TÄTIGKEITSBERICHT DER WIRTSCHAFTSSERVICE BURGENLAND AG - WIBAG ÜBER DAS JAHR 2011 - WIRTSCHAFT BURGENLAND GMBH

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Tätigkeitsbericht der Wirtschaftsservice Burgenland AG – WiBAG über das Jahr 2011

                 TÄTIGKEITSBERICHT
                   DER WIRTSCHAFTSSERVICE
                    BURGENLAND AG – WiBAG
                        ÜBER DAS JAHR 2011
Tätigkeitsbericht der Wirtschaftsservice Burgenland AG – WiBAG über das Jahr 2011

Die Wirtschaftsservice Burgenland Aktiengesellschaft - WiBAG ist gemäß § 6 Ab-
satz 4 des Landes-Wirtschaftsförderungsgesetzes 1994 - WiföG, LGBl. Nr. 33, ver-
pflichtet, über die nach den Bestimmungen dieses Gesetzes durchgeführten Maß-
nahmen der Burgenländischen Landesregierung jährlich zu berichten.

In diesem Zusammenhang erlaubt sich der Vorstand der WiBAG, nachfolgenden Be-
richt für den Zeitraum Jänner bis Dezember 2011 zu übermitteln und steht für allfälli-
ge Rückfragen jederzeit gerne zur Verfügung.

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                                INHALTSVERZEICHNIS

1. Organe der WiBAG______________________________________________ 5
 1.1.    Organe - Sitzungen ________________________________________________ 6

2. Betriebsansiedlung und Standortmarketing _________________________ 7
 2.1. Wirtschaftsparks ____________________________________________________ 9
 2.2. Technologiezentren _________________________________________________ 12
   2.2.1. Facility Management Burgenland GmbH – Allgemeine Entwicklung ________________ 18

 2.3. Marketingaktivitäten ________________________________________________ 20

3. Wirtschaftsförderung____________________________________________22
 3.1. Landes-Wirtschaftsförderungsgesetz 1994 – WiföG – industriell/gewerblicher
     Bereich____________________________________________________________ 24
 3.2. Landes-Wirtschaftsförderungsgesetz 1994 – WiföG –Tourismusbereich _____ 26
 3.3. Finanzierungsunterstützung _________________________________________ 34
 3.4. Gemeinsame Förderungskation – Bund und Land Burgenland _____________ 38
   3.4.1. Richtlinie über die Gewährung einer Ergänzungsförderung des Landes Burgenland im
          Rahmen der aws Jungunternehmer- und Innovationsförderung für KMU ____________ 38
   3.4.2. Richtlinie über die Gewährung einer Plus-Prämie des Landes Burgenland im Rahmen
          der aws-Jungunternehmer- und Innovationsförderung für KMU ____________________ 40
   3.4.3. TOP-Tourismus-Förderungsaktion 2007 - 2013 ________________________________ 41

 3.5. Sicherungsmaßnahmen im Tourismus des Landes Burgenland ____________ 43
 3.6. Förderungen - Ziel-1- und Phasing-Out-Projekte _________________________ 44
 3.7. Förderung von Internationalisierungsmaßnahmen _______________________ 49
 3.8. Innovationsoffensive Burgenland 2020 – „IOB“ __________________________ 51
   3.8.1. Umsetzung der „IOB“ durch die Business & Innovation Centre (BIC) Burgenland GmbH 52
   3.8.2. Förderung von innovativen Ideen ___________________________________________ 54
   3.8.3. Förderung der Umsetzung von innovativen Projekten ___________________________ 56

 3.9. Förderung von Wirtschaftsclustern und –netzwerken im Burgenland _______ 58
 3.10. Förderung von innovativen Maßnahmen im Burgenland _________________ 59
 3.11. Förderung der Aus- und Weiterbildung von UnternehmerInnen, Fach- und
       Führungskräften __________________________________________________ 60
 3.12. Förderung von Beratungsleistungen__________________________________ 62
 3.13. Richtlinien zur Unterstützung der Gründung und Entwicklung von Kleinstunter-
       nehmen zur Förderung des Unternehmensgeistes und Stärkung des Wirt-
       schaftsgefüges ___________________________________________________ 63

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4. Beteiligungen __________________________________________________65
 4.1. Status – Privatisierungsauftrag _______________________________________ 65
 4.2. Beteiligungen – Wirtschaftsparks _____________________________________ 67
 4.3. Beteiligungen – Tourismus___________________________________________ 67
 4.4. Beteiligungen – Technologiezentren / FMB _____________________________ 68
 4.5. Beteiligungen – Risikokapitalfonds ____________________________________ 69
 4.6. Beteiligungen – Wirtschaftsdienstleistungs GmbH _______________________ 70

5. Burgenländischer Beschäftigungspakt _____________________________71

6. PR- und Öffentlichkeitsarbeit _____________________________________75

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1. Organe der WiBAG

Die Verwaltungsträger der Gesellschaft sind:

die Hauptversammlung

Burgenländische Landesholding GmbH

der Aufsichtsrat

Vorsitzender:                       Landeshauptmann Hans Niessl

Vorsitzender-Stv.:                  Landeshauptmann-Stv. Mag. Franz Steindl

Aufsichtsräte:                      Dir. Mag. Anton Bubits

                                    Dir. Leopold Buchmayer

                                    Dr. Johannes Hock

                                    Mag. Kurt Löffler

der Vorstand

Peter Schmitl und Franz Kast

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1.1. Organe - Sitzungen

Zu nachstehend angeführten Terminen wurden folgende Sitzungen abgehalten:

Hauptversammlung

außerordentliche: 01. Februar 2011

ordentliche: 14. Juni 2011

Aufsichtsratssitzungen

15. März 2011

außerordentliche: 17. Mai 2011

14. Juni 2011

27. September 2011

19. Dezember 2011

Bilanzbegleitender Ausschuss

14. Juni 2011

19. Dezember 2011

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2. Betriebsansiedlung und Standortmarketing

Der sich in der zweiten Jahreshälfte 2010 abzeichnende Trend zu einer Belebung
der Konjunktur und zu einer verstärkten Nachfrage nach Betriebsstandorten im Bur-
genland hat auch im vergangenen Jahr 2011 weiter angehalten. So konnten im ab-
gelaufenen Jahr mehr als 60 Anfragen von Unternehmen bzw. Projektentwicklern für
die Durchführung von Betriebsansiedlungsprojekten im Burgenland verzeichnet wer-
den.

Im Wirtschaftspark Kittsee konnte neben der erfolgreichen Ansiedlung eines Dis-
kontmarktes aus der REWE-Gruppe auch die Ansiedlung und Errichtung eines
Fachmarktzentrums auf einer Fläche von ca. 30.000 m² abgeschlossen werden.
Durch die Umsetzung dieser beiden Projekte sollen im kommenden Jahr ca. 100
neue Arbeitsplätze in Kittsee entstehen.

Ein weiteres erfolgreiches Betriebsansiedlungsprojekt konnte 2011 mit der Ansied-
lung des deutschen Windkraftanlagenerzeugers ENERCON in Zurndorf umgesetzt
werden. Hier ist am Standort Zurndorf die Errichtung einer Produktionsanlage für
Fertigbetonteile für Windkraftanlagen geplant. Im Rahmen dieses Investitionsprojek-
tes werden 140 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Auch im Betriebsgebiet von Jois konnte im Jahr 2011 die Ansiedlung des in Wien
ansässigen Unternehmens BERTRAMS KG abgeschlossen werden. Das Unterneh-
men ist Österreichs führender Hersteller von Abgas- und Rauchrohren und plant am
Standort Jois aufgrund der fehlenden Möglichkeiten am derzeitigen Standort die Er-
richtung einer neuen modernen Produktionsanlage und die teilweise Übersiedlung
des Betriebes ins Burgenland. Nach Umsetzung der ersten Ausbaustufe werden
durch dieses Investitionsprojekt 45 neue Arbeitsplätze in Jois geschaffen.

