Erzeugung von synthetischen Seitensichtsonar-Bildern mittels Generative Adversarial Networks - HENRY
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Article, Published Version Steiniger, Yannik; Stoppe, Jannis; Kraus, Dieter; Meisen, Tobias Erzeugung von synthetischen Seitensichtsonar-Bildern mittels Generative Adversarial Networks Hydrographische Nachrichten Verfügbar unter/Available at: https://hdl.handle.net/20.500.11970/107778 Vorgeschlagene Zitierweise/Suggested citation: Steiniger, Yannik; Stoppe, Jannis; Kraus, Dieter; Meisen, Tobias (2021): Erzeugung von synthetischen Seitensichtsonar-Bildern mittels Generative Adversarial Networks. In: Hydrographische Nachrichten 119. Rostock: Deutsche Hydrographische Gesellschaft e.V.. S. 30-34. https://doi.org/10.23784/HN119-04. Standardnutzungsbedingungen/Terms of Use: Die Dokumente in HENRY stehen unter der Creative Commons Lizenz CC BY 4.0, sofern keine abweichenden Nutzungsbedingungen getroffen wurden. Damit ist sowohl die kommerzielle Nutzung als auch das Teilen, die Weiterbearbeitung und Speicherung erlaubt. Das Verwenden und das Bearbeiten stehen unter der Bedingung der Namensnennung. Im Einzelfall kann eine restriktivere Lizenz gelten; dann gelten abweichend von den obigen Nutzungsbedingungen die in der dort genannten Lizenz gewährten Nutzungsrechte. Documents in HENRY are made available under the Creative Commons License CC BY 4.0, if no other license is applicable. Under CC BY 4.0 commercial use and sharing, remixing, transforming, and building upon the material of the work is permitted. In some cases a different, more restrictive license may apply; if applicable the terms of the restrictive license will be binding.
Synthetische Trainingsdaten DOI: 10.23784/HN119-04 Erzeugung von synthetischen Seitensichtsonar-Bildern mittels Generative Adversarial Networks Ein Beitrag von YANNIK STEINIGER, JANNIS STOPPE, DIETER KRAUS und TOBIAS MEISEN Für die Anwendung von Deep-Learning-Methoden zur automatischen Auswertung von Daten bildgebender Sonare stellt die nicht vorhandene Verfügbarkeit größerer Trainingsdatenmengen nach wie vor ein Problem dar. In den letzten Jahren wurden jedoch sogenannte Generative Adversarial Networks (GAN) als ein Werkzeug aus dem Bereich Deep Learning für die Erzeugung synthetischer Daten entwickelt. In dieser Arbeit wird untersucht, inwieweit sich GANs zur Erzeugung künstlicher Sonarbilder eignen. Um das GAN auch mit wenigen Beispielen trainieren zu können, wird eine Art des Transfer-Lernens mit Hilfe von einfachen simulierten Bildern entwickelt. Es zeigt sich, dass die Performance eines Klassifikators durch Hinzunahme der künstlichen Bil- der gesteigert werden kann. Seitensichtsonar | Autonomes Unter-Wasser-Fahrzeug | Deep Learning | generative Netzwerke | Transfer-Lernen side-scan sonar | autonomous underwater vehicle | deep learning | generative adversarial network | transfer-learning A remaining problem is the lack of large-scale sonar image data sets when applying deep learning algo- rithms for the automatic analysis of these data. However, over the past few years, generative adversarial networks (GAN) where developed as a tool for generating synthetic data. This work investigates how GANs can be used to generate synthetic sonar images. In order to train the GAN with only a few available samples, a transfer-learning