Kraftwerke Hinterrhein AG
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Die Kraftwerke Hinterrhein AG: Ein Partnerwerk der besonderen Art. Viadukt «Reno di Lei» In den Schweizer Alpen wurden in den 50er- und 60er-Jahren zahlrei- che Kraftwerke erbaut. Da die Bau- kosten für die grösseren Anlagen die Möglichkeiten eines einzelnen Kantons oder eines einzelnen Unternehmens meist überstiegen, schlossen sich oft verschiedene Interessenten als Partner zusam- men. Auch an der Kraftwerke Hinterrhein AG (KHR) sind mehrere Aktionäre beteiligt: Edison SpA, Milano 20,00 % Stadt Zürich 19,50 % Axpo Power AG 19,50 % Kanton Graubünden 12,00 % Alpiq AG 9,28 % BKW Energie AG 7,72 % Repower AG 6,50 % Konzessionsgemeinden 3,00 % IWB 2,50 % Jahrzehntelange Projektierungen und Verhandlungen fanden am 10. Dezember 1956 mit der Grün- Thusis mit Ausgang der Viamala dung der Kraftwerke Hinterrhein Staumauer Valle di Lei im Bau (1959) AG ein glückliches Ende. Bereits im Sommer 1956 waren die Vor arbeiten für den Bau der Werke – Sondierungen, Zufahrtsstrassen, Baustromleitungen usw. – in An griff genommen worden. Ihren Höhepunkt erreichte die Bautätig‑ keit im Sommer 1959, als 3400 Mann im Einsatz waren. Schon im September 1963 war das Werk vollendet und konnte seinen Voll- betrieb aufnehmen. KHR-Hauptsitz in Thusis Panzerrohre für den Druckschacht Sils
Die Anlagen der KHR: Grösste Kraftwerkskombination Graubündens. Die von 1956 bis 1963 mit einem Die KHR nutzt die Kraft des Was- Aufwand von rund 620 Mio. Fran- sers von 1931 m ü. M. im Valle di Inforama Valle di Lei Tunneldurchfahrt zum Valle di Lei: ken gebaute KHR ist eine drei- Lei bis 667 m ü. M. in Sils. Kern- Reich bebilderte, permanente 1. Mai bis 30. November stufige Kraftwerksgruppe. Mit den stück der Anlage bildet der rund Ausstellung mit vertieften Infor- täglich von 5 bis 22 Uhr Zentralen Ferrera, Bärenburg und 200 Mio. m3 fassende Stausee mationen zu Bau und Betrieb der Sils betreibt die KHR die grösste Valle di Lei. Das Einzugsgebiet der Kraftwerksgruppe der KHR. Weitere Informationen unter Kraftwerkskombination in Grau- KHR entspricht ungefähr der Flä- www.khr.ch bünden. che des Kantons Glarus. Öffnungszeiten: 1. Mai bis 31. Oktober Täglich von 9 bis 20 Uhr Sils 0 1 2 3 4 5 km Thusis Zentrale Sils Zentrale Thusis Al bu la n hei terr Zillis Hin Andeer Zentrale Bärenburg Ausgleichsbecken Sufers Stausee Ausserferrera Splügen Sufers ein Zentrale Ferrera errh Hint Ausgleichsbecken Innerferrera Stufe Valle di Lei–Ferrera Einzugsgebiet 137,0 km2 Inforama Stufe Av Ferrera–Sufers–Bärenburg Rh ers ein er Einzugsgebiet 323,5 km2 Stausee Juf Valle di Lei Stufe Bärenburg–Sils Einzugsgebiet 73,8 km2 Total 534,3 km2 Auffangbecken Preda Einzugsgebiet Staumauer Valle di Lei Stausee Sufers