Im A3 Businesspark Müllendorf wurde der Betrieb des Verteilerzentrums der Han-
delskette LIBRO aufgenommen. Im Zuge dieses Investitionsprojektes wurden am
Standort Müllendorf mehr als EUR 35 Mio. investiert und es konnten dadurch Ar-
beitsplätze für ca. 85 Beschäftigte geschaffen werden.

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In Hornstein konnte die in Niederösterreich ansässige Firma GOP Kunststoff-
verarbeitungs GmbH angesiedelt werden. Am neuen Standort soll die Herstellung,
Erforschung und Entwicklung von Kunststoffen, sogenannten Compounds, erfolgen.
Nach Abschluss des Investitionsprojektes werden hier 33 MitarbeiterInnen einen
neuen Arbeitsplatz finden.

Im Betriebsgebiet der Gemeinde Neutal konnte das derzeit in Kirchschlag ansässige
Unternehmen FT TEC GmbH angesiedelt werden. Hier wird in die Errichtung einer
Produktionsstätte für die Kunststofffertigung und Transpondertechnik investiert und
nach Inbetriebnahme des neuen Produktionsstandortes sollen hier Arbeitsplätze für
17 MitarbeiterInnen entstehen.

Die ehemalige Halle der Dachziegelproduktion aus Altkunststoff „Rezyrit“ in Kukmirn
konnte verwertet werden. Ein Konsortium des Südtiroler Gemüsehändlers Felix
Fleischmann hat sich mit einer Gemüseverarbeitungsproduktion in der Halle einge-
mietet. Fleischmann ist Lieferant der Handelsketten REWE und Lidl. Beide Ketten
sind vor allem in Osteuropa auf Expansionskurs. Der Standort in Kukmirn liegt da-
hingehend strategisch sehr günstig. Aktuell sind je nach Saison bis zu 20 Mitarbeit-
erInnen beschäftigt.

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2.1. Wirtschaftsparks

    Kittsee

Im abgelaufenen Jahr 2011 konnten Kaufverträge für eine Fläche von insgesamt
9.174 m² mit zwei Unternehmen abgeschlossen werden. Somit ist im Wirtschaftspark
Kittsee mit Stand Dezember 2011 eine Fläche von insgesamt 42.887 m² verkauft.
Für eine Fläche von ca. 30.000 m² gibt es eine Optionsvereinbarung mit einem Pro-
jektentwickler zur Errichtung eines Fachmarktzentrums mit einer geplanten Verkaufs-
fläche von ca. 10.000m². Eine weitere Fläche von ca. 35.000 m² wurde von einem
lokalen Immobilienmakler reserviert, der hier mehrere Interessenten aus den Berei-
chen Handel und Logistik vertritt.

Auch das bereits ansässige Unternehmen H. u. J. Steiner GmbH plant die Expansi-
on des bestehenden Betriebsstandortes im Wirtschaftspark Kittsee und wird zu die-
sem Zwecke eine weitere Fläche von ca. 15.000 m² ankaufen und darauf eine große
Lagerhalle für den Ausbau des Vertriebes im osteuropäischen Raum errichten. Wei-
tere Anfragen von Unternehmen aus den Bereichen Transport und Distribution, Pro-
duktion und Gesundheitsbereich betreffen ein Flächenausmaß von mehr als
240.000 m². Bei diesen Anfragen stehen wir allerdings in starker Konkurrenz mit Ge-
werbegebieten aus dem angrenzenden Niederösterreich bzw. Flächen in der Slowa-
kei und auch Ungarn.

    Parndorf

Im Wirtschaftspark Parndorf konnte bis dato eine Fläche von 472.324 m² verkauft
werden. Für eine weitere Fläche von ca. 30.000 m² liegt ein Kaufanbot des bereits
ansässigen Unternehmens MARETO vor, welches sich damit Erweiterungsflächen
für geplante Expansionsschritte sichern möchte. Zusätzlich kamen weitere Anfragen
von Projektentwicklern und Handelsunternehmen für Grundstücksflächen im Ge-
samtausmaß von mehr als 70.000 m². Die dementsprechenden Optionsverträge sol-
len noch im 1. Quartal 2012 unterzeichnet werden.

Zusätzlich zu der neuen Autobahnanbindung an die A 4 wurde eine Projektstudie zur
Planung weiterer verkehrsverbessernder Maßnahmen entlang der B 50 und B 51 in
diesem Gebiet in Auftrag gegeben, um hier die Verkehrssituation im Einzugsbereich

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der Wirtschaftszone Parndorf – Neusiedl am See weiter optimieren zu können. Hier-
für wurde in Abstimmung mit den Finanzierungspartnern Land Burgenland, Gemein-
den Neusiedl am See und Parndorf sowie den beiden Wirtschaftsparkbesitzgesell-
schaften WBN und LVA ein Maßnahmenpaket ausgearbeitet und auch bei der zu-
ständigen Behörde zu einem Feststellungsverfahren gemäß UVP-Gesetz einge-
reicht. Ein dementsprechender Bescheid für diese verkehrsverbessernden Maßnah-
men soll noch im Februar 2012 vorliegen.

      Neusiedl am See

Im    Wirtschaftspark    Neusiedl     am     See      wurde   bis   dato   eine   Fläche    von
16.508 m² verkauft. Für eine Fläche von ca. 67.000 m² wurde von einer Wiener Im-
mobiliengruppe ein Kaufanbot zur Errichtung eines Einkaufszentrums unterzeichnet.
Geplant ist hier eine Shopping-Mall mit mehr als 50.000 m² Bruttogeschoßfläche.
Auch für weitere Flächen gibt es in diesem Umfeld Anfragen aus den Branchen Mö-
belindustrie, Baumärkte und Elektronikhandel.

Zusätzlich gibt es von zwei in unmittelbarer Nachbarschaft bestehenden Betrieben
eine Anfrage für eine Fläche von zusammen ca. 22.000 m². Diese Flächen sollen der
geplanten Expansion beider Betriebe dienen. Eine entsprechende Entscheidung soll
noch im ersten Halbjahr 2012 erfolgen.

      Heiligenkreuz/Szentgotthárd

Sämtliche Kauf- bzw. Optionsverträge zum Erwerb der ehemaligen Bio Innova Lie-
genschaft wurden mit der Firma Reifen Ruhdorfer am 31. April 2011 endgültig
fixiert und unterzeichnet. Die Firma Ruhdorfer hat die bestehenden Hallen saniert
bzw. dem Bedarf entsprechend umgebaut. 21 Personen, die eine dreimonatige
Schulung (AQUA-Stiftung) absolviert haben, wurden Mitte August 2011 bei der
Fa. Ruhdorfer eingestellt. Für ein Nachbargrundstück im Ausmaß von 17.760 m²
wurde eine gebührenpflichtige Option für die Dauer von fünf Jahren vereinbart.

Hinsichtlich des geplanten Reststoffverwertungswerkes hat sich an der bisherigen
Situation weiterhin nichts geändert. Die Begas wartet nach wie vor auf den endgülti-
gen Bescheid des Verwaltungsgerichtshofes. Dieser wird längstens bis Mitte 2012
erwartet. In der Zwischenzeit sucht die Begas weiter nach strategischen Partnern,
die die Versorgungssicherheit für Brennstoffe garantieren können.

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Die Firma Lenzing hat Mitte Oktober 2011 für das geplante Versuchsprojekt „karbo-
nisierte Faser“ in der Logistikhalle 1 den Baubescheid und den gewerbebehördlichen
Bescheid von der BH-Jennersdorf zugestellt bekommen. Derzeit arbeitet man bei
Lenzing noch an der Detailplanung betreffend Anlagen- und Maschinenlayout. Im
1. Quartal 2012 soll die Errichtung der notwendigen Versorgungsinfrastruktur erfol-
gen. Die notwendigen Maschinen und Anlagenteile werden im 3. Quartal 2012 gelie-
fert, sodass mit dem Probebetrieb ab Herbst kommenden Jahres gerechnet werden
kann. Der Abschluss des Pilotversuches ist mit Ende 2013 angesetzt. Danach fällt
die Entscheidung über die Weiterführung einer Produktion.

