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Erfolgreiches weiterführen – erfolgreiches Weiterführen: Theorien und Konzepte zur Implementation im Kontext der Lehrer:innenbildung MoSAiK-Tagung 2022 Erfolgreiches weiterführen – erfolgreiches Weiterführen: Theorien und Konzepte zur Implementation im Kontext der Lehrer:innenbildung 06./07. April 2022 Abstracts MoSAiK MoSAiK wird wird im im Rahmen Rahmen der der gemeinsamen gemeinsamen „Qualitätsoffensive „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ Lehrerbildung“ von von Bund Bund und und Ländern Ländern aus aus Mitteln Mitteln des des Bundesministeriums Bundesministeriums für für Bildung Bildung und und Forschung Forschung gefördert. gefördert.
Erfolgreiches weiterführen – erfolgreiches Weiterführen: Theorien und Konzepte zur Implementation im Kontext der Lehrer:innenbildung 06./07. April 2022 | Universität Koblenz-Landau, Campus Landau Durch das Bund-Länder-Programm "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" werden deutschlandweit zahlreiche Innovationen entwickelt und evaluiert mit der Erwartung, die dabei erfolgreichen Innovationen dauerhaft in der Lehrer:innenbildung zu imple- mentieren. Pragmatische Ansätze stoßen dabei oft auf strukturelle Herausforderungen und unterliegen der Gefahr, dass sich Innovationen nicht lange halten. Daher ergeben sich als zentrale Fragen: Wie finden Implementationen im Rahmen uni- versitärer Lehrer:innenbildung statt? Wie lassen sich die bestehenden theoretischen Ansätze aus der Bildungsforschung auf dieses Feld übertragen? Die Bildungsforschung hat schon seit mehreren Jahrzehnten verschiedene theoreti- sche Ansätze um zu beschreiben, unter welchen Bedingungen und mit welchen Her- ausforderungen gelungene Implementation einher geht. Im Fokus steht dabei die Im- plementation pädagogisch-didaktischer Innovationen in die Schulpraxis. Hochschulen unterscheiden sich aber in Größe, Strukturen, Ressourcen und Entschei- dungsfindungsprozessen erheblich von Schulen. Es ist zu erwarten, dass dies Imple- mentationsprozesse mit beeinflusst. Vor diesem Hintergrund erscheint eine direkte Übertragung bestehender Theorien, Modelle und Konzepte auf die Hochschule diskus- sionswürdig. Die Tagung greift den Diskurs zu Implementation und Nachhaltigkeit zwischen den ver- schiedenen Vorhaben der QLB auf. Ziel ist es dabei, eine theoretisch-konzeptionelle Basis zu identifizieren, um die Erfahrungen an verschiedenen Hochschulen einzuord- nen und zu verknüpfen. Vorträge, Foren und Poster sollen daher mosaikartig zusam- mengesetzt eine Übersicht möglicher Ansätze bieten und wechselseitige Absprachen zur Erforschung erfolgreicher Implementation ermöglichen. MoSAiK wird im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.
3 Tagungsprogramm (Stand: 30.03.2022) Mittwoch, 06. April 2022 ab Registrierung (Tagungsbüro: CI Konferenzraum) 08:30 Grußworte (Raum: BI 001, Hörsaal 1) 09:30 Hochschulleitung, Universität Koblenz-Landau – Dr. Markus Maier, Leiter des LPA im Ministerium für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz 10:10 Projektleitung MoSAiK, Universität Koblenz-Landau 10:15 Wissenschaftliche Innovationen im Schulalltag verankern – (Raum: BI 001, Hörsaal 1) – Konzepte, Erfahrungen und Perspektiven 11:15 Prof. Dr. Josef Schrader, Deutsches Institut für Erwachsenenbildung Kaffeepause (Atrium) Digitale Reflexionsformate - Konzepte und Konzepte zur Implementation von Videoplatt- Evaluationsergebnisse (Raum: CIV 266) formen (Raum: CIV 260) Sprachförderkompetenz angehender Lehr- Die digitale Lehr-Lern-Plattform für ange- kräfte in der beruflichen Bildung – Entwick- hende Lehrpersonen – Ein Ort perspektiven- lung und Evaluation digitaler Medienpakete übergreifender und interdisziplinärer Analyse für die Lehrkräftebildung von Unterricht 11:30 Johanna Campean, Anja Müller Nadine Baston, Anna Thede, Katrin Gabriel-Busse, – Johannes Gutenberg-Universität Mainz Marius Harring 12:30 Johannes Gutenberg-Universität Mainz BNE im Kontext des Transformativen Lernens: ViviAn – Einsatz, Weiterentwicklung und inter- Chancen und Herausforderungen einer digita- disziplinäre Möglichkeiten eines Video- Analy- len Lehre setools Philip Weinberger, Björn Risch Marc Bastian Rieger, Christian Alexander Scherb, Universität Koblenz-Landau Jürgen Roth Universität Koblenz-Landau 12:35 – Postersession (Atrium) 13:35 Mittagspause (Mensa) MoSAiK wird im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.
4 Forts. Implementationen von und durch Zertifi- Phasenübergreifende Implementation Mi kate(n) (Raum: CIV 266) (Raum: CIV 260) Die Koblenzer CLIL-Academy – Ein Beispiel Heterogenität und Selbstreflexion durch adap- für Implementation und Interdisziplinäre tive Lernpfade fördern – Die universelle Konfi- Zusammenarbeit gurations- und Lehr-Lernumgebung UKuLeLe Sarah Wunderlich, Felicitas Fein, Constanze Juchem- Christoph Pfaffmann, Jürgen Roth Grundmann Universität Koblenz-Landau Universität Koblenz-Landau 14:20 Praktiken angehender Lehrer*innen im Um- Phasenübergreifende Beratungskompetenz- – entwicklung in der Lehrkräftebildung kann ge- gang mit sprachlich-kultureller Heterogenität: 15:20 Erste Ergebnisse aus einer ethnografischen lingen! Gemeinsam für die Implementierung Studie mit Absolvent*innen des Zertifikats einer transformativen inklusiven Schulent- Sprachbildung und Deutsch als Fremd- und wicklung Zweitsprache und ihre Implementation Esther Würtz1, Kerstin Wallinda1, Sabine Marschall1, Ute Waschulewski1, Christian Eva L. Wyss, Lesya Skintey, Katharina Hirt, Lindmeier2 Wolf- Andreas Liebert 1Universität Koblenz-Landau; Universität Koblenz-Landau 2Martin-Luther- Universität Halle-Wittenberg Kaffeepause (Atrium) Herausforderungen und Voraussetzungen für Herausforderungen und Voraussetzungen bei fächerübergreifende inhaltliche Abstimmungen strukturellen Änderung (Raum: CIV 266) (Raum: CIV 260) Informatische Bildung in der Chemie – Ent- Entwicklung handlungsnaher Prüfungsformate wicklung eines interdisziplinären Lehrkonzep- im Lehramtsstudium tes und seine Pilotierung Thomas Janzen, Philipp Wotschel, Christoph Vogel- Yasemin Gökkuş, Richard Kremer, Daniel Losch sang Bergische Universität Wuppertal Zentrum für Bildungsforschung und Lehrerbildung – PLAZ-Professional School, Universität Paderborn Implementation von „HyperDocSystems“ in Vielfalt erfolgreich vernetzen: Heterogenität 15:45 die erste und zweite Phase der Lehrkräfteaus- als Querschnittsthema in den gestuften Praxis- – bildung phasen an der TU Darmstadt 17:20 Carola Nieß1, Gabriele Hornung1, Lars Florian Cristóbal Klenk1, Ruth Maria Mell2, Olga Czubatinski2 Zitzelsberger1, Sophie Kirschner2, Vanessa Cor- 1Technische Universität Kaiserslautern; des-Finkenstein2 2Staatliches Studienseminar für das Lehramt an Gym- 1Technische Universität Darmstadt, Institut für Allge- nasien Kaiserslautern meine Pädagogik und Berufspädagogik; 2Technische Universität Darmstadt, Zentrum für Lehrerbildung Innovative MINT Lehr-Lern-Szenarien mit Außerschulisches Lernen in der Lernlandschaft Smartphone-Experimenten Sachsen. Kooperationen in der Region langfris- Ahmad Asali1, Jens Noritzsch1, Dustin Kirwald2, tig fördern Sebastian Staacks1, Heidrun Heinke2 Oda Schlünz, Paul Böning, Hannah Janßen, Darius 1RWTH Aachen, Lehrstuhl Physik 2A; Mertlik 2RWTH Aachen, Lehrstuhl Physik 1A Technische Universität Dresden 19:00 Konferenz-Dinner “Eat and Meet” (Abendveranstaltung im Weingut Vögeli) – Etwa 15 minütiger Bustransfer ab: 22:00 Neuer Messplatz (Hotel Soho), Nähe Hotel Amelie sowie Alter Messplatz (Uni) MoSAiK wird im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.
