Erfahrungsbericht über ein Erasmus Auslandssemester an der Universidad de la Laguna (Santa Cruz de Tenerife, Spanien) - Dieter Schade Fakultät I V ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Erfahrungsbericht über ein Erasmus Auslandssemester an der Universidad de la Laguna (Santa Cruz de Tenerife, Spanien) Dieter Schade Fakultät I V Abteilung Wirtschaft Wirtschaftsinformatik WS 2009/2010
1. Vorbereitung Für mein Auslandssemester an der Universidad de la Laguna im Wintersemester 2009/2010 habe ich mich Mitte April 2009 beworben. Die Frist für die Bewerbung an unserer Fachhochsch~ilefür das folgende Wintersemester ist der 1. Mai. Die nötigen Unterlagen wie Learning - Agreement, Student Application Formular etc. müssen dem International Office auf Teneriffa bis Ende Juni für das folgende Wintersemester vorliegen. Aktuelle Infos, z. B. wann der Welcome Day stattfindet, kann man auf der Internetseite www.ull.es unter ,,Relaciones Internationales“ nachlesen. Die Seite ist allerdings komplett auf Spanisch und meiner Meinung nach sehr unübersichtlich. Da man aber auch während des Studiums oft dort Informationen nachlesen muss ist es Sirinvoll sich eine Zeitlang damit zu beschäftigen u m sich besser zurecht zu finden. Da in Spanien traditionell kein Englisch gesprochen wird, O l l O/O der Bevölkerung sprechen gebrochen Englisch, ist es Sinnvoll sich früh genug mit dem Erlernen der Sprache auseinander zusetzen. Meine vorherigen Spanischkenntnisse waren auf ein halbes Jahr beschränkt was mir den Start ein wenig schwieriger gemacht hat als manch anderem. Ein ganzes Jahr halte ich für ausreichend. Es ist außerdem Sinnvoll vor dem Abflug eine Kreditkarte zu organisieren u m dort Gebührenfrei Geld von den Automaten abheben zu können. Ich habe mir ein Girokonto bei der MLP eingerichtet (Kreditkarte gibt es Kostenlos dazu) und kann das jedem nur empfehlen, da pro Abbuchung sonst bis zu 10% des gesamten Betrages als Gebühr anfallen können. Des Weiteren ist es bei MLP möglich eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen. Da ich aber nicht krank war, kann ich über die Qualität der Versicherung keine Angaben machen. 2. Anreise Zu der Flugbuchung kann ich sagen, entweder ganz früh oder last-minute buchen, sonst kann der Flug von Hannover auch mal Liber 200 Euro kosten. I n der Regel sind die Direktflüge von Condor und Tuifly zum Flughafen Tenerife Sur ,,Reine Sofia" für 80 - 150 Euro zu haben. Richtig günstig wird's von Weeze m i t Ryan Air für 29 Euro, allerdings ist der Flughafen sehr schwer per Zug erreichbar. Flüge zum Nordflughafen wären natürlich 'besser, da er nur 3 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt ist, leider aber in der Regel wesentlich teurer und wird in Deutschland nur von wenigen Fluggesellschaften angeflogen. Nachdem man a m Südflughafen gelandet ist kann man den Bus nach Santa Cruz nehmen, Bushaltestelle ist direkt vor dem Flughafen, und an der Estacion de Guaguas (Busse heißen auf den Kanaren so) in Santa Cruz umsteigen. Dort n i m m t man dann den Bus IVr. 15 nach La Laguna. Wenn man sehr viel Gepäck dabei hat kann man aber auch ein Taxi nehmen das von Santa Cruz nach La Lag~inaCa. 15 Euro kostet. I n jedem Fall sollte
man sich bevor man in ein Taxi steigt über den ungefähren Fahrpreis erkundigen, da man sonst auch mal ausgenommen wird. 3. Zimmer und Wohnungssuche Ein Zimmer in la Laguna oder Santa Cruz zu finden ist riicht schwer, nur gibt es qualitativ sehr große Unterschiede. Eirinial gibt es die Möglichkeit sich vor der Reise i m Internet schon eine Unterkunft zu besorgen, wobei ich positive und negative Erfahrungen bei anderen Studenten gesehen habe. Meiner Meinung nach ist es das Beste sich erstmal in einem Hostel einzuquartieren u m dann Vorort in Ruhe m i t der Wohnungssuche beginnen zu können u m sich auch die Wohnungen angucken zu können. Empfehlen kann ich die „Pension Padron" für 1 5 Euro pro Nacht direkt i m Zentrum von la Laguna. Nehmt euch lieber etwas mehr Zeit für die Wohnungssuche als zu wenig, da es wirklich riesige Unterschiede zwischen den angebotenen Wohnungen in Preis & Qualität gibt. Wohnungs- und Zimmerangebote werden i m Zentrum in la Laguna an jeder Telefonzelle und a m schwarzen Brett in der Uni ausgeschrieben, außerdem kann ich noch die Internetseite www.segundamano.es erripfehlen. I c h habe i m Zentruni von la Laguna in einer WG m i t zwei Italienerinnen gelebt und war nur bedingt zufrieden. I n la Laguna ist es in der Regel ca. 6 Grad kälter als in Santa Cruz obwohl das nur 1 0 Minuten entfernt ist, außerdem ist la Laguna eher ein beschauliches Dorf und die Gebäude sind sehr alt. Mir persönlich hat Santa Cruz viel besser gefallen. 