Das Konsortium der Ikarus Solar GmbH ist derzeit parallel zur Projektentwicklung
des Photovoltaik-Dünnschichtprojektes im Businesspark Heiligenkreuz/Szentgotthárd
an der Übernahme der insolventen Blue Chip Energy in Güssing interessiert. Das
Insolvenzverfahren über Blue Chip Energy ist nach wie vor nicht abgeschlossen.
Vom Ausgang dieses Verfahrens hängt die weitere Vorgangsweise des Ikarus-
Konsortiums bezüglich des Dünnschichtprojektes im Businesspark Heiligenkreuz ab.

Die Schweizer Fertigteilhausfirma Swiss Modulbau ist im Bereich der Produktion
von Passivhäusern tätig. Diese Häuser werden im Werk vorgefertigt und modular vor
Ort aufgestellt. Der Standort Heiligenkreuz ist für das Unternehmen hinsichtlich der
Aktivitäten in Ostösterreich aber auch im Hinblick auf die Erschließung von Märkten
in Osteuropa sehr interessant. Die Expansionsaktivitäten haben sich jedoch verzö-
gert, da die gesamten Kapazitäten des Unternehmens durch einen Großauftrag beim
Projekt Wiener Zentralbahnhof gebunden sind. Eine Standortentscheidung wird
demnach frühestens Ende 2012 fallen.

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2.2. Technologiezentren

Trotz der Auszüge einiger Großmieter aus den Technologiezentren, wie etwa der
Gneist GmbH im Technologiezentrum Mittelburgenland oder die Rückgabe der
Schärf Halle in Neusiedl am See, konnten zahlreiche Neumieter gewonnen und Er-
weiterungen bestehender Mieter umgesetzt werden. Dabei haben die Mieter Sie-
mens/ETM, Santander sowie die Stiftung private pädagogische Hochschule in
Eisenstadt ihre Mietflächen erweitert. Enercon und Dr. Bohrer mieteten in Neusiedl
am See nach umfassenden Umbauarbeiten zusätzliche Flächen an. In Neusiedl am
See ist es weiters gelungen, die neurologische Fachärztin, Dr. Maria Siedler-Peszt
mit einer Ordination anzusiedeln und auch ein Fitnessstudio eröffnete im Technolo-
giezentrum zu Beginn des Jahres. Ein weiteres Ereignis in Neusiedl war 2011 der
Verkauf der Schärf World an Schärf.

Erfreulicherweise konnte für Güssing das Zentrum für Interkulturelle Studien Fürs-
tenfeld als Mieter gewonnen werden. Besonders Studiengänge im Bereich der Op-
toelektronik und der erneuerbaren Energie werden zukünftig im Technologiezentrum
Güssing abgehalten werden.

In Summe ist es den Technologienzentren wiederrum gelungen sich am Markt stabil
zu positionieren. Im Mittelpunkt sämtlicher Aktivitäten stehen weiterhin potenzielle
und bestehende Mieter. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde die Priorität in
Richtung einer aktiven Gewinnung von Neumietern und in die Betreuung und Unter-
stützung der bestehenden Mieter gelenkt.

Ein weiterer großer Schwerpunkt lag auch 2011 im Umbau- und Baumanagement.
So wurde ein beachtlicher Teil an Mietflächen bedarfsgerecht für die Mieter umge-
baut und adaptiert, um ihnen optimale Rahmenbedingungen für ihre Geschäftstätig-
keiten bieten zu können. Beispiele dafür sind die Einrichtung der neurologischen
Praxis oder der Umbau der ehemaligen Schärfhalle für die Mieter Enercon und
Dr. Bohrer. Mit dem Start der Zubauvorhaben in Neusiedl und Jennersdorf wurden
die bestehenden Schwerpunkte weiter ausgebaut und somit die Standorte abgesi-
chert.

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Ziel ist es, den Mietern ein attraktives, ihre Entwicklung förderndes Umfeld mit Mehr-
werten zu bieten und sie in ein dynamisches, leistungsfähiges Netzwerk zu integrie-
ren. Dazu ist es entscheidend, die Objekte und die angebotenen Dienstleistungen
auf die Bedürfnisse der Nutzer auszurichten, ein effizientes Flächenmanagement zu
betreiben und innovative Vermarktungsstrategien zu entwickeln.

In wettbewerbsintensiven, dynamischen Märkten mit Leerstehungsrisiken und einem
damit verbunden Renditedruck ist ein aktiv betriebenes Immobilienmanagement not-
wendig. Dies erfordert die Aufdeckung und Ausnutzung sämtlicher Kostensenkungs-
potenziale. Ziel der FMB ist es, langfristig werthaltige Immobilien zu schaffen und zu
sichern.

Bei der strategischen Ausrichtung und operativen Umsetzung werden die allgemei-
nen und jeweils spezifischen Standortfaktoren berücksichtigt. Grundsätzlich haben
die für Büroimmobilien geltenden Erfolgs- und Standortfaktoren (Preis-/Leistungs-
verhältnis, Verkehrsanbindung, Ausstattung, Versorgungseinrichtungen, Image, etc.)
auch für die Technologiezentren Gültigkeit.

    Marketing/PR/Vertrieb

Die Entwicklung der Nachfragesituation hat sich leicht verbessert. Die Auslastungs-
quote der Technologiezentren liegt zum Jahresende 2011 bei rund 92 % und damit
über dem langjährigen Schnitt. Die FMB verfolgt weiterhin das Ziel die Auslastung
bei über 90 % zu halten.

Speziell in den Technologiezentren Eisenstadt, Neusiedl am See, Pinkafeld und Jen-
nersdorf konnten aufgrund der stabilen Nachfrage gute Auslastungszahlen verbucht
werden. Schwächer ausgeprägt ist die Auslastung und Nachfragesituation weiterhin
am Standort Güssing, welcher aber durch den Bau des Technikums Güssing als
internationales Forschungslabor sowie der Ansiedlung des Zentrums für Interkultu-
relle Studien Fürstenfeld stabilisiert werden konnte. Das Technologiezentrum Güs-
sing erfreut sich auch bei Schulungsunternehmen im Auftrag des AMS immer größe-
rer Beliebtheit. Schulungsunternehmen wie ibis acam GmbH, ppc Training GmbH
oder die Berater GmbH mieteten freie Räume für die Dauer von durchschnittlich
rund drei Monaten an, womit vorhandene Leerstände temporär kompensiert werden
konnten.

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Durch gezielte Einschaltungen in regionalen Medien wird versucht, den – durch den
Auszug eines Großmieters bedingten – Leerstand im Technologiezentrum Mittelbur-
genland zu kompensieren.

Um den Kunden zusätzliche Services bieten zu können, kooperieren die FMB und
die Technologiezentren seit 2010 mit der Business & Innovation Centre (BIC) Bur-
genland GmbH.

Nachfolgend wird der Entwicklungsstatus der Technologiezentren tabellarisch darge-
stellt:

                Standort                  TZN        TZE       TZM     TZP       TZG     TZJ        Summe

Bruttogeschoßflächen*
*BGF (mit Wänden und allg. Flächen)        11.218    46.934    6.785    6.691    7.183   6.470       85.281

vermietbare Fläche (in Summe)               6.788    25.238    4.080    3.849    4.516   4.313       48.784

vermietete Fläche (in Summe)                6.322    23.980    3.471    3.849    3.175   4.150       44.947

freie Fläche (in Summe)                      466       1.259     609         0   1.340        163     3.837

Auslastung zum 31.12.2011                  93,1%      95,0%    85,1%   100,0%    75,4%   96,2%       92,1%

Mit den Best-for-business-Büros hat die FMB in den Technologiezentren ein attrakti-
ves All-inclusive-Paket für Klein- und Jungunternehmer sowie für Projektgesellschaf-
ten geschnürt. Der Unternehmer kann mit einem günstigen Fixpreis kalkulieren, da-
mit eine exakte Kostenplanung vornehmen und sich auf sein Kerngeschäft konzent-
rieren. Das Produkt hat sich zu einem „Renner“ entwickelt. Insgesamt hat das attrak-
tive Angebot zu einer Nachfragebelebung und besseren Risikosplittung in den Tech-
nologiezentren geführt. Die angebotene Servicepalette wird laufend aktualisiert und
somit optimiert.

