Es ist Zeit für mehr Frauen in Verbänden - Agentur ADVERB
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ISSN 2700-4422 | Schutzgebühr 2,50 Euro Es ist Zeit für mehr Frauen in Verbänden Gastbeitrag Kienbaum Gender-Pay-Gap Seitenblicke Frauen in Verbänden: Service So schreiben Sie #95 2021 in Verbänden Karrierefaktoren gendersensibel by Agentur ADVERB
05 EDITORIAL Mit mehr Konsequenz zum Ziel 06 GASTBEITR AG Geschlechter- gerechtigkeit: Eine Frage der Glaubwürdigkeit 08 SEITENBLICKE Karriere im Verband: Erfolgsfaktoren für Frauen 10 SERVICE Sternchen oder Schrägstrich? So schreiben Sie gendersensibel Erster Ansprechpartner für erfolgreiche Verbandskommunikation. Agentur für Verbandskommunikation Servicemedium für Kommunikations- Forschung und Lehre im Bereich www.agentur-adverb.de verantwortliche in Verbänden Verbandskommunikation und -management www.verbandsstratege.de www.ifk-verbandsforschung.de 2Verbandsstratege
14 S T AT E M E N T S Gendersensible Sprache in der Verbandspraxis 16 22 INTERVIEWS S T AT E M E N T S 4 Fragen, 4 Antworten Frauenquote – eine probate Maßnahme für Verbände? 18 24 GASTBEITR AG SERVICE Frauen in Verbänden: Unsichtbare Frauen Leistungsstark, und Working Women – aber leistungsgerecht Tipps zum Lesen und vergütet? Reinhören 27 S T AT E M E N T S Was Verbände für Geschlechter- gerechtigkeit tun Bildnachweise: S. 6: ©iStock/Bulat Silvia; S. 8: ©iStock/ Herausgeber: ADVERB – Agentur für Verbandskommuni- Mit über 3.200 Empfänger/innen ist der Verbandsstratege Angelina Bambina; S. 8: ©Andreas Schwarz; S. 9: Die kation, Christian H. Schuster (Inh.), Berlin. Redaktion: das am weitesten verbreitete serviceorientierte PDF-Maga- Hoffotografen GmbH Berlin; S. 10, 13: ©unsplash/@nate_ Christian H. Schuster (Chefredakteur, V. i. S. d. P. und Verant- zin in dieser Zielgruppe. Die Mediadaten finden Sie unter dumlao; S. 14: ©iStock/Sitthiphong, ©Bernd Lammel; S. 15: wortlicher gemäß § 5 TMG + § 55 RfStV), Milena Stiefermann. www.mediadaten.verbandsstratege.de. Kontakt (Heraus- ©photothek.net – Fotoagentur; S. 16: ©Susie Knoll 2019; Satz/Layout: Sarah Orant, David Auris. Lektorat: Petra geber und Redaktion): Reinhardtstraße 12, 10117 Berlin, Tel.: S. 17: ©vdek Georg J. Lopata; S. 18, 21: ©iStock/Andrii Zas- Thoms, Berlin. Abonnement: Der Verbandsstratege lässt 030/30878588 – 0, E-Mail:redaktion@verbandsstratege.de, trozhnov; S. 21: ©Foto Drathen Cologne, ©Fotografie Joachim sich unter www.abo-verbandsstratege.de abonnieren. Web: www.verbandsstratege.de, www.agentur-adverb.de. Rieger; S. 22: ©iStock/taylanibrahim; S. 23: ©aeksaar/ Anzeigen: Der Verbandsstratege erscheint monatlich und Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernimmt der Simon, ©Tom Maelsaer; S. 24: ©iStock/smartboy10; S. 25: richtet sich an Verbandsmitarbeitende, die im Bereich Herausgeber keine Haftung/Gewähr für die Richtigkeit, ©btb Verlag, ©Carl Hanser Verlag; S. 26: ©DIE ZEIT, ©EMO- Fundraising, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Lobbying Vollständigkeit, Verfügbarkeit und Aktualität der gemach- TION, ©ROHWOLT, ©hauseins UG, ©Massimo Peter-Bille; sowie Mitgliederkommunikation tätig sind. ten Angaben und Leistungen. S. 27: ©Katja Bilo, ©Detlef Eden; alle weiteren: ADV Ausgabe #95 2021: Es ist Zeit – für mehr Frauen in Verbänden | Stand: März 2021 | ISSN: 2700-4422 #95 Es ist Zeit 3
VERBAND S K O M M U N I K A T I O N Content & Strategie & Design & Web & Film & Redaktion Beratung Kreation Programmierung Animation WIR MACHEN SIE SICHTBAR. 4Verbandsstratege
EDITORIAL Mit mehr Konsequenz zum Ziel » Der Weg zu einer geschlechtergerechten, diversen Zukunft ist unbequem und langwierig. « Ich bewundere meine Freundin: Mühelos und selbst- für Verbände gibt es auch in puncto Gehalt nicht mehr. verständlich spricht sie von Kolleg*innen, Verkäu- Das darf als kleine Quintessenz des Gender-Pay-Gap- fer*innen oder Passant*innen. Das Sternchen ist eine Artikels unserer Gastautor*innen Carolin Katzera, kleine Pause – eine Pause, über die sie nicht mehr Dr. Michael Kind und Tom Feldkamp verraten werden. nachdenkt. Sie setzt sie. Konsequent. Ich finde das Die Bewusstwerdung der meist immer noch schiefen gut und richtig. Und wenn ich mich dabei ertappe – Gender-Lage, im Allgemeinen wie in der Verbandswelt, leider viel zu oft –, wie ich mich selbst als PR-Berater und der Weg zu einer geschlechtergerechten, diversen bezeichne, mahne ich mich selbst zu mehr Konsequenz. Zukunft sind unbequem und langwierig. Das Beispiel Genau die braucht es in meinen Augen, um gender- meiner Freundin und unsere Beiträge in dieser Ausgabe relevante Themen voranzubringen – von der Sprache aber zeigen mir: Mit mehr Konsequenz kommen wir über Karrieremöglichkeiten bis hin zur Bezahlung. ans Ziel! Lassen Sie uns das Unbequeme gemeinsam Bemühungen sollten aber nicht nur vom Einzelnen anpacken. Geschlechtergerechtigkeit ist dann hof- ausgehen. Es braucht Impulse aus der Gesellschaft, von fentlich schon bald für uns alle selbstverständlich. Gruppen und Branchen. Wie steht es also bei Verbänden um die Gendergerechtigkeit? Immerhin haben sie einen Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen festen Platz in der Mitte unserer Gesellschaft und als Interessenvertretungen eine Vorbildfunktion. Stechen unter ihnen Vorbilder heraus, und wenn ja, worin? An welchen Stellen können Verbände noch dazulernen und Denise Carstensen Hürden für Frauen abbauen? Denise Carstensen ADVERB – Agentur für Verbandskommunikation Das schauen wir uns in unserer zweiten Frauenausgabe des Verbandsstrategen – apropos: Was ist eigentlich PS: Sollten Sie Unterstützung bei der Förderung von mit dem Titel unserer Zeitschrift? – genauer an. Meine Frauen im Ehrenamt oder Umsetzung gendergerechter Kolleginnen Nina Dwerlkotte und Elisabeth Stumvoll Sprache benötigen, rufen Sie mich gerne jederzeit unter plädieren beispielsweise dafür, dass sich Kommunika- 030 / 30 87 85 88 – 0 an. tionsverantwortliche um eine gendergerechte Sprache Im Editorial berichten Mitarbeitende von ADVERB – passend zur jeweiligen Ausgabe – bemühen. Die Möglichkeiten dafür stellen sie gleich von ihren Erlebnissen in der Verbandsberatung. Die Texte können sich auf weit zurücklie- mit vor, damit es keine Ausreden mehr gibt. Ausreden gende Ereignisse beziehen und sind meist verfremdet, um Diskretion zu sichern. #95 Es ist Zeit 5
