Radio, Musik und Podcasts im digitalen Transformationsprozess

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                                                                                                                        Perspektiven   53
                                                                                                                             2/2020

                      Audioversum-Studie 2020
                      Radio, Musik und Podcasts im digitalen
                      Transformationsprozess
                      Von Bernard Domenichini*

    Digitalisierung   Die Digitalisierung wirbelt die Medienwelt durchei-
                                                                                Kurz und knapp
 des Audiosektors     nander und macht auch vor Audio nicht halt. Doch
in vollem Gange –     während der Prozess der fortschreitenden Digitali-        • In der Studie „Audioversum 2020“ wurde die Nutzung von Radio,
   mit ungewissen     sierung als Tatsache betrachtet werden kann, sind           Musik, Podcasts, Hörbüchern und Hörspielen untersucht.
    Konsequenzen      die sich daraus ergebenden Konsequenzen weni-             • Klassisches Radio dominiert weiterhin den Audiomarkt.
                      ger gewiss. Digitalisierung kann besonders schnell        • Neue Formate, Plattformen und Endgeräte fördern die Audionutzung
                      oder langsam vonstattengehen – und sie kann                 insgesamt.
                      unterschiedlichste Richtungen einschlagen. Daher          • Die größten Verschiebungen hin zu On-Demand-Inhalten gibt es bei
                      stellt sich die Frage, was dies für die Mediengat-          der Musiknutzung.
                      tung Audio und ihre Teilbereiche Radio, Musik, Pod­
                      casts und Hörbücher bedeutet. Im Bereich Musik-
                      streaming und Podcasts wird insbesondere das             Zur Visualisierung lassen sich die Angebote in einem Das „Audioversum“
                      zukünftige Verhältnis von Live- und On-Demand-­          zweidimensionalen Raum als Planeten in einem „Au- vor der Digitalisie-
                      Angeboten sowie eine mögliche Konvergenz der             dioversum“ darstellen (vgl. Abbildung 1). Der große rung: drei Teilmärkte
                      Audioangebote diskutiert. Dabei spielen Fragen um        Planet auf der On-Demand-Seite, welcher zugleich
                      die Finanzierungsmodelle der Angebote und die Be-        hauptsächlich im Bereich der Musik liegt, repräsen-
                      deutung für den Werbemarkt eine entscheidende            tiert den klassischen Musikmarkt. Der primäre Ver-
                      Rolle. Vor diesem Hintergrund hat die AS&S Radio         breitungsweg im Musikmarkt war vor der Digitalisie-
                      im Jahr 2019 eine Studie mit dem Titel „Audiover-        rung der physische Tonträger – also ursprünglich die
                      sum 2020“ zur aktuellen Audionutzung in Deutsch-         Schallplatte, dann die Kassette und später die CD. Der
                      land durchführen lassen. Diese Studie liefert ein        Direktverkauf von Tonträgern war das dominierende
                      umfassendes Bild der Audionutzung und ergänzt            Geschäftsmodell auf dem Musikmarkt. Der zweite
                      somit die Daten der ma Audio um noch nicht er-           große Planet auf der linken, der „Live“-­Seite, welcher
                      fasste Audioformen, wie zum Beispiel Podcasts.           zugleich mittig zwischen Musik und Wort auf der In-
                      Auf Basis der so gewonnenen Erkenntnisse lassen          haltsformen-Achse platziert ist, repräsentiert den
                      sich Aussagen bezüglich der zukünftigen Entwick-         Radiomarkt. Kuratierte Radio-Liveprogramme stellen
                      lung der Audionutzung treffen.                           zumeist einen Mix aus Wort und Musik dar. Im Radio-
                                                                               markt dominierte die Ultrakurzwelle als Übertragungs­
     Dimensionen      In der Audioversum-Studie wurde ein besonderer           technik – so sehr, dass Radio und UKW beinahe Syno-
    der Audiowelt:    Fokus auf die fundamentalen Veränderungen der            nyme geworden sind. Die Radiolandschaft war im 20.
  Inhaltsform und     Audiowelt gelegt, die durch den Prozess der Digita-      Jahrhundert primär durch den Rundfunkbeitrag bzw.
     Ausspielweg      lisierung verursacht werden. Dazu war der medial         dessen Vorgänger sowie durch Werbung finanziert.
                      etwas überstrapazierte Begriff der Digitalisierung       Der Planet auf der oberen Wort- sowie On-Demand-­
                      zunächst etwas einzugrenzen und auf die Spezifika        Seite war vor der Digitalisierung eher ein Nischen-
                      der Mediengattung Audio zu übertragen. Ein konsti-       markt. Dieser umfasst die schon seit Jahrzehnten
                      tuierendes Element der Mediengattung Audio ist die       existierenden Hörbücher und -spiele ebenso wie die
                      Unterscheidung zwischen den Inhaltsformen Musik          seit der Jahrtausendwende aufgekommenen Pod-
                      und Wort. Auf der anderen Seite ist zu differenzieren    casts. Die hier beschriebenen Planeten haben ur-
                      zwischen der Ausspielung von Audioinhalten als           sprünglich nebeneinander existiert und somit unter-
                      „Live“-­Programm (z.B. im klassischen Radio) sowie       schiedliche Audio-­Teilmärkte konstituiert. Die Digitali-
                      der Möglichkeit des individuellen, zeitunabhängigen      sierung als umfassender Transformationsprozess hat
                      Zugriffs auf Audioinhalte, welcher heute als „On-­       das Potenzial, diese Planetenkonstellation zu verän-
                      Demand“ bezeichnet wird. Diese beiden Dimensio-          dern. Die folgende Analyse zeigt jedoch deutlich, dass
                      nen – Inhaltsform und Ausspielweg – eignen sich          die bisherigen Teilmärkte nach wie vor Bestand haben
                      zur Typologisierung der Angebote auf dem Audio-          und die Digitalisierung vor allem zu Binnenverände-
                      marktvor Beginn der Digitalisierung zum Ende des         rungen auf den Teilmärkten geführt hat.
                      20. Jahrhunderts.
                                                                               Dimensionen der Audio-Digitalisierung
                                                                               Digitalisierung bedeutete zunächst, dass neue Ver-      Neue
                       *	ARD-Werbung SALES&SERVICES, Werbe-/Marktforschung,   breitungswege für Audioinhalte entstanden – näm-        Verbreitungswege
                          Frankfurt/Main.                                      lich in Form des Internets und des Digitalradiostan-    und Endgeräte
Bernard Domenichini
                          Media
                54        Perspektiven