Wesentliche Marketing- und PR-Aktivitäten im Bereich der Technologiezentren um-
fassten im abgelaufenen Geschäftsjahr die Bewerbung insbesondere der Standorte
Mittelburgenland und Güssing, die Ausrichtung von Veranstaltungen im Technologie-
zentrum Eisenstadt und Technologiezentrum Mittelburgenland sowie die Fortsetzung
der Vermarktung der Best-for-Business Büros. Besonderer Schwerpunkt lag auf der
Erstellung eines neuen Webauftritts für die burgenländischen Technologiezentren
(www.tz-burgenland.at), der Ende 2011 online gestellt wurde.

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Interessierte finden gewünschte Informationen zu den einzelnen Technologiezentren
wie Mietvarianten, Seminarmöglichkeiten, Infrastruktur, etc. schnell und einfach.

    Projekte

Durch die Zusammenarbeit mit dem VTÖ konnte weiterhin der Kontakt zu anderen
Technologie- und Innovationszentrumsbetreibern genutzt werden, um in Hinblick auf
Trends und Entwicklungen in diesem Bereich am aktuellen Stand zu sein bzw. zu
bleiben.

Diverse von der FMB initiierte Netzwerkprojekte werden seit 2010 von der Business
and Innovation Centre – BIC Burgenland GmbH geführt. Ein Beispiel hierfür ist die
„Innovationsoffensive Burgenland 2020“.

    Investitionen/Ausbau der Technologiezentren

Wie bereits berichtet, konnte die Auslastung konstant über 90 % gehalten werden. Im
Speziellen sind nachstehende Schwerpunkte in der Investitionstätigkeit bzw. der
Vermietungssituation zu berichten:

      -    Technologiezentrum Eisenstadt

Bereits im Vorjahr wurden die Umbauarbeiten für die Ansiedlung der Firma Remedia
Homöopathie, ein Unternehmen welches sich auf die Erzeugung und den Vertrieb
von homöopathischen Arzneimitteln spezialisiert hat, begonnen. Eine Fläche von
ca. 660 m² konnte mit Anfang 2011 an den Mieter übergeben werden.

Ein weiterer Anstieg der Auslastung ergab sich durch die Erweiterungen der beste-
henden Mieter Santander Consumer Service GmbH und Stiftung private päda-
gogische Hochschule (PH), so wurde von der Santander eine zusätzliche Fläche
von 350 m² angemietet. Auch die PH erweiterte ihre Mietfläche um zusätzliche Se-
minarräume.

Auch die Siemensgruppe, die mit Unternehmen wie ETM und Siemens Personal-
dienstleistungen bereits im Technologiezentrum Mieter ist, hat Flächen in Form ei-
nes Stufenplans zusätzlich angemietet. Da bereits 2011 zukünftiger Bedarf an Erwei-
terungsflächen geäußert wurde, wurde für Siemens eine Fläche von rund 375 m² re-
serviert, die vom bestehenden Mieter B.net Burgenland Telekom GmbH zurückgege-
ben wurde. Teile davon wurden bereits im Herbst 2011 übernommen.

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Die Auslastung des Technologiezentrums Eisenstadt liegt Ende 2011 bei 95 %.

      -   Technologiezentrum Neusiedl am See

Die Auslastung des Technologiezentrums Neusiedl am See liegt Ende 2011 bei
93 %. Der erfreulich hohe Auslastungsgrad ist vor allem auf die Erweiterungen be-
stehender Mieter sowie auf die Ansiedlung der Facharztordination für Neurologie
(Kassenvertrag) von Dr. Maria Siedler-Peszt auf einer Fläche von rund 300 m² zu-
rückzuführen.

Um den Flächenbedarf der ENERCON Service Austria GesmbH erfüllen zu kön-
nen, wurde die ehemalige Schärfhalle mit einer Fläche von rund 980 m² umgebaut
und an ENERCON übergeben. Weiters wurden auch Büroflächen zusätzlich zum
Bestand im 3. OG angemietet. Neben ENERCON fand auch Dr. Markus Bohrer,
ebenfalls ein bestehender Mieter, eine passende Erweiterungsfläche in der ehemali-
gen Schärfhalle. Der restliche Teil der Halle wurde zu einem Fitnessstudio für Inge-
Petra Davies umfunktioniert und ebenfalls 2011 in Betrieb genommen.

Der Verkauf der Schärf World zählt ebenfalls zu den wesentlichen Ereignissen am
Standort Neusiedl am See im Jahr 2011. Nach aufwendigen Vertragsverhandlungen
wurde die Fläche von 1.960 m² im August 2011 an Schärf verkauft und zählt somit
nicht mehr zur vermietbaren Fläche des Technologiezentrums Neusiedl am See.
Auch die technische Betreuung der Fläche wurde an Schärf abgegeben.

Zuletzt ist auch der Zubau des bereits bestehenden Flugsimulatorenzentrums der
Aviation Academy Austria mit einem Investitionsvolumen von 1,75 Mio. zu erwäh-
nen. Bereits 2010 wurde mit den Planungsarbeiten begonnen. Bis Frühjahr 2012 wird
der Zubau fertiggestellt sein und die zusätzlichen Flugsimulatoren können in Betrieb
genommen werden. Die Fläche des Flugsimulatorenzentrums wird sich mit einem
Zubau von 1.000 m² in etwa verdoppeln.

      -   Technologiezentrum Jennersdorf

Die Auslastung des Technologiezentrums Jennersdorf liegt mit Jahresende bei be-
achtlichen 96 %. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem eher weniger Mieterbewegungen
zu verzeichnen waren, stellte sich 2011 als ereignisreiches Jahr für den Standort dar.
Im Sommer 2011 konnte der Spatenstich zur dritten Erweiterung des Technologie-
zentrums feierlich begangen werden.

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Tätigkeitsbericht der Wirtschaftsservice Burgenland AG – WiBAG über das Jahr 2011

Die Bauarbeiten zur Errichtung einer Reinraumproduktionshalle für die Mieter Trido-
nic Jennersdorf GmbH und Lumitech Produktion- und Entwicklung GmbH sollen
bis zum Frühjahr 2012 abgeschlossen sein. Die Investitionskosten für den Ausbau im
Ausmaß von 1.500 m² belaufen sich auf rund 2,5 Mio. Euro. In einer ersten Phase
werden damit 45 neue hochqualifizierte Arbeitsplätze geschaffen. Neben der Zubau-
fläche wurde auch ein Großteil der leer stehenden Flächen von Tridonic angemietet
bzw. reserviert, um den hohen Flächenbedarf zu decken. Die bestehenden Flächen
wurden zum Teil von dem Mieter selbst umgebaut.

         -   Technologiezentrum Mittelburgenland

Durch den Auszug der Firma Gneist sank die Auslastung im Technologiezentrum
Mittelburgenland auf 85 %. Der langjährige Mieter entschied sich zum Bau eines ei-
genen Firmengebäudes und gab somit Ende August eine Fläche von 735 m² zurück.
Aufgrund der stagnierenden Anfragesituation stellt die Nachvermietung der Flächen
eine große Herausforderung dar. Vor allem der Bedarf bzw. die Nachfrage nach grö-
ßeren, zusammenhängenden Flächen am Standort Mittelburgenland blieb aus. Es
wurde versucht, gemeinsam mit Gemeinde und regionalen Medien Neumieter zu ak-
quirieren. Bisher konnten dadurch einige Mieter für Kleinbüros gewonnen werden,
wie etwa der Verein Nachbarschaftshilfe Sicherheit oder der Unternehmensbera-
ter Peter Baumgartner. Für 2012 sind weitere (Marketing)maßnahmen geplant, um
die leeren Flächen sukzessive zu füllen.

