Ernährung Herz gesund essen - Ernährungsempfehlungen bei erhöhten Blutfetten - Österreichische ...

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Ernährung Herz gesund essen - Ernährungsempfehlungen bei erhöhten Blutfetten - Österreichische ...
Ernährung
Herz gesund essen
Ernährungsempfehlungen bei erhöhten Blutfetten

                                    GIZ – Die Service-Einrichtung der
                                 Österreichischen Gesundheitskasse
                                           www.gesundheitskasse.at
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2    GESUNDES ESSEN IST AUCH HERZENSANGELEGENHEIT

Gesund fürs Herz,
gut für uns
                                                       Herz-Kreislauf-Krankheiten
                                                       sind die häufigste Todesursache
                                                       in Österreich. Fettstoffwechsel­
                                                       störungen, also zu hohe Choles-
                                                       terin- oder Triglycerid­werte im
                                                       Blut, gelten als Risiko­faktoren
                                                       Nr. 1 für Herz- und Gefäßerkran-
                                                       kungen. Das Risiko einen Schlag-
                                                       anfall oder Herzinfarkt zu erleiden
                                                       steigt deutlich bei zu hohen
Gutes Essen                                            Blutfettwerten.
schmeckt und
ist gesund. Wie                                        Es gibt also gute Gründe, recht-
es Gaumenfreuden                                       zeitig auf gesunde Blutfettwerte
bereitet und dem                                       zu achten. Eine ausgewogene
Herzen gut tut,                                        Ernährung, gekoppelt mit
kann leicht gelernt                                    Bewegung, ist die beste Basis.
werden. Dann
heißt es täglich:                                      Wir wünschen Ihnen mit dieser
„Herzlichen Appetit“!                                  Broschüre viel Erfolg auf Ihrem
                                                       Weg zu gesunden Blutfettwerten!

                                                       Ihre Österreichische
                                                       Gesundheitskasse

Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: Österreichische Gesundheitskasse, Haidingergasse 1, 1030 Wien,
www.gesundheitskasse.at/impressum • Redaktion: ÖGK Landes­stelle Salzburg, Engelbert-Weiß-Weg 10,
5020 Salzburg • Gestaltung: Die fliegenden Fische Werbeagentur GmbH • Bilder/Fotos: Fotolia, Shutterstock
Hersteller: Salzkammergut-Media Ges.m.b.H., Druckereistraße 4, 4810 Gmunden • 1. Auflage, Stand: Juli 2020
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KAPITEL 1: WIE DER FETTSTOFFWECHSEL FUNKTIONIERT                3

Wenn die Blutfette
zu hoch sind
Fettstoffwechsel­störungen                              Was ist Cholesterin

Es gibt viele Erkrankungen,                             Cholesterin ist eigentlich kein
die zu erhöhten Blutfettwerten                          Fett, sondern ein „Fettbegleit-
(= Hyper­lipidämie) führen                              stoff“. Es wird im Körper gebildet
können.                                                 und auch mit dem täglichen
                                                        Essen aufgenommen – es
Die häufigsten Fettstoff­                               kommt nur in tierischen
wechselstörungen sind:                                  Nahrungsmitteln vor.
− Hypercholesterinämie
  = zu viel Cholesterin im Blut                         Im Körper gibt es ein Transport-
− Hypertriglyceridämie                                  system für Cholesterin, die
  = zu viel Triglyceride im Blut                        Lipoproteine. Die zwei wichtigs-
− kombinierte Hyperlipidämie                            ten sind HDL und LDL.
  = zu viel Cholesterin und
  Triglyceride im Blut                                  LDL ist zuständig für den Trans-
                                                        port von Cholesterin aus der
                                                        Leber in die Körperzellen. Ist zu
                                                        viel LDL im Blut, kann es zu

Übersicht Richtwerte Blutfette

                                       normal*              grenzwertig        bedenklich
 Gesamtcholesterin                       < 200                  200 – 250          > 250
 LDL-Cholesterin                         < 150                  150 – 190           > 190
 HDL-Cholesterin                          > 50                   35 – 50             < 35
 Triglyceride                            < 150                  150 – 200          > 200

*bei bestehenden Herz-Kreislauferkrankungen und zusätzlichen
  Risikofaktoren sind die Werte niedriger anzusetzen