            Gesamtüberblick
                          2/2020

                          Abbildung 1
                          Das Audioversum im Überblick

                          Wort

                                                                                                           Podcasts/
                                                                                                            Hörbuch

                                                      Radio

                                                                                                         Musikmarkt

                        Musik
                                 Live                                                                                    On-Demand
                        Quelle: Eigene Darstellung.

                          dards DAB/DAB+. Diese Entwicklung ging einher mit         galen Tauschbörsen wie Napster und später die le-
                          dem Aufkommen neuer, digitaler Dateiformate wie           galen Streamingdienste wie Spotify die größten
                          MP3, welche zur Speicherung und Vervielfältigung          Meilensteine dar.
                          von Audioinhalten genutzt werden können. Dabei
                          kamen immer neue Endgeräte zur Nutzung von Audio­         Für die Studie Audioversum 2020 galt es, die Nut-         Methodik der Studie
                          inhalten ins Spiel. Angefangen vom PC über MP3-­          zungstrends adäquat zu erfassen. Dabei orientierte        Audioversum 2020
                          Player, Smartphone, WLAN-Radio, Smart Speaker             sich die Studie am methodischen Aufbau der ma
                          oder Connected Car ist das Angebot an audiofähigen        Audio, sodass die Daten aus beiden Studien als
                          Endgeräten sukzessive angewachsen.                        kompatibel betrachtet werden können. Während die
                                                                                    ma Audio Radionutzung sowie werberelevante Mu-
    Plattformen als       Eine Konsequenz der Digitalisierung ist, dass Platt-      sik-Streamingnutzung erhebt, lag der Anspruch der
          Vermittler      formen als Vermittler zwischen Publisher und Hörer        Audioversum-Studie darin, die gesamte Audionutzung
                          auftauchen, wo vorher keine Vermittler nötig waren.       einschließlich Podcast-, Hörbuch- und auch werblich
                          Der Begriff „Plattform“ ist hier sehr breit zu verste-    nicht relevanter Musiknutzung zu erfassen, um ein
                          hen. Dazu lassen sich unter anderem die Webseiten         Gesamtbild der Audionutzung aufzeigen zu können.
                          von Radiosendern mit Livestream-Angeboten, Radio-­
                          Aggregatoren wie TuneIn, Musik-Streamingdienste           Zu diesem Zweck wurde in Zusammenarbeit mit               CATI-Befragung mit
                          wie Spotify oder Podcast-Apps, zum Beispiel von           dem Institut Kantar eine computergestützte telefoni-      2 000 Befragten im
                          Apple, zählen.                                            sche Befragung (CATI) im September 2019 durchge-          September 2019
                                                                                    führt. Die gezogene Zufallsstichprobe mit 2 000 Be-
  Digitalisierung als     Die Digitalisierung trat nicht plötzlich auf, sondern     fragten und einem Dual-Frame-Anteil von 40 Prozent
langfristiger Trans-      beschreibt einen langfristigen Transformationspro-        ist repräsentativ für die deutschsprachige Wohnbe-
 formationsprozess        zess, wie Abbildung 2 verdeutlicht. Das Internet gibt     völkerung ab 14 Jahren. Die Interviewlänge lag im
                          es in seiner Vorläuferversion bereits seit 1969. Das      Durchschnitt bei 20 Minuten. Es erfolgte eine nach-
                          World Wide Web als massentaugliches Internet be-          trägliche Gewichtung anhand der Strukturvorgaben
                          steht seit 1993. Stationäres und mobiles Internet         der aktuellen ma 2019 Audio II.
                          sowie Digitalradio haben vor allem seit der Jahrtau-
                          sendwende in Deutschland einen technischen Schub          In der Befragung wurden der Besitz von Audiogeräten       Kernstück der Studie:
                          erlebt. Um diese Zeit datieren auch die Erfindung         in den Haushalten, die persönliche Nutzung der unter-     Tagesablauf
                          des MP3-Dateiformats, erstes Audiostreaming und           schiedlichen Audiogeräte sowie die Nutzungsfrequenz
                          die Etablierung von Podcasts. Bei den Endgeräten          der Audioformen Radio, Podcast, Musik und Hörbuch
                          sind vor allem MP3-Player, später dann Smart­             erfasst. Kernstück der Studie stellte eine detaillierte
                          phones und neuerdings Smart Speaker sowie digitale        Tagesablaufabfrage zum Vortag analog zur ma Audio
                          In-Car-Entertainment-Systeme nennenswerte Ein-            dar. Dazu wurde der Zeitraum 5:00 bis 24:00 Uhr in
                          schnitte. Bei den Plattformen stellen die anfangs ille-   15-Minuten-Intervalle unterteilt. Zu jedem Intervall
Radio, Musik und Podcasts im digitalen Transformationsprozess
                                                                                                                                                  Media
                                                                                                                                            Perspektiven   55
                                                                                                                                                 2/2020

