Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Keio University, Japan - Goethe-Universität
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Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Keio University, Japan Wintersemester 2017/2018 Von Henrik Roßmann E-Mail: henrik.rossmann@bel-ro.de Vorbereitung Nach der erfolgreichen Bewerbung am Auslandsbüro des Fachbereichs durchläuft man ein weiteres Verfahren seitens der Keio University, bei dem unter anderem eine Kursauswahl getroffen und begründet werden muss, was aber rein vorläufiger Natur ist. Bei Fragen zu den mitunter etwas komplexen Formularen und den Prozessen war die Betreuung seitens der Auslandsbüros beider Universitäten stets hilfreich. In Japan waren meine Hauptansprechpartner im Vorfeld und während des Semesters Frau Inoue, Frau Anso und Frau Kawakami, wobei Frau Inoue mittlerweile nicht mehr an der Keio University arbeitet. Nach der Rückmeldung aus Japan sollte man den Visumsantrag in Angriff nehmen und sich für einen Platz in einem der Wohnheime anmelden. Beide Prozesse waren aber sehr schnell und unaufwändig zu erledigen. Auch sollte man sich möglichst früh um Flüge kümmern, da man dann auch Direktflüge noch zu vertretbaren Preisen findet. So man in einem der universitären Wohnheime untergekommen ist, sollte man unbedingt einen Flug nach Tokyo-Haneda wählen, da diese von diesem Flughafen aus deutlich schneller zu erreichen sind. Unterkunft und Leben Ich war im Shimoda Student Village untergebracht, das sich in der Nähe des Bahnhofs Hiyoshi in Yokohama befindet, von wo es insgesamt ca. 45 Minuten zum Hauptcampus Mita, an dem auch die meisten Kurse stattfinden, sind. Jeder Student hat ein eigenes Zimmer mit Balkon, Bett, Schreibtisch, Schrank, Regal, Badezimmer und Kühlschrank. Es gibt zwei Küchen pro Flur, die man sich mit den anderen Bewohnern teilt. Diese wurden aber von den meisten Studenten aber nur wenig genutzt, sodass man sich keine Gedanken bezüglich Überfüllung machen musste. Im unteren Stockwerk stehen Waschmaschinen und Trockner für je 100 Yen zur Benutzung bereit, im obersten Stockwerk gibt es einen größeren Raum zum Lernen, den man auch für eigene Veranstaltungen buchen kann. Das Wohnheim teilt sich in zwei Hälften; eine für die internationalen Studenten und eine für die Studenten der Sportfakultät. Es ist zweifellos eines der liberaleren Wohnheime, die zur Auswahl stehen, so gibt es beispielsweise keine Ausgangssperre und keine nach Geschlechtern getrennten Stockwerke. Die Verwalter, Herr und Frau Sakurai, waren sehr freundlich und unkompliziert im Umgang. Des Weiteren gibt es einige japanische Studenten, sogenannte „Residence Assistants“, die man bei Fragen gezielt ansprechen kann. Hiyoshi selbst ist aufgrund der Nähe zum gleichnamigen Campus der Keio University sehr studentisch geprägt, so gibt es viele Convenience Stores, Bars und Restaurants. Außerdem gibt es ein Einkaufszentrum im Bahnhofsgebäude und einen Supermarkt namens OK Discount mit einem umfangreichen und preiswerten Angebot, der vom Wohnheim in ca. 10 Minuten fußläufig erreichbar ist. Generell sind die Preise für die meisten Lebensmittel, besonders Obst und Gemüse, höher als in Deutschland, dafür kann man aber besser und günstiger auswärts essen gehen. An Freizeitmöglichkeiten bieten sich zunächst die universitären Studentenclubs an, die viele Sportarten und auch weitere Beschäftigungen abdecken. Ich habe beispielsweise den „Slow Food Club“ besucht, der sich einmal pro Monat zum gemeinsamen Kochen und Essen getroffen hat. Hierzu erhält man zu Beginn des Semesters eine Broschüre, welche alle Clubs, die Austauschstudenten aufnehmen, beinhaltet. Darüber hinaus gibt es einen Kraftraum auf dem Campus Hiyoshi, der 300 Yen Eintritt kostet. Ich empfehle darüber hinaus das „MInato City Sports Center“, das sich in der Nähe des Campus Mita befindet und bei 500 Yen Eintritt auch deutlich größer ist. Neben längeren Reisen innerhalb Japans oder in andere Länder gibt es auch in und um Tokyo viele Möglichkeiten, Ausflüge zu Sehenswürdigkeiten, ans Meer oder ins Gebirge zu machen. Besonders interessant sind außerdem die verschiedenen Sporttuniere der Universitäten, hier wird unter anderem Baseball, Eishockey, Basketball und Rugby angeboten.
Da es kein Semesterticket gibt, empfiehlt es sich, am Bahnhof möglichst schnell eine PASMO- oder Suica-Karte zu erwerben, die man sich als Student für 1, 3, oder 6 Monate für die benötigte Strecke als vergünstigtes Pauschalticket ausstellen lassen kann. Darüber hinaus kann man die Karte mit Geld aufladen und auch zur Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln außerhalb der jeweiligen Strecke und zum Bezahlen in einigen Geschäften nutzen. Zu Beginn des Semesters gibt es einige Informationsveranstaltungen seitens der Universität und des Fachbereichs, die einem einen guten Überblick über die die notwendigen Behördengänge und Formalitäten geben. Ein Kommentar hierzu: Es wurde im Vorfeld des Austauschs zwar darauf hingewiesen, dass man ein japanisches Bankkonto benötigen würde, um die Miete zu zahlen, was sich aber als nicht notwendig herausstellte. Es war kein Problem, jeden Monat im Büro der Wohnheimsverwaltung auf dem Campus Hiyoshi in bar zu zahlen. Bargeld konnte ich per Kreditkarte an den Automaten in den Läden der Kette 7/11 abheben. Hierbei ist es aber wichtig, sich vorher über die Konditionen und eventuell anfallende Gebühren zu informieren. Studium Das Angebot für Austauschstudenten ist sehr vielfältig, hier empfiehlt es sich, am Anfang möglichst viele Kurse anzuschauen, bevor man sich verbindlich anmeldet. Teilweise sind die Teilnehmerzahlen sehr gering, was einen interaktiven Unterricht ermöglicht. Nur selten basiert die Note zu 100% auf der Endklausur, meistens ist es eine Mischung aus der Mitarbeit im Unterricht, Hausaufgaben, Präsentationen, Hausarbeiten und Klausuren, was einerseits mehr Einsatz während des Semesters erfordert, andererseits aber auch den Druck aus der finalen Klausurenphase nimmt. Auch hat man seitens der Keio University die Möglichkeit, Kurse des International Center, also auch aus vollkommen anderen Fachgebieten zu besuchen. Ich habe beispielsweise den Kurs „Introduction to Japanese Cinema“ belegt, der zwar vergleichsweise zeitaufwändig, aber auch sehr interessant war und einen guten Ausgleich zu den wirtschaftswissenschaftlichen Kursen bot. Ansonsten empfehle ich besonders die Kurse “Quantitative Macroeconomics“, „EU-Japan Economic Relations“ und „An Introduction to Japanese Economy“. Bezüglich der angebotenen Japanischkurse bin ich leider etwas enttäuscht worden, da man hier durch den obligatorischen Einstufungstest etwas zu schlecht eingeschätzt wird und man somit Gefahr läuft, im Kurs nicht besonders viel Neues zu lernen. Ich würde daher raten, den jeweils nächsthöheren Kurs zu belegen. Im Vorfeld des Auslandssemesters empfiehlt es sich zudem, das Japanischangebot des Sprachzentrums der Goethe-Universität wahrzunehmen. Es sei aber angemerkt, dass man das Auslandssemester durchaus auch ohne jegliche Japanischkenntnisse bewältigen kann. Der Kontaktaufbau zu den japanischen Studenten könnte dann aber möglicherweise schwerer fallen. Etwas verbesserungswürdig fand ich außerdem die Tatsache, dass einerseits die Klausurtermine erst recht spät bekannt gegeben wurden und andererseits das Transkript erst sehr spät nach Deutschland gesendet wurde, während die Noten schon relativ früh im Netz einsehbar waren. Campus Als Wirtschaftsstudent hat man die meisten Kurse am Campus Mita, dem Hauptcampus der Universität. Die Gebäude weisen eine interessante Mischung aus alter und moderner Architektur auf, besonders das Ost- und das Südgebäude verdeutlichen dies. Auf dem Campus befindet sich neben den Vorlesungsräumen noch die Hauptbibliothek mit einer guten Auswahl an internationalen Zeitungen und Zeitschriften, die Verwaltung, ein Laden für Schreibbedarf, Snacks und Merchandise, eine Buchhandlung, sowie einige Ausstellungs- und Veranstaltungsräume. Es gibt insgesamt drei Mensen, eine große und eine kleine im Westgebäude, die hauptsächlich japanische Gerichte zu günstigen Preisen anbieten, sowie eine mittelgroße im Südgebäude, die eher westliche Speisen anbietet, aber auch etwas teurer ist. Ansonsten gibt es in unmittelbarer Nähe der Universität auch ein großes Angebot an Restaurants und Bars. In der Mitte des Semesters findet ein Campusfest, das Mitasai, statt, bei dem sich die verschiedenen Clubs präsentieren. Da man im Rahmen der Vorbereitungen und des Festes selbst einige Tage keine Vorlesungen hat, bietet es sich natürlich an, diese Zeit zum Reisen zu nutzen. Ich möchte an dieser Stelle aber doch eine Lanze für das Fest brechen, da es sich aufgrund des umfangreichen Angebots durchaus lohnt, es mehrmals zu besuchen. Außerdem ist es ein netter Anlass, um Freunden von außerhalb der Universität den Campus zu zeigen.