approach is applied which uses simple simulated images. Using the addi- tional synthetic sonar images, the performance of a classifier can be increased. Autoren 1 Einleitung Während also die Technologie zur Unterstützung Yannik Steiniger und Dr. Seitensichtsonare sind spezielle unterwasser-akus- der Auswertung aufgenommener Sonardaten im- Jannis Stoppe arbeiten am tische Sensoren, die unter anderem an autonomen mer weiter voranschreitet, ist deren Anwendung Institut für den Schutz mariti- Unter-Wasser-Fahrzeugen (englisch: autonomous auf Sonardaten als recht schwierig einzustufen, da mer Infrastrukturen des DLR underwater vehicle, AUV) montiert werden, um nicht genügend Daten für das Training moderner, in Bremerhaven. den Meeresboden zu inspizieren und beispiels- selbstlernender Algorithmen vorhanden sind. Prof. Dr. Dieter Kraus leitet weise nach Objekten zu suchen. In den letzten Andererseits haben sich in den letzten Jahren das Institut für Wasserschall, Jahren wurde die Erkennungsrate von Objekten in generative neuronale Netze, sogenannte Gene- Sonartechnik und Signal- Bildaufnahmen stetig verbessert. Grundlage hier- rative Adversarial Networks (GAN) (Goodfellow et theorie an der Hochschule für sind maschinelle Lernverfahren, genauer Deep al. 2014), aus dem Bereich des Deep Learnings als Bremen. Convolutional Neural Networks (CNN), mittels de- eine gute Methode zum Generieren künstlicher Prof. Dr. Tobias Meisen hat rer heute Erkennungsraten erreicht werden, die der Bilder erwiesen (Isola et al. 2017; Karras et al. 2020). den Lehrstuhl für Technolo- des Menschen in diesen Anwendungsbereichen GANs wurden bereits in anderen Arbeiten zur Ge- gien und Management der entspricht (Wang et al. 2020). Sollen CNNs für die nerierung von Seitensichtsonar-Bildern (Steiniger Digitalen Transformation an automatische Auswertung von Seitensichtsonar- et al. 2020) oder Synthetisches-Apertur-Sonar-Bil- der Universität Wuppertal Bildern herangezogen werden, stellt sich jedoch dern (Reed et al. 2019) verwendet. Die Herausfor- inne. häufig das Problem einer zu geringen Datenlage derung, die sich jedoch ergibt, ist, dass auch GANs für ein verlässliches Training. Das Sammeln von auf künstlichen neuronalen Netzen beruhen und yannik.steiniger@dlr.de Seitensichtsonar-Bildern von Objekten ist beson- entsprechend einen umfangreichen Trainingsda- ders aufwendig, da im Allgemeinen die Position tensatz benötigen. Als Lösungsansatz greifen die von Objekten unter Wasser im Vorfeld unbekannt beiden genannten Verfahren daher zunächst auf ist. Auch das manuelle Auslegen von Objekten Simulationsdaten zurück. Für die Simulation kann und die anschließende Aufnahme von Sonardaten beispielsweise ein Raytracer verwendet werden. ist, aufgrund der Zeit- und Kostenintensität, nur Abb. 1 zeigt zum einen ein reales Sonarbild eines eine äußerst aufwendige Möglichkeit, einen um- Reifens und zum anderen ein mit dem Raytracer fangreichen und variablen Datensatz zu erstellen. POV-Ray simuliertes Bild. Die simulierten Bilder 30 Hydrographische Nachrichten