Abbildung 2
Meilensteine der Audio-Digitalisierung in Deutschland

 Plattformen                                                    Napster                                                           Spotify

                                                             MP3
 Endgeräte
                                                            Player                                                                                     Smart
                                                                                                            iPhone                                    Speaker

 Contentformate
                                                            Audio-
                                                 MP3      Streaming         Podcast

                                                                             Digital Audio Broadcasting (DAB)                         DAB+
                                      World
                                     Wide Web
 Verbreitungswege                                                            mobiles Internet         UMTS/3G                   LTE/4G

                          ISDN                                              DSL                       DSL                             Glasfaser

1985     1987      1989       1991     1993     1995     1997        1999      2001     2003        2005     2007     2009     2011      2013      2015    2017     2019

Quelle: Eigene Darstellung.

                              konnten die Befragten eine von 13 Tätigkeiten ange-               (61 %), Tablet (49 %), moderne Soundsysteme wie
                              ben. Zusätzlich wurde die Mediennutzung samt Gerä-                beispielsweise WLAN-basierte Systeme von Sonos
                              tenutzung detailliert abgefragt. Zu den einzelnen Nut-            oder Bose (31 %), klassische MP3-Player oder
                              zungsvorgängen erfolgten im Anschluss Nachfragen,                 tragbare CD-Player (25 %) sowie Smart Speaker
                              sodass insbesondere zu Musikstreaming, Hörbüchern                 (9 %). Damit haben insgesamt 99 Prozent der Be-
                              und Podcasts Zusatz­informationen wie Plattformbe-                völkerung Zugang zu mindestens einem radiofähi-
                              treiber, Werberelevanz oder vorhandenes Abonnement                gen Endgerät, 96 Prozent zu einem Endgerät zur
                              identifiziert werden konnten.                                     individuellen Musiknutzung sowie 93 Prozent zu
                                                                                                einem podcastfähigen Endgerät. Abbildung 3 zeigt
       Daten aus der          In der Auswertung wurden Daten aus der ma Audio                   dies für die Gesamtbevölkerung sowie für einzelne
    ma Audio ergänzt          herangezogen und durch die eigene Erhebung um                     Altersgruppen.
                              jene Audio-Nutzungsvorgänge ergänzt, die durch die
                              Media-Analyse nicht erhoben werden. In Kohärenz                   Bei diesen günstigen Voraussetzungen ist eine ent-         Hohe Tages­
                              zur ma Audio wurden entsprechende Tagesreich-                     sprechend hohe Nutzung nachvollziehbar. Die durch-         reichweite von
                              weiten und Hördauern auf Basis der erhobenen Da-                  schnittliche Tagesreichweite der Gattung Audio von         Audio gesamt
                              ten berechnet und somit das angestrebte Gesamt-                   Montag bis Sonntag – einschließlich sämtlicher Ra-
                              bild der Audionutzung gezeichnet.                                 dio-, Musik-, Podcast- und Hörbuchnutzung – liegt
                                                                                                bei 86 Prozent. 74 Prozent der Bevölkerung sind
                              Gerätevielfalt fördert Audionutzung                               täglich über Radio erreichbar, 46 Prozent hören indi-
  Vielfältige Zugangs-        Bei Audioinhalten sind heute die Nutzungsvoraus-                  viduelle Musik. Die Tagesreichweiten von Podcast
     möglichkeiten zu         setzungen ausgesprochen gut. Neue audiofähige                     und Hörbuch liegen bei 7 Prozent bzw. 8 Prozent.
         Audioinhalten        Endgeräte haben über Jahre sukzessive Einzug in                   Dies entspricht einer durchschnittlichen täglichen
                              die Haushalte gehalten. Zugleich sind alte, analoge               Audionutzung von 249 Minuten. Auf Radio entfällt
                              Geräte nach wie vor vorhanden und werden sogar                    dabei eine Hördauer von 181 Minuten, auf Musik
                              erneuert. Das führt dazu, dass heute 84 Prozent                   entfallen 58 Minuten, auf Podcasts 4 und auf Hör-
                              der Bevölkerung ab 14 Jahren Zugang zu einem                      bücher 3 Minuten.
                              Smartphone haben. Darauf folgen PC oder Note-
                              book (81 %), Autoradio (79 %), klassische Radio                   Ein zentraler Gradmesser für die Digitalisierung der       Digitalisierungsgrad
                              bzw. Radio­wecker (75 %), klassische Stereoanlage                 Audionutzung sind die genutzten Verbreitungswege           der Audionutzung
Bernard Domenichini
                            Media
                      56    Perspektiven
                            2/2020