Strom aus vier Zentralen: 1400 GWh im Jahresdurchschnitt. Zentrale Ferrera Mit einer installierten Leistung von 650 MW produziert das Unterneh- Avers/Juppa men im Jahresdurchschnitt Auffangbecken Wasser- 1400 GWh Dreiphasenstrom. Er- Preda Niemet schloss 2000 m ü. M. zeugt werden auch rund 30 GWh Stausee Einphasenstrom für den Fahrbe- Valle di Lei trieb der Rhätischen Bahn. Das Wichtigste in Kürze. Kavernen- Gründung 1956 Ausgleichs- zentrale becken Ferrera Suretta Valtschiel Fundogn Konzessionsdauer bis 2042 Ferrera 1500 Bauzeit 1956 bis 1963 Baukosten 620 Mio. CHF installierte Zentrale Bärenburg Stausee Wasser- Turbinenleistung 650 MW Sufers schloss installierte Ausgleichs- Zentrale Wasser- becken Bärenburg Pumpenleistung 90 MW schloss Reischen Pignia Bärenburg mittlere jährliche Produktion seit Betriebsaufnahme 1400 Mio. kWh 1000 Zentrale Zentralen Sils Ferrera Hinter- Bärenburg Albula rhein Sils Zentrale Thusis Thusis 500 Gefällsstufen Stauwerke Auffangbecken Preda Stausee Valle di Lei Ausgleichsbecken Ferrera Stausee Sufers Ausgleichsbecken Bärenburg Zentrale Sils Zentrale Thusis
Wasserkraft: Echte Sonnenenergie als Geschenk der Natur. Averserrhein bei Juppa Der natürliche Wasserkreislauf auf der Erde wird von der Sonne in Bewegung gehalten. Durch die Sonneneinstrahlung verdunstet ein Teil des Meerwassers. Es bil- den sich Regenwolken, die vom Wind über das Festland getragen werden. Die Niederschläge aus diesen Wolken speisen Bäche, Flüsse und Seen. Wasserkraftwer- ke entnehmen diesem natürlichen Kreislauf einen kleinen Teil Was- ser, der aber – in sauberem Zustand – wieder an die Flüsse Alte Landbrücke bei Hinterrhein zurückgegeben wird. Bei dieser Art der Energieerzeu- gung gibt es keinen Verbrennungs- prozess, und damit entstehen weder Kohlendioxid noch Stick oxide wie bei Gas-, Kohle- oder Öl- kraftwerken. Die Energie des Wasserkreislaufs treibt die Turbi- nen in Wasserkraftwerken an. Von den angekoppelten Generatoren wird mechanische in elektrische Energie umgewandelt. So entsteht der umweltfreundlichste Strom, den es überhaupt gibt. Auffangbecken Preda Wasserfassung «Niemet»
Stauanlage Valle di Lei: Ein Werk der Superlative. Kontrolle an einem Mauerlot 1 5 1 Mauerkrone 2 Kontrollgang 2 4 3 Lotschacht 3 4 Triebwasserfassung / Überleitstollen 5 Entlastungsablass Kernstück der Anlagen der KHR ist Die Stauanlage Valle di Lei ist eine der 197 Mio. m3 fassende Stausee Meisterleistung italienischer Valle di Lei. Aufgestaut wird der Ingenieure, Bauunternehmen und drittgrösste Stausee der Schweiz Arbeitskräfte. Vor Beginn der durch eine Bogenmauer mit einer eigentlichen Bauarbeiten musste maximalen Höhe von 138 m, die Baustelle erst erschlossen wer- einer Kronenlänge von 690 m und den, war doch das Tal zuvor nur zu einer Betonkubatur von 840 000 m3. Fuss erreichbar gewesen. Von Die Staumauer lag ursprünglich Campodolcino (I) aus wurden zwei auf italienischem Gebiet, gelangte 15 km lange Seilbahnen errichtet – aber nach ihrer Vollendung durch die eine für Personen, die andere einen Gebietsabtausch zwischen für Material. Von Norden her Stausee Valle di Lei den beiden Ländern auf Schweizer musste zunächst die Averserstras- Boden. Fast der ganze Stausee – se ausgebaut werden. Dann wurde und auch das zugehörige natür‑ eine