Weiters ist zu erwähnen, dass das Rechenzentrum von Siemens 2011 von der Atos
IT Solutions and Services GmbH übernommen wurde.

         -   Technologiezentrum Pinkafeld

Durch die Anmietung einer Fläche von 850 m² durch den Neumieter rm Data GmbH
konnte im Technologiezentrum Pinkafeld eine Vollauslastung erreicht und auch
gehalten werden. In naher Zukunft sind keine Veränderungen abzusehen oder ge-
plant.

         -   Technologiezentrum Güssing

Die Auslastung im Technologiezentrum Güssing beträgt zum Jahresende 2011 75 %.
Trotz intensiver Bemühungen konnten nur geringe Zugewinne an fix vermieteten Flä-
chen verbucht werden.

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Tätigkeitsbericht der Wirtschaftsservice Burgenland AG – WiBAG über das Jahr 2011

Positiv zu erwähnen ist die Ansiedlung des Zentrums für interkulturelle Studien
Fürstenfeld, das zukünftig alle Studiengänge im Bereich Optoelektronik und erneu-
erbare Energie im Technologiezentrum Güssing abhalten wird. Zu Beginn wurde eine
kleinere Fläche angemietet – in Form eines Stufenplans soll sich diese bis 2013 je-
doch auf insgesamt rund 430 m² (abhängig vom Erfolg der Studiengänge am Stand-
ort) erhöhen. Auch im Kleinmieterbereich (unter 100 m²) konnten einige Mieter ge-
wonnen werden. Somit konnte der Auszug des Mieters Bioenergie Burgenland aus
einer Fläche von 140 m² immerhin kompensiert werden. Weiters erfreulich ist die ste-
tig wachsende Nachfrage an temporären Flächen für Schulungsunternehmen wie
ibis acam, ppc Training, ZIB Training, usw. So konnte beispielsweise im
März 2011 eine Gesamtauslastung von 82 % erreicht werden. Für das Jahr 2012
wurde bereits ein Großteil der zur Verfügung stehenden, für Seminare geeigneten
Mietflächen von diversen Schulungsunternehmen reserviert.

2.2.1. Facility Management Burgenland GmbH – Allgemeine Entwicklung

Die FMB Facility Management Burgenland GmbH wurde 2002 von der Wirtschafts-
service Burgenland AG - WiBAG mit der Zielsetzung, eine kostengünstige und effi-
ziente Abwicklung des gesamten Immobilienmanagements der sechs Burgenländi-
schen Technologiezentren zu ermöglichen, gegründet.

Die Aufgaben der FMB umfassen neben den klassischen Tätigkeiten des Facility
Managements, wie ökonomische Bewirtschaftung der Gebäude, Wartungs- und In-
standhaltungsarbeiten, die Projekt- und Bauabwicklung, die Vermarktung, die Ver-
mietung und Mieterbetreuung sowie die kaufmännische Verwaltung inkl. Budgetie-
rung, Bilanzierung, Liquiditätssteuerung und Kreditmanagement.

Das Bestreben der FMB als Gesamtanbieter auch für Kunden außerhalb der Techno-
logiezentren aufzutreten wurde weiterhin zielstrebig verfolgt. Nähere Gespräche und
Überlegungen im Bezug auf eine Zusammenarbeit bzw. Erbringung von Dienstleis-
tungen im Facility Managementbereich für landesnahe Institutionen wie der KRAGES
sowie dem Land selbst wurden geführt.

Um Aufträge dieser Größenordnung bewerkstelligen zu können, wird die FMB einen
strategischen Partner mit entsprechender technologischer, personeller und finanziel-
ler Ausstattung benötigen.

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Tätigkeitsbericht der Wirtschaftsservice Burgenland AG – WiBAG über das Jahr 2011

Im Jahr 2011 wurden neben umfangreichen Dienstleistungen in Bezug auf Gewin-
nung neuer Mieter für die Technologiezentren, sowie Erweiterung für bestehende
Mieter auch Ausbauvorhaben der Technologiezentren Neusiedl am See und Jen-
nersdorf gestartet. Beide Zubauten werden im Frühjahr 2012 an die Mieter überge-
ben werden.

Die FMB hat bei diesen Bauvorhaben neben der Bauherrenvertretung auch diverse
Baudienstleistungen selbst durchgeführt. Die Etablierung der FMB als leistungsfähi-
ger, kompetenter und gefragter Dienstleister auf dem externen Markt soll mittelfristig
zu einem kontinuierlichen und stabilen Wachstum führen. Das durch die Bewirtschaf-
tung der Technologiezentren erworbene Fachwissen und die gesammelte Erfahrung
im Gebäudemanagement sowie die gute Vernetzung über bestehende Kontakte zu
Firmenkunden erlauben es, Leistungen auch am externen Immobilienmarkt anzubie-
ten.

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Tätigkeitsbericht der Wirtschaftsservice Burgenland AG – WiBAG über das Jahr 2011

2.3. Marketingaktivitäten

Neben der internationalen Vermarktung des Wirtschaftsstandortes Burgenland inner-
halb der Dachmarke VIENNA REGION wurden auch verstärkt Marketingaktivitäten
im Bereich der Printmedien gesetzt.

Wie bereits im vergangenen Jahr erfolgte auch heuer wieder die Herausgabe eines
gemeinsamen Fachmagazins der Wirtschafts- und Betriebsansiedlungsagenturen
Österreichs (mit Ausnahme von Wien) in Kooperation mit der ABA Austrian Business
Agency unter dem Titel „standPunkt“. Im Rahmen von zwei veröffentlichten Ausga-
ben (Frühjahr und Herbst) hatten die einzelnen Bundesländeragenturen wieder die
Möglichkeit, sich mit ihren jeweiligen Standortvorteilen und Beiträgen zu präsentie-
ren. Hauptzielgruppe für dieses Printmedium sind neben den heimischen Multiplika-
toren für Betriebsansiedlungsprojekte auch die Niederlassungen heimischer Interes-
sensvertretungen und der ABA im Ausland.

Ein weiterer Schwerpunkt der Marketingaktivitäten wurde im vergangenen Jahr
neben dem traditionellen Besuch der EXPO REAL in München auch auf die erstmali-
ge Teilnahme an der internationalen Messe für Transport und Logistik ebenfalls in
München gesetzt. Hier konnten einige interessante Kontakte mit führenden Unter-
nehmen aus dieser Branche geknüpft werden und diese werden in weiterer Folge
aktiv bearbeitet.

Mit dem neuen Leiter der Außenhandelsstelle München, Dr. Michael Scherz, wurde
im Rahmen eines Kooperationsgespräches im Oktober 2011 die Ausarbeitung von
zwei bis drei gemeinsamen Standortpräsentation im süddeutschen Raum für das
kommende Jahr 2012 vereinbart. Hier sollen mit Unterstützung der WKO München
gezielt Unternehmen aus diesem Raum aus vorher definierten Branchen zu den je-
weiligen Standortveranstaltungen eingeladen werden.

Wie bereits in den vergangenen Jahren wurde auch heuer wieder eine gemeinsame
Pressereise unter der VIENNA REGION mit Journalisten aus Deutschland und der
Schweiz durchgeführt. Diese stand im Jahr 2011 unter dem Motto „Headquarters
Standort VIENNA REGION“ und präsentierte unsere Region als international aner-
kannten Standort für Headquarter und als Drehscheibe zu den neuen Märkten in
Osteuropa.

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Tätigkeitsbericht der Wirtschaftsservice Burgenland AG – WiBAG über das Jahr 2011

Als Vertreter des Burgenlandes wurde hier die Firma LEIER aus Horitschon als Pa-
radebeispiel für eine erfolgreiche Expansion in den neuen Märkten präsentiert.