5 Donnerstag, 07. April 2022 ab Registrierung (Tagungsbüro: CI Konferenzraum) 08:30 Wie kann die Lehrkräftebildung nachhaltig weiterentwickelt werden? (Raum: BI 001, Hörsaal 1) 09:30 Implementationsansätze zur Förderung kompetenz- – und evidenzorientierter Lehrkräftebildung an der TUM 10:30 Dr. Annika Diery, TUM School of Social Sciences and Technology, Department Educational Science Kaffeepause (Atrium) Austauschforum A (Raum: CIV 260) Austauschforum B (Raum: CIV 266) Nachhaltige Innovationen – innovative Nach- Phasenübergreifende Zusammenarbeit für in- haltigkeit?! Zur Kontextualisierung aktueller novative Lehrer:innenbildung – Erfolge und Entwicklungen im Hochschulraum Herausforderungen einer nachhaltigen Imple- 10:45 Chairs: Hannah Rosenberg1, Christian Grieshaber1, mentierung am Beispiel von Communities of – Nadine Schallenkammer2 Practice 12:45 1Universität Koblenz-Landau; Chairs: Gerrit Albert1, Ahmad Asali1, Claudia Bohr- 2Frankfurt University of Applied Sciences mann-Linde2, Yasemin Gökkuş1, Richard Kre- mer2,Stefan Pohlkamp1, Diana Zeller2 1RWTH Aachen; 2Bergische Universität Wuppertal Mittagspause (Mensa) Wirkungsbereich: Praxisverknüpfung in der Wirkungsbereich: Dritte Phase der Lehrer:in- ersten Phase der Lehrer:innenbildung nenbildung (Raum: CIV 266) (Raum: CIV 260) MatheLead – Hybrides Lehr-Lern-Praktikum „Allpaka“ – Ein digitales Unterrichtsplanungs- mit dem Schwerpunkt Individualisierung durch tool als Schnittstelle zwischen universitärer Grundvorstellungen Forschung und Unterrichtsplanung in der Pra- 14:00 Susanne Digel, Henrik Ossadnik, Jürgen Roth xis – Universität Koblenz-Landau Peer Leske, Carolin Frank 15:00 Bergische Universität Wuppertal Blick auf das Ko-Lab-Konzept aus Studieren- Zusammenschluss, Modernisierung und Nach- denperspektive dreier Domänen der Berufli- haltigkeit als Säulen der Implementation einer chen Bildung Lehrkräftefortbildung Valentina Conty, Edda Dilger, Nina Langen Johanna Heitzer1, Phil Merkschien1, Ysette Technische Universität Berlin Weiss2 1RWTH Aachen; 2Johannes Gutenberg-Universität Mainz 15:00 Closing (Raum: BI 001, Hörsaal 1) – Projektleitung MoSAiK, Universität Koblenz-Landau 15:30 Kaffeepause / Ausklang (Atrium) MoSAiK wird im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.
6 Mittwoch, 06. April 2022, 10:15 – 11:15 Uhr BI 001 (Hörsaal 1) Keynote: Wissenschaftliche Innovationen im Schulalltag verankern – Konzepte, Erfahrungen und Perspektiven Prof. Dr. Josef Schrader Deutsches Institut für Erwachsenenbildung Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen Das Programm einer evidenzbasierten Bildungsreform hat Verbesserungen der Quali- tät von Entscheidungen über Strukturen, Prozesse und Ergebnisse von Bildungssyste- men auf der Grundlage wissenschaftlicher Evidenz versprochen. Die „Qualitätsoffen- sive Lehrerbildung“ gehört zu einer Reihe von Förderschwerpunkten des Bundes und der Länder, in der die Praxisrelevanz geförderter Forschungsprojekte explizit eingefor- dert wird. Dies wirft die Frage auf, mit welchen Forschungsstrategien und in welchen Formen der Kooperation zwischen Wissenschaft, Politik, Administration und Praxis wis- senschaftlich begründete Innovationen breit und nachhaltig in der pädagogischen Pra- xis verankert werden können. Diese Fragen zu beantworten, ist um so drängender, als die Klagen über eine Kluft zwischen Praxis, Politik und Wissenschaft trotz der groß en Forschungsanstrengungen der vergangenen Jahre andauern. Der Vortrag wird im ersten Teil transferorientierte Forschungsstrategien der empiri- schen Bildungsforschung skizzieren. Im Anschluss werden Erfahrungen und Befunde zu institutionellen, organisationalen und personalen Bedingungen berichtet, die Transferprozesse begünstigen bzw. behindern. Schließlich werden Perspektiven für eine Weiterentwicklung von Forschungs- und Transferaktivitäten skizziert, in die auch Beispiele für eine mögliche Verzahnung der verschiedenen Phasen der Lehrerbildung einfließen. MoSAiK wird im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.
