Erfahrungsbericht Auslandssemester Universidad Autónoma de Yucatán, Merida Mexiko Lena Coster
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Erfahrungsbericht der Knödler-Decker-Stiftung Lena Coster BWL Erfahrungsbericht Auslandssemester Universidad Autónoma de Yucatán, Merida Mexiko Lena Coster Anreise/ Fortbewegung Von Deutschland aus gibt es sehr regelmäßig Flugverbindungen (auch viele direkt Flüge) nach Cancun, was ungefähr 3-4 Stunden Busfahrt von Mérida entfernt liegt. Für diese Variante hatten sich mein Kommilitone und ich entschieden, da Flüge direkt nach Mérida um einiges teurer sind. Wichtig ist, wenn man in Cancun am Flughafen ankommt sollte man sich am besten nach der ADO Busstation umschauen. Diese Buse sind sehr komfortabel, zuverlässiger als jede Deutsche Bahn und zudem am preisgünstigsten. Täglich gibt es fast stündlich eine Verbindung nach Mérida, wodurch man einfach am Flughafen direkt ein Ticket kaufen kann ohne sich vorher großartig Gedanken zu machen. Generell ist es fast immer zu empfehlen die ADO Busse oder ein Mietwagen für Reisen auf der Halbinsel von Yucatan/ Quintana Roo zu benutzen. In Mérida selbst und in vielen anderen großen Städten existiert die Uber App, wodurch man wunderbar, einfach und sicher von A nach B kommt. Unterkunft / Studentenorganisationen Da ich ein Jahr im Voraus schon einen Sprachkurs in Mérida absolviert hatte kannte ich zwei der dort existierenden Studentenorganisationen namens Mexplorando und Integrate Mérida. Diese zwei Organisationen bieten Studentenhäuser, viele Veranstaltungen in Mérida, sowie preiswerte Ausflüge und Reisen für Austauschstudenten aus aller Welt an. Kontakt habe ich damals ganz einfach über Facebook aufgenommen und hatte schon am nächsten Tag eine Liste von Häusern, wo noch Zimmer frei waren. Da mein Hauptanliegen war möglichst sehr nah an meiner Fakultät zu wohnen hat ein Mitarbeiter von Mexplorando mir die Nummer eines Freundes von sich weitergeleitet, der ebenfalls ein Haus für Studenten vermietet, allerdings nicht direkt zu der Organisation gehört hat. Dies sollte sich für mich als der absolute Glücksgriff erweisen.
Erfahrungsbericht der Knödler-Decker-Stiftung Lena Coster BWL Das Haus namens Casa Tortugas, in welchem ich 5 Monate gewohnt habe, ist nur 5 Gehminuten von der FCA meiner Fakultät entfernt gelegen. Nachdem ich in WhatsApp mit Andy dem Vermieter geschrieben habe, musste ich einfach nur eine Kaution von 100 Euro überweisen und hatte somit unsere Zimmer reserviert. Um ehrlich zu sein hatte ich anfangs meine Bedenken da es weder einen schriftlichen Vertrag noch sonst eine formelle Reservierungsbestätigung gab. Aber das war eben ein typisch deutscher Gedanke wie mir vor Ort schnell bewusst geworden ist. Wenn man nach Mexiko geht sollte man sich generell darauf einstellen das viele Dinge nicht so genau genommen werden und die Leute dort mit allem wesentlich entspannter umgehen. Zu meinem Haus kann ich eigentlich nur sagen das es nicht irgendein Haus war sondern für mich zu einem richtigen Zuhause geworden ist. Das Haus war sehr groß es gab mehrere einzel-, zweier-, dreier und sogar sechser Zimmer, wovon ich ein Einzelzimmer mit Klimaanlege bewohnt habe. Das Zimmer war schön aber ich habe dort nicht sehr viel Zeit verbracht, da ich mich fast immer mit meinen Mitbewohnern in der großen Küche oder dem Gemeinschaftssaal aufgehalten habe. Zudem verfügt das Haus über einen großen außen Bereich und einen Pool. Vor Ort habe ich erfahren das wir noch 23 weitere Mitbewohner hatten, welche zum größten Teil Mexikaner waren, da es dort sehr üblich ist einen Austausch in dem eigenen Land zu machen. Aber auch zwei Brasilianerinnen, eine Kolumbianerin und ein Peruaner waren darunter. Der Vermieter Andy war ist ein 28 Jähriger Spanier, der selbst vor ein paar Jahren ein Auslandssemester dort absolviert hatte und dem es so gut gefallen hat, dass er selbst ein Studentenhaus eröffnet hat. Zwar hatte ich schon mehrere Jahre Spanisch gelernt, doch als mir bewusst wurde, dass ich die einzige von 25 Leuten war die kein fließendes Spanisch gesprochen hatte, war mir schon etwas mulmig zu mute. Im Nachhinein kann ich sagen, dass diese Angst vollkommen unbegründet war und mir nichts Besseres hätte passieren können. Ich wurde dort mit einer so liebevollen und offenen Art aufgenommen wie ich es in Deutschland nicht für möglich halten würde. In diesem Haus zu wohnen war für mich persönlich die schönste Erfahrung die ich während diesem Auslandssemester machen durfte. Nirgends habe ich in meinem Leben so liebevolle Menschen kennengelernt. Allen voran meinen Mitbewohnern ist es zu verdanken, dass ich mittlerweile fließend Spanisch spreche. Ich kann jedem dieses Haus nur empfehlen, da es sich nicht nur einfach um eine Wohngemeinschaft handelt, sondern man wie in eine neue Familie aufgenommen wird.