GA STBEITR AG Geschlechtergerechtigkeit: Eine Frage der Glaubwürdigkeit von Elisabeth Götz Im Deutschen Caritasverband rumorte es seit Langem: 80 Prozent der Mitarbeitenden im gesamten Verband und den Mitgliedsorganisationen sind Frauen. Aber bei den Verbands- und Einrichtungsleitungen waren es sehr wenige (meist unter 20 Prozent): für eine Organisation, die sich auf Gerechtigkeit und Solidaritätsstiftung beruft, eine ungemütliche Wahrheit. Das ist nicht glaubwürdig, nach innen und nach außen. An geringeren Ausbildungsvoraussetzungen von Frauen kann es seit Jahrzehnten nicht mehr liegen. Also woran? Und wie kann eine Organi- sation wie die Caritas da drangehen? In den letzten zehn Jahren haben die Gremien wiederholt dazu diskutiert: über Quoten, Perso- nalgewinnung und -entwicklung, Anforderungsprofile, aber auch über Organisations- bzw. Führungskultur, Veränderungsbereitschaft und Vielfaltsfreundlichkeit. Es wurden Projekte aufgesetzt, die die Caritas operativ und messbar weiterbringen sollten. Seit ca. zehn Jahren besteht ein entsprechender Handlungsstrang im Gesamtverband, voran- getrieben durch die Funktion einer Beauftragten für Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt an der Verbandsspitze: Chefsache. So kann das Thema nicht schubladisiert werden und bleibt am Kochen. 6Verbandsstratege
Zunächst wurde mit einer Studie und der Erweiterung der Verbandsstatistik ein Status quo erhoben, der uns die Entwicklung nun auch fortlaufend zeigt. Es wurden Mitgliedsorganisa- tionen gewonnen, die unter dem Motto „Gleichgestellt in Führung gehen“ ein erstes Maßnah- menpaket auf den Weg gemacht haben: Fortbildungen für aufstiegswillige Frauen finden bis heute jährlich statt. Ein Mentoringprogramm hat eine weitere Gruppe von Frauen vorangebracht. » Es geht vielmehr um eine zeitgemäße Ausgestaltung von Führungskultur. « Das ist aber ein zu kleiner Hebel: Wenn sich hier jährlich 20 bis 30 Frauen auf den Weg machen, ändert das für die Teilnehmerinnen viel, für den Gesamtverband und seine Kultur aber zu wenig. Und für diese beide Initiativen gilt: Im Kern erscheint es als ein Problem der Frauen, die diese Unterstützung benötigen, um in der sie umgebenden Verbandskultur weiterzukommen. Inhouse-Veranstaltungen haben dagegen jeweils den innerverbandlichen Diskurs breiter angeregt. Eine Erkenntnis trat wiederholt auf: Auf der mittleren Leitungsebene sind es fast überall in den Mitgliedsverbänden mehr Frauen als Männer. Wenn zu wenige von ihnen in Spitzenfunktionen gelangen, besteht der Verdacht, dass wir nicht die besten Personen für die Spitzenfunktionen gewinnen, sondern eventuell nur die „passendsten“: nämlich diejenigen, die das Spiel um höhere Positionen gut spielen. Und das sind nicht zwangsläufig dieselben, die besser (in die Zukunft) führen können. Und auch in der Caritas machen wir gelegentlich die Erfahrung, dass Frauen ihre leitende Stellung wieder aufgeben: So nicht, nicht mit mir. Es geht also auch um Unternehmenskultur: Wie muss frau hier Leitung ausfüllen, was erwarten wir von Führungskräften? In der Folge stellt sich dann die Frage: Wie halten wir es mit der Geschlechtergerechtigkeit? Beispielsweise bei der Mitarbeiter*innengewinnung, beim Wettbewerb um höhere Positionen, bei der Besetzung von Podien, bei Präsenzkultur, Führung in Teilzeit oder geteilter Führung, Eingruppierungslogiken oder auch Satzungsvorgaben: alles Bereiche, wo latente Benachteiligungen insbesondere für Frauen mit Familienverantwortung lauern. Auch die Sprache in Öffentlichkeitsarbeit und Personalgewinnung hält diesem kritischen Blick nicht immer stand. Und wenn Personalagenturen nur männliche Kandidaten für leitende Funktionen in der Caritas vorschlagen, haben entweder die Vorgaben nicht gestimmt oder sie haben eben versagt und nach zu konventionellen Mustern gesucht. Fazit: Im Jahr 2018 wurde mit der Verabschiedung einer Satzungsregelung zur geschlech- terparitätischen Besetzung der verbandlichen Organe Vorstand, Caritasrat und Delegierten- versammlung, wo der Frauenanteil bislang bei etwas über 30 Prozent liegt, ein wichtiger Meilenstein in der Förderung der Geschlechtergerechtigkeit in der Caritas erreicht. Und auch ver- bandsweit ist der Frauenanteil in geschäftsführenden Positionen inzwischen bei ca. 30 Prozent. Immerhin. Es geht bei der Geschlechtergerechtigkeit aber nicht nur um die Förderung von mehr Frauen in Führungspositionen, sondern vielmehr um eine zeitgemäße Ausgestaltung von Führungskultur, die vielfältiger sein kann, als unsere männlichen Vorgänger es sich vorge- stellt haben. Elisabeth Götz Elisabeth Götz ist Dipl.-Psychologin und Dozentin an der Fortbildungs-Akademie des Deutschen Caritasverbandes in Freiburg. Für den Verband arbeitete sie u.a. am Gleichstellungs- projekt „Geschlecht. Gerecht gewinnt“ mit sowie aktuell beim Projekt „Führung neu denken – agil, vielfaltsorientiert und geschlechtergerecht.“ #95 Es ist Zeit 7
SEITENBLICKE Karriere im Verband: Erfolgsfaktoren für Frauen » Zeigt Eure Kompetenz und werdet als Expertinnen in Eurem Bereich sichtbar. « Inga Karten Co-Gründerin DE’GE’POL W – DAS NETZWERK DER POLITIKBERATERINNEN Vernetzt Euch und werdet sichtbar! Dass fachliche Eignung und Kompetenz die wesentliche Grundlage für beruflichen Erfolg sind, versteht sich von selbst. Es sind aber vor allem zwei weitere Punkte, die nach meiner Erfahrung wichtig sind für eine erfolgreiche Karriere: Sichtbarkeit und Netzwerk. Wenn ich mit erfolgreichen Frauen darüber spreche, was sie gern früher gewusst hätten, sind es zumeist diese Ratschläge, die ich höre: Erstens: Investiert Zeit ins Netzwerken und sucht Euch Personen, die Euch fördern, mit denen Ihr Euch austauschen und von denen ihr lernen könnt. Zweitens: Zeigt Eure Kompetenz und werdet als Expertinnen in Eurem Bereich sichtbar – auch wenn Ihr dazu Eure Komfortzone verlassen müsst. Genau dafür haben wir im letzten Jahr die de’ge’pol W – das Netzwerk der Politikberaterinnen – gegründet. Wir wollen die Frauen unserer Branche, in Verbänden, Unternehmen, Beratungen, Stiftungen, sichtbar machen und ihnen eine Plattform zum Austausch und Netzwerken bieten. 8Verbandsstratege