Tipps Neben dem bereits oben genannten möchte ich hier noch einige weitere Tipps für ein angenehmes Auslandssemester nennen: - Wenn man eine japanische SIM-Karte kaufen möchte, so kann man dies statt in Shibuya auch im Geschäft der Kette BIC Camera in Kawasaki oder im Einkaufszentrum am Bahnhof Hiyoshi machen, beides ist von den Wohnheimen aus schneller zu erreichen. Einer der Verkäufer in Kawasaki sprach darüber hinaus auch ziemlich gut Englisch. - Gerade in den kühlen Wintermonaten bietet sich ein Besuch im Onsen (heiße Quellen) an. Ein sehr schönes und modernes befindet sich ca. 15 Minuten fußläufig von der Haltestelle Tsunashima entfernt, die von Hiyoshi aus per Bahn sehr schnell erreicht ist. - Viele Supermärkte bieten abends Rabatt auf verderbliche Waren an, was helfen kann, die relativ hohen Lebenserhaltungskosten etwas zu kompensieren. Auch haben viele Geschäfte ein Bonuskartensystem, womit man auf lange Sicht einiges an Geld sparen kann. - Da viele Menschen in Japan nicht besonders gut Englisch sprechen können (oder sich nicht trauen, es zu sprechen), empfiehlt es sich, bei wichtigen oder komplizierten Angelegenheiten jemandem zum Übersetzen dabeizuhaben. Die Residence Assistants waren hierbei stets gerne behilflich. - Neben den klassischen Sehenswürdigkeiten und Touristen-Hotspots können auch die weniger prominenten Viertel von Tokyo interessant sein. Mein persönlicher Favorit ist dabei Meguro mit seinen Parks und dem Teien-Museum. - Ebenso empfiehlt es sich, neben den Städten auch das ländliche Japan zu besuchen, gerade der Unterschied zum Großstadtleben ist hier enorm. - Da in den Küchen des Wohnheims mitunter Sachen entwendet, bzw. nicht pfleglich behandelt wurden, bietet es sich an, wichtige Utensilien selbst anzuschaffen und ggf. im eigenen Zimmer aufzubewahren. Eindecken kann man sich in den Ketten Daiso und Muji oder in größeren Supermärkten. Fazit Das Auslandssemester an der Keio University war für mich eine sehr wertvolle Erfahrung, sowohl in Bezug auf das Studium an sich, als auch in Bezug auf das Land Japan und seine Bewohner. Auch konnte ich in meinem Wohnheim Studenten vieler verschiedener Nationalitäten und unterschiedlichster fachlicher Hintergründe kennen lernen. Die Herausforderung, ein halbes Jahr in einem vollkommen fremden Land zu verbringen und dabei ein sehr unterschiedliches akademisches System kennen zu lernen hat sich für mich voll ausgezahlt und ich würde daher jedem empfehlen, dies auch in Erwägung zu ziehen. Je mehr man sich auf die Kultur und die Menschen einlässt, umso mehr Spaß wird man auch an seinem Aufenthalt haben.
Auslandssemester Keio University Tokyo, Wintersemester 2017/2018 Urs Schneider s5153427@stud.uni-frankfurt.de Davor: Nachdem ich im internen Bewerbungsverfahren von der Goethe Uni meinen Platz an der Keio University bekommen hatte, folgte ein längerer Zeitraum von mehreren Monaten, in dem nicht wirklich viel passierte in Bezug auf das Auslandssemester. Die Koordinatoren von der Japanischen Uni setzten sich daraufhin mit mir in Verbindung und erklärten mir welche Unterlagen ich in Japan einzureichen hatte (das waren ziemlich viele, unter anderem musste ich einen Tuberkulose-Test vorweisen). Auf jede Rückfrage meinerseits wurde innerhalb kürzester Zeit geantwortet und generell waren alle Ansprechpartner sehr hilfsbereit. Ein paar Monate bevor dann mein Flug gehen sollte musste ich mich doch etwas intensiver mit der Organisation auseinandersetzen. Das Auslandsbüro der Keio University stellte Informationen zu den möglichen Wohnheimen bereit und man konnte sich für eines bewerben, dass einem von der Ausstattung und dem Preis her am besten gefallen hat. Wohnsituation: In Japan angekommen bezog ich direkt mein Wohnheim. Dieses lag in Kawasaki, ca. 45 Minuten mit der Bahn vom Hauptcampus „Mita“ entfernt. In meinem Zimmer hatte ich ein kleines Bad und eine Küche-Nische für mich alleine, es war ca. 18qm und somit eine gute Bleibe für 5 Monate. Geschirr und Kochutensilien musste ich mir größtenteils selber kaufen. Alle zwei Wochen konnte man sich neue saubere Bettwäsche nehmen. Eine Waschmaschine gab es auch auf dem Zimmer. Die Stockwerke waren nach Geschlechtern getrennt. Besuch durfte nach Eintrag in eine Liste in den Gemeinschaftsraum des Wohnheims mitgebracht werden, nicht gestattet war das Betreten der Zimmer. Zweisamkeit war somit in den eigenen vier Wänden für 5 Monate ausgeschlossen.