Abbildung 3
Zugang zu Endgeräten für den Audiokonsum
Anteile in %

 99                             100    100       100        100     99       99           98
         96                                                                                      95                  96
                 93                                                                                       93

                                                                                                                            84

                                                                                                                                      72

                                  Radiofähiges Gerät       Musikfähiges Gerät        Podcastfähiges Gerät

      ab 14 J.                        14-29 J.                    30-49 J.                     50-69 J.                    ab 70 J.
Basis: Deutschspr. Bevölkerung ab 14 Jahren.

Quelle: Audioversum 2020.

                            und Endgeräte. Von den 249 Minuten täglicher Hör-         Digitalisierung revolutioniert den Musikmarkt
                            dauer werden 84 Minuten über den Verbreitungs-            Die Auswirkungen der Digitalisierung sind auf dem
                            weg Internet realisiert, wie Abbildung 4 verdeutlicht.    Musikmarkt am sichtbarsten. Die Tagesreichweite
                            Dies entspricht 34 Prozent der Nutzungszeit für           der Musiknutzung von 46 Prozent lässt sich je
                            Audioinhalte. Hierbei ist sämtliche Audionutzung über     nach Verbreitungsweg weiter aufteilen: 25 Prozent
                            Streaming und Downloads berücksichtigt, sprich            der Bevölkerung hören täglich Musik über klassi-
                            Radio-­Livestreams, Musikstreaming, Podcastnutzung        sche Tonträger oder als Download, 21 Prozent
                            sowie Hörbücher. 165 Minuten bzw. 66 Prozent der          greifen täglich auf Musik-Streamingdienste wie
                            Audionutzung geschieht nach wie vor über soge-            Spotify, Amazon Music oder Deezer zurück. 18
                            nannte analoge Verbreitungswege. Dies umfasst             Prozent nutzen täglich YouTube zum Musikhören,
                            physische Tonträger wie CD oder Radioempfang              obwohl YouTube kein primärer Musik-Streaming­
                            über UKW. Hierbei lässt sich erkennen, dass die Di-       anbieter ist. Ein entsprechendes Abonnementan-
                            gitalisierungsgeschwindigkeit in der Audiowelt eher       gebot existiert jedoch mittlerweile.
                            mäßig ausgeprägt ist.
                                                                                      Die aus der Studie ermittelten Tagesreichweiten ver-   Verdrängung
       46 Prozent der       Die Audionutzung über das Internet bzw. über ana-         deutlichen die bereits länger anhaltende Verdrän-      der klassischen
   Audionutzung über        loge Verbreitungswege hängt stark mit den ver-            gung klassischer Tonträger zugunsten von Streaming     Tonträger zugunsten
         Radiogeräte,       wendeten Endgeräten zusammen. 46 Prozent der              als Verbreitungsweg. Diese Entwicklung hat sich        von Streaming
    vornehmlich UKW         gesamten Nutzungszeit für Audio werden über               bereits seit der Jahrtausendwende angebahnt. Mit
                            Radiogeräte realisiert. Dies umfasst zwar auch            dem Aufkommen von Tauschbörsen und Raubkopien
                            WLAN-Radios, dennoch dominieren bis heute klas-           brachen laut Bundesverband Musikindustrie (BVMI)
                            sische UKW-Geräte. 19 Prozent der gesamten Nut-           die Umsätze von klassischen Tonträgern ab dem
                            zungszeit entfallen auf Autoradios bzw. auf In-­Car-      Jahr 2000 ein.(1) Erst Mitte der 2010er Jahre ge-
                            Entertainment. Doch auch hier dominiert nach wie          wann das legale Musikstreaming als Erlösquelle
                            vor der UKW-Empfang. In 14 Prozent der Audionut-          für die Musikindustrie an Bedeutung, unter ande-
                            zungszeit verwenden die Menschen ein Smartphone.          rem aufgrund der Verbreitung von Smartphones
                            Eine Ausnahme stellen die 14- bis 29- Jährigen            und entsprechender Tarife mit Zugriff auf mobile
                            dar, bei denen 36 Prozent der Audionutzungszeit           Daten sowie der nachziehenden Verfügbarkeit von
                            auf das Smartphone entfallen.                             legalen Streamingangeboten. So trat beispielsweise
Radio, Musik und Podcasts im digitalen Transformationsprozess
                                                                                                                                  Media
                                                                                                                                           57
            eil des Verbreitungsweges Internet (Download/Stream) an ge
                                                                                                                            Perspektiven
                                                                                                                                 2/2020