» Gut zu sein ist klasse, gut vernetzt zu sein ist für die Karriere aber fast genauso wichtig. « Regine Kreitz ehrenamtliche Präsidentin BUNDESVERBAND DER KOMMUNIKATOREN E. V. Verbandskommunikatorinnen mit strategischer Autorität Frauen in Führungspositionen von Fach- und Spitzenverbänden sind im Jahr 2021 zum Glück vollkommen normal, und zwar auch in herkömmlich männerdominierten Branchen wie zum Beispiel Mobilität und Energie. Das gilt zumal für die Kommunikationsabteilungen: In der Fachgruppe Verbände des BdKom, des größten deutschen Kommunikationsverbandes, ist das Verhältnis zwischen Frauen und Männern 50:50 – sowohl bei den Leitungs- als auch bei den Teamfunktionen. Übrigens wird Kommunikation in Verbänden deutlich häufiger als in Unternehmen als Funktion angesehen, die entscheidend zum Organisationserfolg beiträgt. 59 Prozent der Kommunikationsab- teilungen in Verbänden besitzen strategische Autorität (Unternehmen: 46 Prozent). Das geht aus der jüngsten BdKom-Berufsfeldstudie hervor. Kommunikatorinnen gehören hier also oft zum engsten Führungskreis. Das macht die Karriere in Verbänden reizvoll, zeigt aber auch, wie sehr der Verbandserfolg von der Kommunikationskompetenz abhängt. Verbände, die auch in Zukunft gut aufgestellt sein wollen, sind daher gut beraten, ein modernes, die Gleichstellung förderndes und familienfreundliches Arbeitsumfeld zu schaffen, um für PR-Frauen attraktiv zu sein: Denn schon heute sind 60 Prozent aller Kommunikationsprofis weiblich, Tendenz steigend. Für Kommunikato- rinnen – nicht nur in Verbänden – gilt: Gut zu sein ist klasse, gut vernetzt, zum Beispiel in beruflichen Netzwerken wie dem BdKom, für die Karriere aber fast genauso wichtig. » Neue Wege gehen und dabei die Traditionalisten und die Innovationsfreudigen mitnehmen. « Sabine Clausecker Mitglied des Präsidiums und Schatzmeisterin DEUTSCHE PUBLIC RELATIONS GESELLSCHAFT Welche Faktoren entscheiden bei einer Karriere als Verbandskommunikatorin? Ich freue mich, dass ich hier gefragt werde, welche Faktoren für eine erfolgreiche Karriere relevant sind. Als Mitglied im Präsidium des größten Berufsverbands der PR-Branche habe ich darauf einen klaren Blick. Bei einem mehrheitlich weiblichen Mitgliederkreis in unserem Verband sind Frauen in Spitzenpositionen noch immer unter- repräsentiert. Neben dem Willen, „an die Front“ zu gehen, einem starken politischen Blick und einem guten Netzwerk sind es heute auch ganz neue Aspekte, die ich für wichtig halte. Viele Verbände befinden sich im Wandel. Sie müssen ihre Rolle finden und für ihre Mitglieder attraktiv und nutzbringend sein. Kommunikatorinnen benötigen deshalb kraftvolle Ideen, neue Wege zu gehen und dabei die Traditionalisten und die Innovationsfreudigen mitzunehmen. Und ganz wichtig: Sie brauchen eine hohe Affinität zu digitalen Kanälen und Techniken. Denn die Welt nach Corona wird digitaler sein als vorher. Für das Netzwerk und die Ideen können wir als DPRG sorgen. Der Rest muss vorhanden sein oder erlernt werden. #95 Es ist Zeit 9
SERVICE Sternchen oder Schrägstrich? So schreiben Sie gendersensibel von Elisabeth Stumvoll und Nina Dwerlkotte * / : _ 10Verbandsstratege ?
„Wir haben im Augenblick andere Probleme, die wir lösen müssen“, sagte Friedrich Merz, als es bei Anne Will um das Reizwort „Gendern“ ging. Mit anderen Problemen meint der CDU-Politiker wirtschaftliche Themen, in diesem Fall konkret das größte Freihandelsabkommen der Welt, das China nun abschließen möchte. Es wird deutlich: Gendern steht nicht bei allen auf der Agenda ganz oben. Einen ähnlichen Schluss lässt auch eine Umfrage der WELT am Sonntag aus dem Mai 2020 zu. Etwas mehr als die Hälfte der Deutschen lehnt gendergerechte Sprache ab. Dem steht aber trotzdem immerhin etwa ein Drittel der Bevölkerung gegenüber, das sich für das Gendern von Begriffen ausspricht. Die Debatte um die gendergerechte Sprache ist also in der Gesellschaft angekommen – auch wenn sich die Mehrheit aktuell noch dagegen ausspricht. Denn Ziel von Kommunikation ist es nicht nur, Inhalte möglichst exakt wiederzugeben, sondern auch, die jeweiligen Zielgruppen angemessen anzusprechen. Wenn sich immerhin ein Drittel der Bevölkerung für mehr Gender- gerechtigkeit in der Sprache ausspricht, sollten sich auch Kommunikationsverantwortliche damit auseinandersetzen – alleine um diese Menschen kommunikativ zu erreichen. Dabei stehen Kommunikationsprofis zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, mit denen sich Presse- mitteilungen, Newsletter oder Website-Beiträge gendergerecht machen lassen. Gendersensibel schreiben – Von Sternchen bis Slash Holprig, umständlich, ungewohnt – diesen Kritikpunkten sieht sich gendersensible Sprache häufig ausgesetzt. Dabei gibt es weder ein Regelwerk noch eine wirkliche Empfehlung, wie Texte gendergerecht aussehen. Verbandsprofis können daher zwischen mehreren Optionen auswählen. Der in den meisten Fällen einfachste Weg zur gendersensiblen Sprache ist die Doppelnennung von femininer und maskuliner Form – dieser ist gleichzeitig aber auch sehr lang. Die Formulierung „Leserinnen und Leser“ ist dabei beispielsweise sowohl eindeutig als auch höflich. Alternativ können beide Formen auch mit einem Schrägstrich getrennt werden. Dadurch » Ein einheitliches Sprachbild hilft Verbänden dabei, klar und konsistent zu kommunizieren. « lässt sich die Formulierung leicht kürzen, was gerade bei sehr knappen Zeichenzahlen eine große Erleichterung ist. Bei längeren Texten bietet es sich an, bei der Reihenfolge von weiblicher und männlicher Form immer wieder zu variieren. Auch bei stereotypen Berufsbezeichnungen führt Variation zu mehr Geschlechtergerechtigkeit. So bricht die Formulierung „Ärztinnen und Krankenpfleger“ im medizinischen Bereich beispielsweise gängige Vorurteile auf. Trans- und intergeschlechtliche Menschen umfasst diese Ansprache allerdings nicht. Wer diese Gruppen erreichen möchte, sollte daher auch andere Methoden zum Gendern im Blick behalten. #95 Es ist Zeit 11