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4   KAPITEL 1: WIE DER FETTSTOFFWECHSEL FUNKTIONIERT

Wenn die Blutfette
zu hoch sind
Ablagerungen in den Gefäßen            Was sind Triglyceride
kommen (= „böses“ Cholesterin).
HDL ist zuständig für den Transport    Triglyceride sind das eigentliche
von Cholesterin aus Zellen und Ge-     Fett im Blut, sie werden vom Kör-
webe in die Leber – es verhindert      per selbst gebildet und auch mit
so Ablagerungen in den Gefäßen         unserem täglichen Essen aufge-
(= „gutes“ Cholesterin).               nommen. Für Triglyceride gibt es
                                       ebenfalls ein Transportsystem im
Für die Bewertung einer Fettstoff-     Organismus. Sind die Triglycerid-
wechselstörung ist also immer          werte zu hoch wird das Blut „zu
das Verhältnis LDL zu HDL von          dick“, und es entstehen vermehrt
entscheidender Rolle.                  Ablagerungen in den Gefäßen.
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KAPITEL 2: URSACHEN UND FOLGEN HOHER BLUTFETTWERTE       5

Was dazu beiträgt,
wie es sich auswirkt
Genetische Veranlagung,               und brüchig. Das Blut kann nicht
körperliche Aktivität, individuelle   mehr so gut durchfließen und
Ernährung, Trinkgewohnheiten,         Durch­blutungsstörungen sind
bestimmte Erkrankungen,               die Folge.
Medikamenteneinnahme,
hormonelle Veränderungen
und der individuelle Lebensstil
beeinflussen die Blutfettwerte.

Neben erhöhten Blutfetten
spielen bei der Entstehung von
Herz-Kreislauferkrankungen noch
folgende Risikofaktoren eine ent-
scheidende Rolle:
− Rauchen
− Bluthochdruck
− Diabetes
− Gewicht und Bauchumfang
− Bewegungsmangel

Mit jedem zusätzlichen Risikofak-
tor erhöht sich um ein Viel­faches
die Gefahr eine Herz-Kreislauf­
erkrankung zu entwickeln!             Die häufigsten
                                      Komplikationen
Fettstoffwechselstörungen verur-
sachen zunächst keine                 − Angina pectoris = Verkalkung
Beschwerden, mit der Zeit kommt         der Herzkranzgefäße
es jedoch zu Schäden an den           − Herzinfarkt
Blutgefäßen. Der Innendurch-          − Schlaganfall
messer der Blutgefäße wird enger,     − Durchblutungsstörungen
die Blutgefäße werden starrer           der Beine

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6   KAPITEL 3: DIE BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN

Gesundheit fängt
beim Essen an
Die Behandlung einer Fettstoff-       kamentösen Maßnahmen be­
wechselstörung ist abhängig           gonnen werden: fettmodifizierte
vom Typ der Hyperlipidämie            Ernährung, wenn notwendig
(erhöhtes Cholesterin oder er-        Reduktion des Gewichts und
höhte Triglyceride oder beides        Bauchumfangs und mehr Bewe-
erhöht), vom Verhältnis LDL           gung. Lassen sich die Blutfett­
zu HDL und ob weitere Risiko­         werte damit nicht ausreichend
faktoren vorliegen (Rauchen,          senken, kann es nötig sein, zusätz-
Übergewicht, Bluthochdruck            lich mit einer medikamentösen
etc.).                                Behandlung zu beginnen – die
                                      Ernährungs- und Bewegungs-
Auf jeden Fall soll die Behand­       therapie muss aber auf alle Fälle
lung zunächst mit nichtmedi­          begleitend weiter­geführt werden.
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KAPITEL 4: GUTES ESSEN & TRINKEN      7