Synthetische Trainingsdaten Abb. 1: Beispiel eines Reifens in einem Seitensichtsonar-Bild und simuliert mit POV-Ray (rechts) weisen zwar die in einem echten Seitensichtsonar- Bild zu erwartenden geometrischen Formen für die Highlight- und Schattenregionen auf, enthal- ten aber weder weitere Details noch anwendungs- Abb. 2: AUV SeaCat Mk1 der Atlas Elektronik typisches Rauschen oder Ähnliches. beim Zu-Wasser-Lassen Reed et al. verwenden in ihrem Ansatz ein GAN, um die simulierten Bilder in Sonarbilder zu »über- setzen«. Im hier vorgestellten Ansatz werden die simulierten Bilder stattdessen in einem ersten Schritt für ein Vortrainieren des GANs verwendet. Dadurch lernt das künstliche neuronale Netz, die geometrischen Formen der Highlight- und Schat- tenregionen zu erzeugen. Erst in einem zweiten Schritt, dem Transfer-Lernen, werden die echten Sonarbilder zum Trainieren verwendet, sodass das GAN die Verteilung der Pixelintensitäten in den je- weiligen Regionen im Bild lernt. 2 Aufnahme der Seitensichtsonar-Bilder Für die Datenerzeugung wird das AUV SeaCat Mk1 der Atlas Elektronik GmbH verwendet (Kalwa 2019). Das AUV bietet die Möglichkeit, zuvor geplante Missionen weitgehend autonom abzufahren und dabei Messdaten mit Hilfe unterschiedlicher Sen- soren zu erzeugen. Das AUV ist mit einem Doppler Velocity Log für die Messung der Geschwindigkeit über Grund, einem Drucksensor für die Messung Abb. 3: Beispiel eines aufgenommenen der Tiefe und einem GNSS-System zur Positionie- Seitensichtsonar-Bildes rung über Wasser ausgestattet. In Kombination mit einem hochgenauen Inertial Navigation System (INS) ermöglichen diese Sensoren eine Positionier- einer experimentellen Signalverarbeitungskette genauigkeit des AUVs von bis zu 0,1 % der unter werden die während einer Mission aufgenomme- Wasser zurückgelegten Wegstrecke, wodurch eine nen Rohdaten des Seitensichtsonars in Sonarbilder präzise Lokalisierung von Zielobjekten unter Was- des Meeresbodens, wie in Abb. 3 dargestellt, um- ser möglich ist. Außer dem Seitensichtsonar Edge- gewandelt. tech 2205 am Rumpf führt das AUV in seinem mo- Die aus den erstellten Sonarbildern extrahierten dularen Sensorkopf eine Kamera mit künstlicher Objekte sind in Tabelle 1 aufgeführt. Zusätzlich ist Beleuchtung, ein hochauflösendes Fächerecholot die für die spätere Anwendung der neuronalen und einen parametrischen Sub-Bottom-Profiler Netze relevante Aufteilung in Trainings- und Test- mit. Das Seitensichtsonar erlaubt grundsätzlich beispiele angegeben. Es ist zu erkennen, dass vor das gleichzeitige Scannen mit zwei unterschied- allem für die Klasse Reifen besonders wenig Bei- lichen Frequenzen. Die Daten dieser Messung wurden mit einer Frequenz von 850 kHz erhoben, Objekt Anzahl der Anzahl der Trainingsbeispiele Testbeispiele die eine Auflösung im Zentimeterbereich und eine Reichweite von 75 m zu jeder Seite erlaubt. Reifen 18 17 In der Regel werden parallel zur Aufnahme der Stein 36 210 Daten mit dem Seitensichtsonar Bathymetriedaten mit einem Fächerecholot aufgenommen. Je nach Hintergrund 36 210 Auflösung der Daten besteht die Möglichkeit, über die einfache Bathymetrie hinaus 3D-Punktwolken Tabelle 1: Annotierte Objekte und Anzahl dieser im Trainings- von Objekten zu generieren (Heuskin 2020). Mit bzw. Testdatensatz HN 119 — 06/2021 31