                     Abbildung 4
                     Anteil des Verbreitungswegs Internet (Download/Stream) an gesamter Audionutzung

                                                                               249 Min.
                                                                               Audionutzung
                                                                               gesamt

                                       Digitale
                                       Audionutzung
                                       84 Min.
                                       34 %

                                                        Analoge Audionutzung
                                                        165 Min.
                                                        66 %

                     Basis: Deutschspr. Bevölkerung ab 14 Jahren, Mo-So.

                     Quelle: Audioversum 2020 & ma 2019 Audio II.

                     Spotify 2012 in den deutschen Markt ein. Im Jahr            täglich Web-only-Radios. Aufgrund dieses Hörer-
                     2018 waren die erzielten Umsätze im Bereich Musik-          verhaltens ist auch der Radio-Werbemarkt ent-
                     streaming erstmals höher als jene aus dem Verkauf           sprechend stabil. Zudem bleibt die Audiowelt bis
                     von Tonträgern. Streaming verdrängt somit die physi-        heute in die beiden Märkte Radio und Musik unter-
                     schen Tonträger, und abonnementbasierte Geschäfts-          teilt.
                     modelle verdrängen zunehmend den Direktverkauf.
                     Zudem finanziert sich Musikstreaming zu einem               Mit dem Ziel, eine Einschätzung bezüglich der zu-         Jüngere nutzen
                     kleinen Teil auch über Werbung.                             künftigen Audionutzung zu erlangen, wird üblicher-        insgesamt mehr
                                                                                 weise ein besonderes Augenmerk auf die Nutzung            Audio, Ältere mehr
   Digitalisierung   Auch der Radiomarkt hat mit der Jahrtausendwen-             jüngerer Altersgruppen gelegt. Die 14- bis 29-Jähri-      Radio
         beschert    de Ansätze einer Transformation erlebt – zumin-             gen hören mit 306 Minuten am Tag am meisten
     klassischem     dest anbieterseitig. Bestehende Radiosender so-             Audioinhalte. Davon entfallen 57 Prozent auf Musik
       Radio neue    wie neue Akteure haben angefangen, Radiopro-                und 40 Prozent auf Radio, was einer Radionutzung
Verbreitungswege     gramme über den Verbreitungsweg Livestream                  von zwei Stunden täglich entspricht. Im Vergleich:
                     anzubieten. Während UKW- und DAB+-Frequenzen                Die über 70-Jährigen hören mit 202 Minuten am Tag
                     begrenzt sind, was die Anzahl der Akteure auf dem           weniger Audioinhalte, 95 Prozent dieser Zeit entfällt
                     Markt limitiert, sind Livestreaming-Angebote theo-          jedoch auf Radio. Dies entsprich einer Radionutzung
                     retisch unbegrenzt. Und tatsächlich gab es in der           von über drei Stunden täglich. Jüngere hören dem-
                     Spitze bereits über 3 000 Webradioangebote. (2)             nach insgesamt mehr Audioinhalte als Ältere, auf
                     Allerdings konsolidiert sich das Angebot seit eini-         Radio entfällt jedoch ein geringerer Anteil.
                     gen Jahren spürbar, da viele Web-only-Radios
                     kaum Hörer gewinnen konnten. Vielmehr profitie-             Der direkte Vergleich von Altersgruppen ist jedoch
                     ren die klassischen Radiosender von dem zusätzli-           nur bedingt aussagekräftig, da Alters- und Gene­
                     chen Verbreitungsweg, der ihnen durch Livestrea-            rationen­effekte sich hierbei überlagern können. Bei
                     ming geboten wird.                                          Alters­effekten handelt es sich um Nutzungsmuster,
                                                                                 die mit dem aktuellen Alter der Kohorte in Verbin-
Klassisches Radio    Die im Vergleich zum Musikmarkt große Stabilität            dung stehen, und die sich im Lebensverlauf ändern
 noch deutlich vor   des Radiomarktes wird bereits anhand der Nut-               können. Bei Generationeneffekten handelt es sich
Livestreaming und    zungsdaten der ma 2019 Audio II sichtbar. Klassi-           dagegen um Eigenheiten einer Kohorte, welche das
Web-only-Sendern     sches Radio erreicht der Studie zufolge über alle           Nutzungsverhalten im gesamten Lebensverlauf
                     Verbreitungswege täglich 54 Millionen Personen.             prägen. Alters- und Generationeneffekte prägen
                     Livestreaming ist dabei ein noch recht kleiner Ver-         beide die Audionutzung. Insbesondere anhand der
                     breitungsweg, welcher täglich von 3,5 Millionen             Radionutzung, für die historische Zeitreihen existie-
                     Menschen zum Hören klassischer Radioprogram-                ren, lässt sich das Zusammenspiel beider Effekte
                     me genutzt wird. 0,5 Millionen Personen hören               nachzeichnen.
Bernard Domenichini
                       Media
                58     Perspektiven
                       2/2020