Herzerfrischend
genießen
Augen auf beim Fettkonsum           − Belegen Sie ihr Brot nur dünn
                                      mit Wurst oder Käse, dafür dick
Der durchschnittliche Fettbedarf      mit „Grünzeug“ (Tomaten,
liegt zwischen 50 g bis 80 g pro      Paprika, Gurkenscheiben,
Tag – tatsächlich essen wir oft       Radieschen, Kresse etc.).
mehr als die doppelte Menge.
                                    − Selbst gemachte Topfenauf­
Dieses Zuviel an Fett macht sich      striche sind eine g’schmackige
auch auf der Waage bemerkbar.         Alternative zum herkömmlichen
Eine Gewichtszunahme –                Jausenbrotbelag.
besonders im Bauchbereich –
trägt zu Fettstoffwechsel­          − Schlagobers und Sauerrahm
störungen, erhöhtem Blut­­-           für die Feiertagsküche
zucker und Bluthochdruck              reservieren.
entscheidend bei.
                                    − Tauschen Sie fette Milch­
                                      produkte mit fettreduzierten
  Wussten Sie, dass eine              Milchprodukten (Fettanteil
  Scheibe Leberkäse (100 g)           zw. 1 und 1,5 %) aus.
  fast 3 Ess­löffel Fett enthält
  und 100 g Chips fast              − Verkleinern Sie die Fleisch-
  4 Esslöffel Fett?                   und Wurstportionen und
                                      greifen Sie bei Gemüse
                                      und Salat zu.
Fett sparen leicht gemacht:
− Messen Sie Fett und Öl zum        − Verzichten Sie auf Gebackenes
  Kochen und für Salate mit           und Paniertes – bevorzugen
  einem Löffel ab (1 EL = 10 g).      Sie fettarme Zubereitungsarten
                                      wie Grillen, Dünsten, Dämpfen,
− Streichen Sie Butter und Marga-     Kochen, Zubereitung im Wok,
  rine nur „hauchdünn“aufs Brot.      in der Folie etc.

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8     KAPITEL 4: GUTES ESSEN & TRINKEN

Herzerfrischend
genießen
Fettgehalt einiger ausgewählter Lebensmittel pro Portion
(Angaben gerundet):

    Lebensmittel                                             Fett (g)
    1 EL (= 20 g) Creme fraiche 36 %                            7,2
    1 Glas (= ¼ l) Vollmilch 3,6 %                             9,0

    2 Scheiben (50 g) Emmentaler 45 % F.i.T                    14,0

    3 EL (= 50 g) Gervais 65 % F.i.T.                          14,0

    3 EL (= 50 g) Magertopfen                                  0,15

    50 g Salami                                                16,5

    50 g Bierschinken                                          5,7

    1 Portion (= 150 g) Pommes frites                          13,0

    1 Stück (50 g) Brioche-Gebäck                              4,0

    1 Stück (50 g) Croissant                                   14,0

Fett ist nicht gleich Fett –             Besonders wertvoll für Herz und
auf die Qualität kommt es an             Gefäße ist eine bestimmte Gruppe
                                         der mehrfach-ungesättigten-
Nahrungsfette enthalten immer            Fettsäuren, die Omega-3-Fett-
Gemische aus unterschiedlichen           säuren: sie wirken u. a. entzün-
Fettsäuren. Diese Fettsäuren             dungshemmend, verbessern
bestimmen die Qualität der Fette         die Fließeigenschaft des Blutes,
und ihre Auswirkungen auf die            unterstützen die Zellfunktion
Gesundheit.                              und senken die Triglyceride.
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KAPITEL 4: GUTES ESSEN & TRINKEN                9

Eine Auswahl empfehlenswerter Öle

Lebensmittel                            Art der Fettsäure (FS)
Olivenöl                                ~ 75 % einfach ungesättigte FS
Rapsöl                                  ~ 60 % einfach ungesättigte FS

Sojaöl                                  ~ 20 % einfach ungesättigte FS
                                        und ~ 55 % Omega-6-FS
Leinöl                                  ~ 60 % Omega-3-FS

Walnussöl                               ~ 60 % Omega-6-FS und
                                        ~ 14 % Omega-3-FS
Hanföl                                  ~ 55 % Omega-6-FS,
                                        ~ 20 % Omega-3-FS und
                                        ~ 13 % einfach ungesättigte FS
                             Quelle: Margarine-Institut für Ernährung e.V. und Fandler Ölmühle

 Tipp - zweimal pro Woche
 Fisch: Fetter Meeresfisch
 (Makrele, Hering, Thunfisch,
 Lachs) oder heimische Kalt­
 wasserfische (Bachforelle,
 Saibling, österr. Alpenlachs)
 sind besonders reich an
 Omega-3-Fettsäuren.