Synthetische Trainingsdaten spiele zur Verfügung stehen. Synthetische Bilder darin, diesen Eingang in ein Sonarbild zu trans- dieser Klasse können genutzt werden, um dieses formieren. Der Discriminator hingegen sieht ent- Ungleichgewicht auszugleichen. weder ein echtes Bild aus dem Trainingsdatensatz oder ein vom Generator erzeugtes Bild und weist 3 Künstliche Sonarbilder für dem jeweiligen Bild eine Wahrscheinlichkeit P zu, die Klassifikation die angibt ob er das Bild für ein echtes Bild (P = 1) Wie zuvor bereits geschrieben, sind insbesonde- oder generiertes Bild (P = 0) hält. Während des Trai- re Objektklassen, die sehr selten auftreten, eine nings ist das Ziel des Generators, den Discriminator zusätzliche Herausforderung für Lernverfahren. glauben zu lassen, dass das generierte Bild echt ist. In dieser Arbeit widmen wir uns daher der Syn- Somit nähert sich die Verteilung der Pixelintensi- these von Bildern derartiger Klasse, in diesem Fall täten der generierten Bilder im Laufe des Trainings also der Klasse Reifen. Obwohl sich diese Arbeit immer mehr der der Trainingsdaten an. speziell mit dem Objekt Reifen befasst, lässt sich Beim hier betrachteten Transfer-Lernen besteht das Verfahren auch auf beliebige andere Objekte der Trainingsdatensatz zunächst aus 10 000 simu- übertragen. Für komplexere Objekte wird jedoch lierten Bildern. In der Simulation werden Parame- gegebenenfalls die Simulation zum Erzeugen der ter wie Abstand zum Sonar oder Größe des Ob- Daten für das Vortrainieren aufwendiger. jekts variiert, um einen differenzierten Datensatz Der entwickele Trainingsprozess des GANs mit zu erhalten. Wie in Abb. 4 (b) zu erkennen, weisen Vortrainieren und Transfer-Lernen ist in Abb. 4 die generierten Bilder nach diesem Vortrainieren schematisch dargestellt. Das GAN ist aus zwei eine deutliche Highlight- und Schattenregion auf, neuronalen Netzen aufgebaut: dem Generator wie sie für Seitensichtsonar-Bilder zu erwarten ist. und dem Discriminator. Der Generator erhält als Für das Transfer-Lernen wird dieses GAN mit den Eingangsdaten ein Bild mit zufällig verteilten Pi- echten Seitensichtsonar-Bildern trainiert, wobei xelintensitäten. Das formulierte Lernziel besteht zuvor die Gewichte der letzten Schicht im neuro- Rauschen Generator Rauschen Generator Training echt echt Trainings- Discriminator Trainings- Discriminator daten generiert daten generiert (a) (b) Rauschen Generator Rauschen Generator Training echt echt Trainings- Discriminator Trainings- Discriminator daten generiert daten generiert (c) (d) Abb. 4: Prozess des Transfer-Lernens. (a) Das GAN generiert nur Rauschen. (b) Das vortrainierte GAN generiert simulierte Bilder. (c) Das vortrainierte GAN wird mit echten Sonarbildern trainiert. (d) Das finale GAN generiert synthetische Sonarbilder 32 Hydrographische Nachrichten
Synthetische Trainingsdaten nalen Netz des Discriminators neu initialisiert Anzahl synthetischer Bilder ACCbal F1macro werden, um eine Überanpassung und so ein Ver- schwinden des Gradienten während des Trainings 0 0,6298 0,6302 zu verhindern. Die Abb. 4 (d) zeigt, dass das finale 9 0,6388 0,6379 GAN nicht nur die geometrische Form, sondern auch die Pixelintensitäten in dem Bild realistisch 18 0,6376 0,6364 generiert. 