Uni: An erste Stelle ist zu erwähnen, dass die Keio University eine der renommiertesten Unis in Japan ist; trotzdem ist das Uni Leben nicht direkt mit dem in Deutschland vergleichbar. Die Kurse waren sehr klein, was auch daran lag, dass einige Japaner nicht sehr sicher in Englisch sind und die englischen Kurse somit nicht gut von japanischen Studenten besucht waren. Es gab ein vielfältiges Angebot an japanischen Sprachkursen, das ich jedoch nicht in Anspruch genommen habe. Das Prüfungsamt der Goethe Uni teilte mir mit, dass für die „volle Workload“ (es können dann 30 CP angerechnet werden) sieben Kurse an der Keio zu besuchen seien, in einem dieser Kurse schrieb ich meine Seminararbeit. Die Kurse fanden in der Regel nur einmal die Woche statt, wobei einer davon auch am Samstag war (vom Umfang des Stoffes sind diese deutlich kleiner als an der Gothe Uni). Generell herrscht an japanischen Unis Anwesenheitspflicht. Die Kommilitonen im Economics Programm waren zum Großteil ebenfalls aus Deutschland. Die Prüfungsphase war nicht so stressig wie ich es aus Deutschland gewohnt war, was auch daran lag, dass man einige Leistungen frühzeitiger in Form von Hausarbeiten und Vorträgen erbringen konnte. Generell war ich mit meinem in Frankfurt erlangten Wissen bestens für die Fächer an der Keio University vorbereitet. Freizeit: Tokyo war als Stadt super interessant und es gab unglaublich viel zu unternehmen. Mit den anderen internationalen Studenten hat man sich schnell angefreundet und war viel unterwegs. Ich muss jedoch sagen, dass ich nicht sehr viel Kontakt mit Japanern hatte was aber auch teilweise wieder an der Sprachbarriere lag. Es gab an der Uni viele Angebote für Kurse und Gruppen, das Sportangebot ist hier besonders hervorzuheben. An Japanischen Unis wird generell sehr viel Sport betrieben und ambitionierte Sportler haben dort die Möglichkeit mit den besten (Jugend-) Sportlern des Landes zu trainieren. Fazit: Die Zeit in Japan war toll. Während ich dort war gab es natürlich auch Momente in denen es unangenehm war oder ich einfach keine Lust mehr auf das Land hatte. An den viel diskutierten Kulturschock habe ich eigentlich nicht geglaubt, als ich dann dort war habe ich gemerkt, dass die Uhren ihn vielerlei Hinsicht doch ganz anders ticken als in Deutschland - was im Nachhinein aber richtig interessant war. In Japan werden Regeln und regelkonformes Benehmen sehr groß geschrieben und ich muss zugeben, dass es mich extrem gestört hat niemand in mein Zimmer im Wohnheim lassen zu dürfen.
A report on my exchange semester in Keio University, Tokyo WS 17/18 Being a foreigner to both Germany and Japan, I have to some degree observed how ways of modernization can differ, though there are some similarities. Both were the defeated forces of WW2, and have become the pivots of the United States in two big continents of the globe. I thought successful modernization would result only in the western way of life. Japan proves the otherwise. My stay in Japan was an unforgettable experience and I learned a lot from it, both in the aspects of economics and culture. Availing myself of this opportunity, I will discuss the learning experience as well as the insights I got from what I observed. First, I must mention that Keio University is so generous that they provide free Japanese language courses as well as textbooks for exchange students. I learned a lot of Japanese language basics which made a solid foundation for my further studies in Japanese. Courses are nicely designed so that even students with less quantitative background can catch up. The hours assigned to a class is adequate to convey the knowledge while allowing students to take more courses to expose to other fields of knowledge. I especially appreciate the opportunity to learn knowledge of finance. I also seated in a history class on the Japanese military adventure before and in the Second World War. Japanese are well-known for their seriousness and professional spirit towards work. The Japanese language teachers are so intense as to make us always feel stressed while in the process we learned a lot. They wrote everything on the blackboard like what primary or secondary school teachers do. Not only in language courses but also in all other classes of different fields, computer usage during the class is not preferred. Traditional learning method of writing is much emphasized. I think it helps better memorization. As an ethnic Chinese, I would like to learn much from Japan. Since early 20 th century, Chinese people have despised traditional culture and embraced western, enlightenment values, which at the end gave rise to the seizure of power by the Chinese Communist Party and reached its climax in the Cultural Revolution. Enlightenment could nurture Tolstoy, but also could give birth to Robespierre. This is the dialectics of Enlightenment. Chinese fail, but Japanese sail. It is because Japanese haven’t abandoned their culture and traditions like what the Chinese did. With the traditional culture, Japanese can openly contact western culture, and innovate cultural products to export to the rest of the world. Though its military power was deprived of after WW2, it preserves its power in its culture. I was quite shocked when I saw Japanese shops are selling chopsticks, pottery and porcelain at such high prices. Why can they sell a pair of chopsticks at more than 10 euros when the Chinese machine-made chopsticks can be sold at less than 0.1 euro? What is the crux of the lesson? It is the recognition of value. Successful economic nationalism and cultural marketing add aurora to a product. Chinese people abandon their handcraft and embrace western machines. Chinese people then become slaves of western machines and thus their lives are even more dispensable than the machines. Without the protect of folklore and traditions, handcraft is disdained and can no longer be passed to next generations. Chinese people do not respect handcraft and thus the value of human is not respected. China became the sweatshop of the world, and when its labour wage starts to surge, it is abandoned by the West. Japan, on the
other hand, still win the world’s respect, because they know self-respect. Handcraft, ancient buildings and traditions are well kept. Only these can protect people economically from technology. Japanese don’t usually go abroad compared to other Asian countries, a few of them study abroad. For their country has everything necessary to live on. It is not only about material needs which they have abundant supplies, but about cultural and spiritual support. But Japanese are highly stressed in their culture as well. People are very polite in the service sector. Several sentences of speech have to be repeated by the service sector people from dawn to night. There is a supermarket chain named Don Quixote opens daily until 3:00 am. In terms of personality, people are repressive in their emotions. This repressive psychological character might contribute to the staggering number of suicides. It would not be a easy place to work. But after all it is a good nation, for it exports so much culture to the rest of the world. A world without Japanese will be boring. And in comparison to Germany, there is a point I feel sorry about Germany. Germany has nurtured so many great scientists, artists and philosophers, but its philosophy has long been downplayed in the American dominated world. In addition, I observed that some westerners cannot bear some conservative rules of Japanese dormitories and feel strange about Japanese culture. An “outrageous” one is that female residents cannot step into the male floors and vice versa. Another one is that alcohols are prohibited in the dorm. Some dormitories even impose curfew, upon a time limit like 12:00am after which residents are not allowed to return home. However, public space within the dormitories are well maintained compared to other countries. “Tragedy of the commons” is minimized to the lowest possible extent, due to the daily work of cleansing workers. Western people have to bear some inconvenience to enjoy the well service of Japanese. Another aspect that is inconvenient is that general Japanese people don’t speak too much English and they are very shy to talk to foreigners. Given that having some classes in Keio University, my Japanese was gradually improving, which made my life a bit easier. But for those who don’t speak even a word in Japanese, it would be harder. Not that Japanese don’t like to speak English, as opposed to European big nations who refuse to speak English, it is that general Japanese are not able to speak English well. All in all, I learnt a lot from the trip to Japan and also the stay in Germany. Living in states where I do not speak their languages is not that convenient, whereas in the process more skills than languages can be learnt. I would like to express my gratitude to Goethe University Frankfurt for giving me such unforgettable and precious experiences in Germany and Japan.