                                                                    www.gesundheitskasse.at
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10   KAPITEL 4: GUTES ESSEN & TRINKEN

Herzerfrischend
genießen
Eine Vorstufe dieser Fettsäure          Transfettsäuren
liefern auch qualitativ hoch­
wertige kaltgepresste Pflanzen­         Transfette kommen in einigen
öle: Leinöl, Walnussöl oder             Fleischsorten und Milchproduk-
Hanföl enthalten besonders viel         ten vor, und sie entstehen beim
davon und sind ein besonderer           Frittieren und bei der industriellen
Genuss in Salaten oder Roh­kost –       Härtung von pflanzlichen Ölen.
probieren Sie es aus!                   Sie werden bei der Herstellung
                                        von Fertigprodukten und Back-
Nüsse liefern ebenfalls wert­volle      waren eingesetzt (Kennzeich-
Fettsäuren und sind die gesunde         nung auf der Verpackung:
Naschalternative – wir empfehlen        gehärtete Fette).
als „Tagesration“ rund 20 g.
                                        Diese „künstlichen“ Transfette
                                        führen nachweislich zu einer
                                        Verschlechterung der Blutfette
                                        und fördern zusätzlich Entzün-
                                        dungsprozesse in den Gefäßen.
                                        In Österreich ist eine Verordnung
                                        in Kraft, die den Transfettsäure­
                                        gehalt in Fertigprodukten
                                        gesetzlich regelt.

                                          Auf den häufigen Genuss
                                          von fettreichen Fertigpro­
                                          dukten, Backwaren, Blätter-
                                          teig und Knabber­eien soll
                                          trotzdem verzichtet werden.
KAPITEL 4: GUTES ESSEN & TRINKEN          11

Cholesteringehalt pro Portion Lebensmittel

                                                       Cholesterin­
 Lebensmittel
                                                       gehalt (mg)
 150 g Kalbsniere                                             380

 150 g Kalbshirn                                            2000

 150 g Hühnerleber                                            492

 150 g Schweinekotelett                                        90

 150 g Rindsfilet                                             105

 1 Paar Frankfurter                                           102

 1 Bratwurst                                                  150

 200 g Austern                                                520

 150 g Krabben                                                207

 1 Hühnerei Größe M                                           206

 1/8 l Schlagobers                                            155

 1/8 kg Butter                                                300

 100 g Gervais (60 % F.i.T.)                                   85
                                         Quelle: Die große GU Nährwert-Tabelle

Nahrungscholesterin –           Cholesterinrespondern, d. h.
ist das noch ein Thema?         sie sprechen auf eine cholesterin­
                                arme Ernährung tatsächlich mit
Nur etwa 40 % der Menschen      einer Senkung der Cholesterin-
zählen zu den so genannten      werte an.
12   KAPITEL 4: GUTES ESSEN & TRINKEN

Herzerfrischend
genießen
Viel wichtiger ist deshalb für          Fettgehalt im Käse – wie
alle Betroffenen die richtige           kann ich das berechnen?
Fettqualität!
                                        F.i.T. ist eine Abkürzung für
Wenn auf eine fettmodifizierte          „Fettgehalt in der Trocken­
Ernährung geachtet wird, mit            masse“ – je nach Reifegrad
viel Gemüse, Vollkorngetreide­          und Wasseranteil ergibt sich
produkten, kleinen Fleisch­             der absolute Fettgehalt:
portionen, wenig Wurstwaren
und mageren Milchprodukten,                                           F.i.T. x
dann ist die tägliche Speisenaus-        Käseart
                                                                      (mal)
wahl automatisch „cholesterin-
arm“ – und es darf auch Ei               Hartkäse
dabei sein!                              (Parmesan,
                                                                          0,6
                                         Emmentaler,
                                         Bergkäse)
     Tipp: Verzichten Sie auf die        Schnittkäse (Tilsiter,           0,5
     typischen „Cholesterinbom-          Bierkäse, Gouda)
     ben“ wie Innereien, Speck
     und fette Wurstwaren.               Weichkäse (Brie,                 0,4
                                         Camembert)
                                         Frischkäse (Gervais,             0,3
Reduzieren Sie die Eidotter­
                                         Topfen, Hüttenkäse)
menge auf 3 Stück pro Woche
(beachten Sie auch „verstecktes“
Ei in Teigwaren, Kuchen,                  Beispiel:
Auflauf etc.) und essen Sie             − Tilsiter mit 35 % F.i.T x 0,5
Gerichte mit Schalen- und                 = 17,5 g Fettgehalt/100 g
Krustentieren nicht
zu häufig – auch                        − Topfen mit 45 % F.i.T. x 0,3
sie liefern relativ                       = 13,5 g Fettgehalt/100 g
viel Cholesterin.
KAPITEL 4: GUTES ESSEN & TRINKEN      13