Geschlechtergerechte Schreibung am Beispiel „Bürger“ seit 1995 1.000 Auf Basis großer digitaler Textkorpora untersucht der Rat für Deutsche Rechtschreibung auch die Nutzung von Sonderzeichen in Wörtern, wie sie bei vielen Gender-Methoden praktiziert wird. 800 600 400 200 0 1995 2000 2005 2010 2015 2019 Bürger*in Bürger und Bürgerin Bürger/-in Bürger/in BürgerIn Bürger_in Quelle: Leibniz-Institut für Deutsche Sprache Ein etwas umständlicherer – aber in vielen Fällen eleganterer – Weg ist das Gendern mit geschlechtsneutralen Begriffen. Hier werden Begriffe gesucht, die die maskuline Form gezielt umgehen. Ein Weg ist die Umwandlung eines Verbs in ein Substantiv – aus „mitarbeiten“ wird so beispielsweise „die Mitarbeitenden“. Eine andere Möglichkeit ist die Nutzung von passenden Oberbegriffen. Ein Verband erreicht in diesem Beispiel also nicht „die Politiker“, sondern allgemein „die Politik“. Außerdem gibt es Ausdrücke, die von Natur aus geschlechtsneutral sind: z. B. der Mensch, das Mitglied, die Person oder der Gast. Auf diese können Kommunika- tionsverantwortliche aus Gender-Sicht also ohne Bedenken zurückgreifen. Die geschlechterneutrale Benennung bietet den Vorteil, dass auch trans- und intergeschlecht- liche Menschen eingeschlossen sind. Da sie nicht auf zusätzliche Sonder- oder Satzzeichen zurückgreifen muss, kommt sie durch jede Rechtschreibprüfung. Auch blinde oder sehbe- hinderte Menschen begrüßen die Verwendung von geschlechterneutralen Begriffen. Denn geschlechterneutrale Formulierungen lassen sich verständlich vorlesen und lassen auch beim Hören meist keine Fragezeichen zurück. Neben der Doppelnennung und der Nutzung von geschlechterneutralen Ausdrücken haben sich in den Auf der Suche nach dem letzten Jahrzehnten einige andere Schreibweisen richtigen Wort? entwickelt, mit denen gendersensibel formuliert wird. Wem auf die Schnelle keine Da es allerdings kein Regelwerk für die gendersen- geschlechterneutrale Beschreibung sible Sprache gibt, entsprechen diese nicht immer einfällt, der kann u. a. hier online den aktuellen Rechtschreibregeln. Der Klassiker dieser auf Gender-Wörterbücher Schreibweisen ist das sogenannte Binnen-I. Hier wird zurückgreifen: der Schrägstrich oder die Doppelnennung durch ein großes „I“ ersetzt – aus „Zuschauer/-in“ wird somit ■ www.geschickt-gendern.de zum Beispiel „ZuschauerIn“. Das Binnen-I umfasst aller- ■ www.gendern.de/ dings nicht trans- und intergeschlechtliche Personen. #Gender-Woerterbuch Als Alternative behaupten sich daher zunehmend der Gendergap, der Doppelpunkt und der Genderstern. 12Verbandsstratege
Wie sehen verschiedene Gender-Methoden in der Praxis aus? Hier finden Sie eine kurze Übersicht Lesetipp am Beispiel „Leser“. Mehr Möglichkeiten für die gendergerechte Sprache erklärt der Doppelnennung: Leserinnen und Leser Bundesverband der Kommunika- Binnen-I: LeserInnen toren (BdKom) im „Kompendium Gendersensible Sprache – Strategien Schrägstrich: Leser/-innen zum fairen Formulieren“ unter: Genderstern (Asterisk): Leser*innen www.bdkom.de/sites/default/files/ meldungen_files/bdkom_kompen- Gendergap (Unterstrich): Leser_innen dium_gendersensible_sprache.pdf Genderdoppelpunkt: Leser:innen Substantiviertes Adjektiv: Lesende Oberbegriffe (Abstrakta): Lesepublikum Die Logik ist bei allen drei Methoden die gleiche: die maskuline und feminine Form des Ausdrucks werden durch ein Sonderzeichen (Unterstrich, Doppelpunkt oder Stern) verknüpft. In einem konkreten Beispiel wird aus der Doppelnennung „Kolleginnen und Kollegen“ dann „KollegInnen“, „Kolleg:innen“ oder „Kolleg*innen“. Gerade der Genderstern wird immer häufiger genutzt. Wie der Rat für deutsche Rechtschreibung herausfand, ist der Genderstern mit 68 Prozent die meistgenutzte Methode bei den verkürzten Formen. Für die tägliche Praxis ist allerdings vor allem entscheidend, dass immer eine einheitliche Schreibweise genutzt wird. Denn ein einheitliches Sprachbild hilft Verbänden dabei, klar und konsistent zu kommunizieren. Klare Haltung ist gefragt Unsere Sprache ist dynamisch und verändert sich stetig – das zeigt auch die Debatte um die gendersensible Sprache der letzten Jahre. Für Kommunikationsverantwortliche ist Sprache das elementare Werkzeug, um Positionen zu erklären, Informationen zu verbreiten oder Menschen zu überzeugen. Deshalb sollten sie sprachliche Trends und Neuerungen kennen. Durch ihren Platz mitten in der Gesellschaft sind Verbände besonders gefordert, eine klare Haltung zur gendersensiblen Sprache zu entwickeln. Dabei sollten sie sich stets daran orientieren, wie die Menschen sprechen, die durch die Botschaften erreicht werden sollten. Denn: Wer die eigene Zielgruppe erreichen will, muss auch ihre Sprache sprechen. Deshalb sollten Verbandsprofis abwägen, ob auch für ihren Verband eine Übernahme der gendersensiblen Sprache sinnvoll ist. Wenn die Antwort darauf „Ja“ lautet, können Verbandsprofis die gendersensible Sprache im Alltag umsetzen – unterschiedliche Herangehensweisen gibt es dazu glücklicherweise zuhauf. Geschrieben von Elisabeth Stumvoll und Nina Dwerlkotte → www.sueddeutsche.de/medien/anne-will-merz-1.5115736 → www.welt.de/politik/deutschland/article208647269/ Umfrage-Mehrheit-der-Deutschen-lehnt- Gendersternchen-ab.html → www.bdkom.de/sites/default/files/meldungen_files/ bdkom_kompendium_gendersensible_sprache.pdf → www.genderleicht.de/ #95 Es ist Zeit 13