36 0,6379 0,6368 Das beschriebene Verfahren, basierend auf der Methodik des Transfer-Lernens, verringert das für Tabelle 2: Klassifikationsperformance des CNN für GANs typische Problem des Mode-Collapse. Da verschieden starke Augmentierungen nur wenige reale Trainingsbeispiele zur Verfügung stehen, würde ein direktes Lernen der Transfor- diese Klassifikation wird im Folgenden ein CNN mation von Eingangsrauschen zu Sonarbild dazu verwendet. Die Augmentierung des Trainingsda- führen, dass das GAN in einen Zustand kollabiert, tensatzes des CNN ist in Abb. 5 dargestellt. Mit Hil- in dem lediglich ein (nicht zwingend realistisches) fe der synthetischen Sonarbilder von Reifen wird Bild unabhängig vom Rauschen generiert wird. der Datensatz aus Tabelle 1 ausgeglichen. Der Discriminator lernt nur noch dieses eine Bild Die Performance des CNN wird durch die aus- zurückzuweisen. Daraufhin muss der Generator balancierte Genauigkeit (englisch: balanced ac- seine Transformation nur minimal ändern, um den curacy, ACCbal) und den Makro-F1-Wert (englisch: Discriminator zu täuschen. Somit führt ein Fortset- macro F1 score, F1macro) gemessen. Die Tabelle 2 zen des Trainingsprozesses nicht mehr aus diesem gibt die Performance für eine unterschiedliche Zustand des Mode-Collapse heraus. Die einzige Anzahl an synthetischen Bildern im augmentier- Lösung ist es, das gesamte Training neu zu starten. ten Trainingsdatensatz an. Mit 18 synthetischen Um dies zu umgehen, muss das Kollabieren des Bildern ergibt sich ein ausgeglichener Trainings- GANs verhindert werden. datensatz. Alle vier Experimente wurden mit zehn Aber: Obwohl das Transfer-Lernen zwar das verschiedenen Initialisierungen des CNN durch- Problem des Mode-Collapse verhindert, kann die geführt. In Tabelle 2 sind die Mittelwerte der Met- Variabilität in den generierten Daten dennoch riken aufgelistet. gering sein. Wie verschieden die Daten, die von Das Hinzunehmen der synthetischen Daten dem GAN generiert werden, letztlich sind, ist da- zeigt eine leichte Steigerung in beiden Metriken bei von vielen Faktoren abhängig und muss noch von circa einem Perzentil. Es ist jedoch auch zu genauer untersucht werden. Das Verhindern erkennen, dass mehr künstliche Bilder nicht zu des Kollabierens des GANs hin zu einer einzigen einer weiteren Steigerung führen. Dies lässt darauf Konfiguration der Ergebnisse stimmt jedoch zu- schließen, dass die Variabilität in den generierten versichtlich, dass durch eine Anpassung der Para- Daten nicht ausreichend ist, um einen großen syn- meter auch die gewünschte Variabilität erreicht thetischen Datensatz zu erzeugen. Es ist hierbei je- werden kann. doch zu beachten, dass zum Trainieren des GANs – entsprechend der Ausgangsproblematik von nur 4 Performance des Klassifikators spärlich verfügbaren Trainingsdaten – lediglich 18 Ziel der Erzeugung künstlicher Sonarbilder ist es reale Seitensichtsonar-Bilder verwendet wurden. letztendlich, die Performance eines Klassifikators Die Performancesteigerung durch das Ver- durch die zusätzlichen Daten zu verbessern. Für wenden der synthetischen Daten ist messbar, Rauschen Generator synth. Daten Reifen CNN Stein Hintergrund Trainings- daten Abb. 5: Augmentieren des Trainingsdatensatzes für die Klassifikation mit vom GAN erzeugten Daten HN 119 — 06/2021 33