7 Mittwoch, 06. April 2022, 11:30 – 12:30 Uhr CIV 266 Vortragssession: Digitale Reflexionsformate - Konzepte und Evaluationsergebnisse Chair: Constanze Juchem-Grundmann Sprachförderkompetenz angehender Lehrkräfte in der beruflichen Bildung – Entwicklung und Evalua- tion digitaler Medienpakete für die Lehrkräftebildung Johanna Campean, Jasmin Reichert-Schlax, Anja Müller Johannes Gutenberg-Universität Mainz; jcampean@uni-mainz.de Im TWIND-Teilprojekt Sprache, Sprachsensibilisierung und Sprachliche Reflexion im Kontext von Fachunterricht und Mehrsprachigkeit werden fachdidaktisch fundierte multimediale Lehr-Lernpakete entwickelt, um die Sprachförderkompetenz angehender Lehrer:innen aller Fachrichtungen im berufsbildenden Bereich vor dem Hintergrund einer sprachlich immer heterogeneren Schüler:innenschaft zu stärken (vgl. Müller 2014; KMK, 2019, 2021; Roche/Terrasi-Haufe 2019). Diese Medienpakete (MPs) sind modular aufgebaut und sollen bedarfs- und interessenorientiert im Selbststudium oder im Rahmen von Blended Learning Einheiten in der Hochschullehre eingesetzt werden. Die nachhaltig erfolgreiche Implementation der MPs soll durch eine praxisnahe Gestaltung erreicht werden. Dies wird durch die enge Zusammenarbeit mit den Akteur:innen (Studierende, Referendar:in- nen, Lehrkräfte an Schulen sowie Studienseminaren) bei der Erarbeitung der Inhalte gesichert. Im Beitrag sollen die Ergebnisse zu den zwei zentralen Fragen der ersten Projektphase vorgestellt werden: 1. Welche Bedarfe sehen die Akteur:innen im Bereich Sprache und Sprachförderung? 2. Führt der Einsatz von bedarfsgerechten MPs zu einer Kompetenzerweiterung bei den Akteur:innen? Zusammengefasst hat die Bedarfsumfrage (N=152) ein größeres Interesse der Akteur:innen an konkreten Kon- zepten und Materialien als an Grundlagenwissen ergeben sowie eine Sensibilisierung für die Aufgabe der Sprach- förderung belegt – Letzteres entgegen der Annahme von Eberhardt (2016). Nach Entwicklung eines ersten be- darfsgerechten MPs zeichnete sich bei einer Interventionsstudie (N=70) dessen Wirksamkeit ab. Weitere Ent- wicklungs- und Evaluationszyklen dieses MPs sowie der folgenden sind an Hochschulen, Studienseminaren und Schulen in Arbeit. Stichworte: Sprachförderkompetenz, Fachlehrkräfte, Berufsbildende Schulen, Medienpakete BNE im Kontext des Transformativen Lernens: Chancen und Herausforderungen einer digitalen Lehre Philip Weinberger, Björn Risch Universität Koblenz-Landau; weinberger@uni-landau.de Wie soll eine zukunftsfähige Lehrer*innenbildung gestaltet werden und welche Anforderungen ergeben sich dabei an eine Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)? Diese Frage stellt eine aktuelle, hochschuldidaktische Herausforderung dar (Baumann & Niebert, 2020). Eine Verknüpfung aus Transformativem Lernen (TL) und BNE wird in diesem Zusammenhang eine große Bedeutung beigemessen (Orlovic 2019). An dieser Stelle setzt das Landauer Zertifikat „Bildung-Transformation -Nachhaltigkeit (BTN)“ an. Es bietet Lehramtsstudierenden aller Fä- cher und Schulformen die Möglichkeit, sich wissenschaftlich fundiert und praxisorientiert mit Aspekten nachhal- tiger Entwicklung auseinanderzusetzen (Risch et al. 2017). Im Zuge der Corona-Pandemie erfolgte die Digitalisie- rung des Zertifikates. Dabei bestand die Herausforderung, die Inhalte auch in einem digitalen Setting mit der Theorie des TL zu verknüpfen. Im Rahmen des Vortrags werden ausgehend von der Theorie des TL zunächst die Konzepti-on des BTN-Zertifikats dargestellt. Im Anschluss erfolgt die Auseinandersetzung mit der Frage, wie sich synchrone Onlineformate auf die Bereitschaft der Studierenden auswirken, persönliche Wertevorstellungen über BNE mit ihren Kommili- ton*innen zu diskutieren und sich auf die Besonderheiten des TL einzulassen. Zur Beantwortung der Frage wer- den Ergebnisse einer Begleitstudie vorgestellt. Stichworte: Zertifikat, BNE, Lehrer*innenbildung, Digitalisierung MoSAiK wird im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.
8 Mittwoch, 06. April 2022, 11:30 – 12:30 Uhr CIV 260 Vortragssession: Konzepte zur Implementation von Videoplattformen Chair: Alexander Kauertz Die digitale Lehr-Lern-Plattform für angehende Lehrpersonen - Ein Ort perspektivenübergreifender und interdisziplinärer Analyse von Unterricht Nadine Baston, Anna Thede, Katrin Gabriel-Busse, Marius Harring Johannes Gutenberg-Universität Mainz; nadbasto@uni-mainz.de Das interdisziplinär angelegte Projekt „Lehr-Lern-Forschungslabore als Orte vertieften Lernens: Das Mainzer Mo- dell kooperativer Lehrerbildung" beschäftigt sich seit 2019 mit der Konzeption, Entwicklung und Implementation einer interaktiven digitalen Lehr-Lern-Plattform für die Lehrer*innenbildung. Ziel ist es, einen digitalen Raum zu bieten, der sowohl die eigenständige Analyse von Unterrichtsvideos und -materialien als auch die Kooperationen mit Akteur*innen der Lehrer*innenaus- und -weiterbildung fokussiert. Um die Videoanalyse auf der Lehr-Lern-Plattform technisch adäquat umsetzen zu können, wurde ein Video- Plugin entwickelt, das sowohl die eigenständige und kooperative systematische kategorien- und indikatorenba- sierte Video- und Textanalyse als auch die anschließende Auswertung ermöglicht. Ziel der Arbeit ist es, lernwirk- same Unterrichtsmomente zu erkennen, zu analysieren und alternative Handlungsoptionen zu bestimmen. Die- ses Konglomerat aus Kompetenzen gilt als entscheidendes Merkmal für professionelles Lehrer*innenhandeln. Seit dem Start des Einsatzes im SoSe 2021 haben mehr als 100 Studierende die Strukturen der Plattform im Rahmen von verschiedenen fachdidaktischen und bildungswissenschaftlichen Seminaren sowie für Abschlussar- beiten genutzt. Der Beitrag soll die Konzeption der Plattform, die Implementation in die Lehre und Ergebnisse der auf dem HELAM-Modell (Oszkan/Koseler, 2009) basierenden Evaluation vorstellen und unter dem Punkt der Nachhaltig- keit diskutieren. Stichworte: Lehr-Lern-Plattform, Video- und Textanalyse, Blended-Learning, Flipped-Classroom, Interdisziplinarität ViviAn – Einsatz, Weiterentwicklung und interdisziplinäre Möglichkeiten eines Video-Analysetools Marc Bastian Rieger, Christian Alexander Scherb, Jürgen Roth Universität Koblenz-Landau; rieger@uni-landau.de Das Erkennen von Lernvoraussetzungen und -prozessen im Unterricht stellt eine grundlegende Kompetenz von Lehrkräften dar. Um die dazu notwendige diagnostische Fähigkeit zu trainieren, wurde das Video-Analysetool ViviAn entwickelt, das in allen Phasen der Lehrkräftebildung genutzt wird. Ein Video-Analysetool hat den Vorteil, Lernprozesse realitätsnah abzubilden und wiederholt analysieren zu können. ViviAn stellt darüber hinaus Zu- satzinformationen zu Lernvoraussetzungen und zur -situation bereit. Nutzerinnen und Nutzer können ihre selbst erarbeiteten Diagnosen und abgeleiteten Unterrichtsmaßnahmen mit validierten Experten-Urteilen vergleichen. Studien, die den Mehrwert von ViviAn untersuchten, belegen, dass diagnostische Fähigkeiten mit und durch ViviAn gefördert werden. Das Tool ist fächerübergreifend einsetzbar und kann theoriegeleitet an individuelle Unterrichtssituationen und didaktischen Konzepte angepasst werden. Die systematische Untersuchung der Ge- brauchstauglichkeit (Usability) von ViviAn stellt eine wichtige Voraussetzung dar, um die Erfahrungen, Probleme und Wünsche der Nutzerinnen und Nutzer angemessen einschätzen sowie bei der Gestaltung oder Weiterent- wicklung des E-Learning-Angebots einbeziehen zu können. Der Vortrag fokussiert eine ganzheitliche Darstellung des Tools mit ausgewählten Ergebnissen der neusten Usability-Studie und neuen Features zum Einsatz in der Lehrer:innenbildung. Stichworte: Analysetool, Videovignetten, Unterrichtssituationen, Interdisziplinär, Lernprozesse MoSAiK wird im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.