4. Infos zur Partnerhochschule Die Universidad de la Laguna wurde 1792 gegründet und hat heute Ca. 28.000 Studenten. I m Wintersemester 2009/2010 waren Ca. 350 Erasmus Studenten eingeschrieben, davon 9 0 deutsche. Das Gebäude vom Fachbereich Economia a m Campus Guajara ist sehr iieu, sieht wirklich beeindruckend aus und verfügt über eine eigene Mensa die ganz ordentlich ist. Es wird eine Vielzahl an Kursen angeboten, ein paar sogar in Englisch. Die Dozenten in meinen Kursen wurden m i t Vornamen angesprochen und auch sonst geht es sehr locker zu. Selbst bei Klaus~irengab es verblüffender Weise kein konkretes Zeitliniit. Insgesamt fand ich das Niveau ein bisschen geringer als an unserer Fachhochschule, aber der Unterricht ist komplett anders aufgebaut. I n jedem Kurs gibt es Anwesenheitslisten und nach jedem Monat bzw. Thema gibt es eine Zwischenklausur u m für die Prüfung zugelassen zu werden. Die Universidad verfügt über mehrere große und gut ausgestattete Bibliotheken und hat eine Vielzahl an Computern die einem den Zugang zum Internet ermöglichen. Allerdings sind diese nicht die schnellsten und stellen jeden auf eine Geduldsprobe.
5. Sprachkurs Es wird vom Erasmusprogramm ein Sprachkurs angeboten, an dem ich nicht teilgenommen habe, da nur zwei verschiedene Niveaus angeboten wurden. Ich habe auch von allen anderen die bis zum Ende an den1 Sprachkurs teilgenommen haben nur negatives gehört. Ich habe mich für einen privaten Sprachkurs entschieden wo in kleinen Gruppen, bis zu 3 Schüler, Spanisch Unterrichtet wird. Das Gute an kleinen Gruppen ist, dass der Unterricht direkt auf dein Niveau zugeschnitten ist. Mir hat der Kurs sehr gut gefallen und auch sehr weitergeholfen. Für 9 Stunden muss man 55 Euro zahlen, was für eine Privatschule sehr günstig ist. 6. Lebenshaltungskosten Die LebenshaItungskosten sind gut m i t denen in Deutschland zu vergleichen. Die Lebensmittel sind allerdings eiii wenig teurer da alles eingeflogen werden muss. Dafür sind die Ivlietpreise der Wohnungen in der Regel günstiger. Dringend empfehlen kann ich jedem sich sctinellstmöglich u m die so genannte Residencia zu kümmern. Dies ist möglich sobald ihr euren Mietvertrag unterschrieben habt, damit müsst ihr darin zum Bürgerbüro und zur Polizei gehen. Mit der Residencia bekommt ihr jede Menge Vergünstigungen bei Reisen innerhalb Spaniens oder anderen Freizeitmöglich keiten. 7. Freizeitmöglichkeiten Teneriffa bietet ausgezeichnete Freizeitmöglichkeiten. Man kann das ganze Jahr über an den Strand gehen. Surfen, wandern, die Nachbarinseln, den Teide oder die zwei großen Freizeitparks besuchen. Dazu werden sehr viele Sportk~irsean der Uni angeboten. Ein weiteres Angebot der Universität für Erasmusstudenten sind Ausflüge die von der AURI (Studentenorganisation) organisiert werden um die Insel besser kennen zu lernen. Diese Ausflüge waren für rriich das Highlight, da einem viele abgelegene Strände und Bergtouren von Einhein-iischen gezeigt wurden. Für Nachtschwärmer gibt es eigentlich jeden Tag die Möglichkeit auszugehen. Die Bars haben jeden Tag bis Ca. 2 Uhr geöffnet und von Dorinerstag - Sonntag ist das ,,Quadrilatero", das Zentrum von la Lag~ina, gefüllt mit Studenten. Die einzelnen Bars unterscheiden sich aber nicht sehr von einander.
8. Bewertung Für mich hat sich der Aufenthalt auf Teneriffa auf jeden Fall gelohnt. Meine Spanischkenntnisse sind sehr viel besser geworden, ich habe viele Leute aus anderen Ländern und Kulturen kennen gelernt eine schöne Zeit gehabt und auch für meine persönliche Entwicklung war das der richtige Schritt. Aus akademischer Sicht wäre das Semester in Deutschland eventuell besser gewesen aber mir war meine persönliche Entwicklung in punkto Unabhängigkeit, Anpassungsfähigkeit und Selbstständigkeit und der Erfahrung in einem anderen Land gelebt zu haben wichtiger. Ich kann jedem Empfei-ilen mindestens für ein Semester ins Ausland zu gehen.
Sie können auch lesen