S TAT E M E N T S Gendersensible Sprache in der Verbandspraxis Gendern oder nicht gendern – das ist die Frage, die sich derzeit viele Kommunikationsverantwortliche in Verbänden stellen. Es gibt verschiedenste Varianten, klare Vorgaben gibt es aber nicht. Wir haben Verbände gefragt, wie die gendersensible Sprache ihren Alltag und ihre Kommunikation beeinflusst. In der Lebenshilfe sind von Anfang an Frauen aktiv, so sollen Frauen auch in Leitungsfunktionen gleichberechtigt vertreten sein, aktuell mit einer Bundesvorsitzenden und Bundesgeschäftsführerin. Mit „Es ist normal verschieden zu sein!“ steht die Lebenshilfe für Vielfalt, so setzen wir das Gendersternchen ein, um dies auch sprachlich zu unterstreichen. Prof. Dr. Jeanne Nicklas-Faust Bundesgeschäftsführerin BUNDESVEREINIGUNG LEBENSHILFE E. V. 14Verbandsstratege
Zurückhaltend sind wir bei der BAR mit der Verwendung von „Gender- Sternchen“, ebenso mit seiner gesprochenen Variante, der kurzen Pause innerhalb des Wortes. Besser hilft uns die Verwendung des substanti- vierten Partizips. Wir kommen jedoch immer wieder zu dem Ergebnis, dass die beste wertschätzende Variante immer noch die ist, von „Kolle- ginnen und Kollegen“ zu sprechen. Prof. Dr. Helga Seel Geschäftsführerin BUNDESARBEITSGEMEINSCHAFT FÜR REHABILITATION E. V. (BAR) Im Herbst 2020 haben wir die Gendersternchen-Schreibweise in die Verbandskommunikation aufgenommen. Damit wollen wir ein Zeichen für die Gleichberechtigung setzen, junge Menschen abholen und uns inklusiv und zukunftsfähig aufstellen. Jana Werner Leitung Hauptstadtbüro BIOKREIS – VERBAND FÜR ÖKOLOGISCHEN LANDBAU UND GESUNDE ERNÄHRUNG E. V. Gerade als Berufsverband eines Frauenberufes nutzen wir seit Jahren gendersensible Sprache und wollen niemanden in unserer Kommu- nikation ausschließen. Die Sprachregelungen im DBfK werden regelmäßig überprüft, aktuell zur Verwendung des Doppelpunktes. Anja Kathrin Hild Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit DEUTSCHER BERUFSVERBAND FÜR PFLEGEBERUFE – BUNDESVERBAND E. V. #95 Es ist Zeit 15
INTERVIEWS 4 Fragen, 4 Antworten In der Verbandswelt Fuß zu fassen ist schwer. Wir haben vier Frauen gefragt, die es trotzdem geschafft haben. Im Kurz-Interview sprechen Dr. Wiebke Ankersen (Allbright Stiftung), Verena Bentele (Sozialverband VDK), Ulrike Elsner (Verband der Ersatzkassen) und Anne Huning (Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands) über Herausforderungen, Unterschiede im Umgang und wie Frauen sich in der Verbandswelt behaupten. Dr. Wiebke Ankersen Verena Bentele Geschäftsführerin Präsidentin ALLBRIGHT STIFTUNG SOZIALVERBAND VDK DEUTSCHLAND E. V. Was ist die größte Im Bewusstsein der überwiegend Über die Hälfte der VdK-Mitglieder sind Herausforderung männlichen deutschen Vorstände und Frauen. In den ehren- und hauptamtlichen für Frauen in der Aufsichtsräte zu verankern, dass sie es Führungspositionen ist die überwiegende Verbändewelt? sind, die in der vermeintlichen Frauenfrage Zahl noch männlich. Ich sehe es als meine um den Frauenanteil in Führungsposi- Aufgabe, Themen von und für Frauen tionen die entscheidende Rolle spielen stärker in den Mittelpunkt zu rücken und und Verantwortung übernehmen müssen. Frauen im Ehren- und Hauptamt zu fördern und zu motivieren. Wie nehmen Sie Als Expertin für Frauen in Führungsposi- Je länger ich als Präsidentin arbeite, desto den Umgang von tionen, was in Deutschland als schwie- weniger werde ich auf mein Geschlecht Politiker/innen und riges Thema gilt, bin ich eine gefragte oder auf mein Blindsein angesprochen. Journalist/innen mit Gesprächspartnerin. Am immer respektvol- Was jedoch charakteristisch ist: In Situa- Ihnen wahr? leren Ton kann ich ablesen, wie das Thema tionen, in denen die Argumente ausge- endlich Fahrt aufnimmt. tauscht sind, spielen die oben genannten Faktoren wieder eine größere Rolle. Unterscheidet sich Ich führe die Stiftung gemeinsam mit Spannend ist, dass sich Männer der Umgang mit meinem Kollegen Christian Berg. Obwohl wesentlich häufiger auf die Beiträge Ihnen vom Umgang entscheidend ist, dass Männer die Debatte anderer Männer beziehen als auf die von mit Ihren männlichen zum Thema mitgestalten, gibt es Veran- Frauen. Frauen erhalten auch weniger Lob Kollegen? stalter oder Interviewpartner, die lieber für strategisch kluge Ansätze, dafür mehr die Frau wollen. Das ist absurd. Lob fürs Aussehen. Wie können sich So wie überall in der Gesellschaft: Wichtig ist vor allem eine gute Vernetzung Frauen, Ihrer furchtlos so sein, wie sie sind, und nicht und gegenseitige Unterstützung von Meinung nach, in zögern, wenn ihnen Verantwortung Frauen. Wenn Männer in einer Sache den der Verbandswelt angeboten wird. Je mehr Frauen gut Frauen voraus sind, dann ist es im Bilden behaupten? sichtbar unsere Gesellschaft mitgestalten, von Netzwerken und in unbedingter Unter- desto mehr streben hinterher. stützung anderer Männer. 16Verbandsstratege
Anne Huning Ulrike Elsner Direktorin Presse Vorstandsvorsitzende und Kommunikation VERBAND DER BUNDESVERBAND ERSATZKASSEN E. V. ÖFFENTLICHER BANKEN DEUTSCHLANDS Ich bin seit 2012 Vorstandsvorsitzende – Wie überall ist die Herausforderung, Was ist die größte so wie meinen männlichen Kollegen Strukturen zu verändern. Häufig ist es Herausforderung geht’s mir jeden Tag darum, die relevanten leichter, sich an bestehende Dynamiken für Frauen in der Themen zu identifizieren. anzupassen, als diese herauszufordern – Verbändewelt? doch nur so gelingt echter Wandel. Professionell, und je mehr man sich Durchweg positiv. Der VÖB wird von einer Wie nehmen Sie kennt, auch vertrauensvoll. Viel hängt Frau an der Spitze geführt. Da fällt also den Umgang von vom „persönlichen Draht“ ab, den man keiner vom Stuhl, weil die Kommunikation Politiker/innen und entwickelt. Spezifische Geschlechterbilder ebenfalls von einer Frau verantwortet wird. Journalist/innen mit habe ich persönlich nicht erlebt. Ihnen wahr? Da hat sich in den letzten Jahren zum Sowohl im Verband selbst als auch in der Unterscheidet sich Glück einiges getan – Frauen sind überall Zusammenarbeit mit externen Ansprech- der Umgang mit dabei. Unterschiede erlebe ich nur bei den partner/innen habe ich nur gute Erfah- Ihnen vom Umgang Small-Talk-Themen. rungen gemacht – habe das in früheren mit Ihren männlichen Stationen aber auch schon anders erlebt. Kollegen? Mein Erfolgsrezept ist, beharrlich und So wie überall sonst auch: Wie können sich authentisch zu bleiben. Der Kulturwandel 1. Wir müssen uns mehr zutrauen. Frauen, Ihrer in der Arbeitswelt muss aber weitergehen – 2. Wir müssen über unsere Erfolge Meinung nach, in Beruf und Familie müssen besser vereinbar sprechen. der Verbandswelt sein und auch eine vorübergehende Teilzeit Und 3. Wir müssen uns gegenseitig behaupten? darf kein Karrierekiller werden. helfen und netzwerken. #95 Es ist Zeit 17