Fahrstrasse zum Tunnelportal liche Einzugsgebiet, aus welchem errichtet und schliesslich der Zu- Kennzahlen rund ein Drittel des aufgestauten fahrtstunnel erstellt. Zu realisieren Nutzinhalt 197 Mio. m3 Wassers stammt – liegen in Italien. war ausserdem eine Infrastruktur Stauziel 1931 m ü. M. Rund zwei Drittel des Wassers zur Unterbringung von 1500 Mann. Senkziel 1830 m ü. M. werden aus den Tälern Avers, Die Bauarbeiten im Valle di Lei Höhe der Staumauer 138 m Madris und Niemet zugeleitet oder wurden im Sommer 1957 aufge- Kronenstärke 15 m aus dem Einzugsgebiet des Stau- nommen und nach der Leistung maximale Stärke 28 m sees Sufers über die Zentrale von rund 1 080 000 Manntagen im Kronenlänge 690 m Ferrera ins Valle di Lei hochge- Herbst 1962 mit dem ersten Voll- Betonkubatur 840 000 m3 pumpt. stau beendet. Hochwasserentlastung
Fischer am Stausee Sufers Der Stausee Sufers: Eine landschaftliche Bereicherung. Der Stausee Sufers wird durch Durchschnitt werden jährlich etwa raum der vorhandene Humus Kennzahlen eine schlanke Bogenmauer von 60 Mio. m3 von Ferrera ins Valle sorgfältig gewonnen und auf bis- Nutzinhalt 17,5 Mio. m3 58 m Höhe und 125 m Kronenlänge di Lei gepumpt. her mageren – vorher von Steinen Stauziel 1401 m ü. M. aufgestaut. Er gleicht die durch die geräumten und planierten – Böden Senkziel 1372 m ü. M. Niederschläge und die Schnee- Im eingestauten Talboden gingen verteilt. Mit diesen Bodenver Höhe der Staumauer 58 m schmelze stark schwankenden Zu- ca. 30 ha Wiesland verloren, was besserungen ist es gelungen, die Kronenstärke 3m flüsse aus dem 194 km2 grossen fast 20 % des gesamten Futterer- landwirtschaftliche Produktion in maximale Stärke 8m Einzugsgebiet Rheinwald aus. Das trags der Gemeinde ausmachte. der Gemeinde nicht nur zu erhalten, Kronenlänge 125 m Stauziel wird bei Kote 1401 m ü. M. Eine Reduktion des Wieslandes in sondern sogar zu steigern. Betonkubatur 22 100 m3 erreicht, darüber entsteht Über diesem Ausmass hätte einigen lauf. Aus dem Stausee Sufers kann Familien die Existenzgrundlage auch Wasser ins Ausgleichsbecken entzogen. Schon vor dem Bau er- Ferrera bzw. in den Stausee Valle warb die KHR alle käuflichen Dotierturbine in der Staumauer Sufers di Lei gepumpt werden. Die Wiesen in Sufers, um sie in eine Speicherpumpen sind in der Gesamtmelioration einzubringen. Zentrale Ferrera installiert. Im Während des Baus wurde im Stau- Sufers Hochwasserentlastung Staumauer Sufers
Die Zentrale Ferrera: Ein Kraftpaket im Berginneren. vom/zum Stausee Valle di Lei 7 Turbinen-Kugelschieber 1 8 Pumpenschieber Unterwasserschloss 9 Zubringer Pumpturbine 10 Zubringer Generator-Motor Zufahrtsstollen zur Zentrale Ferrera 2 3 7 5 6 2 8 3 5 6 4 4 10 vom/zum Ausgleichs- becken Ferrera 9 1 Druckschacht 2 Francisturbine 3 Generator-Motor 4 Erregermaschine 5 Kupplung zum Stausee Sufers vom/zum Stausee Sufers 6 Speicherpumpe In der Kavernenzentrale Ferrera Dank dem Einsatz von schneller wird das im Stausee Valle di Lei laufenden Francisturbinen liess gespeicherte Wasser