9 Mittwoch, 06. April 2022, 11:30 – 12:30 Uhr Atrium: Postersession Chair: Alexander Kauertz, Constanze Juchem-Grundmann Poster 1: Lehrer*innenbildung in einer digitalisierten Gesellschaft: Tutorials von Studierenden für Studierende Sven Kommer, Deborah Hennig | RWTH Aachen; deborah.hennig@rwth-aachen.de Lange vor der Corona-Pandemie war deutlich, dass die Digitalisierung eine Herausforderung für das Bildungssystem darstellt. Mit mehreren Teilprojekten des durch die Qualitätsoffensive Lehrerbildung gefördertem Projekts „Lehrer- bildung an der RWTH Aachen (LeBiAC)“ reagiert die Lehrerbildung auf diese Herausforderung. Die hier vorzustellende Maßnahme zielt auf die Entwicklung und Etablierung eines Gesamtkonzepts für eine digitale Bildung im Studium. Ziel ist es, neben fachübergreifenden auch fachspezifische Medienkompetenzen zu schulen. Dabei geht es nicht zuletzt darum, Ansätze der Medienbildung zu vermitteln, um so neben rein anwendungsbezogenen und technologischen, auch gesellschaftlich-kulturelle sowie emanzipatorische-bildungstheoretische Perspektiven einzubeziehen (vgl. Rummler et al. 2020: 2). Dieser Herausforderung begegnen wir mit einem Konzept zur Einbettung von Erklärvideos in der Lehre, welches zwei zentrale Bausteine enthält: Lernen durch Lehren – mit Elementen kollaborativen Arbeitens – und Aufbereitung eines mediendidaktischen Lernangebots zur eigenständigen Recherche. Die Distanz-Lehre und auch die Frage der Imple- mentierung des Konzepts über Projektende hinaus, hat dazu angeregt Studierende für Studierende Tutorials zur fach- spezifischen Anwendung von diversen (digitalen) Tools erstellen zu lassen. Diese werden mit zusätzlichen, fachüber- greifenden Tutorials in einen Moodle-Lernraum zukünftigen Studierenden des Lehramts an der RWTH zur Verfügung gestellt. Stichworte: Medienkompetenz, Medienbildung, Erklärvideos, Lernen durch Lehren, digitale Bildung Poster 2: How do pre-service teachers evaluate dynamic worksheets for learning functional relationships? Alex Engelhardt, Jürgen Roth |Universität Koblenz-Landau, Landau; engelhardt@uni-landau.de Während man zunächst dachte, dass der mangelnde Einsatz digitaler Medien im Schulunterricht an der fehlenden Ausstattung der Schulen liege, ist der Einsatz trotz zunehmender Infrastruktur gering. Tatsächlich scheint es an der Komplexität des Einsatzes digitaler Medien zu liegen. Zum einen benötigen Lehrkräfte technische Bedienkenntnisse und zum anderen neue, spezifische Fähigkeiten, um die Medien didaktisch sinnvoll in ihren Unterricht einzusetzen. Eine bekannte Form des Einsatzes von digitalen Medien im Mathematikunterricht sind dynamische Arbeitsblätter auf Grundlage einer DGS wie z.B. GeoGebra. Obwohl einem zielgerichteten Einsatz von interaktiven Arbeitsblättern zu funktionalen Zusammenhängen ein hoher Lernzuwachs nachgewiesen wurde, sucht man vergebens nach Studien, die sich dem Vermitteln von Fähigkeiten, die man zum Unterrichten mit interaktiven Arbeitsblätter braucht, widmen. Aus diesem Grund soll im Rahmen des Posters ein Forschungsprojekt vorgestellt werden, indem angehenden Mathema- tiklehrkräften eben diese Fähigkeit als Beitrag zu digitalen Kompetenzen von Lehrkräften vermittelt werden. Stichworte: digitale Kompetenzen, Lehrer:innenbildung, GeoGebra MoSAiK wird im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.
10 Poster 3: Sachunterricht im Lehr-Lernlabor FoKuS erforschen Sabrina Stiel-Dämmer, Miriam Leuchter | Universität Koblenz Landau; daemmer@uni-landau.de Formative Assessment (FA) beinhaltet Diagnostizieren und konstruktives Rückmelden von Lernständen und hat sich gemäß Forschung im Unterricht als lernwirksam erwiesen (z.B. Decristan et al., 2015). Den Lehrkräften fällt es aller- dings schwer, FA in ihrem Unterricht zu implementieren (Gotwals & Birmingham, 2015). Dies könnte damit zusam- menhängen, dass Lehrkräfte Schwierigkeiten haben, für das FA geeignete Lehr-Lernsituationen wahrzunehmen. Während der ersten MoSAiK Förderphase wurde das Lehr-Lernlabor FoKuS (Forschendes Lernen in KiTA und Schule) mit dem Ziel aufgebaut, Lehr-Lerngelegenheiten für den Sachunterricht zu schaffen, mit denen FA theoriebasiert um- gesetzt und reflektiert werden kann. Um diese Kompetenzen aufzubauen, bietet FoKuS Veranstaltungen mit fallba- sierten Lernsettings alle Akteure der Lehrerbildung an. In der zweiten Förderphase wird das Angebot mit digitalen Lernprogrammen zum FA ausgebaut. Außerdem werden die naturwissenschaftlichen Fachinhalte von FoKuS mit dem Computational Thinking, der Anwendung von digitalen Werkzeugen und Grundschulapplikationen und -robotern erweitert. Dies soll Lehramtsstudierende, Lehrpersonen so- wie Kinder dabei unterstützen, ihre Kompetenzentwicklung hinsichtlich digitaler Bildung zu erweitern. Mit Blick auf eine gelingende Theorie-Praxisverzahnung werden die Perspektiven der Beteiligten aller Phasen der Lehrerbildung einbezogen, evaluiert und darauf aufbauend in einem design-based-research Prozess Angebote weiterentwickelt. Stichworte: Formative Assessment, Lehr-Lernlabor, Sachuterricht Poster 4: Umsetzung eines Seminarkonzepts für den Einsatz digitaler Medien im Technikunterricht Gerrit Albert | RWTH Aachen; galbert@physik.rwth-aachen.de An der RWTH Aachen wurde im Rahmen des NRW-weiten Verbundprojekts ComeIn ein Seminar konzipiert, um die digitalisierungs- und medienbezogenen Kompetenzen zukünftiger Techniklehrkräfte zu fördern. Das Seminarkonzept ist modularisiert angelegt und besteht aus einzelnen Blöcken zu wechselnden thematischen Schwerpunkten, was eine sehr große Flexibilität und thematische Bandbreite ermöglicht. Zunächst für die Präsenzlehre konzipiert, konnte die Umsetzung schrittweise durch digitale Werkzeuge und Möglichkeiten sinnvoll erweitert werden, sodass eine effektive Lehre auch in der Distanzlehre möglich geworden ist. Mithilfe von Tools wie Zoom, h5p und Moodle werden dabei viele interaktive Sequenzen in die Sitzungen integriert. Ein theoretischer Fokus des Seminars liegt zunächst auf der Medien- und Wahrnehmungstheorie. Im weiteren Verlauf des Seminars werden Gruppenvorträge zu bestimmten Me- dien und ihrem Einsatz im Unterrichtskontext gehalten. Daran schließt sich ein großer Block zum Schwerpunktthema "Erklärvideos" an, in dem ausgehend von theoretischen Grundlagen und Hintergründen auch die praktische Umset- zung erprobt wird, indem ein eigenes Drehbuch in Partnerarbeit erstellt und ein eigenes Erklärvideo produziert wird. Perspektivisch auch eine Auskoppelung dieses Workshops als Fortbildung geplant. Stichworte: RWTH, Comein, Technik, Seminar Poster 5: Zum Einsatz von Videovignetten in der naturwissenschaftlichen Lehrkräftebildung Tobias Denecke, Dagmar Hilfert-Rüppell, Kerstin Höner | TU Braunschweig; t.denecke@tu-braunschweig.de In der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften mangelt es häufig an der Verknüpfung von theoretischen Wissens- grundlagen und praktischen Unterrichtserfahrungen. Der Einsatz von Videovignetten aus authentischem Unterricht kann hier bereits in der universitären Ausbildung einen Beitrag leisten, die für die Ausführung der beruflichen Tätig- keiten zu erlangenden Core-Practices multiperspektivisch und nachhaltig zu trainieren [1]. Der vorzustellende Beitrag behandelt den domänen- und phasenübergreifenden Einsatz von Videovignetten aus na- turwissenschaftlichem Unterricht und deren Implementation in eine interaktive Lehr-Lern-Plattform zur Förderung der professionellen Wahrnehmung und diagnostischen Kompetenzen bei (angehenden) Lehrkräften am Studienstand- ort Braunschweig [2][3]. Dabei steht die theorie- und anwendungsbezogene Auseinandersetzung mit Fachunterricht hinsichtlich des Classroom Managements und experimentellen Problemlösesituationen im Fokus und zielt damit auf die Professionalisierung sowohl in bildungswissenschaftlich ausdeklinierten Themen als auch fachlichen Inhalten und Fragen des naturwissenschaftlichen Unterrichts. So gelingen Abstimmung, Transfer und Synthese in den Bildungswis- senschaften, der Fachdidaktik und Fachwissenschaft der Lehrerbildung und neuen Herausforderungen kann einerseits mit Kontinuität und Nachhaltigkeit durch das digitale Format, andererseits durch die Vielfalt an Themen begegnet werden. Stichworte: Digitalisierung, Unterrichtsvideovignetten, Naturwissenschaftsdidaktik MoSAiK wird im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.