Erfahrungsbericht Auslandssemester Keio Universität, Tokyo WS 2016/17 Schon vor Studium-beginn habe ich ein halbes Jahr in Tokio verbracht und so Land und Grundkenntnisse der Sprache erlernt. Während des Studiums habe ich dann mithilfe des Sprachcenters der Goethe-Universität meine Japanisch-Kenntnisse auf ein gutes Niveau gebracht. Somit war für mich klar, dass ich mein Auslandssemester auch in Japan verbringen möchte. Glücklicherweise hatte der Wirtschaftswissenschaftliche Fachbereich der Goethe- Universität rege Partnerschaften mit mehreren Universitäten in Japan. Ich entschied mich für Tokio aufgrund der Tatsache das hier das Zentrum für neuere Pop- und Filmkultur in Japan ist, und insbesondere für die Keio Universität da sie einen ausgezeichneten Ruf, vor allem für die Wirtschaftswissenschaften in Japan genießt. Ein knappes Jahr vor Antritt der Reise musste ich mich dann auf das Auslandssemester über den Wirtschaftswissenschaftlichen Fachbereich bewerben. Überraschenderweise war die Zusammenstellung der Bewerbungsunterlagen unkompliziert und innerhalb von wenigen Tagen machbar – vorausgesetzt man hatte die nötigen Sprachtests schon absolviert. Vier Monate später hatte ich dann die Nominierung, mit welcher ich mich dann bei der Keio Universität in Japan bewerben konnte. Nachdem dies glücklicherweise problemlos geklappt hat, musste ich zu meinem Bedauern feststellen das die Wohnheime der Keio Universität, nicht in Tokio, sondern im 50 Minuten entfernten Kawasaki liegen. Dies hatte neben der knapp zweistündigen Zugfahrt pro Tag, dem obligatorisch Strengen Wohnheimsegeln wie Besuchsverbot und der Tatsache das der letzte Zug relativ früh zurückfährt den Nachteil das fast ausschließlich Austauschschüler untergebracht werden. Vor allem wegen letzterem habe ich mich gegen den Wohnheimplatz und für eine private Unterkunft in Tokio entschieden. An dieser Stelle würde jedoch gerne betonen, dass ich einige Studentenfeiern aufgrund meiner Unterkunft in Tokio verpasst, und somit nicht die klassische Austauschschülererfahrung mit neuen Freunden aus aller Welt gemacht habe. Vielmehr wohnte ich mit zwei Japanern und einem Koreaner in der Nähe von Ikebukuro und hatte neben viel Freiheit die Möglichkeit mein Japanisch zu verbessern. Im Nachhinein würde ich wohl eine andere, wenn auch nicht so renommierte Universität in Tokio auswählen die ihre Wohnheime in angemessener Distanz zum Campus hat. Die Wohnungssuche ist je nach Budget kompliziert oder unkompliziert. Anfangs hatte ich mir ein sehr knappes
Budget von 55,000 Yen gesetzt (knapp 450 Euro) was sich als fast unmöglich erwies. Falls jedoch gar nicht anders machbar gibt es schon für 25000 Yen (knapp 210 Euro) die Möglichkeit sein Zimmer mit jemand anderes zu Teilen. Das Semester sollte also nicht an der teuren Miete in Tokio scheitern! Zu meinem damaligen Überraschen habe ich vor Ankunft ein Zimmer in meinem knappen Budget gefunden, über das ich zudem meine Universität in nur 10 Minuten zu Fuß erreichen konnte. Hier soll hinzugefügt sein das der sozialwissenschaftliche Campus der Keio Universität in Minato-ku, speziell neben dem Tokyo-Tower und somit in einem der teuersten Gegenden in Tokio befindet. Eine Simkarte mit monatlich 2 GB Datenvolumen habe ich für Monatlich 2000 Yen über Rakuten-Mobile bekommen. Ich würde dies jedoch nicht weiterempfehlen. Der Kundenservice ist miserabel und die Mitarbeiter sprechen ausschließlich höchstes “Keigo” selbst wenn man betont, dass man Ausländer ist. Alternativ würde ich, wie die meisten meiner deutschen Kommilitonen, nach Akihabara gehen und vor Ort ein Vertrag abschließen. Selbst falls dies etwas teurer sein sollte wird dies einem einiges an Arbeit ersparen. Geld abheben geht Problemlos bei jeder Postfiliale mit einer Kreditkarte. Falls man noch keine hat, würde ich die von Comdirect empfehlen. In Japan angekommen entpuppte sich das Zimmer als reinen Horror. Ich hatte knapp 30 Mitbewohner von denen fast ausschließlich alle über 30 waren. Die WGKüche hatte Schimmel an den Wänden, die Wände waren aus Holz und das Zimmer hatte lediglich eine Größe von fünf Quadratmetern. Ich bin deshalb schon im nächsten Monat in einem Zimmer der Agentur Borderless Tokyo eingezogen. Dieses war mit 64,000 Yen (knapp 530 Euro) immer noch angemessen vom Preis. Das Zimmer war mit 10 Quadratmetern für japanische Standards groß und meine anfangs vier und später drei Mitbewohner waren sehr nett. Bei diesem Budget sollte es nicht allzu schwer sein auch in guter Lage in Tokio ein Zimmer zu finden. Ich würde, vor allem bei fehlender Gelegenheit zur Besichtigung eine Agentur wie Sakura House oder Borderless Tokyo empfehlen. Mitte September waren dann die Einführungsveranstaltungen für Austauschstudenten. Diese entpuppten sich als super Gelegenheit zur Kontaktknüpfung mit anderen Austauschstudenten von denen der Großteil, wie gesagt im Wohnheim in Kawasaki wohnte. In der letzten Septemberwoche hatten alle Studenten dann die Gelegenheit in jeden Kurs vor Einschreibung Probezuhören. Bis zur dritten Oktoberwoche hat man allerdings die Gelegenheit seine Kurse zu ändern. Wegen Anrechnung sollte man sich unbedingt beim Prüfungsamt informieren. Zusätzlich habe ich vier japanische Sprachkurse ausgewählt. Das Angebot was man hier geboten bekommt ist Top. Die Japanischkurse werden nicht angerechnet, sind aber trotzdem sehr zu empfehlen. Jeder Kurs ist geht hier wie in Deutschland 90 Minuten. Es gibt nicht wie in Deutschland Tutorien oder Übungen, sondern lediglich die Vorlesung. Insgesamt hatte ich also 11 Kurse was sich als viel Arbeit aber durchaus machbar erwies. Hier sollte hinzugefügt werden, dass die Keio Universität ein sehr angenehmes Lernklima mit maximal 30 Studenten pro Kurs hat. Die Noten werden, nicht wie bei deutschen
Universität an Prüfungen am Semesterende ausgemacht. Viel mehr ist es eine Mischung aus Aufsätzen, Präsentationen, Anwesenheit und natürlich Prüfungsergebnissen was bedeutet, dass man sich die Zeit relativ gut aufteilen kann. Ich würde gerne außerdem an dieser Stelle hinzufügen, dass die Professoren an der Keio Unviersität nicht allzu streng sind und gute Zensuren auch bei spärlicher Leistung vergeben. Nichtsdestotrotz würde ich jeden dazu appellieren, motiviert und vorbereitet in die Kurse zu gehen um möglichst viel mitzunehmen. Die Professoren sind fast ausschließlich Top-Leute in Ihrem Gebiet, und mit lediglich 20 bis 30 Kommilitonen pro Kurs bleibt auch Zeit für längere Fragen und Exkurse. Aufgrund meiner Unterkunft außerhalb des Wohnheims konnte ich regelmäßig Besuch haben. Dies habe ich genutzt um Freunde und Verwandte die mich in Japan besucht haben zu beherbergen. Falls man zum ersten Mal in Tokio ist sollte das Erkundigen dieser gigantischen Stadt genug für mindestens die erste Hälfte des Semesters sein. Innerhalb von Japan würde ich außerdem Naoshima als Reiseziel empfehlen. Die abgelegene Insel nahe Okayama ist berühmt für die vielen Kunstwerke die sie beherbergt – ein muss für jeden Sugimoto-Fan! Reisen innerhalb von Japan, ist mehr oder weniger genauso teuer wie Ausserhalb von Japan in anderen asiatischen Ländern – auch bei Einberechnung von Transportkosten. Ich würde deshalb unbedingt eine Reise nach Seoul, Korea oder Hong Kong empfehlen. Ich habe mich für ein verlängertes Wochenende in Hong Kong entschieden was sich, trotz Taifun, als sehr gute Erfahrung herausstellte. Ab der dritten Dezember Woche hat man für zwei Wochen Ferien. Diese habe ich großteils damit verbracht meine Termpaper zu schreiben und mich auf die Klausuren vorzubereiten. Im Januar geht dann alles relativ schnell und es kann schonmal sein das man mehrere Präsentationen und/oder Klausuren am selben Tag hat. Bei Möglichkeit würde ich jedem Empfehlen ein gesamtes, statt nur ein halbes Jahr nach Japan zu gehen – vor allem, wenn man Sprache und Kultur optimal kennenlernen möchte. Erfahrungsbericht Keio Universität, Tokyo WS 2016/17
