Ergebnisse des Workshops auf der Hifi-Music-World 2011 - Messungen und Bearbeitungen der Box "Mammut" und deren digitale Korrektur mit Audiovolver

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Ergebnisse des Workshops auf der Hifi-Music-World 2011 - Messungen und Bearbeitungen der Box "Mammut" und deren digitale Korrektur mit Audiovolver
und            definiteAudio GmbH
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            Ergebnisse des
 Workshops auf der Hifi-Music-World 2011

Messungen und Bearbeitungen der Box „Mammut“ und
     deren digitale Korrektur mit Audiovolver ©
Ergebnisse des Workshops auf der Hifi-Music-World 2011 - Messungen und Bearbeitungen der Box "Mammut" und deren digitale Korrektur mit Audiovolver
Dokumentation der Messergebnisse der „Mammut" auf der HMW, 06.11.2011    © definiteAudio GmbH

      Dokumentation der Messergebnisse der
       „Mammut“ auf der HMW, 06.11.2011

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Inhalt
Inhalt................................................................................................................................2
Messausrüstung ..............................................................................................................2
Hörraum...........................................................................................................................3
Anlagenausstattung.........................................................................................................3
Grundeinstellung und erste Messung ..............................................................................4
  Erste Messungen .........................................................................................................4
  Amplitudenfrequenzgang .............................................................................................4
  Impulsantwort...............................................................................................................5
  IACC ............................................................................................................................5
  Sprungantwort..............................................................................................................6
Korrektur mit AudioVolver................................................................................................7
  Amplitudenfrequenzgänge im Vergleich ......................................................................7
  Amplitudenfrequenzgänge rechts/links nach der Optimierung .....................................8
  Nachhallzeiten im Vergleich.........................................................................................9
  Sprungantworten im Vergleich ...................................................................................11
  Zusammenfassung ....................................................................................................13

Messausrüstung
Die Messung wurde mit einem, auf das M30BX Messmikrofon der Firma Earthworks
kalibrierten Messmikrofon durchgeführt. Die Messergebnisse wurden mit Acourate
visualisiert.

Die Messung erfolgte mit einem logarithmischen Sinus (60s Sweep). Aus dem
gemessenen Signal wurde mittels Faltung mit der Inversen des logarithmischen Sinus
die Impulsantwort errechnet.

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Hörraum
          Die Messung erfolgte im Raum 202 des Commundo Tagungshotels Stuttgart. Es
          ist ein rechteckiger Raum mit 88qm und ca. 6m Breite. Die Lautsprecher standen
          an der Schmalseite des Raumes. Der Raum war bestuhlt und mit Besuchern
          gefüllt.
          Die Akustik wirkte nicht auffällig hallig oder bedämpft.

          Abbildung 1: Hörraum und Anlagenausstattung

Anlagenausstattung
          Als Lautsprecher kommt der Gewinner des DIY-Lautsprecher-Contests 2011
          zum Einsatz, die „Mammut“. Es ist ein sehr ungewöhnliches
          Lautsprecherkonzept.
          Ein, mit einem Lowther / FS PM4A (Voxativ) bestücktes Horn strahlt nach oben.
          Über dem Horn ist eine Plexiglasplatte montiert, die den Schall nach vorne
          umlenkt.
          Im Bass kommen zwei SP10A / 302 PA von IMG Stage Line zum Einsatz, die in
          ein gefaltetes Horn montiert sind. Die Hornkonstruktion ist auf eine untere
          Grenzfrequenz von 50Hz abgestimmt.
          Als Antrieb diente der Digitalverstärker S30 von SUMOH mit 2 x 30W Leistung.
          Er konnte wegen des sehr hohen Wirkungsgrades der Lautsprecher mühelos
          den großen Raum beschallen.
          Als Musikquelle (Streaming) und als Raumkorrektur kam ein AudioVolver-Basic
          zum Einsatz, der über ein S/PDIF Kabel mit der Endstufe verbunden war. Die
          Lautstärkeregelung erfolgte verlustfrei über den AudioVolver.