Erstmalig erfolgte im Rahmen der VIENNA REGION auch die Teilnahme an der in-
ternationalen Standortmesse „COI - China Overseas Investment Fair“ in Peking. Da-
bei konnten erste Erfahrungen mit dem expandierenden chinesischen Markt und den
potentiellen Investoren im Umfeld von internationalen Mitbewerbern aus der ganzen
Welt gewonnen werden. Es waren hier sämtliche große Ansiedlungsagenturen der
europäischen Länder vertreten, aus Deutschland waren auch einige Bundesländer
mit eigenem Messestand vertreten. Im Zuge der Teilnahme an der COI 2012 sollen
im Vorfeld in Kooperation mit der örtlichen Außenhandelsstelle der WKO auch Kon-
takte zu chinesischen Investoren geknüpft werden.

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Tätigkeitsbericht der Wirtschaftsservice Burgenland AG – WiBAG über das Jahr 2011

3. Wirtschaftsförderung

Vorrangige Aufgabe der WiBAG ist, auf Basis des Treuhandvertrages die gesamte
Wirtschaftsförderung      für   das     Land       Burgenland     gemäß       dem     Landes-
Wirtschaftsförderungsgesetz 1994 – WiföG abzuwickeln. Das Ziel der Förderungen
besteht darin, die burgenländische Wirtschaft bei geänderten Rahmenbedingungen
hinsichtlich der geopolitischen Situation und den sich daraus ergebenden wirt-
schaftspolitischen Chancen bestmöglichst zu unterstützen und die Wettbewerbsfä-
higkeit der burgenländischen Unternehmen im europäischen Wirtschaftsraum zu
stärken.

Die Abwicklung und Umsetzung der Förderungen erfolgt treuhändig durch die
WiBAG. Die Bestimmungen über die Voraussetzungen für die Gewährung von För-
derungen sind in Richtlinien festgelegt, die auf EU-Recht abgestimmt und von der
Burgenländischen Landesregierung genehmigt sind.

Im Bereich des EU Ziel 1-Programmes 2000 - 2006 und des Phasing-Out-
Programmes 2007 - 2013 werden die Agenden für die Koordination, Umsetzung und
Abwicklung der EU-Fördermaßnahmen ebenfalls von der WiBAG wahrgenommen.

Die WiBAG, als die bei weitem größte Förderstelle im Bereich der Wirtschaftsförde-
rung im Burgenland, nimmt im Rahmen der Strukturfondsverwaltung eine zentrale
Rolle ein. Als verantwortliche Förderstelle ist die WiBAG für die Abwicklung und Kon-
trolle der in den spezifischen Maßnahmen geförderten Projekte verantwortlich. Dabei
ist sie an die einschlägigen Bestimmungen des Landes Wirtschaftsförderungsgeset-
zes 1994 – WiföG gebunden.

Zur optimalen Nutzung des bestehenden förderungstechnischen Fachwissens wurde
die Abwicklung der Programme auf den Ebenen der Einzelprojekte gemäß den Maß-
nahmen- bzw. Aktivitätsblättern der Ergänzung zur Programmplanung (EZP) des
Ziel-1-Programmes und des Phasing-Out-Programmes der WiBAG übertragen.

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Tätigkeitsbericht der Wirtschaftsservice Burgenland AG – WiBAG über das Jahr 2011

In der nachstehenden Übersicht sind sämtliche im Berichtszeitraum entschiedenen
Förderfälle mit der Höhe der Förderzuschüsse aufgelistet. Detailliertere Darstellun-
gen    aus     den       einzelnen   Förderbereichen        werden   nachfolgend       angeführt:

                              Wirtschaftsförderung WiBAG 2011
                                                      Anzahl der Förderfälle
                 Förderaktion                    bearbeitetes Antragsvolumen             Landesmittel
WiföG-National
WiföG Gewerbe/Industrie                                                         181          5.979.864,62
Haftungen                                                                        84         13.549.289,87
Beteiligungen                                                                     6           126.000,00
Darlehen                                                                          2           100.000,00
WiföG Tourismus                                                                  87          1.721.396,43
Jungunternehmer (aws)                                                            83           592.447,50
Plusprämie (aws)                                                                  2            26.700,00
TOP-Tourismus-Förderungsaktion                                                    2            12.100,00
Summe                                                                           447         22.107.798,42
Ziel-1-Projekte
EFRE
Phasing-Out-Programm (2007 - 2013)*                                              13          4.885.924,84
Additionalitätsprogramm (2007 - 2013)                                            11          1.305.416,00
Beratungen*                                                                      25            56.527,02
Internationalisierungen*                                                         19           429.545,31
Innovative Ideen                                                                 15           169.870,00
Innovative Projekte                                                              23          1.943.533,61
Summe                                                                           106          8.790.816,78
ELER
Kleinstunternehmenförderung                                                     108           767.259,00
Summe                                                                           108           767.259,00
ESF
Aus- und Weiterbildung*                                                         379           577.527,02
Summe                                                                           379           577.527,02
Gesamt                                                                         1.040        32.243.401,22
*inkl. EFRE/ESF-Mittel

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3.1. Landes-Wirtschaftsförderungsgesetz 1994 – WiföG –
     industriell/gewerblicher Bereich

                                                                              Veränderung
       Vergleich der Bewilligungen       2010                  2011             absolut        Veränderung in %

Anzahl der Ablehnungen                           30                     23                -7             -23,0%

Anzahl der Bewilligungen                        247                    158               -89             -36,0%

genehmigte Zuschüsse national          9.485.690,38            5.979.864,62    -3.505.825,76             -36,9%

förderbare Projektkosten              80.374.174,17       50.734.167,48       -29.639.979,69             -36,9%

gesicherte Arbeitsplätze                     3.424                    3.594              170               4,9%

neu geschaffene Arbeitsplätze                   363                    287               -76             -20,9%

Die weiterhin verhaltene Wirtschaftslage machte sich auch im Jahr 2011 im Rahmen
der Förderaktion „Investitionsbeihilfen Gewerbe/Industrie“ – nationaler Haushalt be-
merkbar. Im Vergleich zum Jahr 2010 wurde bei der Anzahl der Bewilligungen ein
Rückgang um 36 % verzeichnet. Im gleichen Ausmaß kam es auch zu einem Rück-
gang der genehmigten nationalen Zuschüsse sowie der förderbaren Projektkosten.

Trotz der rückläufigen Bewilligungen wurden im Jahr 2011 nationale Zuschüsse im
Ausmaß von EUR 5.979.864,62 genehmigt, wodurch ein Investitionsvolumen von
insgesamt EUR 69.536.653,08 ausgelöst werden konnte.

Im Bereich der gesicherten Arbeitsplätze konnte der Wert im Jahr 2011 auf 3.594
(+4,9 %) gesteigert werden. Damit zeigt sich jedenfalls, dass die klein strukturierte
burgenländische Wirtschaft die Wirtschaftskrise vergleichsweise besser überstanden
hat (bzw. übersteht) und es zu keinen signifikanten Arbeitsplatzverlusten gekommen
ist.

Als Beitrag zur Konsolidierung des öffentlichen Haushaltes wurden auch nach vorhe-
riger Evaluierung der einzelnen Fördermaßnahmen Einsparungen im Budget der na-
tionalen Investitionsförderung von rund 45 % für das Jahr 2011 vorgenommen. Den-
noch konnte aufgrund der Auflösung von bewilligten Fördermitteln im Zuge der Pro-
jektabrechnung das Förderniveau für das Jahr 2011 unverändert aufrecht erhalten
werden.