der obersten sich der Platzbedarf für die Ma- Gefällsstufe turbiniert und an schinengruppen reduzieren, was schliessend durch den Über schliesslich die Realisierung dieser leitungsstollen Ferrera–Sufers in Lösung ermöglichte. Durch diese den Stausee Sufers geleitet. Bei günstige Anordnung konnten einem maximalen Gefälle von gegenüber dem ursprünglichen 524 m können in drei Höchstdruck- Projekt ausserdem ca. 36 m Francisturbinen 45 m3/s verarbeitet Gefälle gewonnen werden. Die werden. Für so grosse Gefälle sind Kaverne ist 143 m lang, 29 m breit auch heute noch Peltonturbinen und – im First gemessen – 24 m Maschinensaal Ferrera üblich, die Installation von Francis hoch. Zur Kaverne gehören ein turbinen war beim Bau der Zen 180 m langer Zugangsstollen, das trale eine echte Pionierleistung. Unterwasserschloss, ein Kabel- stollen und mehrere andere Im engen Tal zwischen Ausser- Stollen für die Zu- und Ableitung und Innerferrera war es schwierig, des Wassers sowie für die einen geeigneten Standort für Belüftung. eine Zentrale zu finden. Anderer- seits ist der Fels dort trocken sowie ausserordentlich standfest – und damit grundsätzlich geeignet für den Bau einer Kavernenzentrale. Kavernenhimmel
Normalbetrieb schematisch Pumpenbetrieb schematisch Pumpspeicherwerk Ferrera: Stausee Stausee Stausee Wo Generatoren zu Motoren werden. Kugelschieber Kugelschieber Kugelschieber Strom Strom Strom Turbine Speicher- Turbine Speicher- Turbine Speicher- pumpe pumpe pumpe Motor- Motor- Motor- Generator Generator Generator Ausgleichsbecken Ausgleichsbecken Ausgleichsbecken Dank dem Saisonspeicher im Valle einzugsgebiet ins Valle di Lei pum- im Sommer nicht gleichmässig di Lei ist es möglich, einen gros- pen. Die maximale Pumpwasser- verteilt an, und die Pumpen in sen Teil der Produktion vom menge beträgt 16 m3/s. Ferrera sind nicht für Hochwasser Sommer in den Winter zu verlagern. oder die Schneeschmelze dimensi- Dazu wird einerseits das Wasser Mit zwei vertikalachsigen Zu oniert. Im oben genannten der obersten Gefällsstufe im bringerpumpen im Untergeschoss Zeitraum wurden im Jahr durch- Sommer im Speicher zurückbe kann auch Wasser aus dem Stau- schnittlich 600 Mio. kWh Laufener- halten und anderseits Wasser aus see Sufers ins Ausgleichsbecken gie und 800 Mio. kWh Speicher- dem Ausgleichsbecken Ferrera oder Ferrera bzw. zu den Speicherpum- energie abgegeben. dem Stausee Sufers hochgepumpt. pen gefördert werden. So gelingt Die drei horizontalachsigen es, die Produktion weitgehend Maschinengruppen im Pumpspei- dem Verbrauch anzupassen: Im cherwerk Ferrera dienen nicht nur Durchschnitt der vergangenen Kennzahlen der Stromerzeugung: Die Generato- zehn Jahre wurden 45 % der Ener- Einzugsgebiet 137 km2 ren sind zugleich Motoren für gie im Winter erzeugt. Trotz des Betriebswassermenge 45 m3/s die Speicherpumpen, welche das grossen Speichers im Valle di Lei Bruttogefälle 524 m im Ausgleichsbecken Ferrera ge- wird ein grosser Anteil Laufenergie Turbinenleistung 185 MW staute Wasser aus dem Zwischen- produziert, denn das Wasser fällt Pumpenleistung 90 MW Ausgleichsbecken Ferrera Unterwasserschloss Ferrera Kommandoraum Ferrera Kugelschieber Speicherpumpe