11 Poster 6: LERNLANDKARTE Sachsen – Ein digitales Instrument zur nachhaltigen Verankerung des außerschuli- schen Lernens Oda Schlünz, Paul Böning, Darius Mertlik, Hanna Janßen | TU-Dresden; oda.schluenz1@tu-dresden.de Außerschulische Lernorte ermöglichen u.a. originale Begegnungen und Primärerfahrungen (vgl. z.B. Schockemöhle 2009; Sauerborn & Brühne 2014), bedeuten jedoch auch einen erhöhten Planungsaufwand für Lehrkräfte (vgl. z.B. Karpa et al. 2015). An diesen Herausforderungen setzt das Teilprojekt "Außerschulische Lernorte in der Lernland- schaft Sachsen" im Projekt "Synergetische Lehrerbildung“ an, indem es Lernorte nach didaktischen Prinzipien in ei- ner Datenbank strukturiert und auf einer interaktiven Kartenanwendung visualisiert. Durch charakteristische Be- schreibungen der Lernorte und kriterienbasierte Such- und Filtermöglichkeiten unterstützt sie Lehrkräfte, einen the- matisch und didaktisch geeigneten Lernort auszuwählen. Auch über die Projektlaufzeit hinaus gewährleistet die LERNLANDKARTE die visuelle Darstellung der Lernlandschaft und ermöglicht Lehrkräften die Recherche und Einbin- dung außerschulischer Lernorte in den Unterricht. Das Poster bildet die theoretischen Überlegungen zur Konzeption, den Aufbau von Datenbank und Karte sowie Möglichkeiten der langfristigen Verankerung ab. Stichworte: digital, außerschulisch, Lernort, Karte, Lernlandschaft Poster 7: Implementation von „LMU Teacher Coaching & Training“ am Münchener Zentrum für Lehrerbildung Stephanie Frink, Daniel Fiedler |Münchener Zentrum für Lehrerbildung der LMU; stephanie.frink@lmu.de Grundlegend für die Entwicklung pädagogischer Professionalität ist die oft kritisierte erste Phase der Lehrer:innenbil- dung, in der die spätere Berufstätigkeit nur bedingt im Fokus steht (vgl. Czerwenka & Nölle, 2014). Das vom BMBF geförderte Projekt „LMU Teacher Coaching & Training“ setzt hier an, wobei es auf der Annahme fußt, „dass Selbster- fahrung, Reflexion und Feedback drei Zentralkategorien zeitgemäßer Lehrer:innenbildung darstellen und durch eine Kombination aus Coaching und Training zielführend gefördert werden können“ (Meidlinger & Frink, 2019). Als Coaches im Projekt werden Lehrkräfte aus der Schulpraxis eingesetzt, die speziell für diese Aufgabe weiterqualifiziert wurden. Erste Evaluationsergebnisse zeigen, dass derartige Interventionen besonders effektiv die Selbstwirksamkeit der Stu- dierenden ansprechen (Fiedler & Frenzel, submitted). Das Münchener Zentrum für Lehrerbildung (MZL) strebt an, Elemente und Inhalte des Projekts zu implementieren. Das Implementierungskonzept besteht aus drei Säulen: 1. einzelne Projektveranstaltungen sollen mit bereits am MZL etablierten, nachhaltig finanzierten Programmen verzahnt werden; 2. bestimmte Veranstaltungsformate sollen durch Umstrukturierungen weiterentwickelt und verankert werden; 3. die Rekrutierung und Ausbildung von Lehrkräften als Coaches soll so erfolgen, dass bestehende Ressourcen des MZL sowie der LMU generell bestmöglich genutzt werden. Diese Überlegungen sollen am Poster vorgestellt und diskutiert werden. Stichworte: Lehrer:innenprofessionalität, Coaching & Training, Evaluation, Train-the-trainer, Implementation Poster 8: Erkenntnistransfer aktueller Forschungserkenntnisse zur wirtschaftlichen Entwicklung Chinas in den Geographieunterricht (Chi-Trans) Lasse Jakobs1, Janis Fögele2, Rainer Mehren3, Ingo Liefner4, Sebastian Losacker4 1Justus-Liebig Universität, Gießen; 2Stiftung Universität, Hildesheim; 3Westfälische Wilhelms-Universität, Münster; 4Leibniz Universität, Hannover; Lasse.Jakobs@geogr.uni-giessen.de Das DFG-geförderte Projekt Chi-Trans ist ein Verbundprojekt der geographiedidaktischen Institute Gießen, Münster und Hildesheim, des wirtschaftsgeographischen Instituts Hannover und der hessischen Lehrkräfteakademie. Innerhalb des Projekts fanden über einen einjährigen Zeitraum symbiotische Lehrkräftefortbildungen mit hessischen Fachleitun- gen des Fachs Geographie (Sek. 1&2) statt. In gemeinsamer Zusammenarbeit wurden fachlich hochwertige und didak- tisch-methodisch innovative Lehr- und Lernarrangements für den Geographieunterricht und die Referendarsausbil- dung zur wirtschaftlichen Entwicklung Chinas besprochen, entwickelt und durch Multiplikation in den Ausbildungsse- minaren und Schulen Hessens verbreitet. Im Fokus des Erkenntnisinteresses der empirischen Begleitforschung stehen die implizit-handlungsleitenden Orientierungen der Fachleitungen im Kontext des Transfers und der Implementation von unterrichtlichen Innovationen. Um zu diesen Orientierungen durchzudringen wurden im Fortbildungsverlauf mehrfach Gruppendiskussionen durchgeführt, die dokumentarisch ausgewertet werden. Mithilfe der Rekonstruktion und Verdichtung dieser typischen Orientierungen in Form von Lehrkräftetypen, der prozessanalytischen Auswertung der Transformation bzw. Persistenz der Orientierungen sowie der responsiven Evaluation mit den Teilnehmenden können Maßnahmen für eine adaptive Transfergestaltung getroffen werden. Stichworte: Transfer, Implementation, Lehrkräfteprofessionalisierung, Lehrkräftehabitus MoSAiK wird im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.