                       Abbildung 5
                       Tägliche Radio-Hördauer im Lebensverlauf
                       in Min., Mo-Fr

                       Min.
                       250

                                          Generationenübergreifende
                                            Radio-Nutzungskurve im
                                                      Lebensverlauf
                       200
                                                                                     Geburtsjahrgänge 1980-89
                                                                                     Aktuelles Durchschnittsalter: 35 J.

                       150                                            Geburtsjahrgänge 1990-99
                                                                      Aktuelles Durchschnittsalter: 25 J.

                       100                                 Geburtsjahrgänge 2000-2006
                                                           Aktuelles Durchschnittsalter: 17 J.

                        50

                         0
                              0       5     10     15     20     25      30     35     40        45   50     55      60    65    70     75
                                                                                 Alter
                       Basis: Deutschspr. Bevölkerung ab 14 Jahren.

                       Quellen: ma Radio/Audio 1990-2019; eigene Berechnungen.

Generationenbedingte Das Verhältnis von Musik und Radio bei den Jüngs-                 anderen Kohorten. Dieses Phänomen mag paradox
  Verschiebung hin zu ten drückt einerseits eine generationenbedingte Ver-             erscheinen, lässt sich aber als gewöhnlicher Alters­
 On-Demand-Inhalten   schiebungAudioversum
                5.02.2020         von Live-Content2020zu On-Demand aus,                effekt erklären.
                      andererseits aber auch einen vergänglichen Alters­
                      effekt. Jüngere Menschen haben auch vor der me-                  Den Einfluss der Digitalisierung kann man in Abbil-
                      dialen Digitalisierung bereits mehr individuelle Mu-             dung 5 daran erkennen, dass das Ausgangsniveau der
                      sik und weniger Radio gehört. Mit zunehmendem                    Hördauer bei jeder Generation etwas tiefer liegt. Hier
                      Alter – insbesondere mit dem Eintritt in das Berufs-             scheint ein tatsächlicher Generationen­effekt zu grei-
                      leben – verschiebt sich das Verhältnis zugunsten                 fen. Die jüngeren Kohorten wachsen in eine digitale
                      von Radio.                                                       Audiowelt hinein und machen sich die Vielfältigen
                                                                                       Möglichkeiten der On-Demand-Nutzung nachhaltig zu
    Radio-Paradoxon:   In Abbildung 5 ist eine typische Radionutzungskurve             eigen. Für die Zukunft der Radio­nutzung lässt sich da-
 Radionutzung steigt   im Lebensverlauf zu sehen. Die abgebildete tägliche             her vermuten, dass die jüngeren Kohorten mehr Radio
bei den Jüngsten am    Hördauer in Minuten ist über sämtliche Generationen             hören werden als sie dies aktuell und altersbedingt
           stärksten   hinweg in Jugendjahren niedriger ausgefallen als in             tun, dass sie jedoch nicht mehr die Nutzungsniveaus
                       der Lebensmitte. Mit dem Ausscheiden aus dem Be-                ihrer Eltern erreichen werden.
                       rufsleben sank die durchschnittliche Radio-Hördauer
                       ebenfalls in allen Generationen. Dieser Alterseffekt            Verschiedene Audioangebote basieren auch auf un-          Digitalisierung
                       ist hier explizit für die Geburtsjahrgänge der 80er,            terschiedlichen Geschäftsmodellen; Werbefinanzie-         und werberelevante
                       90er und 2000er dargestellt. Es zeigt sich, dass in             rung ist nur eines davon. Audionutzung kann also          Audionutzung
                       allen Kohorten das gleiche Grundmuster greift. Bei              werbefreie Angebote betreffen, wie dies üblicher-
                       den Jüngsten – also bei den ab dem Jahr 2000 ge-                weise bei den Abonnements der Musik-Streaming­
                       borenen Personen – liegt die Radionutzung heute                 anbieter der Fall ist. Audionutzung kann ebenso
                       bei durchschnittlich 90 Minuten pro Tag. In dieser              werblich belegbare Angebote betreffen. Von der ge-
                       Kohorte steigt die Radionutzung stärker als in allen            samten Audionutzung – täglich 249 Minuten – ent-
Radio, Musik und Podcasts im digitalen Transformationsprozess
                                                                                                                                       Media
                                                                                                                                 Perspektiven    59
                                                                                                                                      2/2020