Von Christian Saccà (MIEEP) E-mail: christian.sacca@gmx.de Vorbereitung: Nachdem positivem Bescheid durch das Auslandsbüro der Goethe Universität, beginnt noch ein formaler Bewerbungsprozess bei der Keio Universität selbst. Hier müssen einige Unterlagen zusammengetragen werden, sowie im Falle von Masterstudierenden auch ein 2000 Wörter langer Aufsatz zur Begründung der Kurswahl angefertigt werden. An dieser Stelle möchte ich aber betonen, dass diese Auswahl nur vorläufig gelten muss und nicht verbindlich ist! Es gibt zu späterem Zeitpunkt genug Zeit, um sich alle Kurse auch persönlich vor Ort anzusehen und dann zu entscheiden (Dazu rate ich auch ausdrücklich). Des Weiteren geht es zu diesem Zeitpunkt (also ca. ab Mai/Juni), darum sich um das Visum zu kümmern, was aber aus meiner Erfahrung sehr zeiteffizient und stress frei von Statten geht (glücklicherweise befindet sich das japanische Konsulat im Messeturm und ist daher leicht zu erreichen). Danach gilt es außerdem sich um einen Wohnheimsplatz zu bewerben, was aber ebenfalls mit einer formlosen Mail möglich ist. Die Koordinatorin an der Keio Universität ist hier sehr hilfsbereit und antwortet auch sehr schnell. Es gibt im Prinzip zwei Arten von Wohnheimen: solche, wie wir sie auch in Deutschland kennen, also mit Einzelzimmern (manchmal mit eigenem Bad) und geteilten Küchen, sowie solche mit eigenen Zimmern in denen aber morgens und abends für alle gekocht wird. Natürlich sind letztere teurer, und man muss sich entscheiden, ob man sich für das Essen an das Wohnheim binden möchte. Da es mein Wohnheim leider nicht mehr gibt, würde eine Beschreibung meines Zimmers wenig Sinn machen. Ich weiß aber zum Beispiel, dass das Shimoda Wohnheim einen guten Standard was Ausstattung und Sauberkeit angeht vorweisen konnte. Wohnen und Leben: Ich wohnte in Yokohama, im Stadteil Hiyoshi, der direkt an der Grenze zu Tokyo liegt. Die Anbindung an beide Städte ist sehr gut, da hier mehrere Bahnlinien verkehren (nach Shibuya braucht man nur 20 Minuten). In Hiyoshi selbst liegt ein großer Campus der Keio Uni, für WiWi finden die meisten Kurse jedoch auf dem Mita Campus in der Innenstadt statt. Dorthin dauert eine Bahnfahrt inklusive kleinem Fußmarsch ca. 45 Minuten. Leider gibt es für Studenten kein Semesterticket wie in Frankfurt, aber ich empfehle eine Monatskarte für die Strecke vom Wohnheim zur Uni. Hier gibt es einen Studentenrabatt und wenn man mind. 3 Mal die Woche zur Uni fährt, rechnet sich das auch. Trotz der Distanz würde ich Hiyoshi als Wohnort empfehlen, weil es von Studenten (ausländischen und japanischen) geprägt ist und es viele günstige Restaurants (oder besser Bistros) gibt. Nach der Anreise gab es in meinem Wohnheimen Einführungsveranstaltungen, um sich mit den Gepflogenheiten in Japan vertraut zu machen und die anderen Studenten kennenzulernen. Die Atmosphäre ist hier sehr entspannt und locker. Zusätzlich gibt es zentrale Veranstaltungen auf dem Mita Campus für alle Austauschstudenten. Diese geben einem wertvolle Informationen zum Beispiel auch zu den erforderlichen Behördengängen (Anmeldung in der Gemeinde, Antrag auf Krankenversicherung). Außerdem empfehle ich die Teilnahme an dem Buddyprogramm der Keio Uni, ich habe hier gute Erfahrungen gemacht: zum Beispiel bei dem gemeinsamen Besuch des Baseball Spiels der Keio Mannschaft gegen die ständigen “Rivalen“ der Waseda Universität (wofür sogar extra der Unterricht ausfiel). Das Leben in Japan generell und in Tokyo insbesondere ist teuer. Vor allem Bahnfahren, Einkaufen und Weggehen (Bars und Clubs) schlagen stark aufs Budget. Dennoch gibt es viele günstige Angebote, die man vor allem mit japanisch Kenntnisse in Erfahrung bringen kann. Es lohnt sich hier etwas zu recherchieren bzw. Kontakte zu Einheimischen aufzubauen. Zum Thema Reisen in Japan: Auch in der Region Tokyo/Yokohama gibt es viel zu entdecken, ich empfehle daher unbedingt das
Umland zu erkunden: zum Beispiel den großen Buddha in Kamakura, sowie die nahegelegenen Strände, oder auch die Halbinsel Enoshima. Natürlich bieten sich auch Trips zu weiter entfernten Destinationen (Kyoto, Sapporo oder Okinawa) an, hierzu hat man zum Beispiel in den „Herbstferien“ Anfang November Gelegenheit. Von Tokyo aus gibt es günstige Flug-und Busverbindungen, die einem das Herumreisen auch finanziell erleichtern. Studium: Die Keio Universität gehört zu den größten drei Universitäten des Landes, dementsprechend ist das Kursangebot recht vielfältig. Es lohnt sich alles einmal anzuschauen, da die Kursbeschreibung oft vom tatsächlichem Kursinhalt abweicht. Oft werden Kurse sowohl für Bachelor- als auch Masterstudierende angeboten. Trotzdem ist die Teilnehmerzahl bei den meisten Kursen eher gering, die Atmosphäre im Kurs ist daher oft nicht so anonym wie in Frankfurt. Man ist verpflichtet sieben Kurse zu belegen, jedoch müssen davon nicht alle aus dem Fachbereich WiWi sein, es zählen also auch Sprachkurse oder zum Beispiel Veranstaltungen zur Geschichte Japans. Hier hat man sicher die Möglichkeit, auch mal Themengebiete abseits der Wirtschaftswissenschaften kennenzulernen. Allerdings muss man natürlich bedenken, welche Kurse auch vom hiesigen Prüfungsamt anerkannt werden. Man sollte schon früh ein Learning Agreement anfertigen, um sicher zu sein, dass auch alle Leistungen anerkannt werden, und ggf. seine Kursauswahl noch anpassen. Ich persönlich hatte keine allzu großen Schwierigkeiten, reine WiWi Kurse angerechnet zu bekommen. Wie bereits erwähnt sind die meisten Kurse kleiner und damit persönlicher gestaltet, es wird Wert auf Mitarbeit und Anwesenheit im Unterricht gelegt. Oft zählt die Klausur am Ende des Semesters nur die Hälfte der Note, der Rest der Prüfungsleistung wird während des Semestersin Hausaufgaben und Präsentationen erbracht. Man ist daher auch vor der Klausurenphase gut beschäftigt, jedoch liegt auch weniger Druck auf den Examen. Ich habe die Arbeitslast als angenehm und nicht zu zeitintensiv empfunden. Neben den akademischen Angeboten, gibt es auch zahlreiche Clubs oder Circles, also studentische Initiativen, die von sportlichen Aktivitäten bis hin zu Kunst-und Handwerk ein breites Spektrum abdecken. Es lohnt sich auch hier das Angebot auszuprobieren und –nutzen. Fazit: Meine Zeit in Japan im Allgemeinen und an der Keio Universität im Speziellen habe ich sehr genossen: Sowohl Land und Leute, als auch die Atmosphäre an der Uni waren sehr angenehm, offen und spannend. Ich kann daher jedem, der sich für fremde Kulturen, Megacities und wunderschöne Landschaften begeistern kann, ein Auslandssemester in Japan nur empfehlen.