Pflanzenfasern –
kein unnötiger Ballast                extrakt oder Glukosesirup
                                      (Traubenzucker) kommen.
Ballaststoffe sind die unverdau-      Vollkornbrot ist nicht dunkel,
lichen Faserstoffe der Pflanzen.      sondern hat eine ähn­liche
Wasserlösliche Ballaststoffe aus      Farbe wie Mischbrot. Achten
Äpfeln, Bohnen, Haferkleie und        Sie bei verpacktem Brot auf die
Guarkernmehl haben einen              Zutatenliste, bei offenem Brot
besonders positiven Effekt auf        fragen Sie Ihren Bäcker.
zu hohe Cholesterinwerte. Ver-
einfacht ausgedrückt reduzieren
bzw. hemmen sie die Aufnahme        Schutzstoffe der Pflanzen –
von Cholesterin über den Darm       auch bei erhöhten Blutfetten
und die Neu­bildung in der Leber.   von Vorteil

 Tipp: Tauschen Sie Weißmehl        Pflanzen bilden unterschiedlichs-
 und Weißmehlprodukte gegen         te Schutzstoffe, die als sekun-
 Vollkornmehl und Ganzkorn­         däre Pflanzenstoffe bezeichnet
 produkte aus.                      werden. Wir nehmen sie als Duft-,
                                    Farb- und Geschmacksstoffe
 Nach dem Motto „Iss fünf           wahr. Der Pflanze dienen sie u. a.
 am Tag“ wählen Sie für Ihren       zur Schädlingsabwehr und zur
 Speise­plan täglich 2 Portionen    Wachstums­regulation.
 (= 2 Hand voll) Obst und täglich
 3 Portionen (= 3 Hand voll) Ge-    Viele dieser sekundären Pflanzen­
 müse/Salate/Hülsenfrüchte aus.     stoffe haben eine positive Wir-
                                    kung auf den menschlichen
                                    Organismus. So gibt es Hinweise
  Achten Sie darauf: Nicht          in Studien, dass einige dieser
  jedes dunkle Brot ist aus         Wirkstoffgruppen entzündungs-
  vollem Korn – die dunkle          hemmend, blutdrucksenkend,
  Farbe kann auch von Malz­         antithrombotisch und choleste-
                                    rinsenkend wirken.
                                                      www.gesundheitskasse.at
14   KAPITEL 4: GUTES ESSEN & TRINKEN

Herzerfrischend
genießen
                                         Tipp: Bei erhöhten Triglyce-
     Tipp: Achten Sie bei                ridwerten als Süßungsmittel
     Obst und Gemüse auf                 Zucker nur sparsam verwenden.
     das „Am­pel­prinzip“, d. h.
     die Farbstellung rot-gelb          Konsequent auf Ganzkorn-
     (orange)-grün garantiert,          und Vollkornprodukte umstellen
     dass Sie die größtmögliche         und auf Alkohol verzichten.
     Vielfalt bei den wertvollen
     Inhaltsstoffen zur Ver-            Die gute Nachricht: Omega-
     fügung haben. Wenn                 3-Fettsäuren wirken senkend
     Sie dabei auch noch das            auf erhöhte Triglyceridwerte!
     saisonale Angebot und
     Angebote aus BIO-Pro-              Was sonst noch
     duktion be­rücksichtigen,          wichtig ist: Bewegung,
     können Sie nichts mehr             Stressabbau
     falsch machen.
                                        Mehr Bewegung in den Alltag
                                        bringen – öfter zu Fuß gehen,
Zucker und Alkohol –                    eine Busstation auslassen, mit
weniger ist mehr                        dem Rad zur Arbeit fahren,
                                        Treppen steigen und, und, und.
ACHTUNG: Alle rasch abbau­
baren Kohlenhydrate wie Zucker,         Die Möglichkeiten sind fast
Honig, Fruchtzucker, Zuckeraus­         unendlich und tun Herz und
tauschstoffe (= sog. Diabetiker­        Kreislauf gut. Denn regelmäßi-
zucker), Traubenzucker und              ge Bewegung erhöht das gute
Weißmehlprodukte erhöhen                HDL, senkt den Blutdruck, hilft
die Triglyceridwerte!                   bei der Gewichts­reduktion und
                                        macht leist­ungsfähiger und ent-
ACHTUNG: Alkohol erhöht                 spannter, weil Bewegung auch
die Triglyceridwerte!                   zum Stressabbau beiträgt.
KAPITEL 4: GUTES ESSEN & TRINKEN      15