Seilbahn zum Wasserschloss Bärenburg Zentrale Bärenburg: Ein Kraftwerk in der Staumauer. In der Zentrale Bärenburg wird das mittleren Kraftwerksstufe Sufers– im Stausee Sufers gestaute Wasser Bärenburg und der dritten und verarbeitet und ins Ausgleichs letzten Stufe Bärenburg–Sils. 1 becken Bärenburg abgegeben. Die vier vertikalachsigen Francistur Die Staumauer ist eine Schwer binen sind für ein maximales Ge- gewichtsmauer von 64 m Höhe 8 fälle von 321 m und eine Betriebs- und 110 m Kronenlänge. Das wassermenge von 80 m3/s ausge- Betonvolumen der Mauer beträgt legt. Das Staubecken hat vor allem 55 000 m3, am Fuss ist sie 41 m Ausgleichsfunktion zwischen der stark. Die Besonderheit dieses 7 Bauwerks ist ihre doppelte Funk- tion als Staumauer und als Funda- Kraftwerk und Ausgleichsbecken ment für das Maschinenhaus. Bärenburg 6 Die Schaltanlage wurde auf dem 5 Dach des Maschinenhauses er- 2 stellt. Diese selten angewandte 3 Kombination – eine technisch an- 4 spruchsvolle Leistung – erwies 1 Druckschacht sich als zweckmässigste und wirt- 2 Verteilleitung 3 Turbine schaftlichste Lösung. 4 Saugrohr 5 Generator Kennzahlen 6 Transformator 9 7 Schaltanlage 10 Einzugsgebiet 460,5 km2 8 Freileitung 220 kV Betriebswassermenge 80 m3/s 9 Mauerdurchlassschützen Bruttogefälle 321 m 10 Mauerdurchlass Turbinenleistung 220 MW Arbeiten an einem Generator Turbinenboden
Zentrale Sils: Kraftwerk und Überwachungszentrum. Die Zentrale Sils wurde in konventioneller Bauweise am Hangfuss erstellt. Ebenerdig 1 gelangt man in den Maschinensaal 9 7 mit den vertikalachsigen Genera- toren. Die zugehörigen Francistur- 8 binen sind im Untergeschoss 2 4 Francisturbine angeordnet. Das Betriebswasser 5 Saugrohr Albula 6 fliesst aus der Verteilleitung durch 6 Unterwasserkanal 4 3 die Absperrorgane (Kugelschieber) 1 Druckschacht 7 Erregermaschine in die Turbinen und schliesslich 5 2 Verteilleitung 8 Generator durch den Unterwasserkanal in die 3 Kugelschieber 9 Transformatoren Albula. Die vier Francisturbinen der Stufe Bärenburg–Sils können 70 m3/s verarbeiten. Das maximale Gefälle beträgt 413 m. Der in den vier Maschinengruppen in der Zentrale Sils erzeugte Strom wird über die Schaltanlage Sils in das Schweizerische Hoch- spannungsnetz gespeist. In der Zentrale sind ausserdem zwei Einphasengruppen installiert, die ausschliesslich Strom für die Rhätische Bahn (RhB) produzieren. Zentrale Sils mit Transformatoren Wie die SBB setzt auch die RhB in ihrem Fahrleitungsnetz einphasi- gen Strom mit einer Frequenz von 16 2 ⁄3 Hz ein. Kennzahlen Einzugsgebiet 534,3 km2 Betriebswassermenge 73 m3/s Bruttogefälle 413 m Turbinenleistung 245 MW davon 5 MW für die RhB Die Rhätische Bahn – unterwegs mit Leitstelle Sils Generatoren in der Zentrale Sils Strom der KHR