Erfahrungsbericht über Auslandssemester an der Keio Univer- sity in Tokio Mein Name ist Johannes Beiersdörfer, ich bin Student der Wirtschaftswissenschaften an der Goethe Univer- sität in Frankfurt und habe mein Auslandssemester von September 2016 bis Februar 2017 an der Keio Uni- versity in Tokio verbracht. Das Austauschprogramm, über das ich meinen Platz erhalten habe, läuft über eine Kooperation des Fachbereichs für Wirtschaftswissenschaften der Goethe Universität und dem Depart- ment of Economics an der Keio University. Die meisten anderen Gaststudenten an der Keio sind über Aus- tauschprogramme zwischen Universitäten und nicht zwischen Fachbereichen dort und haben deshalb ande- re Einführungsveranstaltungen. Das hat in meinem Fall anfangs für etwas Verwirrung gesorgt, ist im weite- ren Verlauf des Semesters aber eigentlich nicht relevant gewesen, da die Frankfurter Gaststudenten sowohl die Veranstaltungen der anderen Programme als auch die des Fachbereichs besuchen durften. Dement- sprechend gab es für mich einen großen Pool an belegbaren Modulen, aus dem ich wählen konnte. Auf die Module werde ich später noch einmal spezieller eingehen. Wohnsituation Das Auslandsbüro der Keio University verschickt nach der finalen Bestätigung des Studienplatzes eine Rundmail an alle ausländischen Studenten und fordert diese auf, anzugeben, ob sie gerne in einem der Wohnheime der Keio University untergebracht werden möchten. Dieser ist der einzige Weg, einen Wohn- heimplatz zu erhalten, denn nachträgliche Bewerbungen werden nicht berücksichtigt. Wenn man allerdings diesen Weg wählt und sich um einen Wohnheimplatz bewirbt, hat man meiner Erfahrung nach eine Wohn- möglichkeit sicher. Da die Wohnsituation in Tokio sehr angespannt ist, kann ich dieses Angebot jedem Aus- tauschstudenten nur wärmstens empfehlen. Hat man sich für einen Wohnheimplatz beworben, wird man aufgefordert, Präferenzen über bevorzugte Wohnheime anzugeben. Jegliche Wohnheime sind auf der Website der Keio University detailliert beschrie- ben. In meinem Fall habe ich allerdings keines der von mir angegebenen Wohnheime bekommen, sondern habe ein Zimmer in einer 2er Wohngemeinschaft im Keio International House zugeteilt bekommen. Dieses ist im Stadtteil Hiyoshi gelegen, der an der Stadtgrenze von Tokio zu Yokohama liegt. Hier liegen aufgrund der Nähe zu einem der Campi die meisten Wohnheime. Da die von mir belegten Veranstaltungen alle auf dem in der Innenstadt gelegenen Hauptcampus (Mita Campus) stattgefunden haben, habe ich jeden Morgen den Zug genommen. Eine Zugfahrt dauert für diese Strecke etwa 45 Minuten, was durchaus gewöhnungsbedürftig ist, nach kurzer Zeit jedoch für mich kein Problem mehr darstellte. Da Hiyoshi die Endstation der Bahnstrecke ist und die Züge aufgrund der hohen Mobilitätsnachfrage in einem sehr kurzen Rhythmus fahren, konnte ich mir fast jeden Morgen einen Sitzplan im Zug sichern. Das Keio International House ist in 4 Gebäude aufgeteilt, in denen jeweils 16 2er Wohngemeinschaften Platz haben. Da es ein reines International Wohnheim ist und somit fast alle Bewohner zum gleichen Zeitpunkt eingezogen sind wie ich, ist es mir nicht schwer gefallen, sofort erste Kontakte zu knüpfen. Die meisten die- ser Kontakte haben sich durch das gesamte Semester und einigen Fällen sogar darüber hinaus gehalten. In dem Wohnheim herrschte ein tolles Gemeinschaftsgefühl, unter anderem weil von Anfang viele Aktionen geplant und durchgeführt wurden. Dazu gehörten zum Beispiel ein eigenständig organisierter Ausflug zum Mount Fuji inklusive Aufstieg bei Nacht mit etwa 20 Studenten, aber auch im Wohnheim organisierte Koch- Partys und Spiele Abende. Bei Problemen und Fragen jeglicher Art, konnten sich die Austauschstudenten an die fünf japanischen Stu- denten wenden, die als ‚Residence Assistants‘ ebenfalls in dem Wohnheim leben dürfen. Da der Kontakt zwischen Austauschstudenten und japanischen Studenten sehr positiv war, wurden auch über diesen Weg viele gemeinsame Aktionen, wie beispielsweise der gemeinsame Besuch von Sportveranstaltungen von Keio Teams, durchgeführt. Mit seinem Room-Mate teilt man ein gemeinsames Badezimmer (inklusive Waschmaschine), eine Küche, eine separate Toilette und einen Balkon. Dazu hat jeder ein eigenes Zimmer, das separat abschließbar ist und unter anderem mit einem Kühlschrank, einem Bett, einem Schreibtisch und einem Schrank ausgestattet ist. Betreuung an der Gasthochschule Die Hauptansprechpartnerin für Gaststudenten, die über den Fakultätsaustausch der beiden Wirtschafts- fachbereiche an der Keio University sind, ist Ayumi Inoue. Sie übernimmt sowohl den Kontakt, der im Vorlauf des Auslandssemesters stattfindet, als auch die Betreuung während des Semesters. Meine Erfahrung mit ihr war durchweg positiv, speziell die Beantwortung von Fragen im Vorlauf des Auslandsaufenthalts erfolgte immer schnell und präzise.