 Tipp: Tragen Sie Ihre Bewe-         Diätprodukte – unbedingt
 gungseinheiten fix im Kalender      notwendig?
 ein – mindestens dreimal pro
 Woche für 30 Minuten dürfen         Auf dem Markt gibt es mittlerwei-
 Sie ins Schwitzen kommen.           le unzählige Diätprodukte und
 Ideale Sportarten sind Walken,      Nahrungsergänzungsmittel, die
 Laufen, Radeln, Schwimmen,          Hilfe bei erhöhten Blut­fetten ver-
 Wandern, Tanzen.                    sprechen. Kein einziges Produkt
                                     kann jedoch so viel bewirken wie
Auch Stress und Belastungssitu-      die richtige Ernährung und ein
ationen, körperliche An­spannung     dem individuellen Lebensstil
oder Überforderungen können          angepasstes Bewegungspro-
Herz-Kreislauf­­er­krankungen be-    gramm.
günstigen und den Cholesterin-
spiegel im Blut ansteigen lassen.    Sparen Sie Ihr Geld und
Es gibt viele Möglichkeiten, diese   investieren Sie es in hoch­wertige
Situationen in den Griff zu be-      Lebensmittel, die Sie wirklich
kommen – finden Sie Ihr persönli-    genießen können!
ches Anti-Stress-Programm.

  ANTI-Stressberatung im
  Gesundheits-Informations-
  Zentrum (GIZ):
  Vereinbaren Sie Ihren
  persönlichen Termin:
  Tel. 05 0766-178800 oder
  E-Mail: giz-salzburg@oegk.at,
  Informationen unter
  www.gesundheitskasse.at/giz

                                                       www.gesundheitskasse.at
16   KAPITEL 5: SO BUNT IST DER WOCHENSPEISEPLAN

Abwechslungsreiches
für eine Woche
− Zweimal pro Woche eine
  Fischmahlzeit                              Tipp: Als Maß für Ihre indivi-
                                             duelle Portion können Sie
− Zwei- bis dreimal                          die Hand verwenden
  Fleisch/Geflügelmahlzeiten               – zwei Hand voll
                                             = Gemüse/Salatbeilage
− Zwei- bis dreimal                        – eine Hand voll
  fleischfrei/vegetarisch                    = gekochte Beilage (Kar­
                                             toffeln, Reis, Nudeln etc.)
− Maximal 150 g Wurst/                     – ein Handteller
  Schinken pro Woche                         (in Schnitzeldicke)
                                             = Fleischportion
− Ab und zu ein Ei                         – eine Handfläche
                                             = Fischportion
− Täglich Milchprodukt und/
  oder Käse – fettreduziert

− Täglich Gemüse/
  Salate und Obst                            Bei einer vegetarischen/
                                                   fleisch­freien Mahl­
− Täglich Beilagen                                     zeitengestaltung
  und Brot –                                             können Fleisch und
  möglichst oft                                            Fisch durch Ei,
  in Vollkorn­                                              Sojaprodukte,
  variante                                                   eine Hand
                                                             voll Hülsen-
− „Gesundes“                                                 früchte (Erbsen,
  Naschen mit                                               Bohnen, Linsen)
  Nüssen                                                   oder eine Portion
                                                          Milchprodukt
− Für die Speisen­                                      (Käse, Topfen,
  zubereitung: Öle                                   Joghurt) ersetzt werden.
KAPITEL 6: HERZHAFT ZUGREIFEN – ABER RICHTIG!      17

Sich Gutes zu
Herzen nehmen
Getränke

 Günstig                               Ungünstig
 − Leitungs-, Mineral- und             − Limonaden, Cola-Getränke
   Tafelwasser                         − Fruchtsaftgetränke,
 − Tee, Kaffee                           Fruchtnektar
 − verdünnte Frucht- und               − Sirup
   Gemüsesäfte ohne                    − Energydrinks
   Zuckerzusatz (1:3)                  − sog. Wellnessmineralwasser
                                       − alkoholische Getränke*