GA STBEITR AG Frauen in Verbänden: Leistungsstark, aber leistungsgerecht vergütet? von Carolin Katzera, Dr. Michael Kind und Tom Feldkamp 18Verbandsstratege
Der sogenannte „Gender-Pay-Gap“, also der geschlechtsspezifische Unter- schied des durchschnittlichen Bruttostundenverdienstes zwischen Frauen und Männern, beschäftigt schon seit einigen Jahren die Öffentlichkeit. Empirische Studien belegen, dass es sich hierbei nicht nur um eine „gefühlte“ Ungleichbehandlung“ handelt, sondern dass Frauen im Schnitt branchen- übergreifend tatsächlich schlechter bezahlt werden als ihre männlichen Kollegen – dies gilt auch bei Ausübung vergleichbarer Tätigkeiten. Wie aber stellt sich die Situation in Verbandsorganisationen dar? Gesetzliche Initiativen bislang ohne große Auswirkungen Der Gesetzgeber hat auf die zunehmende Diskussion und Kritik an geschlechtsspezifischen Vergütungsunterschieden 2017 mit dem „Gesetz zur Förderung der Transparenz von Entgeltstrukturen (EntgTranspG 2017)“ reagiert. Das Gesetz hat das eigentliche Ziel, durch eine erhöhte Vergü- tungstransparenz den Gender-Pay-Gap zu schließen. Arbeitnehmenden wird der Anspruch eingeräumt, die Höhe des durchschnittlichen Entgelts einer Gruppe vergleichbarer KollegInnen des jeweils anderen Geschlechts zu erfahren. Allerdings gibt es inhaltliche Hürden: So gilt das EntgTranspG nur in Betrieben mit mehr als 200 Beschäftigten – tatsächlich angewendet werden darf der Gehaltsvergleich zudem ausschließlich, wenn mindestens sechs Mitarbeitende in einer Firma vergleichbare Tätigkeiten ausüben. So mag es nicht verwundern, dass nach einer Kienbaum-Untersuchung im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus dem Jahr 2019 lediglich 4 Prozent der insgesamt 2.085 befragten Beschäftigten in Unternehmen mit mehr als 200 Arbeitnehmenden die Anfragemöglichkeit zur Entlohnung vergleichbarer Tätigkeiten nutzen. » Frauen befinden sich zum Beispiel häufiger in schlechter bezahlten Berufen als Männer. « Auch auf den Gender-Pay-Gap hatte die Gesetzesinitiative bislang keinen nachweisbaren Einfluss. Beim Gender-Pay-Gap (dt. Entgeltlücke) unter- scheidet man zwischen der unbereinigten und der bereinigten Entgelt- lücke. Laut amtlicher Statistik erhielten weibliche Beschäftigte 2019 durch- schnittlich 19 Prozent weniger Gehalt als männliche Beschäftigte. Hierbei wurde nicht zwischen Berufsgruppen, Hierarchiestufen oder Qualifikationen unterschieden; es handelt sich somit um die unbereinigte Entgeltlücke. Eine mögliche Erklärung für zumindest einen Teil des Lohnunterschiedes zwischen Männern und Frauen stellen strukturelle Bedingungen dar. So befinden sich Frauen zum Beispiel häufiger in schlechter bezahlten Berufen als Männer. Vergleicht man durchschnittliche Bruttostundenlöhne von Männern und Frauen mit vergleichbaren Qualifikationen und Tätigkeiten, ergibt sich eine Entgeltlücke von ca. 6 Prozent in Deutschland. Hierbei handelt es sich um die sogenannte bereinigte Entgeltlücke, da erklärende Faktoren mit einbezogen wurden. #95 Es ist Zeit 19
Gender-Pay-Gap auch in Verbänden Wie aber ist die Situation in Verbandsorganisationen? Hier könnte man vermuten, dass der Gender-Pay-Gap geringer ausfällt, da Verbände mit ihren vielfältigen Aufgaben im sozialen Bereich, als Branchenrepräsentanten und Interessenvertreter im Hinblick auf ihre verstärkte Außenwirkung eine gewisse Vorbildfunktion haben. Kienbaum führt in Kooperation mit der DGVM regelmäßige Vergütungsstruk- turuntersuchungen in Verbandsorganisationen durch, zuletzt in 2019. Dabei wurde auch die Fragestellung nach geschlechtsspezifischen Unterschieden in der Vergütung untersucht. Die Ergebnisse der Studie zeigen zweierlei: ■ In Führungskräftefunktionen sind Frauen unterrepräsentiert – je höher die Funktion in der Verbandshierarchie angesiedelt ist, desto geringer fällt der Anteil von Frauen aus. ■ Hinsichtlich der Höhe der Vergütung besteht – speziell auf den Führungs- ebenen – ein zum Teil deutliches Gefälle zwischen den Geschlechtern. Geschlechterverteilung Vergütung von auf den einzelnen Ebenen Männern und Frauen 82 145 GeschäftsführerInnen 18 112 72 103 LeiterInnen 28 90 57 77 ReferentInnen 43 61 20 53 SachbearbeiterInnen/ AssistentInnen 80 47 0 20 40 60 80 100 0 50 100 150 200 in Tsd. Euro/Jahr in Prozent Männer Frauen Die reinen Bruttodurchschnittsvergütungen zeigen auf den ersten Blick einen durchaus großen Vergütungsunterschied zwischen Männern und Frauen. Über alle Ebenen hinweg beträgt der unbereinigte Gender-Pay-Gap rund 40 Prozent. Die nach der zertifizierten Kienbaum Analysemethode um objektive Faktoren wie Alter, Berufserfahrung, Hierarchiestufe und Ausbildung bereinigte Entgeltlücke beträgt noch 6,3 Prozent und liegt damit in etwa auf dem Niveau des Gender-Pay-Gap für alle Arbeitsverhält- nisse in Deutschland. 20Verbandsstratege