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Grundeinstellung und erste Messung

Erste Messungen
          Gerd Lommersum von ASE führte erste Messungen an der Box durch und stellte
          aufgrund einer starken Amplitudenverringerung bei 500Hz eine Verpolung des
          Lowther-Treibers fest. Vor den anschließend im Raum durchgeführten
          Messungen wurde diese Verpolung korrigiert.

Amplitudenfrequenzgang
          Die Darstellung des Amplitudenfrequenzgangs erfolgt geglättet. Als
          Glättungsverfahren kam FDW von Acourate zum Einsatz. Der
          Amplitudenfrequenzgang ist relativ, nicht absolut aufgetragen.

          Abbildung 2: Amplitudenfrequenzgang Original: Rot = Linker Kanal, Grün= Rechter Kanal

          Die „Mammut“ ist ein Lautsprecher, der eine starke Bündelung der Schallkeule
          aufweist. Geringste Fehler bei der Einwinkelung führen daher zu einer deutlich
          sichtbaren Verringerung des Hochton-Pegels. Aus Zeitgründen wurde auf eine
          100% korrekte Einwinkelung verzichtet und der etwas leisere Hochtonbereich der
          rechten Box oberhalb von 10kHz akzeptiert.
          Schön zu sehen ist, dass das Bass-Horn eine Grenzfrequenz von ca. 45 Hz hat.
          Der Amplitudenfrequenzgang bis 500Hz ist geprägt von Raumeinflüssen und
          unter Umständen auch von der Geometrie des Basshorns. Er ist sehr
          unregelmäßig mit Schwankungen von über 6dB.
          Oberhalb von 500Hz wird das Verhalten etwas gleichmäßiger.

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Impulsantwort

          Abbildung 3: Impulsantwort Original 10ms: Rot = Linker Kanal, Grün= Rechter Kanal

          Störende Reflexionen treten in den ersten 10ms praktisch keine auf. Innerhalb
          der ersten Millisekunde ist das Signal etwas unruhig, was auf Reflexionen im
          Schalltrichter des Lowther hindeutet.
          Auffällig ist jedoch, dass bereits vor dem Hauptimpuls kleinere Vorschwinger zu
          sehen sind. Sie resultieren vom Schall, der um die Enden des senkrecht nach
          oben strahlenden Horns nach vorne gebeugt wird. Nachdem diese Anteile nicht
          über den Reflektor laufen, sind sie früher am Messpunkt als der über den
          Reflektor abgestrahlte Hauptimpuls. Es handelt sich hierbei um Anteile niedriger
          Frequenz.

IACC
          Je geringer der Unterschied zwischen den Impulsantworten des rechten und des
          linken Kanals am Hörplatz ist, umso besser gelingt einem HiFi-
          Wiedergabesystem die akustische 3D-Raumdarstellung.
          Der IACC-Wert (Interaural Cross Correlation, Wertebereich 0% bis 100%)
          berechnet sich aus dem Unterschied zwischen den Messungen der linken und
          der rechten Impulsantwort. Er ist das Maß für die Qualität der erzielbaren 3D-
          Raumdarstellung eines HiFi-Wiedergabesystems.
          Folgende Tabelle gibt Auskunft über die Klassifizierung des IACC-Wertes.

                    < 60% schlecht
                    > 60% gut
                    > 70% sehr gut
                    > 80% exzellent
                    > 90% spektakulär

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          In Wohnräumen ist unter besten Bedingungen allerhöchstens ein Wert von 75%
          erreichbar. In einem akustisch behandelten Studio kann man jedoch unter guten
          Bedingungen IACC-Werte von über 90% erreichen, was sich dann in einer
          überwältigenden 3D-Raumdarstellung äußert.
          Die durchgeführte Messung liefert einen guten IACC-Wert von 72,0%. Der Wert
          des IACC im Nahbereich (bis 10ms) ist mit 82,3% allerdings noch einmal höher.