Erfahrungsbericht der Knödler-Decker-Stiftung Lena Coster BWL Universidad Autonoma de Yucatan / FCA Die Fakultäten der UADY sind in der ganzen Stadt verteilt. Ich selbst war an der Fakultät Contaduria y Administracion. Studieren in Mexiko ist etwas ganz anderes als wir es in Deutschland gewohnt sind. Das in Deutschland in Zusammenarbeit mit Frau Weichelt erstellte Learning Agreement mussten wir leider schon am ersten Tag komplett umändern, da die Kurse leider nicht angeboten wurden in diesem Semester oder schon voll belegt waren. Daraufhin haben wir mit dem dort verantwortlichen Maestro Valentin nach ähnlichen Kursen gesucht und entsprechende Modulbeschreibungen nach Deutschland zur Überprüfung geschickt. Nachdem wir das „Go“ von deutscher Seite erhalten hatten konnten wir drei Kurse belegen die an der HFT anrechenbar sind. Bis wir allerdings unseren finalen Vorlesungsplan hatten sind noch 2 Wochen vergangen, da uns falsche Uhrzeiten und Räumlichkeiten angegeben wurden. Studieren in Mexiko ist wesentlich schulischer als wir es in Deutschland gewohnt sind. Generell existiert immer Anwesenheitspflicht und die Vorlesungen haben mich mehr an Unterricht an einer Schule erinnert. Geprägt waren die Kurse meist von extrem viel Gruppenarbeit und Präsentationen. Auch die Uhrzeiten waren sehr unterschiedlich, meistens haben die Vorlesungen entweder extrem früh heißt 7 Uhr begonnen oder das genaue Gegenteil erst um 20 Uhr Abends. Oft wurde der gleiche Kurs zu unterschiedlichen Uhrzeiten und Tagen angeboten sodass wir unsere Kurse so legen konnten, dass wir nur von Dienstag bis Donnerstag Vorlesung hatten. Mérida / Ausflüge Mérida ist die Landeshauptstadt von Yucatan. Hier hat es fast das ganze Jahr über 30 Grad oder mehr und selbst in der Regenzeit ist es immer warm. Die Stadt an sich empfand ich trotz ihrer Größe recht übersichtlich. Das Zentrum mit seiner großen Kathedrale und den bunten Häusern ist wunderschön und viele kleine Cafés laden zur Abkühlung ein. Generell bietet Mérida vielleicht nicht die größten Touristenattraktionen, allerdings ist die Stadt zum Leben für Studenten super. Es gibt viele tolle Bars und Restaurants (alles sehr preiswert), im Zentrum finden oft
Erfahrungsbericht der Knödler-Decker-Stiftung Lena Coster BWL Veranstaltungen statt wo gefühlt die ganze Stadt auf den Beinen ist und zum Strand nach Progreso sind es mit dem Bus knappe 40 Minuten. Uns ist an den Wochenenden und freien Tagen allerdings nie langweilig geworden, da es sehr viel in der Umgebung zu erkunden gibt. Auf der Halbinsel Mexikos findet man jede Menge alte Maya Ruinenstätten, wovon Chichen Itza bei weitem nicht die schönste ist. Gefühlt gibt es an jeder Ecke eine Cenote oder einen tollen Strand zu erkunden. Oft haben wir uns für einen Tag ein Auto gemietet und auf eigene Faust die Gegend erkundet oder haben an den Wochenenden mit Mexplorando tolle Reisen in die Karibik oder Chiapas unternommen. Das besondere an Mexiko ist seine wunderschöne Natur und vor allem seine Vielfalt. Zu empfehlen ist es unbedingt nach dem Semester noch etwas länger zu bleiben und sich noch mehr von Mexiko anzuschauen. Kultur / Mentalität / Sicherheit Da ich nicht nur 5 Monate in Mérida war, sondern danach noch sehr viel in Zentral Mexiko gereist bin möchte ich an dieser Stelle unbedingt anmerken, dass diese vielen Vorurteile in Bezug auf die Sicherheit in Mexiko meiner Meinung nach oft komplett übertrieben werden. Es gehört natürlich immer eine gesunde Vorsicht dazu, aber ich habe mich in 7 Monaten kein einziges Mal unsicher oder durch irgendetwas bedroht gefühlt. Mérida ist in Mexiko generell als mit die sicherste Stadt überhaupt bekannt und ich würde behaupten wesentlich sicherer als Stuttgart mittlerweile. Die Mentalität der Menschen dort ist finde ich einzigartig. Nie bin ich freundlicheren offeneren und hilfsbereiteren Menschen begegnet wie in diesem halben Jahr. Und auch kulturell hat Mexiko einiges zu bieten. Die Kultur der Maya prägt das Land bis heute, besonders gut haben mir die vielen Veranstaltungen zum Dia de los muertos gefallen. Abschließend kann ich sagen, dass mich dieses Auslandssemester nicht nur sprachlich, sondern auch persönlich und kulturell sehr weitergebildet hat und ich dort die wohl bis dato schönste Zeit meines Lebens verbringen durfte. Dafür möchte ich mich recht herzlich bei der Knödler-Deckerstiftung und der Hochschule für Technik bedanken die dieses halbe Jahr ermöglicht haben.
Erfahrungsbericht der Knödler-Decker-Stiftung Lena Coster BWL Datenschutzerklärung: Ich bin mit der Veröffentlichung des Berichtes auf der Homepage der HFT Stuttgart einverstanden. Lena Coster: Ja X Nein 0 Marbach, den 04.03.2019 Lena Coster
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