Obst

 Günstig                               Ungünstig
 − alle Sorten frisch oder             − Trockenfrüchte in größeren
   tiefgefroren ohne                     Mengen*, kandierte Früchte *
   Zuckerzusatz                        − handelsübliches
 − selbst zubereitetes                   Kompott und Mus
   Kompott und Mus mit
   wenig/ohne Zucker

* Alkohol, Zucker und
   Zuckeraustauschstoffe
   bewirken ein Ansteigen
   der Triglyceridwerte.

                                                           www.gesundheitskasse.at
18   KAPITEL 6: HERZHAFT ZUGREIFEN – ABER RICHTIG!

Sich Gutes zu
Herzen nehmen
Gemüse, Salate, Hülsen­früchte (Erbsen, Bohnen, Linsen)

 Günstig                                 Ungünstig
 − alle Sorten frisch oder               − tiefgekühltes Rahm- und
   tiefgefroren                            Röstgemüse
 − Avocado
 − Antipastigemüse
   in Olivenöl
 − Essiggemüse (Gurkerl,
   Pfefferoni etc.)

Brot und Beilagen

 Günstig                                 Ungünstig
 − Vollkornbrot und -gebäck              − Brot- und Gebäck aus ausge­
   Vollkornmehl und -getreide              mahlenen Mehlsorten: Weiß-
 − Getreideflocken, Müsli­                 brot, Semmeln, Mischbrot,
   mischungen ohne Süßungs­                Toastbrot, Zwieback etc.
   mittelzusatz, Dinkelgrieß             − Frühstückszerealien mit Zucker
 − Vollkornbeilagen: z. B.                 oder Süßungsmitteln: z. B. div.
   Naturreis, Hirse, Polenta,              Flakes, herkömml. Müsli etc.
   Dinkelreis, Amaranth                  − Herkömmliche Teigwaren,
 − Kartoffeln                              Reis, Grieß etc.
                                         − fettreiche Kartoffelfertig­
                                           produkte (Pommes frites,
                                           Kroketten, Rösti, Chips etc.)
KAPITEL 6: HERZHAFT ZUGREIFEN – ABER RICHTIG!      19

Milch und Milchprodukte

 Günstig                               Ungünstig
 − Buttermilch, Acidophilusmilch       − fette Milchprodukte, gezu-
 − Jogurt bis 1 %, Milch bis 1,5 %       ckerte Milchprodukte und
 − Magertopfen, Hüttenkäse,              handelsübliche Milchdesserts:
   Frisch­käse bis 10 % F.i.T.           Fruchtjoghurt, Dessertjoghurt,
 − Schnittkäse bis 35 % F.i.T.           Trinkjoghurt, Trinkkakao,
   (z. B. Käse n. Holländer Art,         Milchreis, Grießpudding etc.
   Bierkäse, Joghurtkäse,              − Schlagobers, Sauerrahm,
   Schlosskäse, Romadur,                 Creme fraiche
   Limburger etc.)                     − Frischkäse und Topfen
 − Sojamilch, Tofu, Tempeh               > 10 % F.i.T.
                                       − Schnittkäse > 35 % F.i.T.
                                       − gezuckerte Sojaprodukte*

Eier

 Günstig                               Ungünstig
 − sichtbar oder verkocht
 − event. Sojamehl als Ersatz für
   Ei im Teig (1 Ei = 2 EL Sojamehl)

* Alkohol, Zucker und
   Zuckeraustauschstoffe
   bewirken ein Ansteigen
   der Triglyceridwerte.

                                                          www.gesundheitskasse.at
20   KAPITEL 6: HERZHAFT ZUGREIFEN – ABER RICHTIG!