12 Poster 9: Zertifikat Heterogenität und Mehrsprachigkeit (HuM): Chancen und Bedingungen der Implementa- tion einer universitären Zusatzqualifizierung für Studierende aller Lehrämter Anja Wildemann, Barbara Hoch |Universität Koblenz-Landau; hoch@uni-landau.de Sprachliche Voraussetzungen von Kindern und Jugendlichen gelten als einflussreicher Faktor hinsichtlich ihres Bil- dungserfolgs (Brandt & Gogolin 2016: 7). Entsprechend benötigen Lehrkräfte aller Unterrichtsfächer Kompetenzen, um sprachliche Bildung als Querschnittsaufgabe (Gogolin & Lange 2011: 117) zu realisieren und Schüler:innen so ge- rechte Chancen auf schulische Bildung und gesellschaftliche Teilhabe zu eröffnen. An der Universität Koblenz-Landau ermöglicht seit 2016 der interdisziplinäre Zertifikatslehrgang „Heterogenität und Mehrsprachigkeit (HuM)“ die Profes- sionalisierung angehender Lehrkräfte für ein theoretisch fundiertes und in Bezug auf die schulische Praxis reflektiertes Handeln in sprachlich-kulturell heterogenen Klassen. Die Begleitevaluation zeigt unter anderem einen signifikanten Wissenszuwachs der Teilnehmenden im Bereich Sprachförderung, eine positive Einstellung der Absolvent*innen ge- genüber Mehrsprachigkeit sowie eine durch die Teilnehmenden wahrgenommene Steigerung ihrer Kompetenzen in Bezug auf Anforderungen ihres Berufsfelds. Nicht zuletzt die Tatsache, dass Studierende von einer „Lücke“ in ihrem Regelstudium berichten, die sich durch das Zertifikatsstudium schließe, unterstreicht den bestehenden Bedarf und spricht für eine Verstetigung des Angebots. Der Posterbeitrag gibt Einblicke in die Konzeption und Evaluation des Zertifikatslehrgangs und fragt nach Gelingens- bedingungen seiner angestrebten Implementation in die universitäre Lehrer:innenbildung. Stichworte: Zertifikat, Lehrer:innenbildung, Mehrsprachigkeit/DaZ, Theorie-Praxis-Verzahnung, Implementation Poster 10: Sensibilisierung und Qualifizierung für digitale offene Bildungsressourcen in der Lehramtsausbildung durch Moodle Lubna Ali, Jan Kunzelmann, Ulrik Schroeder | RWTH Aachen University; ali@informatik.rwth-aachen.de Das durch die Qualitätsoffensive Lehrerbildung geförderte Projekt „Lehrerbildung an der RWTH Aachen (LeBiAC)“ dient der proaktiven Reaktion der RWTH Aachen auf die Herausforderungen, die im Zuge einer zeitgemäßen Lehrer- bildung auftreten. Im Rahmen dessen sollen Dozierende, wie auch Studierende im Lehramt für offene digitale Lern- materialien sensibilisiert und qualifiziert werden. Studierenden soll beigebracht werden, wie sie freie Bildungsressour- cen im Unterricht benutzen können, um Unterrichtsmaterialien zu finden, erstellen und nutzen. Dozierenden sollen Materialien und Unterlagen zur Verfügung gestellt werden, um den Studierenden diese Kompetenzen beizubringen. Zur Umsetzung dieser Ziele wurden zwei Moodle-Räume konzipiert und fertiggestellt. Der Selbstlernraum für Studie- rende ist gekoppelt an die fächerübergreifende Einführungsveranstaltung der allgemeinen Didaktik und ermöglicht eine allgemeine Einführung in die OER Thematik. Der Selbstlernkurs enthält Videolektionen, Foliensätze verschiedene Handouts als Hilfestellungen, Aufgaben zur Vertiefung verschiedener Aspekte der Nutzung von OER. Der Lehrenden- Raum stellt verschiedene Hilfestellungen für Dozierende bereit, um die fachspezifische Einbindung in die Fachdidak- tikmodule zu unterstützen. Er beinhaltet einen Leitfaden mit einem Kernfoliensatz, Linklisten für fachliche Einbindung, sowie ein Diskussionsforum, in dem Dozierende sich über persönliche Erfahrungen, Best-Practices oder Ideen zum Thema OER austauschen können. Stichworte: Moodle, freie Bildungsressourcen, OER, Sensibilisierung & Qualifizierung, Lehramtsausbildung Poster 11: Digitale Leadership-Trainings für systemische Schulentwicklung: Ein Angebot zur Förderung emotio- naler Führungskompetenzen von Schulleitungen Michael Schön, Rolf Arnold | TU Kaiserslautern; michael.schoen@sowi.uni-kl.de Im Rahmen des BMBF-geförderten Projektes Digitale Leadership-Trainings für systemische Schulentwicklung (DILEAD) sollen emotionaler Reifungsprozesse zur Führungskraft – im Sinne einer achtsamen und selbstreflexiven Persönlich- keitsentwicklung – begleitet und mittels digitaler Selbstcoachingmaterialien gefördert werden. Systemische Schulent- wicklung versteht Schule als lernende Organisation, bei der allen Akteuren Wertschätzung entgegengebracht werden muss, um Sinn, Nachhaltigkeit und Motivation zu stiften. Emotionale Führungskompetenzen sind daher Grundlage systemischer Kompetenzentwicklung. Eine (systemische) Haltung liefert entsprechend Resilienz und Ambiguitätstole- ranz für Herausforderungen, denen sich Schulleitungen in einer digitalisierten Welt sowie in Anbetracht digitaler Transformationsprozesse stellen müssen. Selbstreflexionskompetenz wird als Kernkompetenz reflexiver pädagogi- scher Professionalität angesehen als auch als eine elementare Führungskompetenz im Allgemeinen, womit sie insbe- sondere für Schulleitungen unerlässlich wird. Wesentlich sind dabei emotionale Kompetenz sowie eine systemische Haltung, um Changemanagement-Prozesse anzustoßen. Stichworte: Selbstlernen, Selbstreflexion, Leadership, Führungskompetenz, Digitale Lernumgebung MoSAiK wird im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.
13 Poster 12: Grundlagen inklusiver Bildung durch digitales Kollaborationslernen: Konzeption und Entwicklung ei- nes Onlineseminars zur Lehrkräftebildung Michael Schön, Rolf Arnold | TU Kaiserslautern; michael.schoen@sowi.uni-kl.de Inklusion erfordert aufgrund ihrer systemischen Ausrichtung ein pädagogisches Denken, das auf aktive Förderung durch innere Differenzierung, Kompetenzvermittlung und die Befähigung zu selbstorganisiertem, lebenslangem Ler- nen sowie auf kollaboratives Problemlösen setzt; zentral ist dabei vor allem auch die Notwendigkeit kollegialer Ver- netzung der Lehrkräfte untereinander. Im BMBF-geförderten Projekt „Grundlagen inklusiver Bildung durch digitales Kollaborationslernen“ (GINDIKO) wird ein Onlineseminarkonzept realisiert, das neben der Vermittlung inklusionsspe- zifischer Grundlagen vor allem auch die Kooperations- und Kollaborationsfähigkeit angehender Lehrkräfte fördern soll. Methodisch-didaktisch orientiert sich das Seminar an Prinzipien des computer-supported collaborative learning, an Peer-E-Coaching sowie lebendigem und nachhaltigem Lernen. Das Lernangebot ist selbstgesteuert, produktiv, aktivie- rend, situativ und sozial im Sinne einer Ermöglichungsdidaktik gestaltet sein. Durch die kollaborative Form des Online- seminars mittels Peer-To-Peer-Feedback werden die Selbstlernkompetenz, der Perspektivenwechsel, die Kooperati- onsbereitschaft, der Netzwerkgedanke, die Diversitätskompetenz sowie indirekt auch medienpädagogische Kompe- tenzen gefördert. Stichworte: Inklusion, Kollaborationslernen, Feedback, CSCL, Digitale Lernumgebung Poster 13: Professionalisierung im Kontext inklusionsorienterter Diagnostik Sebastian Kinsler | Universität Koblenz-Landau; kinsler@uni-landau.de Die Angebote und Maßnahmen des MoSAiK-Teilprojekts 12 „Inklusionsorientierte Diagnostik“ basieren auf dem Lehr- konzept, welches in der ersten Projektphase entwickelt und evaluiert wurde. Das Seminar „Fallwerkstatt – Gemein- same Arbeit an Fällen der pädagogischen Praxis“ stellt einen Interaktionsraum dar, in dem die Studierenden ihre indi- viduellen Fallkonstruktionen diskutieren, bearbeiten und weiterentwickeln können. Pandemiebedingt wird das Konzept voll digital – statt hybrid – umgesetzt. In diesem Rahmen bearbeiten die Studie- renden sowohl digital aufbereitete als auch reale Fälle der pädagogischen Praxis multiperspektivisch. Unter der Leitkategorie Heterogenität und Inklusion steht vor allem die schulart- und phasenübergreifende Arbeit an Fällen der pädagogischen Praxis im Fokus. In verschiedenen – adressatenorientierten – Varianten werden die Ange- bote sowohl im B.Ed. als auch M.Ed. platziert. Im Rahmen des M.Ed. wird bereits explizit phasenübergreifend gearbeitet: Vertreter:innen des Studienseminars fun- gieren hier als Fallgeber:innen in der Fallwerkstatt. Sie bringen aktuelle Fälle aus ihrer praktischen Tätigkeit in der Schule ein und bearbeiten diese mit den Teilnehmer:innen. Das Poster liefert einen Einblick in die verschiedenen Bausteine des Teilprojekts, die auch über die Projektlaufzeit hinaus nutzbar sind. Außerdem werden erste Ergebnisse der Evaluation dargestellt, die Erkenntnisse hinsichtlich der inklusionsorientierten Professionalisierung der Studierenden liefern. Stichworte: Fallwerkstatt, Fallarbeit, Diagnostik, Professionalisierung, Phasenübergreifende Arbeit MoSAiK wird im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.