Der Weg des Stroms Gesamterneuerung 2011 – 2017: Stausee Für sicheren Betrieb bis zum Konzessionsende Höchst- spannungsnetz Kraftwerk 220/380 kV Unterwerk Unterwerk Transformatoren- station Unterwerk Feinver- teilnetz 6–24 kV Niederspannungs- Grobverteilnetz netz 230/400 V 50–150 kV Nach fast 50 Jahren Betrieb Maschinensätze in den drei Die Kosten für das Gesamtpro- seit er existiert. Der durch die mussten die Anlagen der KHR von Zentralen Ferrera, Bärenburg und jekt betrugen rund 300 Millionen Revisionsleerstände verursachte 2011 bis 2017 umfassend erneuert Sils. Alle leittechnischen Einrich- Franken. Verlust an nutzbarem Wasser werden, um die Betriebssicherheit tungen waren nicht mehr auf dem Um an die zu sanierenden was- betrug rund 12 % einer Jahrespro- und Wirtschaftlichkeit bis zum aktuellen Stand der Technik und serseitigen Elemente der Stauan- duktion – was im Vergleich mit den Konzessionsende im Jahr 2042 zu mussten von Grund auf neu erstellt lagen zu gelangen, mussten die natürlichen jährlichen Schwankun- gewährleisten. werden. Die Gesamteffizienz der Stauseen Valle di Lei und Sufers gen von bis zu 40 % gering war. An fast allen Anlagenteilen waren Anlagen konnte im Rahmen der sowie die Ausgleichsbecken Preda, Um die Einflüsse auf Natur und starke Abnutzungsspuren sicht- Erneuerungsarbeiten um über 3 % Ferrera und Bärenburg ausgefischt Umwelt so gering wie möglich zu bar, der Korrosionsschutz an den (bzw. 50 GWh pro Jahr) gesteigert und abgesenkt werden. Für den halten, erfolgte die Planung der wasserführenden Elementen war werden, ohne dass die Leistung Stausee im Valle di Lei war dies Gesamterneuerung in enger Zu- zwingend zu erneuern, ebenso die einzelner Maschinen erhöht wurde. die erste komplette Entleerung sammenarbeit mit den Amtsstel- len und Umweltverbänden sowie Seeentleerung Valle di Lei regionalen Vereinen, Fischern und italienischen Behörden (für das Valle di Lei). Ein Umweltbüro be- gleitete das Projekt in ökologischer Hinsicht und führte im ganzen Ver- sorgungsgebiet ein umfassendes Umwelt- und Gewässermonitoring durch. Drehlinse Drosselkappe Viaplana Generator Bärenburg Kugelschieber Ferrera
Historisch gewachsene Partnerschaft: Die KHR und die Konzessionsgemeinden. Juf Zur Wahrung ihrer gemeinsamen Bemerkenswert ist auch der Bau Interessen bildeten die damals 18 der Nationalstrasse von Crestawald Gemeinden im Einzugsgebiet der bis Rüti als Ersatz für die durch den KHR während der jahrelangen Stausee Sufers unter Wasser Konzessionsverhandlungen eine gesetzte Kantonsstrasse. Interessengemeinschaft. Diese wurde nach der Vertragsunter Als einzigartige Dienstleistung zeichnung 1956 in die Gemeinde wird das Talversorgungsnetz bis korporation Hinterrhein umgewan- zum Hausanschluss von der KHR delt. Während des Kraftwerkbaus auf eigene Kosten erstellt und erbrachte die KHR grosse infra- betrieben. Ausserdem liefert das strukturelle Leistungen, welche Unternehmen allen Konzessionsge- grösstenteils auch heute noch der meinden Energie zu Vorzugs Lohn Öffentlichkeit dienen. Dazu zählen preisen. Diese Leistungen für die Strassen, Forst- und Alpwege, Region