                          Abbildung 6
                          Audioformen und Werberelevanz
                                    84 Min. werbefreie Audionutzung                                     165 Min. werberelevante Audionutzung

                                    42 Min.                    38 Min.                                           146 Min.                                      16 Min.

                                                                                                                                                            Musik-
                                                                                                                                                          Streaming
                                                                                                                                                          mit Werbung

                               Musikstreaming              Radio werbefrei                                 Radio mit Werbung
                                Abo werbefrei
                               und Musik auf
                                 Tonträgern

                                                                                                                                                               3 Min.
                                                                                                                                                           Podcasts
                                                                                                                                                          mit Werbung
                                       3 Min.                   1 Min.
                                      Hörbücher            Podcasts werbefrei

                          Basis: Deutschspr. Bevölkerung ab 14 Jahren.

                          Quelle: Audioversum 2020 & ma 2019 Audio II.

Abbildung 7
Werblich belegbare Audionutzung
           14-29 Jahre                                 30-49 Jahre                                 50-69 Jahre                                  ab 70 Jahren
                                                                                    PODCASTS
                              HÖRBÜCHER
           306 Min.                                     242 Min.                    WERBEFREI 244 Min.                                            202 Min.
                                 3 Min                                                1 Min
         Audionutzung                                 Audionutzung                           Audionutzung                                       Audionutzung

                   werberelevant                       werberelevant                               werberelevant                                      werberelevant
                       53 %                                74 %                                        73 %                                               61 %

           161 Min.                                    179 Min.                                     177 Min.                                     123 Min.
          mit Werbung                                 mit Werbung                                  mit Werbung                                  mit Werbung

Basis: Deutschspr. Bevölkerung ab 14 Jahren, Mo-So.

Quelle: Audioversum 2020 & ma 2019 Audio II.

                          fallen zwei Drittel auf werberelevante Angebote und        Minuten auf klassisches Radio, 16 Minuten kommen
                          ein Drittel auf werbefreie Angebote, wie Abbildung 6       als neue Online-Audio-Touchpoints in den Free-­
                          verdeutlicht. Werbefreie Audionutzung macht damit          Accounts der Streamingdienste bzw. durch YouTube
                          insgesamt 84 Minuten der täglichen Audionutzung            hinzu. Weitere drei Minuten kommen durch Pod-
                          aus. Davon entfällt der größere Teil von 42 Minuten        casts hinzu.
                          auf persönliche Musiknutzung über Tonträger oder
                          im Rahmen von Abonnements bei Streamingdiens-              Bei den über 70-Jährigen sind 61 Prozent der 200
                          ten. 165 Minuten der täglichen Audionutzung sind           Minuten täglicher Audionutzung werberelevant, wie
                          grundsätzlich werblich belegbar. Davon entfallen 146       in Abbildung 7 zu sehen ist. In den mittleren Alters-
Bernard Domenichini
                               Media
                       60      Perspektiven
                               2/2020

     Abbildung 8
     Begrenzte Werbemöglichkeiten bei individueller Musiknutzung
                         14-29 Jahre

                                                                            14 Min.        Musik auf Tonträgern, Downloads

                                                                             34 Min.       YouTube                      Werberelevant
                                                                                                                          51 Min.

                                        Musik
                                        173 Min.
                                                                            125 Min.       Musikstreaming

     Basis: Deutschspr. Bevölkerung, 14-29 Jahre, Mo-So.

     Quelle: Audioversum 2020 & ma 2019 Audio II.

     Abbildung 9
     Werberelevante Audionutzung nach Audioformen und Altersklassen

               14-29 Jahre                                  30-49 Jahre                          50-69 Jahre                                  ab 70 Jahren

                161 Min.                                      179 Min.                            177 Min.                                  123 Min.
             Werberelevante                                Werberelevante                      Werberelevante                            Werberelevante
              Audionutzung                                  Audionutzung                        Audionutzung                              Audionutzung

            Musik
            31 %
5.02.2020      Audioversum
                    Radio  2020                                                                                                                   Radio
                       64 %                                      Radio                               Radio
                                                                 89 %                                97 %                                         99 %

     Basis: Deutschspr. Bevölkerung ab 14 Jahren, Mo-So.