14 Mittwoch, 06. April 2022, 14:20 – 15:20 Uhr CIV 266 Vortragssession: Implementationen von und durch Zertifikate(n) Chair: Constanze Juchem-Grundmann Die Koblenzer CLIL-Academy – Ein Beispiel für Implementation und Interdisziplinäre Zusammenarbeit Sarah Wunderlich, Felicitas Fein, Constanze Juchem-Grundmann Universität Koblenz-Landau; swunderlich@uni-koblenz.de Fremdsprachenkenntnisse gewinnen zunehmend an Bedeutung für die berufliche Zukunft von SchülerInnen in einer globalisierten Berufswelt. Dieser Tatsache wird an Schulen u.a. mit einem Unterrichtskonzept Rechnung getragen, dass eine Integration von Sprache und Sachfach anstrebt. Für dieses Konzept – Content Language Integrated Learning (CLIL) – und die erfolgreiche Umsetzung dessen sind gezielt ausgebildete Lehrkräfte unver- zichtbar. Das eigens dafür im Rahmen von MoSAiK entwickelte Zertifikatsprogramm basiert auf den Erkenntnis- sen des German Framework for CLIL Teacher Education (Fein 2021). Der Vortrag soll die Implementierung eines Zertifikatskonzeptes zur interdisziplinären und phasenübergreifenden Zusammenarbeit im Kontext der Lehrer- bildung vorstellen. Im Fokus sollen die drei Säulen des Zertifikats stehen, nämlich (1) die Zusammenarbeit zwi- schen der Fremdsprachendidaktik und den Fachdidaktiken der anderen Sachfächer, (2) die Zusammenarbeit mit Schulen der Region, und (3) die Zusammenarbeit mit allen Phasen der Lehrerbildung sowie dem Bildungsminis- terium, um so die Qualifizierung der CLIL-Lehrkräfte im Sinne des lebenslangen Lernens langfristig zu sichern. Literatur: Fein, Felicitas. (2021). Educating the Educators - CLIL Teacher Competences and Their Promotion in German Teacher Education: A Case Study. Universität Koblenz-Landau. Stichworte: CLIL, Zertifikat, Lehrkräftequalifikation, Spezialisierung, Fremdsprachendidaktik, Sachfachdidaktik Praktiken angehender Lehrer*innen im Umgang mit sprachlich-kultureller Heterogenität: Erste Er- gebnisse aus einer ethnografischen Studie mit Absolvent*innen des Zertifikats Sprachbildung und Deutsch als Fremd- und Zweitsprache und ihre Implementation Eva L. Wyss, Lesya Skintey, Katharina Hirt, Wolf-Andreas Liebert Universität Koblenz-Landau; wyss@uni-koblenz.de Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung zu dem an der Universität Koblenz-Landau angebotenen Zertifikat Sprachbildung und DaFZ werden anhand von selbstreflektierenden Interviews und Unterrichtsentwür- fen Praktiken von Referendar*innen im Umgang mit Mehrsprachigkeit und DaZ untersucht. Die ersten interpre- tativ-rekonstruktiven Auswertungen der Daten zeigen, dass angehende Lehrpersonen bei komplexen Situatio- nen im Unterricht bisweilen eine Herausforderung erleben, die sich als Überlagerung von Perspektiven und (ide- ologischen) Spracheinstellungen rekonstruieren lässt und zu spontanen diskutablen Praktiken im Unterricht führt. Diese Praktiken möchten wir anhand von exemplarischen Beispielen vorstellen und die Frage ihrer Rele- vanz hinsichtlich der DaZ- und mehrsprachigkeitsbezogenen Entscheidungen im Unterricht diskutieren. In die- sem Zusammenhang schlagen wir vor die Dilemma-Situationsanalyse im Lehramtsstudium zu implementieren und stellen weitere Beispiele unserer Absolvent*innen vor. Damit möchten wir darstellen, auf welche Weise unsere Studie nachhaltige Verbesserungen in der Lehrer*innenausbildung nach sich zieht. Unser Beitrag schließt sich dadurch sowohl an den Diskurs um Antinomien des Feldes Schule an wie auch an die allgemeine Diskussion um die Dilemmata im schulischen Kontext aus der DaZ- und Mehrsprachigkeitsperspektive. Stichworte: sprachlich-kulturelle Heterogenität, Deutsch als Zweitsprache, ethnografische Rekonstruktion, Dilemma- situation, Lehrer*innenprofessionalisierung MoSAiK wird im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.