lässt sich die KHR Jahr für Lawinenverbauungen, Kläranla- Jahr rund 4 Mio. Franken kosten. gen, Wuhrbauten usw. Besonders Die Wasserrechtsabgaben und erwähnt sei der Ausbau der Steuern der KHR belaufen sich bei Averserstrasse auf ihre volle mittlerer Produktion auf rund Länge von 24,6 km bis hinauf nach 21 Mio. Franken pro Jahr. Davon Juf, dem höchstgelegenen gehen rund 1 Mio. Franken an den ganzjährig bewohnten Dorf Bund und je rund 10 Mio. Franken Europas. an die Gemeinden und an den Kanton. Die KHR bietet der Bevöl- kerung der Region rund 75 interessante Arbeitsplätze in hand- werklichen, technischen und ad- Therme Andeer (Foto Andrea Badrutt) ministrativen Berufen. Eine Selbstverständlichkeit ist für das Unternehmen die kontinuierliche Ausbildung von Lehrlingen in den Berufen Netzelektriker und Polymechaniker. Damit leistet die KHR einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der gesamten Region. Kirche Zillis Ausforstungsarbeiten
Gut ausgeschilderte Marschroute Der alte Saumpfad der Via Spluga Rund um die KHR: Natur, Kultur, Geschichte und Technik. Im Einzugsgebiet der KHR mögliche Abstecher führen über Dabei mussten die Löcher für rund Thusis 720 m Sils i. D. erwarten den Besucher eine ganze einen Felsweg in die Cardinello- 8000 Sprengladungen in beschwer- Reihe landschaftlicher und Schlucht oder zu den Saumwegsta- licher Arbeit in den harten Stein Viamala-Schlucht Via Traversina kultureller Höhepunkte. Viele tionen entlang der Via Spluga. geschlagen werden. davon können auf einer Wande- Sehenswert ist auch der Weg zur rung entlang der Via Spluga Roflaschlucht und zum Roflawas- Zillis entdeckt und erlebt werden. Dieser serfall. Der spektakuläre Pfad Andeer kulturhistorische Wanderweg folgt wurde in den Wintermonaten der Detaillierte Informationen den Spuren antiker Verkehrswege, Jahre 1907 bis 1914 erbaut, um zur Via Spluga: Sufers Roflaschlucht die im Verlauf der vergangenen Besucher in die Schlucht und in www.viaspluga.com 2000 Jahre Rätoromanen, Walser das nahe Gasthaus zu bringen. www.viamala.ch Splügen und Lombarden verbunden und so die soziale und wirtschaftliche Splügenpass 2115 m Splügen Entwicklung dieser Volksgruppen beeinflusst haben. Monte Spluga Das imposanteste Naturdenkmal Cardinello-Schlucht entlang der Via Spluga ist die Isola Viamala mit ihren bis zu 300 Meter Campodolcino hohen Felswänden. Die mystische, zum Teil nur wenige Meter breite Vho Schlucht lässt sich über einen gut Galivaggio gesicherten Treppenabstieg zum Rhein hautnah erleben. Weitere S. Giacomo Chiavenna Filippo 325 m 0 5 10 km Traversinasteig Viamala Wasserfall in der Roflaschlucht
Kraftwerke Hinterrhein AG Spitalstrasse 7 Postfach 150 CH-7430 Thusis Telefon +41 81 635 37 37 admin@khr.ch www.khr.ch Herausgeber KHR, Thusis Konzept/Gestaltung KHR / Atelier Leuthold, Zürich Text KHR / H. Leuthold, Zürich Fotos M. Kunfermann, Thusis Druck Selva Caro Druck, Flims Ausgabe 2018 Dieser QR-Code führt Sie direkt zu allen Informationen rund um unsere Anlagen.
Sie können auch lesen