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Tätigkeitsbericht der Wirtschaftsservice Burgenland AG – WiBAG über das Jahr 2011

                                                            Genehmigte
                                                            Zuschüsse       Förderbare       Gesicherte     Geschaffene
     Bezirk          Ablehnungen Bewilligungen               national      Projektkosten    Arbeitsplätze   Arbeitsplätze

Neusiedl am See                     7                  29     956.571,94     7.938.105,99             850              54

Eisenstadt                          6                  31     896.478,10     8.091.719,60             489             103

Mattersburg                         3                  19     634.465,60     5.616.672,70             464              23

Oberpullendorf                      2                  23   1.376.621,46    12.605.562,98             547              23

Oberwart                            2                  32   1.184.771,21     8.465.723,26             475              27

Güssing                             2                  13     290.972,32     2.824.004,08             154              12

Jennersdorf                         1                  11     639.983,99     5.192.378,87             615              45

Summe                              23              158      5.979.864,62    50.734.167,48           3.594             287

Im Bezirksvergleich führt Oberwart mit 32 Bewilligungen die Bezirksstatistik vor Ei-
senstadt mit 31 Bewilligungen und Neusiedl/See mit 29 Bewilligungen an. Diese drei
Bezirke zählen auch im Hinblick auf die genehmigten nationalen Zuschüsse von ins-
gesamt EUR 3.037.821,25 zu den förderstärksten Bezirken im Burgenland.

                                                                 Im Vergleich der Betriebsarten zeigt
           BEWILLIGUNG 2011 BETRIEBSART
                                                                 sich, dass 87,9 % der Bewilligungen
                                 5,1%
                                          7,0%                   den Klein- und Kleinstbetrieben (un-
                                                                 ter 50 MitarbeiterInnen) zuzurechnen
                                                                 ist. Mit insgesamt 139 Bewilligungen
                                                   29,7%         entfallen     EUR 3.160.064,91             oder
                                                                 52,8 % auf diese beiden Kategorien.

     58,2%

           Großbetrieb             Mittelbetrieb
           (ab 250 Mitarbeiter)    (50-249 Mitarbeiter)
           Kleinbetrieb            Kleinstbetrieb
           (11-49 Mitarbeiter)     (
Tätigkeitsbericht der Wirtschaftsservice Burgenland AG – WiBAG über das Jahr 2011

                                                    Genehmigte         Förderbare       Gesicherte     Geschaffene
     Betriebsart       Ablehnungen Bewilligungen   Zuschüsse nat.     Projektkosten    Arbeitsplätze   Arbeitsplätze
Großbetrieb
(ab 250 Mitarbeiter)             0             8       1.265.161,48    11.778.302,36           1.452              19
Mittelbetrieb
(50-249 Mitarbeiter)             0            11       1.554.638,23    12.287.687,36           1.006              33
Kleinbetrieb
(11-49 Mitarbeiter)              8            47       1.972.580,65    15.687.755,95             876             125
Kleinstbetrieb
(< 10 Mitarbeiter)              15            92       1.187.484,26    10.980.421,81             260             110

Summe                           23           158       5.979.864,62    50.734.167,48           3.594             287

3.2. Landes-Wirtschaftsförderungsgesetz 1994 – WiföG – Touris-
     musbereich

Die Wirtschaftsservice Burgenland AG - WiBAG wickelt im Auftrag des Landes die
Tourismusförderungen im Burgenland ab. Sie versteht sich als langfristiger, kompe-
tenter und zuverlässiger Partner der burgenländischen Tourismusunternehmen und
begleitet diese bei der Planung und Umsetzung von Projekten. Aus langjähriger Er-
fahrung kann auf ein umfangreiches Branchenwissen zurückgegriffen werden, da die
WiBAG die Entwicklung der burgenländischen Freizeitwirtschaft als Förderungs- und
Finanzierungsinstitut wesentlich mitgestaltet hat.

Neben der Antragsabwicklung steht die WiBAG ihren Kunden für Beratungs-
gespräche vor allem im Bereich Investitionen und Förderung zur Verfügung, da die
Zeit der Planung der Investitionen von besonderer Wichtigkeit für die langfristige Un-
ternehmensentwicklung ist. Auch die Mitwirkung an Bund-Land-Förderungen – wie
die Unterstützung von Kooperationen und Neustrukturierungen der Finanzierung von
Tourismusbetrieben – sind Bestandteil des Dienstleistungspaketes.

Die weltweite Finanzkrise der Vorjahre hatte auch im Jahr 2011 noch dämpfende
Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Burgenland. Gerade
in wirtschaftlich angespannten Zeiten sind Förderungen jedoch sehr wichtige Instru-
mente zur Belebung der Investitionstätigkeit. So gab es im Burgenland eine rege In-
vestitionstätigkeit der Tourismuswirtschaft, wobei die Tourismusförderung wichtige
Anreize für eine zielgerichtete Weiterentwicklung der Unternehmen in Richtung ver-
besserter Wettbewerbsfähigkeit lieferte und damit zusätzlich vor- und nachgelagerte
Wirtschaftszweige belebte.

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Tätigkeitsbericht der Wirtschaftsservice Burgenland AG – WiBAG über das Jahr 2011

Die ausgelösten Investitionen kommen vor allem der Hotellerie und Gastronomie – in
der Folge natürlich auch dem Bau- und Baunebengewerbe in der unmittelbaren Um-
gebung – zugute. Damit ist die Tourismuswirtschaft ein wichtiger Faktor für die regio-
nale Wirtschaft.

Die für die Unterstützung der Tourismus- und Freizeitwirtschaft vorgesehenen Richt-
linien bieten gerade für kleine und mittlere Unternehmen in vielen Fällen den ent-
scheidenden Förderungshebel, um wünschenswerte Projekte verwirklichen zu kön-
nen. Dementsprechend ist es ein wesentliches Ziel der Förderungen, die Wettbe-
werbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen zu stärken und Betriebsgrö-
ßennachteile auszugleichen.

Die gut etablierten Förderungsaktionen im Tourismus – wie die Aktionsrichtlinien
„Schwerpunktförderung der Tourismus- und Freizeitwirtschaft bzw. „Privatzimmer-
Förderungsaktion Burgenland“ – konnten im vergangenen Jahr 2011 mit dem klaren
Fokus auf die Weiterentwicklung und Qualitätsverbesserung erfolgreich weitergeführt
werden.

Die Förderungen im Rahmen dieser Richtlinien sind inhaltlich in nachstehende fünf
Förderschwerpunkte gegliedert:

Schwerpunkte:

    Beherbergung

    Gastronomie

    Sport- und Freizeiteinrichtungen

    Umwelt und Sicherheit

    Privatzimmervermietung

Die größte Bedeutung kommt den Förderungen in den Schwerpunkten „Beherber-
gung“, „Gastronomie“ und „Sport- und Freizeiteinrichtungen“ zu, die auf die Verbes-
serung der touristischen Angebotsstruktur im Sinne von Unternehmensgründungen,
der Sicherung und Schaffung von Beschäftigung und der Erhaltung bzw.
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit abzielen. Die von der WiBAG zur Verfügung
gestellten Investitionsförderungen haben einen wesentlichen Beitrag geleistet, die
Investitionstätigkeit anzukurbeln und Projekte in gewünschte Richtungen zu lenken.

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Tätigkeitsbericht der Wirtschaftsservice Burgenland AG – WiBAG über das Jahr 2011

Im Bereich der Tourismusförderungen umfassen die Aufgaben der WiBAG auch zu-
künftig nicht nur die Abwicklung der aktuellen Förderprogramme, sondern auch die
Unterstützung des Landes bei der Optimierung des Förderungssystems. Aufgrund
der absehbaren budgetären Restriktionen in den kommenden Jahren sind Verbesse-
rungen des Systems unter dem Aspekt vorzunehmen, die Förderungseffizienz zu
steigern, gleichzeitig aber den notwendigen Förderungsanreiz zu erhalten, damit Pro-
jekte umgesetzt und der angestrebte Förderungseffekt auch erzielt werden kann.

Die Förderung erfolgt in Form von einmaligen, nicht rückzahlbaren Zuschüssen.
Folgende Zahlen skizzieren das Jahr 2011 im Bereich der nationalen Tourismus-
förderungen der WiBAG (ohne EU- und Additionalitäts-Förderungen).