Synthetische Trainingsdaten verwandelt dabei jedoch – umgangssprachlich Um die Methodik weiter zu verbessern, ist ein formuliert – einen passabel arbeitenden Detek- primäres Ziel, die Variabilität in den generierten tor keineswegs in ein Patentrezept. Während für Daten zu erhöhen. Dies kann zum einen dadurch das Trainieren von CNNs zur automatischen Aus- erreicht werden, dass auch der Hintergrund, wertung von Seitensichtsonar-Bildern die ausgie- sprich der Meeresboden, in einem weiteren Vor- bige Erfassung von Daten nach wie vor das Mittel trainingsschritt generiert wird. Zum anderen kön- der Wahl darstellt, lassen sich mit synthetischen nen bekannte Eigenschaften der Verteilungen der Daten gegebenenfalls noch ein paar Register zie- Pixelintensitäten in den Highlight- und Schatten- hen, falls die Datenlage nicht verbessert werden regionen genutzt werden (Lehmann 2013). Da- kann. mit lassen sich die Bilder nach dem Vortrainieren bereits realistischer gestalten und so etwas an 5 Zusammenfassung und Ausblick Komplexität aus dem Schritt des Transfer-Lernens In diesem Artikel wurde ein Verfahren vorgestellt, nehmen. um mittels Methoden des maschinellen Lernens Generell sind GANs eine vielversprechende Me- synthetische Seitensichtsonar-Bilder zu erzeugen. thode, nicht um die Erfassung echter Trainings- Speziell wurde ein GAN mit Bildern eines Raytra- daten zu substituieren, sondern um fehlende cers vortrainiert und anschließend ein Transfer- Daten, die nicht ohne weiteres gewonnen werden Lernen mit echten Sonarbildern durchgeführt. können, zu synthetisieren. Echte Daten bleiben Die synthetischen Bilder weisen die zu erwarten- das Mittel der Wahl – aber sollten insbesondere den geometrischen Formen und Pixelintensitäten für bestimmte Objekttypen eines Datensatzes auf. Es konnte gezeigt werden, dass die Verwen- mehr Beispiele benötigt werden, stellen GANs dung dieser synthetischen Daten zusätzlich zum eine Möglichkeit zur Verbesserung der Datenlage Trainingsdatensatz eines Klassifikators die Perfor- als Alternative zu eventuell kostspieligen weiteren mance steigern kann. Kampagnen dar. // Literatur Goodfellow, Ian; Jean Pouget-Abadie et al. (2014): Generative Lehmann, Benjamin (2013): Beiträge zur automatisierten Adversarial Nets. Advances in Neural Information Objekterkennung und insbesondere zur Bild- Processing Systems 27, MIT Press, DOI: 10.1145/3422622 Segmentierung in hochaufgelösten Sonarbildern. Logos Heuskin, David; Frank Lehmann (2020): Drohnengestützte Verlag Berlin Erfassung von maritimen Infrastrukturen. Hydrographische Reed, Albert; Isaac D. Gerg et al. (2019): Coupling Rendering Nachrichten, DOI: 10.23784/HN116-05 and Generative Adversarial Networks for Artificial SAS Isola, Philipp; Jun-Yan Zhu et al. (2017): Image-to-Image Image Generation. OCEANS 2019 MTS/IEEE SEATTLE, Translation with Conditional Adversarial Networks. DOI: 10.23919/OCEANS40490.2019.8962733 2017 IEEE Conference on Computer Vision and Pattern Steiniger, Yannik; Jannis Stoppe et al. (2020): Dealing With Recognition (CVPR), DOI: 10.1109/CVPR.2017.632 Highly Unbalanced Sidescan Sonar Image Datasets Kalwa, Jörg (2019): Unter-Wasser-Drohnen für Hydrographie for Deep Learning Classification Tasks. Global OCEANS und Seebodenerkundung. Hydrographische Nachrichten, 2020 MTS/IEEE Singapore – U.S. Gulf Coast, DOI: 10.1109/ DOI: 10.23784/HN114-02 IEEECONF38699.2020.9389373 Karras, Tero; Samuli Laine et al. (2020): Analyzing and Wang, Chien-Yao; Alexey Bochkovskiy; Hong-yuan Mark Liao Improving the Image Quality of StyleGAN. 2020 IEEE/CVF (2020): Scaled-YOLOv4: Scaling Cross Stage Partial Network. Conference on Computer Vision and Pattern Recognition https://arxiv.org/abs/2011.08036v2 (CVPR), DOI: 10.1109/CVPR42600.2020.00813 34 Hydrographische Nachrichten
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