften geschlossen. Persönlich, sowie sprachlich bin ich durch das Semester gewachsen. Ich kann fast nur positives über die Partneruniversität und mein Auslandssemester berichten. Der einzige Negativpunkt war, dass meine favorisierte Modulwahl nicht mit den schließlich zugewiesenen Modulen übereinstimmte und diese erst eine Woche vor Beginn bekanntgegeben wurden und sich dies nicht mehr ändern lies. Abschließend kann ich sagen, dass meine Zeit in England mitunter die beste Zeit meines Lebens war und ich es jedem ans Herz legen kann, diese Erfahrung zu machen. Jede Person, die offen für Neues ist und Lust auf ein Abenteuer hat kann ich nur empfehlen diese Erfahrung zu machen, auch wenn sich möglicherweise die Dauer des Studiums etwas verlängert. Ufer der Tyne Das Uni-Restaurant/Bar “Habita” Spiel von Newcastle United im St. James‘ Park Ein Teil der Uni-Bibliothek Basketballspiel der Newcastle Eagles Alexander Brechlin Seite 3 / 3
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