Sprungantwort

          Abbildung 4: Sprungantwort Original 10ms: Rot = Linker Kanal, Grün= Rechter Kanal

          Die ideale Kurvenform der Sprungantwort wäre ein steiler Sprung nach oben und
          ein expotenzieller Abfall innerhalb der ersten 10ms. Dieses Verhalten ist bei der
          durchgeführten Messung nicht sichtbar.
          Vielmehr zeigt sich zunächst eine kleine Erhebung von den gebeugten
          Schallanteilen am Horn, dann der Doppelsprung des Lowther (wegen der beiden
          Konusse sieht man zunächst das Signal des inneren und dann das des äußeren
          Konus) und erst ca. nach 3ms wird das Ergebnis des Basshorns sichtbar.
          Akustisch führt die gemessene Sprungantwort dazu, dass sich punktuelle
          Ereignisse, wie z.B. das Anzupfen einer Kontrabasssaite oder das Anschlagen
          einer Trommel, immer etwas verwaschen anhören.

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Korrektur mit AudioVolver
          Aus der oben präsentierten Messung wurde mit Acourate ein Optimizer
          berechnet der Frequenz- und Zeitverhalten der Lautsprecher - Raumkombination
          unter Hinzunahme des AudioVolvers optimiert.
          Zur Erzielung eines etwas volleren Basses wurde die Zielkurve (braun in
          Abbildung 5) unterhalb von 100Hz leicht angehoben.
          Der IACC-Wert konnte durch den Optimizer auf 76,9% erhöht werden, im
          entscheidenden Bereich bis 10ms sogar auf 86,7%.

Amplitudenfrequenzgänge im Vergleich

          Abbildung 5: Amplitudenfrequenzgang:
                       Rot = Linker Kanal mit Optimizer, Türkis= Linker Kanal Original

          Es wird deutlich, dass beim linken Kanal mit dem AudioVolver ein sehr
          ausgeglichener Amplitudenfrequenzgang erzeugt werden kann. Der unruhige
          Amplitudenfrequenzgang im Bass konnten nahezu vollständig geglättet werden.
          Auch der ungleichmäßige Amplitudenfrequenzgang über 500Hz konnte deutlich
          verbessert werden.
          Der Höhenabfall oberhalb von 15kHz wurde bewusst nicht korrigiert.
          Ein ganz ähnliches Bild ergibt sich auch für den rechten Kanal.

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          Abbildung 6: Amplitudenfrequenzgang:
                       Grün = Rechter Kanal mit Optimizer, Schwarz= Rechter Kanal Original

Amplitudenfrequenzgänge rechts/links nach der Optimierung

          Abbildung 7: Amplitudenfrequenzgang mit Optimizer: Rot = Linker Kanal, Grün = Rechter Kanal

          Insgesamt ergibt sich nach der Optimierung mit dem AudioVolver ein nahezu
          perfekter Amplitudenfrequenzgang, der sich weitestgehend innerhalb eines 2dB
          Bandes bewegt und bei dem sich beide Kanäle nahezu identisch verhalten. Die
          untere Grenzfrequenz (-3dB) des Gesamtsystems liegt bei 41Hz.

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Nachhallzeiten im Vergleich
          Die Optimierung mit dem AudioVolver nimmt Einfluss auf die Anregung des
          Raumes über die Lautsprecher und wirkt sich damit automatisch auf die
          Nachhallzeiten aus, die beim Abspielen von Musik über die Lautsprecher hörbar
          sind.
          Aus den beiden folgenden Abbildungen wird ersichtlich, wie der AudioVolver die
          Nachhallzeiten bei tiefen Frequenzen deutlich verringert. So konnte die lange
          Nachhallzeit unter 250Hz um ca. 0,2s reduziert werden.
          Die Reduzierung der Nachhallzeit äußert sich in einer sehr viel natürlicheren und
          trockeneren Basswiedergabe.
          Es ist jedoch anzumerken, dass trotz der mit dem AudioVolver erzielten
          Verbesserungen, die Nachhallzeit im Bass nur noch knapp im Toleranzbereich
          für diesen Raum liegt. Dagegen ist der Mitteltonbereich zu trocken. Der Raum ist
          daher nicht wirklich ideal zur Demonstration von Lautsprechern geeignet.