In den einzelnen Hierarchiestufen zeigt sich folgendes Bild: Während auf Ebene der SachbearbeiterInnen und AssistentInnen ein bereinigter Gender-Pay-Gap von ca. 4 Prozent vorliegt, besteht bei den ReferentInnen und Spezialisten ein bereinigter Lohnunterschied von ca. 13 Prozent. Die LeiterInnen weisen einen Pay-Gap von ca. 8 Prozent auf. Die bereinigte Entgeltlücke bei den GeschäftsführerInnen liegt bei ca. 26 Prozent. Die vergleichsweise großen Unterschiede zwischen der Sachbearbeitungs-/ Assistenzebene einerseits und insbesondere der Geschäftsführungsebene andererseits erklären sich vor allem aus dem Umstand, dass die Gehälter mit GeschäftsführerInnen, anders als im tariflichen bzw. tarifnahen Bereich, in aller Regel frei ausgehandelt werden. » Verbandsorganisationen haben bei gendergerechter Vergütung Nachholbedarf. « Fazit Festzuhalten bleibt, dass Verbandsorganisationen – wie auch weite Teile der Privatwirtschaft – bei einer gendergerechten Vergütung noch Nachholbedarf haben. Eine entsprechende Überprüfung und Anpassung der Vergütungs- strukturen sind nicht nur aus rechtlichen Gründen geboten, sondern wären für Verbände zudem ein starkes Argument speziell im Ringen um weibliche Nachwuchsführungs- und Fachkräfte am Arbeitsmarkt. v.l.n.r. Carolin Katzera Consultant in den Bereichen People Analytics sowie Compensation & Performance Management Tom Feldkamp Manager im Bereich Compensation & Performance Management Dr. Michael Kind Department Head Data Management and Data Science #95 Es ist Zeit 21
S TAT E M E N T S Frauenquote – eine probate Maßnahme für Verbände? Anfang Januar 2021 beschloss die Bundesregierung eine Reform des Gesetzes für mehr Frauen in Führungsposi- tionen. Das soll den Anteil von Frauen in Unternehmens- vorständen erhöhen. Auch in vielen Verbandsvorständen gibt es keine Frauen. Wir fragen deshalb Verbandsprofis: Brauchen auch Verbände die sogenannte Frauenquote? 22Verbandsstratege
Als Unternehmerverband des Agrargewerbes sind unsere Mitglieder im Zuliefer- und Abnahmegeschäft der Landwirtschaft tätig. I.d.R. sind die Unternehmer Männer, und so ist auch das Ehrenamt fast ausnahmslos männlich. Eine Quote für das Ehrenamt wäre daher absurd. Wir stellen fest, dass kaum jemand mehr ehrenamtlich tätig sein möchte – wozu also die Hürde noch höher hängen? Dr. Brigitta Hüttche Geschäftsführendes Vorstandsmitglied VERBAND DER AGRARGEWERBLICHEN WIRTSCHAFT E. V. Die Frauenquote war im Verband nie explizit ein Thema, weil seit Gründung des Verbands vor 50 Jahren immer starke Frauen, deren Kompetenzen stets geschätzt werden, vertreten waren und auch bereits zum zweiten Mal eine Frau den Vorstandsvorsitz innehat. Isabelle Begger Vorstandsvorsitzende SÜSSSTOFF-VERBAND E. V. Der Anteil der Frauen an der Bundesversammlung der Zahnärzteschaft ist in den letzten drei Jahren kontinuierlich auch ohne Quotenregelung gestiegen. Verbesserte Rahmenbedingungen für standespolitisches Engagement können diesen Trend deutlich stärken. Dr. Lea Laubenthal Vorstandsmitglied BUNDESZAHNÄRZTEKAMMER (BZÄK) Es ist wichtig zu zeigen und zu sehen, dass eine Karriere für Frauen mit Familie ebenso wie für Männer möglich ist. Diese Vorbildfunktion darf man nicht unterschätzen. Unter diesem Aspekt kann ich persönlich einer Frauenquote viel abgewinnen. Dr. Doris Pfeiffer Vorsitzende des Vorstandes GKV-SPITZENVERBAND (GKV-SV) #95 Es ist Zeit 23
SERVICE Unsichtbare Frauen und Working Women – Tipps zum Lesen und Reinhören von Viktoria Hrynek „The future is female“ – dennoch ist auch im 21. Jahrhundert die weltweite Gleichstellung von Männern und Frauen noch keine Realität. Deshalb setzen sich Frauenverbände wie der Deutsche Frauenrat seit Langem für gleiche Teilhabe, gleiche Bezahlung, Verbindlichkeit, Transparenz und Monitoring von Gleichstellungspolitik ein. Insbesondere die Forderung nach mehr Frauen und mehr Diversität in den Führungspositionen der Wirtschaft, Politik und Wissenschaft polarisieren den Diskurs zur Chancen(un)gleichheit. Dabei steigert Vielfalt die Effektivität von Arbeit und Engagement. So ergab eine Umfrage zum Managerinnen-Barometer, dass Interaktion, Diskussion und Entscheidungsfindung von Geschlechter- diversität in Aufsichtsräten deutlich profitieren. Die Debatte zu Geschlechtergerechtigkeit, Feminismus und Chancen(un)- gleichheit ist groß und wird durch die verschiedensten Meinungen geprägt. Passend dazu haben wir Ihnen einige Bücher und Podcasts herausgesucht, mit denen Sie sich selbst eine Meinung bilden können. „Unsichtbare Frauen“ von Caroline Criado-Perez Buch- Die Hälfte der Weltbevölkerung ist weiblich – trotzdem sind Frauen empfehlungen unsichtbar für unsere von Daten beherrschte Welt. Denn: Der Mann ist der Standard, die Frau das Abweichende. In ihrem Buch „Unsichtbare Frauen“ belegt Caroline Criado-Perez anhand von Fakten, dass Männer in Statistiken und Studien dominieren und männliche Daten den Großteil unseres Wissens ausmachen. Die dabei entstandene Wissenslücke – der Gender-Data-Gap – und unabsichtliche Verzerrung bei der Datenerhebung ignoriert Frauen systematisch. So zeigen unzählige Beispiele aus Politik, Technologie, Arbeitswelt, Stadtplanung und medizinischer Forschung, wie männerbezogene Daten die Grundlage für viele Entscheidungen bilden. 24Verbandsstratege
Das Fehlen der weiblichen Perspektive ist nicht nur eine Frage der Gerech- tigkeit, sondern hat weitreichende Folgen für Frauen. Das beginnt bei der Wirksamkeit von Medikamenten und geht über die Durchschnittstem- peratur in Büroräumen, die Grenzwerte für Chemikalien, die Maße von Sicherheitskleidung bis hin zu den Puppen bei Crashtests. Darüber hinaus mahnt Caroline Criado-Perez, dass immer mehr Entscheidungen – ob in der Arbeitswelt oder in der Medizin – von Algorithmen getroffen werden, die mit lückenhaften Daten programmiert werden. Wir bringen ihnen unsere Vorein- genommenheit bei, wodurch auch die scheinbar universellen Algorithmen den Gender-Data-Gap nicht berücksichtigen. Die Autorin plädiert für einen Systemwandel und zeigt, dass Frauen häufig vergessen werden, auch wenn sie in der Forschung, in der Politik und in Unternehmen aktiv sind. Denn oft sitzen Männer noch an den entscheidenden Stellen für Entscheidungen und treffen diese nur aus ihrer Perspektive, weil sie es nicht besser wissen und weil sie auf eine verzerrte Datenlage zurückgreifen müssen. „Unsichtbare Frauen“ ist ein Sammelwerk aus sorgfältig recherchierten Studien und Statistiken, die erstaunen, entsetzen und sprachlos machen. Die hohe Dichte an Informationen und Daten bietet zahlreiche sachliche Softcover 496 Seiten Argumente für den Feminismus. Gleichzeitig kann die Informationsdichte Verlag btb Verlag die Leserin oder den Leser davon abhalten, das Buch in einem Rutsch Auflage 