ERRICHTUNG DES TECHNOLOGY & INNOVATION CENTERS STEYR
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ERRICHTUNG DES TECHNOLOGY & INNOVATION CENTERS STEYR Dipl.-Ing. Martin Königstein CONSTRUCTION OF THE TECHNOLOGY AND INNOVATION CENTER AT STEYR IN UPPER AUSTRIA In January 2001 FAZAT Steyr GmbH awarded to Porr It is in particular young and innovative companies Projekt und Hochbau AG (PPH) a contract for the that are expected to use the offered space and state-of- turn-key construction of a technology center at Steyr the-art utilities, where they will find perfect conditions in Upper Austria. for translating their ideas into practice. The building This office and laboratory building will form the heart comprises one basement level and four upper floors of a technology park to be built around the Stadtgut with a gross floor area of approx. 5,000 m2. The con- ponds to the north of the town and will be the first tract period was 9 months, and the building was step towards a fully developed industrial area. handed over to the client on 29 October 2001. Einleitung EINLEITUNG PORR erhielt den Auftrag für die Generalunternehmer- arbeiten dieses Technology & Innovation Centers Steyr Als Ergänzung zur High-Tech-Schmiede des BMW- – kurz TIC. Konzerns in Steyr mit dem neuen Entwicklungszentrum Dieses Projekt ist im Norden der Stadt gelegen. Es für Dieselmotoren wurde am 10. Jänner 2001 der Spaten- wurde als markantes Leitprodukt für einen zukünftigen stich für ein nahegelegenes Technologiezentrum mit Technologiepark konzipiert und soll als Standort für Büro- und Laborgebäuden vorgenommen. technologieorientierte Unternehmen, die für eine leis- Foto: Königstein Fassade südostseitig PORR-Nachrichten Nr. 138, 2001 11
tungsfähige und innovationsorientierte Wirtschaft un- verzichtbar sind, fungieren und somit einen weiteren wirtschaftlichen Impuls für die Region bilden. Aus dem raschen Wandel und der zunehmenden inter- nationalen Verflechtung von Entwicklung, Produktion und Handel erwachsen für mittlere und kleinere Unter- nehmen neue Chancen und interessante Betätigungsfel- der. Nebenbei sei angemerkt, dass jede Existenzgrün- dung nach drei Jahren im Durchschnitt drei bis vier neue Arbeitsplätze schafft. Insbesondere ideenreiche produktionsnahe Dienstleis- ter und aktive Engineering-Betriebe sowie Jungunter- Foto: Königstein nehmer im Bereich innovativer Verfahren sollen hier im Technologiezentrum ideale Rahmenbedingungen – von der Bürofläche bis zur Telekommunikation – vorfinden und haben die Möglichkeit, ihre Ideen und Vorhaben in Büroraum im dritten Obergeschoss TIC-STEYR – ERDGESCHOSS MIT AUSSENANLAGEN h r Bac inge D o rn Fluchtweg Anlieferung Müllraum Videok. Lager Vortragssaal Labor Labor 50 Pers. Ge Gang hw Schleuse eg Parkplätze Büro Stiege Eingang Gang Labor Vorbereich WC Ei g ng Lift Gang an Fluchtweg an df in gs W ha WC lle Büro / Labor Ein ga Vorbereich ng Pa rk pl Anlieferung ät ze Küche Vr Te rr as se Ge hw eg © 2001 · PORR-GRAFIKDIENST · P073802-1 12 PORR-Nachrichten Nr. 138, 2001
alle solcherart ausgerichteten Unternehmen in der Region, erzeugt dadurch Synergieeffekte und ermög- licht Geschäftsbeziehungen. Der Technologiepark soll im weiteren Ausbau ringför- mig um die Stadtgutteiche angeordnet sein und ist mit optimaler Verkehrsanbindung an die Nordspange Steyr projektiert. Ein einmündender Bach begrenzt das eigent- liche Grundstück für die Anlage nach Osten hin. AUFTRAG Foto: Königstein Im Sinne von aktiver Wirtschaftspolitik wurden von der FAZAT Steyr (im Eigentum der Stadt Steyr, des Landes Fassade Ostseite Oberösterreich und des Bundesministeriums für Ver- kehr, Innovation und Technologie sowie unter Beteili- kostengünstigen Mieträumen und einem interessanten gung der Bank Austria, der Wiener Städtischen und der Firmenumfeld zu verwirklichen. Raiffeisen Landesbank OÖ) die Grundlagen für Finan- Darüber hinaus präsentiert sich diese Einrichtung als zierung und Errichtung des Technologiezentrums ge- zentraler Treffpunkt und Informationsdrehscheibe für schaffen. In der Folge wurde die Generalplanung für das TIC-STEYR – REGELGESCHOSS Büro Büro Büro Büro Gang Gang Verteiler- raum Büro WC-H St ie Büro ge Gang Büro Teek. Lif t1 50 WC-D 0 kg Teeküche Büro Büro Gang Büro Büro Gang Büro Büro Büro © 2001 · PORR-GRAFIKDIENST · P073802-2 PORR-Nachrichten Nr. 138, 2001 13