15 Mittwoch, 06. April 2022, 14:20 – 15:20 Uhr CIV 260 Vortragssession: Phasenübergreifende Implementation Chair: Alexander Kauertz Heterogenität und Selbstreflexion durch adaptive Lernpfade fördern – Die universelle Konfigurati- ons- und Lehr-Lernumgebung UKuLeLe Christoph Pfaffmann, Jürgen Roth Universität Koblenz-Landau; pfaffmann@uni-landau.de Im Vortrag werden Konzeption und Entwicklungstand einer universellen Konfigurations- und Lehr-Lern-Umge- bung (UKuLeLe) vorgestellt. Sie ist Werkzeug zum Erstellen sowie Arbeits- und Diagnose-Umgebung von adapti- ven digitalen Lernpfaden. Die Lernpfade werden mit einem eigens entwickelten, browserbasierten graphischen Lernpfadeditor konfiguriert, sodass keine Kenntnisse über Skript- oder Programmiersprachen benötigt werden. Weg-Entscheidungen können mit Hilfe automatisierter Auswertung der Bearbeitung interaktiver Elemente wie beispielsweise GeoGebra-Applets oder Single-Choice-Fragen durch das System getroffen werden. In Abhängig- keit von der Bearbeitung des vorherigen Lernpfad-Inhalts werden die Lernenden so auf individuellen Wegen durch den Lernpfad geleitet. Durch die Adaptivität der mit UKuLeLe erstellten Lernpfade ist es möglich, hetero- genen Lerngruppen passgenaue Inhalte zur Verfügung zu stellen. Als Teil der Reflexion des eigenen Lernprozes- ses können Lernende am Ende eines Lernpfades ihren persönlichen Weg, sowie die nicht genutzten Inhalte des gesamten Lernpfads einsehen. Während der Arbeit mit UKuLeLe werden Prozessdaten gesammelt, sodass die Lehrperson über diese Daten auf Mitarbeit, Kenntnisse und Lernprozesse der Lernenden rückschließen kann. Als geplante Lehr-Lern-Umgebung kann UKuLeLe in allen Phasen der Lehrkräftebildung, sowie im und neben dem Schulunterricht, in Form von Blended Learning- oder auch Flipped Classroom-Konzepten, eingesetzt werden. Stichworte: digitale Lernpfade, Adaptivität, Heterogenität, Selbstreflexion Phasenübergreifende Beratungskompetenzentwicklung in der Lehrkräftebildung kann gelingen! Ge- meinsam für die Implementierung einer transformativen inklusiven Schulentwicklung Esther Würtz1, Kerstin Wallinda1, Sabine Marschall1, Ute Waschulewski1, Christian Lindmeier2 1 Universität Koblenz-Landau; 2Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU); marschall@uni-landau.de Das Spiralcurriculums „Sonderpädagogische Beratung in der inklusiven Schule“ (SoBiS) (Universität Landau, Insti- tut für Sonderpädagogik), beinhaltet eine systematisch, wissenschaftlich fundierte, multiperspektivische und praxisorientierte Beratungsprofessionalisierung über alle drei Phasen der Förderschullehrkräftebildung in Rhein- land- Pfalz hinweg mit der Perspektive einer nachhaltigen Implementierung. Die Inhalte werden in regelmäßiger Kooperation aller Phasen (Steuerungsgruppe) abgestimmt und fortentwickelt. Im Fokus des Projekts steht die Vorbereitung zukünftiger Lehrkräfte auf vielfältige Beratungsaufgaben im Schulalltag, um Inklusion qualifiziert und innovativ mitzugestalten (Lindmeier& Lindmeier, 2018) und Kompetenzentwicklungsprozesse gemäß einer „Deliberate- Practice“ (Weinhardt 2020) und des Erfahrungslernens im Sinne von Schratz (2018) in der Lehrkräf- teprofession zu verankern. Die Didaktik und Evaluation sieht einen Design-Based Research Ansatz vor (Reinmann 2018), der im Längsschnitt die Kompetenzentwicklung der Teilnehmenden dokumentiert. Quantitativ wird u.a. ein Fragebogen zur Beratungskompetenzentwicklung eingesetzt, qualitativ erfolgt eine iterativ- zirkulär Vorge- hensweise (Ochs/Schweitzer,2015). Als Erhebungsinstrumente kommen Gruppendiskussionen zum Einsatz. Der Vortrag stellt Zwischenergebnisse der Längsschnittstudie vor und geht auf Gelingensbedingungen in der phasen- übergreifenden Zusammenarbeit und Implimentierungsvorhaben ein. Stichworte: Phasenübergreifend, systemisch, Inklusion, Beratung MoSAiK wird im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.
16 Mittwoch, 06. April 2022, 15:45 – 17:20 Uhr CIV 266 Vortragssession: Herausforderungen und Voraussetzungen für fächerübergreifende inhaltliche Ab- stimmungen Chair: Constanze Juchem Grundmann Informatische Bildung in der Chemie - Entwicklung eines interdisziplinären Lehrkonzeptes und seine Pilotierung Yasemin Gökkuş, Richard Kremer, Daniel Losch Bergische Universität Wuppertal; yurdanur@uni-wuppertal.de Informatische Bildung wird – neben ihrer Verortung im eigenständigen Informatikunterricht – als eine über alle Schulfächer querliegende Perspektive betrachtet. Deshalb ist eine Integration von Elementen informatischer Bildung in die Fachdisziplinen notwendig und auch gewinnbringend. In diesem Vortrag wird der Auftakt des Dialogs zwischen der Informatik- und der Chemiedidaktik aufgezeigt. Dabei sollen auch Stolpersteine und Ver- ständnisschwierigkeiten genannt werden, die als Hürden auf dem Weg zu gemeinsamen Voraussetzungen und Grundlagen einer gelingenden Zusammenarbeit überwunden werden müssen. Es wurde eine Lehrveranstal- tung basierend auf bekannten Problemfeldern der Chemiedidaktik entworfen und bereits umgesetzt, wobei es um die mögliche Fruchtbarmachung informatischer Bildung in chemiedidaktischen Kontexten ging. Die Per- spektive der theoretischen Informatik auf die Struktur von chemischen Reaktionsgleichungen ist aus fachlicher Sicht der Chemie interessant. Eine zielführende Entwicklungsperspektive von Darstellungsformen bietet die informatische Modelierung im fachdidaktischen Zusammenhang. Sie ermöglicht eine Diskussion über Heraus- forderungen beim Lehren und Lernen des besprochenen Fachinhalts. Das fächerverbindende Lehrkonzept ist aus der Verknüpfung der beiden QLB-Projekte, Community of Practice MINT (CoP-MINT) des Verbundprojekts COMeIN NRW und Kohärenz in der Lehrerbildung (KoLBi), erwachsen. Stichworte: Chemiedidaktik, fächerverbindend, informatische Bildung, interdisziplinär, Lehrkonzept. Implementation von „HyperDocSystems“ in die erste und zweite Phase der Lehrkräfteausbildung Carola Nieß1, Gabriele Hornung1, Lars Czubatinski2 1 Technische Universität Kaiserslautern; 2Staatliches Studienseminar für das Lehramt an Gymnasien Kaiserslau- tern; niess@chemie.uni-kl.de Eine Studie zum Verhalten von Lehrkräften bei der Einbindung digitaler Medien in den Unterricht hat gezeigt, dass die unterrichtliche Nutzung eines digitalen Tools von unterschiedlichen Faktoren bestimmt wird. Dazu ge- hören nicht nur die digitalen Kompetenzen der Lehrkräfte, sondern auch deren grundlegende Überzeugungen, beispielsweise über die Auswirkung eines digitalen Mediums auf die Handschrift der Lernenden (Nieß & Hornung 2019). Um möglichen Vorbehalten frühzeitig entgegen wirken zu können, muss der Umgang mit digitalen Tech- nologien schon in die ersten beiden Phasen der Lehrkräfteausbildung integriert werden. Aus diesem Grund wurde ein Konzept entwickelt, das eine schrittweise Implementation von HyperDocSystems in die 1. und 2. Ausbildungsphase ermöglicht. Bei HyperDocSystems handelt es sich um eine von der AG Fachdi- daktik Chemie entwickelte Plattform, die es Lehrkräften erlaubt, eine digitale Lernumgebung zu gestalten (Fit- ting & Hornung 2022). Im Rahmen der Implementation wird im Bachelorstudium der Schwerpunkt auf das grund- legende technische Know-How zur Erstellung eines digitalen Arbeitsblattes gelegt; im Masterstudium werden theoretische Ansätze zur Binnendifferenzierung durch die Erstellung interaktiver Lernhilfen in die Praxis umge- setzt. In Zusammenarbeit mit dem Studienseminar Kaiserslautern findet im Referendariat schließlich in mehre- ren aufeinanderfolgenden Fachseminareinheiten eine vertiefende mediendidaktische Analyse zu selbst erstell- ten HyperDoc-Lernumgebungen statt. Eine nachhaltige Implementation wird dadurch gewährleistet, dass die Ausbildungsinhalte zu HyperDocSystems mit den ohnehin zu lehrenden Inhalten der jeweiligen Seminare verknüpft vermittelt werden, sodass der beste- hende Kanon der Seminare nicht gänzlich verändert, sondern ergänzt wird. Stichworte: Digitale Lernumgebung, Lehrkräfteausbildung, Referendariat, Digitale Kompetenz, HyperDocSystems MoSAiK wird im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.
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