1. (10.02.2020) durchzulesen. „Unsichtbare Frauen“ ist definitiv eine Empfehlung für ISBN-13 978-3442718870 jedermann bzw. jedefrau und eine Pflichtlektüre für eine geschlechterge- Preis 15,00 Euro rechtere Gesellschaft. „Das weibliche Kapital“ von Linda Scott Dass Frauen in sämtlichen Bereichen der Gesellschaft benachteiligt sind, ist uns allen bewusst. Die Wirtschaftsprofessorin Linda Scott nimmt sich in ihrem Buch „Das weibliche Kapital“ den Wirtschaftssektor vor. Jahrelang erforschte sie in Ländern auf der ganzen Welt, wie, wo und warum Frauen vom Kapital ferngehalten und aus Wirtschaftskreisläufen ausgeschlossen werden. Und das, obwohl die (Welt-)Wirtschaft davon profitieren würde, wenn weltweit mehr Frauen berufstätig wären. Den Zusammenhang zwischen der Geschlechtergleichberechtigung und der nationalen Wirtschaftsleistung untermauert Linda Scott mit Fakten und Zahlen. Das Hauptanliegen des Buchs ist, denen, die die Wirtschaftswelt regieren, bewusst zu machen, dass sich Wirtschaftswachstum und Wohlstand aus einer Quelle speisen: der ökonomischen Gleichstellung der Frau. „Das weibliche Kapital“ ist ein Sachbuch, das eine neue Sichtweise auf die Welt bzw. auf das Wirtschaftssystem bietet, in dem Frauen syste- matisch benachteiligt werden. Linda Scott räumt mit gesellschaftlichen Gebunden 416 Seiten Vorurteilen wie dem Evolutionsmythos auf, erzählt Geschichten zu den Verlag Carl Hanser Verlag Lebensumständen von Frauen in Entwicklungs- und Schwellenländern Auflage 2. (21.09.2020) und erschließt gleichzeitig komplexe wirtschaftliche Zusammenhänge. ISBN-13 978-3446267800 Das Buch ist Empfehlung für alle Wirtschaftsinteressierten und besonders Preis 26,00 Euro diejenigen, die Chancengleichheit stärken und die ökonomische Rolle von Frauen fördern wollen. #95 Es ist Zeit 25
Das Politikteil – ZEIT ONLINE Podcast- In der Podcast-Folge 11 „Warum habt Ihr nicht lauter geschrien, #Corona- empfehlungen eltern?“ diskutieren Ileana Grabitz, Politikchefin von ZEIT ONLINE, und Marc Brost, Politikchef der ZEIT, über Geschlechterrollen und eine gerechtere Arbeitswelt. Zu Gast ist Janina Kugel, Ex-Personalchefin von Siemens, die sich sowohl mit dem privaten Dilemma zwischen Homeoffice und Homeschooling als auch mit den Arbeitsstrukturen und Karrieremustern in der Wirtschaft bestens auskennt. Die Corona-Pandemie lässt bestehende Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern sichtbar werden. Aufgrund von Arbeitsstrukturen und klassi- schen Rollenbildern lastet die Haus- und Familienarbeit zum Großteil auf den Schultern der Frauen. Wie verändert Corona die Rollenverteilung in den Familien? Drängt die Pandemie Frauen wirklich in längst überwunden geglaubte Rollenmuster zurück? Und was müssen Unternehmen und Politik jetzt tun? Hörenswert ist die Podcast-Episode für alle, die an einer kritischen Perspektive auf die möglichen Konsequenzen für Frauen und Familien durch die Corona-Pandemie interessiert sind. „Wir arbeiten dran“ – der Working Women Podcast Im Podcast „Wir arbeiten dran“ sprechen die beiden Journalistinnen Kristina Appel und Julia Möhn mit Expert/innen, Coaches, Wissenschaftler/innen und Unternehmer/innen über Ideen und Forderungen, wie Frauen selbstbe- stimmt arbeiten können. Diskutiert werden die größten Herausforderungen von Working Women und Wünsche für ein zufriedenes Arbeitsleben. Der Podcast befasst sich mit spannenden Themen wie Equal Pay, Rückkehr in den Job für Mütter, Frauen in Führungspositionen, Mental Load, Zukunfts- fähigkeit von Unternehmen durch Diversität oder die Corona-Krise als Krise der Frauen. Eine Empfehlung für alle Working Women, Chefinnen und Chefs, Unternehmer/innen sowie jedermann und jedefrau in der Arbeitswelt. Weitere Hör- und Leseempfehlungen mit vielen Aha-Momenten ■ Margarete Stokowski: „Die letzten Tage des Patriarchats“ ■ Lila Podcast – „Der Klassiker unter den feministischen Podcasts“ ■ Jessica Bennett: „Feminist Fight Club. Wie sich Frauen am Arbeitsplatz erfolgreich durchboxen.“ Geschrieben von Viktoria Hrynek 26Verbandsstratege
S TAT E M E N T S Was Verbände für Geschlechtergerechtigkeit tun Geschlechtergerechtigkeit bedeutet Sichtbarkeit, Partizipation und Selbstbestimmung aller Geschlechter gleicher- maßen – im öffentlichen wie im privaten Leben. Gerecht geht es, trotz gesetzgebender Strukturen, nicht immer zu. Was können Verbände tun, um die Geschlechtergerechtigkeit im Verband und unter den Mitgliedern trotzdem voranzutreiben? Die Verbandsarbeit für Krankenhäuser wird derzeit überwiegend durch Männer geleistet, obwohl in Krankenhäusern 75 % der Mitarbeitenden und viele Führungskräfte weiblich sind. Hamburg geht mit gutem Beispiel voran; durch Sichtbarkeit und Vernetzung hoffen wir weitere Frauen für die Verbandstätigkeit zu begeistern. Dr. Claudia Brase Geschäftsführerin HAMBURGISCHE KRANKENHAUSGESELLSCHAFT E. V. (HKG) Viele Frauen sind nicht nur berufstätig, sondern oft auch Mütter oder Pflegende. Flexibles und eigenständiges Arbeiten ist bei uns daher selbstverständlich. Das führt zu engagierten und gut organisierten Mitarbeitenden jeden Geschlechtes. Sabine Jansen Geschäftsführerin DEUTSCHE ALZHEIMER GESELLSCHAFT E. V. Eine Auswahl: Wir haben einen Arbeitskreis Frauen und Stiftungen sowie eine feste Ansprechperson zum Thema Diversität. Print wie online versuchen wir, das Thema voranzubringen. Eine paritätische Besetzung aller Gremien und Podien ist erklärtes Ziel. Nicole Alexander Leiterin Publikationen und Chefredakteurin Stiftungswelt BUNDESVERBAND DEUTSCHER STIFTUNGEN E. V. #95 Es ist Zeit 27
Reserviert für Dich. Du liebst Verbände? Wir auch! Deshalb stellen wir engagierte Profis in den Bereichen Beratung, Projektmanagement und Redaktion und in der Kreation ein, die Lust haben, Verbände und NGOs zu unterstützen. Erfahre mehr über ADVERB Die Aufgabe: politische Entscheider/innen überzeugen, Mitglieder gewinnen und binden als Arbeitgeber unter sowie Medien on- und offline mit News füttern. Komm, mach mit! www.agentur-adverb.de/karriere
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