Foto: Königstein Foyer – Eingangshalle Gebäude im Rahmen eines Architekturwettbewerbes an • drei Obergeschosse mit flexiblen Büromieteinheiten das Architekturbüro Prof. Wilhelm Holzbauer vergeben. • das Dachgeschoss mit einem repräsentativen verglas- Die Ausführung der Generalunternehmerleistungen ten Konferenzraum mit vorgelagerter Dachterasse erfolgt als Leistungsgemeinschaft der Porr Projekt und Hochbau AG mit der PORR-Niederlassung Oberöster- Die funktionelle Lösung der Stahlbetonkonstruktion reich. erfolgt mit einer Stahlbetonskelettkonstruktion mit einem Stützenraster von 7,50 m und Flachdecken. Die Stützen wurden aus Termingründen teilweise als BESCHREIBUNG DES BAUWERKES Schleuderbetonstützen ausgeführt, die Herstellung der Wände erfolgte in Ortbetonbauweise. Die Beton-Sicht- Das Gebäude verbindet Ästhetik mit Funktionalität und flächen wurden gespachtelt. Die Ausführung der wurde unter dem Aspekt einer möglichst flexiblen Decken erfolgte mit herkömmlichen Trägerschalungen. Büroraumteilung mit einem hohen Standard an Gebäu- Die transparente gläserne Ausbildung der großzügigen detechnik geplant. Eingangshalle weist auf die Offenheit und die auf Tech- Der Baukörper ist viergeschossig als Stahlbetonkon- nik ausgerichtet Orientierung des Hauses hin. Der Glas- struktion projektiert und hat eine dreieckige geometri- fassade ist eine Stahlkonstruktion vorgesetzt, bestehend sche Grundform mit einem zentral angeordneten Trep- aus Stahlrohrstützen mit gläsernen Beschattungslamel- penhaus und Lift sowie einer zentralen Eingangshalle, len, wobei die Rohrstützen im Fundament eingespannt die mit einer Stahl-Glaskonstruktion überdacht ist. und oben durch einen Fachwerk-Kastenträger gehalten Die dreieckige Grundrissform ergab sich durch die vor- werden. Die gläsernen Sonnenschutzlamellen vor der gegebene Widmungsgrenze des Grundstückes mit opti- Eingangshalle schaffen ein angenehmes Raumklima maler Flächenausnutzung. und sind so eingestellt, dass die tiefstehende Winter- sonne die Eingangshalle erwärmt. Das Gebäude ist gegliedert in: Die Fassade des Gebäudes wird durch großflächige hin- • ein Untergeschoss mit Technikbereichen, Lager- terlüftete Aluminiumpaneele und durch durchlaufende flächen Fensterbänder charakterisiert. Die südseitig gelegenen • das Erdgeschoss mit einer Eingangshalle und einem Fensterflächen in der Fassade wurden zu waagrechten Vortragssaal sowie Videokonferenzraum, Labor- Fensterschlitzen reduziert. räumen und einer Cafeteria 14 PORR-Nachrichten Nr. 138, 2001
ÖKOLOGISCHES GEBÄUDEKONZEPT In das Grundkonzept des Hauses werden ökologische Maßnahmen wie Warmwasserkollektoren, Regenwas- sernutzungsanlage, ein automatisches Nachtlüftungs- system und Erdkollektoren zur Konditionierung der Frischluft integriert und dadurch der Energiebedarf für die Gebäudenutzung auf das Niveau eines Niedrigener- giehauses reduziert. Die durch die Gebäudeleittechnik gesteuerte Nacht- Foto: Königstein lüftung in den Büroräumen erfolgt mit motorisch ange- triebenen Oberlichten und nutzt die Speichermasse der Betonkonstruktion des Gebäudes – besonders im Som- mer soll die kühlere Nachtluft das Innere der Räume Fassade südseitig abkühlen. Zum Schutz vor Regen sind den Oberlichten zusätzliche Glasscheiben aus Einscheibensicherheits- flurkanälen im schwimmenden Estrich sowie zusätzlich glas vorgesetzt. einen Fensterbankkanal für die Kabelführung der struk- Die im Boden angeordneten, jeweils 45 m langen Erd- turierten Verkabelung. kollektoren mit einem Innenquerschnitt von 2 x 3 m die- Abgehängte Mineralfaser-Deckenbereiche von 240 x nen zur Konditionierung der Frischluft in den Lüftungs- 240 cm je Fensterachse sorgen für eine verbesserte anlagen und bewirken im Sommer eine Vorkühlung und Raumakustik gegenüber den gespachtelten Betondecken- im Winter eine Vorwärmung der durchströmenden Zu- untersichten. luft. Die Kollektoren wurden konventionell in Ortbeton- Der Sonnen- und Sichtschutz erfolgt in den Büros mit bauweise mit WU-Beton hergestellt. Außenjalousien, die im Zwischenraum von Oberlichten Über diese passiven Maßnahmen hinaus wurden aktive und vorgesetzter ESG-Scheibe angebracht sind, sowie Energiegewinnungssysteme durch Anbringung von teilweise über innen liegende Jalousien. Warmwasserkollektoren am Dach und Nutzung natür- licher Ressourcen durch eine Regenwassernutzungsan- lage ausgeführt. TECHNISCHE GEBÄUDEAUSRÜSTUNG Die Gebäudeheizung erfolgt als Niedertemperatur- BÜROAUSSTATTUNG heizung mit einer zentralen Gaskesselanlage und mit Radiatoren im Fensterparapetbereich sowie mit Boden- Die Bürogeschosse wurden mit einer Rohbaulichte von konvektoren in der Eingangshalle. 