     Quelle: Audioversum 2020 & ma 2019 Audio II.

                               gruppen ist der werberelevante Anteil mit rund drei     dienste. Werblich belegbar ist der größte Teil der
                               Vierteln am höchsten. Die 14- bis 29-Jährigen hören     YouTube-­Nutzung und ein kleiner Teil der Streaming-
                               zwar insgesamt am meisten Audio­inhalte, sie haben      nutzung – in Summe 51 Minuten. Die restliche
                               aber mit 53 Prozent zugleich den geringsten Anteil      Musiknutzung ist nicht werberelevant.
                               an werberelevanter Audionutzung. Das erklärt sich
                               bei den Jüngeren vor allem durch die intensive Mu-      Mit Blick auf die werberelevante Audionutzung er-         Radio dominiert
                               siknutzung, welche 57 Prozent (dies entspricht 173      gibt sich folgendes Bild in den Altersgruppen: Die        werberelevante
                               Min.) der gesamten Audionutzung der 14- bis 29-Jäh-     Ältesten hören am Tag 123 Minuten werberelevante          Audionutzung in
                               rigen ausmacht (vgl. Abbildung 8). Diese 173 Minu-      Audioinhalte, wobei es sich fast ausschließlich um        allen Altersgruppen
                               ten unterteilen sich in 14 Minuten Musiknutzung         Radio handelt (vgl. Abbildung 9). Bei den mittleren
                               über CD oder Download, 34 Minuten Musiknutzung          Altersgruppen sieht dies ähnlich aus, wobei die Hör-
                               auf YouTube und 125 Minuten über Streaming-             dauern deutlich höher sind. Die Jüngsten hören 161

7.02.2020      Audioversum 2020
Radio, Musik und Podcasts im digitalen Transformationsprozess
                                                                                                                                     Media
                                                                                                                               Perspektiven   61
                                                                                                                                    2/2020

                        Minuten am Tag – 31 Prozent davon entfallen auf         einer streamingbasierten Nutzung und dem damit
                        Musik und 64 Prozent auf klassisches Radio. In allen    einhergehenden Wandel der Finanzierungsmodelle.
                        Altersgruppen bleibt Radio das Fundament der wer-
                        berelevanten Audionutzung.                              Radio dominiert weiterhin und mit großem Abstand              Radio dominiert
                                                                                die werberelevante Audionutzung, gefolgt von Musik-           werberelevante
                        Fazit                                                   streaming und Podcasts. Dieser Befund gilt für alle           Audionutzung
 Audio profitiert von   Die günstigen Nutzungsvoraussetzungen für Audio­        Altersgruppen. Bisher scheint Radio von der Vielfäl-
     Digitalisierung    inhalte aufgrund einer breiten Diffusion vielfältiger   tigkeit der technischen Infrastruktur zu profitieren.
                        audiofähiger Endgeräte, der Vervielfältigung der        Es lässt sich zwar anhand der ma Audio ein leicht
                        Verbreitungswege, dem wachsenden Angebot von            rückläufiger Trend in der Radionutzung seit der sehr
                        Inhalten und von vermittelnden Plattformen schla-       radioaffinen Zeit vor der Jahrtausendwende ausma-
                        gen sich in einer entsprechend hohen Nutzung            chen, aus Sicht der Hörer bleiben kuratierte Radio-
                        nieder.                                                 programme aber ein nachgefragter Tagesbegleiter
                                                                                mit ausgesprochen hoher Reichweite.
    Marktstrukturen     Dabei zeigt sich auch, dass die historisch gewach-
stabil, Verschiebung    sene Marktstruktur nach wie vor Bestand hat. Radio,
                                                                                Anmerkungen:
  hin zu streaming­     Musik, Podcasts und Hörbücher bilden separate Teil-
  basierter Nutzung     märkte auf dem Audiomarkt. Die größten Verwerfun-       1)	Vgl. BVMI Jahrbuch: Musikindustrie in Zahlen 2018.
                        gen durch die fortschreitende Digitalisierung lassen    2)	Vgl. Goldmedia: Webradiomonitor 2017. Quelle: https://
                                                                                    www.goldmedia.com/fileadmin/goldmedia/2015/
                        sich dabei auf dem Musikmarkt ausmachen – primär            Studien/2017/Webradiomonitor_2017/Webradiomonitor_
                        als Binnenverschiebung einer tonträgerbasierten zu          2017_Vollversion.pdf (abgerufen am 29.1.2020).
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