Anträge:

Im Berichtszeitraum trat die Förderkommission zu 6 Sitzungen zusammen, in denen
87 Förderansuchen behandelt wurden.

Die behandelten Anträge teilen sich wie folgt auf:

       70 Anträge positiv

         4 Anträge negativ

         4 Anträge widerrufen

         0 Anträge ELER zugeteilt

         9 Ansuchen außer Evidenz

Förderungszusagen:

Mit den 70 positiv beschlossenen Ansuchen wurden nicht rückzahlbare Förderungs-
zuschüsse im Gesamtbetrag von EUR 1.721.396,43 bewilligt. Das durch die gewähr-
ten       Förderungen         ausgelöste         gesamte       Investitionsvolumen            betrug
EUR 12.444.671,40 wovon ein Volumen in Höhe von EUR 11. 046.171,57 förderbar
war.

Den größten Anteil an diesem Investitionsvolumen erreichten im Berichtsjahr der
Schwerpunkt „Beherbergung“ mit EUR 6.802.158,28 und der Schwerpunkt „Gastro-
nomie“ mit EUR 3.684.319,00.

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Tätigkeitsbericht der Wirtschaftsservice Burgenland AG – WiBAG über das Jahr 2011

Auszahlungen:

Im Jahr 2011 zahlte die WiBAG in der Schwerpunktförderung-Tourismus für 81 För-
derfälle Zuschüsse im Gesamtbetrag von EUR 1.853.622,08 aus.

Kürzungen:

Im Berichtszeitraum wurden von der WiBAG aufgrund der Prüfung der Projektkosten
nach Projektabschluss genehmigte Zuschüsse reduziert (50 Reduzierungen) bzw.
widerrufen (20 Widerrufe) und dabei Kürzungen in Höhe von insgesamt
EUR 584.078,38 vorgenommen.

Der im Vergleich zu den Vorjahren hohe Reduzierungsbetrag ist darauf zurückzufüh-
ren, dass zu den üblichen Förderungswiderrufen und -kürzungen zusätzlich sämtli-
che Mittelbindungen für – vor dem 31.12.2007 erteilte – Förderzusagen aufgehoben
wurden, weil die genehmigten Investitionsvorhaben nicht durchgeführt wurden und
daher keine Auszahlungen erfolgten. Diese Maßnahme umfasst die Mittelauflösung
für 14 Förderprojekte, wodurch dem Förderbudget EUR 374.787,02 wieder gutge-
schrieben werden konnten.

Sonstige Einnahmen:

Durch die Vereinnahmung von Insolvenzquoten und Rückforderungen wurde ein Be-
trag iHv EUR 4.599,26 dem Förderbudget zugeführt.

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Tätigkeitsbericht der Wirtschaftsservice Burgenland AG – WiBAG über das Jahr 2011

                                    Genehmigungen der WiBAG im Rahmen des WiföG 1994

                                                  Berichtszeitraum 01.01 - 31.12.2011

                                                            Bereich Tourismus
                                                     Gesamtes             Förderbares
                   Anzahl          Anzahl          Investitions-          Investitions-        genehmigte         gesicherte   geschaffene
     Bezirk        Anträge      Antragsteller        volumen                volumen            Förderhöhe        Arbeitsplätze Arbeitsplätze

Neusiedl am See            21               21        1.462.783,01             1.150.335,78         166.197,75             132             10

Eisenstadt                 17               17        4.923.731,54             4.324.739,50         693.115,93             162             38

Mattersburg                2                  2         219.978,29               151.965,00          22.794,75              21             4

Oberpullendorf             11               11        2.142.185,30             1.898.706,00         302.331,81              85             9

Oberwart                   11               11        2.806.438,14             2.684.172,00         404.070,96             148             11

Güssing                    4                  4         299.200,89               254.293,29          39.635,33               3             1

Jennersdorf                4                  4         590.354,23               581.960,00          93.249,90              18             4

Summe                      70               70       12.444.671,40            11.046.171,57      1.721.396,43              569             77

                                Gesamtinvestitionsvolumen nach Bezirken

        6.000.000

                                         4.923.732
        5.000.000

        4.000.000

        3.000.000                                                                             2.806.438

                                                                           2.142.185
        2.000.000
                        1.462.783

        1.000.000                                                                                                                590.354
                                                             219.978                                             299.201

                   0
                                         dt

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                                                                         le
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                                                                                                                        nn
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                                                              Seite 30 von 78
Tätigkeitsbericht der Wirtschaftsservice Burgenland AG – WiBAG über das Jahr 2011

                                    Genehmigte Förderhöhe nach Bezirken

      800.000
                                            693.116
      700.000

      600.000

      500.000
                                                                                                404.071
      400.000
                                                                               302.332
      300.000

      200.000             166.198
                                                                                                                                93.250
      100.000
                                                           22.795                                              39.635

                0
                                                                                                 t
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                                                                                                               ng
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                                                                               f

                                                                                                                                 f
                                                                                               ar
                                         ad

                                                                            or

                                                                                                                               or
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                                                         bu

                                                                                                             si
                                                                                               rw
                                                                          nd

                                                                                                                              sd
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                                                                                                           üs
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                                                                                           be

                                                                                                                            er
                                                                         lle
                                   se

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                                                                                                                          nn
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                                                                                           O
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                                                 M
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        N

                                             Arbeitsplätze nach Bezirken

    180

    160

    140

    120

    100

     80

     60

     40

     20

       0      Neusiedl am See       Eisenstadt        Mattersburg         Oberpullendorf        Oberwart          Güssing          Jennersdorf
gesichert           132                162                21                   85                   148             3                  18
geschaffen          10                 38                  4                    9                   11              1                   4

                                                                    Seite 31 von 78
Tätigkeitsbericht der Wirtschaftsservice Burgenland AG – WiBAG über das Jahr 2011

                                                  Genehmigungen der WiBAG im Rahmen des WiföG 1994

                                                                  Berichtszeitraum 01.01 - 31.12.2011

                                                                          Bereich Tourismus
                                                                        Gesamtes              Förderbares
                                Anzahl           Anzahl               Investitions-           Investitions-           genehmigte         gesicherte         geschaffene
          Bezirk                Anträge       Antragsteller             volumen                 volumen               Förderhöhe        Arbeitsplätze       Arbeitsplätze

Beherbergung                           25                 25               7.101.135,64           6.802.158,28          1.048.809,54                366                 19

Privatzimmervermietung                    9                   9             601.046,00                        0,00        32.900,00                     0                   0

Gastronomie                            30                 30               4.120.910,40           3.684.319,00           562.125,91                 138                 52
Sport- und
Freizeiteinrichtungen                     5                   5             528.860,36              476.414,29            65.068,98                 63                      6

Umwelt und Sicherheit                     1                   1              92.719,00               83.280,00            12.492,00                     2                   0

Summe                                  70                 70             12.444.671,40           11.046.171,57          1.721.396,43                569                 77

                                 Gesamtinvestitionsvolumen nach Schwerpunkten

               8.000.000
                                     7.101.136
               7.000.000

               6.000.000

               5.000.000
                                                                                       4.120.910
               4.000.000

               3.000.000

               2.000.000

               1.000.000                                          601.046                                            528.860
                                                                                                                                           92.719
                          0
                                                                                                                                          t
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                                                                                                                                         rh
                                                                                                                 g
                                                            tu

                                                                                    no
                                rg

                                                                                                              un

                                                                                                                                       he
                                                          ie
                                be

                                                                                 tro
                                                        rm

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                                                                                                                                      c
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                                                                                                         ric
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                                                                               as
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                                                                                                                               t&
                                                                             G
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                         Be

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                                                  m

                                                                                                                             el
                                                                                                   ei

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                                                                                               Fr
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                                                                                             d
                                       Pr

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                                                                                        rt-
                                                                                         o
                                                                                      Sp

                                                                             Seite 32 von 78
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