335 cm für eine Raumhöhe von 320 cm – geeignet so- Eine Klimatisierung wird im Rechenzentrum, in den wohl für Großraumbüros als auch für Einzelbüros – Konferenzräumen sowie in den Labors mittels einer projektiert. Kälteanlage mit zwei Rückkühlern vorgenommen. Für Die Ausstattung der Regelgeschosse umfasst einen die Büros ist für eine eventuell erforderliche Zusatzküh- installationsführenden Doppelbodenstreifen mit Unter- lung die entsprechende Kapazität vorgesehen. Foto: Königstein Verglaster Konferenzraum im Dachgeschoss PORR-Nachrichten Nr. 138, 2001 15
Die Haustechnikzentralen sind im Untergeschoss sowie schosse erfolgte in konventioneller Bauweise und konn- als Technikaufbauten am Flachdach – eingehüllt in eine te innerhalb von vier Monaten wie im Terminplan vor- Streckmetallfassade – angeordnet. Für die Laborräume gesehen abgeschlossen werden. Die gesamten elektro- im Erdgeschoss wurde eine eigene Druckluftversor- technischen und haustechnischen Installationen sowie gungsanlage mittels Kompressor mit einer Luftleistung die Fassaden- und Ausbauarbeiten wurden mit Ende von 20 l/s vorgesehen. Oktober 2001 abgeschlossen. Das Gebäude konnte zur Darüber hinaus wurden eine Brandmeldeanlage und vollen Zufriedenheit des Bauherrn und des entwerfen- eine Sicherheitsanlage, die auch eine Zutrittskontrolle den Architekten termin- und qualitätsgerecht fertigge- beinhaltet, installiert.In den Büroräumen wurde eine stellt werden. komplette Netzwerkverkabelung und Telefonleitungen Der vorgegebene kurze Ausführungszeitraum von neun verlegt. Monaten für die schlüsselfertige Errichtung des Büro- und Laborgebäudes machte eine gut organisierte Bau- vorbereitung und eine durchgehende Terminkontrolle BAUABLAUF aller Beteiligten notwendig. Die Baufeldübergabe an die Leistungsgemeinschaft er- folgte am 17. Jänner 2001. Die Umlegung einer Wasser- SCHLUSSBEMERKUNG leitung auf dem Baugrundstück verzögerte den Baube- ginn auf Anfang Februar. Die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Bauherrn, dem Die Herstellung des Kellers und der weiteren vier Ge- Architekturbüro und den ausführenden Firmen sowie der örtlichen Bauaufsicht verhalf im Zuge der Ausfüh- rung zu einer besonders hohen Produktivität und Quali- KENNDATEN ZUM BAUOBJEKT/FLÄCHENWIDMUNG tät sowie zu einer optimierten Lösungsfindung. Basis dafür war auch das reibungslose Teamwork der Leis- Grundstücksfläche ......................................... 5.500 m2 tungsgemeinschaft PORR-Niederlassung Oberöster- Bebaute Fläche ............................................. 1.158 m2 reich und Porr Projekt und Hochbau AG. Bruttogeschossfläche ...................................... 5.028 m2 Nutzfläche ..................................................... 3.230 m2 Dieses innovative Gebäude dient zur Steigerung der Umbauter Raum .......................................... 18.887 m3 Wettbewerbsfähigkeit der Region und ist eine weitere Außenanlagen .............................................. 4.342 m2 Strukturförderung für die Zukunft des Raumes Steyr in Bauzeit ........................................................ 9 Monate Oberösterreich. Fertigstellung am ..................................... 5. Nov. 2001 Beton ........................................................... 2.920 m3 Durch das lebendige Netzwerk von Wirtschaft, Wissen- Schalung .................................................... 11.400 m2 schaft und Politik sollen im TIC – aber auch in der ge- Bewehrung ................................................ 265.000 kg samten Region – die guten Rahmenbedingungen für Existenzgründer erhalten und weiter verbessert werden. Foto: Königstein Pressekonferenz im Dachgeschoss 16 PORR-Nachrichten Nr. 138, 2001
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