Erstmals persönlich kennen lernen durfte ich sie bei einem von ihr speziell für die Fachbereichsaustausch- studenten angebotenen Campus Rundgang. Zu beachten ist hierbei wieder, dass nicht alle Austauschstudenten Frau Inoue als Ansprechpartnerin haben. Zu erwähnen ist zudem, dass auch Frau Inoues Kollegen immer sehr hilfsbereit waren. Lehrveranstaltungen an der Gasthochschule Aufgrund der bereits erwähnten Tatsache, dass die Frankfurter Studenten sowohl die englischsprachigen Kurse des Fachbereichs, als auch die Kurse der speziellen International-Programme besuchen konnten, war das Portfolio sehr groß und vielseitig. Grundsätzlich entsprechen 14 CP der Keio University der vollen Workload an der Goethe Universität. Da jeder Kurs mit 2 CP gewertet wird, müssen 7 Module belegt werden, um die volle Workload zu erreichen. 7 Kurse sind zudem die Minimalmenge an Veranstaltungen, die man als ausländischer Student belegen muss, um ein Studentenvisum erhalten zu können. Die im Visumsantrag aufgeführten Kurse müssen dabei jedoch meiner Erfahrung nach nicht unbedingt mit den am Ende tatsächlich belegten Kursen übereinstimmen. In den ersten zwei Wochen des Semesters bietet die Keio Universität den Studenten die Möglichkeit, Kurse auf unverbindlicher Basis zu besuchen, um sich einen Eindruck über die jeweilige Veranstaltung zu ver- schaffen. Diese Gelegenheit kann und sollte man nutzen, um den jeweiligen Professor nach Inhalten, Me- thoden, Bewertungsverfahren und Erwartungen zu befragen. Insbesondere das Erfragen der Evaluierungs- methoden ist dringend erforderlich, da jeder Professor ein eigenes System nutzt. Die Systeme der Professo- ren unterscheiden sich stark. In der Regel werden die Bausteine Klausur, Hausaufgaben, Beteiligung wäh- rend der Veranstaltung, Hausarbeiten, Präsentationen und Anwesenheit in voneinander abweichenden Ge- wichtungen zur Bewertung der Leistung eines Studenten in dem jeweiligen Kurs genutzt. Meiner Erfahrung nach macht es Sinn, eine ausgewogene Mischung an Bewertungssystemen zu wählen, um den Arbeitsauf- wand über das gesamte Semester zu verteilen. Bei der Kurswahl ebenfalls zu beachten sind die Veranstal- tungslaufzeiten. Dabei unterscheiden sich Kurse, die in der ersten Semesterhälfte, der zweiten Semester- hälfte oder über das gesamte Semester stattfinden. Es empfiehlt sich, in den ersten zwei Wochen möglichst viele Kurse zu besuchen, um danach eine optimale Auswahl treffen zu können. Ein Modul, das mir sehr gut gefallen hat, war International Business and Japanese Firms, welches von Pro- fessor Nakamura, Gastprofessor von der University of British Columbia, gehalten wurde. Die Leistungsbe- wertung dieses Moduls wurde durch zwei Abgaben von Hausarbeiten vorgenommen. Die erste Hausarbeit hatte einen Umfang von fünf Seiten und die zweite Hausarbeit einen Umfang von mehr als 20 Seiten. Die zweite Hausarbeit baute auf dem Thema der ersten Abgabe auf und wurde in meinem Fall vom Prüfungsamt der Goethe Universität als Seminararbeit anerkannt. Da der Aufwand für ein Modul dieser Größenordnung verhältnismäßig hoch ist, kam es mir sehr entgegen, dass die Veranstaltung als Intensive Course zwei Ver- anstaltungstermine pro Woche hatte, dafür aber auch nur während der ersten Semesterhälfte stattfand. Die beiden Module International Trade A&B wurden als zwei separate Veranstaltungen angeboten, behan- delten jedoch ähnliche Themen aus verschiedenen Gesichtspunkten. Hier wurde die Leistung durch jeweils eine Hausarbeit zum Ende des Semesters evaluiert. Zudem konnte man Bonuspunkte durch das Vorberei- ten und Präsentieren einer durch den Professor ausgewählten Thematik erhalten. Der Professor legte aller- dings auch großen Wert auf durchgehende Anwesenheit und mehrmaliges Nichterscheinen führte entspre- chend zu Abzügen in der finalen Note. Ein Kurs, der sich mit verschiedensten speziellen Thematiken zu Japan und Europa auseinandersetzte, war Japan-EU Economic Relations. Zusätzlich zu den aus der Namensgebung zu schließenden Inhalten wurden in diesem stark interaktiv gestalteten Kurs auch politische und interkulturelle Problematiken und Herausfor- derungen diskutiert. Die Evaluierung dieses Kurses erfolgte auf Grundlage einer Klausur am Ende des Se- mesters, sowie der wöchentlichen Abgabe einer ca. 500 Wörter langen Hausaufgabe. Im Gegensatz zu den bisher aufgeführten Economics lastigen Modulen gab es auch Module mit eher be- triebswirtschaftlicher Ausrichtung. Ein solcher war Introduction to Management Strategy von Professor Ushijima. Dieser Kurs hat mir besonders gefallen, weil zusätzlich zu theoretischen Inhalten auch vier Case Studies zu Strategien von großen internationalen Konzernen diskutiert wurden. Zusätzlich zu einer fünfseiti- gen Hausarbeit wurde dieses Modul anhand einer Präsentation und der Mitarbeit bei den Case Studies be- wertet. Campus Leben (Mita Campus) Der Mita Campus ist der Hauptcampus der Keio University. Er ist sehr zentral zwischen den Stadtteilen Mita und Meguro gelegen. Von der nahegelegenen U-Bahnstation läuft man etwa fünf Minuten. Dabei überquert man eine vierspurige Straße, die geradeaus auf den Tokyo Tower zuläuft. Dieser Anblick ist speziell in der Dunkelheit atemberaubend. Der Campus ist architektonisch eine Mischung die von traditionell bis hin zu futuristisch reicht. Die in der Mitte gelegene Bibliothek ist optimal zum Lernen vor Klausuren oder zum Anfertigen von Hausarbeiten und Hausaufgaben geeignet. In der Mittagspause kann man zwischen zwei Mensen und den in alle Ge- schmacksrichtungen gehenden nahegelegenen Restaurants wählen.