          Abbildung 8: Nachhallzeiten im Vergleich:
                       Rot = Linker Kanal Original, Grün= Linker Kanal mit Optimizer

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          Abbildung 9: Nachhallzeiten im Vergleich:
                       Rot = Rechter Kanal Original, Grün= Rechter Kanal mit Optimizer

          Abbildung 10: Nachhallzeiten mit Optimizer :
                        Rot = Linker Kanal, Grün= Rechter Kanal

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Sprungantworten im Vergleich
          Wie man Abbildung 4 entnehmen kann, ist die Sprungantwort geprägt von dem
          deutlich nach dem Hochtöner einsetzenden Bass-Horn.

          Abbildung 11: Sprungantwort 10ms:
                        Rot = Linker Kanal mit Optimizer, Blau= Linker Kanal Original

          Durch den Einsatz des AudioVolvers hat sich die Sprungantwort dem Ideal stark
          angenähert. Der Anstieg der Treiber fällt nun perfekt zusammen, so dass sich
          eine saubere Sprungflanke ergibt. Der nachhängende Bass ist jetzt perfekt in die
          Sprungantwort integriert und die zu früh kommenden Signale durch die Beugung
          nahezu verschwunden.

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          Abbildung 12: Sprungantwort 10ms:
                        Grün = Rechter Kanal mit Optimizer, schwarz= Rechter Kanal Original

          Abbildung 13: Sprungantwort mit Optimizer 10ms: Rot = Linker Kanal, Grün = Rechter Kanal

          Ab dem Sprung sind in den ersten 3ms die Signale des linken und des rechten
          Kanals nahezu gleich. Was eine perfekte 3D Abbildung garantiert.

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Zusammenfassung
          Die Herausforderungen bei dieser Optimierung war wegen seiner Größe weniger
          der Raum. Spannend war, ob die Linearisierung des Amplitudenfrequenzgangs
          und die Optimierung des Zeitverhaltens dieser außergewöhnlichen Box gelingen.
          Mit Hilfe des AudioVolvers konnte beides zu einem Grad erzielt werden, der ein
          außergewöhnlich gutes Hörergebnis ermöglichen sollte.
          Die Unregelmäßigkeiten im Amplitudenfrequenzgang konnten praktisch in einem
          Bereich von 2dB gehalten werden.
          Erfreulich war, dass die Optimierung des Zeitverhaltens so perfekt funktioniert
          hat und dass sogar die, durch die Beugung entstehenden frühen Signalanteile
          nahezu vollständig eliminiert werden konnten.
          Durch seine Zeitoptimierung gelingt dem AudioVolver die Erzeugung eines
          nahezu perfekten Sprungs und damit die elektronische Ausrichtung der Treiber in
          einer akustischen Ebene. Der nachhängende Bass wird durch die Zeitkorrektur
          perfekt in das Gesamtergebnis integriert.

          Anmerkung des Autors:
          Das Akustische Ergebnis bestätigte in jeder Hinsicht die messtechnisch
          nachgewiesenen Verbesserungen. Selten habe ich bei den inzwischen über 170
          Optimierungen mit dem AudioVolver einen derart dynamischen und korrekt
          klingenden Lautsprecher vor mir gehabt. Meine Gratulation gilt dem Entwickler
          dieses wirklich außergewöhnlichen Schallwandlers, der mit dem AudioVolver zu
          ungeahnten Höhenflügen ansetzen kann. Für mich war es Gänsehaut pur!

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