Sich Gutes zu
Herzen nehmen
Fleisch- und Wurstwaren

 Günstig                                 Ungünstig
 − magere Sorten von: Kalb, Rind,        − fette Fleischsorten: z. B.
   Schwein, Lamm, Kitz, Wild,              Bauchfleisch, Schopfbraten
   Kaninchen, Geflügel                   − Innereien
 − fettreduzierte Wurstwaren             − fette Wurstsorten: z. B.
   (bis 10 % Fett): Schinken,              Frankfurter, Weißwürstel,
   Schinkenwurst, Krakauer,                Knacker, Käsekrainer, Extra-
   Rinderwurst, Geflügelwurst              wurst, Hart- und Dauerwurst,
 − selbst zubereiteter Rind­-              Salami, Streichwurst, Leber-
   fleisch- oder Wurstsalat                wurst, Blutwurst, Pasteten,
   mit Essig-Öl-Marinade                   Leberkäse etc.
 − Schinkensulz, Rindfleischsulz         − handelsübliche Wurstsalate
                                           mit Majonäse, Gabelbissen
                                         − Haussulz, Extrawurstsulz

Fisch

 Günstig                                 Ungünstig
 − besonders reich an Omega-             − Fischkonserven mit Saucen
   3-Fettsäuren: Makrele, Lachs,         − Schalen- und Krustentiere**
   Thunfisch, Hering                     − Tintenfisch, Kaviar
 − heimische Kaltwasserfische
                                         ** Schalen- und Krustentiere enthalten wenig Fett
   ent­halten ebenfalls Omega-3-             aber relativ viel Cholesterin – selten genießen.
   Fettsäuren: Forelle, Saibling,
   österr. Apenlachs, etc.
 − alle anderen Fischsorten
 − Fischkonserven mit Olivenöl
KAPITEL 6: HERZHAFT ZUGREIFEN – ABER RICHTIG!      21

Fette & Öle, Nüsse

 Günstig                                             Ungünstig
 − täglich 1 – 3 TL (= 15 g)                         − Butter in größeren Mengen
   Butter oder ungehärtete                           − Milchmargarine
   Pflanzenölmargarine                               − Schmalz, Grammeln
 − täglich 1 – 3 TL (= 15 g) Rapsöl,                 − Rinderfett
   Olivenöl zum Kochen                               − Fritierfette
 − täglich 1 – 3 TL (= 15 g)                         − Kokosfett
   Oliven-, Walnuß-, Hanf-                           − Kokosflocken, Kokosnuss
   oder Leinöl für Salate
 − Walnüsse, Mandeln,
   Kürbis­kerne etc.
   in kleinen Mengen
   als „gesunde“
   Nascherei

Zucker und Süßes

 Günstig                                             Ungünstig
 − Zucker und Honig in kleinen                       − Zucker und Zuckeraustausch-
   Mengen – als „Gewürz“                               stoffe (Fructose, Sorbit, etc.)
 − Marmelade nicht täglich                             in größeren Mengen
 − Mehlspeisen mit Vollkornmehl                      − Diabetikerprodukte
   zubereiten, Zucker und Ei                         − Marmelade und Honig in
   reduzieren                                          größeren Mengen*
 − Süßigkeiten reduzieren                            − Süßigkeiten in größeren
                                                       Mengen*
* Alkohol, Zucker und Zuckeraustauschstoffe
   bewirken ein Ansteigen der Triglyceridwerte.

                                                                         www.gesundheitskasse.at
22   KAPITEL 6: HERZHAFT ZUGREIFEN – ABER RICHTIG!

Sich Gutes zu
Herzen nehmen
Sonstiges

 Günstig                                 Ungünstig
 − frische, getrocknete und              − Fertigwürzmischungen
   tiefgekühlte Kräuter                  − Basisprodukte für Suppen
 − Gewürze & Gewürzmischungen              und Saucen
 − Essig                                 − Fertiggerichte

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Mehr Information
zum Thema
               Literaturquellen

                 Österreichischer
                 Ernährungsbericht

                 Die österreichische
                 Ernährungspyramide
                 www.bmg.gv.at

                 aid infodienst

               Literaturtipps
               zum Weiterlesen

                 A. Jlies, D. Muliar, E. Pospisil
                 Cholesterinspiegel senken –
                 Das große GU Koch- und
                 Backbuch. GU Verlag

               Bücher sind in der Gesundheitsbibliothek
               des Gesundheits-Informations-Zentrums in
               der ÖGK in Salzburg kostenfrei entlehnbar.
               (Adresse: s. Impressum)

                   Ihre Ansprechpartnerin
                   für Ernährungs- und
                   Diätberatung
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                   Diätologin
                   Tel. 05 0766-178126
                   E-Mail: ernaehrung-17@oegk.at

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