Ebenfalls Bestandteil des Campus sind die Zentralverwaltung, Aufenthaltsräume, ein Laden für Schreibwa- ren und Merchandising der Universität und der IT Bereich. Etwa nach der Hälfte des Semesters findet auf dem Mita Campus ein Festival statt, bei dem sich die Fach- bereiche, Sportteams und andere studentische Gruppierungen präsentieren. Da während dieser Woche keine Modul-Veranstaltungen stattfinden empfiehlt sich dieser Zeitraum für Austauschstudenten jedoch auch zum Reisen innerhalb Japans. Neben dieser Woche gibt es ansonsten nur einen weiteren veranstaltungs- freien Zeitraum um Neujahr herum. Da es in Japan allerdings enorm viele nationale Feiertage gibt, kann auch zu diesen Gelegenheiten das Land erkundet werden. Praktische Tipps Zu Beginn des Aufenthalts in Japan muss man sich als Austauschstudent behördlich anmelden. Dabei geht es um die Erfassung des Wohnorts, die verpflichtend mit der Anmeldung im japanischen Gesundheitssystem einhergeht. Hierfür müssen während des gesamten Aufenthalts monatliche Beiträge in Höhe von etwa 10€ geleistet werden. Diese können, wie alle Rechnungen in Japan einschließlich Handyverträgen, sehr einfach in den omnipräsenten Minisupermärkten bezahlt werden. Für den Gang zur städtischen Behörde empfehle ich, sich mit jemandem, der zumindest ansatzweise Japanisch versteht, zusammen zu tun, da die Angestell- ten an den entsprechenden Stellen zwar sehr hilfsbereit und umtriebig sind, jedoch in der Regel sehr wenig bis überhaupt kein Englisch sprechen und verstehen. Von der Eröffnung eines japanischen Bankkontos rate ich generell ab, da der Eröffnungsprozess schwierig und langwierig ist und der Besitz eines solchen Kontos sich in den meisten Fällen als unnötig herausstellt. Die einzige Situation, in der jemand zwingend ein entsprechendes Konto benötigt hat, war für den Empfang des der Person zustehenden Betrags aus dem JASSO Stipendiums. Von diesem wusste ich leider vor mei- nem Auslandssemester nichts, empfehle aber jedem zukünftig nach Japan gehenden Studenten, sich im Vorhinein über das Angebot zu informieren. Die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs ist in Tokio unumgänglich. Da hierfür auf Dauer hohe Kosten entstehen, empfehle ich die Nutzung eines auf Studenten zugeschnittenen Angebots, bei dem man für einen Pauschalpreis die Strecke vom eigenen Wohnort zur dem Campus am nächsten gelegenen U-Bahnstation ohne weitere Kosten für einen Zeitraum von ein, drei oder sechs Monaten befahren kann. Dieses Angebot wirkt im ersten Moment nicht unbedingt sehr erschwinglich, da der Pauschalpreis auch nicht gering ist, im Endeffekt rechnet es sich aber definitiv. Die Züge in Japan sind außerordentlich pünktlich und Google Maps funktioniert für das Finden von Zugverbindung ausgezeichnet. Für abendliche Ausgehaktionen sind vor Allem die Stadtteile Shibuya, Shinjuku und Roppongi empfehlens- wert. Für das klassische japanische Abenderlebnis sollte man speziell Izakayas und Karaoke Studios besu- chen. Izakayas sind eine Mischung aus Bar und Restaurant, in denen man über den ganzen Abend verteilt kleinere Gerichte zu sich nimmt. Karaoke-Abende sind speziell in größeren Gruppen sehr unterhaltsam. Zu beachten ist, dass Alkohol in Japan nur an über 21-jährige ausgegeben werden darf. Lebenshaltungskosten Die Lebenshaltungskosten sind in Japan definitiv höher als in Deutschland. Zusätzlich zu Mehrkosten für den öffentlichen Nahverkehr sind auch Lebensmittel, Getränke und Alkohol verhältnismäßig deutlich teurer. Für Lebensmittelkäufe sollte man sich im Vorhinein gut informieren und auch möglicherweise längere Wege in Kauf nehmen, um einen Discounter zu erreichen. Meiner Erfahrung nach, ist es kaum günstiger zu Hause zu kochen, als auswärts zu essen. Die Kosten können jedoch gut reduziert werden, wenn man sich mit meh- reren Personen zusammenschließt und gemeinsam kocht. Ganz nebenbei macht das auch deutlich mehr Spaß. Abschluss Ich hoffe dieser Bericht konnte einen guten Eindruck über mein tolles Auslandssemester in Tokio geben. Falls jemand an spezielleren Themen interessiert ist, bin ich gerne bereit, für weitere Fragen telefonisch, persönlich oder per Email Auskunft zu geben.
Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Keio Uni- versity, Japan Bachelor Wirtschaftswissenschaften Wintersemester 2016/17 Die Bewerbung Im Wintersemester 2016/2017 habe ich an dem short-term study program an Keio Universität, Japan teilge- nommen. Mit der Vorbereitung auf die Bewerbung habe ich bereits ab meinem 2. Semester angefangen. Ein Grund dafür ist auch, dass zu den Bewerbungsunterlagen ein Sprachnachweis beigelegt werden muss. Für die Bewerbung an Keio Universität muss man nicht unbedingt TOEFL oder IELTS belegen, ein Zeugnis von einem Englischsprachkurs an der Goethe Universität oder ein Cambridge Sprachzertifikat (mit einem Sprachniveau von mindestens B2) wird akzeptiert. Die Bewerbungsfrist lief Ende Oktober ab und bereits Ende November wurde ich per Email informiert, dass ich für ein Auslandssemester an Keio University nomi- niert bin. Das beutet nicht automatisch, dass man den Austausch-Studienplatz bekommen hat. Im nächsten Schritt müssen alle nominierten Kandidaten bis Ende April weitere Unterlagen an Keio zur Prüfung schicken. Zu den erforderlichen Unterlagen gehören ein akademisches Empfehlungsschreiben (letter of recommenda- tion), ein Gesundheitsnachweis (Certificate of Health), eine unverbindliche Kursauswahl (Study Proposal, wobei die gewählten Veranstaltungen später geändert werden dürfen), ein Leistungsnachweis und ein Nachweis über ausreichende finanzielle Mittel. Die Erstellung des akademischen Empfehlungsschreibens hat etwas Zeit in Anspruch genommen: ich musste ca. 1 Monat warten bis es finalisiert wurde und mir vorlag. Für den Gesundheitsnachweis muss man auch ein Brust Röntgen machen und kann folgenderweise ein bisschen länger dauern bis den Certificate of Health fertig ist. Deswegen weise ich hin, man sich um die Vorbereitung der Unterlagen frühzeitig zu kümmern. Falls man irgendwelche Fragen bzgl. der erforderlichen Unterlagen hat, soll man sich an der Ansprechpartnerin an der Keio Universität – Frau Ayumi Inoue wenden. Sie ist sehr hilfsbereit und hat immer sehr zeitnah auf meine Emails geantwortet. Die endgültige Zusage habe ich erst Ende Juni erhalten. Mitte Juli habe ich den Certificate of Eligibility per Post bekommen, welcher für die Beantragung eines studentischen Visums benötigt. Nach der Dokumentenabgabe in dem japanischen Konsulat in Frankfurt war mein Visum innerhalb 10 Tage fertig. Studenten, die einen Austausch machen werden, haben die Möglichkeit einen Antrag auf Erstattung des Semestertickets zu stellen, welches einen großen Teil vom Semesterbeitrag ausmacht. Das Antragsformular sowie weitere Informationen findet man auf der AStA-Internetseite. Die Wohnsituation Information über die Bewerbung für einen Wohnheimplatz bekommt man schon mit den ersten Emails von der Ansprechpartnerin an Keio. Die Bewerbungsfristen liefen Ende April ab. Es ist generell zu empfehlen, sich um einen Wohnheimplatz zu bewerben, da die Wohnungssuche für Austauschstudenten aufgrund der mangelnden Sprachkenntnisse und des kurzen Aufenthalts in Japan oft schwierig ist. Die Fahrzeit von den meisten zu Campus Mita (der Campus für Wirtschaftswissenschaften und Sozialwissenschaften) beträgt etwa 50 Minuten mit den ÖV. Die Monatsmiete für ein Wohnheimzimmer liegt zwischen 60,000-70,000 JPY, was in der Regel günstiger als eine private Wohnung ist. Ob man einen Wohnheimplatz bekommen hat, ist schon bis zum Ende Juli/Anfang August kundgegeben. Zum Glück habe ich einen Platz in dem Wohnheim Hiyoshi International House (HIH) bekommen. Im HIH sind alle Studentenwohnungen als 2er WGs organisiert. Man hat ein eigenes Zimmer und das Bad, das WC und die Küche werden mit einem gleichgeschlechtigen Mitbewohner geteilt. Das Wohnheim wird ab März 2017 abgerissen und neugebaut. Alternativ würde ich Shimoda Student Village für die Wohnheimwahl empfehlen. Ich hatte viele Freunde, die dort gewohnt hatten und denen hat das Wohnheim sehr gut gefallen. In Shimoda hat man ein eigenes Zim- mer mit eigenem WC und Bad und eine Gemeinschaftsküche. Viele internationalen Studenten sind in Shimoda unterbracht und man kann leicht neue Kontakte beim Kochen in der gemeinsamen Küche oder bei den Events, die von der Resident Assistents jeden Monat organisiert sind, knüpfen.
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